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Le Crés

Einwohner, Unterschleißheim 30.000), aber die freundschaftliche Verbundenheit ist geblieben.
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So besuchte Erster Bürgermeister Christoph Böck die Partnerstadt zur Einweihung des neuen Rathaustraktes, die Franzosen präsentierten sich auf der UGA. Es gab gemeinsame Sportturniere, regelmäßigen Schüleraustausch, bayerisch-französische Kulturtage und einmal (2008) sahen die Unterschleißheimer sogar einen unblutigen Stierkampf.

Für den 50. Geburtstag, der vom 21. bis 26. Juni gefeiert wird, hat der Partner- und Patenschaftsbeirat der bayerischen Stadt ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. So ist unter anderem ein gemeinsamer Ausflug nach München vorgesehen sowie ein europäischer Freundschaftstag im Rahmen des Wochenmarkts. Die große Jubiläumsfeier startet am Sonntag, 25. Juni. Weitere Gäste zum Geburtstag kommen übrigens aus der ungarischen Partnerregion Zengöalja.
Über 1.000 Kilometer sind die beiden Partnerstädte voneinander entfernt. „Es ist schön, dass sich diese deutsch-französische Verbindung 50 Jahre gehalten hat“, sagt eine Beteiligte. „Aber noch schöner sind die persönlichen Kontakte, die wir geschlossen haben.“
■ Peter Ehm
(Foto oben):
Von der S-Bahnstation bei der Le-Crès-Brücke verläuft eine Promenade entlang des Westrandes des Areals. (Visualisierung: Steidle Architekten)
Countdown F R
DIE NEUE MITTE
Ein Stadtzentrum zum Leben, Arbeiten, Verweilen. Begrünte Innenhöfe und Dachgärten. Wohnungen, Geschäfte, Cafés und Restaurants. Dazwischen Büros und Arztpraxen. So soll die Innenstadt von Unterschleißheim in Zukunft aussehen. Nach einigen Verzögerungen ist das Projekt für die neue Stadtmitte zum Leben erwacht. Im Februar 2023 konnte der Stadtrat den entscheidenden Meilenstein verkünden – das Bebauungsplanverfahren kann starten. In den nächsten zwei Jahren werden Gutachten erstellt und Baugenehmigungen eingeholt, alles unter Beteiligung der Öffentlichkeit. Baubeginn könnte ab 2025 sein. 2019 hatte die Stadt zusammen mit den Grundstücksbesitzern des
Isar-Amper-Einkaufszentrums (IAZ), dem Immobilienentwickler Rock Capital und dem Eigner des alten Postgeländes einen Ideenwettbewerb durchgeführt. Dem neuen Plan zufolge sollen auf 36.000 Quadratmetern etwa 300 Wohnungen sowie Gewerbeflächen entstehen. Bezahlbarer Wohnraum inklusive. Ein Teil der Fläche ist für sozial gerechten Wohnungsbau reserviert. Im Vergleich zum ersten Entwurf wird die Höhe der Bebauung großenteils auf vier bis sechs Geschosse reduziert; ferner wird es zwei zurückgesetzte Wohntürme mit je 13 Geschossen geben. Das ursprünglich geplante Hotel entfällt. Weil das IAZ demnächst abgerissen wird, zog der Bonusmarkt bereits in Container um. Die Zeichen stehen also auf Bewegung für die neue Stadtmitte.

L Uft Gut
Ein Zehner ist in Unterschleißheim zum Bestseller geworden: Es geht um den USH-Gutschein, mit dem die Kundschaft bei den örtlichen Betrieben bezahlen kann. Als Versuchsprojekt in der Vorweihnachtszeit 2020 gestartet, findet die „USH-Sonderwährung“ immer mehr Fans. Bisher wurden 15.000 Gutscheine im Nennwert von jeweils 10,- Euro gekauft. Ausgabestellen sind das Bürgerbüro, der Ticket Shop der Stadt, die Apotheke in der Bezirksstraße und, ganz neu, der Hightech-Rewe-Supermarkt von Husein Dugonjic (InTime #4). Auch immer mehr Dienstleister, Restaurants und Handelsgeschäfte akzeptieren den blauen Zehner. Zum Start waren es 50, nun sind es 85 Akzeptanzstellen.
Das Wollen Die Anderen
Der Gewerbesteuerhebesatz ist für die Städte eine willkommene Einnahmequelle – und ein Instrument, um Unternehmen in die Stadt zu locken. Je niedriger der Satz, desto geringer die Belastung der Firmen. Unter der Rubrik „7½ Gründe für Unterschleißheim“ veröffentlicht InTime den aktuellen Hebesatz von Unterschleißheim: 330.
Und hier ein Blick in die Nachbarschaft:
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Ja gibt´s denn des? Ein Unterschleißheimer, der in der Münchner Promi-Szene fast jeden kennt? Und zwar schon seit Jahrzehnten. Der Musik macht, Hochzeiten in Galas verwandelt und sogar eigene Radiosender hat. Sein Name: Wolfgang Kraus, besser bekannt unter seinem Künsternamen DJ Woiferl.
Er ist ein Gaudi-Bursch, ein Adabei, ein DiscoKing, ein Netzwerker, kurz: DJ Woiferl ist ein „wuider Hund“ – und das seit über 50 Jahren. Mit 20 entdeckte der gelernte Schaufenstergestalter (bei Karstadt) die Faszination von Lichtorgeln und Lautsprechern. Woiferl installierte einen Disco-Betreuungs- und Wartungsservice. Im Kundenportfolio: 80 Discos im Großraum München, darunter so prominente Namen wie das P1 und das Sugar Shack.
Es ist die Musik, die ihn fasziniert, die Kunst, eine Ansammlung von Menschen in ein tanzendes Partyvolk zu verwandeln. DJ Woiferl beherrscht diese Kunst – und beantragt deshalb immer häufiger Sonderurlaub. Er legt in den Großdiscos auf, seine Musikshows in einer Werfthalle am Gardasee werden zu In-Treffs.
Anfang der 90er Jahre macht Woiferl den DJ zum Hauptberuf. Er heiratet seine Gisela

(„nächstes Jahr haben wir 30. Hochzeitstag“) und mischt zunehmend in der Münchner Radioszene mit. Als sich, wie auch im Print, immer mehr Anzeigenkunden verabschieden, hat DJ Woiferl eine brillante Idee: „Wir machen einen Sender ohne schlechte Nachrichten.“ Es ist der Streamingsender www.radio089.de. Die Münchner Promi-Szene findet´s toll, kommt regelmäßig zum Plaudern mit dem Woiferl. Die Anzeigenkunden finden´s auch supi und schalten
330
Spots (u.a. McDonald´s, Rewe, tz, Jaguar). Die Werbesekunde kostet nur 90 Cent – und es gibt einen Zuschuss aus der Mittelstandsförderung.

Bei aller Action hat DJ Woiferl aber seine Heimat Unterschleißheim nicht vergessen: „Hier bin ich daheim, hier fühl ich mich am wohlsten.“ Klar, dass er deshalb auch Mitglied ist im Wirtschaftsnetzwerk ICU.
■ Peter Ehm/Thomas Neumann