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seit 1974 Echte Schweizer Qualität

Köpfe*

Liebe Leserin, lieber Leser

Hsicht, Chance, fioffnung, Möglichkeend zum

seute wollen – und müssen – alle individuell, authentisch, einzigartig, unverwechselbar sein. Das Besondere, das Eigene, das Spezielle ist gefragt. Jeder und jede muss für sich ein USP, eine Unique Selling Proposition, ein Alleinstellungsmerkmal, entwickeln. Auf Social Media feiert der Jahrmarkt der Eitelkeiten eine Renaissance.

In der ersten Ausgabe 2024 präsentieren wir viele überzeugende Köpfe. Beispielsweise in der Titelgeschichte Nadine Friedli, eine «charmante Kämpferin», wie Karl Wild die neue General Managerin des «The Alpina Gstaad» beschreibt. Nach der Wintersaison übernehmen in vielen Hotels neue Köpfe die Führung. Das Ressort Persönlichkeiten ist so ein eigentliches Kaleidoskop von vielversprechenden, neuen Führungsköpfen. Auch der Verband HotellerieSuisse hat auf den 1. April eine neue Direktorin gewählt – Nicole Brändle. In Sachen neue Köpfe stehen März und April dem sprichwörtlichen Mai, der alles neu mache, also nicht nur nichts nach, sondern gehen sogar voran.

Überzeugende Persönlichkeiten punkten gerade in der Hotellerie selten mit Pauken und Trompeten. Vielmehr überzeugen sie als Gastgeber, Gastronomen und Geschäftsleute mit leisen Tönen, mit Leistung, mit Beständigkeit, mit Verlässlichkeit, mit Verbindlichkeit. Wer in der Branche ein bedeutender Kopf

(geworden) ist oder werden will, die oder der wird das Besonderheits­Attribut nicht durch Alleinstellung erreichen. Im Hotel ist das Team, das Miteinander, die entscheidende Grösse. Nur mit dem Team lassen sich in der Hotellerie Erfolge erreichen. Wer dies nicht kapiert, wird bald alleingestellt und findet sich auf dem Abstellgleis wieder.

Zwei überzeugende journalistische Köpfe erwähne ich in der aktuellen Ausgabe besonders, weil beide mit ihren Beiträgen wesentlich zur Qualität unseres Fachmagazins beitragen: Bruno­Thomas Eltschinger, der exquisite Wein­Kenner und Sommelier­Experte sowie Christoph Ammann, der ausgezeichnete Reise­, Tourismus­ und Hotellerie­Journalist. Bruno verabschiedet sich in den (Un­)Ruhestand. Für all die interessanten Geschichten und Personenporträts danke ich ihm im Namen des Verlags und der Redaktion herzlich (Seite 110). Christoph beglückwünsche ich im Namen des Verlags und der Redaktion für eine einzigartige Auszeichnung, den «Ehrenpreis 2024», mit dem die Vereinigung deutscher Reisejournalisten ihn und sein Lebenswerk würdign (Seite 14).

* Einen Moment lang habe ich mir überlegt, Grinde statt Köpfe als Titel zu setzen. Dieses Editorial schreibe ich mitten in der Lozärner Fasnecht, wo Grinde für vielfältigste, originelle, lustige oder gförchige Masken-Köpfe steht. Ausgehend von den Fasnachts-Grinden (Masken, Larven genannt in Basel) liesse sich ein prächtiger, philosophischer Fözali-Regen oder eine tanzende Konfetti-Gedankenschlacht entwickeln. Dafür habe ich keine Zeit mehr, denn ich will heute Abend (10. Februar) an die Fasnacht.

3
EDITORIAL
Dr. Hilmar Gernet Chefredaktor

Editorial 3 Köpfe*

6 Persönlichkeiten

Titelgeschichte

22 Nadine Friedli: «Mit dem ‹The Alpina Gstaad› ging ein Traum in Erfüllung»

30 Der Bauer und der Milliardär

Szene

32 Palace und Lodge – in Villars schliesst sich der Kreis wieder

36 Wie ein Festival die Herzen der Zermatter Hoteliers eroberte

38 Luzerner Tourismuspreise für Innovation, Kapseln und 666 Jahre Tradition

40 Chalet Hotel Schönegg Zermatt baut Spa und Weinkompetenz aus

42 Seine Zinnen erhielt das «Castell» dank einem Dachbrand

Schlafen

44 Von der Wichtigkeit des Betts

48 Hochwertige Heimtextilien von Angela Bruderer

Unternehmen

49 Die Macht der Musik: DMD2 professionalisiert die Musikgestaltung in der Hotellerie und Gastronomie

50 Sauberes Geschirr mit weniger Energie

54 Hotelwäsche – Fakten und Zahlen

55 Berufskleider in Hotels und Restaurants: Stil, Komfort und Langlebigkeit

56 Gastia 2024

Essen und Trinken

64 Koch mit Leib und Seele, Fliege und Charme

66 Wer wird goldener Koch 2025?

68 Zehn Toptrends der Transformation

70 Drei Fragen an …

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Sehnsuchtsort Hotelbar

74 Auf wilder Fahrt durchs Hochland Guatemalas

4 INHALT 01/2024
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22

Gstaad-Hype

77 «The Palace» – ein Film zwischen Sozialkritik und Klamauk

79 «Gstaad» – Warnung: ein internationaler Roman, «wie ein Beil» wird immer wichtiger

80

«Madame Gstaad» – drei faszinierende Biografien zum Mythos Gstaad: Emilie Steffen, ihr Sohn Robert und das Palace

Next Generation

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Goodbye Swiss Innovation Day Welcome Tech Forum by SHS

Controlling als Instrument für nachhaltigen Erfolg

Digital

Siemens macht Hotels effizienter und komfortabler

Zimmerreinigung nach Wahl: der Gast entscheidet

Digitalisierung: «Charlie» im Hotel

Architektur

90 «Brasserie Süd» im HB Zürich steht für Leichtigkeit und Eleganz

96

St. Galler Hotel Einstein verwebt Stickerei, Qualität und Comedy

Recht

98 Das «unbekannte» Verzichtsverbot

Vereinigung diplomierter

Hoteliers-Restaurateure VDH

100 Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet

105 VDH Partner teilt Wissen: Hochwertige Vitamine und Genuss pur

Sommelierverband Schweiz SVS

106

Der Sommelierberuf kennt nur das «Ja, gerne»

108 Eckdaten zur Geschichte der SommelierVerbände in der Schweiz

110

Der Weinmensch: Bruno­Thomas Eltschinger

112 Am Markt

Schluss-Punkt

114 Brigitte Trauffer: «Mein Gitarrenflop»

5 INHALT 01/2024
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«Das ‹Grace La Margna› ist ganz anders als die andern»

Das neue «Grace La Margna» ist das sechste Luxushotel in St. Moritz. General Manager David Frei hat gute Argumente, wenn er an den Erfolg des ganzjährig geöffneten Boutiquehotels glaubt.

Wie verliefen die ersten Monate nach Eröffnung des «Grace La Margna»?

David Frei: Wir hatten schon im vergangenen Juli ein Soft Opening mit nur einem geöffneten Gebäudeflügel und konnten so die Prozesse gut einspielen und verbessern. Der Herbst war dann sehr erfolgreich, vor allem der November. Als einziges geöffnetes Fünf­

Sterne­Hotel in St. Moritz konnten wir über tausend Übernachtungen verbuchen, was in der Dorfgeschichte wohl noch nie da gewesen ist. Die Restaurants und die Bar haben sich für die Einheimischen schnell als «place to be» entwickelt, und die Rückmeldungen sind mehr als positiv. Während der Festtage erfreuten wir uns einer sehr hohen Belegung mit tollen Raten. Erfreulicherweise konnten wir unser Versprechen einlösen und viele neue Gäste für St. Moritz begeistern und gewinnen. Viele waren das erste Mal im Dorf und haben auch gleich wieder gebucht.

Weshalb gab es diese Verzögerungen bis zur Eröffnung?

Wir hatten diverse bauliche Herausforderungen – fehlende Koordination, ein nicht einhaltbares Bauprogramm – sowie Konzeptanpassungen und ­upgrades. Das anfänglich genannte Eröffnungsdatum von Dezember 2022 war im Nachhinein mehr als utopisch. Dass wir nicht auf die Hochsaison eröffnet haben, gab uns die willkommene Gelegenheit, zu trainieren und bauliche Verbesserungen vorzunehmen.

Beläuft sich das Investitionsvolumen auf die herumgebotenen 100 Millionen Franken? Wir sprechen von etwa 90 Millionen.

