Vegan World 01/24: The Go Vegan Issue

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01/2024

Liebe is(s)t ... pflanzlich

THE

GO VEGAN

ISSUE


Einfach Code aufnehmen und mehr erfahren!

Das Plus zur veganen Ernährung Die tägliche Ernährung ist etwas ganz Grundlegendes, Existenzielles, das den Alltag jedes Menschen durchzieht, zudem ist sie heute sehr vielseitig. Die Ernährung ist für viele zu einem persönlichen Lifestyle geworden. Besonders bei einer veganen Lebensweise sollte auf die Zufuhr einiger Nährstoffe besonders geachtet werden. Dies betrifft vor allem Vitamin B12, Vitamin D, Jod, Eisen und Calcium. Hierbei kann eine hochwertige Nahrungsergänzung wie VeganPlus unterstützen.

ganz natürlich bio Vitamin B12, Vitamin D3 und Eisen tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei 2 Vitamin B12 und Jod tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei 3 Vitamin B12 trägt zu einer normalen Bildung roter Blutkörperchen bei 1

Erhältlich im gut sortierten Naturkosthandel oder in Ihrer Apotheke.

PROBIER’S VEGAN. DIESEN MONAT.


EDITORIAL

Neuanfang Oft verbringen wir unser Leben mit dem Aufschieben von Dingen. Doch worauf warten wir? Back den veganen Käse­ kuchen, den du ausprobieren wolltest! Trage dein Lieblingsparfüm! Lauf die Schritte, die du dir vorgenommen hast zu machen! Warte nicht auf Festtage, um den Menschen um dich herum zu sagen, wie viel sie dir bedeuten! Und wenn dein Vorsatz ist, pflanzlich(er) zu essen, dann tauch mit uns gemeinsam ein in die vega­ ne Welt und unsere „GO VEGAN“. Nach vielen Produktneuheiten und spannenden

01/2024 - THE

Must­haves starten wir mit dem Veganu­ ary. Alles über den veganen Aktionsmonat und wie man teilnehmen kann, findest du ab S. 12. Wie sehr eine vollwertige, rein pflanzliche Ernährung das Leben verändern kann, da­ rüber sprachen wir mit Vegan­Kochbuch­ autor und YouTuber Alexander Flohr. Der gelernte Straßenbau­ und Pflastermeister nahm im ersten Monat seiner Vegan­Rei­ se stolze 12 Kilo ab. Er erzählt uns seine persönliche Geschichte und teilt zudem

allerlei köstliche Rezepte mit uns. Mehr dazu ab S. 28. Und abseits vom Teller? Da warten auf dich unter anderem spannende Artikel über Slow Fashion, nachhaltiges Modeln und Tierschutz (ab S. 46). Wir wünschen dir viel Freude beim Schmökern und Nachkochen der Rezepte

DEINE VEGAN-WORLD-REDAKTION

GO VEGAN ISSUE Liebe is(s)t . .. pflanzlich

lanzlich Liebe is(s)t ... pf

LUST AUF MEHR?

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REZEPTSEITEN ZUM HERAUSNEHMEN

VEGANUARY

PFLANZLICHER

START INS

NEUE JAHR

GESUNDE SCHLEMMERKÜC HE PIZZA UND PASTA ZUM VERLIEBEN

SPONTANER BESUC H?

KÖSTLICHE REZEPTE FÜR

JEDEN ANLASS ÜBER TIERE UND TRÜFFELPASTA

ROBERT HOFMAN N

IM INTERVIEW BITTERSTOFFE

WARUM SIND SIE

SO GESUND?

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SLOW FASHION

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NACHHALTIGKEIT IN

DER MODEBRA

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IMPRESSUM VERLAG well media GmbH An der Grünwalder Brücke 1 82049 Pullach im Isartal HERAUSGEBER Alexander Lacher

ART DIRECTION Alexander Springborn GRAFIK Anthony Walker CHEFREDAKTION Susann Döhler

GESCHÄFTSFÜHRER Stefan Baumgartner

REDAKTION Jacqueline Floßmann, Carmen Schnitzer, Xenia Waporidis

HANDELSREGISTER HRB 204321, Amtsgericht München Ust.-IdNr.: DE289648269

LEKTORAT Carmen Schnitzer

PROJEKTLEITUNG Jürgen Friedel (V.i.S.d.P.) j.friedel@wellmedia.net REDAKTIONSADRESSE well media GmbH Vegan World An der Grünwalder Brücke 1 82049 Pullach im Isartal Tel.: 089 - 30 77 42 - 12 Fax 089 - 30 77 42 - 33 redaktion@veganworld.de

FOTOGRAFIE & BILDRECHTE

Midjourney / Alexander Springborn (S.12, S. 34), Midjourney / Anthony Walker (Titel, S. 24, S. 38, S. 42, S. 44, S. 48), Unsplash.com, Foto Dermaris (S. 11), DK VERLAG/LIZZIE MAYSON (S. 16-17), Moin Bio Backwaren (S. 18-19), Leon Menger (S. 22-24), © Nabio (S. 27), Porträtfoto: Justyna Schwertner, Rezeptfotos: Hubertus Schüler (S. 28-33), Jessi Nitschke (S. 37), Vinh Hu (S. 46-47) Sofern nicht anders angegeben: Hersteller.

MARKETING, SALES & ANZEIGEN Jürgen Friedel (Anschrift: siehe Verlag) Tel. 089 - 30 77 42 - 56 j.friedel@wellmedia.net

IMPRESSUM

DRUCK Walstead Central Europe ul. Obrońców Modlina 11, 30-733 Kraków, Polen VERTRIEB IPS Pressevertrieb GmbH, Postfach 12 11, 53334 Meckenheim Tel. +49 2225 / 8801 0 Fax +49 2225 / 8801 199 info@ips-pressevertrieb.de AUFLAGE 100.000 Exemplare Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und/ oder Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages

VEGANWORLD.DE

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THE GO VEGAN ISSUE

12 18 20 28 34 42 INHALT

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NEUES UND PRAKTISCHES Unsere Redaktionslieblinge

12 SO GUT SCHMECKT VEGAN! Über die weltweit erfolgreiche Veganuary-Challenge 18 BESTE BACKWAREN MOIN Bio im Portrait 20 MEDIEN-TAUSENDSASSA ROBERT HOFFMANN Der Veganer im Interview über Karriere, Katzen und Körnerfesser 24 KOLUMNE: VALENTINA UND DAS MÄNGELEXEMPLAR Vegane Herzkuchen am Valentinstag?

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VEGAN WORLD REGELMÄSSIG LESEN? Dann hier entlang!

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BITTER IST BESSER Warum ist bitteres Gemüse so gesund?

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REZEPT DES MONATS Auberginen-Cranberry-Toast mit Granatapfelkernen

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FAIR FASHION Nachhaltigkeit in der Modelbranche

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FÜHL DICH GUT! Autor Alexander Flohr über sein Buch „Vegan Body Reset“ + Köstliche Rezepte zum Nachkochen

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SCHUTZ VON SCHWEINEN, KÜHEN UND FISCHEN Diese Organisationen geben Tieren eine Stimme

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KÜCHENTIPPS: KAFFEE Eine kleine Warenkunde über das hiesige Lieblingsgetränk

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PINNWAND: VON DAMALS BIS HEUTE Die Geschichte des Veganismus

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DEIN BEAUTY-WINTER Wir sagen „Bye, bye Winterblues“: unsere Must-Haves für eisige Tage



WORLD Gutes Brot für alle Nicht nur Liebe, auch Freundschaft geht durch den Magen: MOIN Bio Backwaren aus Schleswig-Holstein und die finnische Bäckerei MOILAS haben eine gemeinsame Köstlichkeit erschaffen. HAFFYS – so heißen die glutenfreien Hafer-Toasties, die bereits vorgeschnitten sind und einfach kurz getoastet werden. Außen knusprig, innen saftig-zart und zudem ohne Konservierungsstoffe. Wir können es kaum erwarten, die Toasties nach Her-

zenslust zu belegen. Mit einem Haferanteil von 98 Prozent sind sie ein echter Gaumenschmaus, der Bauch und Kopf guttut. Und das gleich in mehreren Varianten: pur, mit Sonnenblumenkernen oder Vitalsaaten – HAFFYS (not only) for breakfast, please! Eine Packung mit vier Brötchen kostet ca. 5 €. Lecker, bio, glutenfrei.

Voll gut!

Aufstrich mal anders

Alles, was ich jetzt brauche, ist ein einen schöner frisch aufgebrühter Kaffee! Wenn du dir das denkst, aber auch weißt, dass du heute schon mehrere Tassen getrunken hast und dich fragst, ab welcher Konsummenge Koffein eigentlich schädlich ist, dann ist Free Decaf die wohlschmeckende genussvolle Antwort. Es erwartet dich vollaromatischer Kaffeegeschmack mit feinen Noten aus Schokolade, Minze und Zitrus – und fast ganz koffeinfrei (0,1 Prozent). Alrighty setzt dabei auf Arabica-Bohnen aus dem Hochland Kolumbiens, die in einem rein natürlichen Verfahren entkoffeiniert werden. Ob Filterkaffee oder Espresso, ob French Press oder Vollautomat – Alrighty möchte Kaffee neu denken und so für ein herrliches Geschmackserlebnis sorgen. Tasse für Tasse! alrighty.de

Gurke im Salat, Gurke auf dem Brot, okay. Aber als Aufstrich? Unbedingt, weiß das Österreicher Unternehmen Lutz, das das Gemüse mit Kimchi kombiniert und so einen würzigen Bio-Aufstrich entwickelt hat. Ob zum Snacken mit frischem Brot, zum Dippen mit Crackern oder als Creme für Ofengemüse: Nicht nur der Geschmack überzeugt, sondern auch die inneren Werte. Denn Lutz legt großen Wert auf heimische Felder, frische Zutaten und Verarbeitung vor Ort, was bedeutet, dass fast alle Produkte in der hauseigenen Produktion verarbeitet werden. Fermentiertes, Einlegegemüse, Fruchtsäfte - alles bio, alles vegan. Super!

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moin.eu

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bio-lutz.at


Gemeinsam Lebensmittel retten Allrounder Am besten beschreibt man diese Sauce vermutlich so: „Man denkt, es sei eine Sojasauce, es ist aber keine“. Die AsiaSoße von Histafood setzt hier auf Kokosblütennektar und Meersalz. Damit ist sie nicht nur ideal für alle, die auf Soja verzichten, sondern auch für die, die sich histaminarm und glutenfrei ernähren möchten oder müssen. Drin stecken 100 Prozent natürliche Zutaten. Der Kokosblütennektar stammt aus kontrolliert biologischem Anbau. Ideal für Sushi, Suppen, Salate, Curry und diverse Nudel- und Reis- sowie asiatische Gerichte. Die 150-ml-Flasche ist jetzt für rund 5,50 € zu haben.

Sie sind zu wertvoll, um sie wegzuschmeißen: Die Rede ist von Lebensmitteln. Die App too good to go will der Lebensmittelverschwendung vorbeugen. Mit Hilfe der App kannst du unverkaufte Lebensmittel aus deinen Lieblingsgeschäften und -restaurants retten. Ja, du hast richtig gelesen! Ob dein Lieblingssandwich, ein Muffin oder sogar eine Gemüsetüte – too good to go hat viele bekannte Unternehmen und Supermärkte als Partner, sodass täglich neue Überraschungen auf dich warten, die du für einen kleinen Preis oder sogar kostenlos vor der Tonne retten kannst. Die App ist für iOS sowie Android geeignet und ganz einfach im App-Store herunterzuladen. Viel Spaß beim Retten und guten Appetit! Mehr Infos findest du unter

histafood.eu

toogoodtogo.de


Immunsystem natürlich unterstützen Erlebe die Urkraft Tibets mit PADMA 28 active. Seit jeher nutzen die Tibeter Kräuter, die eine erstaunliche Widerstandskraft besitzen. Diese Weisheit bereichert auch heute noch unseren anspruchsvollen Alltag. Kräuter sind Meister der Anpassung, sie verfügen über beeindruckende Widerstandskräfte, gefüllt mit natürlichen Bitterstoffen, ätherischen Ölen oder Vitamin C. PADMA 28 active mit Vitamin C ist dein idealer Begleiter. Vitamin C schützt die Zellen vor oxidativem Stress und trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems sowie zur normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Blutgefäße bei. Lass die Weisheit der Tibeter in dein tägliches Leben einfließen und entdecke die wohltuende Kraft der Natur wieder. Mehr auf padma.de

Gegen Einsamkeit Fast jeder dritte Mensch leidet im Laufe seines Lebens an einer psychischen Erkrankung und etwa 40 Prozent der Deutschen haben eine oder mehrere chronische Erkrankungen. 20 Prozent sollen hochsensibel sein. Mit der jumiwi-Gemeinschaft möchte die Gründerin Chris Gust, die selbst jahrelang unter Angststörungen litt, einen Safe Space für alle schaffen, die sich nach tiefem und bedeutungsvollem Austausch sehnen und mit Menschen mit ähnlichen Bedürfnissen in Kontakt kommen möchten. Es geht um Themen wie Mental Load, Depressionen, Angststörungen, Burnout, ADHS, Endometriose, Lipödeme und natürlich um einen Beitrag für mehr Lebensqualität. Mehr zur App findest du unter

jumiwi.com

Dieses Gemüse jetzt Saison Auch jetzt in der kalten Jahreszeit können wir richtig gut schlemmen, denn auf der Einkaufsliste stehen jetzt Grünkohl, Rosenkohl, Steckrüben, Topinambur, Rote Bete, Chinakohl, Zwiebeln, Weißkohl, Möhren sowie Champignons. Ob knuspriges Ofengemüse, wärmende Aufläufe, selbstgemachte Pasten oder ein klassischer Eintopf: Lass deiner Kreativität freien Lauf. Auch gibt es Kartoffeln und Kürbisse im Winter als regionale Lagerware. Zusammen sorgen sie für Vielfalt auf dem saisonalen Teller. Wir freuen uns schon auf den köstlichen Duft von Grünkohl und gedünsteten Zwiebeln - traditionell mit Kartoffeln und pikant-würzigen, veganen Würstchen.

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Klimaschutz im eigenen Zuhause

Happa-Happa für den Hund

Eine jüngste Umfrage von Ipsos im Auftrag der Rainforest Alliance kommt zu dem Ergebnis, dass 73 Prozent der Deutschen wegen des Klimawandels besorgt sind. 63 Prozent meinen gleichzeitig, dass auch kleine Veränderungen im Alltag eine große Hebelwirkung haben können. So planen viele für 2024 mehr Engagement im eigenen Haushalt. Man möchte Lebensmittelabfälle und den eigenen Stromverbrauch reduzieren, nachhaltiger einkaufen, zu klimafreundlichen Verkehrsmitteln wechseln sowie nachhaltigere Kleidung kaufen. Auch möchte rund die Hälfte (48 Prozent) mehr pflanzliche Lebensmittel in den Speiseplan integrieren und damit weniger Fleisch und Milchprodukte essen. Interessanter Fakt: Laut Umfrage scheint es einen positiven Gruppenzwang zu geben, denn 40 Prozent fühlen sich durch die Menschen in ihrer Umwelt, die bereits Klimaschutzmaßnahmen ergreifen, ermutigt, selbst ebenfalls aktiv zu werden.

Vutter möchte eine zeitgemäße, einfache und klimaschonende Alternative zu klassischem Hundefutter schaffen und bietet daher veganes Nassfutter für den Hund an. Die saftige, rein pflanzliche Hunde-Vollkost gibt es beispielsweise in den Sorten „wie Huhn“, „wie Rind“ oder „wie Wild“. Zur Klimabilanz: Bis zu 75 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht Vutter im Vergleich zu herkömmlichem Nassfutter. Das gefällt dir? Weitere vegane Optionen sind bereits in der Planung – auch im Segment Trockenfutter und Snacks. Dennoch: Es ist in allen Fällen wichtig, vorab mit einem Tierarzt zu sprechen, um so eine vollwertige und ausgewogene Ernährung für die lieben Fellnasen sicherzustellen, sodass alle Ernährungsbedürfnisse berücksichtigt werden. vutter.de

NEU

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WIR SIND DABEI!


