Vegan World 06/23

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06/2023

THE

WELCOME CHRISTMAS ISSUE

Liebe is(s)t ... pflanzlich


“Let food be thy ” . e n i c i med Hippokrates

Zutaten:

hippokrates icedate.com/

Kakao.

Sonst nix!

Gesüßt mit sonnengereiften Datteln statt Zucker!

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Kaffee-Extrakt.

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EDITORIAL

Die schönste Zeit des Jahres Die Adventszeit verzaubert mit ihren funkelnden Lichtern, duftenden Plätzchen und warmen Getränken und lässt viele Herzen höher schlagen. Gemeinsam wollen wir dekorieren sowie backen – und natürlich darf auch das Öffnen des Adventskalenders nicht fehlen. THE WELCOME CHRISTMAS ISSUE möchte dich mit einem Potpourri an köstlichen, süßen sowie herzhaften Gerichten und spannenden Hintergrundinfos zu gemütlichen und inspirierenden Momenten einladen.

06/2023 - THE

WELCOME CHRISTMAS

Wie lassen sich kulinarische Genüsse und Umweltschutz miteinander vereinen? Die erfolgreiche Kochbuchautorin Kati Beskow zeigt ihre Rezeptideen für eine vegane Weihnachtszeit (ab S. 28). Apropos Weihnachtszeit: People Pleaser oder Aktivist*in – welcher Veggie-Xmas-Typ bist du? Finde es heraus – und wer noch auf der Suche nach ein paar Geschenkideen ist, findet dazu ein paar Inspirationen (ab S. 18).

diesem Grund findest du in unserer Küchentipps-Rubrik eine Anleitung zum veganen Backen für winterlich süße Gaumenfreuden ganz ohne Milch und Eier (ab S. 34). Auch widmen wir uns dem Ehrenamt in Deutschland, das gerne als Motor der Demokratie beschrieben wird. Mehr dazu ab S. 12.

Die Adventszeit ist für viele auch eine Zeit des Gebens, der Liebe und der Familie. Aus

DEINE VEGAN-WORLD-REDAKTION

Wir wünschen dir viel Freude beim Lesen und Nachkochen sowie -backen! Alles Liebe

ISSUE Liebe is(s)t . .. pflanzlich

lanzlich Liebe is(s)t ... pf 06/2023

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REZEPTSEITEN ZUM HERAUSNEHMEN

WEIHNACHTSZAUBE R

WELCHER XMAS-TY

P

IM KÄSEGLÜCK

FESTLICHE GERICHT E FÜR DIE GANZE FAMILIE

OHNE MUH

BIST DU? THE

WELCOME CHRISTMAS

GENUSS

ISSUE

ERFOLGREICH BACKEN

KREATIVE REZEPTE

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IMPRESSUM VERLAG well media GmbH An der Grünwalder Brücke 1 82049 Pullach im Isartal HERAUSGEBER Alexander Lacher

ART DIRECTION Alexander Springborn GRAFIK Anthony Walker CHEFREDAKTION Susann Döhler

GESCHÄFTSFÜHRER Stefan Baumgartner

REDAKTION Jacqueline Floßmann, Carmen Schnitzer, Xenia Waporidis

HANDELSREGISTER HRB 204321, Amtsgericht München Ust.-IdNr.: DE289648269

LEKTORAT Carmen Schnitzer

PROJEKTLEITUNG Jürgen Friedel (V.i.S.d.P.) j.friedel@wellmedia.net REDAKTIONSADRESSE well media GmbH Vegan World An der Grünwalder Brücke 1 82049 Pullach im Isartal Tel.: 089 - 30 77 42 - 12 Fax 089 - 30 77 42 - 33 redaktion@veganworld.de

FOTOGRAFIE & BILDRECHTE

Midjourney / Alexander Springborn (Titel, S.24, S. 40), Midjourney / Anthony Walker (S. 12, S. 14, S. 15, S. 18, S. 20, S. 22, S. 42, S. 44, S. 45), Unsplash.com, tempehmanufaktur (S. 6, oben), © Marc Rehbeck für PETA Deutschland e.V. (S. 7, unten), PRIMOZA (S. 16-17), © Alex Villena (S. 27) ©Luke Albert (S. 28-33) © RÖSLE (S. 37), © GSE organic supplements (S. 45), KYMA (S. 50) Sofern nicht anders angegeben: Hersteller.

MARKETING, SALES & ANZEIGEN Jürgen Friedel (Anschrift: siehe Verlag) Tel. 089 - 30 77 42 - 56 j.friedel@wellmedia.net

IMPRESSUM

DRUCK Walstead Central Europe ul. Obrońców Modlina 11, 30-733 Kraków, Polen VERTRIEB IPS Pressevertrieb GmbH, Postfach 12 11, 53334 Meckenheim Tel. +49 2225 / 8801 0 Fax +49 2225 / 8801 199 info@ips-pressevertrieb.de AUFLAGE 100.000 Exemplare Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und/ oder Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages

VEGANWORLD.DE

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THE WELCOME CHRISTMAS ISSUE

12 16 18 28 34 44 INHALT

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NEUES UND PRAKTISCHES Unsere Redaktionslieblinge

12 ÜBER DEN MOTOR DER DEMOKRATIE Ehrenamt: Wenn Hilfsbereitschaft groß geschrieben wird 16 BLÜTEZEIT PRIMOZA erfindet Gärtnern neu 18 WELCHER XMAS-VEGGIE BIST DU? Plus: 15 nachhaltige Geschenketipps zu Weihnachten 24 KOLUMNE: LUST AUF FLEISCH? Über das Duftgedächtnis, Werbespots und Fleisch-Memory

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VEGAN WORLD REGELMÄSSIG LESEN? Hier entlang!

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REZEPT DES MONATS Kaiserschmarrn mit Salzbrezeln

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EASY VEGAN CHRISTMAS Festliche Rezepte für die Weihnachtszeit

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SÜSSE OFENFREUDEN Dieses Jahr backen wir vegan und nachhaltig

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OASE DER RUHE Unser liebstes Beauty-Programm für kühle Tage

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KLEINES VITAMIN-LEXIKON Was kann das Immunsystem stärken?

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FRISCHKÄSE, MOZZARELLA, SCHNITTKÄSE Über milchfreie Käse-Alternativen

50

FRAG DIE EXPERTIN KYMA sea conservation & research über den Schutz der Ozeane


Die ganze Welt des Yoga

YO G AWO R L D J O U R N A L

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Achtsame Hedonisten? Umweltpsychologie für Yogis und Yoginis

Übungen für mehr Core-Power

Mitten ins Leben Wie wir die Spiritualität in den Alltag bringen

Im Fluss

Fliegen lernen

Mit Yoga den Blutdruck regulieren

Innovative Armbalancen

Fülle erleben Die Sehnsucht nach Mehr: ewiger Irrweg oder wichtiger Antrieb?

No 05 September / Oktober 2023 DE: 6,90 Euro // AT: 7,90 Euro CH: 12,50 SFr // BE/NL/LU: 7,90 Euro

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INTERVIEWS: ESTHER SCHWEINS UND SIMRIT KAUR // PHILOSOPHIE: DAS RAMAYANA // GENUSS: ÄPFEL

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Dein Yoga WissenPodcast zu Praxis, Philosophie und Meditation Gastgeberin Susanne Mors im Gespräch mit echten ExpertInnen, die uns ein Stück auf ihrem Yogaweg mitnehmen.

VON

AUF

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ODER


WORLD Tempehliebe Kaum zu glauben, dass Tempeh noch nicht im Duden angekommen ist, da er doch so gut schmeckt. Ob als deftige Beilage zu GemüseBowls, für knusprige Spieße, in feinen Suppen oder im herzhaften Sandwich: Das traditionelle Fermentationsprodukt aus Indonesien bietet sich nicht nur als wohlschmeckende Eiweißquelle an, sondern auch, weil es so herrlich unkompliziert in der Zubereitung ist. Überzeugt von der pflanzlichen Köstlichkeit ist auch die tempehmanufaktur, die in ihrem Familienbetrieb im Allgäu seit über

20 Jahren feinsten Bio-Tempeh in Handarbeit herstellt. Die Bio-Rohstoffe dafür stammen aus der Region und werden in speziellen Reiferäumen traditionell fermentiert, bevor sie mariniert und verpackt werden. So wie hier etwa der Tempeh BBQ aus Sojabohnen oder der Tempeh Wildkräuter aus Lupinen. Auch schwarze Bohnen verwandelt die tempehmanufaktur zu aromatischen Highlights. Mehr über ihren feinen Tempeh findest du unter tempehmanufaktur.net

Erfrischend

Cremig und schmelzend

Ob zur Ablenkung, als Mundhygiene oder gegen Heißhunger: Die Gründe, warum zum Kaugummi gegriffen wird, sind vielfältig. Während einige Kaugummis aus synthetischen Kunststoffen bestehen, setzt Birkengold auf eine natürliche Kaumasse, die aus dem (Milch-)Saft des Breiapfelbaumes und dem Wachs aus den Blättern und Stängeln des Candelilla-Busches basiert. Das Unternehmen verzichtet dabei vollständig auf Erdöl, Weichmacher und synthetische Rohstoffe. Und nicht nur das: Die Verpackung besteht aus kompostierbarem Material und macht damit das Kaugummi-Kauen zu einer nachhaltigen Angelegenheit. Bravo! birkengold.com

Was gibt es besseres als warmen, cremigen Weichkäse? Fast nichts, oder? Wenn du auch ein Fan von veganem Käse bist und dich schon durch die Vielfalt der pflanzlichen Käsesorten durchprobiert hast, wird dieser vielleicht dein neuer Liebling: Vanozza hat eine vegane Käsealternative kreiert, die richtig gut schmilzt, Fäden zieht und dabei ganz frei von Soja, Milch und Gluten ist. Neu erhältlich ist nun Vanozza mit Mozzarella-Geschmack. Ob für Lasagne, Pizza oder als Caprese – der Anspruch der Marke aus Hamburg ist klar: La Dolce Vita für uns und unseren Planeten. Das finden wir super! Bitte mehr davon. vanozza.de

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Die Crème de la Crème Na, was hat denn Nabio da Feines für uns? Das cremige Streichquartett von Nabio kommt rein pflanzlich, ohne künstliche Zusätze und zu 100 Prozent bio daher und hat eine Mission: Es möchte die bio-vegane, leckere Alternative zu Frischkäse sein. Ob Frühstück, Abendbrot oder für zwischendurch – die Cranberry Creme überzeugt mit ihrem süß-pikanten Geschmack, der durch die feine Schärfe getrockneter Chilis abgerundet wird. Ebenso fruchtig und mit einem Hauch von Orient macht sich die Curry Feige Creme wunderbar als Aufstrich oder Dip. Fans deftiger Küche dürfen sich über Schnittlauch Creme und Paprika Creme freuen. Für alle, die genussvoll essen und gleichzeitig ein nachhaltiges Leben möchten. nabio.de

GENUSS MOMENTE

AUF DER SUCHE NACH EINEM PASSENDEN BEGLEITER? Provokant? Ricky Saward, Deutschlands einziger veganer Sternekoch, präsentiert sich für Peta in einer Badewanne voller Kunstblut mit einer Roten Bete in der Hand. Es soll zeigen, dass er sich damit noch das Blut aus den vergangenen Jahren von der Haut abwäscht. Der Frankfurter möchte mit der Aktion zum Nachdenken anregen, denn für ihn ist klar: „Vegan – und dann nur regional – ist der einzige Weg, wirklich nachhaltig zu leben – für die Tiere, für die Umwelt und für unsere Gesundheit!“ Übrigens: Als weltweit erster veganer Koch wurde Saward mit seinem Restaurant „Seven Swans“ 2020 vom Guide Michelin mit einem roten Stern für exzellente Küche und mit einem grünen Stern für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Mehr Infos unter Fotocredit: © Marc Rehbeck für PETA Deutschland e.V.

peta.de

Probiere unsere St. Leonhards Quelle – die ideale Ergänzung. Ein Glas Wasser zum Weinoder Kaffee-Genuss bereitet den Gaumen vor und verstärkt Dein Geschmackserlebnis. Erfahre mehr unter: stlq.de/genuss-momente


Robust durchs Leben bei Wind und Wetter Die alten Tibeter ließen sich als Ergänzung zur eher kargen Nomadenernährung von aromatischen Kräutern begleiten. So konnten sie dem fordernden Leben robust begegnen. Nutze dieses Wissen für dich. Kräuter wachsen unter den widrigsten Bedingungen. Pflanzen schützen sich mit Bitter- und Herbstoffen oder ätherischen Ölen vor Fressfeinden und Erregern. Zudem bilden sie selbst Vitamin C. Dieses hilft der Pflanze, ungünstige Umstände zu überdauern. Lass dich wie die Tibeter vom Aroma naturbelassener Kräuter begleiten. PADMA 28 active mit Vitamin C ist ideal für Menschen, die ihr Immunsystem im Alltag begleiten und auf bitterherbe Geschmacksimpulse nicht verzichten möchten. Vitamin C trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei und schützt die Zellen vor oxidativem Stress. padma.de

Aufstrich der Saison

Weihnachtsleckerei

Pflanzenkraft

„Tartex liebt Abendbrot“, sagt der Bio-Hersteller für pflanzliche Brotaufstriche über sich selbst. Wir denken: Das passt wunderbar, denn auch wir kommen abends nur schwer ohne Brot mit leckerem Belag aus. Besonders schön ist daher, dass Tartex nicht nur leckere Brotauf striche zaubert, sondern auch großen Wert auf Bio-Qualität legt und damit ganz auf den Einsatz von Pestiziden, chemischen Düngemitteln und Gentechnik verzichtet. Um für geschmackliche Abwechslung zu sorgen, bringt die Marke bis zum Frühlingsanfang 2024 die limitierte, saisonale Aufstrich-Sorte „Rote Bete Meerrettich” auf den Markt. Yummy! tartex.de

Du zählst dich zur Kategorie genussfreudiger Backmuffel? Mit der limitierten Weihnachts-Backmischung der Antersdorfer Mühle verwandelst du deine Küche in eine vegane Adventsbäckerei. Die Dinkel-Lebkuchen bestehen aus hochwertigem Bio-Dinkelmehl, Zimt, Nelken und Apfelstückchen. Nur Wasser oder Pflanzendrink müssen hinzugefügt werden und so entstehen nach kurzer Backzeit Lebkuchen mit angenehmer Süße und leicht nussigem Aroma. Wer die Lebkuchen noch verfeinern möchte, kann vor dem Backen noch Nüsse, Mandeln oder Schokolade hinzufügen. 100 Prozent bio, 100 Prozent Weihnachts-Genuss. antersdorfer.bio

„Sieht aus wie Milch, schmeckt auch so, ist aber vegan“, meint Velike! und überrascht uns mit einem neuen Angebot im Kühlregal: NOT M’LK (frisch) auf Haferbasis in der 1-Liter-Mehrwegglasflasche in den Varianten 1,5 und 3,5 Prozent Fett. Das freut nicht nur alle, die den Geschmack von Milch lieben, aber Pflanzendrink bevorzugen, sondern ist auch ideal für Müslifans und Hobby-Baristas. Sie ist laktosesowie sojafrei und kommt ganz ohne Zucker und Kokosfett aus. Der eingesetzte Hafer stammt übrigens von Höfen aus dem Schwarzwald und weiteren Regionen Baden-Württembergs. Natürlich und lecker – das gefällt uns! Mehr Infos unter ve-like.de

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Happy Birthday!

Magische Momente

Der Weltvegantag wurde erstmals im Jahr 1994 von Louise Wallis, der damaligen Vorsitzenden der Vegan Society in Großbritannien, ins Leben gerufen. Sie hatte die Idee, einen Tag zu schaffen, der weltweit die vegane Lebensweise und die damit verbundenen Werte feiert. So feiern wir in diesem Jahr, am 1. November 2023, bereits seinen 29. Geburtstag. Zu diesem internationalen Ereignis finden vielerorts Veranstaltungen, Seminare und Kochkurse statt, um die Vorteile der veganen Ernährung zu betonen und das Bewusstsein für Tierschutz, Tierrechte und Umweltschutz zu fördern.