6 PERSÖNLICHKEITEN

Wie verlief der bisherige Winter, und wie sind die Aussichten für die ganze Wintersaison?

Nachdem die Festtage über den Erwartungen lagen, war es im Januar etwas ruhiger. Gesamthaft zeichnet sich ein guter Winter ab. Die Zimmerbuchungen im Mai übertreffen bereits die Erwartungen, was uns gleichermassen erstaunt und erfreut.

Aus welchen Nationen setzen sich die Gäste zusammen?

Auf Platz eins steht momentan die Schweiz, auch dank Gruppen­, Meeting­ und Firmenbuchungen. Es folgen die USA, Italien, Deutschland, UK und Brasilien. Auch die Nachfrage aus den Golfstaaten ist bemerkenswert gut.

Worin hauptsächlich unterscheidet sich das «Grace La Margna» von den anderen fünf St. Moritzer Luxushäusern?

Durch den neuen, frischen Touch, den Boutique­Luxus sowie luxuriöses Understatement. Das «Grace» ist ein ganz anderes Produkt als die St. Moritzer Paläste. Es geht bei uns locker auf sehr hohem Niveau zu und her, man kann sein, wie man will. Das schätzen und geniessen vor allem die neuen Gäste. Und wir haben ein junges, ungemein motiviertes Serviceteam. Viele

David Frei

Nach einer langen Zeit der Ungewissheit wurde das Hotel La Margna vor vier Jahren von Investoren übernommen und neu- und umgebaut. Im vergangenen August konnte es unter dem Dach der exklusiven Marke Grace als «Grace La Margna» wiedereröffnet werden. General Manager ist der 38-jährige David Frei. Nach der Hotelfachschule Lausanne und praktischen Erfahrungen in Berlin und Shanghai war Frei während drei Jahren Head Concierge im «Grand Hotel Tschuggen» in Arosa. Dann wechselte er als FrontofficeManager ins «Grand Resort Bad Ragaz» und anschliessend ins «Mandarin Oriental» nach München. Vor dem Engagement in St. Moritz war Frei Distributions Manager im «Cresta Palace» in Celerina.

haben bei der Konzeptentwicklung, Baustellenreinigung und Einrichtung mitgewirkt und so zum Aufbau des Hotels beigetragen. Das hat zu einer ganz besonderen Loyalität geführt.

Sie bleiben ganzjährig geöffnet – welche Art von Gästen soll in der Nebensaison angesprochen werden?

Wir haben auch in der Nebensaison viele Gäste aus der USA, aus dem UK und den Golfstaaten. Diese sind häufig auf einer Europatour und fahren von Italien über St. Moritz nach Luzern, Zürich und München. Ganz wichtig ist für uns der Glacier Express. Als Hotel am Bahnhof liegen wir ideal für alle Bahnreisenden. Unser Gast hat sich als der typische «Mandarin­Oriental­Gast» herauskristallisiert. Auch Autogruppen und Firmen führen ihre Anlässe bei uns durch.

Die Rechnung kann mit 365 Tagen Öffnungszeit also aufgehen?

In diesem Jahr sind es sogar 366 Tage, und die Nachfrage zeigt, dass wir Erfolg haben können. Natürlich fehlen uns die Stammgäste, die schon früh bestimmte Perioden reservieren. Aber der nächste Dezember ist zum Beispiel schon sehr gut von wiederkehrenden Gästen gebucht. Auch das stimmt uns optimistisch.

7 PERSÖNLICHKEITEN

Die Frau, die frischen Schwung bringt

Julia Geffers ist Hotelprofi durch und durch. Als neue Geschäftsführerin soll sie die Vereinigung der Swiss Quality Hotels sichtbarer und grösser machen.

Christoph Ammann

Bei Swiss Quality Hotels wurde in der Vergangenheit eher hinter den Kulissen gearbeitet. Und plötzlich ist da eine Geschäftsführerin am Werk, die die Marke ins Scheinwerferlicht rückt und für Betrieb an allen Fronten sorgt. «Wenn mich etwas interessiert», sagt Julia Geffers, «dann hänge ich mich voll rein.» Die 53­Jährige leitet seit dem 1. Juni 2023 die operativen Belange von Swiss Quality Hotels, einer Genossenschaft mit aktuell 50 Mitgliedhotels. Sie setzen, wie der Name

verrät, auf Schweizer Qualität. Benchmark sind die TrustYou­Bewertungen. Ausserdem arbeitet Geffers mit der Hotelfachschule Luzern zusammen, deren Studentinnen und Studenten Mystery Checks durchführen.

Das Portfolio besteht aus Hotels im Dreiund Vier­Sternen­Bereich und befindet sich in der ganzen Schweiz verteilt – vom «Bernerhof» in Gstaad über das «Hotel Olten» bis zum «Sedartis» in Thalwil oder dem «Bellinzona Sud». Auch in der Zim­

8 PERSÖNLICHKEITEN
Julia Geffers

merzahl variieren die Hotels: zwischen 15 und 100 ist alles dabei. Manche werden von den Eigentümern, andere wiederum von Direktorinnen oder Direktoren geführt.

Zentrale bietet Full-Service-Paket

Das sechsköpfige Team von Julia Geffers, eben von Stäfa nach Zürich­Wollishofen umgezogen, unterstützt die Hotels beim Verkauf, betreut deren Kanäle technologisch und marketingmässig, unterstützt im Backoffice und hält den Kontakt zu Agenturen. «Im Prinzip bieten wir ein FullService­Paket, übernehmen Aufgaben, die sich kleinere Hotels mit beschränkten Ressourcen gar nicht leisten können», sagt Julia Geffers, die auch das Wir­Gefühl und das Networking auf den verschiedenen Stufen stärken möchte. Im März treffen sich erstmals die Frontmanager der Mitgliedhotels zum Erfahrungsaustausch, weitere Zusammenkünfte anderer Berufsgruppen sind geplant.

Swiss Quality Hotels ist eine Non­ProfitOrganisation, die den Mitgliedern gehört. Sie wurde 1986 unter dem Label «Top Welcome Swiss Hotels» gegründet und 2003 umgetauft. Die Vereinigung genoss in der Branche stets einen guten Ruf, flog beim Publikum aber weit unter dem Radar.

«Das soll sich jetzt ändern», kündigt Julia Geffers an. «Ein neues Corporate Design ist in Vorbereitung, wir werden intern und extern sichtbarer.»

Wenn sich jemand mit Hotelkooperationen auskennt, dann Julia Geffers. Sie machte während 14 Jahren Karriere bei Relais & Châteaux, wo sie zuletzt für die Mitglieder­Programme auf der ganzen Welt zuständig war, verbunden mit extensiver Reisetätigkeit. Nach einem Intermezzo bei einem Softwareanbieter für Hotels kehrte sie nun zur eigentlichen Hotellerie zurück. «Als ich von der freien Position bei Swiss Quality Hotels erfuhr, bewarb ich mich sofort», sagt die dynamische Managerin. «Der Job entspricht mir sehr.»

In letzter Zeit hat sich einiges verändert im Leben von Julia Geffers: ein neuer Job, seit gut einem Jahr verheiratet, umgezogen in eine Eigentumswohnung nach Adliswil. Drüben in Kilchberg, an ihrem früheren Wohnort, hatte sie sich um den Schweizer Pass bemüht – mit Erfolg. Die Fragen der Einbürgerungskommission hatten es, «Schweizermacher» lässt grüssen, aber in sich. «Man war sehr nett mit mir, ich hatte mich seriös vorbereitet. Aber dass ich wusste, wann das lokale Hallenbad renoviert worden war, entsprach eher dem Zufall», sinniert die quirlige Managerin.

Expansion in die Romandie?

Eigentlich ist sie eine Weltbürgerin und vielsprachig. Als Tochter eines deutschen Diplomaten ist sie in Südamerika und in Italien aufgewachsen. Seit 2009 lebt sie in der Schweiz. Julia Geffers ist weiterhin gerne auf Tour, einfach nicht mehr im Flieger, sondern per ÖV oder im Auto unterwegs. «Mein Ziel muss es natürlich sein, alle Hotels persönlich kennenzulernen. Ich nehme immer ein Mitglied meines Teams mit, das zuständig ist für das betreffende Haus. Wir klären die Bedürfnisse ab und bieten unsern Support an.» Aktionsgebiet ist vor allem die Deutschschweiz. Es gibt vier Mitglieder im Tessin. «Aber die Romandie ist weitgehend ein weisser Fleck», bedauert die Geschäftsführerin, die seit ihrer Zeit bei Relais & Châteaux ein Faible für die Westschweiz hegt.

