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Künstliche Intelligenz

Die Zukunft der Anwälte scheint jedenfalls insofern vorgezeichnet, als 100 Prozent der Befragten auf jeden Fall mit dem Einsatz von KI in ihrer Kanzlei im nächsten Jahr rechnen.

Wahrung der Geheimhaltung

Ebenso eindeutig fällt die Antwort auf Frage vier aus. Was genau sich aber für Anwälte verändert, scheint für viele Kanzleien noch etwas vage zu sein. Besonders ausführlich fiel die Einschätzung der Kanzlei Wolf Theiss dazu aus: „KI wird die Arbeit von Rechtsanwälten, aber auch die Erwartungshaltung der Mandanten an diese verändern, so wie sie auch Einfluss auf andere Industriebereiche haben wird. So ist der Einsatz KIbasierter Lösungen für die Bewerkstelligung einfacher, strukturierter Aufgabenstellungen wie etwa im Mahnwesen oder bei Registersachen naheliegend. In Zukunft könnten KI und andere technische Lösungen unter anderem ein schnelleres und effizienteres Arbeiten ermöglichen, etwa durch die Automatisierung von Prozessen und Recherchen, die Erkennung von Mustern oder zur Unterstützung bei der Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit bestimmter Rechtsstreitigkeiten. Wichtig ist jedoch zu bedenken, dass KI-basierte Tools, um erfolgversprechend eingesetzt zu werden, große Datenmengen verarbeiten müssen. Es wird sich daher noch zeigen, wie es in der Rechtsbranche gehandhabt bzw. ermöglicht werden soll, jene großen Volumina an Daten bereitzustellen, insbesondere unter Wahrung der erforderlichen Geheimhaltungspflichten. Darüber hinaus werden Mandanten mit der Einführung von KI auch eine neue Erwartungshaltung an die Rechtsanwälte haben, die gemanagt werden muss. KI kann ein wirkungsvolles Werkzeug sein, aber dieses wird weiterhin von Rechtsanwälten eingesetzt werden müssen. Der Glaube, dass durch KI Ant- worten automatisiert und auf Knopfdruck erhältlich sein werden, ist trügerisch.“

Künstliche Intelligenz. Dieses Foto wurde von der KISoftware Neuroflash generiert. Der Auftrag war: „Erstelle mir ein Bild, das künstliche Intelligenz und eine Umfrage darstellt. Die Zielgruppe der Umfrage sind Anwälte."

Der Großteil der Befragten geht davon aus, dass KI nicht nur die Arbeit der Rechtsanwälte, sondern auch jene der Rechtsprechung verändert. Allerdings sollte der Staat hier noch einiges Geld lockermachen. Denn eine Analyse der Washington Brookings Institution bescheinigte kürzlich, dass Österreich in Sachen KI – ähnlich wie Uganda und Mexiko – gerade einmal „aufstrebend“ sei. Andere Industrienationen geben im Vergleich deutlich mehr Geld aus.

Dass Rechtsstreitigkeiten durch KI sogar entschieden werden, halten die meisten aber doch für Zukunftsmusik. Schönherr verweist in dem Zusammenhang aber auf einen kolumbianischen und einen pakistanischen Richter, die bereits ChatGPT bei der Urteilsfindung eingesetzt haben. „Die Sachverhaltsfeststellung wird noch wichtiger, da diese auf einer Vielzahl von Wertungsfragen beruht, deren Grundlagen wie Stimme, Verhalten des Beklagten noch nicht technisch verfügbar sind“, glaubt etwa Freshfields.

Am differenziertesten wurde jedenfalls die Frage beurteilt, ob die KI Jobs kosten werde. Die meisten Befragten rechnen damit, dass sich der Aufgabenbereich der Juristen ändern wird: weg von standardisierten Arbeiten hin zu mehr Soft Skills und technischen Fähigkeiten. So glaubt etwa BPV Hügel: „In bestimmten Bereichen werden Jobs mittelfristig wegfallen. Allerdings wird auch zu KI weiterer Rechtsberatungsbedarf entstehen.“

Der Großteil der befragten Kanzleien kann diesen erhöhten Rechtsberatungsbedarf bereits heute feststellen. Die häufigsten Fragen der Mandanten drehten sich laut der Umfrage dabei um urheber-, vertrags- und datenschutzrechtliche Themen. n für Passagiere abfliegend von Gates für Passagiere abfliegend von Gates