Für einen direkten Wow-Effekt sorgen bei uns die hübschen Ketten von Eternal Bliss. Geboren aus der Idee heraus, dass in alten Kulturen Schmuck eine große Energie und Kraft zugesprochen wurde, entstand 2014 die erste Kollektion, bestehend aus sieben Chakra-Anhängern, eingefasst mit Edelsteinen. Seitdem ist viel passiert und so erfreut Eternal Bliss heute mit vielen unterschiedlichen Schmuckstücken und Symbolen, die für Schutz, Vertrauen, Glück, Gesundheit und – wie hier – Transformation stehen. Mehr über die Anhänger, Ketten und Armbänder des Berliner Labels findest du unter eternalbliss.de


Fruchtiger Spaß Adventszeit ohne Adventskalender? Nein, der darf in der Vorweihnachtszeit nicht fehlen. Wer jedoch nicht jeden Tag zusätzlich zu Schokolade greifen und/oder seinen Kindern eine gesunde, wohlschmeckende Alternative anbieten möchte, kann bei Freche Freunde fündig werden. Hier erwarten dich im diesjährigen Adventskalender fruchtig-gemüsige Bio-Snacks und freche Non-Food-Artikel wie etwa Tattoos, Sticker oder auch Lesehefte sowie Bastelund Malvorlagen. 24 Überraschungen hat Freche Freunde vorbereitet, denn die Mission lautet: „Wir machen Gesundes spaßig, damit Kinder besser essen“. frechefreunde.de

Genuss pur Die Tee-Bestseller von Besser im Glas warten darauf, entdeckt zu werden. Ob für sich selbst oder als Geschenk für einen besonderen Menschen in deinem Leben: Das Unternehmen möchte schöne Tee-Momente schaffen und dich inspirieren. 24 Teemischungen – ganz ohne Zucker, natürlich und nachhaltig verpackt. Eine tolle Idee für alle, die nach gesunden Adventskalender-Überraschungen suchen und ihren Verpackungsmüll reduzieren möchten. Die Bio-Tees setzen auf einen vollmundigen Geschmack – darunter sechs neue Sorten für die kuschelige Weihnachtszeit.

besserimglas.de

Süßer Advent Pralinen sind nicht nur eine herrliche Gaumenfreude, sondern auch ein optisches Highlight. Edel und in diesem Fall handgemacht in Ghana kommen die veganen Bio-Pralinen daher und möchten dir die Adventszeit verschönern. Das deutsch-ghanaische Start-up produziert vor Ort und bildet junge Ghanaer*innen zu Chocolatiers aus. Plastikfreie Verpackung und CO2-neutraler Versand runden das tolle Angebot ab. Jeden Tag im Dezember bis Weihnachten wartet eine feine, schokoladige Überraschung auf dich – juhu!

amanase.de 10

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Mehr Kreativität

Perfektes Paar

Schlemmen, lesen, Yoga üben – all das machst du gerne, doch es fehlt dir an Inspiration? Auf der Suche nach mehr Abwechslung auf dem Teller und auf der Yogamatte kannst du beim YogaWorld Journal und bei uns, der Vegan World, fündig werden. Erhalte jede Woche via Newsletter neue Rezepte und News aus dem Yoga- und Vegan-Kosmos. Darüber hinaus findest du in unseren Online-Shops viele Ideen für leckere, rein pflanzliche Gerichte und kraftgebende Yogaübungen. Alle, die uns gerne regelmäßig lesen möchten, können unsere Magazine abonnieren und werden dann regelmäßig mit spannenden News aus der Küche und der Yogamatte versorgt.

Juhu, endlich müssen wir uns nicht mehr zwischen Stil und Umweltfreundlichkeit entscheiden! Den gemütlichen Slipper von avesu elements, der dich durch dein Zuhause tragen möchte, gibt es in sechs tollen Farben. Er setzt dabei auf sehr kuscheliges Innenfutter aus Bio-Baumwolle, das deine Füße wärmt und gleichzeitig aufgrund seiner atmungsaktiven Eigenschaften für ein gutes Fußklima sorgt. Das Obermaterial besteht aus recycelten PET-Flaschen und die Sohlen sind aus Naturkautschuk. Fair produziert in Spanien kannst du den Slipper über die Homepage von avesu für rund 45 € bestellen. Für uns ganz klar: Besonders jetzt in der kalten Jahreszeit eine Oase der Entspannung.

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EHRENAMTLICHE

SACHE! Das Ehrenamt wird auch gerne als „Motor der Demokratie“ bezeichnet. Und das völlig zu Recht! Es stärkt und sichert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und leistet gezielt Hilfe da, wo sie am meisten gebraucht wird. TEXT: JACQUELINE FLOSSMANN

Am 26. August kam ich gerade von einer erfolgreichen Minigolf-Partie mit meiner Familie nach Hause und wollte mich ob des nahenden Gewitters gemütlich auf mein Sofa fläzen. Als es ziemlich stürmisch draußen wurde, fiel mir ein, dass ich den Sonnenschirm besser noch in Sicherheit bringen sollte. Ich huschte nach draußen, packte den von Sturmböen gepeinigten Strahlenschutz und verstaute ihn einigermaßen sicher. Dann kam zwischen den Regengüssen ein Ast von der großen Buche vor unserem Haus heruntergesegelt und verfehlte mich nur haarscharf, woraufhin ich beschloss, mich schleunigst wieder ins Innere meiner Wohnung zu begeben. Das Unwetter wurde heftiger und ich witzelte meinen Mitbewohner*innen im obersten Stock entgegen, ob wir den Sturm nicht vorsichtshalber im Keller aussitzen sollen. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Nachdem es draußen ziemlich gekracht hatte und meinem Kumpel und mir auffiel, dass Wassertropfen aus der Kellerdecke auf sein Schlagzeug tropften, rief meine Freundin aus dem ersten Stock: „Kommt mal, wir haben ein Problem.“ Oben angekommen spritzte auf einmal Regenwasser aus allen Deckenbohrungen auf die Möbel meiner Mitbewohner*innen. Zwischen eiligem Wasser-Schöpfen, Eimer-Ho-

len und Sich-Fragen, was, verdammt noch eins, denn jetzt los war, meinte meine Freundin schließlich: „Ich glaub’, uns ist die Buche aufs Haus gekippt.“ Chaos, Telefonate, ungläubige Blicke. Man spule eine wirre Stunde nach vorne und sehe nun drei Menschen, die ihr wichtigstes Hab und Gut in den Kellern der Nachbar*innen unterbringen und ihr Zuhause räumen. Ihr Zuhause, auf dem ein immens großer Baum ein Loch ins Dach geschlagen und es somit von jetzt auf gleich unbewohnbar gemacht hatte. Nach einem WhatsApp-Hilferuf an Bekannte, Familie und Freund*innen trafen wir uns am nächsten Tag, um unser ganzes Haus inklusive Keller zu räumen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht mal, ob die Statik noch lange halten würde. So schmerzhaft mir dieses Wochenende immer noch in der Magengrube liegt, so hat mich dieser 27. August auch einmal mehr in Staunen versetzt, standen da doch plötzlich an die 30 Menschen mit ihren LKWs, Bussen und Autos auf der Matte und halfen uns Heimatlosen dabei, unser gesamtes Hab und Gut ins nahe gelegene THW zu bringen. Ich bin noch nie chaotischer, schneller, aber auch nicht liebevoller umgezogen (worden). Ohne diese wunderbaren freiwilligen Hilfskräfte hätten wir dieses Wochenende EHRENAMT

nicht überstanden und nebst einem großen, offiziellen Dankeschön an alle Beteiligten, das ich hiermit kurz schriftlich festhalten möchte, hat dieser Vorfall mehr als deutlich bewiesen, dass man Krisen nur gemeinsam meistern kann. Hilfstätigkeiten und Ehrenämter spinnen ein soziales Netz, das diejenigen auffängt, die es gerade am nötigsten brauchen. Sie zeigen außerdem, dass Rückhalt, Freundschaft und Hilfsbereitschaft das Herz unserer Gesellschaft am Schlagen halten. DER MOTOR DER DEMOKRATIE Nicht umsonst also wird das Ehrenamt gerne als „Motor der Demokratie“ bezeichnet, liegen doch die soziale Komponente, die Bereicherung der Gesellschaft und das Gemeinwohl im Zentrum der freiwilligen Arbeiten. Unter dem Begriff Ehrenamt werden im Großen und Ganzen Tätigkeiten zusammengefasst, die im Bereich des „bürgerschaftlichen Engagements“ angesiedelt sind. Ehrenämter sind meist nicht vergütet und werden freiwillig durchgeführt. Ein Ehrenamt wird meistens nebenberuflich, also in der Freizeit ausgeübt, und dient in der Regel dem Gemeinwohl der Gesellschaft. So kann man Ehrenämter in den Bereichen Sport, Kultur, Bildung, soziale Arbeit, Umweltschutz, 13


Nachbarschaftshilfe, Tierschutz, Kommunalpolitik, Stadtteilinitiativen, bei Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk oder anderen Hilfsorganisationen aufnehmen. Vor allem in Krisensituationen, wie zuletzt beispielsweise während der Pandemie oder des Angriffskrieges in der Ukraine, wird deutlich, wie viel ehrenamtliche Tätigkeiten und Hilfsangebote bewirken können. WENN HILFSBEREITSCHAFT GROSS GESCHRIEBEN WIRD Seit 1999 werden in Deutschland alle fünf Jahre im sogenannten „Deutschen Freiwilligensurvey“ Daten rund um das Thema Ehrenamt erhoben. Die letzte Erhebung stammt aus dem Jahr 2019 und zeigte, dass sich etwa 40 Prozent aller Menschen ab 14 Jahren hierzulande freiwillig engagieren, das sind rund 28,8 Millionen Bürger*innen. Dieser Anteil hält sich seit 2014 auf relativ stabilem Niveau und ist in Gegenüberstellung zum Erhebungsbeginn im Jahr 1999 um ganze 10 Prozent angestiegen. Inzwischen gibt es keine großen Unterschiede mehr zwischen Ost und West, zwischen männlich und weiblich. Jedoch wurde festgehalten, dass sich am häufigsten, nämlich zu 44,7 14

Prozent, Menschen zwischen 30 und 49 Jahren engagieren, bei den 14-29-Jährigen liegt dieser Anteil bei 42 Prozent. Die deutlichsten Unterschiede lassen sich aktuell wohl noch im Bereich der Bildung ausmachen: Die Engagement-Quote bei Personen mit hoher Schulbildung liegt bei 51,1 Prozent, während sich nur 26,3 Prozent der Menschen mit niedrigerem Schulabschluss ehrenamtlich engagieren. In diesem Sektor haben sich die Unterschiede nicht aufgelöst, sondern seit 1999 eher verstärkt. Die Segmente mit den meisten Ehrenämtern machen die Bereiche Sport und Bewegung (13,5 Prozent), Kultur und Musik (8,6 Prozent) sowie der soziale Bereich mit Schule und Kindergarten (8,3 Prozent) aus. Im Umwelt-, Natur- oder Tierschutz sind 4,1 Prozent der Menschen ab 14 Jahren tätig. Etwa 60 Prozent aller ehrenamtlich Tätigen wenden pro Woche etwa zwei Stunden ihrer Freizeit für das Engagement ihrer Wahl auf. MIT EINEM EHRENAMT GEWINNEN ALLE! Neben der ideellen Komponente, dem Wunsch, für andere da zu sein, Karmapunkte zu sammeln, die Gesellschaft zu EHRENAMT

stärken und mit anzupacken, wenn Hilfe benötigt wird, gibt es viele weitere Beweggründe für soziales Engagement. Da wäre beispielsweise die sinnstiftende Seite zu nennen, die viele im Ehrenamt Tätige bestätigen. Das Gefühl, etwas Bedeutsames zu tun und für soziale Gerechtigkeit einzutreten, ist für die meisten Menschen essenziell – die eigene Freizeitgestaltung kann dadurch eine ganz neue Qualität erreichen. Nicht nur wird anderen geholfen, auch auf einen selbst wirkt sich die Freiwilligenarbeit positiv aus. Man fühlt sich geschätzt und gebraucht, lernt neue Menschen kennen, knüpft zahlreiche Kontakte und wird in ein soziales Gefüge eingebunden. Gerade auch für Leute, die sich einsam fühlen oder Anschluss suchen, kann die Ausübung eines Ehrenamtes sinnvoll sein. Zudem kann man lernen, soziale Verantwortung zu übernehmen und messbar Dinge bewegen. Das Gefühl, etwas verändern zu können, wenn auch nur auf mikrokosmischer Ebene, ist für viele Menschen ein zentraler und zufriedenstellender Bestandteil ihres Daseins. Das Wissen, nicht in der Passivität gefangen zu sein, sondern aktiv etwas bewirken zu können und ein Stück weit Kontrolle und Verantwortung


zu übernehmen, ist ein wichtiger Aspekt der menschlichen Lebensgestaltung. Zudem sammelt man durch ein Ehrenamt zahlreiche praktische Erfahrungen in verschiedenen Tätigkeitsbereichen. Man erweitert den eigenen Horizont genauso wie die eigenen Fähigkeiten. Für viele Menschen bietet ein Ehrenamt eine gute Entwicklungschance und die Möglichkeit, persönlich zu wachsen und kann obendrauf sogar in der beruflichen Karriere nützlich sein. Bei der Freiwilligenarbeit kann man sich in vielen verschiedenen Sektoren des gesellschaftlichen Lebens ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Wer politisch interessiert ist, kann sich beispielsweise in Stadtteilinitiativen engagieren und so erste Einblicke in das kommunalpolitische Geschehen erhalten. Das Repertoire der eigenen Kompetenzen kann sich so stets erweitern. Oben drauf macht sich ein Ehrenamt gut im Lebenslauf. Wer im Jahr mindestens 80 Stunden ehrenamtlich arbeitet, kann einen sogenannten Kompetenznachweis beantragen. FÜR DIE TIERE Für alle, die Tiere lieben, kann es erfüllend sein, im Tierheim mitanzupacken. Die hier benötigten Hilfsarbeiten sind facettenreich und viele Tierheime profitieren enorm von Ehrenamtlichen. So kann man die Arbeitnehmer*innen dabei unterstützen, die Boxen und Käfige zu reinigen, die Tiere zu füttern oder bei Reparaturarbeiten mit Rat und Tat zur Seite stehen. In Aufzuchtstationen können Waisentiere aufgepäppelt werden, zudem kann man sich in der Tiervermittlung oder bei Spendenaufrufen engagieren. Auch für die für Tierliebhaber*innen wohl schönsten Aufgaben werden immer gerne Leute gesucht: Für Zuwendung in Form von streicheln, kuscheln oder trainieren sowie für ausgedehnte Gassirunden ist im normalen Tierheimalltag manchmal nicht genug Zeit, weswegen auch in diesen Bereichen jede helfende Hand willkommen ist. In manchen Tierheimen gibt es sogar sogenannte „Katzenvorleser*innen“, mithilfe derer sich wilde oder scheue Katzen an menschliche Stimmen gewöhnen sollen. Für manche dieser Arbeitsfelder, zum Beispiel um Umgang mit Wildtieren, ist eine spezielle Schulung nötig.