Wo Julia Geffers dabei ist, da gibt es bestimmt kein Treten an Ort – wie gross soll den Swiss Quality Hotels werden? Jetzt zögert die Chefin, sagt dann aber: «80 Mitgliedhotels wären ideal.» Sie denkt, dass Mund­zu­Mund­Propaganda die beste Akquise ist: «Und ich freue mich, dass ich hier etwas aufbauen darf.»

Für Gäste, die bleiben

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Nicole Brändle –erste Direktorin von HotellerieSuisse: ihre Polit-Ambitionen

Am 1. April 2024 übernimmt Nicole Brändle die Direktion von HotellerieSuisse. Die 44 ­jährige Zürcherin bringt einen gut gefüllten Rucksack mit Erfahrungen und Fachwissen aus staatlichen und privaten Unternehmen mit. Für fünf politische «Schlüsselthemen» haben die neue Direktorin und HotellerieSuisse besondere Ambitionen: Revision der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit, offene Sonntage in Tourismus­Innenstädten, Fachkräfte, CO2 ­neutrale Hotellerie und das Verhältnis Schweiz­EU.

HotellerieSuissse kennt die Ökonomin Nicole Brändle bereits sehr gut. Als Mitglied der Geschäftsleitung leitet sie seit 2019 den Bereich Arbeit, Bildung, Politik. Vor ihrer Tätigkeit als Verbandslobbyistin sammelte sie Berufserfahrungen in der Wirtschaftsförderung der Stadt Zürich, bei der Credit Suisse und der Nationalbank. Sie studierte an der Universität Zürich Volkswirtschaft und hat ein Executive MBA an der INSEAD Business School in Singapur absolviert. Martin von Moos, seit 1. Januar 2024 Präsident von HotellerieSuissse, meint zur neuen Direktorin, sie sei eine «sehr gut vernetzte und erfahrene Führungskraft», die den Verband und die Branche bestens kenne. «Durch ihre bisherigen Tätigkeiten in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Sektor hat sie vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Bildung und Finanzen», wird er in der Medienmitteilung zitiert.

HotellerieSuisse startete das Auswahlverfahren für die Nachfolge des gegenwärtigen Direktors Claude

Meier nach dessen Rücktrittsankündigung im August 2023. Das professionelle Verfahren wurde von einem unabhängigen, externen Beratungsunternehmen begleitet. Nicole Brändle setzte sich dabei mit ihren «Kompetenzen und Erfahrungen» gegen eine grosse Anzahl von Mitbewerbenden durch», heisst es in der Medienmitteilung. Das grosse Interesse an der Führungsposition wertet der Verband als Zeichen für das «hohe Ansehen» von HotellerieSuisse als «moderner» und «gut positionierter Verband».

Politische Schlüsselthemen 2024

Mit der Wahl von Nicole Brändle hat sich der Verbandsvorstand von HotellerieSuisse in gewissem Sinne für Kontinuität entschieden. Auch wenn Nicole Brändle gegenüber «Hotelière» aus nachvollziehbaren Gründen noch kein Gespräch über ihre politischen Schwerpunkte an der Verbandsspitze geben wollte, sind die politischen Prioritäten klar. Im HotellerieSuisse Lobbying­Programm «Politische Schlüsselthemen 2024» hat sie gemeinsam mit dem abtretenden Direktor Claude Meier Schwerpunkte definiert.

10 PERSÖNLICHKEITEN

Wie sie die Herausforderungen zu Beginn der neuen Legislaturperiode des Parlaments angehen will, findet sich ebenfalls im Politikproramm, wofür sie mit Name und Unterschrift steht: «In einer Zeit des Wandels sind wir entschlossen, die Interessen unserer Branche mit Nachdruck zu vertreten und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die eine nachhaltige Zukunft der Schweizer Beherbergungsbranche garantieren.»

Ambition: dynamische SGH

Als Rahmen der politischen Verbandsaktivitäten sieht sie den anhaltenden Kostendruck, aber auch die erfreuliche Entwicklung der Übernachtungszahlen nach der überwundenen Pandemie. Konkret und an vorderster Stelle für das laufende Jahr nennt sie den Start zur Gesetzesrevision der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) als «Schlüsselthema». HotellerieSuisse will sich für «eine dynamische SGH» einsetzen. So sollen neu die Förderung der städtischen Betriebe durch die SGH (erweiterter Förderperimeter) möglich werden, bei gleichzeitigem Engagement für die Beherbergungsbetriebe im alpinen Raum (z. B. energetische Sanierungen).

Ambition: belebte Innenstädte

Ein zweites «Schlüsselthema» ist die Belebung der Innenstädte mit spezifischen Tourismuszonen. Davon erwarten Brändle und die HotellerieSuisse eine Förderung des «Freizeittourismus». Konkret soll es in den Städten möglich sein, Geschäfte sonntags zu öffnen. Damit würden «gleiche Spielregeln» für alle realisiert; orientiert an den Regeln, wie sie bereits in klassischen Feriendestinationen gelten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine «Anpassung des Arbeitsgesetzes» notwendig. Da wartet ein hartes Stück politische Arbeit auf die neue Direktorin.

Ambition: mehr Fachkräfte

Der Fachkräftemangel, ja der generelle Personalmangel, bleiben zentrale Herausforderungen des Arbeitsmarktes in der Schweiz. Da die Hotellerie davon besonders betroffen ist, fordert der Verband «gezielte Massnahmen, um das inländische Fachkräftepotenzial optimal zu nutzen und um die ergänzende Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland zu erleichtern». Im Vordergrund stehen günstige Bedingungen für Aus­ und Weiterbildung, ein flexibler Arbeitsmarkt sowie eine starke Sozialpartnerschaft, um die Attraktivität der Branche zu stei­

11 PERSÖNLICHKEITEN
Ab 1. April neue Direktorin von HotellerieSuisse: Nicole Brändle

gern. Ins Feld der Sozialpartnerschaft gehört auch die Verhandlung eines neuen L­GAV.

Ambition: CO2-Netto-Null-Hotellerie Nachhaltigkeit ist ein Trumpf für die erfolgreiche Zukunft der Schweizer Hotellerie. Der Verband hat vor zwei Jahren das abgelehnte CO2­Gesetz unterstützt. Im erneuten Anlauf für das CO2­Gesetz, das der Verband erneut unterstützt, sollen nun Anreize gesetzt werden, die durch Förderungen und Investitionen ergänzt werden. Konkret unterstützt werden Investitionen für Klimaschutzmassnahmen im Gebäudebereich. Im Verkehrsbereich wird generell eine «nachhaltige Mobilität» unterstützt. In der Energiepolitik steht der Verband zum Mantelerlass als zentrales Instrument für die Energieversorgung der Schweiz mit erneuerbaren Energien sowie zu einem Stromabkommen mit der EU. Befürwortet werden all diese Bestrebungen, «um das ambitionierte Netto­NullZiel» zu erreichen.

Die neue Direktorin und HotellerieSuisse werden sich in den nächsten Jahren noch mit vielen weiteren «Schlüsselthemen» beschäftigen müssen und wollen: Zweitwohnungsgesetz, Individualbesteuerung, langfristige Sicherung der Altersvorsorge, fairer Wettbewerb im europäischen (Digital­)Markt oder Stärkung der Berufsbildung.

Generationen-Verpflichtung Schweiz-EU Ein besonderes politisches und wirtschaftliches Anliegen für die Hotellerie ist eine dauerhafte und verlässliche neue Reglung im Verhältnis Schweiz–EU. Anfang des Jahres bedauerte der Verband, dass «noch immer keine Bewegung im Europadossier» festzustellen sei. Das hat sich inzwischen geändert. Die Haltung von HotellerieSuisse zum Dossier Schweiz–EU aber ist noch immer die gleiche. «Als offene, international vernetzte Volkswirtschaft ist die Schweiz auf stabile vertragliche Beziehungen mit der EU angewiesen. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit Europa ist unumgänglich.» So analysiert und positioniert sich HotellerieSuisse und will sich für eine «aktive Europapolitik einsetzen». Der Verband appelliert an alle, «die sterilen Parteigrenzen zu überwinden». Es gehe darum, die Zukunft des Wirtschaftsstandorts und den Wohlstand zu sichern. «Das sind wir den künftigen Generationen schuldig.»

