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O Tannenbaum o Tannenbaum ...

O Tannenbaum, o Tannenbaum ... o Tannenbaum ...

Im wohl schönsten deutschen Weihnachtslied mit Hingabe besungen, mit unzähligen Gedichten bedacht, in Gemälden verewigt und von Herzen geliebt: der Tannenbaum. Kaum ein anderes Symbol wird so oft mit der Weihnachtszeit verbunden wie der Baum im Nadelkleid – ein guter Grund, sich das immergrüne Gewächs und seinen Schmuck im Sortiment von Wendt & Kühn einmal genauer anzuschauen.

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Schon die Germanen legten zur Wintersonnenwende Tannenzweige vor ihre Häuser. Sie galten seit jeher als Symbol für Lebenskraft und Fruchtbarkeit. Und doch hielt der geschmückte Weihnachtsbaum, wie wir ihn heute kennen, erst im 19. Jahrhundert Einzug in die deutschen Wohnzimmer. Von dort aus startete er seinen

Siegeszug um den gesamten Erdball – seit Anfang der 1920er

Jahre mit dabei: die Christbaumengel von Wendt & Kühn.

Bereits in der Preisliste von 1921 ist der erste Baumbehang aufgeführt, wenngleich sich dazu weder Abbildungen noch Muster finden lassen. Sein Aussehen bleibt ein Geheimnis der Geschichte. Die Preisliste von 1920–22 lässt staunen und schmunzeln zugleich: In der Rubrik „Christbaumschmuck“ tummeln sich Vögel und Schmetterlinge. Zu schade, dass auch von ihnen keine Entwürfe überliefert sind. Im Katalog von 1930 geht es dann gesellig zu: Die „Christbaumschmuck-Familie“, zu der Vater Mond, zwei Sternenkinder und zwei Wichtel gehören, präsentiert sich gut gelaunt im Figuren-Mix. Ihre markanten Drahtbeinchen lassen sie vergnügt baumeln, ohne dabei am Tannenzweig das Gleichgewicht zu verlieren.

Mitten in der Recherche zur Geschichte des Christbaumschmucks tauchte plötzlich eine Kiste auf, deren Inhalt auch die Expertinnen aus Archiv und Produktgestaltung verblüffte: Die Mitglieder der drahtbeinigen Christbaumschmuck-Familie hatten es sich auf gelben Monden bequem gemacht. Die kecken Sternenkinder schienen sie, in einer „Kuhle“ sitzend, sogar in kindlichem Übermut als Schaukel zu nutzen. Welch ein fröhlicher Anblick, welch eine Überraschung. Und ein wundervolles Beispiel dafür, dass die unzähligen Figurenentwürfe aus nun schon fast 110 Jahren Wendt & Kühn-Schaffensgeschichte wohl nie vollständig erfasst werden können – zu umfangreich ist der Figurenschatz. Doch es sind gerade diese unerwarteten Momente, die die Arbeit mit dem Vermächtnis der Gestalterinnen so spannend machen. Die Christbaumschmuck-Familie jedenfalls wird nun vermessen, fotografiert und in die Archiv-Datenbank aufgenommen – in der Hoffnung, dass sich auch ihre Geschichte eines Tages ergründen lässt.

DIE „CHRISTBAUMSCHMUCK-FAMILIE“, hier aus dem Katalog von 1930, wurde von Olly Sommer (später Wendt) im August 1925 entworfen und war von 1928 bis wahrscheinlich Anfang 1940 im Sortiment. BLICK IN DIE LEIMEREI, vermutlich Ende der 1920er Jahre. Auf den Arbeitstischen warten Christbaumengel im Stern drauf, geleimt zu werden.