FÜR DIE UMWELT Auch wer sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz engagieren möchte, hat zahlreiche Wahlmöglichkeiten. Der NABU beispielsweise beschäftigt aktuell um die 77.000 ehrenamtliche Mitarbeitende, die in circa 2000 Untergliederungen organisiert sind. Hier kann man Krötenzäune überwachen, bei der Renaturierung bestimmter Gebiete anpacken, mit Kindern für das Thema Umwelt sensibilisieren oder bei der Strukturierung und Verwaltung des Bundes helfen. Auch Organisationen wie der Bund Naturschutz oder Greenpeace bieten Suchenden zahlreiche ehrenamtliche Aufgabengebiete. Mit der „Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt“ hat die Bundesregierung übrigens eine Stiftung ins Leben gerufen, die ehrenamtliches Arbeiten fördern soll. EHRENAMT

VEGANES EHRENAMT? Wer einen Teil der eigenen Freizeit gern ehrenamtlich dem Thema Veganismus widmen möchte, findet auch hier Mittel und Wege, um für seine/ihre Überzeugung einzutreten. Organisationen wie ProVeg beispielsweise heißen ehrenamtliche Helfende gerne willkommen. Hier kann man sich in den Sektoren Ernährung, Design, Recherche, Recht oder IT engagieren, um an der Gestaltung einer pflanzlichen Zukunft mitzuwirken und gleichzeitig spannende Einblicke in die Arbeit eines internationalen Non-Profit-Unternehmens zu gewinnen. Auch andere Vereine, Stiftungen, Organisationen, Firmen oder Institutionen wie beispielsweise vegane Lebenshöfe, die sich auf pflanzliche Ernährung spezialisiert haben, vergeben Ehrenämter. 15


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PRIMOZA

HOFFNUNG SÄEN LEICHT GEMACHT! Bienenparadies statt Steingarten, frische Kräuter von der Fensterbank statt schlappe aus dem Supermarkt – wenn es nach PRIMOZA geht, kann jeder Mensch Gärtnern ganz leicht in seinen Alltag integrieren und damit einen Beitrag für eine blühende Zukunft leisten … TEXT: CARMEN SCHNITZER

Wohin mit alten Kalendern oder Tee­ beuteln? Ab ins Beet oder den Blumen­ topf, heißt es bei PRIMOZA! Das 2018 als Start­up gegründete Nürnberger Unternehmen möchte die Welt ein biss­ chen grüner machen, und das auf äußerst lebensfrohe Weise. Denn Gründerin Manuela Baron und ihr Team bieten tolle (Geschenk­)Artikel an, die du nach Ge­ brauch nicht etwa wegwerfen, sondern zu neuem Leben erwecken – und am Ende oft sogar essen kannst! Klingt schräg? Klingt vor allem superinnovativ, weshalb es auch 16

schon Preise regnete, zuletzt etwa den „Best New Product Award 2023“ der Biofach. Den gab es für den „Wachsenden Tee“, die Weltneuheit im PRIMOZA­Shop: Nach dem Genuss eines aromatischen Bio­Kräutertees lässt du einfach den Beu­ tel etwas abkühlen. Dann stellst du ihn auf eine wasserfeste Unterlage, schneidest ihn auf und gibst das kleingerissene Eti­ kett hinein, in dem sich biozertifizierte Saatkörner verstecken. Abwarten, feucht halten – et voilà: Nach einer Weile sprie­ FIR M E NP O RT R ÄT: P R I MOZA

ßen die ersten Keime, und du kannst das Beutelchen in einen größeren Topf oder ins Beet pflanzen! Ein Konzept, das sich auch schon bei den „Wachsenden Kalendern“ des Unternehmens bewährt hat – in diesem Fall reißt du einfach die Samenpapiere klein und gibst sie in die Erde. Auf Weihnachtsmärkten waren die „Tausendsassa“­, „Kräuterküche“­ und „Vergessene Sorten“­Kalender von Beginn an ein Renner – verständlich, denn mal ehrlich: Was für eine geni­ ale Geschenkidee ist das denn bitte?


3 FRAGEN AN PRIMOZA-GRÜNDERIN MANU BARON

Aufgewachsen auf einem kleinen Dorf wurde Geschäftsführerin Manu die Liebe zur Natur quasi in die Wiege gelegt, wie sie in unserem Videocall erzählt: „Als Kind habe ich gerne mit Puppen und Figuren in den Bäumen gespielt, dort Häuschen gebaut oder Zaubertränke gemixt …“ Richtig zum Gärtnern sei sie aber erst während ihres Elektrotechnik­Studiums in Erlangen gekommen, wo sie in einer WG mit zwei diesbezüglich sehr aktiven Mitbewohnern gelebt hat. „Wir haben ständig frische Kräuter, Salate, Gurken, Tomaten etc. aus unserem kleinen Gar­ ten gegessen – viel frischer und günsti­ ger als aus dem Supermarkt. Das war für mich eine einschneidende Erfahrung.“ Apropos Studium: Die Wahl des Faches spiegelt viel von Manus Wesen wider: Sie habe einen Faible für Mathe und stelle sich gerne Herausforderungen. Daher habe sie sich für den aus ihrer Sicht schwierigsten Studiengang entschieden. Ihr wissen­ schaftlicher Background kommt nun auch PRIMOZA zugute. Denn Manu denkt das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich. Soll heißen: Ihr geht es um deutlich mehr als ein paar grüne Fensterbänke, so ins­ pirierend diese auch sein mögen. Neben einem fairen Miteinander im Unterneh­

men und der Unterstützung gemein­ nütziger Organisationen sind ihr auch Bioqualität und eine möglichst klima­ neutrale Produktion wichtig, wobei das an manchen Stellen ganz schön tricky ist. Stichwort einpflanzbare Grußkarten: Um auch diese biozertifiziert anbieten zu kön­ nen, erforderte es statt der anvisierten drei Monate ganze zwei Jahre Überzeugungs­ und Tüftelarbeit! Mit verschiedenen Pro­ duktionspartner*innen habe man herum­ experimentiert – zunächst auf gut Glück, schließlich dann unter wissenschaftlichen Bedingungen, mit Labortests, A/B­Tests etc. Zu beachten gab es vieles – von der Größe der Samen bis hin zum Druck, der nicht zu groß sein durfte, um diese keimfähig zu halten. Doch die Mühe und die Hartnäckigkeit haben sich gelohnt: Mittlerweile gibt’s im PRIMOZA­Shop „Wachsende Kunst“ auf biozertifiziertem Samenpapier. Wir in der Redaktion sind begeistert von den PRIMOZA-Produkten – von denen das ein oder andere sicher bei unseren Lieben unterm Weihnachtsbaum landen wird. Bei deinen vielleicht auch? Guck dich doch einfach mal um:

Über welche Kund*innenreaktionen hast du dich besonders gefreut? Oh, da gibt es viele! Immer wieder höre ich z.B., dass wir in Nachhaltigkeits-Seminaren als positives Beispiel herangezogen werden. Oder jemand erzählt mir: „Toll, dass es eure Produkte gibt – mein Opa hat jetzt wieder angefangen zu gärtnern und damit wieder ein Hobby.“ Wie schön! Anfangs wart ihr ja zu dritt, mittlerweile leitest du PRIMOZA allein. War das ein schwieriger Schritt? Jein. Natürlich hatte es Vorteile, die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen zu können. Andererseits wird zu dritt viel mehr diskutiert, wodurch Prozesse auch ins Stocken geraten können ... Und jetzt kannst du vieles einfach allein entscheiden, verstehe. Wie siehst du denn die Zukunft deines Unternehmens? Wir wollen aktivistischer und lauter werden, z.B. zu Demonstrationen gehen oder in der Stadt heimlich Beete aufstellen – und dafür die Verantwortung übernehmen. Auch über weitere Produktinnovationen denken wir natürlich immer nach.

primoza.de FIR ME NP O RT R ÄT: P R I MOZA

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PEOPLE PLEASER

ODER AKTIVIST*IN?

EINE KLEINE FESTTAGSTYPOLOGIE Still sein um der Harmonie willen, subtil missionieren oder knallharte Fakten auf den Tisch bringen – das ist an Weihnachten oft die Frage, mit der jede*r anders umgeht. Welcher Xmas-Veggie bist du? TEXT: CARMEN SCHNITZER

Oh, du fröhliche … Spießruten-Zeit. Oft sind die Feiertage sowohl für Veganer*innen als auch deren Angehörige ein bisschen anstrengend, denn wenn man an der festlich gedeckten Tafel zusammenkommt, lässt es sich kaum vermeiden, das Thema „Wer isst was und warum?“ auf den Tisch zu bringen. Wie die einzelnen Veggies damit umgehen – und wie man als omnivore*r Esser*in wiederum am besten reagiert – haben wir hier in einer kleinen, mitunter natürlich etwas überspitzten, Weihnachts-Typologie zusammengefasst. Die Wahl der Geschlechter ist hierbei willkürlich, die einzelnen Typen gibt es in männlich, weiblich und divers. Na, erkennst du da jemanden wieder, vielleicht sogar dich selbst …? DIE AMBITIONIERTE Ihr Weihnachtswunsch: Ein friedliches Leben für alle Lebewesen. Sie ist zutiefst traurig darüber, dass Menschen, die ihr nahestehen, immer noch Tierprodukte verzehren. Was sie dafür tut: Ordentlich auftischen! Schon Wochen vor den Feiertagen stellt sie ihr üppiges Festtagsmenü zusammen, lädt Freund*innen und Familie ein, kocht es probehalber schon mal durch, denn sie ist sich sicher: Mit gutem Geschmack kann sie alle am besten von den Vorteilen einer veganen Lebensweise überzeugen.

Typischer Satz: „Glaubt ihr mir jetzt endlich, dass veganes Essen lecker ist und satt macht?“ Womit man ihr als Omni eine Freude macht: Indem man beim Essen ordentlich zuschlägt (sollte nicht allzu schwer sein, es schmeckt nämlich wirklich!) und ihr erzählt, dass man nachdenke, beim Veganuary mitzumachen. Womit man sie wahnsinnig machen kann: Indem man darauf beharrt, dass ein echter Festtagsbraten aus Tier zu bestehen hat. DER HARDCORE-AKTIVIST Sein Weihnachtswunsch: Dass endlich alle kapieren, wie verdammt falsch es ist, Tierprodukte zu essen! Kann doch nicht so schwer sein! Was er dafür tut: Sich jede Menge Argumente zurechtzulegen, die er beim Essen mit der uneinsichtigen Verwandtschaft abfeuern kann. Am Tisch isst er entweder demonstrativ gar nichts oder sein mitgebrachtes veganes Futter aus der eigenen Schüssel, mit eigenem Besteck. Harmonie und Frieden? Pah! Solange er mit Mörder*innen am Tisch sitzt, bleibt das für ihn ein Fremdwort. Typischer Satz: „Na, schmecken euch die Leichenteile?“ FESTTAGSTYPOLOGIE

Womit man ihm als Omni eine Freude macht: Schwierig. Eigentlich nur, indem man tatsächlich zum/zur Veganer*in wird. Und selbst dann wird er einem womöglich noch vorhalten, dass man für die über fällige Einsicht ganz schön lange gebraucht hat. Womit man ihn wahnsinnig machen kann: Mit jedem einzelnen nicht-veganen Bissen, den man verzehrt. DIE ENTSPANNTE Ihr Weihnachtswunsch: Ein friedliches Fest, an dem ihr veganer Lebensstil zwar respektiert, aber nicht großartig thematisiert wird. Was sie dafür tut: Beim Essen mit der Familie zu den pflanzlichen Beilagen greifen und (nur auf Nachfrage!) betonen, dass die ihr super schmecken und es ihr an nichts fehlt. Eventuell bringt sie auch selbst ein paar vegane Snacks mit, die sie gerne teilt, aber niemandem aufdrängt. Typischer Satz: „Hauptsache, wir sind alle zusammen!“ Womit man ihr als Omni eine Freude macht: Indem man ihr mit einer kulinarischen Kleinigkeit zeigt, dass sie und ihr Lebensstil in der Runde willkommen sind. Zum Beispiel könnte man zu den besagten 19


Beilagen auch eine pflanzliche Sauce anbieten. (Darf auch ein Fertigprodukt sein, die Geste zählt.) Womit man sie wahnsinnig machen kann: Es dauert lange, bis sie an die Decke geht. Allerdings nervt es sie sehr, wenn man ihr permanent Gespräche über Veganismus aufdrängt und ihr erklärt, warum man selbst noch Fleisch isst (nur selten natürlich und wenn, dann bio). DER PEOPLE PLEASER Sein Weihnachtswunsch: Bloß keinen Streit! Im Prinzip tickt er ähnlich wie die Entspannte, hat aber richtiggehend Angst vor allzu hitzigen Diskussionen, davor aufzufallen und/oder jemanden vor den Kopf zu stoßen. 20

Was er dafür tut: Sich überwinden und ausnahmsweise das essen, was auf den Tisch kommt, auch wenn es Fleisch, Eier und/oder Milchprodukte enthält. Denn er könnte es seinen (Groß-)Eltern niemals antun, das abzulehnen, was sie mit so viel Liebe für ihn zubereitet haben. Womöglich wissen diese nicht einmal etwas von seinem Lebensstil. Typischer Satz: „Lecker, wie früher!“

oder ihm wehtut, schluckt er es um des lieben Friedens willen runter. DIE XMAS-EREMITIN Ihr Weihnachtswunsch: Dass die Feiertage möglichst schnell vorbeigehen und sie niemand dazu überredet, an irgendwelchen Festivitäten teilzunehmen.

Womit man ihm als Omni eine Freude macht: Sofern man – siehe oben – weiß, dass er eigentlich vegan lebt: etwas leckeres Pflanzliches für ihn kochen. Oder ihm zumindest klarmachen, dass er nichts essen muss, was er eigentlich nicht möchte.

Was sie dafür tut: Wenn’s finanziell drin ist: abhauen. Am besten ganz weit weg vom Adventstrubel, in eine einsame Strandhütte oder eine Ferienwohnung in den Bergen. Ansonsten: sich mit Leckereien eindecken und zu Hause Lieblingsserien bingewatchen.

Womit man ihn wahnsinnig machen kann: Gar nicht. Wenn ihn etwas stört

Typischer Satz: „Wir sehen uns dann nächstes Jahr!“

FESTTAGSTYPOLOGIE


Womit man ihr als Omni eine Freude macht: Indem man sie einfach in Ruhe lässt, auch wenn’s schwer fällt. Chancen, mit ihr zu feiern, haben höchstens die, die ihr möglichst „unweihnachtliche“ Aktivitäten wie einen Clubbesuch vorschlagen – oder die einfach mit in die Strandhütte reisen.

Was sie dafür tut: Liebevoll missionieren – mit großzügigen, aber stets eine Botschaft enthaltenden Gaben. Mit Vorliebe verschenkt sie z.B. edle vegane Kochbücher, Patenschaften für Bio-Obstbäume, Gutscheine für renommierte VeggieRestaurants etc.

Womit man sie wahnsinnig machen kann: Liegt auf der Hand, oder? Indem man sie zwingt, sämtliche Weihnachtstraditionen mitzumachen und ihr permanent vorhält, dass ihr als Kind der Gänsebraten doch auch immer so gut geschmeckt hat.

Typischer Satz: „Ich hoffe, du findest das genauso toll wie ich!“

DER WEIHNACHTSFAN Sein Weihnachtswunsch: Dass die Feiertage einfach niiiiieee zu Ende gehen! Er ist quasi das Gegenteil der Xmas-Eremitin, hat seit November seine Wohnung winterlich dekoriert und freut sich wie Bolle auf die Tage mit seinen Lieben. Was er dafür tut: Viele vegane Plätzchen backen, die er großzügig in der Nachbarschaft, der Familie, unter Freund*innen, Kolleg*innen verteilt. Sollte er an Weihnachten selbst der Gastgeber sein, tischt er ähnlich auf wie die Ambitionierte, allerdings ohne deren missionarische Hintergedanken. Als Gast verhält er sich wie die Entspannte. Typischer Satz: „Ach, es ist einfach soooo schön mit euch!“ Womit man ihm als Omni eine Freude macht: Er freut sich sowieso, da muss man gar nicht mehr viel tun. Ein kleines Geschenk sollte man aber schon für ihn bereithalten, sonst fühlt er sich schnell ungeliebt. Gerne darf es etwas Selbstgemachtes sein! Womit man ihn wahnsinnig machen kann: Mit Weihnachtsmuffeligkeit. Miese Stimmung zum Fest ist ihm ein Gräuel.

BUCHTIPPS:

Womit man ihr als Omni eine Freude macht: Indem man sich herzlich bedankt – und ihr etwas schenkt, das ihrem Lebensstil entspricht. Vorschläge dafür findest du z.B. auf den Seiten 6 bis 11, 22/23 sowie 40/41. Womit man sie wahnsinnig machen kann: Mit Geschenken, die jedes Umweltbewusstsein missen lassen, etwa weil sie von fragwürdigen Marken stammen oder in jeder Menge Plastik verpackt sind. DER DIPLOMAT Sein Weihnachtswunsch: Dass sowohl seine vegan lebenden Familienmitglieder als auch die omnivoren mehr Verständnis für die jeweils andere Seite zeigen. Was er dafür tut: Das Gespräch immer mal wieder auf das Thema Veganismus lenken, allerdings so subtil, dass gar nicht auffällt, wer es auf den Tisch gebracht hat. Allesesser-Argumente hört er sich in aller Ruhe an, auch wenn er sie bereits in- und auswendig kennt, und erklärt dann ebenso ruhig und sachlich seine Sicht der Dinge. Wird ein*e „verbündete“ Veganer*in allzu hitzig, mahnt er ihn*sie zur Besonnenheit. Typischer Satz: „Lass Onkel Toni doch erst mal ausreden!“

DIE RAFFINIERTE

Womit man ihm als Omni eine Freude macht: Indem man ihn ebenfalls ausreden lässt – und anerkennt, wenn er recht hat.

