Börsianer 38. Ausgabe, Edition grün

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ZEHN FRAGEN AN ELISABETH MÜLLER VITA ELISABETH MÜLLER COUNTRY MANAGERIN ÖSTERREICH ESG PLUS Elisabeth Müller ist Expertin für Nachhaltigkeitsstrategien. Die Wienerin aus Stammersdorf hat Development-Management an der London School of Economics and Political Science studiert und leitet die österreichischen Geschäfte von ESG Plus. Davor war sie viele Jahre als Beraterin für die Unido tätig. Ihre Freizeit verbringt sie mit Tennis, Yoga und Meditation.

1. Welche Eigenschaften haben Sie dorthin gebracht, wo Sie heute 5. Auf diese App kann ich nicht verzichten? – „Too Good To Go“ stehen? – Ich habe gelernt, in den richtigen Momenten auf mich

ist ein App gegen Lebensmittelverschwendung für Gastrono-

zu hören und meinen eigenen Weg zu gehen. Ich höre seit vie-

mie und Supermärkte. Definitiv ein Vorbild, wenn es um nach-

len Jahren, was alles nicht möglich ist, und vor allem als Frau

haltige Apps und Scale-ups geht!

im Sustainable-Finance-Bereich trifft man auf viel Widerstand. Letztendlich sind es Konsequenz, Selbstvertrauen und Herz.

2. Welchen Beruf würden Sie ausüben, wenn Sie nicht in der Fi-

6. Für einen Mittagstermin reserviere ich am liebsten einen Tisch im … und warum dort? – Am liebsten gehe ich zum Heurigen auf einen guten Wein. Ich liebe die Heurigenvitrine, wo ich mir

nanzbranche tätig wären? – Ich würde eine Organisation für

unterschiedliche Spezialitäten aussuchen kann. Diese Vorlie-

junge Frauen gründen und Entrepreneurship-Programme un-

be ist wahrscheinlich nicht erstaunlich, da ich aus Stammers-

terstützen. Female Empowerment in Entwicklungsländern

dorf komme, eine der besten Heurigengegenden aus Wien.

hat den größten Hebel für gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderung.

3. Aus welchen Quellen beziehen Sie Ihre Fachinformationen? –

7. Um den Kapitalmarkt zu beleben, braucht es … – Mutige Leader und eine Bereitschaft, neue Wege zu gehen.

Ich folge auf sozialen Medien, Financial Change Makers und höre

8. Dieser Investor ist für mich eine Legende? – In den kommen-

gerne Podcasts, die junge Menschen für das Thema nachhaltige

den Jahren werden wir verstärkt mit Impact-Investoren zu-

Investments begeistern sollen. Wenn ich im Ausland unterwegs

sammenarbeiten, die unsere „Impact First“-Einstellung tei-

bin, spreche ich immer mit den Taxifahrern über Wirtschaft und

len. Die beiden Impact-Investoren Lisa und Charly Kleissner

Gehälter, die sind besonders nahe an der Wirtschaft. Ich abon-

aus den USA finde ich zum Beispiel persönlich sehr inspirie-

niere den „Economist“ und das Magazin „Businessart“. Die

rend.

grüne Auflage des Börsianer darf auch nicht fehlen.

9. Champagner und Austern oder „a Eitrige und a 16er-Blech“? –

4. Mein persönlicher Beitrag für eine nachhaltige Finanzwirt-

Vor allem im Sommer sage ich zu einer Käsekrainer mit Cham-

schaft ist: – ESG Plus und Cleanvest. Unsere Vision ist eine Welt,

pagner nicht Nein!

in der investiertes Geld einen positiven Beitrag für die Gesellschaft und Umwelt leistet. Es motiviert mich enorm, mit mei-

10. Für meine persönliche Geldanlage gilt das Motto: – „Mein

nem Team an dieser Vision zu arbeiten und mit Entscheidungs-

Geld für eine bessere Welt“. In meinen Fonds haben Kinder-

trägern der Finanzbranche Lösungen umzusetzen. Besonders

arbeit und die Verletzung von indigenen Rechten keinen Platz.

gerne gebe ich Vorlesungen und Workshops auf Universitäten,

Für mich kommen daher nur Fondsprodukte infrage, die ein

um weiter Bewusstsein für nachhaltige Investments zu schaffen.

ausgezeichnetes Nachhaltigkeitsrating aufweisen.

98 Die nächste Ausgabe erscheint um den 6. Juli 2020. Bis dahin täglich: derboersianer.com


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