
SPIELERISCHES WISSEN MIT GEORG NIGL
Ligatis Le Grand Macabre. In György Kurtágs Fin de partie aber auch als vielschichtig-unterhaltsamen Eisenstein in der Fledermaus von Johann Strauß. Ja, und natürlich erinnert man sich auch an seine MonteverdiInterpretationen, die einem immer noch im Ohr nachklingen. Nicht zu vergessen seinen Karl-Kraus-Abend mit Nicholas Ofczarek, der für Furore sorgte. Dazu kommt, dass er als Gesprächspartner stets neue Dimensionen zu öffnen versteht und dabei aus einem umfassenden Wissen schöpfen kann. Im NEST gibt es nun zum zweiten Mal die von ihm konzipierte Quizshow, in der nicht nur gefragt und – hoffentlich – auch geantwortet wird, sondern in der auch Menschen des Opernbetriebs vorgestellt werden. Vor allem aber wird spielerisch Wissen vermittelt. So meint Georg Nigl: »Es ist falsch, wenn man glaubt, dass Wissenserwerb mit harter Arbeit verbunden sein muss. Mir ging es darum, ein Format zu finden, in dem man auf witzige, spielerische Weise über Musik reden kann.« Wenn Sie als Kandidatin oder als Kandidat an der Quizshow teilnehmen wollen, schreiben Sie bitte eine Nachricht an dramaturgie@wiener-staatsoper.at

Librettist zusammenarbeiten? Wie entsteht eine der größten Opernkooperationen der Musikgeschichte? In diesem Workshop haben alle von 10 bis 99 Jahren die Gelegenheit,
schaft, Kunst und Kultur, der Dramaturgie und Theatervermittlung der Wiener Staatsoper entwickeln wir spannende Gespräche zu den Herausforderungen und Perspektiven der Oper in der heutigen Zeit. Daraus

ergeben sich Übergänge in praktische Auseinandersetzungen wie Impros, Szenenentwicklungen und kreatives Schreiben. Sei dabei und gestalte den Diskurs aktiv mit! Die Veranstaltung findet am 20. Mai statt.
FREIER FALL
VOM ENDE INS HIER UND JETZT
Das CityLab ist das generationsübergreifende Community-Ensemble der Wiener Staatsoper. Es hat, inspiriert durch Kurtágs Oper Fin de partie, eine eigene Musiktheater-Performance geschrieben und komponiert, die sich mit Menschlichkeit, Existenz und vermeintlichem Schicksal beschäftigt. In Freier Fall begleitet das Publikum drei verschiedene Welten bei ihrer Auseinandersetzung mit dem scheinbaren Ende: zum einen Passagiere eines Nachtzuges, der nicht mehr anhält und ins Unendliche zu reisen scheint, zum anderen vier Schwestern, die sich entscheiden müssen, wer vor dem Untergang gerettet werden kann sowie eine Firma, die weiß, wie aus Leid Profit wächst. Was ändert sich im Angesicht eines Endes? Lässt es sich besser im Nachtzug oder Spaceship reisen und verdrängen?

RICHARD WAGNERS MEISTEROPER KEHRT ZURÜCK AN DIE STAATSOPER Richard Wagners Tannhäuser
uraufgeführt 1845, erzählt vom gespaltenen Menschen – und von der Liebe. Nach dieser sucht die Titelfigur: Bei der Liebesgöttin Venus findet er schier endlose Lust, bei der »reinen« Elisabeth hofft er Seligkeit zu finden. Doch das (erlebt) Erotische wird zur Zentrifugalkraft, die ihn an die Ränder der Gesellschaft – und darüber hinaus –treibt. Aber er ist nicht allein: In seinem Schlingern zwischen Lust und Entsagung, zwischen Schuldgefühl und Protest, im Hin- und Hergerissensein zwischen sinnlicher Erfüllung und Erhöhung entspricht er ganz der Grammatik des romantischen Zeitalters, also der Entstehungszeit – und spricht uns auch heute noch direkt an. Und Tannhäuser kann auch als Künstlerdrama gelesen werden: »Er ist einer, der schaffen möchte. Aber um zu schaffen, muss er erleben. Das reine Können, das hat er längst überwunden, es bringt ihn nicht weiter und langweilt ihn. Deswegen
muss er die Grenzen sprengen, um in seiner Kunst weiter zu wachsen«, so Premierendirigent Philippe Jordan. Nach den Wagner-Neuproduktionen von Parsifal Tristan und Isolde Die Meistersinger von Nürnberg und Lohengrin in den letzten vier Spielzeiten steht im Mai Tannhäuser auf dem Premierenplan der Wiener Staatsoper. Inszeniert wird das Werk von der zwischen Paris, Salzburg, Dresden, Berlin und Wien reüssierenden Regisseurin Lydia Steier, deren Debüt im Haus am Ring mit großer Spannung erwartet wird. Dirigent ist Philippe Jordan, es singen unter anderem Hausdebütant Clay Hilley (Tannhäuser), Malin Byström (Elisabeth), Ekaterina Gubanova (Venus), Ludovic Tézier (Wolfram) und Günther Groissböck (Landgraf Hermann). Die Einführungsmatinee zur Neuproduktion –mit Mitwirkenden der Premiere und moderiert von Staatsoperndirektor Bogdan Roščić –findet am 11. Mai statt.