Knuspriger Knabberspaß Gehörst du auch zu den Personen, bei denen sich der kleine Hunger regelmäßig meldet, und überlegst du dir dann, was du Köstliches naschen kannst? Ob für unterwegs, in der Arbeitspause oder zum Serien-Schauen: Die Bohnen Cracker von SOMMER schmecken nicht nur dank der feinen Auswahl der Gewürze und kernigen Saaten unwiderstehlich gut, durch die Ackerbohnen sind sie auch eine wertvolle Proteinquelle. Damit möchte SOMMER uns und gleichzeitig auch unseren Böden etwas Gutes tun. Die hiesigen Ackerbohnen leisten nämlich einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, da diese die Bodenqualität verbessern. Erhältlich in zwei feinen Sorten: Spicy Seeds und Sea Salt & Vinegar. Die glutenfreien Bohnen Cracker findest du im Biofachhandel, in Reformhäusern und ausgewählten Fachgeschäften. Lass es dir schmecken! sommer-backkunst.de

Kulinarisches Must-have Ob als Frischekick in Suppen, als feine Creme in Nudelgerichten und Gemüseaufläufen oder als Topping für Wraps und Burritos – sie schmeckt einfach immer: Das Familienunternehmen Sojade hat mit der Herstellung seiner Neu-Interpretation von Crème-Fraîche „La Fraîche“ eine feine pflanzliche Alternative in Bio-Qualität geschaffen, die es definitiv in deinen Kühlschrank schaffen sollte. Eine kurze Zutatenliste, kein Schnick-Schnack und auf Basis von Sojabohnen aus Frankreich – Sojade zeigt, dass gute pflanzliche Produkte sehr wohl vereinbar sind mit gewissenhafter Unternehmensphilosophie, denn das Unternehmen arbeitet Hand in Hand mit seinen französischen Erzeuger*innen. Darauf einen Löffel herrlich schmeckende „La Fraîche“, bitte! Ein Glas enthält 200 g und kostet ca. 2,50 €. sojade.eu

Multitalente der veganen Küche Ob als Basis von Lasagne und Wraps oder kombiniert mit Reis oder einer Pita: Die neuen veganen gewürzten „Filetstreifen“ und das vegane gewürzte „Hack“ von biozentrale it’s veggie! sind in der veganen Küche flexibel einsetzbar. Auf Basis von Bio-Soja, das aus Österreich kommt, überzeugen die veganen gewürzten „Filetstreifen“ und das vegane gewürzte „Hack“ nicht nur mit ihrer Textur, ihrem hohen Proteingehalt und ihrem würzigen Geschmack. Der besondere Clou: Jedes Sojastück ist mit leckeren Gewürzen gleichmäßig ummantelt, sodass sich die Produkte ganz einfach und schnell dosieren sowie im Handumdrehen genießen lassen. Die biozentrale it’s veggie! vegane gewürzte „Filetstreifen“ enthalten 100 g und sind für 3,99 € erhältlich, das biozentrale it’s veggie! veganes gewürztes „Hack“ mit 150 g ist ebenfalls zum Preis von 3,99 € zu haben. biozentrale-shop.de 10

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DIE MITMACHMESSE Yoga machen und vegan genießen Vom 5.-7. April 2024 lädt die YogaWorld-Messe Interessierte nach Stuttgart ein. Hier erwartet die Besucher und Besucherinnen ein buntes Programm mit abwechslungsreichen Yoga-Workshops internationaler Top-Teacher, Meditationen und spannenden Vorträgen. Außerdem werden rund 100 Verkaufsstände mit individuellen Accessoires, Anbietern von Yoga- und Ayurveda-Reisen, Green Fashion und innovativen Produkten zum Bummeln dabei sein. Ebenso Teil der Mitmach-Messe: eine Relax-Area für ayurvedische Massagen und Klangschalenreisen sowie eine vegane Startup-Area, in der sich junge Unternehmen präsentieren. Und wer nach einem ausgiebigen Workshop eine Stärkung braucht, kann sich im großen Foodcourt kulinarisch rein pflanzlich verwöhnen lassen. Ob als Besucher*in oder als Aussteller*in – weitere Infos findest du unter yogaworld.de

Das gute Omega-3 Gefühl für Herz und Gehirn Aus rt e w vollem

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Sticks zum Genießen Toast Sticks – überall und jederzeit. Die Marke Dermaris launcht voller Euphorie ihr neuestes Produkt: knusprige Toast Sticks. Ob für Suppen, Salate, zum Wein und einer veganen Käseplatte oder zum Dippen mit Hummus: Die Toast Sticks passen wunderbar zu großen und kleinen Gerichten. Gleich in zwei Sorten „Classic“ und „Kräuter“ begeistern sie Brotliebhaber*innen. Die Sticks sind vorgebacken, weshalb du sie am Stück einfach in den Toaster legen kannst. Wenn sie dann knackig genug sind, kannst du die einzelnen Sticks nach Belieben auseinanderziehen. Eine Packung enthält 240 g und ist für einen Preis von 1,50 € erhältlich. Lass es dir schmecken! Mehr Infos gibt es unter dermaris.online/de

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Die Omega-3-Fettsäuren EPA / DHA tragen zur normalen Herzfunktion bei. DHA leistet einen Beitrag zum Erhalt der normalen Gehirnfunktion. 3

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Veganuary


AUF ERFOLGSKURS! Er ist eine der erfolgreichsten Vegan-Aktionen weltweit und diesen Januar ist es wieder soweit: Der Veganuary lädt alle Interessierten ein, einen Monat lang vegan zu leben. Was passiert in diesem Jahr? Und: Bist du dabei? TEXT: SUSANN DÖHLER

Lust auf einen nachhaltigen Neujahrsvorsatz? „Probier’s vegan“ lautet die Veganuary-Einladung. Sie richtet sich nicht nur an alle, die schon immer mal versuchen wollten, pflanzlicher zu essen und bislang noch nicht in die Umsetzung kamen, sondern auch an Neugierige und alle, die zufällig auf die Aktion stoßen. So auch jetzt im Januar 2024. Das Tolle: Man is(s)t nicht alleine, denn weltweit melden sich Menschen für die Aktion an, um in die pflanzliche Welt einzutauchen. Ob die Teilnehmenden über den Januar hinaus dabei bleiben und was auf den Teller kommt, dazu später mehr. Die Idee der gemeinsamen Challenge gefällt: Allein im letzten Jahr nahmen weltweit über 700.000 Menschen aus 228 Ländern und Gebieten teil. Auch in diesem Jahr hat sich die Initiative Veganuary allerlei einfallen lassen, um die vegane Reise ganz besonders zu gestalten. Hier ein paar Fakten für dich: WAS IST EIGENTLICH VEGANUARY? Veganuary ist ein zusammengesetztes Wort aus Vegan sowie January (dt. Januar) und gleichzeitig der Name der Organisation, die 2014 ins Leben gerufen wurde, um die Idee des Veganismus bekannter zu machen – und das mit riesigem Erfolg. Bereits seit zehn Jahren, 2024 also zum elften Mal, inspiriert der Veganuary weltweit Menschen, pflanzlicher zu essen und die Vielfalt der Veggie-Küche kennenzulernen. Dabei stieg die Zahl der teilnehmenden Personen jedes Jahr stark an. Während etwa 2015 12.800 Personen teilnahmen,

waren es 2020 schon 400.000 und 2023 stolze 706.965 Personen. Alle hatten sich vorab für den veganen Monat angemeldet und die Absicht geäußert, jeweils im Januar – also einen Monat lang – rein pflanzlich zu essen. Die vielen Menschen, die sich der Challenge ohne Anmeldung stellen, sind also noch nicht mal mitgezählt! Das kommt an! So unterstützen auch viele Prominente die weltweite Aktion. Dazu zählen etwa Singer-Songwriterin und Aktivistin Billie Eilish, Arzt und Wissenschaftsjournalist Dr. Eckart von Hirschhausen, der Schauspieler Hannes Jaenicke, Oliver Petzokat, Joaquin Phoenix und Alec Baldwin, Arzt, Queer- und Vegan-Aktivist Aljosha Muttardi, Schauspielerin Anne Menden, Musikerin Doro Pesch, der ehemaliger Nationaltorhüter Timo Hildebrand, Webvideoproduzent Rezo und Webvideoproduzentin Mirella Precek. Auch nehmen immer mehr Unternehmen an der Aktion teil. Ob lokale Restaurantkette oder multinationaler Konzern: Anlässlich des veganen Januars wurden 2023 weltweit mehr als 1610 neue vegane Produkte und Menü-Optionen eingeführt. Beteiligt waren beispielsweise die Rügenwalder Mühle, die Deutsche Bahn, Hans im Glück, Ritter Sport, Ikea und viele weitere Unternehmen. Im Januar 2023 ermutigten laut Veganuary Unternehmen wie unter anderem Lieferando, der 1. FC Kaiserslautern oder auch EWR ihre Mitarbeitenden, die rein pflanzliche Ernährung mal auszuprobieren. Hierfür gab es in den Firmenkantinen vermehrt pflanzliche Menüvorschläge. VEGANUARY

DIE IDEE HINTER DEM VEGANUARY Der Anspruch ist klar: Der Veganuary möchte das pflanzliche Angebot erweitern und Lust machen, die vegane Küche zu testen – auch über den Januar hinaus. Denn die Organisator*innen der weltweiten Kampagne erhoffen sich eine Welt ohne Schlachthäuser und eine Welt ohne industrielle Tierhaltung. Sprich: Fleisch, Milch, Eier, Honig – all das müsste gar nicht mehr im Einkaufskorb landen. Es soll ein Bewusstsein für genussvolle, rein pflanzliche Alternativen geschaffen werden, denn dies wäre nicht nur gut für uns selbst, sondern auch für unsere Umwelt. Mehr über die Gründe, vegan zu leben, findest du auf Seite 14. VEGANUARY 2024: BIST DU AN BORD? Auf die Teilnehmenden warten nach der Registrierung in diesem Jahr viele meist kostenlose Besonderheiten, damit der pflanzliche Monat erfolgreich wird. Denn eines ist klar: Gute Vorsätze wirklich umzusetzen und dies auch über einen längeren Zeitraum durchzuhalten, fällt oft schwer, auch wenn es lohnenswert ist. Damit man also mit Freude dabei ist und mit Leichtigkeit den Kochlöffel schwingt, warten während des Januars ein Kochbuch auf dich, Tipps zu Nährstoffplänen und sogar ein „Vegan on a Budget Meal“-Plan, für alle, die die nach preiswerten Gerichten suchen. Außerdem gibt 13


VEGAN POWER Wenn du auch überlegst, ob du es mit der veganen Ernährung im Januar versuchen solltest, du schon fast vegan lebst (wenn da nicht der „Käse“ wäre ...), oder du ein alter Veggie-Hase bist, der sich gerne Informiert – für alle, kommen hier 10 Top-Gründe, um vegan zu essen: 1. Du machst dich für mehr Tierwohl stark! Veganes Essen reduziert Tierleid. Es braucht keine industrielle Tierhaltung und damit auch keine Schlachthöfe mehr. Viele empfindungsfähige Tiere müssen nicht mehr leiden. 2. Für viele ist es nicht nur eine Frage der Ethik, vegan zu essen, sondern auch eine Frage des Umweltschutzes. So besagt u.a. eine Oxford-Studie, dass bei einer veganen Ernährung ca. zwei Tonnen CO2 jährlich eingespart werden — bei sonst gleichem Lebensstil. Das liegt vor allem daran, dass für die Herstellung von rein pflanzlichem Essen viel weniger Ackerfläche benötigt wird. Besonders ins Gewicht fällt das, wenn man sich vorstellt, dass durchschnittlich jeder Deutsche pro Jahr rund 52 Kilo Fleisch (2022) isst. Expert*innen gehen übrigens davon aus, dass für die Herstellung von 1 Kilo Rindfleisch ca. 15.514 Liter Wasser, für Schweinefleisch 5988 Liter und für 1 kg Geflügelfleisch 4325 Liter Wasser im globalen Durchschnitt benötigt werden. (Quelle. Weltfriedensdienst). 3. Neues wagen! Ob Bohnen als Aufstrich, Avocado als Süßspeisenzutat oder Kala Namak als Ei-Ersatz: Es gibt allerlei kennenzulernen und neue Geschmäcker wertzuschätzen. Denn hättest du gewusst, dass ein saftiger Schoko-Kuchen auch ohne Eier gelingt, dass Spaghetti Bolognese bereits täuschend echt schmecken dank veganer Hackfleisch-Alternativen und dass aus Tofu leckeres Rührei werden kann? Unser Tipp: Probiere mal deftige Pfannkuchen

es 31 hilfreiche E-Mails für den Veganstart. Falls du dir jetzt denkst: Ach, ich würde schon mitmachen, aber Silvester bin ich auf einer Party und am nächsten 14

in Waffelform. Nicht nur geschmacklich ein Highlight, sondern auch optisch. 4. Hebe deine Kochskills aufs nächste Level. Ob Profi oder Hobbykoch – wer in die vegane Kochwelt eintaucht, wird feststellen: Viele Veganer*innen können sehr gut kochen. Ob neuester Instagramtrend, Sterneküche, Hausmannskost oder eine kulinarische Reise in ferne Länder: Wer Genuss liebt und seine Kochexpertise erweitern möchte, wird in der veganen Küche einige wichtige Tipps und Tricks lernen können. 5. Apropos Länderküche: Wir dürfen dazulernen, dass vegan keine geschmackliche Einbahnstraße ist, sondern aus einem Meer an Möglichkeiten besteht. Vegan, das ist nicht nur Salat und sind auch nicht nur Burger und Pommes. Es gibt viele Rezepte für traditionelle Gerichte wie z.B. für eine italienische Pizza oder spanische Tapas. Oder auch, um hier im Lande zu bleiben: Wie wäre es mit einer bayerisch-veganen Brotzeit? 7. Entdecke neue Freundschaften! Du probierst Neues aus, bist voll im Tatendrang und suchst Bekanntschaften oder Freunde, die deine Werte und neuen Erfahrungen teilen und sich wie du darüber austauschen möchten? In den sozialen Netzwerken gibt es viele vegane Gruppen, in denen du diskutieren und so neue Menschen kennenlernen kannst.

auf deinem Teller? Das Ästhektik-Argument fällt oft in der Vegan-Diskussion hinten runter, denn im Vordergrund stehen meist ethische Argumente und Umweltschutzgründe. Doch es ist nicht zu unterschätzen, dass auch die Optik eine große Rolle spielt. Und gerade Gemüse und Obst mit dessen wunderschönen Farben und Formen machen sich auf dem Teller besonders hübsch. Gekonnt zubereitet und ansprechend inszeniert, sind sie nicht nur ein wahrer Hingucker, sondern auch ein echter Gaumenschmaus und Nährstofflieferant. 9. Fit, fitter, vegan! Dass Veganer*innen tendenziell einen niedrigeren BodyMass-Index haben und schlanker sind als der Durchschnitt der Bevölkerung, sollte sich herumgesprochen haben. Und auch viele rein pflanzlich lebende Sportler*innen schildern von Leistungssteigerungen und schnelleren Erholungsphasen. Doch wusstest du, dass eine vegane Ernährung den Cholesterinspiegel senken kann? 10. Genieße die Vielfalt der pflanzlichen Proteine! Tofu, Tempeh, Lupine, Seitan – sie und viele Gemüsestars verwandeln deine Gerichte in Proteinhelden. Wer auf Proteinpulver setzt, kann beispielsweise zu Reis- oder Erbsenprotein greifen.*

8. Das Auge isst mit! Du möchtest kein totes Tier sehen – und schon gar nicht

*Wichtig ist: Jeder Mensch und Körper ist individuell. Für eine vollwertige und individuell abgestimmte Diät ist es daher ratsam, diese vorab mit einem Arzt/einer Ärtzin zu besprechen, damit die individuellen Ernährungsbedürfnisse perfekt abgedeckt werden können.

Tag schaffe ich es nicht, meine Ernährung umzustellen, dann kommt hier genau das Richtige für dich. Bei der Registrierung lässt sich angeben, ob die Ernährungs-Rei-

se am 1. Januar starten soll, sofort oder eine Woche nach der Anmeldung. Alternativ lässt sich auch ein individuelles Datum auswählen.

VEGANUARY


Wir sind gespannt, denn in diesem Jahr ist neben u.a. den USA, Großbritannien, Indien, Chile, Argentinien, Brasilien und Deutschland auch Spanien dabei. Dort findet zum ersten Mal der Veganuary statt. Auch wenn nach wie vor viele tierische Produkte in Spanien konsumiert werden, wächst das Angebot an pflanzlichen Alternativen stetig. Nicht nur im Supermarkt finden sich köstliche Fleisch-, Wurst-, Milch- und Käsealternativen, sondern vor allem wächst in den Großstädten das Angebot an veganen Restaurants und Gerichten. Was sich hierbei abzeichnet: Die Lust auf hochwertiges, pflanzliches Essen stößt auf internationales Interesse und damit auch die Ideen und Bestrebungen, sich für eine nachhaltigere sowie ressourcenschonendere Landwirtschaft einzusetzen. Denn Klimaschutz kann richtig lecker und genussvoll

sein. Wie das gelingt, davon konnten sich nicht nur die Teilnehmenden überzeugen, sondern auch über 155 Millionen Menschen, die der Veganuary allein im letzten Jahr über die internationalen Social-Media-Kanäle erreichte. Und auch die Medien berichteten über die Vegan-Aktion. Mehr als 6800 Beiträge wurden im Rahmen des Veganuary 2023 veröffentlicht. Und bei TikTok? Der Hashtag #Veganuary erreichte stolze 894 Millionen Views. Zweifelsohne, das sind großartige Zahlen, doch was passiert nach dem Januar? Die Auswirkungen der pflanzlichen Aktion scheinen noch mehr Gewicht zu bekommen vor dem Hintergrund der Umfrageergebnisse aus diesem Jahr: Diese hatten u.a. ergeben, dass ein halbes Jahr nach der Teilnahme 80 Prozent der vorher lebenden

Mischköstler*innen, ihren Fleischkonsum um die Hälfte reduziert zu haben. Stolze 28 Prozent sind vegan geblieben. Wie das kommt? Ein Zusammenhang lässt sich vermuten aufgrund eines weiteren Umfrageergebnisses: Laut diesem berichten 62 Prozent von gesundheitlichen Verbesserungen, viele verspüren mehr Energie, haben bessere Laune, rund die Hälfte notiert ein besseres Hautbild. Wir freuen uns auf die Ergebnisse in diesem Jahr! Falls du noch ein paar Argumente brauchst, findest du links ein paar Vorteile, es mal mit der veganen Ernährung zu versuchen. Wer dafür Rezepte benötigt, wird auf den folgenden Seiten fündig. Hier geben wir schon mal einen kleinen Einblick ins Kochbuch von Veganuary. Nun viel Spaß beim Genießen!