Publiziert wurde das Programm mit den «politischen Schlüsselthemen 2024» am 22. Januar 2024. Unterschrieben haben das Arbeitsprogramm und die Aufforderung anzupacken Claude Meier und Nicole Brändle Schlegel, Leiterin Arbeit, Bildung, Politik. Als neue Direktorin von HotellerieSuisse darf, kann, will und wird Nicole Brändle ab dem 1. April diese Suppe auslöffeln – kein Scherz.

Claude Meier will reisen und sich neu orientieren Direktor Claude Meier verlässt die Spitze von HotellerieSuisse Ende März auf eigenen Wunsch. Der 45-Jährige hatte diesen Schritt bereits im Juni 2023 angekündigt. Meier leitete die Direktion von HotellerieSuisse seit 2016. Als Schwerpunkte seiner Amtszeit nennt HotellerieSuisse die generelle Modernisierung des Verbandes, den Aufbau des Projekts Bildungslandschaft sowie die Bewältigung der Pandemie. Während der Pandemie haben Claude Meier und seine Nachfolgerin gemeinsam eine «entscheidende Rolle im Krisenmanagement des Verbands und der ganzen Beherbergungsbranche» gespielt, heisst es in der Mitteilung des Verbandes. Zudem würdigt Präsident Martin von Moos das Wirken Meiers: «Wir danken Claude Meier für sein unermüdliches Engagement, dass er während seiner Zeit als Direktor stets an den Tag gelegt hat. Claude Meier will nach seinem Ausscheiden eine mehrmonatige Auszeit nehmen und für längere Zeit reisen. Danach will er sich beruflich neu orientieren. phg

12 PERSÖNLICHKEITEN

Ursula Kriegl neue Director Business Development von SV Hotel

Die erfahrene Hotel­Real­Estate­Expertin übernahm am 1. März eine der Schlüsselpositionen für die Expansionspläne der Schweizer Hotelgesellschaft. Mit der Weiterentwicklung der Eigenmarke Stay KooooK sowie der Umnutzung von Bestandesbauten will Ursula Kriegl den Wachstumskurs von SV fortsetzen.

Als neue Director Business Development von SV Hotel steht die Expansion auf Ursula Kriegls Agenda naturgemäss ganz oben. Im Fokus ist die inhouse entwickelte Eigenmarke Stay KooooK. Mit anstehenden Eröffnungen in Genf, Leipzig, München und Hamburg sowie weiteren gesicherten Standorten in Deutschland und in der Schweiz, hat die Wachstumsstrategie des Serviced Apartment Brand seit dem Launch 2020 bereits ordentlich Fahrt aufgenommen. Ursula Kriegl will das Momentum weiter vorantreiben. SV nennt sie «eine Idealbesetzung» für die strategisch wichtige Position im SV­Management, da sie langjährige Expertise sowie eine exzellente internationale Vernetzung in der Immobilienbranche mitbringe.

Von der Beratung ins Management

Die gebürtige Österreicherin verantwortete vor dem Wechsel zu SV als Associate Partner bei Ernst & Young Real Estate den Bereich Hoteltransaktionen und ­beratungsleistungen. Zudem blickt sie auf langjährige Tätigkeit bei der JLL Hotels & Hospitality Group zurück. Ursula Kriegl hält einen Master of Management in Hospitality der Cornell University, New York. Zudem hatte sie erste Managementerfahrungen im Frontoffice bei Marriott in Somerset, NJ, gesammelt.

Wachstum durch Umnutzung von Bestandsbauten

Neben den anstehenden Openings setzt Ursula Kriegl für das weitere Wachstum verstärkt auf Umnutzung von Bestandsbauten an zentralen Stadtlagen. SV Hotel besetzt so mit Stay KooooK das wachsende Mid­ bis Longstay Segment auch im Sinne moderner Stadtentwicklung. Die maximale Flächeneffizienz – ein Kernthema für Investoren – steht dabei im Vordergrund. Hierfür verfügt die Marke über unterschiedliche Zimmertypen wie das voll ausgestattete Studio mit dem patentierten Raumelement The Slide oder den Room ohne Küchenzeile speziell für den ShortstayBedarf.

SV Hotel gehört zur Gastronomie­ und Hotelmanagement­Gruppe SV Group mit Sitz in Dübendorf. SV Hotel betreibt als Franchisenehmerin Hotels der Marriott­Marken «Courtyard», «Residence Inn», «Renaissance« und «Moxy» in der Schweiz und in Deutschland. Neu gehört «Hyatt Centric» mit einem ersten Haus in Hamburg zum Portfolio. Die SV Group beschäftigt im DACH­Raum rund 6400 Mitarbeitende. mm/phg

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Ursula Kriegl

Ehrenpreis der Deutschen Reisejournalisten für «Hotelière»-Autor Christoph Ammann

Unser geschätzter, blinder Kollege Christoph Ammann, Hotel­Experte und Reisejournalist, erhält als erster Schweizer den Ehrenpreis der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ).

Der Ehrenpreis 2024 wird für «hervorragende Leistungen im Tourismus» vergeben.

Der ausgezeichnete Christoph Ammann

CChristoph Ammannn – Publizist der besonderen Art

Seine publizistisch-journalistische Reise startete Christoph Ammann, trotz der zunehmenden Erblindung, als Absolvent der Ringier Journalistenschule in Zürich. Später leitete er die Reiseressorts der SonntagsZeitung und des TagesAnzeigers. Für seine Arbeit nutzt er spezielle Computerprogramme, die ihm Texte und E-Mails vorlesen und mit deren Hilfe er auch die Artikel anderer Autoren und Autorinnen redigiert. Auf Pressereisen wird Christoph Ammann oft von mitreisenden Freunden, Bekannten oder Familienangehörigen unterstützt, die ihm jeweils die Umgebung beschreiben. Der 65-Jährige wohnt in Marthalen, im Zürcher Weinland, von wo aus er trotz seiner Pensionierung Ende 2022 auch weiterhin reisejournalistische Projekte betreut und für verschiedene Medien schreibt – natürlich auch für unser Fachmagazin Hotelière. phg

hristoph Ammann zählt zu den erfahrensten Reisejournalisten im deutschsprachigen Raum. Was ihn von seinen Kollegen unterscheidet, ist jedoch nicht nur sein Können, sondern auch die Tatsache, dass er seinen Beruf seit 2011 aufgrund einer Erbkrankheit ohne Augenlicht meistert. Indem er alle seine ihm verbliebenen Sinne verstärkt einsetzt, gelingt es ihm dabei, einen neuen Zugang zum Reisejournalismus zu finden. Marina Noble, die Ammann für den Preis vorgeschlagen hatte, sagt über die Vergabe des Ehrenpreises: «Wir ehren das Lebenswerk einer Persönlichkeit aus unseren Reihen, die wirklich Besonderes erbracht hat.» Die Organisatorin des VDRJ­Ehrenpreises bekundet: «Christoph Ammann hat nicht nur sein Schicksal auf bewundernswerte Weise gemeistert, sondern hat aus seinem Handicap sogar Vorteile für seine journalistische Arbeit gezogen. Indem er seine Sinne anders einsetzt, hat er seinem Reisejournalismus eine neue Prägung gegeben. Er sagt selbst, dass er hintergründiger und kritischer geworden sei.» Der Vorsitzende der VDRJ, Martin Wein, ergänzt: «Unser geschätzter Schweizer Kollege Christoph

14 PERSÖNLICHKEITEN

Der VDRJ-Ehrenpreis ist eine Bronze-Nachbildung des wohl ältesten Wagenrads der Geschichte.

ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Menschen mit Handicap selbstbestimmt leben, arbeiten und Barrieren überwinden können. Er macht Mut, dass Inklusion gelingen kann.»

Neue Hotelkonzepte und Führungsfrauen

Das Fachmagazin Hotelière und seine Leserschaft können seit gut einem Jahr Christoph Ammanns Leseperlen geniessen. In seinen Berichten legt der Reisejournalist jeweils einen Fokus auf neue HotelKonzepte und exklusive Porträts von Frauen, die in Hotels Führungspositionen innehalten.

Zur Würdigung von Christoph Ammanns Arbeit durch die VDRJ kann man nur sagen: Da hat der richtige Preis den richtigen Empfänger gefunden. Der Weber Verlag und die «Hotelière»­Redaktion gratulieren herzlich zu dieser hervorragenden Auszeichnung und grossen Ehre, die der Preis der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten für das Jahr 2024 darstellt. Die grösste Freude aber ist, dass wir Ammann als kompetenten und inspirierenden Kollegen und Autor im «Hotelière»­Team wissen – auch in Zukunft.