Ihr Weihnachtswunsch: Wie die Ambitionierte wünscht sie sich aus tiefstem Herzen, dass ihre Mitmenschen endlich umdenken. Vor allem die, die ihr am Herzen liegen.

Womit man ihn wahnsinnig machen kann: Mit allzu platten Anti-Veganismus-Stammtischparolen. Allerdings auch mit harten Sprüchen, wie der Aktivist sie gerne bringt.

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Das Plus zur veganen Ernährung Unsere pflanzliche Nahrungsergänzung führt dem Körper die wichtigsten Nährstoffe bei veganer Ernährung zu: Vitamin B12 , Vitamin D3, Jod, Eisen und Calcium.

ganz natürlich bio Vitamin B12, Vitamin D3 und Eisen tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei 2 Vitamin B12 und Jod tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei 3 Vitamin B12 trägt zu einer normalen Bildung roter Blutkörperchen bei 1

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OH DU

FRÖHLICHE! Ob für die Familie, Freunde oder Kollegen: In diesem Jahr möchtest etwas Veganes und gleichzeitig Nachhaltiges zum Fest verschenken? Hier findest du 15 Geschenkideen für Weihnachten.


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Geschenke von regionalen Produzenten und Produzentinnen: Ob Selbstgemachtes aus umliegenden Kreativstätten oder ein Eintritt ins nahegelegene Museum – kurze Wege reduzieren den CO2-Fußabdruck und du hast ein schönes Geschenk aus der Umgebung.

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Apropos schönes Geschenk – selbstgemacht ist nicht nur oft sehr hübsch, sondern auch persönlich und umweltfreundlich. Ob Marmelade, Kekse oder handgefertigte Produkte wie Kissen oder Decken können für große Freude sorgen. In diesem Jahr voll im Trend: selbstgestickte Bilder zum Aufhängen.

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Es soll nur eine kleine, süße Aufmerksamkeit sein? Wenn du z.B. Schokolade verschenken möchtest, achte darauf, dass sie keine Milch enthält. Viele Hersteller legen großen Wert auf Nachhaltigkeit, indem sie zusätzlich auf umweltfreundliche Verpackungen und Fair-Trade achten, damit auch die fair entlohnt werden, die am Anfang der Produktionskette stehen.

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Der/die Beschenkte soll gar nicht merken, wie nachhaltig dein Geschenk eigentlich ist? Wie wäre es, ein Erlebnis zu verschenken? Ob Konzert, Kochkurs, Spa oder ein Galeriebesuch – du setzt auf die gemeinsame Zeit anstatt auf Materielles. Wunderbar!

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Frisches Obst und Gemüse – direkt nach Hause geliefert? Besonders beliebt sind Frischeboxen mit möglichem Abomodell. Ideal für gesundheitsbewusste Foodies, die regelmäßig kochen und ihr Lieblingsgemüse frisch zubereiten möchten. Das Gemüse stammt in der Regel aus regionalem und saisonalem Anbau. Herrlich!

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Vegan für Experimentierfreudige: Ob nachhaltiger, pflanzlicher Honig, deftiges Veggie-Fleisch, süßes Bananenbrot, knackige Nüsse, feine Gewürze, edle Säfte – stell einen veganen Lebensmittelkorb zusammen. Eine Schatzkiste mit Köstlichkeiten dürfte gerade bei Genuss-Fans gut ankommen.

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Julienneschneider, Mixer, Messer-Block, ZuchtSet für Microgreens – richtig Spaß macht das Kochen natürlich, wenn auch die Küchenausstattung stimmt, denn hochwertige Küchengeräte und -utensilien erleichtern die Zubereitung. Tipp: Besonders schön ist auch ein Grundstock an guten Gewürzen und Essblüten, die veganen Gerichten eine besondere Note verleihen.

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Bewegung tut gut! Verschenke einen Yoga- oder Fitnesskurs, denn oft geht ein gesunder, veganer Lebensstil mit Sport Hand in Hand. Der/die Beschenkte geht gerne wandern oder schwimmen? Verschenke eine Sportausrüstung, sodass man sofort loslegen kann.

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Schnittblumen sind zwar optisch schick anzusehen, haben aber leider eine kurze Lebenszeit. Wie wäre es also mit einer hübschen Zimmerpflanze? Sie verschönert nicht nur die Wohnung/das Haus, sondern die grünen Schönheiten können auch für eine bessere Luftqualität sorgen.

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Und wo wir schon mal beim Kochen sind: Für alle Veggies, die gerne und viel unterwegs sind, bieten sich hervorragend wiederverwendbare Edelstahl-Trinkgefäße wie Kaffeebecher oder Thermoskannen sowie Lunchboxen zum Mitnehmen an. Geschenktipp für die Silvester-Party: Nachhaltige Bambus-Strohhalme. Spenden und Gutes tun! Statt ein Geschenk zu kaufen, könntest du das Geld auch an eine Hilfsorganisation deiner Wahl schenken, die die Interessen und Werte des/der Beschenkten teilt. Ob fürs Tierheim, zum Erhalt der Artenvielfalt oder um Menschenleben zu retten – Hilfe wird vielerorts dringend benötigt. Sag nein zu Plastik! Ob Küchenpapier, Waschmittel oder veganes Schnitzel – viele Alltagsprodukte kommen in einer Plastikverpackung daher. Darauf zu verzichten, scheint oftmals schwierig, weil man nicht so recht weiß, wo man anfangen soll. Inspiriere den/die Beschenkte mit einem Starter-Set für einen Zero-Waste-Lebensstil. Wiederverwendbare Einkaufstaschen, Lebensmittelbehälter oder Stoffservietten und nachhaltige Zahnbürsten machen sich darin wunderbar.

Fashion-Fans freuen sich bekanntlich über Kleidung, Schuhe oder Accessoires. Halte Ausschau nach Mode aus pflanzlichen Materialien wie Baumwolle, Hanf oder anderen pflanzlichen Materialien! Verschenke Inspiration: Probieren geht bekanntlich über Studieren. Und vegan macht am meisten Spaß, wenn das Essen richtig gut schmeckt. Um eine gute Starthilfe zu geben, verschenke Kochbücher mit leckeren Rezepten, die zum Lebensstil des/der Beschenkten passen. Ob deftige Klassiker, süße Backkreationen, zuckerfreie Gerichte oder proteinreiche Pflanzenküche – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Es ist wunderschön verpackt, aber nachdem du das Geschenk ausgepackt hast, sind deine Hände voller Glitzer und das Geschenkpapier landet anschließend direkt im Altpapier. Nicht gerade nachhaltig! Das Motto lautet: Mehrweg statt Einweg! Setze auf nachhaltiges Geschenkverpackungen wie Stofftaschen, wiederverwendbare Geschenktüten, Recyclingpapier mit Blumen/Tannenzweigen aus dem Garten oder vom Balkon!

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KOLUMNE

Einmal Pflanzensteak, medium rare! Schon lange isst unsere Autorin aus ethischen Gründen kein Fleisch mehr. Schwer fällt ihr das meistens nicht, jedoch hat sie bei sich eine schambehaftete Achillesferse identifiziert... TEXT: JACQUELINE FLOSSMANN

Selten, aber eben doch manchmal erwischt es mich noch eiskalt in meinem Duftgedächtnis, plötzlich weht eine ol­ faktorische Erinnerung von früher durch meine Synapsen und mir läuft unweiger­ lich ein bisschen Wasser im Mund zusam­ men. Blöd nur, wenn diese Reaktion von dem medium gebratenen Steak auf dem Teller meines Gegenübers ausgelöst wird. Unauffällig nimmt man in solchen Situa­ tionen einen Schluck Wasser und hofft inständig, dass man nicht in einer peinli­ chen Sekunde des Kontrollverlustes verse­ hentlich mit großen Augen ein bisschen gesabbert hat. Ehrlich gesagt schäme ich mich in so einem Moment sehr. Für mich und vor mir selbst, denn sonst bekommt ja niemand mit, dass mein Hirn gerade lüsternes Fleisch­Memory mit mir spielt. Idyllische Genussmomente aus der Ver­ gangenheit flackern vor meinem inneren Auge auf, wie in glattgebügelten Werbe­ spots sehe ich mich glockenhell lachend vor einer lodernden Grillflamme stehen, mein Papa winkt verlockend vom Rost herüber, glückliche Kühe stehen milde lächelnd auf einer Weide und muhen „Wir wollen verspeist werden!“ Na gut, ganz so grotesk geht es selbst in meinen Hirnwindungen nicht zu, man verzeihe mir das Stilmittel der Übertreibung. Worauf ich eigentlich hinaus will: Das Fleischessen habe ich vor einigen Jahren aus ethischen Gründen und der Umwelt zuliebe aufgegeben und im Großen und Ganzen fiel es mir leichter, als ursprünglich angenommen. Denn auch, wenn ich nicht wegen des Geschmacks auf Würstchen, Steaks & Co. verzichtete, so

schlich sich doch langsam ein Gefühl des Ekels beim Anblick einer Fleischtheke oder beim Geruch einer Metzgerei ein. Für mich roch es da plötzlich, drastisch formuliert, nach Tod und somit hatten sich jegliche wehmütigen Erinnerungen an meinen früheren Lebensstil relativ schnell erledigt. Aber dann gibt es da eben die be­ rühmten Ausnahmen, welche die Regeln bestätigen, die kleinen Achillesfersen, die vielleicht jede*r von uns hat. In meinem Fall wäre das eben der Genuss eines Steaks. Ab und zu – und ich bringe es fast nicht über mich, das hier zu schreiben – fehlt mir diese Erfahrung. Wobei ich eines klar­ stellen muss: Mir fehlt die Erfahrung des unbekümmerten Genusses von damals – denn egal, wie ich es drehen und wenden würde, kein Steak könnte heute so gut riechen oder aussehen, dass ich auch nur in Erwägung ziehen würde, hineinzubei­ ßen. Mein ethischer Kompass würde einen solchen Gedanken schon im Keim ersti­ cken, es könnte sich kein Genussmoment einstellen. In diesen Momenten stimmt mich die rasante Entwicklung des vega­ nen Nahrungsmittelsektors noch froher als sonst. Die explosionsartigen Sprünge, die hier von Jahr zu Jahr geschehen, las­ sen mich darauf hoffen, immer noch mehr pflanzliche Produkte verspeisen zu dürfen, die meine Vergangenheits­Triggerpunkte vollkommen befriedigen. Denn auch wenn ich streckenweise gut ohne Ersatzproduk­ te auskomme, bin ich doch immer wieder sehr froh darüber, viele meiner früheren Geschmacksvorlieben und Leidenschaf­ ten fast verlustlos in einen pflanzlichen KOLUMNE

Lebensstil transferieren zu können. Bei­ spielsweise war ich letztens total aus dem Häuschen, als ich Ziegenkäse­Ersatz ent­ deckt hatte, der sich als äußerst schmack­ haft erwies. Selbiges Spiel, als endlich eine pflanzliche Bacon­Variante auf den Markt kam, die in schönen Streifen im Öl brutzelt und knusprig­salzig auf der Zunge zergeht. Ähnliche Euphorie beim Thema Eiersalat. Und gespannt blicke ich derzeit nach Singapur, wo täuschend echte, pflanz­ liche Alternativen zu „Meeresfrüchten“ aus dem 3D­Drucker purzeln. So zackig, wie alleine im Jahr 2023 die Produktneuheiten in die Supermarktregale wandern, so zu­ versichtlich bin ich, dass auch die gefühlt letzte Bastion der Fleischesser*innen – ein perfekt gegrilltes Steak – bald aus Pflan­ zen zubereitet werden kann. Viele Start­ ups und Unternehmen basteln schon an einer Lösung für mein Problem. Nicht nur, weil es aus ethischer Perspektive der richtige Ansatz ist, sondern auch, weil gute, hochwertige Ersatzprodukte sich hoher Beliebtheit erfreuen und somit auch ein lukratives Geschäft für die Hersteller*innen darstellen. Wo Geld, da meistens auch ein Weg. Der deutsche Markt an Veggie­Le­ bensmitteln ist aktuell über 1,2 Milliarden Euro wert, in Deutschland nehmen vegane Produkteinführungen inzwischen 15 Pro­ zent des gesamten Lebensmittel­ und Ge­ tränkemarktes ein. Das ist eine ziemliche Hausnummer. Und wenn das so weitergeht, und das wird es, dann bin ich sicher, schon bald fröhliches Steak­Memory spielen zu können, ohne mich dabei vor mir selbst in Grund und Boden schämen zu müssen. 25


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1 große Pfanne

300 ml 200 g 80 ml 30 g 3-4 1 1 1 1 1 EL 1

Für den Teig: Sojadrink Weizenmehl Type 405 Mineralwasser Zucker Salzbrezeln, in Stückchen gebrochen kleiner Apfel, in Stückchen geschnitten Handvoll Rosinen Pck. Vanillezucker Pck. Backpulver Apfelessig Prise Salz

2-3 1

Für den Dip: Salzbrezeln Tafel iChoc Salty Pretzel Schokolade

2 EL

Außerdem: Zucker etwas Margarine etwas Puderzucker

Zubereitung: Für den Teig das Backpulver zusammen mit dem Mineralwasser und dem Essig in einer Schüssel verrühren. Die übrigen Teigzutaten, bis auf Apfelstücke, Rosinen und Brezeln, dazugeben und mit den Rührbesen des Handrührgeräts zu einem glatten Teig verarbeiten. Etwas Margarine in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Temperatur schmelzen lassen. Den Teig in die Pfanne gießen, Apfelstücke, Salzbrezeln und Rosinen darüber verteilen. Mit aufgesetztem Deckel von einer Seite etwa 2-3 Minuten goldbraun backen. Mit einem Pfannenwender zwischendurch immer wieder den Teig anheben und sicherstellen, dass der Teig

ichoc.de

INFO

nicht verbrennt. Anschließend den Pfannkuchen in vier Dreiecke teilen, diese wenden und von der anderen Seite ebenfalls goldbraun ausbacken. Die Dreiecke anschließend mit zwei Pfannenwendern in Stücke reißen. 2 EL Zucker dazugeben und unter Wenden 1 Minute karamellisieren lassen. Die Schokolade vorsichtig im Wasserbad schmelzen. Die Brezeln grob hacken und unter die flüssige Schokolade mischen oder aufstreuen. Den Kaiserschmarrn mit Puderzucker bestäuben, zusammen mit dem Dip servieren.