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PERFEKTER AUFTRITT Schuhe aus Tierleder? Nicht bei avesu! Ob Boots, Sneaker oder High-Heels – hier erwartet dich eine schicke Vielfalt an veganen, nachhaltigen und fair produzierten Schuhen und Accessoires. Wir sprachen mit Co-Founder Thomas Reichel über Slow Fashion, Algen und umweltfreundliche Schuhpflege. Warum ist Tierleder problematisch und welche Alternativen gibt es? Tierleder wird im Higg Materials Sustainability Index (Higg MSI) als das umweltschädlichste Textil bewertet. Die Gerbung von Tierhäuten erfordert große Mengen Wasser und Chemikalien. Zusätzlich tragen Treibhausgasemissionen und Bodendegradation durch die Nutztierhaltung zur ökologischen Belastung durch Leder bei. Vor einem Jahrzehnt hatte man auf der Suche nach veganen Schuhen hauptsächlich die Wahl zwischen synthetischem (Kunst-) Leder oder Naturstoffen wie Hanffaser oder Baumwolle. Synthetisches Leder ist erdölbasiert und daher trotz seiner robusten Eigenschaften leider auch keine umweltfreundliche Option. Heutzutage gibt es jedoch innovative Lederalternativen aus recycelten und bio-basierten Materialien, bei denen der Anteil an synthetischen Kunststoffen erheblich reduziert werden kann (z.B. Apfelleder FOTOS: AVESU.DE

aus Fruchtsaftindustrie-Resten oder Pilzleder aus kultivierten Pilzen). Das Ziel ist natürlich eine zu 100 Prozent kreislauffähige und natürliche, plastikfreie Lederalternative, und die ersten Materialien gibt es bereits: z.B. MIRUM, welches aus Naturlatex und Materialien wie Kokosfaser, Algen und Reisschalen besteht. Wie pflegt man vegane Schuhe richtig? Auch veganes Leder muss gepflegt werden, damit es dauerhaft von Schmutz und Feuchtigkeit geschützt bleibt. Schmutz sollte man trocken abbürsten und das Obermaterial dann mit einer passenden Schuhcreme und einem Imprägnierspray behandeln. Hier gibt es mittlerweile eine Menge wasserbasierte, umweltfreundliche Schuhpflegeprodukte, die es auch bei avesu zu finden gibt. Warum ist euch Slow Fashion so wichtig?

avesu ist 2010 mit der Mission gestartet, hochwertige Schuhe anzubieten, die ohne tierische Materialien und fair produziert wurden. Im Laufe der Jahre ist das Thema Nachhaltigkeit zu einem weiteren zentralen Anliegen von uns geworden. Wir haben mittlerweile ein Sortiment von über 50 Markenpartner*innen und freuen uns zu sehen, wie diese diesen Weg mit uns gehen und zunehmend auf innovative und nachhaltigere Materialien setzen. Weitere Infos unter avesu.de


Vegan für alle Fälle Wer am Anfang seiner veganen Reise steht, braucht gelingsichere, einfache und gleichzeitig köstliche Rezepte. Rezepte, die für einen selbst gut funktionieren, aber auch dann, wenn noch andere mit im Haushalt wohnen. Falls du, liebe Leserin, lieber Leser, dazugehörst, oder vielleicht überlegst, dieses Buch anderen Person ans Herz zu legen, dann können wir dir als VEGAN-WORLDRedaktion sagen: Es ist ein absoluter Allrounder! Frühstück, Hauptgerichte, Kleinigkeiten, Salate, Suppen, Süßspeisen – all das, was üblicherweise bei uns auf dem Teller landet, findest du hier in vegan. Pancakes, Overnight-Oats, Scrambled Tofu (veganes

Rührei) auf Toast werden zum Start in den Tag serviert. Es folgen Pasta mit cremiger Carbonara, Burger, Mac & Cheese, Lasagne, Taboulé mit Buchweizen oder auch Pilzcreme- und Superfoodsuppe, Süße Herzen werden fündig bei Banoffee Pie, Sticky Toffee Pudding, Upside Down Apple Pie oder beim saftigen Zitronenkuchen. Man lernt, wie man beliebte Lebensmittel aus der veganen Küche wohlschmeckend zubereitet, darunter auch Räucher- oder Seitentofu. Wie gelingt ein Kuchen ohne Ei und Butter? Dies und weitere Tipps für den Start und den Einkauf sowie den Vorratsschrank findest du im Veganuary-Kochbuch.

ALLE REZEPTE STAMMEN AUS: Wiebke Krabbe (Übersetzung)

Veganuary

Das offizielle Kochbuch. Mit über 100 kreativen Rezepten für das ganze Jahr DK Verlag, 240 Seiten, 24,95 €

Pulled-Jackfruit-Sandwich mit Cole Slaw 2 Personen

1 2 EL 3 TL

50 g 35 g ½ 1 3-4 EL 1 TL 1 EL 1

Zubereitung: Die Jackfruit abtropfen lassen und abspülen, dann den harten Kern der Frucht herausschneiden und den Rest mit den Fingern zerpflücken. Mit dem Grillgewürz und 1 EL Öl gut vermischen und mindestens 30 Minuten beiseitestellen. In der Zwischenzeit den Selleriesalat zubereiten. Knollen16

sellerie, Apfel und Rotkohl raspeln oder hobeln. Zitronensaft, Mayo, Senf, Kapern und Petersilie untermischen und bis zur Verwendung in den Kühlschrank stellen. Eine beschichtete Pfanne erhitzen und die Jackfruit in dem restlichen Öl bei mittlerer HitVEGANUARY

Für das Sandwich: Barbecue-Sauce Buns oder Brötchen nach Wahl Dose (400 g) Jackfruit in Salzlake Olivenöl Grillgewürzmischung vegane Butter Für den Cole Slaw: Knollensellerie, geschält Rotkohl Apfel, entkernt Handvoll frische Petersilie vegane Mayonnaise DijonSenf Kapern Spritzer Zitronensaft

ze etwa 5 Minuten braten, dabei ab und zu wenden. Die Barbecue-Sauce unterrühren und 3-4 Minuten köcheln lassen. Die Brötchen aufschneiden und die Schnittflächen mit veganer Butter bestreichen. Die Jackfruit auf den Brötchen-Unterhälften verteilen, mit dem Salat belegen und die oberen Brötchenhälften daraufsetzen.

REZEPTBILDER: © DK VERLAG/LIZZIE MAYSON

75 g 2


Cheesy Scones mit Spinat & Pinienkernen 6 Stück 225 g 125 g 120 ml 55 g 25 g 1 2 TL 2 TL 1 TL 1 TL ½ TL

Mehl, plus etwas mehr zum Verarbeiten schmelzender veganer Käse, gerieben, plus etwas mehr zum Bestreuen Pflanzendrink, plus etwas mehr zum Einpinseln vegane Butter Pinienkerne Handvoll Spinat, fein gehackt Knoblauchpulver Zwiebelpulver Backpulver Rauchpaprikapulver Salz

Die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig 1,5 cm dick ausrollen oder mit den Händen flachdrücken. Mit einem runden Ausstecher (6–7 cm) Kreise ausstechen. Den restlichen Teig erneut ausrollen und weitere Kreise ausstechen. Das heiße Backblech aus dem Ofen nehmen, mit Backpapier belegen und die Teigkreise darauf verteilen. Die Oberseiten mit etwas Pflanzendrink einpinseln und mit geriebenem veganen Käse bestreuen. Die Scones 15-18 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.

w w w.mayka.de

Zubereitung: Den Backofen auf 200 °C Umluft vorheizen und ein Backblech hineinschieben. Mehl, Backpulver, Rauchpaprikapulver, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver und Salz in eine Schüssel sieben und mischen. Die vegane Butter dazugeben und alles mit den Fingerspitzen fein bröselig verreiben. Geriebenen Käse, gehackten Spinat und Pinienkerne untermischen. Den Pflanzendrink darübergießen und mit einem Holzlöffel verrühren, bis sich alles zu einem Teig verbunden hat.


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MOIN BIO

MIT LAIB UND SEELE Einfach lecker – für gutes Brot lassen wir gerne mal ein kompliziert zubereitetes 3-Gänge-Menü stehen! Und gutes Brot bekommst du von MOIN Bio Backwaren! Was den Hersteller leckerer, tiefgekühlter Backwaren und Teige so besonders macht … TEXT: CARMEN SCHNITZER

Wo könnte ein Unternehmen wie MOIN Bio Backwaren besser beheimatet sein als an einem Ort, der Glückstadt heißt, denke ich mir, je länger ich mich mit dieser Corfactur beschäftige. Keine Sorge, was Corfactur bedeutet, erkläre ich dir noch. Lass mich erst mal ein bisschen schwärmen von den feinen veganen Bio-Croissants von MOIN, die du entweder ofenfrisch an der Backtheke oder in der Tiefkühlung deines Biomarkts findest. Die tiefgekühlte Variante kannst du nach Belieben mit Nüssen, pflanzlichem Käse oder anderen Toppings verfeinern, bevor du sie im Ofen backst ... Natürlich munden sie auch pur wunderbar, nicht umsonst sind sie mit über zwei Millionen verkauften Stück pro Jahr DER Renner der norddeutschen Bäckerei. Oder hast du schon mal die köstlichen veganen Blätterteigtaschen mit Kürbis-Ingwer-, Brokkoli18

Sesam- oder Tomatenfüllung probiert? Man schmeckt einfach, dass Bio-Produkte von MOIN mit viel Achtsamkeit entwickelt und hergestellt wurden. Und da wären wir beim eingangs verwendeten Wort Corfactur, das bei MOIN eine zentrale Rolle spielt: Die handwerklichen Prozesse einer Manufaktur (von lat.: manus = die Hand und factura = das Machen) werden hier verknüpft mit der modernen Technik einer großen Bäckerei: Gearbeitet wird mit Leidenschaft und „cor“, auf gut Lateinisch: Herz! Denn wenn man möchte, dass möglichst viele Menschen in den Genuss der hochwertigen Bio-Backwaren kommen, und dabei das Wohlergehen der Mitarbeitenden groß schreibt, braucht es die Entlastung durch moderne Technik. Überlässt man aber alles der Technologie, dann FIR ME NP O RT R ÄT: MO I N BI O

fehlt die Seele. Es macht einfach einen Unterschied, wenn das, was man isst, achtsam und mit Liebe zubereitet wurde. Und ohne künstliche Zutaten wie technische Enzyme! Die werden in der Backwarenindustrie sonst häufig eingesetzt, um etwa die Teigstruktur oder bestimmte Backeigenschaften zu verändern und zu vereinheitlichen. Als Zutat müssen sie nicht deklariert werden, doch was ein solcher Eingriff in ein eigentlich natürliches Produkt mit unserem Organismus anstellt, ist bislang noch völlig unzureichend erforscht. Bei MOIN heißt es darum: Finger weg davon! Hier vertraut man lieber auf erstklassige Rohstoffe sowie langjähriges Bäcker-Knowhow, über das z.B. MOINs Produktentwickler Dirk Urban verfügt. Apropos Produktentwicklung – die vegane Bandbreite im komplett palmölfreien


3 FRAGEN AN KENDRA BLOSAT Ihr beteiligt euch nun zum dritten Mal am Veganuary. Wie genau sieht das bei euch aus? Wir sehen darin viel mehr als ein bloßes Marketinginstrument, denn wir beteiligen uns mit unseren Kolleg*innen aktiv daran. Das geht damit los, dass wir auf unserem Info-Bildschirm im Pausenraum die Basics veganer Ernährung erklären und dazu inspirieren, es selbst mal mit einem veganen Monat zu versuchen, und geht weiter hin zum Einbeziehen der Glücksstädter*innen …

Sortiment wird immer größer! Mittlerweile umfasst sie mehr als die Hälfte der Backwaren und Teige, und wann immer es um Neuentwicklungen geht, wird zunächst ausprobiert, ob sich diese ohne tierische Produkte schmackhaft herstellen lassen. In den letzten Jahren war das fast immer der Fall, erinnert sich Kendra Blosat aus dem MOIN-Kommunikationsteam mit Freude: „Am besten wird sich veganes Essen schließlich durchsetzen, wenn es einfach schmeckt!“ Mit Kendra haben wir außerdem über den Veganuary gesprochen – mehr dazu im Kurzinterview rechts. Du willst mehr über die Bio-Bäckerei aus dem hohen Norden erfahren? Dann schau mal auf der Homepage vorbei: moin.eu

Wie genau macht ihr das? Wir veranstalten zum Beispiel immer mal wieder einen „veganen Mittagstisch“ bei uns auf dem Gelände, der mit Begeisterung angenommen wird. Auch über den Verkauf in unserem Werksladen pflegen wir Kontakt zu den Glückstädter*innen. Es gibt dort ein Fenster, durch das man in unsere Backstube hineinsehen kann – und das es umgekehrt auch den MOIN-Kolleg*innen ermöglicht zu beobachten, wie sehr unsere Backwaren geschätzt und natürlich auch verkauft werden. Grundsätzlich scheint das Miteinander bei euch sehr groß geschrieben zu sein? Auf jeden Fall! Wir achten auf ein wertschätzendes Arbeitsklima, pflegen langfristige Beziehungen zu unseren Handelspartner*innen und denken sehr ganzheitlich, sowohl was einen achtsamen Umgang miteinander angeht, als auch im Hinblick auf die Umwelt. Das betrifft wirklich alle Bereiche, vom Pflanzen schattenspendender Bohnenranken vor dem Tiefkühllager, die dafür sorgen, dass weniger von innen gekühlt werden muss, über unsere E-Autos und nachhaltiges Banking bis hin zur Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ, germany.ecogood.org), bei der wir Mitglied sind und die statt Gewinnmaximierung Sinnorientierung zum Ziel hat und damit ein gutes Leben für alle.

FIR ME NP O RT R ÄT: MO I N BI O

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ROBERT HOFMANN

„ICH MÖCHTE DIE LEUTE

MITNEHMEN“ Medien-Tausendsassa Robert Hofmann im Gespräch über seine vielfältige Karriere und die Lebensentscheidung, vegan zu werden. INTERVIEW: JACQUELINE FLOSSMANN

Nicht viele können von sich behaupten, mit nur 36 Jahren bereits eine abgeschlossene Schauspielkarriere hinter sich liegen zu haben. Robert Hofmann kann das und außerdem noch vieles mehr: Der in Berlin geborene Film-Freak ist heute erfolgreicher YouTuber, Filmkritiker, Moderator, Podcaster („Zwei wie Pech & Schwafel“) und außerdem erklärter Tierfreund. Er und seine Frau Gina leben mit Hund Cooper, drei Katzen und vier Zwergkaninchen im Grünen und seit einigen Jahren vegan. Im Interview tauchen wir ein in Hofmanns Welt zwischen Filmen, Tieren und Pflanzen: Robert, dein Berufsportfolio liest sich für alle, die „etwas mit Medien“ machen wollen, wie ein absoluter Traum, oder? Oder wie ich immer sage: Ich habe nie einen richtigen Beruf ausgeübt. (lacht) Ich hab' schon während meiner Gymnasialzeit gemerkt, dass das Zahlendrehen, obwohl ich das ganz gerne mag, nichts für mich ist. Ich hab' schon früh gearbeitet, um mir etwas dazuzuverdienen, und eines Tages sah ich in der Arbeit einen Flyer für ein Probevorsprechen. Diese Welt hat mich sofort fasziniert! Improvisationstraining, Atemübung, Spracherziehung – Sprache ist eh etwas ganz Besonderes, weil es ein Instrument ist, um Menschen zu erreichen. Kurz gesagt: Die Bühne fand ich schon immer interessant. Ausschlaggebend war dann ein Konzert von

FOTOS: LEON MENGER

Robbie Williams, ab da wollte ich auch in diese Branche! Neben dem Abitur hatte ich dann also Schauspielunterricht genommen und direkt nach den Prüfungen meine ersten größeren Rollen bekommen. Leider ist man als etwas fülligerer Typ mit Locken schnell in einer Schublade drin: Entweder man ist der Trottel oder der Bösewicht. Das hat mir auf lange Sicht gesehen nicht gereicht. 2011 kam dann langsam Youtube in Deutschland auf und ich habe angefangen, auf meinem Kanal über Filme zu sprechen und im Grunde bis heute nicht mehr damit aufgehört. Durch die Reichweite kommt dann eben eins zum anderen: Events, Moderationsanfragen, der Podcast, den ich mit einem Freund mache. Ich bin quasi ein Hybrid aus Filmjournalist und Influencer. Gilt man eigentlich als Verräter*in, wenn man als Schauspieler*in auf die Kritiker*innenseite wechselt? Nein, gar nicht. Wobei es tatsächlich einen Unterschied macht, ob man in der deutschen oder in der internationalen Schauspielszene unterwegs ist. Bei deutschen Veranstaltungen oder Galas wird man von vielen Menschen angesprochen, manche lassen auch ihren Frust darüber ab, dass man ihre letzte Arbeit vielleicht nicht grenzenlos toll fand. Das ist irgendwie auch ein Kennzeichen der deutschen Filmlandschaft – man nimmt sich selbst sehr ernst und wichtig. (lacht) Und oft steht diese Selbstwahrnehmung

INTERVIEW ROBERT HOFMANN

nicht ganz in Einklang mit der abgelieferten Qualität. Man sollte sich schon auch mit seinem eigenen Habitus daran messen lassen, was man zustande bringt. Und das klappt nicht immer so gut, finde ich. Aber als Verrat würde ich das nicht bezeichnen. Und wenn das manche so sehen, ist es mir auch egal. Das ist ja mein Leben. (lacht) Ich bin hauptberuflich Musik­ journalistin, ich habe stellenweise schon Ähnliches erlebt. (lacht) Ich habe das Gefühl, dass sich einige damit abfinden müssen, dass sie in der zweiten oder dritten Liga spielen. Und daran ist ja nichts falsch! Man spielt dasselbe Spiel, man kann es professionell betreiben, man kann vielleicht sogar davon leben. Aber es ist eben schwierig, wenn man die Fehler immer nur woanders sucht als bei sich. Zum Beruf des Schauspielers oder Musikers gehört nun mal eine gewisse Öffentlichkeit dazu und wenn man seine Arbeit in die Öffentlichkeit transportiert, hat selbige auch ein Recht, darauf zu reagieren. Wobei man auch wieder sagen muss, dass Kritik natürlich in einem gewissen Rahmen stattfinden muss. Du hast aktuell 629.000 Abos bei Youtube. Wie bewusst ist dir deine Reichweite im Alltag? Manchmal werde ich auf der Straße erkannt. Und manchmal, wenn wir ins Fußballstadion gehen, und da stehen 75.000 Menschen im