Blinder Seher

Gewöhnliche Journalisten können kaum ermessen, was Christoph Ammann ohne Augenlicht für jeden seiner Beiträge leisten muss. Doch Ammann meistert nicht nur die ihm gestellten Hürden, sondern nutzt die Tatsache, dass er seine Umgebung anders wahrnimmt, sogar zu seinen Gunsten. Es lockt so der Gedanke, dass er als blinder Reise­ und Tourismusjournalist über die Zeit zu einer Art Seher für das Reisen, die Hotellerie und den Tourismus geworden ist.

Christoph Ammann bezeichnet den Preis als eine «sehr schöne, unerwartete Anerkennung» und erklärt: «Ich wusste gar nicht, dass mein Ruf mir auch in Deutschland vorauseilt. Ich bin sehr gerührt und erfreut. Als Reisejournalist gewinnt man selten einen so hochkarätigen Journalistenpreis.» Der Preis, der dieses Jahr zum 49. Mal vergeben wurde, wurde Ammann im Februar im Rahmen eines feierlichen Anlasses der VDRJ in Frankfurt überreicht. Der VDRJ­Ehrenpreis ist eine Bronze­Nachbildung des wohl ältesten Wagenrads der Geschichte.

Hat Reisejournalismus noch eine Zukunft?

Diese Frage stellte Marina Noble Christoph Ammann in einem Interview, nachdem dieser von der Preisehre erfahren hatte. Im Interview berichtet Ammann über sein Leben, seine Arbeit und über Entwicklungen im Reisejournalismus – und die Frage von Marina Noble:

«Reisejournalismus hat eine Zukunft, die jedoch anders aussehen wird und auf viel mehr Kanälen laufen wird. Wenn ich früher zu einer Veranstaltung ging, wimmelte es von Reisejournalisten. Heute trifft man häufig Marketing-Leute, Kolleginnen oder Kollegen, die nicht mehr im Geschäft sind oder für Editorial Services arbeiten, ausserdem Blogger und Influencerinnen. Die freiberuflichen Reisejournalisten geben an, dass sie ihr Geld mit PR oder Editorial Services verdienen. Die Branche hat sich komplett gewandelt. Ich denke, man muss dem kritischen Reisejournalismus Sorge tragen und darauf achten, dass man möglichst unabhängig berichtet und sich von den Anbietern nicht alles diktieren lässt. Der Konsument ist durch die ganze Digitalisierung natürlich auch mündiger geworden. Er kann sich viel besser orientieren, er kann bewerten und kommentieren. Ich denke, man muss im Reisejournalismus einen Schritt weiter gehen. Man muss heute Zusatz-Informationen oder einen Zusatz-Lesespass anbieten.»

Das ganze Interview mit Christoph Ammann findet sich hier:

https://www.vdrj.de/vdrj-ehrenpreis2024-schon-frueher-fand-ich-eslangweilig-wenn-in-einem-artikelkein-einziger-mensch-vorkommt

15 PERSÖNLICHKEITEN

Karel Nölly – neuer Direktor im Luzerner Traditionshaus Seeburg

Der neue Direktor der «Seeburg» heisst Karel Nölly. Der 42­jährige Familienvater aus Greppen übernimmt damit die gesamte Leitung des weitherum bekannten 62­Zimmer­Hotels, zu dem das Restaurant Seeburg und die beliebten Attraktionen Titlis­Hütte und Sunset­Strandbar dazugehören.

Karel Nölly ist kein Unbekannter in der Zentralschweiz. Zuletzt leitete er ein kleines Gastronomieunternehmen in Luzern. Davor führte er gemeinsam mit seiner Frau über fünf Jahre hinweg das SwissChalet Merlischachen. «Es ist wie ein nach Hause kommen in die ‹Seeburg›», meint Karel Nölly, hat dieser doch während seiner Ausbildunan der Hotelfachschule Luzern bereits zweimal ein Praktikum

in der «Seeburg» absolviert. «Die Leitung dieses aussergewöhnlichen Hotels übernehmen zu dürfen, erfüllt mich mit grossem Stolz. Gemeinsam mit dem tollen, eingespielten Team möchte ich die ‹Seeburg›­Geschichte weiterschreiben», so der neue Direktor.

Mit dem neuen Direktor startet auch ein neues Team, das unter der Leitung von Marvin Bock für die Kulinarik der «Seeburg» verantwortlich ist. Marvin Bock diente schon in verschiedenen Betrieben in und um Luzern als Küchenchef. Seine Ambition ist es, unter den führenden Orten für innovative und gehobene Gastronomie in der Region zu bleiben. mm/phg

16 PERSÖNLICHKEITEN
Karel Nölly, neuer Direktor in der «Seeburg». Marvin Bock ist in der Seeburg für die kulinarische Führung zuständig.

Basler Institution bekommt mit Manuela Voser eine neue Chefin

In einer erfolgreichen Dekade leidenschaftlichen Aufbaus hat Martin Rosenhagen das «Volkshaus Basel» zu einer Institution entwickelt. Jetzt wird es die Aufgabe seiner Nachfolgerin Martina Voser sein, das Haus in die in die Zukunft zu führen. Die neue Geschäftsführerin sammelte vielfältigste Hotellerie­Kenntnisse in einigen der wichtigsten Hotels der Schweiz.

Manuela Voser: «Ich freue mich darauf das ‹Volkshaus Basel› nach einer Dekade des Aufbaus und der Neupositionierung als Institution für Hotellerie, Events und Gastronomie mit viel Herzblut und einem tollen Team in die Zukunft zu führen». Seit Anfang März führt sie als neue Geschäftsführerin das Boutique & Design Hotel Volkshaus Basel. Basel ist sie dabei schon lange mehr als nur verbunden. Nachdem sie ihre Karriere in Zürich im «Baur au Lac» und dem «Sheraton Zürich Hotel» startete, kam sie schon bald nach Basel. 2016 übernahm sie im «Grand Hôtel Les Trois Rois» die Aufgabe als Administration & Quality Manager. Vor ihrem Wechsel ins Boutique & Design Hotel Volkshaus Basel leitete sie als Vice General Manager den operativen Betrieb im «Mövenpick Hotel Basel». Dort war sie im Jahre 2021 massgeblich an der Neueröffnung mitbeteiligt.

Manuela Voser sammelte so Erfahrungen als Gastgeberin in einigen der wichtigsten Häuser des Landes und kann nun im «Volkshaus Basel» ihre Kenntnisse einbringen. Sie sieht die neue Aufgabe als «wunderbare Ausgangslage, um das ‹Volkshaus Basel› als Begegnungsstätte für Kultur­ und Designbegeisterte mit dem Hotel, seiner hervorragenden Brasserie, der Imi Bar, dem magischen Innenhof und den Event­Sälen in die Zukunft zu führen». Nach leidenschaftlichen und erfolgreichen zwölf Jahren als Aufbauer verlässt General Manager Martin Reinshagen das Boutique & Design Hotel Volkshaus Basel. Er verlasse diese «Basler Institution» auf eigenen Wunsch, erläutert der Co­Besitzer des «Volkshaus Basel» Adrian Hagenbach. «Martin Reinshagen hat das Haus zu dem gemacht, was es heute ist, und dafür sind wir ihm unendlich dankbar. Wir haben die Jahre mit ihm sehr geschätzt.» Martin Reinshagen wird dem Haus in der einen oder anderen Form verbunden bleiben. mm/phg

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Manuela Voser

Spa-Director Hans-Peter Veit will in Gonten das perfekte Spa realisieren

Anfang 2025 eröffnet das Fünf­Sterne­Hotel Huus Quell in Gonten im Appenzellerland. Damit wird das Hotelresort Appenzeller Huus komplett sein. Für den Aufbau des ganzheitlich­präventiven Wellness­Konzepts des neuen Hauses konnte Investor Jan Schoch den renommierten Spa­ und Health­Experten Hans­Peter Veit verpflichten.

Die Fertigstellung des FünfSterne­Hotels Huus Quell, die für Ende dieses Jahres geplant ist, markiert den erfolgreichen Abschluss des umfangreichen Projekts «Appenzeller Huus». Hinter dem Konzept steht Visionär und Unternehmer Jan Schoch. Der gebürtige Appenzeller hat sich mit dem Bau der drei Hotels – neben dem «Huus Quell» wurden bereits das Drei­Sterne­SuperiorHotel Huus Bären und das Boutiquehotel Huus Löwen errichtet – einen Traum erfüllt. Mitten in seinem Heimatort Gonten entsteht so eine «Lifestyle Wellness Community».

