
4 minute read
Gerhard Engemann
from ThunMagazin 04/16
by WEBER VERLAG
Gerhard Engemann mit dem blauen Maskottchen OHA.
Seit knapp zwanzig Jahren hat Gerhard Enge- Wie muss man sich das konkret vorstellen? Wie sieht ein typischer mann die Geschäftsleitung der Oberländischen Arbeitstag von Gerhard Engemann aus? Häufig spielt sich dieser Herbstausstellung OHA inne. Wir trafen den tatsowohl im Büro als auch auf dem Messegelände ab. Gerade heute Morgen hatte ich eine Besprechung mit dem Zeltbauer. Wir plankräftigen Steffisburger auf dem Gelände der ten, ein neues Zelt aufzustellen, und merkten: Hoppla, da wird ein Thun-Expo und sprachen mit ihm über alltägliche Pfosten im Weg sein. Ich schaue dann mit den Verantwortlichen Herausforderungen und die Highlights der vor Ort, wie wir vorgehen wollen, laufe zurück ins Büro, hole Pläne, kehre aufs Messegelände zurück usw., bis wir diesjährigen Messe. «Man sieht eine Lösung finden. Da ist kein Tag wie der andere. Herr Engemann, Sie sind seit 25 Jahren bei der Organinicht, was Es gibt Leute, die sagen mir, du hast es schön, du arbeitest gerade mal während zehn Tagen im Jahr. sation der OHA tätig, knapp 20 Jahre davon als Messelei- alles dahinter- Und an diesen spazierst du an der Messe herum. ter. Ist Ihnen in all den Jahren nie langweilig geworden? Ehrlich gesagt, nein. Meine Arbeit ist extrem abwechssteckt.» Man sieht nicht, was alles dahintersteckt. Das muss man auch nicht. lungsreich. Ich bin neben dem Messegelände der Thun-Expo für die gesamte OHA verantwortlich: vom Unterhaltungsprogramm über die Und während der OHA? Können Sie sich da ein wenig zurücklehnen Sondershow bis hin zu den Ausstellern. Mein Assistent Bruno Fahrni und geniessen? Wenn jeweils am Freitag pünktlich um 13 Uhr alles und ich kümmern uns zu zweit um die ganze Administration und bereit ist und wir unsere Tore öffnen, weiss ich, wir haben’s gePlanung, unser langjähriges Team um die Umsetzung. schafft. Dann löst sich erstmal eine grosse Anspannung. Nach die-


Links Oberland XXL: Grösste Carrera-Autorennbahn im Berner Oberland. Rechts Werner Dummermuth und Gerhard Engemann: Detailbesprechung beim Aufbau.
sem kurzen Durchatmen geht es aber erst richtig los. Während des zehntägigen Messebetriebs bin ich sowohl für die Aussteller, die Mitarbeiter als auch für die Besucher da und greife korrigierend ein, wenn irgendwo Schwierigkeiten auftauchen. Unsere Kunden erwarten eine reibungslose Plattform. Diese wollen wir ihnen auch bieten.
Was hat sich in all den Jahren verändert, seit denen Sie als Messelei-
ter agieren? Der Markt hat sich stark gewandelt, sowohl die Bedürfnisse der Konsumenten als auch das Angebot. Denken Sie zurück an das Jahr 1991, mein erstes Jahr «Der Hund bei der OHA. Das Unterhaltungsangebot und die Einkaufsgewohnheiten haben sich seit dieser Zeit passt perfekt fundamental verändert ... Diese Entwicklung und zur OHA.» auch das Aufkommen des Internets gehen an einer Gibt es den OHA dieses Jahr im XXL-Format? Das ist Konsumgütermesse nicht spurlos vorbei. Damit müssen wir uns ar- momentan noch in Planung. Ich würde den OHA gerne als riesenrangieren. Ich darf zufrieden sagen, dass auch dieses Jahr wieder grossen, knallblauen Heliumballon über dem Gelände schweben alle Ausstellerplätze vergeben sind. lassen. Leider habe ich bisher von allen Fabrikanten, die ich angefragt habe, Absagen erhalten. Doch ich gebe noch nicht auf.
Wie schaffen Sie das? Ich glaube, das Wichtigste ist, dass wir authentisch bleiben. Wir sind eine Konsumgütermesse mit einer langen Tradition, die eine Plattform für Begegnungen bietet. Bei uns kommen Menschen zusammen, und zwar Face to Face und nicht Facebook to Facebook. Man trifft sich, tauscht sich aus, knüpft Kontakte, blickt sich in die Augen – auch beim Einkaufen.
Was erwartet die Besucherinnen und Besucher an der diesjährigen
OHA? Neben unseren langjährigen Kunden dürfen wir auch dieses Jahr wieder neue, spannende Aussteller begrüssen. Zudem organisieren wir eine tolle Sondershow mit dem Motto Oberland XXL, an der wir das Grösste aus dem Oberland präsentieren. Wir haben hier in der Region nämlich nicht nur den grössten Bergsee und die längste Treppe weltweit ... An der OHA werden die Besucher einen Einkaufswagen bestaunen können, der grösser ist als ein Auto, einen enormen Holztisch, unter dem man hindurchlaufen kann, ohne sich den Kopf anzustossen, den prächtigsten Muni im Stall und vieles mehr. Die Schuhmanufaktur Kandahar wird ihren grössten Schuh mitbringen. Wem dieser Schuh passt, der darf ihn mit nach Hause nehmen. Selbstverständlich wird es auch ein XXLRaclette und weitere kulinarische Riesen geben. Mit der diesjährigen Sondershow zeigen wir verschiedene Highlights aus dem Berner Oberland.
Wird Ihr Maskottchen, der blaue Ballonhund namens OHA, auch
wieder anwesend sein? Natürlich! Der OHA darf an der OHA nicht fehlen. Ballonhunde sind immer dort, wo fröhliche Leute sind, wo gefeiert und gelacht wird, wo Kinder spielen. Der Hund passt perfekt zur OHA. Wenn man einen Ballonhund aufbläst, ist er da, prallvoll und knackig, auch wenn seine Lebensdauer beschränkt ist. Genau wie bei uns. Wir geben Vollgas, sind zehn Tage lang knackig, und dann wieder fort.
Bald ist es so weit, am 26. August heisst es wieder: OHA! Worauf
freuen Sie sich am meisten? Was wir mit der oberländischen Arbeitsgemeinschaft für Holz für die Sondershow geplant haben, darauf freue ich mich sehr. Das wird im wahrsten Sinne des Wortes riesig! Ansonsten ist mein ganz persönliches Messe-Highlight jeweils die Türöffnung am Freitagmittag. Dann können wir zeigen, worauf wir das ganze Jahr hingearbeitet haben.
Text Diana Huber, Werd & Weber AG Bilder Michael Schinnerling
ist 1967 geboren, lebt in Steffisburg und ist seit 1991 bei der Organisation der jährlich stattfindenden oberländischen Herbstausstellung OHA tätig, seit 1997 Geschäftsführer der Thun-Expo. Gerhard Engemann lebt in einer festen Partnerschaft und zu seinen Hobbies gehören Kochen, Motorrad-Reisen und Wandern.