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vollen Olympiastadion, kriegt man ein bisschen ein Gefühl dafür. Aber ansonsten gibt es im täglichen Leben hier in unserem Haus im Grünen, mit Abstand zur Stadt nicht viel, was mich daran erinnert. Die Geschichte deines veganen Erweckungserlebnisses hängt mit einem Wellensittich zusammen, richtig? Richtig! Vor einigen Jahren erzählte mir mein Vater vom Tod eines seiner Wellensittiche. Ich hatte damals eher so den Reflex zu denken: „Na ja, ist ja nur ein Vogel.“ Mein Vater jedoch war sehr traurig und erzählte mir davon, was diesen Wellensittich so besonders gemacht hatte, welche Charaktereigenschaften er besaß. Nach unserem Telefonat dachte ich mir: „Ja klar, unsere Katzen haben auch alle drei einen total unterschiedlichen Charakter.“ Das hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich meine, wenn Wellensittiche so individuell sind und Katzen auch und ich nicht bereit wäre, meine eigene Katze jetzt hier zu schlachten, auszunehmen und zuzubereiten, dann sollte ich gar keine Tiere essen. Daraufhin sind meine Frau Gina und ich erst zum Vegetarismus gewechselt und haben nach einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit dem Thema schließlich rein pflanzlich gegessen. Kurz vor unserer Hochzeit hatten wir dann noch die Doku „Game Changers“ gesehen und wurden nach unseren Flitterwochen vegan. Seitdem haben wir nie wieder wissentlich ein tierisches Produkt konsumiert. Die Ethik war also der Auslöser, die Liebe für die Tiere. Aber auch Faktoren wie Gesundheit und Nachhaltigkeit spielten in unsere Entscheidung mit hinein. Hast du retrospektiv noch mal darüber nachgedacht, warum es genau in dem Moment „Klick“ gemacht hat? Ich war wohl in dieser typischen Falle, in der man denkt: Es gibt Tiere, die man isst, und Tiere, die man lieb hat. Irgendwann merkt man, wie perfide es ist, manche Tiere als „Nutztiere“ herabzusetzen und ihnen so die Seele abzusprechen. Vor einem Jahr hast du auf deinem YouTube­Kanal in Kooperation mit Oatly pünktlich zum Veganuary 22

ein Video über deinen veganen Lebensstil veröffentlicht. Warst du besorgt, dass so ein Video für deine Community zu sehr vom eigentlichen Thema deines Kanals abweicht? Klar ist man bei so einer Aktion ein bisschen aufgeregt. Man fragt sich, wie das wohl ankommen wird. Aber ich bin nun mal, wie und wer ich bin. Wenn ich so etwas thematisiere, können die Leute das mögen oder ablehnen, beides ist okay. Ich hatte ja vorher schon auf meinem Kanal Dokus wie „Taste The Waste“ oder „Dominion“ mit Faktenchecks besprochen und dabei schon durchblicken lassen, dass ich niemanden belehren, aber schon ein Bewusstsein schaffen möchte. Als dann eben die Kooperationsanfrage kam, dachte ich mir, das wäre ein guter Zeitpunkt, einen Clip über meine eigenen Ansichten und meinen Lebensstil online zu stellen. Wichtig war mir dabei einfach, nicht mit erhobenem Zeigefinger zu predigen, weil man die Menschen nicht zum Umdenken bringt, indem man ihnen vorwirft, dass ihr Verhalten scheiße ist. Ich wollte lieber meine eigene Geschichte erzählen, um eine Identifikationsfläche zu schaffen. Du hast also kein ausgeprägtes Missionierungsbedürfnis? Na ja, ich lebe es halt vor. Ich nehme die Leute mit, zeige ihnen auf Instagram, was wir so kochen, wo wir essen gehen, was wir Neues ausprobieren. Wenn jemand mit uns über das Thema sprechen möchte, sind wir immer da. Oft, wenn neue Leute ein paar Stunden mit uns verbringen, sind sie ganz verwundert, weil wir Veganer sind. (lacht) Einer meiner Nachbarn ist 61 Jahre alt und isst jede Woche seine Haxe, der ist total irritiert davon, dass ich „als Körnerfresser“ nicht so hager bin wie er sich das vorstellt. (lacht) Letztens hab' ich für die Nachbarn Trüffelpasta mit Räuchertofu gekocht und das fand er super. Durch uns lernt er neue Lebensmittel und Gerichte kennen. Verzweifelst du nicht manchmal an der Sturheit der Menschen? Ich glaube, meine Frau hat das deutlich stärker als ich. Die kann sich da verständlicherweise manchmal schon aufregen, wenn wieder alle erzählen, dass sie „nur bestes Biofleisch“ kaufen und die Statistiken das einfach ganz klar widerlegen. Aber auf der INTERVIEW ROBERT HOFMANN

menschlichen Ebene will ich gerne ein gutes Beispiel sein. Man darf auch nicht vergessen, dass es die Wirtschaft und die Politik gibt. Wenn irgendwann einmal Lebensmittelpreise nach dem Verursacherprinzip berechnet werden sollten, also z.B. inklusive CO2-Ausstoß, wird es interessant. Denn am Ende tut es den Leuten im Geldbeutel am meisten weh. Aber auf menschlicher Ebene möchte ich die Leute mitnehmen. Essen ist so stark erlernt, kulturell geprägt, mit Erinnerungen verknüpft. Dann habe ich als übergewichtiger Mensch ja auch noch einen ganz anderen Bezug zu Essen: Als dicker Mensch wird man schnell als faul oder undiszipliniert abgestempelt, das macht das ganze Thema noch intimer. Essen ist ein heikler Lebensbereich. Da hilft es eher, wenn man auf einzelne Menschen eingeht und argumentativ auch mal auf die andere Seite wechselt. Ich habe früher selbst viel Fleisch gegessen, da habe ich schon auch ein gewisses Verständnis. Wie handhabt ihr es mit der Ernährung eurer Haustiere? Wir haben drei Katzen, die wir artgerecht ernähren wollen, die bekommen also Fleisch. Unser Hund Cooper verträgt eine komplett vegane Ernährung nicht so gut, deswegen bekommt er morgens pflanzliches Futter und Abends dann Biofleisch, der ist also immerhin zu 50 Prozent vegan. Wenn ich ehrlich bin, stört mich das mit dem Fleisch bei der Fütterung inzwischen schon. Ich habe schon zu Gina gesagt, dass wir künftig wohl keine Katzen mehr halten werden. Deine Film­Highlights 2023? Da muss ich gleich mal in meiner App nachsehen! (lacht) Sofort fällt mir „The Whale“ ein, für den Brandon Fraser auch den Oscar bekommen hat. Ein sehr tiefenpsychologischer Film. Außerdem mochte ich „Barbie“ total gerne, von „Oppenheimer“ war ich etwas enttäuscht. „Killers Of The Flower Moon“ von Martin Scorsese mochte ich auch sehr, außerdem gab's mit „Sonne und Beton“ einen richtig starken deutschen Film von Felix Lobrecht. Dann war es natürlich ein Highlight, dass „Im Westen nichts Neues“ bei den Oscars so abgeräumt hat. Am meisten hat mich aber tatsächlich „The Whale“ gekriegt, auch, weil er viel mit dem Thema Essen zu tun hatte.


Mehr Infos über Robert Hofmann unter: YouTube: @Robert-Hofmann Instagram: robert_hofmann Twitter: @DVDKritik Podcast: Zwei wie Pech & Schwafel

INFO INTERVIEW ROBERT HOFMANN

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KOLUMNE

Valentina und das Mängelexemplar Mit dem Valentinstag steht zeitnah der vermeintlich romantischste Tag des Jahres vor der Tür. Unsere Autorin schimpft ausnahmsweise nicht über die Kommerzialisierung dieses Datums und erklärt dafür, warum sie den Valentinstag trotzdem schwer aushalten kann. TEXT: JACQUELINE FLOSSMANN

Ach Gottchen Lottchen, der Valentinstag steht bald wieder vor der Tür und für so eine hoffnungslose Romantikerin wie mich ist dies natürlich der perfekte Anlass, um sich fortan nur noch Rosenblüten streuend fortzubewegen, vegane Gebäckstücke in Herzform zu verspeisen und Paul Youngs „Love Is In The Air“ auf dem Ghettoblaster der Liebe in Dauerschleife in die Welt hinauszutragen. Zwei Fehler verstecken sich in dieser Einleitung. 1. Heutzutage nutzt man Boom-Boxen, um unschuldige Menschen mit dem eigenen Musikgeschmack zu penetrieren. 2. Ich bin gar keine romantische Valentina, eventuell ist dies bereits aus anderen Kolumnen hervorgegangen. Ich habe es nicht so mit den großen Gesten, bin schnell peinlich berührt, wenn ich und die Liebe im selben Raum miteinander ausharren müssen. Was nicht bedeutet, dass ich ein emotionsloser Eisklotz bin, das nicht. Es fällt mir nur schwer, meine Gefühle so richtig ungefiltert zum Ausdruck zu bringen. Wenn jemand mit mir auf einen See hinausrudert und mich mit schmachtender Stimme auf den Mondschein aufmerksam macht, muss ich heulen wie ein Wolf, um die Situation zu entschärfen. Und trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf. Und weil ich die Hoffnung nicht aufgebe, bin ich vor kurzem mit einem sehr vielversprechenden Herren zusammengezogen. Hört, hört! Einem

Herren, mit dem ich mich nicht Hals über Kopf für ein paar abenteuerliche Monate in etwas hineingestürzt habe, sondern einem, den ich seit fünf Jahren kenne und bei dem sich die Zuneigung nur sehr langsam aus der „Friendzone“ löste und in die „Relationshipzone“ hinüberschlich, was ich für einen sehr sinnvollen Ansatz halte. Muster brechen und so. Besagte „Relationshipzone“ wurde nun kürzlich aufgrund eines Schicksalsschlags (ein umfallender Baum machte meine alte Bleibe unbewohnbar) ziemlich schnell auf die Probe gestellt. Die Probe heißt gemeinsame Wohnung. Und gemeinsame Wohnungen sind nach Liebesbekundungen meine Beziehungsachillesferse Nummer 2. Das ergibt sich einerseits daraus, dass ich keine heterosexuelle Beziehung kenne, in der Care-Arbeit und Haushalt wirklich fair unter beiden Partner*innen aufgeteilt sind. Und da ich kein Mutterersatz für jemanden sein möchte, der seine ganze Kindheit lang von beiden Elternteilen abseits des Haushalts großgezogen wurde, ist dies tatsächlich ein Grund für regelmäßige Wutausbrüche in einer gemeinsamen Wohnung. Andererseits ist ein geteiltes Dach über dem Kopf auch eine brenzlige Alltagsfalle, in der viele unumkehrbar kleben bleiben. Man versumpft schnell in diesem Trott aus KOLUMNE

Jogginghose, Abendessen, Fernseher. Aus. Und so gemütlich dies auch manchmal sein mag, so weiß ich doch für mich ganz genau, dass ich diese entspannt dahin mäandernde Beziehungstrias nicht lange aushalte, weil mein „Adventure seeking“-Muster kickt und ich mir denke: „Das, liebes Universum, kann es doch wohl nicht gewesen sein.“ Früher war dann schnell der Zeitpunkt gekommen, mich von meinem Partner zu trennen und zu neuen, vermeintlich spannenderen Ufern aufzubrechen. Kleiner Fun Fact: Genau dasselbe dachte ich mir, als ich meinen allerersten, sehr tollen Freund nach drei Jahren Beziehung verließ. Schaue ich mir an, was mir die zehn Jahre danach auf zwischenmenschlicher Ebene einbrachten, breche ich heute noch – mit dem nötigen Abstand – in schallendes Gelächter aus. Oder wie meine Mama sagt: Hinterher ist man immer schlauer. Diesmal wäre ein solches Verhalten jedenfalls aufgrund der gemeinsamen Wohnsituation nicht nur enorm unpraktisch, sondern darüber hinaus auch ähm ... na ja, also ... schade! Auch wenn er ein Haushaltsmängelexemplar ist – ich bin ja schließlich ein Emotionsmängelexemplar. Vielleicht sollte ich eine Flasche Champagner kaufen und einen veganen Herzkuchen backen. Und wo zur Hölle ist eigentlich diese Paul-Young-CD? 25


ABONNIEREN UND TOLLE PRÄMIEN SICHERN! Vielleicht hast du sie schon in der Hand: die Kiosk-Variante der VEGAN WORLD mit einem 32-seitigen Rezeptteil zum Heraustrennen! Wie funktioniert Backen ohne Ei? Welche Vegan-Themen sind brandaktuell und werden heiß diskutiert? Was bewegt uns? Die VEGAN WORLD sagt es dir! Die VEGAN WORLD soll ab sofort automatisch in deinem Briefkasten landen? Kein Problem! Mit unserem Abonnement erfährst du als Erste*r alle News und Infos rund um den veganen Lifestyle und bekommst obendrauf eine Vielzahl an köstlichen Rezepten!

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REZEPT DES MONATS

AUBERGINEN TOAST MIT VEGANER NABIO CRANBERRY CREME Wer braucht schon Avocado auf dem Toast, wenn Cranberry Creme, Aubergine und Granatapfel viel besser schmecken?

Einfach köstlich! 4 Toasts

4 Scheiben 1 4 EL 1 Glas

Zutaten (Vollkorn-)Toast Aubergine Salz Granatapfelkerne Frische Minze Nabio Cranberry Creme

Foto: © Nabio

Zubereitung: Die Aubergine in dünne Scheiben schneiden, mit etwas Öl bestreichen und leicht salzen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Auberginen-Scheiben darauf verteilen. Den Ofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen und die Auberginen-Scheiben für etwa 20 Minuten garen. Alternativ ist auch eine Zubereitung in der Pfanne möglich. Das Toastbrot in der Zwischenzeit toasten. Die Toastscheiben mit der Cranberry-Creme bestreichen, die Auberginen-Scheiben darauf verteilen und alles im Anschluss mit den Minzblättern und den Granatapfelkernen nach Belieben garnieren.

Das kunterbunte Team von Nabio hat sich zum Ziel gesetzt, die besten Bio-Produkte zu machen, die du je gegessen hast. Ob für zu Hause oder unterwegs: Nabio bietet eine riesige Auswahl an Aufstrichen, Eintöpfen, Suppen und vielen weiteren Köstlichkeiten an. Perfekt, wenn es schnell gehen soll, aber du trotzdem lecker und abwechslungsreich essen möchtest. Ganz neu dabei ist u.a. die Cranberry Creme mit Chili, die sich perfekt als Dip sowie Aufstrich macht und deine Lieblingsgerichte aufs nächste Geschmackslevel hebt. Die Grundlage der veganen Frischkäse-Alternative bilden Sonnenblumen- und Cashewkerne. Die fruchtigen Cranberries und die feine Schärfe getrockneter Chilis sorgen für ein süß-pikantes Geschmackserlebnis. Natürlich in 100%-Bio-Qualität. Ab sofort stehen die veganen Cremes in den Geschmacksvariationen Cranberry, Curry Feige, Schnittlauch und Paprika für 2,79 € (UVP, 135g) im Aufstrichregal bei Alnatura sowie in ausgewählten REWE und EDEKA Filialen und sind im Nabio Onlineshop erhältlich. Mehr Infos zu Nabio unter: nabio.de

INFO


ALEX FLOHR

NEUSTART Raus aus Übergewicht, Schmerzen und Entzündungen. Wie das gelingen kann? Das zeigt der erfolgreiche Autor Alexander Flohr in seinem jüngst erschienenen Buch „Vegan Body Reset“. AUTORIN: SUSANN DÖHLER PORTRÄTFOTO: JUSTYNA SCHWERTNER REZEPTFOTOS: HUBERTUS SCHÜLER

Mit „Vegan Body Reset“ lädst du alle Menschen, die wieder zurück in ein gesundes, aktives Leben wollen, ein, zu deinem Buch zu greifen. Wie set­ zen wir unseren Körper zurück? Indem wir 30 Tage lang einmal alles weglassen, was hoch verarbeitet, stark gewürzt und mit schlechten Fetten versetzt ist. Die Kohlenhydrate werden für diesen Zeitraum auf ein Minimum reduziert. Schonend zubereitet werden hauptsächlich frische Grundzutaten wie Obst, Gemüse, Salate und Kräuter etc. Gute Fette aus Nüssen, Saaten sowie hochwertige Ölen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil. Innerhalb dieser 30 Tage ist auch Alkohol tabu sowie jegliche Softgetränke und dergleichen. Getrunken werden sollte ausschließlich Wasser. Dieses gerne aromatisiert mit Beeren und/ oder Kräutern, außerdem Tee und auch gerne schwarzen Kaffee. Das ist nur ein grober Auszug aus dem Programm, aber so lässt sich schon ganz gut verstehen, wo die Reise hingeht. Frisch, frischer, am frischesten! 28

