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Märchenheld mit schickem Schuhwerk
DIE SKIZZE dokumentiert auf wundervolle Weise, wie Grete Wendt sich in einem kreativen Schaffensprozess der Gestaltung näherte: In einer Handskizze stattete sie den Kater mit Wanderstock und Tasche aus, in einem weiteren Entwurf gab sie ihm einen Speer in die Pfote. Schlussendlich entschied sie sich für ein Jagdgewehr.
GESTIEFELTER KATER
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MÄRCHENHELD
GESTIEFELTER KATER (8 cm) 5282
mit schickem Schuhwerk
Die Liste der Märchenfiguren, die Firmengründerin Grete Wendt im Laufe ihres kreativen Schaffens entwarf, ist lang. Neben Rotkäppchen, Sterntaler und Aschenbrödel gehört nun auch der gestiefelte Kater wieder zum Sortiment. Wir erzählen Ihnen, wie die historische Vorlage in die aktuelle Kollektion überführt wurde – und was der Besen unserer Produktgestalterin damit zu tun hat.
Es war einmal – und zwar im Juni 1929, als Grete Wendt den cleveren Kater in die namensgebenden Stiefel schlüpfen ließ. Die Spurensuche bei seiner Wiederauflage führte in der Manufaktur zu einem alten Figurenmuster – dem einzigen, das sich derzeit im Musterschatz befindet. Dieses wertvolle Exemplar bildete, zusammen mit Katalogdarstellungen aus den Jahren 1934 und 1937, die Grundlage für den Gestaltungsprozess. Eine große Herausforderung bei der Formgebung war die Schnauze des Tieres. Markant, aber nicht zu spitz und so lang wie bei einem Fuchs sollte sie sein. Unterschiedliche Ausformungen waren in den historischen Zeugnissen überliefert. Es brauchte einige Versuche, bis schließlich die passende Schnauzenlänge gefunden war. Nun fehlten nur noch die Schnurrhaare. Als die Produktgestalterin gerade grübelte, wie man dieses kleine, aber feine Detail umsetzen könnte, fiel ihr Blick auf den Besen in der Ecke ihres Büros. „Ich habe kurzerhand ein paar Borsten abgeschnitten, gestutzt und an mein Muster geleimt“, erzählt Katrin Wojtkowiak verschmitzt. Zum Glück musste der Besen keine weiteren Borsten lassen – nun liefert eine Bürsten-Firma spezielle Kunststoff-Borsten für die hauchdünnen Schnurrhaare.

MÄRCHENPUZZLE „GESTIEFELTER KATER“, 24 TEILE (Puzzle 14,8 x 21 cm, Verpackung 15 x 3,5 x 9 cm) MP/5282 Ebenso charakterprägend wie Schnauze und Schnurrhaare sind die übergroßen Stiefel, mit denen Grete Wendt die Samtpfote ausstattete. Schwer, kantig und mit langem Schaft ziehen sie nicht nur im Märchen die Blicke auf sich. Das kräftige Rot setzt einen farbigen Akzent in den sonst gedeckten Farben der vornehmen Jäger-Kleidung.
Die Federn am Jagdhut und der gebogene Schwanz verleihen der Figur eine schwungvolle Dynamik. Sie scheinen beim flotten Schritt des Katers auf und ab zu wippen. Die Hutfedern sind auch hinsichtlich ihrer Bemalung ein Hingucker: Einer Fasanenfeder nachempfunden, werden sie lasierend bemalt und mit dem typischen Muster versehen. Schließlich gab Grete Wendt ihrem Märchenhelden noch ein Gewehr in die Pfote, damit er sich auf Rebhuhn-Jagd begeben kann, um, wie im Märchen, dem König seine Leibspeise zu verschaffen. So gelingt es dem cleveren Kater, seinen Herren – Sohn eines Müllers – mit dem König bekannt zu machen. Am Ende läuten für den Müllerssohn und die Königstochter die Hochzeitsglocken. Den Stiefeln des Katers sei Dank.