«Appenzeller Huus» verpflichtet Spa-Manager des Jahres 2023 «Es ist mir eine grosse Ehre, bei diesem einzigartigen Projekt dabei sein zu dürfen. Jan Schoch verwirklicht in Gonten ein Spa, das seinesgleichen suchen wird», so HansPeter Veit. Der 56­jährige Deutsche ist einer der renommiertesten Spa­ und HealthExperten in Europa. In der Vergangenheit hat er viele namhafte internationale Hotels und Ketten bei der Planung und Umsetzung neuer Spas unterstützt, darunter das «Brenners Park­Hotel» in Baden­Baden, das «Victoria­Jungfrau Grand Hotel Interlaken» sowie Hotels in Marrakesch und auf den Seychellen. Seit 2020 war er Director of

Spa & Wellbeing im «Grand Resort Bad Ragaz» und wurde 2023 von der Bilanz als «Spa Manager des Jahres» ausgezeichnet. Nun übernimmt der ehemalige Spitzensportler als neuer Director of Spa & Recreation den Aufbau und die Leitung des neuen Wellnessangebots im «Appenzeller Huus».

Wunschtraum wird nach 25 Jahren

Wirklichkeit

Konzipiert wurde die neue Spa­ und Wellnesslandschaft von Goco Hospitality. Inspiriert von den vier Elementen Berge, Seen, Wald und Canyon, entsteht in Gonten in den nächsten Monaten ein über 2200 Quadratmeter grosser Wellness­Bereich mit einzigartigem Ambiente, grosszügigen Grünanlagen und Blick auf das Alpsteingebirge. Das schweizweit einzigartige Behandlungsangebot beinhaltet neben modernsten Diagnose­Tools auch kombinierte Elemente aus integrativen Wellness­, Bäder­ und Thermal­Therapien, klassischen und holistischen Spa­Behandlungen, Fitness und Bewegung, Schönheit und Ästhetik, abgestimmtes Wellness­Essen und Coaching. Hans­Peter Veit ist überzeugt vom Konzept: «Seit 25 Jahren wünsche ich mir, das perfekte Spa bauen zu dürfen. Ich bin mir sicher, dass wir diesen Traum mit dem ‹Appenzeller Huus› verwirklichen werden.» mm/phg

18 PERSÖNLICHKEITEN
Hans-Peter Veit

Dirk Rosenberg, der neue Chief Financial Officer der SV Group und in dieser Funktion auch Mitglied der Konzernleitung. Bild SV Group.

SV Group mit neuem Finanzchef:

Dirk Rosenberg

Der neue Finanzchef Dirk Rosenberg ist in seiner neuen Funktion auch Mitglied der SV­Konzernleitung. Rosenberg ist ein Finanzprofi mit langjähriger Führungserfahrung:

Zuletzt agierte er als CFO der Medbase Gruppe. Er folgt auf Daniel Bürchler, der das Unternehmen verlassen hat.

«Ich freue mich sehr, dass wir mit Dirk Rosenberg einen ausgewiesenen Finanzexperten mit langjähriger Führungserfahrung für die SV Group gewinnen konnten», sagt Jörg Zulauf, Präsident des Verwaltungsrates der SV Group. Dirk Rosenberg verfügt über einen breiten und beeindruckenden Leistungsausweis in den Bereichen Finance, Treasury, Risk Management und Mergers & Acquisitions. Seit 2016 war er CFO der Medbase Gruppe und zudem auch für den Bereich IT verantwortlich. Zuvor arbeitete er bei der Migros Corporate Finance, bei Deloitte (Transaktionsberatung), im Investment Banking der Citigroup in London sowie bei der Credit Suisse in Zürich. Dirk Rosenberg ist lic. oec. der Hochschule St. Gallen und verfügt über einen MBA der Leonard N. Stern School of Business der New York University.

In den Verantwortungsbereich von Dirk Rosenberg fallen bei der SV Group nebst Finance und Controlling auch IT, Cyber Resilience, Einkauf, Qualitätsmanagement sowie Legal und Compliance. Was ihn an der neuen Aufgabe reizt, ist die thematische Breite, die er als besonders interessant und herausfordernd erachtet. Die SV Group mit Sitz in Dübendorf beschäftigt rund 6900 Mitarbeitende, davon 4800 in der Schweiz. Sie führt mehr als 500 Mitarbeiterrestaurants, Mensen an Universitäten und Schulen, Gastronomiebetriebe in Gesundheitsinstitutionen und Senioreneinrichtungen in der Schweiz, Deutschland und Österreich. mm/phg

19 PERSÖNLICHKEITEN

Thomas Unger – neuer Director Operations der Jugendherbergen

Thomas Unger übernimmt neu die Position von Philipp Estermann. Damit wird Unger auch Teil des Management­Teams und gestaltet so die strategische Ausrichtung der Organisation massgeblich mit.

In seiner neuen Position als Director Operations trägt Thomas Unger die operative Verantwortung für rund fünfzig Jugendherbergen. Er tritt als Nachfolge von Philipp Estermann an, der das Unternehmen anfangs Jahr auf eigenen Wunsch verlassen hat. Gleichzeitig amtiert Thomas Unger nun auch als Stellvertreter von Janine Bunte, CEO der Schweizer Jugendherbergen. Diese unterstreicht die Kompetenz von Thomas

Unger: «Er hat seine fachliche Expertise und strategische Führungsfähigkeit durch die Verantwortung für den F&B­Bereich des gesamten Netzwerkes unter Beweis gestellt und sich als wertvolles Mitglied unseres Teams bewährt. Seine Beförderung reflektiert das Vertrauen, das wir in seine Fähigkeit setzen, unsere Organisation mit Weitblick und Innovationskraft weiterzuentwickeln und unseren Erfolg nachhaltig sicherzustellen.»

Angefangen hat Thomas Unger im Sommer 2021 als Business Manager Food & Beverage bei den Schweizer Jugendherbergen. In dieser Funktion prägte er die gastronomische Vision des Unternehmens entscheidend mit. Unter anderem trieb er die Realisierung des Gastrokonzepts «Yoummi» voran, verbesserte das Frühstücksangebot und implementierte Selbstbedienungskioske in diversen Jugendherbergen. Vor seinem Wechsel zu den Schweizer Jugendherbergen war Thomas Unger Betriebsleiter des Restaurants Stürmeierhuus in Schlieren und der «Krone» in Zürich. Der 36­Jährige ist gelernter Koch und verfügt zudem über ein Diplom als Hôtelier­Restaurateur sowie weiterführende Qualifikationen in Hotel­ und Changemanagement. mm/phg

20 PERSÖNLICHKEITEN
Thomas Unger

Was macht eigentlich …

Stefan Noll

Er hatte einen hervorragenden Namen in der Luxushotellerie. Stefan Noll arbeitete im «Mandarin Oriental» London sowie in Luxushäusern in Indonesien und in Goa. Dann war er General Manager im «The Chedi» Chiang Mai, Thailand, wie auch im «Chedi Club» in Ubud auf Bali. Schliesslich verantwortete er die gesamte Pre-OpeningPhase im «The Chedi» Andermatt und wechselte anschliessend nach St. Moritz ins Management des «Badrutt's Palace». Dann wurde im «Grand Hotel Tschuggen», dem Tophotel in Arosa, der Direktorensessel frei. Für Stefan Noll war das die grosse Chance, erstmals die Verantwortung in einem Schweizer Spitzenhotel zu übernehmen. Und er nutzte sie. 2018 wurde er als Aufsteiger des Jahres ausgezeichnet und festigte den Platz des «Tschuggen» unter den besten Luxushäusern im Land.

Dass Noll sich vor zwei Jahren aus der Hotellerie verabschiedete, kam nicht ganz überraschend. Sein damals 9-jähriger Sohn begann ihn nämlich zu fragen, wie viel Zeit er eigentlich für ihn hätte. Schliesslich kam der Vater zum Schluss, etwas ändern zu müssen, wenn er die Entwicklung des Sohnes nicht ganz verpassen wollte. Dazu kam der Reiz, nach dreiundzwanzig Jahren Luxushotellerie noch einmal etwas anderes zu machen. Als die Gelegenheit kam, packte er diese und wechselte ins Gesundheitswesen. Als Klinikdirektor Rehazentrum Valens & Clinic Bad Ragaz sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Kliniken Valens ist er heute verantwortlich für die betriebswirtschaftliche und organisatorische Führung der Klinik.