Wenn man deine Rezepte betrachtet, sehen diese gar nicht nach Verzicht oder Diät aus. Buletten, Rouladen oder Gyros kommen z.B. vor. Was ist dein Geheimnis? Und genau so soll es auch sein, denn verzichtet wird hier auf gar nichts, ganz im Gegenteil! Geschmack lässt sich nämlich nicht erzeugen, indem ich immer viele Kohlenhydrate oder schlechte Fette in einem Gericht verwende, alles noch mal mit einem Käseersatz überbacke oder Zutaten frittiere. Nein, durch verschiedenste Zubereitungsmethoden, wie u.a. das Anrösten oder die Zusammenstellung von frischen und hochwertigen Lebensmitteln lassen sich ganz besondere Aromen erzeugen. Also ein „Geheimnis“, was eigentlich gar keins ist. (lacht) Weil du auf hochwertige Grund­ zutaten setzt? Genau. Und wenn die Geschmacksknospen sich bereits einige Tage resetten durften, ALEXANDER FLOHR: VEGAN BODY RESET

dann schmeckt alles viel intensiver als vorher. Der Boden einer Pizza z.B. muss nicht immer aus Teig bestehen. In meinem Buch ist ein Pizzarezept, bei dem der Boden aus frischem Sellerie besteht, ohne jegliche verarbeitete Bindemittel (s. S. 32, Anm. d. Red.). Außerdem zeige ich u.a., dass Sahnesaucen auch als gesunde Variante funktionieren oder Buletten auch aus Blumenkohlkohl zubereitet werden können. Diese „reine“ Küche ist etwas ganz Besonderes. So macht das Gesunden richtig Freude und ist auch noch verdammt lecker! Du lebst ja schon seit über zehn Jahren vegan und hattest gleich im ersten Monat stolze 12 Kilo und in­ nerhalb von 14 Monaten 50 kg abge­ nommen. Was war der Auslöser und wie war der Anfang? Ich war damals gerade Anfang 30 Jahre alt, Vater von drei Kindern und selbstständiger Straßenbaumeister. Bereits 2002 im Alter von 21 Jahren hatte ich


mich selbstständig gemacht – damals sind einem die Aufträge nicht so um die Ohren geflattert, wie es in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist. Das heißt, ich habe 12 Stunden Minimum am Tag gepflastert, Mauern gezogen, gebuckelt und den nötigen Schreibkram erledigt. Nebenher machte ich meine Meisterschule und versuchte dann auch noch irgendwie Zeit für die Familie zu haben. In diesem ganzen Stress habe ich immer nur nebenbei gegessen, Hauptsache irgendetwas Schnelles auf die Hand wie ein paar Bratwürste, Buletten oder 2-3 Dönertaschen. Ja, das waren Unmengen, die ich in mich reinstopfte. Das wirkte befriedigend. Ich nahm kontinuierlich und schnell zu und mit dem wachsenden Gewicht wuchsen auch die Krankheiten in mir. Wie äußerte sich das? Ganz schleichend begannen die Gelenke zu schmerzen, der Kopf zu dröhnen und ich bekam schweres Asthma. Ich konnte kaum noch schlafen, da mein Herz auch nachts so pochte, als würde ich einen Berg hinaufsteigen. Irgendwann waren die Schmerzen dann im ganzen Körper und eines Tages brach ich zusammen. Mit großem Tatütata kam ich ins Krankenhaus, wo die Ärzte zwar meinen desaströsen Allgemeinzustand feststellten, aber mich mehr oder weniger unbeholfen mit dem Hinweis, das ich abnehmen solle, nach kurzem Aufenthalt wieder entließen. Das Abnehmen hatte ich schon versucht, aber wie, wenn der Körper nicht reagierte? Ich machte mich also auf die Suche nach Heilungsmöglichkeiten und stieß dabei immer wieder auf die pflanzliche Ernährung. So beschloss ich, nach ein paar Wochen der vegetarischen Ernährung vegan zu werden. Mir hat es den Hintern gerettet, denn innerhalb eines Monats verlor ich, wie du ja schon sagtest, die ersten 12 Kilo, nach vier Monaten war mein Asthma weg und die Schmerzen verabschiedeten sich nach und nach. Innerhalb von 14 Monaten hatte ich dann 50 kg weniger auf den Rippen, meine Blutwerte waren wieder völlig normal und ich erfreute mich meiner alten, neuen, Gesundheit. Umstellungen sind bekanntlich un­ angenehm. Wie hast du gelernt, dich außerhalb deiner Komfortzone zu bewegen?

Umstellungen bringen ja auch immer Vorteile mit sich, wie ich sie in meinem Buch beschreibe: u.a. dass man sich leichter fühlt, wieder besser schmecken kann und die ein oder andere Krankheit sich in Wohlgefallen auflöst. Auf die Vorteile sollte man sich immer konzentrieren, denn das gibt Energie, die jeweilige Umstellung zu meistern. Routinen und kleinere Ziele sind für mich sehr wichtig geworden, denn ein eigens gesteckter Rahmen gibt Sicherheit und einfach einen gewissen Fahrplan, an dem man sich entlanghangeln kann. Ich stehe jeden Morgen um 5:30 Uhr auf, um meine Frau und die Kinder noch zu sehen, bevor sie zur Arbeit gehen. Dann mache ich einen ausgiebigen Spaziergang mit meinem Hund und direkt im Anschluss mache ich eine Stunde Sport. Anschließend gibt es ein gesundes Frühstück und eine gute Tasse Kaffee. Spätestens um 8:15 Uhr sitze ich an meinem Schreibtisch und beginne zu arbeiten. Allein dieser Start in den Tag mit so viel Bewegung und frischer Luft gibt mir so ein gutes Gefühl, dass ich jetzt keinen Mist essen würde, mit dem ich mir das kaputt machen würde. Auf mein Essen und somit auf meine Gesundheit zu achten, macht mich echt glücklich, denn in so einen Zustand wie damals geraten möchte ich nicht mehr. Apropos Morgenroutine: Schon das Frühstück, die erste Mahlzeit am Tag, sei entscheidend, schreibst du im Buch. Was macht ein starkes Früh­ stück aus und was sollte man lieber weglassen? Als allererstes sollte es nach dem Aufstehen immer ein großes Glas Wasser geben. Das Frühstück sollte einem genug Energie für den Start geben und bereits von allem etwas enthalten, was der Körper benötigt. Ich selbst esse fast jeden Tag Porridge oder Müsli, welches ich mir selbst zusammenstelle. Darin enthalten sind z.B. Hanfsamen als hochwertige Proteinquelle, verschiedene Nüsse, Saaten und Kerne, Haferflocken (während der 30-Tage-Challenge etwas weniger, aufgrund der Kohlenhydrate), Sojadrink oder Sojaquark, Apfel und Beeren der Saison gegebenenfalls Tiefkühlobst. Ab und an mische ich hier etwas veganes Proteinpulver mit unter, wenn ich morgens sehr intensives Krafttraining gemacht habe. All das gibt richtig Dampf und Kraft für die kommenden Stunden. ALEXANDER FLOHR: VEGAN BODY RESET

Ein weiteres Kapitel aus deinem Buch lautet: Snacks. Was isst du, wenn es keine klassische Süßigkeit sein soll? Selbstgemachte Riegel und Cracker aus Nüssen und Saaten. Diese gelingen sowohl herzhaft als auch fruchtig – und gerne auch mal mit ein wenig dunkler Schokolade. Aus übrig gebliebenem Obst, welches ich gerne einfriere, mache ich mir ganz einfach selbst Eis, auch leckere, gesunde Brownies sind kein Problem. Statistisch ernähren sich deutlich mehr Frauen vegan. Wie kann man deiner Meinung nach mehr Männer für das Vegan­Thema begeistern? Indem sie meine Videos auf meinem YouTube-Kanal schauen und meine Bücher kaufen. (lacht) Nein, aber mal ehrlich: Genau aus diesem Grund hatte damals die Tierschutzorganisation PETA 2015 mit mir die YouTube-Kochshow „Hier kocht Alex“ ins Leben gerufen, um eben genau die Männer abzuholen. Viele meiner Bücher, die gekauft werden, sind Geschenke für Männer und ich bekomme so viel positives Feedback von ihnen. Da ich selbst Handwerker bin, können sich, glaube ich, viele Männer mit mir identifizieren, und da ich selbst nicht vom Fleisch gefallen bin, nimmt es ihnen die etwaige Angst, schwächlich, blutarm und humorlos durch vegane Ernährung zu werden.

ALLE REZEPTE STAMMEN AUS:

Alexander Flohr

Vegan Body Reset:

Raus aus Übergewicht, Schmerzen und Entzündungen. Einfache, schnelle und leckere Rezepte für jeden Tag Becker Joest Volk Verlag, 192 Seiten, 28 €

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Bowl mit Ofengemüse, frischem Grünkohl und gebratenem Tempeh 2 Portionen

Zubereitungszeit: ca. 30-35 Minuten

250 g 30 g 1⁄2 1 Prise 1 Prise

500 g 100 g 80 g 1 1⁄2 Bund 1 TL 1 EL

30 g 1 1 Prise 1 Prise

1 30 g

10 g

Zubereitung: Den Backofen auf 175 °C Umluft vorheizen. Für das Ofengemüse den Rosenkohl putzen, waschen und abtropfen lassen. Den Kürbis entkernen, waschen, in mundgerechte Stücke schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Die Rosenkohlröschen halbieren und mit aufs Blech geben. Mit Olivenöl beträufeln, Salz und Pfeffer darüberstreuen, vermengen und im vorgeheizten Ofen etwa 25 Minuten backen, dabei zwischendurch ein- bis zweimal wenden. In der Zwischenzeit für das fri-

sche Gemüse den Feldsalat waschen und abtropfen lassen. Den Grünkohl waschen, die dicken Mittelrippen entfernen, die Blätter in sehr feine Streifen schneiden, in eine Schüssel geben und etwa 2 Minuten durchkneten, sodass sie weich werden. Die Paprika waschen, entkernen und fein würfeln. Petersilie waschen und fein hacken. Den Tempeh in 5 mm dicke Scheiben schneiden und diese in einer Pfanne im Sesamöl von beiden Seiten jeweils etwa 2-3 Minuten knusprig anbraten. Zum Schluss mit Sojasauce beträufeln und die

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ALEXANDER FLOHR: VEGAN BODY RESET

Für das Ofengemüse: Rosenkohl Olivenöl kleiner Hokkaido-Kürbis Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle Für das frische Gemüse: Grünkohl Tempeh Feldsalat kleine rote Paprika glatte Petersilie für den Tempeh Sesamöl (alternativ Olivenöl) Sojasauce Für das Dressing: Tahin (Sesammus) Knoblauchzehe gemahlener Zimt Salz Für das Topping: Beet Gartenkresse, abgeschnitten Cashewkerne (alternativ Wal- oder Haselnusskerne) Sesamsaat

Tempehscheiben darin wenden. Für das Dressing Tahin und 50 ml Wasser in einer Schale glatt rühren. Die Knoblauchzehe schälen, fein hacken und zusammen mit Zimt und Salz unterrühren. Das Ofengemüse aus dem Ofen nehmen, mit Feldsalat, Grünkohl, Paprika und Tempeh nebeneinander in zwei Bowls anrichten, sodass jede einzelne Komponente für sich wirkt. Alles mit dem Dressing beträufeln und mit Petersilie bestreuen, mit Sesam, Cashew kernen und Kresse toppen und servieren.


Frische Champignonpfanne mit Polenta und knackigen Tomaten 2 Portionen

500 g 1 1 2 Zweige 1⁄2 1 TL 1 Prise

Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten

Für die Champignonpfanne: braune Champignons Zwiebel Knoblauchzehe Thymian Zitrone, Salz Olivenöl Chiliflocken Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle

1 TL

Für die Polenta Minuten-Polenta Salz Olivenöl

10 1

Zum Servieren Datteltomaten Frühlingszwiebel

50 g

Zubereitung: Für die Champignonpfanne Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und sehr fein würfeln. Den Thymian abbrausen, trocken schütteln, die Blätter abzupfen und fein hacken. Die Champignons mit einem Küchentuch säubern, die Stiele etwas abschneiden und vierteln. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Pilze darin bei hoher Hitze anbraten – sie sollen kräftig bräunen, aber nicht so lange gebraten werden, bis das Wasser austritt. Vom Herd nehmen. Zwie-

beln, Knoblauch, Thymian, Zitronensaft, Chiliflocken und je eine Prise Salz und Pfeffer dazugeben, vermengen und beiseitestellen. Inzwischen die Polenta nach Packungsangaben mit Wasser und einer Prise Salz zubereiten. Zum Servieren die Tomaten waschen und vierteln oder in dünne Scheiben schneiden. Frühlingszwiebel waschen, putzen und in dünne Ringe schneiden. Die fertige Polenta auf zwei Teller geben und mit dem Olivenöl beträufeln. Pilze und Tomaten daneben ALEXANDER FLOHR: VEGAN BODY RESET

anrichten und mit Frühlingszwiebelringen sowie etwas Pfeffer bestreuen. Variante: Süße Polenta mit Früchten und Nüssen: Die Polenta kann auch süß mit 1 EL Agavendicksaft und dem Mark einer halben Vanilleschote zubereitet werden. Dazu statt Champignons, Tomaten und Frühlingszwiebeln frische Beeren und Obst sowie gehackte Nüsse nach Wahl servieren. 31


Apfel-Walnuss-Pizza mit Oliven auf Sellerieboden 2 Portionen

Zubereitungszeit: ca. 20 Minuten | Backzeit: ca. 30 Minuten

450 g 50 g

200 g 1 2 EL 1 1

80 g 30 g 2 2 2 1 TL 1 Prise 1 Prise 1 Prise

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Zubereitung: Den Backofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Für den Sellerieboden den Knollensellerie schälen und mit der Küchenreibe in eine Schüssel reiben. Leinsamen und 4 EL Wasser hinzugeben und gut vermengen. Die Selleriemasse auf den beiden mit Backpapier ausgelegten Pizzablechen verteilen und fest andrücken, der Sellerieboden darf keine Löcher aufweisen. (Alternativ auf einem mit Backpapier belegten Backblech verteilen und andrücken.) In den vorgeheizten Ofen schieben und 15 Minuten vorbacken. Währenddessen für die Creme den Frischkäse in eine Schüssel geben, Zitronensaft, Hefeflocken, Salz und Pfeffer hinzuge32

ben und zu einer glatten Creme verrühren. Sollte sie zu fest sein, etwas Wasser oder Pflanzendrink unterrühren. Für den Belag die Äpfel waschen, halbieren, nach Belieben entkernen und in etwa 5 mm kleine Würfel schneiden. Die Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in feine Ringe schneiden (weiße und grüne Teile getrennt). Den Rosmarin abbrausen, trocken schütteln, die Nadeln abstreifen und hacken. Die Walnüsse ebenfalls hacken, die Oliven entsteinen und halbieren. Apfelwürfel, weiße Frühlingszwiebelringe, Rosmarin, Walnüsse und Oliven in eine Schüssel geben, Chili flocken, Olivenöl und Salz ALEXANDER FLOHR: VEGAN BODY RESET

Für den Sellerieboden: Knollensellerie geschrotete Leinsamen Für die Creme: veganer Frischkäse Natur Zitrone, Saft Hefeflocken Prise Salz Prise schwarzer Pfeffer aus der Mühle evtl. etwas Pflanzenmilch Natur (z. B. Haferdrink) Für den Belag: Kalamata-Oliven Walnusskerne mittelgroße Äpfel (Sorte nach Belieben) Frühlingszwiebeln Zweige Rosmarin Olivenöl Chiliflocken Salz frisch geriebene Muskatnuss Außerdem Pizzableche (Ø 25 cm; alternativ Backblech)

hinzufügen und vermengen. Den vorgebackenen Sellerieboden gut mit der Frischkäsecreme bestreichen, die Apfelmischung darüber verteilen und weitere 15 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen, die Pizzen mit den grünen Zwiebelringen bestreuen, mit Muskat würzen und heiß genießen. Tipp: Wer mag, gibt für eine großartige Optik und eine milde Pfeffernote noch ein paar rote Pfefferbeeren on top. Der Boden lässt sich wie jede andere Pizza ganz nach Belieben belegen. Wichtig ist, dass er 15 Minuten vorgebacken wird, da er sonst nicht zusammenhalten würde.


Blumenkohlbuletten auf lieblichem Sauerkraut 2 Portionen

100 g 30 g 1 1⁄2 3 EL 2 EL 2 Prisen 11⁄2 EL 1⁄2 TL

300 g 3-4 1 1 1⁄2

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

Für die Buletten: Kichererbsenmehl geschrotete Leinsamen Zwiebel kleinerer Blumenkohl Senf Hefeflocken schwarzer Pfeffer aus der Mühle Olivenöl Salz Für das Sauerkraut: Sauerkraut aus dem Glas Stängel glatte Petersilie kleine Zwiebel Lorbeerblatt kleine Birne Rauchsalz schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung: Für die Buletten die Leinsamen in eine Schale geben, mit 4 EL Wasser beträufeln und 20 Minuten quellen lassen. Inzwischen für das Sauerkraut die Zwiebel schälen und klein würfeln. Die Birne waschen, entkernen und ebenfalls klein würfeln. Das Sauerkraut in ein Sieb geben, kurz unter fließendem Wasser abbrausen (dadurch wird der Geschmack milder) und in einen Topf geben. Zwiebel- und Birnenwürfel, Lorbeerblatt, je eine Prise Rauchsalz und Pfeffer hinzufügen. Dann so viel Wasser angießen, bis es am Boden etwa 1 cm hoch steht, den Deckel auflegen, aufkochen und bei mittlerer Hitze 20 Minu-

ten schmoren lassen. Währenddessen den Blumenkohl waschen und grob raspeln (alternativ im Blitzhacker grob zerkleinern). Die Zwiebel schälen und grob reiben. Blumenkohl und Zwiebeln in eine Schüssel geben, Kichererbsenmehl, Hefeflocken, Salz und Pfeffer hinzugeben und gut vermengen.

zwischen die Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken. Das Lorbeerblatt aus dem Sauerkraut entfernen, die Petersilie unterheben und nach Belieben mit Rauchsalz und Pfeffer abschmecken. Die Buletten mit dem Sauerkraut auf zwei Tellern anrichten, je einen Klecks Senf dazugeben und servieren.