ENGEL AM WEIHNACHTSBAUM

Am geschmückten Baum hatten Grünhainichener Engel® ihren ersten Auftritt Mitte der 1920er Jahre. Von Grete Wendt entworfen, war in den Preislisten ab 1926 zu lesen: „Adventsengel mit Violine oder mit Flöte“. Damit war der Grundstein gelegt für die Engel im gelben Stern, auf Komet und Schweif sowie im Mond, die bis heute fester Bestandteil des Sortiments sind. Ab 1949 kam zu den klassischen Christbaumengeln im weißen Hemd eine farbige Variante hinzu. Vierzig Jahre lang schwebten die Elfpunkte-Engel fortan auch im blauen oder roten Kleid auf goldenen Himmelskörpern am Baum. Und ihre Flügel wurden nicht grün, sondern rot oder blau mit elf goldenen Punkten bemalt. Heute erfreuen die Grünhainichener Engel® auf leuchtend gelben Himmelskörpern mit verschiedenen Instrumenten und in Größen von fünf bis dreißig Zentimetern.

WISSENSWERTES RUND UMS TANNENGRÜN Wussten Sie schon, …

dass der älteste dekorierte Tannenbaum für das Jahr 1597 belegt ist? Eine entsprechende Erwähnung findet sich in der Zunftchronik des städtischen Handwerks in Bremen.

dass es die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien war, die im Jahr 1611 den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen schmückte?

dass Goethe in seinem Roman „Die Leiden des jungen Werther“ von 1774 einen wundervoll geputzten Baum mit Wachskerzen, Äpfeln und Zuckerwerk beschreibt?

dass 1832 ein deutschstämmiger Harvard-Professor den Brauch nach Amerika brachte, als er einen Weihnachtsbaum bei sich zu Hause aufstellte?

dass es im 19. Jahrhundert Mode war, den Weihnachtsbaum mit vergoldeten Äpfeln und Nüssen, goldenen Tannenzapfen, ja sogar mit vergoldeten Kartoffeln zu schmücken? Mit der Erfindung der Christbaumkugel wurden die oft in aufwendiger Bastelarbeit selbst hergestellten Schätze durch haltbaren Schmuck abgelöst. Doch echte Engel können auch alleine fliegen! Bereits um 1925/26 entstand der erste schwebende Engelmusikant mit Flöte, seit 2008 reihten sich 14 weitere Engel mit klangvollen Instrumenten ins große Christbaum-Orchester ein. Auch grüngeflügelte Klemmengel ließen sich auf den Tannenzweigen nieder, an denen sie seit 2002 ganz einfach festgeklammert werden können.

Neben den Grünhainichener Engeln® nehmen auch die Margeritenengel gern an den Zweigen eines Tannenbaums Platz. Die ersten waren im Katalog-Nachtrag von 1933/1934 als Christbaumschmuck zu finden. Zwei Margeritenengel saßen damals auf einem kleinen Holzsockel, der mit einer Metallklemme verbunden war. Seit den 1930er Jahren entzücken zudem „kleine Schweber“ am zarten Goldfaden – von Olly Wendt zwischen 1935 und 1937 entworfen. Viele Jahre später, jedoch sicher vor 1958, hatte die Gestalterin schließlich die Idee, die Margeritenengel in einen filigranen Goldring zu setzen. Fast schwerelos scheinen die liebenswürdigen Himmelswesen zu schweben und halten Geschenke, Instrumente oder Kerzen in ihren winzigen Händen. Und so ergänzen sich die Engel von Olly und Grete Wendt auf wundervolle Weise und lassen ein Repertoire an Baumschmuck entstehen, das alle Jahre wieder für Staunen und Harmonie am Christbaum sorgt.

Quelle: www.meinetanne.de/weihnachtsbaum/weihnachtsbaum-geschichte, aufgerufen im Juli 2022 DIE WEIHNACHTSBÄUME DER FAMILIE WENDT

Bei so viel Liebe zum Tannenbaum und Christbaumschmuck stellt sich die Frage: Wie verzierte Familie Wendt eigentlich ihren Weihnachtsbaum? Ein Blick ins große Archiv, zu dem auch unzählige historische Privataufnahmen aus dem Familienleben gehören, zeigt: Firmengründerin Grete Wendt bestückte ihren Baum mit weißen Kerzen und Holzanhängern, die sie selbst oder ihre Freundinnen aus der Dresdner Studienzeit gestaltet hatten. Olly Wendts Baum glänzte hingegen in strahlendem Gold, erhellt von Wachskerzen in Rot. Rauschgoldfiguren erhöhten den Glanz und setzten die Basteleien ihrer drei Enkelkinder ins rechte Licht. Eines davon ist Claudia Baer, geb. Wendt, die heute gemeinsam mit ihrem Bruder Florian das Familienunternehmen in dritter Generation führt. In der Stube ihrer Eltern stand ein Weihnachtsbaum mit roten, blank geputzten Äpfeln. Noch heute gehört das Schmücken zu Claudia Baers liebsten Weihnachtsritualen: „Unser Baumbehang ist ein bunter Mix aus Altem und Neuem, Traditionellem und Modernem, Gekauftem und zum Teil von mir als Kind selbst Gebasteltem. Auch wenn das Basteln noch nie zu meinen Stärken zählte, fand meine Omi Olly für meine ‚Kunstwerke‘