Als Quereinsteiger im Gesundheitswesen kamen ihm Sitzungen zu klinischen Themen anfänglich zwar vor wie erste Lektionen in einer Fremdsprache. Dank kollegialer Unterstützung fand er sich aber rasch zurecht

und entdeckte viele Parallelen zur Hotellerie. Weil es eben auch immer um Menschen geht. Vor allem empfindet er seine Arbeit als sinnstiftend. «Zusammen mit meinen Mitarbeitern kann ich unseren Patientinnen und Patienten dabei helfen, wieder in ihren Alltag oder in das Leben überhaupt zurückzufinden», sagt Noll. Zusätzlich interessant wird seine Arbeit durch die Vielseitigkeit. Es kommt vor, dass er morgens eine Sitzung mit der Baukommission hat, danach ein Gespräch mit einem Patienten, am Nachmittag mit dem Küchenchef die Menüvorschläge diskutiert und später noch an einer Sitzung zur Anpassung klinischer Prozesse teilnimmt.

Ein höchst erfreuliches Thema ist für ihn die Clinic Bad Ragaz, ein Joint Venture zwischen den Kliniken Valens und dem «Grand Resort Bad Ragaz». Die Kliniken Valens als grösster Reha-Anbieter der Schweiz mit einem erstklassigen internationalen Ruf erbringen die medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Leistungen. Das «Grand Resort» als Luxushotel von Weltklasse ist zuständig für Hotellerieleistungen, Room Service, Housekeeping und die Infrastruktur der Clinic. «Wir vereinen das Beste aus zwei Welten», weiss Noll.

Er habe sich den Entscheid, ins Gesundheitswesen zu wechseln, nicht leicht gemacht und vorgängig viele Gespräche geführt, sagt er. Den Schritt, den er als Bereicherung für sein Leben empfindet, hat er nie bereut. Über eine Rückkehr in die Hotellerie hat er sich denn auch nie ernsthafte Gedanken gemacht. Er erinnert aber auch an eine alte Weisheit: «Sag niemals nie.»

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Das Luxushotel wurde 2012 eröffnet.

Neue General Manager im «The Alpina Gstaad»:

Nadine Friedli

«Mit dem ‹The Alpina Gstaad› ging ein Traum in Erfüllung»

Dass Nadine Friedli im «The Alpina Gstaad» Nachfolgerin von General Manager Tim Weiland wurde, kam einigermassen überraschend. Doch die junge Bernerin, eine ebenso konsequente wie charmante Kämpferin, hat herausragende Qualitäten.

Karl Wild

Das Mammutchalet «The Alpina Gstaad» mit der Silhouette eines Grand Hotels wurde vor zwölf Jahren mit einer fantastischen Party eröffnet und zählt seither zu den Leuchttürmen der alpinen Luxushotellerie. Gründe, sich angesichts der famosen Auswahl an Gstaader Top­Herbergen für das «The Alpina Gstaad» zu ent­

scheiden, gibt es mehrere. Am häufigsten genannt werden die Lage, die Aussicht und dass man kein Auto hört. Wir finden noch ein paar weitere. Die unterirdische Einfahrt vorbei an beleuchteten Tunnelwänden könnte einem James­Bond­Film entstammen. Im Hotel selbst dominieren dreihundertfünfzig Jahre altes Holz, Sandstein, Marmor, edelste Materialien, viel Kunst und verblüffende Hightech. Kompro­

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missloser, unaufdringlicher Luxus, alpiner Stil und exzentrischer Lifestyle bilden einen faszinierenden Mix.

Die Verdienste von Tim Weiland

Die Zimmer und Suiten sind bei allem Lu xus so gemütlich, dass man sich gar nicht wie in einem Hotel fühlt. Kaum erstaunlich, dass man hier mit hoher Wahrscheinlichkeit auch (echten) Promis über den Weg läuft. Dass das Spa zu den schönsten und besten in den Alpen zählt und die vier Restaurants genauso begeistern, ist schon fast selbstverständlich. General Manager in diesem kleinen Paradies war während gut fünf Jahren der in Südafrika aufgewachsene Deutsche Tim Weiland, ein Mann mit grosser Erfahrung in der Luxushotellerie (unter anderem «Aman Resorts»). Mit seinem unaufgeregten Führungsstil kam er ausgezeichnet an, und auch dank ihm wurde im ganzen Haus viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Weil das auf ausgeklügelte, raffinierte Weise und nicht mit erhobenem Zeigefinger geschah, wirkte es erst recht überzeugend.

Nadine Friedli und ihre Ziele

Dass General Manager Weiland per 1. März dieses Jahres in den Verwaltungsrat wechseln würde, stand schon seit geraumer Zeit fest. Seine Nachfolge wurde nicht ausgeschrieben, aber wie es so ist, sprach sich rasch herum, dass eine der begehrtesten Stellen in der europäischen Luxus­Ferienhotellerie neu zu besetzen sei. Prompt meldeten sich denn auch etliche hochkarätige Interessenten, doch die Eigentümer des «The Alpina Gstaad», die Familie Mimran sowie Marcel Bach, entschieden sich für Nadine Friedli, Weilands Stellvertreterin.

Nadine Friedli? Die Überraschung war in weiten Kreisen der Branche gross. Die noch nicht 40 ­Jährige übernimmt nämlich erstmals die Verantwortung in einem Spitzenhotel. Und dann gleich in einem vom Kaliber des «The Alpina Gstaad». Schaut man sich den Werdegang der neuen

General Managerin aber etwas genauer an, beginnt man zu verstehen. Die im Flecken Schliern bei Köniz im Kanton Bern aufgewachsene Nadine wusste nämlich schon früh, wohin der Weg sie führen sollte. Und sie verfolgte ihre Ziele mit einer bewundernswerten Hartnäckigkeit und Konsequenz.

Im «Dolder Grand» in der Küche «Ich war vielleicht zwanzigjährig, als ich wusste, dass ich eines Tages ein Luxushotel führen wollte», sagt Nadine Friedli. So besuchte sie die Hotelfachschule Luzern und erwarb einen Bachelor of Arts in Business Administration. Nach der Hotelfachschule arbeitete sie zuerst bei EAC Eltschinger in Thalwil, ein auf die Schweizer Hotellerie und KMU spezialisiertes Unternehmen, «wo ich während dreieinhalb Jahren einen umfassenden Einblick in die Geschäftsprozesse von Hotels erhielt und ein tiefes Verständnis für die Abläufe in der Finanzbuchhaltung und im Controlling entwickelte», sagt sie. Nicht unerwähnt lässt sie mit spitzbübischem Lächeln, dass sie im Basler «Les Trois Rois» auch mal im Service und im Zürcher «Dolder Grand» in der Küche gearbeitet hat.

Daniel Ziegler, ein grosser Lehrmeister Nach Gstaad ging sie vor acht Jahren wegen der Attraktivität der Destination und der guten beruflichen Perspektiven. «Ich sah die Chance, mich weiterzuentwickeln.» Sie entwickelte sich denn auch – und wie! Im «Park Gstaad» wurde sie vom damaligen General Manager Daniel J. Ziegler als Manager of Finance & Business Support eingestellt und geriet wohl an den besten Lehrmeister, den sie sich wünschen konnte. Ziegler hatte für den vor sechs Jahren verstorbenen Selfmade­Multimilliardär und Wahlschweizer Karl­Heinz Kipp einst die Tschuggen Hotel Group (heute Tschuggen Collection) aufgebaut und zählte zu den erfolgreichsten und angesehensten Luxushoteliers überhaupt, bevor er in die Schmuckbranche (Gübelin) wechselte.

Im beheizten Aussenpool ist auch im Winter eine Schwimmrunde möglich.

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Daniel J. Ziegler, genialer Lehrmeister. Die Alpina Lounge & Bar – das Herzstück

«Mich beeindruckte immer seine Liebe zum Detail, sein Perfektionismus, sein Stil und seine ‹Hands on›­Mentalität, sagt Nadine Friedli über Daniel Ziegler. «Im ‹Park Gstaad› habe ich gelernt, was ein guter Teamgeist ist. Die Zusammenarbeit unter der Leitung von Daniel Ziegler hat mir einen tiefen Einblick in die Feinheiten der Hotellerie ermöglicht und war für meine Entwicklung enorm wichtig. Ich verdanke ihm viel, und wir stehen bis heute in Kontakt.»