Die Leinsamen in die Blumenkohlmasse rühren, gut vermischen und die Masse mit leicht angefeuchteten Händen zu sechs gleich großen Buletten formen. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Buletten darin von beiden Seiten jeweils 4-5 Minuten knusprig braten. In-

Tipp: Die Buletten schmecken auch kalt fantastisch und eignen sich deshalb zum Mitnehmen. Am besten also gleich den kompletten Blumenkohl verarbeiten und die Buletten am Folgetag auf der Arbeit genießen.

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GENUSS AUF KNOPFDRUCK


Kaffee ist in Deutschland das beliebteste Getränk, selbst Mineralwasser kann nicht mithalten. Über Kaffeesorten, den perfekten Milchschaum und die täglich empfohlene Trinkmenge … AUTORIN: KLARA VON BEUTHEN

Ob Filterkaffee, Espresso oder Latte Macchiato – die Deutschen trinken so viel Kaffee wie nie zuvor. Durchschnittlich nehmen die Deutschen vier Tassen Kaffee am Tag zu sich. Doch von vorne:

SEIT WANN GIBT ES KAFFEE? Der genaue Ursprung ist nicht bekannt, dennoch gibt es viele Erzählungen, darunter auch jene Legende des äthiopischen Hirten namens Kaldi aus dem 9. Jahrhundert. Er soll bemerkt haben, wie seine Ziegen vom Verzehr bestimmter roter Beeren lebhafter wurden. Aus Neugier probierte auch er die Kaffeekirschen und beobachtete bei sich selbst Ähnliches. Heute zählt Äthiopien neben Kolumbien, Kenia, Costa Rica und Brasilien zu den bekanntesten Kaffee-Anbauregionen der Welt.

WELCHE KAFFEESORTEN GIBT ES? Der Star unter den Sorten ist die ArabicaBohne, die ideal für Espresso und Filterkaffee ist. Ausgestattet mit einer dezenten Säure lässt sie Kaffee mild und trotzdem vollmundig schmecken. Angebaut wird die Arabica-Bohne vor allem in Mittel- und Südamerika sowie Afrika. Man erkennt sie übrigens am geschwungenen Einschnitt, anders als die Robusta, die einen geraden Einschnitt aufweist. Der Koffeingehalt der Robusta ist auch deutlich höher und im Gegensatz zur empfindsamen Arabica-Pflanze wird die Robusta ihrem Namen gerecht: Sie erweist sich als widerstandsfähig, dennoch mag sie keine Kälte. Ihr Aroma ist intensiv, einige beschreiben den Geschmack als erdig und bitterer als den des Arabica-Kaffees. Weniger bekannt ist der Liberica-Kaffee, der einen hohen Koffeinanteil und einen sehr herben Geschmack aufweist. So auch die als Delikatesse zählende Excelsa-

Bohne, die von einigen für ihr starkes, erdiges Aroma geschätzt wird. Schließlich wäre da noch die Maragogype, die mild und säurearm daherkommt. Da diese Kaffeepflanze deutlich größere Bohnen aufweist, wird sie auch als Elefantenbohne bezeichnet. Welcher Kaffee der beste ist, bleibt dabei natürlich eine subjektive Frage. Doch haben wir uns fast alle an die Dauerverfügbarkeit unserer Lieblingssorten gewöhnt, was längst nicht immer der Fall war. Während des 2. Weltkriegs wurde Kaffee zur Mangelware, denn man fuhr die Kaffeeproduktion zugunsten kohlenhydratreicher Ernährung herunter. Viele begnügten sich mit dem Kaffeeersatz aus Zichorienwurzeln. Bekannt wurde das Getränk unter dem Namen Muckefuck, was einige aus dem dem französischen „Mocca faux“ (falscher Mokka) ableiten, andere wiederum auf das rheinischen „Mucke“ (brauner Holzwurm) und „Fuck“ (faul) bezogen.

WELCHE MILCH ZUM KAFFEE? Soll es keine tierische Milch sein, bieten sich viele pflanzliche Alternativen an. Besonders beliebt sind Hafer-, Mandel-, Erbsen-, Reis- oder auch Sojadrink. Wer Milchschaum möchte, kann nach sogenannten Barista-Varianten Ausschau halten. Übrigens: Kennst du das auch, dass der Pflanzendrink im Kaffee flockt und kleine Klümpchen entstehen? Dies liegt nicht, wie vielfach angenommen, an der Temperatur, sondern an der Säure des Kaffees. Hier gilt: Je länger die Röstzeit der Kaffeebohnen, desto saurer ist der Kaffee. Man kann auf milde(re) Sorten achten. Auch hilft der höhere Fettanteil der Barista-Varianten, dass keine Flöckchenbildung entsteht. Wichtig: Wer seine Zuckerzufuhr im Blick hat, sollte zudem prüfen, welcher Drink im Einkaufswagen landet. So haben mitunter beliebte Haferdrinksorten ca. 3-5 g Zucker pro KÜCHENTIPPS: KAFFEE

100 Milliliter. Es gilt daher den Einzelfall zu prüfen – und natürlich kannst du Pflanzendrink auch einfach zu Hause selbst herstellen.

WIE VIELE KALORIEN HAT KAFFEE? Kaffee wird gerne als kalorienfreies Getränk betrachtet, doch ein genauer Blick zeigt: So ganz stimmt das nicht. Reiner schwarzer Kaffee, der aus gemahlenen Kaffeebohnen und Wasser besteht, enthält zwar in der Regel weniger als 5 kcal pro 100 Milliliter. Gesellen sich allerdings Hafer- oder Mandeldrink und gegebenenfalls noch Zucker oder auch ein Schoko-Croissant dazu, kann die kleine Kaffeepause ganz schön kalorienreich werden. Wer auf seine Kalorienaufnahme achtet, sollte hier genauer hinschauen.

KANN KAFFEE SCHLECHT WERDEN? Du hast eine alte Kaffeedose mit Kaffeepulver im Schrank gefunden und du fragst dich: Ist der noch trinkbar? Je älter der Kaffee ist, desto mehr verfliegen sein Aroma und die Frische. Nach dem Öffnen der Kaffeepackung sollten die Bohnen innerhalb von vier bis acht Wochen verwendet werden, gemahlener Kaffee in der Regel nach etwa vier Wochen. Auch das jeweilige Mindesthaltbarkeitsdatum gibt natürlich Aufschluss.

MIT KAFFEE PUTZEN? Unbedingt, denn der Muntermacher hat Einiges auf dem Kasten. Ob Töpfe, Pfanne oder Vasen: Aufgrund der körnigen Beschaffenheit ist Kaffee ein wunderbarer natürlicher Reiniger, der zudem auch unliebsame Gerüche gut neutralisiert. Reste können so abgeschrubbt werden. Auch Beauty-Fans wissen, dass Kaffeesatz viel zu 35


IMMER EIN GENUSS Ob schwarz, mit (Pflanzen-)Milch, mit Eis oder gleich (veganer) Butter: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, seinen Kaffee zu genießen. Eine kleine Auswahl der beliebtesten Zubereitungsarten: Espresso: Heißes Wasser, fein gemahlener Kaffee und viel Druck — das Ergebnis ist ein kleiner, starker Kaffee, der zu den bekanntesten Klassikern zählt. Vorzugsweise begleitet mit einem kleinen stillen Wasser. Abwandlungen davon sind Lungo („langer Expresso“), der mit mehr Wasser zubereitet wird und somit milder wird, und der Ristretto: ein halber, sehr konzentrierter Espresso und damit besonders stark. Ein doppelter Espresso wird auch als Doppio bezeichnet. Zusammen mit Milchschaum wir er zum Doppio Macchiato. Americano: Achtung: Verwechslungsgefahr! Wie auch der Lungo weist der Americano eine ähnliche Menge an Wasser auf, allerdings ist er milder (nicht bitter), wodurch er an Filterkaffee erinnert. Perfekt im Urlaub, wenn du eine größere Tasse Kaffee bevorzugst. Cappuccino: Ein wahrer Genussmoment für alle Kaffeefans auf der ganzen Welt, denn hier trifft der kräftige Espresso auf cremige (Pfanzen-)Milch und luftigen (pflanzlichen) Milchschaum. Ob morgens als Energieschub oder als Pause am Nachmittag: Wer seinem Cappuccino eine besondere Note verleihen möchte, kann noch Zimt und Schokolade hinzugeben. Bulletproof-Kaffee: Die etwas andere Art des Kaffeegenusses, denn hier verbindet man das beliebte Heißgetränk mit Butter: Durch den Zusatz von Fett soll der Kaffee Hunger reduzieren. Vor allem beliebt ist er in der ketogenen Ernährung. Da Butter tierische

wertvoll ist, als dass er direkt im Abfall landen sollte. So nutzen ihn einige zur Hautpflege, denn die kleinen Körnchen bieten sich wunderbar für ein Peeling an. Die Idee dahinter: Abgestorbene Hautschüppchen können so entfernt und die Zellerneuerung angeregt werden. Am besten dafür den getrockneten Kaffeesatz mit 1 EL Öl (z.B. Kokos- oder Olivenöl) vermengen und auftragen. Hello Me-Time! 36

Fette enthält, setzen vegane Varianten auf zuckerfreien Sojadrink und Kokosöl. Cold-Brew-Kaffee: Wie der Name schon vermuten lässt, wird der grobgemahlene Kaffee kalt zubereitet. Dafür liegt der Kaffee über einen längeren Zeitraum (ca. 12-24 Stunden) im kalten Wasser bzw. bei Raumtemperatur. Das Verhältnis von Wasser zu Kaffee richtet sich nach persönlicher Vorliebe, bewegt sich jedoch im Verhältnis 1:4 oder 1:5 (Kaffee zu Wasser). Nach dem Filtern wird der kaltbegebrühte Kaffee nochmal mit Wasser, (pflanzlicher) Milch oder Eis verdünnt. Ob pur oder als Basis für andere Kaffeegetränke — er ist ein beliebter, milder Allrounder. Instant-Kaffee: Ob im Büro oder unterwegs: Manchmal muss es einfach schnell gehen, praktisch sein und trotzdem gut schmecken - in diesen Fällen wird gerne zu Instant-Kaffee gegriffen. Nicht zuletzt ist er auch wegen seiner guten Haltbarkeit so beliebt. Der weltweite Umsatz von Instant-Kaffee beträgt 2023 eta 28,5 Milliarden Euro — Tendenz steigend. (Quelle: Statista). Filterkaffee: Unter all den Kaffee-Varianten ist der Favorit der Deutschen der Filterkaffee. Grob gemahlene Kaffeebohnen werden in einen Filter gegeben, durch den heißes Wasser langsam hindurch läuft. Ob zu Hause, in der Arbeit, bei Freunden oder unterwegs. Der Konsum von Kaffee lag 2021 bei 169 Liter pro Person (Quelle: Deutscher Kaffeeverband).

GESUND ODER UNGESUND? Es bleibt wohl die Fragen aller Fragen, denn wie eingangs schon erwähnt, ist Kaffee aus unserem Alltag nur schwer wegzudenken. Daher gleich voran die gute Nachricht: Ein moderater Konsum von drei bis vier Tassen gilt als gesundheitlich unbedenklich. Viele berichten, dass Kaffee munter mache und KÜCHENTIPPS: KAFFEE

ihnen Energie spende. Andere schildern, dass der Konsum von Kaffee bei ihnen zu Unruhe und Schlaflosigkeit führe. Dabei ist zu beachten, dass jeder Körper individuell ist und dementsprechend unterschiedlich reagiert. So wird beispielsweise bei Osteoporose oder während der Schwangerschaft zu Vorsicht geraten. In Zweifelsfällen ist die direkte Absprache mit dem Arzt/der Ärztin wichtig, damit der Körper stets bestens versorgt ist.


Bienenstich-Kuchenbowl

120 ml 70 g 1 EL 1 TL 1 TL

150 ml 3 EL 2 EL 2 EL

50 g 1 TL

Für den Mandel-Haferboden: Pflanzendrink gemahlene Haferflocken Dattelsüße Backpulver Mandelmus etwas Bourbon-Vanille Für die Bienenstich-Creme: Pflanzendrink veganer Quark Vanillepuddingpulver Dattelmus Für das Topping: Mandelblättchen Dattelmus

Zubereitung: Alle Zutaten für den Boden in eine Form geben und verrühren. Im Ofen für ca. 20 Minuten bei 180 Grad backen. Dann die Bienenstichcreme darauf verteilen. Mandelblättchen anrösten und mit etwas Dattelmus karamellisieren. On top verteilen. Vollwertig, vegan und ohne Zucker!

Das Rezept stammt von: Ernährungswissenschaftlerin Jessi Nitschke zeigt dir, wie du dich mit Leichtigkeit vollwertig und pflanzlich(er) ernähren kannst, ohne auf absolutem Genuss zu verzichten. Auf ihrer Homepage vollundwertig.de, ihrem Instagram-Kanal @vollundwertig und ihrem Podcast „voll und wertig“ findest du jede Menge Inspirationen und Wissenswertes rund um besagte vollwertige, pflanzliche(re) Ernährung.

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VEGAN WINTER Wie du gepflegt und stylisch durch die kalte Jahreszeit kommst, zeigen wir dir – mit deiner ganz eigenen Beauty-Winter-Typologie. Let’s go!

DIE WINTERMAUS Der Winter kann dir nichts, und du liebst es, bei Wind und Wetter trotzdem an die frische Luft zu gehen? Ganz nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung“ machst du dich täglich auf, das Beste aus deinem Tag zu machen. Deine Schuhe sind wasserfest, du besitzt eine Reihe an windabweisenden Winterjacken (in allen Farben) und bewegst dich viel draußen – vielleicht sogar mit einem Vierbeiner. Doch bei all dem Matsch draußen fragst du dich: Lohnt es sich überhaupt, auch noch stylisch auszusehen? Herzlichen Glückwunsch, du bist eine Wintermaus! Das wünschst du dir: Ein bisschen mehr Glamour! Auch wenn dein Alltag (und deine Garderobe) pragmatischer nicht sein könnte, schlummert in jeder Wintermaus das kleine Bedürfnis, beim nächsten Winterspaziergang ein Highlight mitzutragen. Unser Tipp: Eine kräftige Farbe auf den Nägeln macht schon viel aus! Ein echter Hingucker ist der Farbton „Caramel“ von der gerade mit dem PETA Beauty-Award ausgezeichneten Firma Look to go. Schöne Nägel waren noch nie so einfach! Mit der karamelligen Nuance leuchtest du schon von Weitem und bist auch noch voll im Trend. Natürlich tierversuchsfrei sowie vegan. Look to go, Nagellack „Caramel”, ca. 12,50 €, look-to-go.de

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VEGAN WINTER


DER*DIE ZARTE „Bist du krank?“ Eine Frage, die dir im Winter ständig gestellt wird, denn du neigst zu blasser Haut? Wie soll es auch anders sein, wenn die Sonne noch so lange auf sich warten lässt! Du hast schon viel versucht: Von Foundation und Concealer bis hin zu Selbstbräuner und regelmäßigen Gesichtsmassagen für eine bessere Durchblutung – der Wunsch nach einem frischen Teint im Winter bleibt bestehen, denn nichts scheint auf Dauer die richtige Lösung zu sein. Das wünschst du dir: Den absoluten Glow! Du möchtest nicht ständig so aussehen, als ginge es dir nicht gut.

Unser Tipp: Glow it up – mit dem Glow-Serum von InnoNature weckst

du deine Haut am Morgen für den Tag. Mit Vitamin C, Kurkuma- und Süßholzwurzel sowie Sanddornfruchtfleischöl soll deine Haut wieder einen vitalen, strahlenden Teint bekommen, der den Winterblues vertreibt. Vitamin C trägt zu einer normalen Kollagenbildung bei und ist reich an Antioxidantien, was deine Haut besser schützen soll. Ein absoluter Vitaminkick für deine Haut mit Glow-Effekt obendrauf.

InnoNature, Glow-Serum, 30 ml, ca. 30 €, innonature.eu

DER/DIE EISKÖNIG*IN Du liebst es, in den Spiegel zu schauen, deine Beauty-Sammlung fein säuberlich auszubreiten und den Pinsel zu schwingen. Foundation, Concealer, Mascara, Lippenstift und trendige Frisuren sind genau dein Ding – du wirst für deine Ästhetik bewundert und lebst für Komplimente. Congratulations, du gehörst zu den Eiskönig*innen! Nicht falsch verstehen: Dein Gemüt ist warm und herzlich, doch wenn es um Kosmetik geht, weißt du genau, was du willst – und was nicht. Trends gehen niemals an dir vorbei, du entdeckst sie meistens als Erstes in deinem Umfeld. Was du dir wünschst: Neue Produkte aller Art! Du liebst es, auszuprobieren und deine neuesten Beauty-Routinen zu präsentieren.

Unser Tipp: Für einen dramatischen Augenaufschlag (ein Muss für König*innen) sorgt die Mascara „Aphrodisiac“ von Ethereal Beauty. Volumen und eine intensive

schwarze Wimpernfarbe erwarten dich. Auch diese Mascara ist mit dem PETA Beauty Award (2022) preisgekrönt, da sie mit ihrer edlen Textur aus Reiswachs heraussticht und besonders für empfindliche Wimpern geeignet ist. Für intensive, schöne und vor allem langanhaltende Augenblicke.