KATY BESKOW

OH PFANNENTRAUM! Ganz ohne Gans kommen die weihnachtlichen Menüvorschläge der preisgekrönten Köchin, Kochbuchautorin und Kochschullehrerin Katy Beskow aus, mit denen sie beweist: Für tierisch guten Geschmack muss kein Tier leiden! Und es kommt noch besser: Du musst kein Küchen-Crack sein, um Katys Gerichte nachzukochen! AUTORIN: CARMEN SCHNITZER

FOTOS: LUKE ALBERT

Weihnachten ohne Festmenü – irgendwie unvorstellbar, oder? Blöd nur, dass besondere Köstlichkeiten oft auch besonders viel Zeit in Anspruch nehmen, besonders kompliziert zu kochen sind und/oder irgendwelche irrwitzigen Zutaten brauchen, für die man zweimal durch die halbe Stadt rennen oder sich im Netz die Augen wund suchen muss. Kurz: ganz schön stressig, das. Wie gut, dass unsere vegane Allzweckwaffe Katy Beskow – langjährige Leser*innen unseres Magazins werden sie bereits kennen – pünktlich zum Fest ein Kochbuch mit Rezepten herausgebracht hat, die einem nicht nur das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, sondern die zudem noch unkompliziert und gelingsicher sind. Stress wirst du womöglich trotzdem haben, denn puuuuh … Wie soll man sich bei der Auswahl an Köstlichkeiten, die in „Easy Vegan Christmas“ vorgestellt werden, nur entscheiden? Karamellisierter Blumenkohl mit Wintergemüse und Ingwer, Feigen-Walnuss-Crostini mit Minze und Hummus, Kastanienröllchen mit Salbei und Zwiebel, Backofenkürbis mit Aprikosen, Pistazien und Granatapfel, Würzige Auberginen mit gerösteten Mandeln und salzigem Zitronenjoghurt, Bohnengratin mit Basilikumkruste … Ein Gericht klingt

leckerer (und festlicher) als das andere und sieht auch so aus. Darauf vielleicht einen Cranberry-Mimosa oder eine heiße Minzschokolade? Na, aber gerne doch! Nach ein paar Tipps für die richtige FeiertagsPlanung und einem Vier-Schritte-Plan für die perfekten Röstkartoffeln (denn die gehen einfach immer, nicht wahr?) folgt in „Easy Vegan Christmas“ ein Menüplaner mit Kombinationsvorschlägen z.B. für ein Heiligabendmenü, ein familienfreundliches Abendessen, optimale Snacks für ein Mitbring-Büffet, und dann endlich geht’s los mit den Rezepten. Die sind unterteilt in die Kapitel „Vorspeisen & Knabbereien“, „Hauptspeisen“, „Beilagen“, „Saucen, Relishes & Dips“, „Resteessen“, „Getränke“ sowie „Gebäck und Desserts“ und allesamt versehen mit zusätzlichen „Easy Tips“ zur Vorbereitung, Haltbarkeit, Variation und, und, und … Einen kleinen Vorgeschmack findest du auf den kommenden Seiten. Ganz ehrlich: Wer mit diesen Rezepten nicht auch den hartgesottensten Fleischfan in der Familie oder im Freundeskreis zum Schwärmen bringt, der sollte seine Ambitionen diesbezüglich (vorerst) aufgeben. Spart Zeit und schont die Nerven. Im nächsten Jahr kannst du ja einen erneuten Versuch wagen, denn kaum etwas EASY VEGAN CHRISTMAS

ist auf Dauer so überzeugend wie guter Geschmack. Alle, die du schon vorher zu Katy-Bewskow-Fans machen konntest (und das wird die Mehrheit sein), kannst du natürlich auch außerhalb der Feiertage immer mal wieder mit dem ein oder anderen Gericht aus dem Buch beglücken. Denn solch feine Kreationen nur einmal im Jahr zu genießen, wäre viiiiiieeeel zu schade!

ALLE REZEPTE STAMMEN AUS:

Katy Beskow

Easy Vegan Christmas 80 Rezepte für festliche Menüs ars vivendi 192 Seiten, 28 €

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Cremige Selleriesuppe mit gerösteten Haselnüssen 6 Personen

800 ml 200 g

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1 1 1 Zweig 1 1 1 3 geh. EL

Zubereitung: Die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze 3-4 Minuten rösten, bis sie duften und hellgolden sind. Beiseitestellen. Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Sellerie, Zwiebel und Karotte auf ein Backblech legen. Großzügig mit Sonnenblumenöl beträufeln und 40-45 Minuten im Ofen rösten, bis das Gemüse weich ist. Wenn es an den 30

Rändern dunkel wird, lose mit Alufolie abdecken, damit es nicht anbrennt und die Suppe später nicht bitter schmeckt. Inzwischen die Gemüsebrühe mit dem Rosmarinzweig in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze heiß werden lassen. 5-6 Minuten köcheln lassen, dann den Rosmarinzweig entfernen. Das geröstete Gemüse in die Brühe geben, den vegaEASY VEGAN CHRISTMAS

Gemüsebrühe veganer Schmand oder vegane Crème fraîche, plus mehr zum Servieren mittelgroßer Knollensellerie (ca. 800 g), geschält und in gleich große Stücke geschnitten Zwiebel, geviertelt Karotte, geschält und gewürfelt frischer Rosmarin kräftige Prise Meersalz kräftige Prise schwarzer Pfeffer aus der Mühle kleine Handvoll glatte Petersilie zum Servieren gehackte und blanchierte Haselnusskerne Sonnenblumenöl zum Beträufeln

nen Schmand hinzufügen und mit einem Stabmixer (oder alles in einem Hochleistungsstandmixer) seidig-glatt pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Suppe in vorgewärmte Schalen füllen. Jeweils mit etwa ½ EL gerösteten Haselnüssen bestreuen. Etwas veganen Schmand daraufgeben und ein paar Blätter Petersilie darüberstreuen. Heiß servieren.


Hefe-Tannenbaum mit Knoblauchbutter 4 Personen

300 g 2 EL ½ TL

1 ½ 4 EL

Für den Hefe-Tannenbaum: Weizenmehl (Type 550), plus mehr zum Bestäuben Olivenöl, plus mehr für die Form Trockenhefe Für die Knoblauchbutter: kleine Handvoll glatte Petersilie, frisch geschnitten Knoblauchknolle (mit Schale) vegane Butter Meersalz Olivenöl zum Beträufeln

Zubereitung: Mehl und Hefe in einer großen Schüssel vermischen. Das Olivenöl sowie 200 ml lauwarmes Wasser unterrühren und alles zu einem Teig verarbeiten. Eine saubere Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestäuben und den Teig darauf 10 Minuten kneten, bis er weich und elastisch ist. Ein Backblech mit etwas Öl einfetten. Den Teig in 15 gleich große Stücke teilen und diese zu Kugeln rollen. In Form eines Tannenbaums auf dem Blech auslegen, fünf Teigkugeln in die untere Reihe, vier in die Reihe darüber und so

weiter, die letzte Reihe besteht aus einer Kugel. Die Brötchen dicht aneinanderlegen, ohne dass sie sich berühren (sie gehen noch auf ). Mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen Ort 45 Minuten gehen lassen. Inzwischen den Backofen auf 180 °C vorheizen. Für die Knoblauchbutter den Knoblauch mittig auf ein Stück Alufolie legen und mit etwas Olivenöl beträufeln. Fest in die Folie wickeln und 20 Minuten im Ofen rösten, bis er weich ist. Abkühlen EASY VEGAN CHRISTMAS

lassen, dann die gerösteten Zehen aus der Schale in ein Schälchen drücken und mit einer Gabel zerkleinern. Die vegane Butter, Petersilie und 1 kräftige Prise Meersalz hinzufügen und alles vermengen. Bis zur Verwendung in den Kühlschrank stellen. Die Backofentemperatur auf 200 °C erhöhen. Die Frischhaltefolie vom Blech entfernen und die Brötchen 15-20 Minuten goldbraun backen. Aus dem Ofen nehmen und mit etwas Knoblauchbutter bestreichen. Die restliche Butter in einer Schale zu den Hefebrötchen reichen.. 31


Vegane Shepherd’s Pie 4 Personen

700 g

400 g 400 g 200 ml 2

2 1 1 2 2 Zweige 1 Zweig 1 2 gute EL 1 EL 1 EL

Zubereitung: Das Öl in einem großen Topf bei mittlerer Hitze heiß werden lassen und die Zwiebel hineingeben. 2-3 Minuten dünsten, dann Karotten und Sellerie hinzufügen. Weitere 2-3 Minuten braten, bis sie weich werden. Den Knoblauch zugeben und nochmals 1 Minute andünsten. Den Rotwein dazugießen und die Lorbeerblätter sowie die Rosmarin- und Thymianzweige hineinlegen. 5 Minuten unter gelegentlichem Rühren einkochen. Grüne Linsen, gehackte Tomaten und Gemüsebrühe untermischen und die Temperatur auf niedrige bis mittlere Stufe reduzieren. Alles 30 Minuten köcheln lassen und dabei gelegentlich umrühren, damit 32

mehligkochende Kartoffeln (ca. 4 große), geschält und gewürfelt grüne Linsen (aus der Dose), abgespült und abgetropft gehackte Tomaten (aus der Dose) heiße Gemüsebrühe Karotten, geschält, längs halbiert und in Scheiben geschnitten Lorbeerblätter Zwiebel, gehackt Knoblauchzehe, zerdrückt Stangen Staudensellerie, gehackt frischer Rosmarin frischer Thymian kräftiger Schuss veganer Rotwein vegane Butter veganer Schmand oder Crème fraîche Sonnenblumenöl vegane Worcestershire-Sauce Meersalz schwarzer Pfeffer aus der Mühle

nichts anbrennt. Inzwischen Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Die Kartoffeln darin 20-25 Minuten weich kochen, bis man sie mit einer Gabel zerkleinern kann. Die Kartoffeln abseihen und gründlich abtropfen lassen.

legen. Das abgekühlte Kartoffelpüree mit einem Löffel einfüllen. Die Lorbeerblätter und harten Rosmarin- und Thymianzweige aus der Linsenmasse entfernen. Mit 1 kräftigen Spritzer Worcestershire-Sauce sowie Salz und Pfeffer abschmecken.

Butter und veganen Schmand zu den Kartoffeln geben und alles zu einer glatten, festen Masse zerdrücken. Sie darf keine Klümpchen mehr enthalten, weil sie durch einen Spritzbeutel gedrückt werden soll. Keinen weiteren Schmand untermischen, damit die Masse fest genug ist, um geformt zu werden. Abkühlen lassen. Einen Spritzbeutel mit einer sternförmigen Tülle bereit-

Die Linsenmasse in eine Auflaufform füllen. Kurz abkühlen lassen und währenddessen den Backofen auf 180 °C vorheizen. Das Kartoffelpüree als kleine Sterne reihenweise auf die Linsenmasse spritzen. Wenn die Oberfläche ganz von Kartoffelsternchen bedeckt ist, die Pie 35–40 Minuten backen, bis sie goldgelb ist und knusprige Spitzen hat.

EASY VEGAN CHRISTMAS


Topinambur-Rösti mit Karottenpüree, knusprigem Cavolo nero und Walnüssen 4 Personen

3 1 TL 1 EL 1

400 g 400 g

2

¼ 2 EL 1 EL

Für das Karottenpüree: Karotten, geschält und grob gewürfelt vegane Butter vegane Sahne gute Prise frisch geriebene Muskatnuss Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle Für die Rösti: Topinambur, geschält und geraspelt Backkartoffeln (ca. 2 mittelgroße), geschält und geraspelt Blätter Cavolo nero (auch Schwarzkohl oder Palmkohl), Stiele entfernt und Blätter grob gehackt Zwiebel, gehackt Sonnenblumenöl Walnusskerne, grob gehackt Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung: Für das Karottenpüree Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und die Karotten darin 20 Minuten weich kochen. Anschließend das Wasser abgießen und die Karotten mit Muskat und Butter in einen Hochleistungsstandmixer oder eine Küchenmaschine geben. Glatt pürieren, nach Bedarf Karottenpüree von den Wänden der Schale abschaben, dann die Sahne hinzufügen und alles sehr glatt pürieren. Mit Prise Salz sowie reichlich Pfeffer würzen und beiseitestellen. Für die Rösti die Topinambur- und Kartoffelraspel in ein sauberes, trockenes Geschirrtuch wickeln und über dem Spülbecken möglichst vollständig ausdrücken.

Danach für ein paar Minuten auf Küchenpapier oder ein anderes sauberes, trockenes Geschirrtuch legen, damit es restliche Flüssigkeit aufnehmen kann. Die Gemüseraspel in eine Schale geben und Zwiebel sowie je 1 Prise Salz und Pfeffer untermengen. Die Masse von Hand zu etwa acht kleinen runden Rösti formen. (So werden die Ränder beim Braten schön knusprig, aber ihr könnt für eine gleichmäßigere Form auch einen Metallring oder einen großen Ausstecher verwenden.) Das Öl in einer Pfanne bei mittlerer bis starker Hitze heiß werden lassen. Die Rösti hineinlegen und 6-8 MiEASY VEGAN CHRISTMAS

nuten braten, dann vorsichtig wenden und nochmals 6-8 Minuten goldbraun braten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und bei niedriger Temperatur im Ofen warm halten. Die Pfanne bei starker Hitze wieder heiß werden lassen. Cavolo nero und Walnüsse hineingeben und unter Rühren 4-5 Minuten knusprig rösten. Inzwischen das Karottenpüree in einem kleinen Topf oder in der Mikrowelle aufwärmen. Servierteller bereitstellen. Jeweils 1 gehäuften EL Karottenpüree daraufgeben und mit dem Löffelrücken glatt streichen. Anschließend zwei Rösti darauflegen und mit dem knusprigen Cavolo nero und den Walnüssen bestreuen 33



KÖSTLICHKEITEN

AUS DEM OFEN Stollen, Zimtsterne, Lebkuchen: Sie sorgen für Freude und sind ein wahrer Weihnachtsgenuss! Wie du mehr Kreativität in deine Küche bringen und gleichzeitig die Adventszeit nachhaltiger gestalten kannst, zeigen wir dir hier. AUTORIN: KLARA VON BEUTHEN

Fotos: Unsplash / Shutterstock

Endlich wieder gemütlich backen und Aromen von Zimt, Nelke und anderen Gewürzen genießen. Wir sind bereits in Weihnachtsstimmung und gönnen uns selbstgemachte Köstlichkeiten, die wir mit unserer Familie und unseren Freunden teilen. Du möchtest auch den Rührbesen schwingen? Dann findest du hier ein kleines, veganes Back-Einmaleins. Doch von vorne. Noch einen Esslöffel mehr Sauce, noch einen Teelöffel mehr Salz – während Experimentieren beim Kochen kein Problem ist, führt es beim Backen leider erfahrungsgemäß zu unschönen Überraschungen. Ob vegan oder nicht, hier gilt: Lies das Rezept genau und halte dich daran. Das bedeutet auch, dass man nicht auf die Waage verzichten sollte, denn hier ist Detailarbeit gefragt. Schon wenige Gramm können beim Backen einen großen Unterschied machen. Bevor deine Kreation in den Backofen wandert, fette die Backform ein, damit sich der Kuchen hinterher gut herauslösen lässt. Hier gilt es abzuwarten und wenn dein Werk erst mal im Ofen ist, heißt es: Pause machen – und nicht die Ofentür öffnen. Halte dich an die Backzeit und auch an die Temperatur und lass dich überraschen. Du bist aber neugierig und perfektionistisch veranlagt? Mach zum Schluss die Stäbchenprobe. Nutze dafür die dickste Stelle im Kuchen. Bleiben noch Reste am Holzspieß, braucht der Kuchen

noch etwas Zeit im Ofen. Das Stäbchen ist sauber? Tadaa – der Kuchen ist fertig!

VEGAN BACKEN – WARUM EIGENTLICH? Da gibt es die himmlisch gut schmeckenden Vanillekipferl mit Butter von Oma, auf die du nur ungern verzichten möchtest. Doch warum entscheiden sich immer mehr Leute dafür, statt Butter eine pflanzliche Margarine zu verwenden? Gerade wer am Anfang steht, tut sich nicht gerade leicht, Rezepte neu zu denken. Warum also der Aufwand? Zweifelsohne, es gibt eine Vielzahl an Gründen, aufs rein pflanzliche Backen zu setzen. So ist es für viele die Möglichkeit, einen Beitrag zum Tierschutz zu leisten, indem sie zu pflanzlichen Produkten greifen, wie etwa Sojadrink, Leinsamen oder auch Agar-Agar. Dahinter steckt die Idee, dass Tiere nicht leiden müssen, um einen leckeren Kuchen oder weihnachtliche Vanillekipferl genießen zu können. Da die Herstellung von pflanzlichen Lebensmitteln in der Regel geringere Umweltauswirkungen hat, sehen einige im veganen Backen auch die Möglichkeit, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, wenn sie etwa zu Pflanzendrinks statt zu tierischer Milch greifen. Neben den Tierund Umweltschutz-Gründen ist vor allem auch die große, kreative Vielfalt ein Anlass, Adventsklassiker rein pflanzlich zu backen. ADVENTSBACKEN

Gerade Backprofis können hier ihre Kreativität ausleben und neue Aromen testen. Weiteres Plus: der gesundheitliche Aspekt. Menschen mit einem hohen Cholesterinspiegel könnten diesen durch eine vollwertige vegane oder vegetarische Ernährung grundsätzlich senken, denn tendenziell haben Veganer und Vegetarier nämlich einen niedrigeren Cholesterinspiegel.

