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Alle Jahre wieder
Kinder verkleiden sich oft gern. Wollen Prinzessinnen oder Piraten sein. Und manchmal auch Engel. Wie die fast zwölfjährige Mieke (links) und ihre sechsjährige Schwester Hettie Gerdes aus Hamburg. Mama Stephie hatte einst die Idee für eine ganz besondere Weihnachtskarte. Inzwischen drängen die Geschwister selbst auf die jährliche Fortsetzung.
Alle Jahre wiederWEIHNACHTSGRÜSSE AUS HAMBURG
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Es ist Sommer, und Familie Gerdes schwelgt noch in Erinnerungen an den ausgedehnten Urlaub. Doch die beiden Mädchen denken bereits auch an Weihnachten. Wie könnte das Motiv für die diesjährige Karte – die dreizehnte in Folge – an Verwandte, Freunde und Bekannte gestaltet sein? Eines steht fest: Beide werden wieder als musizierende Elfpunkte-Engel auf ganz persönliche Weise ein unverwechselbares Ständchen spielen. „Wie hast du denn damals ausgesehen?“, fragt Hettie etwas ungläubig ihre größere Schwester beim Betrachten der ersten Weihnachtskarte aus dem Jahr 2010. Mieke muss schmunzeln. Gerade mal fünf Wochen alt war sie, als sie zum ersten Mal mit grünen Elfpunkteflügeln „auftrat“. Fortan folgte jedes Jahr eine neue Karte, auf denen die musisch begabte Mieke, die inzwischen Trompete und Flöte spielen kann und gern malt, zunächst als Solistin mit stets wechselnden Instrumenten ihre Bühne hatte. Seit der Geburt von Schwester Hettie stimmt ein Duo auf Weihnachten ein. Jährlich größer werden dabei nicht nur die jungen Musikerinnen auf der Karte, sondern auch die Sammlungen der beiden Mädchen. Denn jedes Jahr bekommen beide einen weiteren Engelmusikanten aus dem Grünhainichener Orchester geschenkt, das dann vor Weihnachten aufgebaut wird. Mieke denkt in diesen Momenten besonders gern an ihre Oma Bianka, die ebenfalls eine begeisterte Sammlerin ist. „Ich fotografiere meine Engel. So habe ich sie im Handy immer bei mir“, plaudert das junge Mädchen,

GITARRE, SCHELLENRING, XYLOFON, TROMPETE – Foto-Spaß mit wechselnden Instrumenten: Alle Jahre wieder entstehen in Hamburg bei Familie Gerdes weihnachtliche Postkartenmotive. das gern einmal Meeresbiologin werden möchte. Und Mama Stephie, die von Beruf Hebamme ist? Hat, wie könnte es anders sein, aus den Grünhainichener Werkstätten einen Storch mit Wickelkind. Welche Instrumente die beiden Mädchen in diesem Jahr auf dem Weihnachtskarten-Motiv spielen werden, steht noch nicht ganz fest. Hettie wünscht sich die Flöte – das Instrument, das sie als frischgebackenes Schulkind jetzt als erstes erlernen wird. Ein Flötenspieler war übrigens auch bei den drei ersten von Grete Wendt geschaffenen Engelmusikanten im Jahr 1923 dabei. Bleibt noch die Frage, wie lange die Geschwister ihre Tradition dieser Postkartenserie wohl fortsetzen werden. „Für immer“, antworten beide wie aus einem Mund und lächeln.