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VEGAN WINTER

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DIE MINIMALISTISCHE Im Gegensatz zu den Eiskönig*innen sieht dein Badezimmerschrank schon fast leer aus, aber der Schein trügt: Du sortierst lediglich regelmäßig aus und vertraust einzelnen Produkten deiner Wahl. Mit dem Rest deiner Umgebung verhält es sich ähnlich: Was dir keine Freude bringt, muss raus. Minimalismus pur! Was du dir wünschst: Diesen einen Hingucker, der jedes noch so minimalistische Outfit aufpeppt. Unser Tipp: Basierend auf Shea-Butter legt sich ein Hauch knallige und dennoch sanfte Lippenstiftfarbe auf deine Lippen. Die Rede ist von Baims Lippenstift „700 Amethyst“. Dieser versprüht minimalistischen Stil und bietet sich als Allround-Accessoire für jeden Tag und jedes Outfit an. Die kräftige Farbe lässt dich geheimnisvoll, cool und einzigartig aussehen. Mehr braucht es schon gar nicht mehr, aber wem erzählen wir das? Es heißt ja nicht ohne Grund „weniger ist mehr“. Genieße die Komplimente! Baims Natural Make Up, Lippenstift „700 Amethyst”, 27 €, baims.de DIE FROSTBEULE Der Zwiebellook ist wie für dich gemacht! Selbst im Sommer bekommst du ständig kalte Füße und keine Winterjacke hat sich bis jetzt bei dir beweisen können. Das Wort „kalt“ fällt bei dir ungewöhnlich oft am Tag, Regen und Wind sind dein Endgegner, von Schnee und Hagel ganz zu schweigen. Der Winter ist für dich wirklich nicht leicht, denn du bist eine echte Frostbeule. Das wünschst du dir: Endlich mal Kleidung, die wirklich warm hält. Unser Tipp: Ganz ohne Daunen oder anderem tierischem Fell oder Gefieder hält dich der Wintermantel von MAZINE ganz bestimmt warm. Das Modell „Wanda Coat“ stattet dich bestens aus, für jedes Wetter, zu jeder Zeit. Er ist lang und warm: Je nach Größe verläuft der Mantel bis über die Knie in Richtung Schienenbein, die Kälte kann dir nichts anhaben, denn sie erreicht dich fast gar nicht mehr. Der Mantel schmiegt sich an deinen Körper, an der Taille sorgt ein Tunnelzug für die Anpassung individueller Passformen. Was für Schildkröten ihr Schutzpanzer ist, ist für dich der faire Mantel von MAZINE. Le shop vegan, MAZINE „Wanda Coat” schwarz, ca. 200 €, le-shop-vegan.de.

DIE STURMFRISUR Du schwingst Glätteisen, Bürsten, Lockenstab und Föhn, doch sobald du einen Schritt vor die Tür wagst, ist deine Frisur dahin. Du ärgerst dich oft darüber, denn Caps im Winter sind zwar stylisch, aber oft nicht warm genug. Haarspray klebt und beansprucht die Haare. Also wie einen Bad-Hair-Day verstecken? Eine Frage, die du dir immer wieder stellst! Was du dir wünschst: Deine wilde Mähne zu zähmen oder „Baby“-Härchen zu verstecken. Unser Tipp: Sie hält warm und sie sieht unendlich gut aus! Armed Angels ist bekannt für stilvolle, faire Mode, weshalb wir dir das Mützen-Modell aus Bio-Baumwolle nicht vorenthalten wollen. Mit der Farbe „Iron Blue“ auf dem Kopf eroberst du die Straßen deiner Stadt als persönlichen Laufsteg für nachhaltige Mützen-Mode, die Ohren und Kopf vor Kälte schützen. Praktisch, trendy und obendrauf noch fair. armed angels, Mütze aus Bio-Baumwolle, ca. 40 €, armedangels.com 40

VEGAN WINTER


DIE SELBSTFÜRSORGLICHE Du hast schmerzlich gelernt, was es bedeutet, für dich selbst da zu sein: Zu lange hast du deine Bedürfnisse ignoriert, da du im Funktionsmodus warst. Bis dein Körper dich auf den Boden zurückholte und Ruhe einforderte. Jetzt gehörst du so langsam zu den Expert*innen, was Selbstfürsorge angeht! Vor allem dann, wenn deine Periode sich langsam ankündigt oder bereits in vollem Gange ist. Du gibst dir gerne selbst eine Umarmung und bist gut zu dir. Deine Mitmenschen schätzen deine empathische Art und fühlen sich in deiner Gegenwart pudelwohl. Was du dir wünschst: Eine gemütliche Zeit, zu jeder Zeit im Monat. Unser Tipp: „The Hug“, die Periodencreme von This Place, umarmt dich zusätzlich! Wohltuend legt sich die Creme mit ihren Zutaten wie Hanfextrakt, Johanniskraut und Mönchspfeffer auf deine Haut. Wärmendes Capsaicin sorgt für ein Gefühl der Entkrampfung. Ein alltägliches Hilfsmittel, welches du als Selfcare-Profi liebend gern bei dir hast. This Place, „The Hug” Periodencreme, 60 ml, ca. 50 €, buythisplace.de. DER*DIE EILIGE Dein Alltag ist voll, aber du liebst es. Du siehst Stress zwar nicht als Statussymbol, doch du magst es, beschäftigt zu sein und kommunizierst den lieben langen Tag über mit verschiedenen Menschen. Du bist zufrieden mit deiner Attitude und in deinem Kopf gibt es eine Millionen Gedanken, die in Sekundenschnelle verarbeitet werden wollen. Deine Rucksäcke und Taschen beweisen das: zerknüllte Einkaufszettel, alte Lippenstifte, Taschentücher, Hundekotbeutel – du bist ein kreatives Chaos! Was du dir wünschst: Mehr Platz für all dein Zeug! Unser Tipp: Hergestellt aus 100 Prozent Fairtrade-Baumwolle aus Bio-Anbau mit leichtem Cord ist die Bauchtasche von MELA dein absolutes Must-have. Das Modell „BHAVIN“ ist in gleich vier Farben erhältlich und hat ein Volumen von drei Litern. Du hast also viel Platz für deine materiellen Habseligkeiten und bist obendrauf noch stylisch unterwegs: Bauchtaschen gehören mittlerweile zu jedem Outfit dazu! Lässig, cool und stets vorbereitet – perfekt für den Alltag. MELA, Bauchtasche „BHAVIN”, ca. 35 €, melawear.de DIE SCHLAFENDE SCHÖNHEIT Dich kriegen morgens keine zehn Pferde aus dem Bett. Stattdessen sollte es nach frisch gebrühtem Cappuccino riechen, mit einer feinen Hafersahnehaube obendrauf, ist ja klar. Erst dann legst du sanft die Decke zur Seite. Dass du am Morgen nicht gerne viel redest, liegt daran, dass du oft nicht gut schläfst. Zu viel schwirrt in deinem Kopf herum, denn die sogenannte Work-Life-Balance ist so gar nicht im Gleichgewicht. Daher auch dein Bedürfnis, langsam in den Tag zu starten: Deinem Gesicht sieht man oft an, dass du erschöpft bist. Was du dir wünschst: Einmal nicht so müde zu sein – und auch nicht so auszusehen. Unser Tipp: Natürlich eine neue Schlafroutine. Wie wäre es mit Sport, um herunterzukommen? Da eine neue Zu-Bett-Geh-Routine Zeit braucht, empfehlen wir dir für den Übergang eine schnelle Lösung für die Optik: Den stark abdeckenden Cream Concealer von Jacks Beauty Line. Der Concealer macht seinem Namen alle Ehre: Er ist wirklich so cremig! Dabei kaschiert er Augenringe, Rötungen und Pigmentflecke im Handumdrehen. Erhältlich in sieben verschiedenen Farben ist der Cream Concealer ein echter Retter, wenn es darum geht, erschöpfte Gesichter aufhellen zu lassen. Jacks Beauty Line, Cream Concealer, ca. 30 €, jacks-beautyline.com VEGAN WINTER

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BITTER?

ABER BITTE! Schon in antiken Schriften ist von verschiedenen Bitterkräutern als Heilmittel die Rede. Auch heute noch schwören viele auf die gesundheitsfördernde Wirkung herber Lebensmittel. Was steckt dahinter? AUTORIN: CARMEN SCHNITZER

Sauer macht lustig, bitter hält gesund. Das klingt erst einmal paradox, wenn man weiß, dass der bei Tieren, Kindern und auch vielen erwachsenen Menschen weit verbreitete Unwille, Bitteres zu verzehren eine Schutzfunktion des Körpers ist, die vor verdorbenen und/oder giftigen Lebensmitteln warnen möchte (während Saures z.B. vor unreifen Früchten warnen soll). Bitter wird von den Geschmackssensoren auf der Zunge besonders intensiv und darum unangenehm wahrgenommen – zumindest zunächst einmal. Denn während uns die Vorliebe für Süßes, Salziges und Fettiges angeboren ist – weil diese Geschmacksrichtungen in der Regel gute Nährstoffe bzw. Energie versprechen, müssen wir Bitteres erst zu mögen „lernen“: Je öfter man es probiert, desto mehr gewöhnt man sich daran (Mere-Exposure-Effekt). Die Empfindlichkeit und Abneigung gegenüber dem Geschmack sinkt, irgendwann schmeckt’s uns sogar. Traurigerweise wurden in den vergangenen Jahrzehnten die Bitterstoffe vieler Gemüse bewusst weggezüchtet, zudem werden viele (Fertig-)Gerichte stark gesüßt, sodass unsere Bitterrezeptoren immer mehr zu verkümmern drohen.

Mangold etwa oder Chicorée, Grapefruit, Artischocken, grüner Tee, Schokolade mit sehr hohem Kakaoanteil usw. Im Unterschied zu der tatsächlich toxischen Herbheit anderer Gewächse ist deren Bitterkeit weniger beißend und deutlich milder, aber nichtsdestotrotz für diesbezüglich „untrainierte“ Gaumen meist wenig verlockend. Die darin enthaltenen Bitterstoffe sind jedoch entzündungshemmend, stärken das Immunsystem, senken den Blutzucker und haben vor allem eine positive Wirkung auf die Verdauung, machen etwa deftige Speisen bekömmlicher, indem sie die Fettverbrennung fördern. Es ist daher sinnvoll, wenn du z.B. vor einem fettigen Hauptgang einen Salat mit bitteren Blättern isst. Denn dadurch regst du die Ausschüttung von Verdauungssekret im Darm an, was diesen beweglicher macht. Auch die Magensaftund Gallenflüssigkeitsproduktion wird verbessert, ebenso die Insulinproduktion, was dafür sorgt, dass der Blutzuckerspiegel schneller wieder absinkt.

Doch warum sollte man seine Zunge diesbezüglich überhaupt herausfordern? Nun, siehe Beginn dieses Artikels: Viele bittere Lebensmittel sind alles andere als giftig, sondern, im Gegenteil, supergesund!

Bitterstoffe werden in der Medizin unter anderem als Appetitanreger eingesetzt, können aber gleichzeitig auch Heißhungerattacken auf z.B. Süßes vorbeugen – sprich: Sie regulieren Appetit und Hungergefühl

HUNGERGEFÜHL IN BALANCE

BITTERSTOFFE

BITTERSTOFFREICHE LEBENSMITTEL Gemüse: Endivien, Raddicchio, Chicorée, Rucola, Löwenzahn, Chinakohl, Grünkohl, Wirsing, Rosenkohl, Brokkoli, Mangold, Spinat, Artischocken, Auberginen, Spargel, Fenchel, Sellerie, Radieschen, Zwiebeln Obst: Grapefruit, Pomelo, Kumquat, Cranberrys, manche Apfelsorten (Jonagold, Braeburn) Kräuter: Thymian, Rosmarin, Salbei, Minze, Kresse Gewürze: Anis, Ingwer, Kurkuma, Senf, Lorbeer, Kümmel Sonstiges: Kaffee, manche Teesorten (z.B. grüner oder Brennnessel-Tee), Bitterschokolade, Oliven(öl)

INFO

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so, dass sich beides (wieder) auf ein gesundes Maß einstellt. Das schnellere Sättigungsgefühl setzt ein, weil Bitterstoffe an den Darmzellen andocken, die das Hormon GLP-1 produzieren, welches dem Gehirn signalisiert: „Ich bin satt.“ Von daher sind sie auch beliebt, wenn es darum geht, ungesunde Extrakilos loszuwerden. Und zu guter Letzt können Bitterstoffe das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Tumorerkrankungen, Arteriosklerose und senken, zudem gibt es Hinweise auf antidepressive, stressreduzierende Wirkungen sowie einen positiven Effekt bei der Neurodermitisbehandlung.

DIE WICHTIGSTEN BITTERSTOFFE Cynarin steckt z.B. in Artischocken und tut Leber und Galle gut. Es fördert die Produktion von Gallenflüssigkeit und hilft bei Blähungen, Völlegefühl und anderen Verdauungsbeschwerden Das Flavonoid Naringin sorgt unter anderem für die Bitternote in Grapefruits und Pomelos und hat antioxidative Eigenschaften, das heißt, es schützt deine Körperzellen vor schädlichen Einflüssen, kann Krankheiten vorbeugen und verlangsamt die Hautalterung. Lactucin findet sich in bitteren Salatsorten, wirkt beruhigend, entzündungshemmend, antibakteriell und antimykotisch (sprich: gegen Pilzerkrankungen). Lactucopikrin (veraltete Bezeichnung: Intybin) steckt ebenfalls in bitteren Salatsorten wie Chicorée, fördert den Gallenfluss und die Magentätigkeit.

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Du siehst: Es lohnt sich definitiv, immer wieder mal Bitteres auf den Teller zu bringen. Was aber, wenn du dich dazu partout nicht überwinden kannst? Wie gesagt, Geschmacksempfinden ist – nicht komplett, aber doch in weiten Teilen – erlernbar (und verlernbar, eine Erfahrung, die viele Veganer*innen machen: Irgendwann ist die Lust auf Fleisch bei ihnen gar nicht mehr da). Nicht leugnen lässt sich allerdings, dass die Sache mit dem Geschmackssinn hochkomplex ist und es neben dem er-/verlernbaren Anteil eben auch einen genetisch festgelegten gibt. Forscher*innen der Uni Kiel haben z.B. herausgefunden, dass mehrgewichtige Menschen offenbar bitteren Geschmack stärker wahrnehmen als schlanke, was ein Grund dafür sein könnte, dass sie – sozusagen als Ausgleich – vermehrt zu süßen und energiereichen Speisen greifen. Zum Bitter-Fan zu werden, wird also dem einen Menschen leichter fallen als dem anderen. Solltest du zu jenen „anderen“ gehören, dann versuch dennoch, dran zu bleiben und beginne erst mal klein, z.B. mit Gewürzen wie Salbei oder Rosmarin, die bereits eine schwache Bitternote in dein Essen zaubern. Auch der Einsatz von Olivenöl kann dir helfen, dich an die ungeliebte Geschmacksrichtung zu gewöhnen. Willst du eine Stufe weitergehen und dich an wirklich bittere Lebensmittel heranwagen, kannst du diese mit süßlichen Zutaten kombinieren: Löwenzahn und andere bittere Blattgemüsesorten harmonieren z.B. gut mit Pfirsichspalten, Granatapfelkernen oder einem fruchtigen Dressing, Rosenkohl mit Rosinen BITTERSTOFFE

und Honig, und die fruchtige Süße von Tomaten macht sich fast überall gut. Bei Blattsalaten lassen sich außerdem milde und herbe Sorten gut mischen, z.B. Feldund Endiviensalat.

ACHTUNG: NICHT ÜBERTREIBEN! Auch Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Tropfen oder Tabletten auf der Basis von z.B. Artischockemextrakt oder Mariendistel sind eine Möglichkeit, dich mit wertvollen Bitterstoffen zu versorgen, aber Vorsicht: Achte hier unbedingt auf die korrekte Dosierung, denn viel hilft mitnichten immer viel, im Gegenteil. Dass du rein über die Nahrung zu viele Bitterstoffe zu dir nimmst, ist eher unwahrscheinlich, da sagt der Körper normalerweise rechtzeitig Stopp, aber ein, zwei Kapseln mehr als empfohlen, im falschen (!) Glauben, dir damit etwas Gutes zu tun, sind schnell geschluckt. Und wo wir schon bei den großen Abers sind: Du solltest überdies wissen, dass die in Grapefruit und Pomelos befindlichen Bitterstoffe den Abbau vieler über die Leber verstoffwechselter Medikamente hemmen und so deren Wirkung abschwächen oder verstärken können. Frag hier im Zweifelsfall lieber bei einem*einer Mediziner*in deines Vertrauens nach. Auch bei manchen Erkrankungen ist beim Verzehr von Bitterstoffen Vorsicht geboten, etwa bei Magengeschwüren, Zwölffingerdarmgeschwüren, Gallensteinen und einem übersäuerten Magen. Aufpassen solltest du außerdem, wenn Gemüse wie Zucchini, Gurke oder Kürbis bitter schmecken, sprich Sorten, bei denen dieser Geschmack eigentlich nicht vorgesehen ist. In diesem Fall lieber Finger weg davon, denn dann stecken darin vermutlich doch giftige Pflanzenstoffe. Bei allen anderen Fällen (siehe auch Kasten auf S. 43) kannst du gern ordentlich zulangen und dein persönliches Geschmackserleben – falls du nicht ohnehin schon dabei bist – um viele spannende Aspekte erweitern. Viel Spaß beim Probieren, „Trainieren“ und Schmausen!