VEGANES BACKEINMALEINS Der Kreativität sind beim Backen keine Grenzen gesetzt. So findet man im Netz oder im Buchhandel eine Vielzahl an veganen Rezepten – ob traditionell, glutenfrei, zuckerfrei, raw oder edel auf Sterne-Niveau: Gewusst wie steht auch der veganen Köstlichkeit nichts im Wege. Dennoch gibt es ein wenig zu beachten, vor allem, wenn man traditionelle Rezepte nachbacken möchte. Sojadrink statt Kuhmilch oder doch lieber Kokoscreme? Und wie ersetzt man Eier? Hier kommen ein paar Hilfestellungen:

WELCHE VEGANE MILCH SOLL ICH NEHMEN? Ob Soja-, Haselnuss-, Mandel- oder Haferdrink – all die pflanzlichen Milchsorten können in den meisten Rezepten 1:1 verwendet werden. Muffins, Kuchen, Brownies: 35


Aufgrund des milden Aromas entscheiden sich viele für Haferdrink. Sojadrink oder Kokosmilch eignen sich wunderbar für Gebäck und Cremes. Ein wahrer Alleskönner ist auch Mandeldrink und findet daher häufig Anwendung in der veganen Backstube. Achtung: So toll sie sich auch in süßen sowie salzigen Gerichten macht, im Kaffee neigt sie zur Flöckchenbildung. Und nicht zuletzt: Reisdrink ist aufgrund seiner dünnflüssigen Konsistenz eher etwas für Fortgeschrittene, die ihn aber aufgrund seinen feinen Aromas für Pfannkuchen und Porridges einsetzen.

UND WIE ERSETZE ICH BUTTER?

Churros Ob bereits morgens zum Frühstück, als Nachmittagssnack oder als Köstlichkeit bei Stadtfesten: Das knusprig-süße Gebäck isst man in Spanien zu jeder Tageszeit. Wie du traditionelle Churros mit einer Tasse heißer Schokolade in vegan zauberst und damit ein wenig sonniges Urlaubsgefühl in der kühlen Jahreszeit zu dir nach Hause holst, zeigen wir dir hier:

1 Tasse 1 Tasse 21/2 EL 2 EL 1/2 TL 1/2 TL

Für die Churros: Mehl Wasser Zucker Pflanzenöl Salz Zimt Außerdem: Öl zum Frittieren vegane Schokolade (alternativ: veganer Kakao) Spritzbeutel mit Sterntülle

Zubereitung: Wasser, Zucker, Salz und Pflanzenöl in einem mittelgroßen Topf zum Kochen bringen. Topf vom Herd nehmen, Mehl hinzufügen und kräftig umrühren, bis ein glatter Teig entsteht. Teig in einen Spritzbeutel mit Sterntülle geben. Achtung: Der Teig sollte etwas

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abgekühlt sein. Öl in einem großen Topf oder in einer Fritteuse auf 175-180°C erhitzen. Falls möglich, Temperatur des Öls messen. Den Teig mithilfe des Spritzbeutels auf ein Blech geben und jeweils auf die gewünschte Länge mit einer Küchenschere oder einem Messer kürzen. Den Teig portionsweise ins heiße Öl geben. Ca. 3-5 Minuten frittieren, bis der Teig goldbraun und knusprig ist. Mit einem Schaumlöffel die Churros abschöpfen und auf einen mit Küchenkrepp ausgelegten Teller geben. Nun in einer flachen Schüssel Zucker und gemahlenen Zimt vermengen und die Churros darin wälzen, bis sie einen Zucker-Zimt-Mantel haben. Am besten frisch mit warmer Schokoladensauce servieren.

ADVENTSBACKEN

Soll es einfach und schnell gehen, ist es ratsam vegane Margarine beim Backen zu verwenden. Aufgrund ihrer sehr ähnlichen Konsistenz kann sie nahezu als 1:1-Ersatzmöglichkeit genutzt werden. Wer seinen Backkreationen einen nussige Note verleihen möchte, kann auch auf Nussbutter setzen, wie z.B. Mandel-, Erdnuss- oder Cashewbutter. Als tolle pflanzliche Alternative erweisen sich auch Öle, denn sie verleihen die süßen Köstlichkeiten eine saftige Konsistenz. Ob Kokos-, Oliven- oder Rapsöl – sie eigenen sich wunderbar und können ebenso in der gleichen Menge wie Butter verwendet werden. Achtung: Das Kokosöl sollte bei Verwendung Raumtemperatur haben, da es ansonsten sehr fest ist. Weiterer Vorteil beim Backen mit Ölen: Du kannst ohne Krach und Lärm des Handrührgeräts deine nächste Lieblings-Kreationen zaubern – einer abendlichen oder nächtlichen Backsession steht also grundsätzlich nichts im Wege. Perfekt für Nachteulen! Dann wäre da noch die Avocado. Die Butterfrucht macht sich nicht nur auf dem Brot toll, sondern auch in Süßspeisen wie Schokopudding oder als Raw-Bake-Variante feiner Kuchen. Am besten pürieren, bis sie glatt ist und in der gleichen Menge verwenden wie Butter. Tipp: Raw-Cake-Schokokuchen mit Avocado als Basis – yummy! Letztlich ist die Wahl der Butter-Alternative eine Geschmacksfrage und hängt von den individuellen Vorlieben und Back-Bedürfnissen ab. Hier gilt: Probieren geht über Studieren.


EIER ERSETZEN – GELINGEN KUCHEN DANN ÜBERHAUPT? Das klassische Back-Rezept vor dir enthält drei Eier und du fragst dich, ob es wirklich stimmt, dass man Eier durch Leinsamen und Bananen ersetzen kann? Klar, und einige Optionen haben sich in der Praxis bewährt: Leinsamen sind ein Ei-Ersatz-Klassiker. Hierfür einfach 1 EL gemahlene Leinsamen mit 3 EL Wasser mischen und einige Minuten lang quellen lassen, bis eine Art Gelee-Masse entsteht. Klappt ebenso gut mit Chiasamen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Apfelmus. Statt auf den Pfannkuchen landet das Mus in der Rührschüssel und sorgt so für eine wohlschmeckende Ei-Alternative. Zur Berechnung: ¼ Tasse Apfelmus entspricht ca. 1 Ei. Wenn es vor allem um die Bindung im Teig geht, empfiehlt es sich, zu Sojamehl zu greifen. Hier ersetzen etwa die Verbindung aus 1 EL Sojamehl mit 2 EL Was-

ser ein Ei. Für Lockerheit und Auftrieb sorgen Backpulver und Essig. Daher verwenden vegane Bäcker und Bäckerinnen gerne eine Mischung aus 1 TL Backpulver, 1 EL Apfelessig und 1 EL Wasser. Die Kombination entspricht einem Ei. Wer noch mehr ausprobieren mag, kann auch spannende vegane Ei-Alternativen mit Tofu und Bananen herstellen. Wenn du also noch Tofu vom Vortag übrig hast, kannst du hier beispielsweise eine winterliche Quiche oder ein winterliches Dessert zaubern. Umrechnungsregel: ¼ Tasse pürierter Tofu entspricht ca. 1 Ei. Bananen helfen ebenfalls, allerdings bleibt das fruchtige Aroma erhalten. Besonders köstlich für Bananenbrot.

GEHEIMTIPP: KICHERERBSENWASSER Es soll zu Mittag ein Kichererbsencurry geben? Wunderbar! Das restliche Wasser der Kircherbsen („Aquafaba“) lässt sich wunderbar verwenden, um z.B. Eisschnee zu zaubern. Ob für Baiser, Macarons,

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KUCHENZEIT! RÖSLE setzt mit seiner PINK CHARITY EDITION ein Zeichen im Kampf gegen Brustkrebs. Schlemmen und gleichzeitig etwas Gutes tun – wie gelingt das? Ob Macarons fürs Büro, Zitronenkuchen für die Kaffeetafel oder Bananenbrot für die Zugfahrt: Backwaren versüßen uns den Alltag – insbesondere, wenn das Gebäck zufriedene Gesichter hervorruft. Damit es gelingt, bedarf es zweifelsohne erprobter Rezepte, aber auch das Equipment ist nicht zu unterschätzen, denn es soll den Teig schützen, hohe Temperaturen aushalten, handlich und hübsch sein. Fündig werden wir etwa bei RÖSLE. Das Unternehmen zählt zu den führenden Herstellern von Küchenwerkzeugen, Kochgeschirr, Grillgeräten und BBQ-Accessoires. Mit dabei: elegante, farbenfrohe Küchenhelferlein aus der PINK CHARITY EDITION, die für mehr Fröhlichkeit in der Küche sorgen sollen, wie etwa der pinke Schneebesen, die pinken Teigschaber (klassisch und schmal) sowie das zweiteilige Schüsselset mit Fischhaltedeckeln (Durchmesser 20 cm und 24 cm). Was uns daran besonders gut gefällt: Nicht nur das leuchtend-pinke Design überzeugt uns, sondern auch, dass RÖSLE mit jedem verkauften Produkt der PINK CHARITY EDITION 1 € an die Organisation FOTO: ©RÖSLE

Pink Ribbon World Wide Awareness spendet, die sich im Kampf gegen Brustkrebs einsetzt. Das gemeinsame Ziel ist es, für das Thema zu sensibilisieren, da es keine seltene, exotische Krankheit sei, sondern ganz nah sein könne, so RÖSLE. Doch zurück zu den bunten Backhelferlein: Sie verleihen deiner Küchenausstattung nicht nur einen wundervollen Farbklecks, sondern halten dank des hochwertigen Silikons auch Temperaturen bis 220 °C stand – und so sind der Teigschaber und der Schneebesen gegenüber Fett, Öl und Säuren unempfindlich. RÖSLE sorgt dafür, dass man Speisen mit flüssiger oder halbfester Konsistenz ideal aufschlagen kann. Nicht nur Naschkatzen kommen also voll auf ihre Kosten, sondern auch Fans deftiger Hausmannskost, denn die Edition eignet sich auch wunderbar für die Herstellung von Suppen, Saucen, Cremes und Pfannkuchenteigen. Mehr Infos unter roesle.com


Schaum, luftige Desserts oder als Bindemittel für Backwaren – Kichererbsenwasser ist aus der veganen Backküche nicht mehr wegzudenken. Das liegt an seinen tollen, vielseitigen Eigenschaften, denn neben seiner viskosen Konsistenz besitzt es eine hohe Bindungsfähigkeit, sodass Aquafaba sich wunderbar für Muffins oder Pfannkuchen anbieten. Vor allem weil es recht geschmacksneutral ist, greifen viele Backfans zu dem pflanzlichen Allrounder. Übrigens: Der Begriff „Aquafaba“ stammt von den lateinischen Wörtern „Aqua“ (Deutsch: Wasser) und faba (Deutsch: Bohne).

GENUSS OHNE GELATINE Praktisch ist sie, denn Gelatine verdickt und stabilisiert Kuchen und Torten und wird daher gerne in der traditionellen Backstube verwendet. Sie dient außerdem für die Herstellung von Gelees und Gummibonbons und sorgt für Glanz und Konsistenz von Tortenglasuren. Das Problem: Sie ist tierischen Ursprungs und wird aus Haut und Knochen gewonnen. Abhilfe schaffen erfreulicherweise eine Vielzahl an pflanzlichen Alternativen. Vielfach erprobt ist die aus Algen gewonnene Alternative Agar-Agar, die erfreulicherweise eine ähnliche Gelierfähigkeit besitzt wie die tierische Gelatine. Ebenso gut: Guarkkernmehl, (Apfel-)Pektin oder Karragenan, ein Extrakt aus bestimmten Rotalgen, das man vielfach in veganen Puddings findet. 38

VERSTECKTE TIERISCHE PRODUKTE? Ob beim Bäcker oder selbst gemacht – wer veganen Kuchen genießen möchte, muss aufs Detail achten. Viele Backrezepte empfehlen etwa Honig awls Süßungsmittel. Stattdessen kannst du auf Agavensirup, Ahornsirup oder Zuckerrübensirup setzen. Auch bei der Schokolade lohnt sich ein genauerer Blick, denn viele Schokoladenprodukte enthalten in ihrer Zutatenliste Milchpulver. Wer das nicht möchte, greift am besten zu Schokoladentafeln von veganen Herstellern oder zu Sorten wie etwa Zartbitter oder Edelbitter, also dunkler Schokolade. Sie sind meistens vegan, da sie nur aus Kakao, Kakaobutter und Zucker bestehen. Im Einzelfall lohnt sich jedoch immer ein Blick auf die Zutatenliste, um ganz sicherzugehen, dass keine tierischen Zutaten vorkommen.

DAS AUGE ISST MIT! Nach dem Backen beginnt die kreative Phase: Ob Zuckerguss, Streusel oder auch die Detail-Verzierung von Plätzen, Kuchen & Co. – sie verschönen unsere Köstlichkeiten. Es erfordert ein wenig Geduld und Geschicklichkeit, bringt aber die Möglichkeit mit sich, den Backwaren seine individuelle Note zu verleihen. Perfekt für Geburtstage und auch jetzt zur Weihnachtzeit. Einer der wohl neuesten und beliebtesten Trends sind die New York Rolls. Das amerikaADVENTSBACKEN

nische Gebäck hat sich zu einem erfolgreichen, hochwertigen Trend-Nachtisch entwickelt, der vielerorts und vor allem in den sozialen Medien für hohes Aussehen sorgt. Es handelt sich dabei um ein rundes, knuspriges Croissant, gefüllt und verziert mit verschiedenen Cremes, z.B. mit Pistazien-, Vanille-, gesalzenem Karamell- oder auch Himbeergeschmack. Wer diese und andere Backwaren lieber natürlicher verziert als mit bunten Streuseln, kann auch zu Nüssen, Saaten und Obst greifen. Tipp: Gefriergetrocknetes Obst sorgt für Farbe auf dem Weihnachtsteller und bietet sich wunderbar fürs Adventsbacken an – auch ideal für Gesundheitsbewusste, die lieber zur zuckerfreien Süße bzw. Fruchtzucker greifen. Tipp: Haferkekse, Karottenkuchen und Proteinriegel lassen sich wunderbar zuckerfrei backen.

WIE LANGE IST VEGANES GEBÄCK HALTBAR? Grundsätzlich gilt: Deine Backkreationen sollten trocken, kühl und luftdicht verschlossen sein. Hast du frische Zutaten verwendet, etwa vegane Sahne, ist es zu empfehlen, die selbstgemachten Leckereien im Kühlschrank aufzubewahren. Feingebäck und kleine Kekse sollten zeitnah verzehrt werden, da sie dazu tendieren, schnell trocken zu werden und damit an Geschmack verlieren. Guten Appetit!


Vanillekipferl Ob zur weihnachtlichen Tasse Tee, zum Nachtisch oder als Advents-Geschenk für die Liebsten: Vanillekipferl dürfen auch in diesem Jahr nicht auf dem Adventsteller fehlen: 250 g 210 g 100 g 80 g 2 1

Mehl vegane Butter gemahlene Mandeln Zucker Packungen Vanillezucker Vanilleschote, Mark

1 2

Zum Wenden: Packung Puderzucker Päckchen Vanillezucker

Zubereitung: Alle Zutaten für den Teig miteinander in einer Schüssel vermengen und für mindestens 30 Minuten abgedeckt (alternativ eingewickelt in Frischhaltefolie) im Kühlschrank ruhen lassen. Den Backofen auf 160°C Umluft vorheizen. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, Vanilleschote entfernen und eine Rolle formen. Nacheinander kleine Stücke abschneiden und Kipferl daraus formen. Hierbei etwas Druck auf die Außenseiten der Hände geben und die Kipferl danach auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Achte dabei darauf, dass sie nicht nah beieinander liegen, da die Kipferl sich noch vergrößern. Ca. 10-15 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind. In der Zwischenzeit die Zucker-Mischung zum Wenden vorbereiten. Dazu Puderzucker und Vanillezucker miteinander in einer flachen Schüssel oder Teller vermengen. Die Kipferl aus dem Ofen nehmen (Bleche einzeln backen), ganz kurz abkühlen lassen und dann vorsichtig in der Vanillezucker-Mischung wälzen. Auf einem Rost vollständig auskühlen lassen und in einer luftdichten Dose aufbewahren. ADVENTSBACKEN

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VEGAN BACKEN

AN DIE PLÄTZCHEN, FERTIG, LOS! Entdecke unsere Backzutaten in deinem Biofachgeschäft. Von klassischen Backzutaten wie Backpulver und Hefe über zuckersüße Backdekorationen bis hin zu köstlichen Desserts bietet unser Sortiment alles, was das Bäckerherz höherschlagen lässt. Alle Produkte werden sorgfältig und mit Liebe zum Detail in unserem Bremer Familienunternehmen entwickelt, hergestellt und nachhaltig verpackt.