OLLY WENDTS WEIHNACHTSBAUM war reich geschmückt. Unverzichtbar: die echten roten Kerzen. Foto von vor 1973

immer einen schönen Platz. Heute hängen sie wieder an unserem Baum – gleich neben den Basteleien meiner beiden Töchter“, erzählt die Komplementärin von Wendt & Kühn. „An den Ästen schwingen auch ein pompöser Rauschgoldengel, ein rot-blaues Blechpferd sowie ein hölzernes Engelpaar und ein bunter Perlen-Stern aus Südamerika. Und natürlich auch einige Wendt & Kühn-Engel – einst Geschenke von meiner Omi Olly. Für Außenstehende wirkt unser Baum vermutlich ziemlich ‚wild‘, doch für uns knüpfen sich an jeden Anhänger besondere Erinnerungen. An unserem Weihnachtsbaum sind echte Wachskerzen übrigens ein Muss. Einzig die Entscheidung, ob rote oder weiße, wird jedes Jahr aufs Neue gefällt.“

Die gesamte Kollektion des aktuellen Christbaumschmucks von Wendt & Kühn finden Sie unter www.wendt-kuehn.de in der Rubrik „Kollektion/Christbaumschmuck“. ZUM SCHMUNZELN

Wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass heute Menschen auf der ganzen Welt ihren Weihnachtsbaum mit den Engeln von Wendt & Kühn schmücken? Das ist einer glücklichen Fügung zu verdanken. Im „Hans Kunterbunt“, der Beilage für Kinder in den Leipziger Neuesten Nachrichten, wird in der NovemberAusgabe von 1933 eine bezaubernde Geschichte über die „Entstehung“ der Christbaumengel von Wendt & Kühn erzählt: Ein paar Engeljungen waren auf die Idee gekommen, sich auf kleine Monde, Kometen und den Abendstern zu setzen, um dort zu plaudern, zu singen und zu geigen. Sie begannen zu schaukeln – „bald hin, bald her, mit frohem Scherz“. Da lösten sich die goldenen Sternenösen vom Himmel und sausten hernieder zur Erde. Doch: „Ein Tannenriese fing sie ein und hielt sie fest an seinen Zweigen.“ Ein Schnitzer hat die wundersamen Gäste schließlich gefunden und sie heim zu seinem Weihnachtsbaum getragen. Welch Glück für die Engelkinder – und für alle Freunde des Wendt & Kühn-Christbaumschmucks.

IDEEN ABSEITS DES WEIHNACHTSBAUMES

ALLER ANFANG IST KLEIN: Es muss nicht gleich ein ganzer Weihnachtsbaum sein. Wenn Ihre Wendt & KühnChristbaumengel noch nicht für einen kompletten Baum reichen, schmücken Sie doch einfach einen hübschen Adventsstrauß damit! Oder Sie gestalten schon mit ganz wenigen Figuren einen zauberhaften Kranz für Tisch oder Wand.

AUFGEKLEMMT: Die Klemmengel zieren nicht nur den Weihnachtsbaum. Als himmlische Boten überbringen sie liebe Geschenke – ans Schleifenband geklammert oder als Begleiter einer Karte, eines Gutscheins oder eines hübsch gefalteten Geldgeschenks.

SCHLAFT GUT! Wie verbringen Christbaumengel den Sommer? Am liebsten in der Wendt & Kühn-Schlummerkiste Spezial. 30 extragroße Fächer bieten ausreichend Platz für die Elfpunkte-Engel auf Himmelskörpern.

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