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FAIR FASHION

„ES GEHT UM DIE WERTE, UM DIE PERSÖNLICHKEIT DES MODELS.“ Die Modeindustrie ist einer der größten Umweltverschmutzer der Welt. Doch es geht auch anders. Über nachhaltiges Modeln, Modetrends und vegane Lunchpakete sprachen wir mit Model und Filmemacherin Eveline Schönfeld. INTERVIEW: SUSANN DÖLER

Das Produkt ist nachhaltig und vegan, aber oftmals das Model nicht, das es bewirbt. Bei dir ist das anders. Erzähl mal: Wie wird man ein nachhaltiges Model? ich glaube, man kann es nicht werden. (grinst) Es ist ein Gefühl, das vom tiefsten Herzen kommt. Auch kann man es nicht definieren, da es superindividuell ist, was Leute als nachhaltig betrachten. Der beste Weg ist, denke ich, ehrlich zu sich selbst zu sein und sich zu fragen: „Für welches Produkt möchte ich werben? Welchen Konsum möchte ich anregen?“ Dann sollte man sich auch trauen, Angebote abzulehnen, die nicht den eigenen Werten entsprechen. Denn: Was gibt es Schöneres für eine 46

nachhaltige Marke ein Gesicht zu haben, dass die Werte auch von innen lebt? Wie unterscheidet sich nachhaltig-veganes Modeln von klassischem Modeln? Wenn man überlegt, ist die Hauptaufgabe eines Models, das Produkt mit der eigenen Ausstrahlung, Haltung und dem eigenen Gesicht zu vermarkten. Letztendlich, den Konsum weiter anzuregen. Bewusstsein ist das, was uns an vielen Stellen noch fehlt. Bewusstes Einkaufen, weniger, hochwertiger, langlebiger einkaufen und somit auch Marken stärken, die auf Slow Fashion setzen. Ich denke, dass jeder Einzelne schon viel bewirken kann mit seinem Verhalten FAIR FASHION

FOTOS: VINH VU

und dass sich die Produktion in Zukunft immer weiter an den Konsumenten anpasst. Ich habe durch diese Art des Modelns erstmals so richtig das Gefühl, dass es nicht nur um Oberflächlichkeiten in der Branche geht. Es geht um die Werte, um die Persönlichkeit des Models. Und das ist wunderschön. Es fühlt sich richtig an, seinen Beitrag auch beruflich zu einer besseren Welt zu leisten. Kleidung, Anreise, Catering: Wie sieht Nachhaltigkeit in der Modelszene aus? Allgemein kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass die ganze Modeszene an sich viele Baustellen hat. Alleine das viele Reisen ist ein schwieriges Thema, für das es oftmals


keine einfache Lösung gibt. Ich versuche, wenn möglich, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Wenn allerdings die Location mitten im Nirgendwo ist, gestaltet sich die umweltschonende Zugfahrt schwierig. Und gerade als Frau ist die Autofahrt oftmals die sicherere Lösung. An anderen Stellen geht es meiner Meinung nach supereinfach. Bei der Ernährung beispielsweise kann man heutzutage easy veganes Catering bereitstellen. Der Impact allein durch unsere Ernährung ist enorm und wird von vielen noch unterschätzt. Ich bereite mir vor jedem Shooting mein eigenes Lunchpaket vorsichtshalber vor, da es leider nicht selbstverständlich ist, Umweltschutz auch auf die Tiere zu übertragen. Auch ist regionales Produzieren ein wichtiger Aspekt. Das gilt nicht nur für die Produkte, sondern auch für die Shootings. Klar, wirkt ein Strand in Kapstadt imposant, allerdings hat Deutschland auch wunderschöne Locations. Arbeitest du ausschließlich für vegane/ nachhaltige Marken? Angefangen habe ich als herkömmliches Model vor knapp drei Jahren. Getrieben von dem Gedanken „Du stehst noch am Anfang, du musst jeden Job annehmen“ stimmte ich jedem Job zu, unabhängig vom Produkt. Mein erster Job war für eine Fast-Fashion-Marke, bei der die Kleidung bereits beim Anprobieren auseinandergefallen ist, gefolgt mit der Anfrage, für eine Ledermarke zu werben. Beim Modeln blieb ich professionell, lächelte und das, obwohl ich eine Tierhaut in der Hand hielt, die ich privat niemals tragen würde. Mein Blick führte zum Taschenhaufen, der mir noch bevorstand. Ich realisierte, dass ich einen entscheidenden Beitrag für die Vermarktung beitrage und mitverantwortlich sein werde, dass noch mehr Tiere ausgebeutet werden. In dem Moment war ich mitverantwortlich für das Leid der Tiere. Ich beschloss, ehrlich zu mir und meinen Werten zu sein und lehnte eine erneute Buchung der Marke selbstbewusst ab – und das obwohl ich noch am Anfang stand. Wie ging es weiter? Durch einen Freund bin ich auf Fairmodel gestoßen, eine Agentur bei der ausschließlich nachhaltige Marken beworben werden. Ein Stein fiel von meinem Herzen,

ich realisierte, dass ich das Modeln nicht vollständig aufgeben muss und mir selber trotzdem treu bleiben kann. Seitdem werbe ich ausschließlich für Produkte, die einen positiven Impact auf unsere Umwelt haben oder ein wertestarkes Konzept verfolgen. Dabei stelle ich mir immer wieder die Frage: „Möchte ich mit meinem Gesicht für diese Marke werben?“ Welche nachhaltigen/veganen Modetrends für 2024 findest du derzeit besonders spannend? Mein Herz geht auf, wenn ich wertestarke Aktionen und Trends sehe, bei denen Marken eine klare Haltung einnehmen. Gerade die jüngeren Generationen sind aufgewachsen in einem Meer aus Überfluss und Wohlstand, weshalb Thrift Shopping immer mehr zum Trend wird. Second Hand, Flohmärkte, Kleidertausch Partys – jeder sucht das besondere Piece. Ein toller Trend, der gegen den Massenkonsum steht. Auch der Trend seine alten Teile upzucyceln, finde ich superspannend. Gerade Jungdesigner kreieren ganze Kunstwerke aus alter Kleidung. Ich denke, dass da ein schönes Umdenken stattfindet. Du bemühst dich, so gut es geht auch abseits des Modeljobs nachhaltig zu leben. Was heißt das konkret für dich? Mir fällt es immer noch schwer, ein gesundes Mittelmaß an Eigenanspruch und realistischen Umsetzungsmöglichkeiten zu finden. Mein Handeln orientiert sich am kategorischen Imperativ nach Immanuel Kant. So versuche ich nach der Maxime zu handeln, durch die ich zugleich wollen kann, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. Und trotzdem darf ich mir nicht die Freude an Mode und Designs nehmen lassen. Ich bin ein großer Fan von Flohmärkten, Ebay-Kleinanzeigen, Second-Hand-Shops oder Unverpackt-Läden. Auch sonst versuche ich, beruflich als Regisseurin und Videografin wertestarke Filme zu produzieren und Marken zu pushen, die ein nachhaltiges Konzept verfolgen. Als überzeugte Veganerin ist mir ein harmonisches Leben mit den Lebewesen um mich herum sehr wichtig. So achte ich stets darauf die Müllproduktion und Ressourcen zu sparen. Mir ist bewusst, dass ich nicht immer nachhaltig handeln kann. Ich bin jedoch überzeugt, dass wenn jeder sein Bestes gäbe, dass FAIR FASHION

unsere Welt schon ein klein wenig besser aussehen würde. Was würdest du dir noch in puncto Nachhaltigkeit noch in der Modelszene wünschen? Nachhaltigkeit ist mittlerweile zum Image eines Brands geworden, da viele große Marken gemerkt haben, dass die Menschen mehr als nur heiße Luft erwarten. Leider ist darunter auch viel Greenwashing zu finden. Ob eine Marke aus wirtschaftlichen Gründen nachhaltig wird oder aus ethischen, spielt keine Rolle. Allerdings finde ich es schwierig, wenn nur Logos grün gestaltet werden, um das Image zu verbessern, aber hinter verschlossenen Türen die nicht verkaufte Ware verbrannt wird. Auch die nicht offensichtlich gekennzeichneten Anteile von Wolle und anderen tierischen Produkten sind ein Thema, das definitiv noch geändert werden sollte, meiner Meinung nach. Vegane Produkte sollten entweder wie bei Lebensmitteln klar gekennzeichnet werden oder zur Selbstverständlichkeit werden

Eveline Schönfeld Preisgekrönte Regisseurin, Schauspielerin und Model: Aufgewachsen in Ostfriesland widmete sie sich bereits in frühen Jahren dem Filmemachen. Wenn sie nicht hinter der Kamera steht, dann als nachhaltiges Model davor. Fündig wurde Eveline bei der Modelagentur Fairmodel, die ausschließlich mit nachhaltigen Firmen und Models zusammenarbeitet. So setzt sich die Wahlkölnerin nicht nur privat, sondern auch beruflich für Umweltbewusstsein in der Model-Branche ein.

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Für das Wohl der Tiere Ob Schwein, Kuh und Fisch – Tiere sind fühlende Lebewesen, die es verdient haben, Schutz, Pflege und Respekt zu erhalten. Darum setzen sich Tierschutzorganisationen dafür ein, Menschen für eine artgerechtere Haltung zu sensibilisieren, Lebensräume zu schützen und vor allem den Einsatz gewaltvoller Praktiken zu verbieten. Doch wer macht was? Eine kleine Übersicht … AUTORIN: KLARA VON BEUTHEN


VIER PFOTEN – STIFTUNG FÜR TIERSCHUTZ IN DEUTSCHLAND VIER PFOTEN ist eine globale Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien, die eine Welt anstrebt, in der nicht nur Haustieren Mitgefühl und Verständnis entgegengebracht wird. Ob Mahnwache, Infoveranstaltungen, Demonstrationen und Rettung von Tieren aus katastrophalen Haltungsbedingungen – die Aktionen sind vielfältig, und man ist immer auf der Suche nach engagierten Personen für Ehrenämter. Die Arbeit des Tierschutzvereins beruht auf Transparenz, der Jahresbericht kann online eingesehen werden. vier-pfoten.de

PETA ... ist die weltweit größte Tierschutzorganisation und besteht schon seit über 40 Jahren: Sie wurde 1980 in den USA gegründet und setzt sich nicht nur für sogenannte Nutztiere ein, sondern macht sich auch für Wild-, Heim- und Versuchstiere stark. Zudem ist PeTA der Auffassung, dass Tiere auch nicht für Entertainment-Zwecke dienen sollten (etwa im Zirkus). Gleichzeitig möchte die Organisation auf die bunte Vielfalt der veganen Lebensweise hinweisen, verleiht dazu jährlich den Fashion-Award und den Food-Award und zeichnet regelmäßig die vegan-freundlichsten Mensen Deutschlands aus. peta.de

INTERNATIONAL FUND FOR ANIMAL WELFARE Gegründet 1969 in Kanada, ist der International Fund for Animal Welfare (ifaw) eine der größten Tierschutzorganisationen weltweit. Sie setzt sich vor allem für Heim-, Nutz und Wildtiere ein. So etwa nach dem Hurricane in Mexiko, wo ifaw beim Schutz bedrohter Meeresschildkröten hilft - ganz nach dem Motto: „Jedes Tier ist Teil einer Art und jede Art braucht ihren Lebensraum zum Überleben.“ ifaw plädiert außerdem für nachhaltige Lösungen. ifaw.org

SOKO TIERSCHUTZ Das Ziel der Soko Tierschutz ist klar: Sie strebt an eine Welt ohne Tierleid an. „Vor uns können sich Tierquäler nicht verstecken und wir bringen Licht in das Dunkel der Ställe, Labore und Schlachthäuser“, heißt es auf der Homepage. Ausgestattet mit Wissen und Erfahrung, arbeitet der Verein effizient und schnell, um Tierleid zu beenden. Seine Erfolge u.a.: über 100 verurteilte Tierquäler*innen, 14 geschlossene Schlachthöfe und 4 geschlossene Tierversuchslabore. Mehr über Soko Tierschutz findest du unter soko-tierschutz.org

DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND Ob Pferd, Affe oder Bär: Der Deutsche Tierschutzbund bietet Tierpatenschaften an, um ein spezielles Tier bzw. die Gattung zu unterstützen. Auch gibt es die Möglichkeit einer Fördermitgliedschaft. Nach dem Motto „Wir helfen Tieren“ setzt sich der Deutsche Tierschutzbund wie auch PeTA für Nutz- Heim-, Wild-, Versuchstiere und Tiere aus der Unterhaltungsbranche ein. Er ist der größte Tierschutzdachverband in Europa. Gleichzeitig informiert der Verein auch über eine vegane Ernährung. Für Interessierte: Es besteht die Möglichkeit einer Tierschutzlehrer-Weiterbildung.

ANIMAL EQUALITY GERMANY E.V. Animal Equality ist eine internationale Tierrechtsorganisation, die 2006 in Spanien gegründet wurde. 2012 folgte Animal Equality Germany e.V. in Deutschland. Der gemeinnützige Verein arbeitet wie viele international, um – wie auch die anderen Organisationen – die Grausamkeiten gegenüber Tieren zu beenden. Fleisch, Fisch, Milch, Eier: Der Fokus liegt auf landwirtschaftlich genutzten Tieren. Die Arbeitsmethode von Animal Equality: Zusammenarbeit mit Gesellschaft, Politik und Unternehmen. Um positive Lösungsansätze zu schaffen, bietet Animal Equality mit loveveg.de zusätzlich viele köstliche, rein pflanzliche Rezepte sowie Tipps und Tricks für den veganen Speiseplan an. Mehr über Animal Equality Germany e.V. findest du unter animalequality.de

SEA SHEPHERD Verteidigen, schützen, erhalten – so lautet die Motivation der international tätigen Meeresschutzorganisation Sea Shepherd. Denn die Ozeane seien der Ursprung allen Lebens und machen rund 90 Prozent des Lebensraumes auf dem Planeten aus, erklärt man. Als Ursachen für den Verlust der Biodiversität sieht die Meeresschutzorganisation die Fischerei, Wilderei und die Meeresverschmutzung sowie den Klimawandel. Viele berühmte Personen aus den bildenden Künsten, aus Musik und Schauspiel sind bekannte Unterstützer*innen von Sea Shepherd. Mehr über die aktuellen Kampagnen und über die Organisation gibt es unter sea-shepherd.de

tierschutzbund.de FÜR DAS WOHL DER TIERE

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ES WAR EINMAL, ES WIRD NOCH MEHR Von der Vegan Society bis hin zur ersten veganen Wurst auf deinem Teller ist viel Zeit vergangen. Wir haben die wichtigsten Ereignisse festgehalten! Wir fangen früh an: Bereits in der Antike wurde durch den Philosophen und Ma-

ANTIKE

thematiker Pythagoras (ca. 582-496 v. Chr.) Vegetarismus bekannt. Er weigerte sich, Fleisch zu verzehren. Seine Mo-

MITTELALTER / NEUZEIT

tivation ähnelte dem Konzept von Karma, denn er war der

Viele Menschen

ernähren sich ve-

getarisch, weil sie sich teure Güter wie Fleisch nicht leisten

Meinung: „Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt

können. Philosophen der Aufklärung wie z.B. Leonardo Da

auf den Menschen zurück”.

Vinci, Jean-Jacques Rousseau und Voltaire thematisierten ein Leben ohne Fleisch in ihren Schriften.

Der erste Vegetarier-Verein wird in London gegründet.

1801 1847

In Deutschland wird Vegetarismus und

Veganismus (genau wird anfangs meist

Die Gründung der Vegetarian Society folgt.

1892

nicht unterschieden) erst etwas später ein Thema. Aus dem 1867 in Thüringen gegründeten „Verein für natürliche Lebensweise” sowie einigen anderen lokalen Veggie-Verei-

1939

nen entsteht 1892 der „Deutsche Vegetarier-Bund” (VEBU,

Das dunkle Kapitel des zweiten Weltkrie-

ges beginnt. Hitler wird oft als Vegetarier

bezeichnet, ernährte sich jedoch nur zeitweise fleischlos, um

heute ProVeg).

Magen-Darm-Beschwerden loszuwerden. An sich lehnten die

Aus der Vegetarian Society geht als Abspal-

tung die von Donald Watson gegründete

Nationalsozialisten Vegetarismus ab.

1944

Vegan Society hervor.

Der Weltvegantag wird erstmals von Louise

Wallis, der zu dieser Zeit Vorsitzenden der

1980

Idee: Einen Tag schaffen, der weltweit die vegane Lebens-

2015

weise feiert.

Milchalternativen boomen. 2019 erreichen

Tierschutzorganisation PeTA.

1994

Vegan Society in Großbritannien, ins Leben gerufen. Ihre

Ob Hafer, Soja- oder Mandeldrink: Vegane

Die Aktivistin Ingrid Newkirk gründet die

Die kulinarische Vielfalt steigt: Berlin ist die vegane Hauptstadt Europas.

2019

sie knapp 400 Millionen € Umsatz. Pflanzliche Fleischund Fisch-Alternativen erfreuen sich zudem wachsender Beliebtheit.

2021

In Deutschland ist jedes fünfte eingeführte Lebensmittel vegan. Auch immer mehr

Künstler*innen und Sportler*innen leben rein pflanzlich und machen dies öffentlich.

...BIS HEUTE Laut Statistiken leben in Deutschland 1,58 Millionen Veganer (2 Prozent) und 7,9 Millionen Vegetarier (10 Prozent) (Stand 2022). Einer aktuellen Studie (November 2023) von ProVeg zufolge ist Deutschland mittlerweile sogar das Land mit dem größten veganen Angebot in Europa.

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