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Eine Oase der Ruhe mit entspannender Musik und einem verwöhnenden Beauty-Programm: Wir verwandeln unser Badezimmer in einen erholsamen Rückzugsort … Winter ist die Zeit für Gemütlichkeit und Entspannung, weiß die Firma treaclemoon und lädt dazu ein, ihre Pflegeduschen auszuprobieren. Wir freuen uns über aromatische Düfte von gebrannten Mandeln, Macadamia und Vanille sowie hier über den warm-würzigen Duft von Pflaume und Zimt der „your cosy winterday“-Pflegedusche. Die feinschäumigen treaclemoon-Pflegeduschen basieren auf einer veganen Formel ohne Mikroplastik und synthetischen Polymeren. So sollen sie für eine geschmeidig weiche Haut sorgen und unsere Sinne verwöhnen. Perfekt fürs vegane Winter-Wonderland-Gefühl! treaclemoon, „your cosy winterday“-Pflegedusche, 375 ml, ca. 3 €, treaclemoon.de 40

KOSMETIK


Im regnerischen Winter zum Sportkurs gehen? Wir brauchen eine vegane Make-up-Foundation, die lange hält, auch wenn es draußen kalt ist und das Wetter unserer Haut einiges abverlangt. Alle, für die Winterschlaf keine Option ist, weil sie z.B. Termine haben oder auch Neues ausprobieren möchten, können die flüssige „Stay Weightless Foundation“ der finnischen Marke LUMENE ausprobieren. Hier in der Version „Ultra Light“ mit natürlichem mineralischem LSF 30 zum Schutz der Haut vor UVA-/ UVB-Strahlen. Die Foundation eignet sich für alle Hauttypen und alle, die für ein langanhaltendes, leuchtend mattes Finish sorgen möchten. LUMENE, Stay Weightless Foundation Longwear Mineral SPF 30, 30 ml, ca. 21 €, lumene.com

Angenehme, weiche Lippenpflege ohne Plastik, Mineralöle, Tierversuche und viel zu viele künstliche Stoffe? Das Hamburger Unternehmen oyess setzt auf Bio-Sheabutter, Bio-Jojobaöl und ausgewählte BioWachse. Es ist sich sicher, dass deine Lippen „OH YES!“ rufen werden – etwa bei dem Lippenpflegestift „Himbeere Vegan“ mit Biohimbeerensamenöl. Ideal für normale bis trockene Lippen. Übrigens: Besonders cremig und wohltuend sei es schon beim ersten Auftragen, so oyess. Zudem glutenfrei, klimaneutral produziert und nachhaltig verpackt aus recyceltem Bioplastik und Papier. oyess, Hallo! Lippenbalsam „Himbeere Vegan“, 4,8 g, ca. 3 €, oyess.de

Ob beim Essen oder bei der täglichen Beauty-Routine: Selfcare tut einfach gut – vor allem, wenn wir besonders gestresst sind. Mit dem Cryo Treatment möchte love it PURE eine neue Home-Spa-Routine schaffen und verknüpft daher die Kältetherapie, Lymphmassage und gezielt abgestimmte Wirkstoffkomplexe miteinander. Das Ergebnis soll das Bindegewebe stärken und die Haut revitalisieren. Perfekt für diejenigen, die Wert auf nachhaltige Kosmetik legen und Lust auf Mindful Skin Care haben. Made in Germany, vegan, PeTA-zertifiziert sowie dermatologisch getestet. Love it PURE, Cryo Face & Body Treatment, Starter-Set ca. 160 €, loveitpure.de

KOSMETIK

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KLEINES VITAMINLEXIKON:

DAS A-Z FÜR EINE STARKE ABWEHR


Die Herbst- und Winterzeit bringt nicht nur goldene Stunden, Kuschelmomente und (vor-) weihnachtliche Freuden, sondern leider auch oft die leidige Erkältungshochphase mit sich. In unserem kleinen Vitaminlexikon erklären wir, mit welchen Helferchen man das Immunsystem stärken kann, um gut gerüstet gegen Schnupfen, Husten & Co. in die kühle Saison zu starten. AUTORIN: JACQUELINE FLOSSMANN

Winterzeit bedeutet leider oft auch Er­ kältungszeit. Verschiedene Faktoren füh­ ren dazu, dass man sich in dieser Phase des Jahres öfter Infekte zuziehen kann. Einmal wären da die niedrigen Tempe­ raturen zu nennen, die zwar nicht direkt – wie gerne von besorgten Eltern behaup­ tet – zu Erkältungen führen, jedoch die Funktionen des Immunsystems herunter­ fahren lassen. Die Durchblutung, auch in den Schleimhäuten, wird reduziert und der Körper so gleichzeitig anfälliger für herumschwirrende Viren und Bakterien. Selbige tummeln sich besonders gerne in geschlossenen, hochfrequentierten und mäßig belüfteten Räumlichkeiten, in de­ nen man sich im Winter nun mal öfter aufhält als im Sommer, wenn das Leben hauptsächlich draußen stattfindet. Wenn uns die Pandemie eines gelehrt hat, dann wohl, wie schnell sich eine Tröpfchen­ infektion in geschlossenen Räumen aus­ breiten kann. Deswegen gilt während der Erkältungszeit nicht erst seit 2020: re­ gelmäßiges Lüften, ordentliches Hände­ waschen und warm anziehen hilft dabei, die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Neben solchen Grundregeln gibt es außer­ dem eine Reihe von wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, die das Immunsystem bei seiner Arbeit unterstützen können. In der Regel werden bei einer gesunden, ausgewogenen Ernährung genügend Vi­ tamine und Mineralstoffe aufgenommen. Supplemente oder Nahrungsergänzungs­ mittel sollten deshalb erst nach ärztlicher Abklärung mithilfe eines Blutbildes ein­ genommen werden. Unter dem Überbe­ griff Vitamine versammeln sich diverse organische Verbindungen, die der Körper in verschiedenen, sehr kleinen Mengen für den Stoffwechsel braucht. Viele Vitamine dienen als Cofaktoren körperlicher Reak­ tionen, manche wirken als Antioxidanti­ en, also als Zellschutz. Man unterscheidet zwischen fettlöslichen (A, D, E, K) und

wasserlöslichen Vitaminen (B­Vitamine, Vitamin C). Erstere werden in Leber und Fettgewebe gespeichert und können sich bei einer Überdosierung im Körper ansam­ meln und schädlich wirken. Wasserlösliche Vitamine hingegen werden vom Körper über den Urin ausgeschieden und dadurch schneller abgebaut, als die fettlöslichen. Eine schädliche Überdosierung mit wasser­ löslichen Vitaminen tritt deshalb seltener auf. Selbige sind dafür recht empfindlich: sie können durch die falsche Lagerung und starkes Erhitzen der vitaminhaltigen Nah­ rungsmittel zerstört werden.

VITAMINE FÜR DAS IMMUNSYSTEM: Vitamin A: Ist besonders wichtig für Haut und Schleimhäute, die wie ein Schutzschild ge­ gen Krankheitserreger funktionieren. Meist nimmt man über die Nahrung Provitamin A (Beta Carotin) auf, das der Körper dann in Vitamin A umwandelt. Gute Vitamin­A­Quellen: Karotten, Grün­ und Blattgemüse, Süßkartoffeln, Kürbis, rote Paprika, Grünkohl, Spinat, Feldsalat sowie Honigmelone, Aprikosen und Mango. B-Vitamine: Die insgesamt acht vorhandenen B­Vi­ tamine befeuern das Zellwachstum und halten die Schleimhäute intakt. Zudem können B­Vitamine mitunter oxidativen Stress reduzieren und somit das Immun­ system stärken. Vitamin B1 trägt zur nor­ malen Funktion des Energiestoffwechsels bei und unterstützt die Herzfunktion. Das Vitamin B2 spielt eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten in Nährstoffe. Vi­ tamin B3, auch Niacin genannt, ist vor allem für die Haut und die Schleimhäute KLEINES VITAMINLEXIKON

wichtig. Vitamin B5, die Pantothensäure, hat eine wichtige Funktion im gesamten Energiestoffwechsel, genauso wie im Hor­ monhaushalt. Besonders Folsäure, auch als Vitamin B9 bekannt, ist für das Immun­ system, die psychische Funktion und die Zellteilung wichtig. Vitamin B 12 wirkt vor allem bei Stoffwechselvorgängen mit, die mit der Zellteilung und dem Wachstum zu tun haben. Da die B­Vitamine im Körper meist eng verzahnt zusammenarbeiten, ist es ratsam, mit allen acht ausreichend ver­ sorgt zu sein. Gute Vitamin­B­Quellen: Vollkornproduk­ te, Hülsenfrüchte, Nüsse, Avocados, Toma­ ten, Trockenfrüchte, Weizenkleie, Pilze. Vitamin B 12 Vor allem in der veganen Ernährung spielt das Vitamin B12 eine übergeordnete Rol­ le, da es in pflanzlichen Lebensmitteln fast nicht vorkommt. Strenge Herbivor*innen müssen deshalb in der Regel Vitamin B12 supplementieren, eine regelmäßige Über­ prüfung der B12­Konzentration im Blut ist hier besonders empfehlenswert. Das Vitamin ist an zahlreichen biochemischen Reaktionen im Körper beteiligt. Es ist un­ abdinglich für die DNA­Synthese, für die Zellteilung, die Bildung roter Blutkörper­ chen und für das Nervensystem. Laut der „Veganen Gesellschaft Österreich“ sollte man bei einmaliger, täglicher Supplemen­ tierung etwa 25 µg B12 pro Tag zu sich nehmen. Wenn man eine wöchentliche Do­ sis vorzieht, sollte diese etwa bei 1.250 µg liegen. Jedoch sollte die B12­Dosis nicht ohne ärztliche Konsultation festgelegt wer­ den, gibt es doch zunehmend Hinweise da­ rauf, dass eine Überdosierung mit Vitamin B12 das Wachstum bereits vorhandener Krebszellen beschleunigen kann. Vitamin C Ist auch als Ascorbinsäure bekannt und vor allem bei der Stärkung der Abwehr­ 43


Vitamin D Wird auch „Sonnenvitamin“ genannt. Vi­ tamin D ist der übergeordnete Begriff für eine Gruppe fettlöslicher Vitamine, die Calciferole. Zu den wichtigsten Formen gehören Vitamin D2 (Ergocalciferol) und Vitamin D3 (Cholecalciferol). Beide sind wichtig für die Knochenmineralisierung. Außerdem sind sie an zahlreichen Stoff­ wechselvorgängen beteiligt. Das Vitamin D bildet der Körper in der Haut mithilfe von UV­B­Strahlung, also Sonnenlicht. Ein Vi­ tamin­D­Mangel kann vor allem in den dunklen Wintermonaten ein mögliches Problem darstellen und zu Muskelschwä­ che oder erhöhter Infektanfälligkeit führen. Eine ärztliche Abklärung ist hier ratsam, möglicherweise muss das Sonnenvitamin supplementiert werden.

MINERALSTOFFE FÜR DIE ABWEHRKRÄFTE: Zink Das Spurenelement ist maßgeblich an der Bildung und Aktivierung von Abwehrzel­ len beteiligt. Manche Expert*innen gehen sogar davon aus, dass Zink die Stellen blo­ ckieren könne, an denen Erkältungsviren eindringen. Somit könne eine ausreichende Zink­Versorgung in der Erkältungszeit bei der Infektabwehr helfen. Gute Zink­Quellen: Haferflocken, Soja­ bohnen, Samen, Kerne, Kakaopulver, schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren, rote Johannisbeeren, Bananen und Brombeeren Kupfer Das Edelmetall trägt dazu bei, das Immun­ und Nervensystem am Laufen zu halten, ist an der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt obendrauf noch gut für das Binde­ gewebe und den Eisentransport im Blut. kräfte ein echter Big Player. Vitamin C trägt dazu bei, vor oxidativem Stress zu schützen und hilft bei der Bildung wei­ ßer Blutkörperchen. Außerdem braucht der Körper Vitamin C beim Aufbau des Bindegewebes, der Zähne und der Knochen. Obendrauf hilft das Vitamin dabei, Eisen aus pflanzlichen Lebens­

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mittel besser verdauen zu können und kann die Bildung von krebserregenden Nitrosaminen hemmen. Gute Vitamin­C­Quellen: Paprika, schwarze Johannisbeeren, Grünkohl, Brok­ koli, Fenchel, Gartenkresse, Sanddorn, Pe­ tersilie, Zitrusfrüchte, Hagebutten.

NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL

Gute Kupfer­Quellen: Kakao, Sonnenblu­ menkerne, Hülsenfrüchte, Pilze, Weizenkleie Eisen Eisen wird bei zahlreichen Stoffwechsel­ vorgängen im Körper benötigt. Es ist an der Zellbildung beteiligt, beim Sauerstoff­ transport durch rote Blutkörperchen und bei der Infektabwehr. Ein Eisenmangel


kann etwas häufiger in Wachstumspha­ sen bei Jugendlichen auftreten oder bei Frauen bis ca. 50, da diese aufgrund ihrer Menstruation mehr Eisen verlieren als nicht menstruierende Menschen. Aktu­ elle Forschungen beschäftigen sich mit der wachstumsfördernden Wirkung, die zu viel Eisen unter Umständen auch auf Krebs­ und Tumorzellen haben könnte. Bisher handelt es sich hierbei jedoch noch um Vermutungen, an deren Klärung ge­ arbeitet wird.

pflanzlicher Kost ist tatsächlich sehr ab­ hängig vom jeweiligen Selengehalt in den Böden. Dabei kann man in Europa tenden­ ziell eher von Selenarmut sprechen. Einzig und alleine in der Paranuss ist eine relative Hohe Selen­Konzentration vorzufinden, jedoch gibt das Bundesamt für Strahlen­ schutz für Paranüsse eine besonders hohe radioaktive Belastung an, weswegen sich die aktuelle Verzehrempfehlung auf ma­ ximal zwei Paranüsse pro Tag beschränkt.

Gute Eisen­Quellen: Nüsse und Saaten, Haferflocken, Amaranth, Hirse, Quinoa

WAS DEM IMMUNSYSTEM AUSSERDEM HELFEN KANN:

Selen Selen ist ebenfalls wichtig für die gute Leistung des Immunsystems. Es wird ge­ braucht in den Bereichen Schilddrüse und Zellschutz. Es hilft dabei, freie Radikalen abzuwehren und ist im männlichen Kör­ per außerdem ein wichtiger Baustein bei der Spermienbildung. Der Selengehalt in

Gute Darmgesundheit: Rund 70 Prozent der Abwehrzellen sit­ zen in der Darmschleimhaut. Die „guten“ Darmbakterien mit Ballaststoffen, Voll­ kornprodukten, Gemüse und fermen­ tierten Nahrungsmitteln wie Sauerkraut oder Kimchi zu fördern, ist deshalb eine gute Idee.

Ausreichend Schlaf: Schlafmangel kann das Immunsystem schwächen. Die Fähigkeiten der sogenann­ ten T­Zellen, die Eindringlinge abwehren, nehmen ab. Ausreichender, erholsamer Schlaf ist wichtig für Körper und Geist. Gutes Stressmanagement: Vor allem Dauerstress kann ein echtes Pro­ blem für die eigene Immunabwehr werden. Die Zahl der Immunzellen im Blut kann sinken, die Zellen, die Eindringlinge ab­ wehren, sind weniger aktiv. Eine zu große Konzentration an Stresshormonen im Blut kann die Entzündungswerte erhöhen. Ein gutes Stressmanagement ist deswegen un­ abdingbar für Psyche und Körper. Regelmäßige Bewegung: Sportliche Betätigung, am besten an der frischen Luft, hilft dem Körper dabei, die Immunabwehr und Antikörperbildung stark zu halten. Zudem kann regelmäßige, mode­ rate Bewegung beim Stressbabbau helfen.

