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EDITORIAL

Bitte keine Panik

Erst war´s ganz weit weg. Irgendwie diffus und harmlos. Die künstliche Intelligenz, modern abgekürzt mit KI. Weltenbummler sprechen von AI (engl. artificial intelligence). „Interessiert mich nicht sonderlich“, sagte noch vor einem halben Jahr Otto Normalsteuerzahler. „Sollen doch IT-Systeme miteinander kommunizieren, damit sie was lernen.“

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Doch dann, Ende 2022, war plötzlich alles anders. Die KI hatte mit einem Schlag die ganze Welt erobert, elektrisiert, fasziniert. ChatGPT - die Revolution hatte nur sechs Buchstaben.

Über diesen Chat konnte nun plötzlich jedermann die KI für sich konkret arbeiten lassen. Nix mehr diffus. Sofort einsetzbar. Vom eigenen Computer aus. ChatGPT schreibt Reden, Bücher, Kindergartengedichte oder Währungsanalysen. Es liefert Kochrezepte, Phantasiekunst oder Szenenfotos, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Sein USP: Die blitzschnelle Auswertung von Milliarden von Infos aus dem Netz.

Wir von InTime haben ChatGPT getestet. Aufgabe an die KI: Schreibe einen Artikel über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Unterschleißheim. Berücksichtige dabei die Vergangenheit. Analysiere die Zukunftsperspektive der Stadt und die Rolle, die dabei das Wirtschaftsnetzwerk ICU spielt.

Nach acht Sekunden stand die KI-Story auf dem Bildschirm. Unglaublich. Die Kunstgeschichte ist lesbar, teilweise charmant formuliert. Aber auch viele luftige Allgemeinaussagen füllen die Zeilen.

Die Überraschung: Die KI hat in ihrer Unterschleißheim-Analyse fünf Fehler gemacht. 5 x stimmt nicht. 5 x Mist geschrieben. Wir zückten den Rotstift!

Müssen wir uns nun vor der KI fürchten? Kommt drauf an. Die KI ist blitzschnell, sie liefert umfangreich und lernt ständig dazu. Aber im Fall Unterschleißheim bildet sie die Wirklichkeit ohne Infos aus Ihrer Wirtschaftsillustrierten InTime nicht vollständig ab …

Urteilen Sie selbst und blättern mal auf Seite 12.

■ Peter Ehm, Chefredakteur

50 Jahre Städtepartnerschaft

In Zeiten von Krisen, Wandel und Disruption sorgt diese Meldung für positives Aufsehen: Unterschleißheim hat seit nunmehr 50 Jahren eine funktionierende Städtepartnerschaft mit der südfranzösischen Gemeine Le Crès. Das wird jetzt entsprechend gefeiert.

Rückblick: Nach langer Recherche und unter Vermittlung des französischen Konsulats kam es 1973 zur Städtepartnerschaft der beiden „verwandten“ Gemeinden. Beide suchten als Vororte von Großstädten – Le Crès ist nur sieben Kilometer von Montpellier entfernt – Partner mit ähnlich gelagerten kommunalen Problemstellungen und Aufgaben. Le Crès hatte damals 6.000 Einwohner, Unterschleißheim 11.000.

Zwar haben sich im Laufe von 50 Jahren die Dimensionen etwas verschoben (Le Crès 9.200

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