LICHT & LIEBE
ROMÉO & JULIETTE
Die aktuelle Staatsopern-Produktion von Charles Gounods Roméo et Juliette bietet statt einem klassischen Bühnenbild eine faszinierende Lichtarchitektur: Der weltweit gefragte Lightdesigner Patrick Woodroffe hat zur Inszenierung von Jürgen Flimm ein komplexes, variables und sich immer wieder verwandelndes Beleuchtungskonzept entwickelt, das nicht nur für spektakuläre Bilder sorgt, sondern auch sensibel die Gefühlswelten der Figuren abbildet. Die in der Musik geschilderten Emotionen, die Wandlungen und inneren Regungen werden so auf ungewohnte Weise atmosphärisch erfahrbar gemacht. Den Roméo singt unter der musikalischen Leitung von Marc Leroy-Calatayud der weltweit gefragte Tenor Benjamin Bernheim, der diese Partie erstmals auf der Staatsopernbühne interpretiert. Nach Rollen wie Rodolfo (La bohème), Edgardo (Lucia di Lammer-
moor) oder Herzog (Rigoletto) darf das Wiener Publikum sich darauf freuen, den Sänger nun erstmals in einer französischen Oper zu hören. Als Juliette gibt es ein Wiedersehen mit Aida Garifullina, in weiteren Rollen stehen Patricia Nolz (Stéphano), Stefan Astakhov (Mercutio), Hiroshi Amako (Tybalt) und Peter Kellner (Frère Laurent) auf der Bühne.

»Ich habe auch die Ouvertüre des Tannhäuser von Wagner gehört. Er ist verrückt !!!«
Richard Wagners Ring des Nibelungen gehört stets zu den besonderen Höhepunkten im Opernbetrieb: Der vielstündige Vierteiler erzählt von Göttern und Menschen, von Liebe und grenzenloser Gier, vom Willen und von der Macht, und kann in unterschiedlichste

TANZPODIUM
KREATIONEN – DAS REPERTOIRE VON MORGEN? In seiner letzten Spielzeit als Direktor des Wiener Staatsballetts setzt Martin Schläpfer nochmals einen starken Akzent auf das zeitgenössische Ballett. Seine Uraufführung Pathétique im gleichnamigen Ballettprogramm sowie die Premiere Kreationen am 14. Juni in der Volksoper Wien sind Anlass für das Tanzpodium am 10. Mai im Gustav-MahlerSaal: Es diskutieren Martin Schläpfer sowie die drei Gastchoreograph*innen Martin Chaix, Alessandra Corti und Louis Stiens über die Bedeutung kreativer Prozesse für ein Ensemble, die Sicherung einer Ballettkunst für die Gegenwart durch neue Werke sowie aktuelle Stoffe, Ästhetiken und Körperbilder. Das Gespräch findet in deutscher Sprache statt.


NR.
BALANCHINE © The George Balanchine Trust Kostüme KARINSKA SUMMERSPACE Choreographie CUNNINGHAM © Merce Cunningham Trust Bühne & Kostüme
RAUSCHENBERG Klavier PIIRTO & ZAKIĆ PATHÉTIQUE (URAUFFÜHRUNG)
Musikalische Leitung LEROY-CALATAYUD Inszenierung FLIMM Mit GARIFULLINA / NOLZ / HOUTZEEL –BERNHEIM / AMAKO / ASTAKHOV / MAKSIMOV / D. LEE / BANKL / KELLNER / STANCHEV
Mit KURZAK – ALAGNA / VIVIANI / NEIVA / DUMITRESCU / EATMON / KAMMERER / STRAZDAS

