Erst gegen Ende seines Lebens traf Giuseppe Verdi in Arrigo Boito auf jenen kongenialen Libretto-Partner, den er sein Leben lang gesucht hatte. Nach der Revision des Simon Boccanegra war Otello die zweite Zusammenarbeit der beiden: Musikalisch stellt diese Oper den Schlusspunkt von Verdis lebenslangen Bemühungen dar, dem standardisierten Schematismus des italienischen melodramma zu entkommen.