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Natürlich gut

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Nahrungsergänzungsmittel sollen unser Wohlbefinden verbessern. Anja Binger, Geschäftsführerin von GSE, im Interview über Nährstoffe, nachwachsende Rohstoffe und Bio-Qualität.* GSE war der erste Hersteller, der ausschließlich biologische Pflanzenrohstoffe zu Ergänzungsmitteln mit signifikantem Nährstoffgehalt verarbeitete … Wir sind Überzeugungstäter. Es gab für uns nie eine Alternative zu zertifizierter Bio­Qualität. Unsere Nahrungsergän­ zungsprodukte sind rein pflanzlich und da­ mit von sekundären Pflanzenbestandteilen umgeben. Sie sind optimal bioverfügbar, verträglich und belasten unseren Körper nicht zusätzlich mit synthetischen Stoffen. Welche Nährstoffe können zur Unterstützung des pflanzlichen Lifestyles sinnvoll sein? Es gibt zahlreiche gute Gründe, auf tierische Lebensmittel zu verzichten. Wer sich ohne *Hinweis: Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte immer vorab mit einem Arzt/einer Ärztin besprochen werden.

Fleisch, Milchprodukte, Eier etc. ernährt, muss allerdings besonders gut darauf achten, die darin steckenden Nährstoffe anderweitig abzudecken. Potenzielle Lücken können ins­ besondere bei Vitamin B12, Eisen, Vitamin D3, Jod und Calcium auftreten. Warum glauben Sie daran, dass eine Nahrungsergänzung am sinnvollsten ist, wenn sie pflanzlich ist?

Die Verwertung und die Eigenschaften der Nährstoffe sind von unserem Körper gelernt, da wir schon immer Pflanzen zu uns nehmen. Bio­Pflanzen haben einen höheren Nährstoff­ und Vitalstoffgehalt. Außerdem ist der Einsatz von Pflanzen­ schutzmitteln im Bio­Landbau nicht er­ laubt. Böden und Wasser werden nicht be­ lastet und wir verzichten auf gentechnisch veränderte Organismen.

Viel Neugier, Forscherdrang und eine große Liebe zur Natur: GSE Biologische Nahrungsergänzung & Heilmittel GmbH ist spezialisiert auf natürliche, bio-zertifizierte Nahrungsergänzung – mit großem Erfolg. Das 1994 gegründete Unternehmen aus Saarbrücken ist der europäische Marktführer für

pflanzliche und biologische Nahrungsergänzungsmittel. Mehr Infos zum Unternehmen und zu den Produkten, wie z.B. das VeganPlus, findest du unter gse.bio

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ALLES KÄSE ODER WAS? Ob auf Pizza, Pasta oder Brot: Ein Leben ohne Käse ist für viele Menschen nicht vorstellbar. Dabei gibt es mittlerweile eine ganze Reihe pflanzlicher Alternativen zu Gouda, Camembert & Co. Doch halten die wirklich, was sie versprechen? Wir sind einigen Fragen auf den Grund gegangen ... TEXT: CARMEN SCHNITZER

„Wenn nur der Käse nicht wäre!“ Na, wer kennt ihn auch, diesen Stoßseufzer von Fast-Veganer*innen, zu denen ich mich leider auch noch zähle? Hafer- statt Kuhmilch? Kein Problem. Kuchen ohne Ei? Easy! Und wie Fleisch schmeckt, weiß ich nach Jahrzehnten ohne Schwein, Rind und Huhn auf dem Teller sowieso nicht mehr genau. Aber Käse … Da werde ich leider immer noch regelmäßig schwach. Wobei ich Licht am Ende des Tunnels sehe! Die veganen Alternativen werden seit Jahren immer besser, manche davon finde ich so lecker, dass ich selbst omnivore Freund*innen schon dafür begeistern konnte. Welche das zum Beispiel sind, dazu im letzten Punkt unserer kleinen Auflistung mehr. Zunächst aber mal eine kleine Übersicht: Was ist dran an Mythen über veganen Käse? Woraus besteht er? Und was gibt es sonst noch darüber zu wissen? „FRÜHER HIESS DAS ANALOGKÄSE!“ „Bäh, was für ein Plastikmist!“ Das hört und liest man immer wieder, wenn von veganen Käsealternativen die Rede ist. Gern erinnert man dabei auch an den

Analogkäse-Skandal von 2009. Damals war bekannt geworden, dass viele Hersteller von Backwaren, Pizza etc. statt zu echtem Käse zumindest teilweise zu einem billigen Imitat aus etwa Wasser, Pflanzenfett, Stärke und reihenweise Aromastoffen griffen, ohne dass das für Verbraucher*innen ersichtlich war. Mitunter wurde statt Pflanzenfett auch Rindertalg verwendet, was diesen Käseersatz schon mal ohnehin nicht vegan macht. Letztlich gibt es hierzulande keine klare Definition für die Begriffe Analog- oder Kunstkäse bzw. Käseersatz. Klar ist nur, dass es sich um Produkte handelt, die nicht den Regeln der deutschen Käseverordnung entsprechen. Insofern fällt veganer Käse tatsächlich auch darunter. ABER: Guckt man sich die Zutatenliste pflanzlicher Käsealternativen an, fällt in vielen Fällen auf, dass es sich mitnichten um einen Mix aus möglichst billigen Ingredienzien handelt, die man möglichst teuer verkaufen möchte. (Wobei es das durchaus auch gibt – der Blick auf die Liste lohnt sich also!) Schlichte Schnittoder Reibekäsealternativen bestehen meist aus einer Mischung aus Kokosöl, Stärke und Gewürzen, raffiniertere Sorten nutzen häufig Nüsse und Kerne (z.B. Cashews oder

KÄSEGUIDE

Mandeln), aber auch Kichererbsen, Bohnen, Blumenkohl oder Reis kommen mitunter zum Einsatz. Künstliche Zusatzstoffe entdeckt man in den Zusatzlisten deutlich seltener, als einen Anti-Vegan-Motzer*innen oft glauben machen wollen. „VEGANER KÄSE IST VIEL ZU TEUER!“ Ein Schnäppchen sind pflanzliche Käsealternativen häufig tatsächlich nicht, vor allem die meiner Ansicht nach leckersten Varianten auf Nuss- bzw. Kernbasis. Sicherlich gibt es auf dem Markt einige überteuerte Käseersatzprodukte, deren Preis nicht gerechtfertigt ist, gleichzeitig aber steigt die Zahl der Angebote, in denen hochwertige Zutaten wie Mandeln oder Cashews sowie jede Menge Herzblut und intensive Forschungsarbeit stecken. Und das ist der Punkt: Viele vegane Produkte müssen, anders als tierische, erst noch entwickelt werden, und das kostet natürlich Geld. Dass viele Produzent*innen verständlicherweise überdies auf Zutaten in Bioqualität setzen, treibt den Preis ebenfalls in die Höhe. Zudem ist der Absatzmarkt für vegane Produkte noch vergleichsweise klein,

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dementsprechend sind die unternehmerischen Kosten pro Produkt größer. Heißt im Umkehrschluss: Je mehr die Nachfrage steigt, umso kostengünstiger lässt sich produzieren. Sich ab und zu ein Stück Veggie-Käse zu gönnen, ist also auch eine Investition in die Zukunft! Und zu guter (bzw. eigentlich gar nicht so guter) Letzt wird die Erzeugung tierischer Produkte staatlich gefördert – einer Studie des Bündnisses „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ zufolge mit 13 Milliarden Euro jährlich! Außerdem werden pflanzliche Produkte höher besteuert als tierische (19 vs. 7 Prozent Mehrwertsteuer). Kein Wunder also, dass letztere oft (leider) noch günstiger sind. „WIE GESUND UND UMWELTFREUNDLICH IST VEGANER KÄSE WIRKLICH?“ Der Protein- und Kalziumanteil ist bei tierischem Käse in der Regel höher als bei pflanzlichem, das lässt sich nicht leugnen. Auch enthält das in letzteren häufig verwendete Kokosöl viele gesättigte Fettsäuren, die du bekanntlich nur in Maßen verzehren solltest. Gesundheitlich am besten fährst du mit Käsealternativen, deren Nussanteil besonders hoch ist, denn in Nüssen und Kernen stecken jede Menge Vitalstoffe. Allerdings ist auch hier der Salzanteil häufig höher als in Kuh-, Schafs- oder Ziegenkäse. Am deutlichsten ins Gewicht fällt auf der Pro-Seite sicher der ethische Aspekt: Anders als für tierischen Käse muss für die pflanzlichen Varianten kein Tier leiden oder sterben. Und auch aus ökologischer Sicht können diese punkten, wenngleich man nicht verschweigen darf, dass Zutaten wie Kokos- oder Palmöl sowie Mandeln oder Cashews nicht gerade die beste Klimabilanz haben. Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) kam jedoch zu dem Schluss, dass veganer Käseersatz in aller Regel deutlich klimafreundlicher ist als tierischer Käse. So fallen bei Veggie-Varianten auf Kokosöl-

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KÄSEGUIDE


basis etwa 2,0 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm Lebensmittel ins Gewicht, während man bei „normalem“ Käse mit im Schnitt 5,7 Kilogramm CO2-Äquivalenten rechnen muss. Alles in allem bleibt veganer Käse zwar unterm Strich eine sinnvolle Alternative, dennoch ist er vor allem ein Genussmittel, von dem du nicht ständig Unmengen verzehren solltest. So lecker er auch ist … „TIERISCHER KÄSE MACHT SÜCHTIG!“ Dieses Argument taucht immer wieder auf und soll erklären, warum Möchtegern-Veganer*innen der Abschied von Käse so oft besonders schwer fällt. Tatsächlich gibt es verschiedene Studien, etwa der Universität Michigan, die das käsige Suchtpotenzial bestätigen: Schuld daran sei wahrscheinlich der im Milchprodukt enthaltene Stoff Casomorphin, der gebildet wird, wenn das im Käse enthaltene Milchprotein Casein im Magen verdaut wird und es zu einer Dopaminausschüttung kommt, die für ein Wohlgefühl sorgt. Allerdings gibt es auch Zweifel an dieser Theorie. Besagte Opiate würden bei der Verdauung so zerlegt, dass sie letztlich keine Wirkung auf einen erwachsenen Menschen haben. Die subjektiv empfundene süchtig machende Wirkung könne auch schlicht auf den hohen Anteil an Fett, Salz und Umamigeschmack liegen, einem Mix, dem die meisten Menschen nur schwer widerstehen können. Aaaaber: der sich durchaus auch auf pflanzliche Weise erzeugen lässt! Und das ist doch mal eine gute Nachricht. „KANN ICH VEGANEN KÄSE AUCH SELBST HERSTELLEN?“ Aber selbstverständlich! Im Netz findest du dazu jede Menge Rezepte und auch Starter-Kits mit speziellen Kulturen zur Käseherstellung (z.B. von Fairment). Empfehlenswert sind überdies die Bücher „Käse vegan“ der Französin Marie Laforêt

oder „Veganer Käse“ von Gourmetköchin Miyoko Schinner. Zwei Zutaten, auf die du immer wieder stoßen wirst, wenn es um veganen Käse geht, sind Cashewkerne, die sich aufgrund ihrer besonderen Cremigkeit und vergleichsweise kurzen Einweichzeit von ca. zwei Stunden besonders für die Käseherstellung eignen, außerdem Hefeflocken für den „käsigen“ Geschmack. Die eigenen sich übrigens auch pur als Parmesanersatz auf Nudeln, wobei ich die Variante mit Mandeln, Paranüssen oder Cashews noch ein bisschen leckerer finde: Dafür einfach die Nüsse oder Kerne mit Hefeflocken und etwas Steinsalz im Mixer zerkleinern. Weichkäse kannst du außerdem aus pflanzlichem Joghurt oder Quark sowie Hefeflocken, Agar-Agar und Gewürzen deiner Wahl herstellen. „HABT IHR TIPPS, WELCHE KÄSEALTERNATIVEN BESONDERS GUT SCHMECKEN?“ Die Geschmäcker sind natürlich verschieden, insofern gilt: Probieren geht über studieren! Bei uns in der Redaktion sehr beliebt sind z.B. die Sortimente von Dr. Mannah’s (Highlight: die CamembertAlternativen „Creamy White“ und „Happy White“ auf Blumenkohl- bzw. Cashewbasis!) oder Jay & Joy (Tipp für Blauschimmel-Fans: „Jeanne“ auf Mandelbasis – hmmmmm!) Toll zum Überbacken ist die Mozzarella-Alternative von Vanozza oder der „No Muh, Melty“ von Vegusto, den du aber auch aufs Brot streichen kannst. In ihm stecken unter anderem Kokos- und Sonnenblumenöl sowie Mandelmus. Beim Scheibenkäse erfreuen sich Produkte von Simply Voder oder Vemondo großer Beliebtheit. Du siehst: Es tut sich was auf dem veganen Käsemarkt! Alles in allem bin ich guter Dinge, dass sich in den nächsten Jahren in Sachen vegane Käsealternativen noch so einiges tun wird, sodass diese letzte Hürde von Fast-Veganer*innen noch ein bisschen leichter genommen werden kann …

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FRAG DIE EXPERTIN KYMA sea conservation & research engagiert sich für den Schutz des Lebens in den Ozeanen. Was sie während ihrer Forschungsarbeiten beobachtet und wie du selbst mitmachen kannst, darüber sprechen wir mit der Co-Präsidentin der Organisation Sandra Ludescher.

Ein großes Thema unserer aktuellen Ausgabe ist das Ehrenamt. Auch ihr sucht nach Freiwilligen. Sie können den Schutz der Meere und ihrer Lebewesen direkt miterleben. Eure Einladung: „Komm an Bord“. Was passiert bei eurer Feldarbeit? Wir sammeln im Mittelmeer Daten über das Vorkommen und Verhalten von Meeres­ tieren. Die Freiwilligen sind vollständig in den Forschungsalltag involviert: Sie halten Ausschau nach Delfinen, Walen, Meeres­ schildkröten und allen anderen Meerestie­ ren und dokumentieren deren Verhalten. Zudem fischen wir auch Plastikmüll aus dem Meer und nehmen Gewässerproben, um die Mikroplastikverschmutzung zu erforschen. Nur noch 7 Prozent der weltweiten Fischbestände sind nicht überfischt. Ihr warnt vor gravierenden ökologischen Konsequenzen. Was beobachtet und befürchtet ihr? Die Überfischung führt dazu, dass ganze Nahrungsnetze kollabieren. Vor wenigen Monaten sind in Uruguay Tausende abge­ magerte Pinguine, Meeresschildkröten und Seelöwen gestrandet. Nicht nur im Süd­ westatlantik hat die industrielle (und teils auch illegale) Fischerei zerstörerische Aus­ maße angenommen. Menschen, die nicht auf Fisch als Nahrungsmittel angewiesen sind, 50

können und sollten darauf verzichten. Am besten dauerhaft. Die Ozeane sind in vielerlei Hinsicht bedroht. Was ist besonders gefährlich? Die bereits erwähnte Überfischung stellt sicherlich die größte Bedrohung dar. Aber auch die Klimakrise bringt die Ozeane aus dem Gleichgewicht. Für viele Meerestiere schrumpft der Lebensraum, weil sie auf küh­ le, nährstoffreiche Gewässer angewiesen sind. Seit 1985 haben die globalen Meerestempe­ raturen aber bereits um rund 1 Grad Celsius zugenommen. Hinzu kommen Verschmut­ zung, kommerzielle Schifffahrt, die drohende Gefahr des Tiefseebergbaus … Die Liste ist leider endlos. Man kann sich von überall aus auch im Alltag fürs Meer einsetzen. Wie sieht das beispielsweise aus? Mit unserem Konsumverhalten können wir einen kleinen, aber wichtigen Beitrag für die Meere leisten. Pflanzliche Ersatzprodukte gibt es mittlerweile in beinahe jedem Super­ markt zu kaufen und das Angebot wächst täglich. Wieso empfindungsfähige Lebe­ wesen wie Oktopusse, Krebstiere oder Fische töten und damit das Ökosystem Meer nach­ haltig schädigen, wenn es auch anders – und genauso lecker – geht? FRAG DIE EXPERTIN

KYMA sea conservation & research ist ein Meeresschutzverein aus Zürich. Mit einem eigenen Forschungsprojekt im Mittelmeer, Kampagnen- und Sensibilisierungsarbeit sowie viel ehrenamtlichem Herzblut setzt er sich seit 2019 dafür ein, den Meeresschutz tief an Land zu verankern. Aktuell steht das Thema Ökozid im Fokus: Mit einer Petition will KYMA dazu beitragen, dass die Zerstörung von Ökosystemen am internationalen Strafgerichtshof in den Katalog schwerer Verbrechen aufgenommen wird. Mehr dazu unter: kyma-sea.org

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