«Eine aussergewöhnliche Frau»

Und was sagt Daniel Ziegler dazu? «Sie war während meiner Zeit im ‹Park Gstaad› eine nicht wegzudenkende Stütze», erinnert er sich. «Sie hatte mein volles Vertrauen, und ich konnte mich immer zu hundert Prozent auf sie verlassen.» Besonders geschätzt habe er an ihr «die scharfsinnige, analytische und professionelle Art, ihre Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit, wobei sie immer den Menschen in den Mittelpunkt stellte». Sie sei eine tolle und aussergewöhnliche Powerfrau, die ihre Karriere perfekt aufgebaut und die richtigen Abteilungen in der Luxushotellerie durchlaufen habe. Und schliesslich: «Ich freue mich sehr für sie, dass sie sich im ‹The Alpina Gstaad› ihren grossen Traum erfüllen konnte.»

Nach dem «Park Gstaad» wechselte Nadine Friedli als Operations Manager für ein gutes Jahr ins nahe «Le Grand Bellevue», wo sie ebenfalls viel mitnehmen konnte. Dann wurde sie gefragt, ob sie sich einen Wechsel ins «The Alpina Gstaad» vorstellen könnte. Das dortige Team kannte sie schon recht gut, und so traf sie sich im «Charly’s», dem Gstaader Treffpunkt für Einheimische und Gäste, mit der Personalmanagerin des «The Alpina Gstaad». Es folgte ein Gespräch mit Tim Weiland im Hotel, dann war die Sache gelaufen. Vor fünf Jahren begann sie im «The Alpina Gstaad» als Director of Finance & Administration und wurde etwas später Tim Weilands Stellvertreterin.

Die Reaktion des «Alpina»-Teams Auch Weiland gegenüber empfindet Nadine Friedli grosse Dankbarkeit. «Er hat mich kontinuierlich unterstützt, an meine Fähig keiten geglaubt und mir wertvolle Gelegenheiten zur beruflichen Weiterentwicklung geboten.» Dass ausgerechnet sie zu seinem Nachfolger erkoren wurde, wurde in ihrem Arbeitsumfeld mit Applaus aufgenommen. «Wie positiv und grossartig das Team reagierte, hat mich schon unheimlich gefreut.» Anzufügen wäre, dass die Reaktion ihrer Kolleginnen und Kollegen auch ein riesiges Kompliment an sie selbst ist.

Dass es eine grosse Aufgabe ist, ein Haus wie «The Alpina Gstaad» in die Zukunft zu führen, ist ihr nur zu gut bewusst. «Die ständige Weiterentwicklung des Unternehmens ist absolute Voraussetzung, wenn man zu den allerbesten gehören will», sagt sie. «Wir arbeiten ständig daran, indem wir einen herausragenden Service bieten und unsere Gäste mit neuen künstlerischen Elementen, exklusiven Annehmlichkeiten und innovativen Angeboten in allen Bereichen zu verblüffen versuchen.» Eine Herausforderung ist es auch, die zwei neuen Residenzen (siehe Box Seite 29) korrekt im Markt zu positionieren. Diese zählen ohne Zweifel zu den exklusivsten und schönsten in Europa.

Wie man die Besitzer überzeugt Indem die Familie Mimran und Marcel Bach Nadine Friedli an die Spitze ihres Hotels beriefen, setzten sie nicht bloss auf Kontinuität, es ist auch ein Vertrauensbeweis erster Güte. Denn vor allem Marcel Bach weiss immer ganz genau, was im Hotel läuft. Er wie auch die Söhne von Jean­Claude Mimran sind sehr oft im Hotel anzutreffen, man tauscht sich telefonisch oder über WhatsApp aus. Nadine Friedli muss die Besitzerschaft als Mensch und Managerin restlos überzeugt haben. Nicht zuletzt auch mit Blick auf ihren Führungsstil beziehungsweise ihre Führungsstärke. Sie setze auf Integrität, Vertrauen und Motivation, heisst es im «The Alpina Gstaad».

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Das Hotel besitzt insgesamt 56 Zimmer. Grosser Förderer: Tim Weiland.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begegne sie auf Augenhöhe, könne gut zuhören und sei stets offen für neue Ideen. «Herausragende Leistungen können nur gemeinsam erzielt werden», sagt Nadine Friedli kurz dazu. Und noch etwas hört man im «The Alpina Gstaad»: Bei Unehrlichkeit und Intrigen sei bei ihr fertig lustig. Und zwar richtig.

«Sie wird es schaffen»

Zu den grössten Aufgaben der Luxushotellerie zählt die neue General Managerin die Förderung von jungen, motivierten Nachwuchstalenten und die verstärkte Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsaspekten – ein Gebiet, auf dem «The Alpina

Gstaad» in Europa bereits zu den führenden Häusern gehört. Auch der geschickte Einsatz und die nahtlose Integration neuer Technologien gehört für sie zu den grossen Herausforderungen. Und nicht zuletzt müsse die Hotellerie Schritt halten mit den sich ständig wandelnden Kundenbedürfnissen. «Im Luxussegment suchen die Gäste zunehmend personalisierte Erlebnisse, ein Höchstmass an Exklusivität und einen unübertrefflichen Service», weiss sie. «Das erfordert ein Höchstmass an Flexibilität und eine ständige Bereitschaft und Offenheit für Neues.» Was für sie nicht heisst, blind jedem neuen Trend hinterherzurennen. Interessanterweise hält sie sich im Innersten für den «Typ Old School».

Die Führung eines Hauses wie «The Alpina Gstaad» ist erst recht eine Mammutaufgabe, weil die Erwartungen von Gästen und Eigentümern sehr hoch sind. Noch höher als in manchem vergleichbaren Traumhotel in den Alpen. Doch Nadine Friedli wird es packen. Davon ist nicht zuletzt Daniel Ziegler, der frühere Superstar der Luxushotellerie, überzeugt: «Weil sie sämtliche Voraussetzungen mitbringt und dazu noch eine ebenso charmante wie perfekte Gastgeberin ist». Beim gemeinsamen Abendessen im «The Alpina Gstaad» war Nadine Friedli, nebenbei bemerkt, auch eine wunderbare Begleiterin.

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Das Team um Nadine Friedli

Luxus pur in zwei neuen Privatresidenzen

«The Alpina Gstaad» konnte zwei neue Privatresidenzen in Betrieb nehmen, die es in sich haben. Insbesondere Gästen, die als Gruppe oder Grossfamilie unterwegs sind, bieten die Residenzen ein Höchstmass an Exklusivität und Diskretion. Sie sind abgetrennt vom Hotel, verfügen über einen eigenen Eingang und einen diskreten Zugang zu allen Hoteleinrichtungen während der Saisonzeiten. Jede Residenz kann mit oder ohne Vollservice gebucht werden. Ein Concierge-Service während sieben Tagen rund um die Uhr ist ebenso inbegriffen wie der lokale Shuttle-Service. Bei jeder Residenz besteht die Möglichkeit, zwei En-Suite-Studios für das eigene Personal einzurichten.

The Alpina Residence

700 m² grosse Privatresidenz mit fünf En-Suite-Schlafzimmern und einer Küche mit modernsten Geräten. Acht Privatparkplätze stehen in der Tiefgarage zur Verfügung. Mit dem Privataufzug gelangt man von der Garage direkt zur Residenz. Zum Aussenbereich gehört eine grosszügige Terrasse mit eigenem, nach Südwesten ausgerichteten Garten und einem in die Landschaft gebetteten Outdoor-Whirlpool.

Preise: ab 300 000 Franken pro Woche, je nach Saison. Minimalaufenthalt eine Woche.

The Penthouse Residence

Die 520 m² grosse Privatresidenz auf den oberen zwei Etagen im West Wing umfasst fünf En-Suite-Schlafzimmer, eine Küche mit modernsten Geräten und sechs private Parkplätze in der Tiefgarage mit direktem Zugang im privaten Aufzug zur Residenz. Das Luxusapartment verfügt über mehrere Balkone, die einen atemberaubenden Panoramablick über die Berner Alpenlandschaft bieten.

Preise: ab 270 000 Franken pro Woche, je nach Saison. Minimalaufenthalt eine Woche.

Der zurückgetretene General-Manager und neue Verwaltungsrat Tim Weiland: «Unsere neuen Residenzen unterstreichen unser Engagement für exzellenten Service und unvergleichlichen Luxus. Wir verstehen Luxus auch als ein Gefühl von Privatsphäre und Freiheit und möchten Gästen einen Raum bieten, der Intimität und persönlichen Komfort mit allen Annehmlichkeiten unseres Fünf-Sterne-Superior-Hauses vereint.»

Die Architektur ist bis ins kleinste Detail im klassischen alpinen Stil gehalten.

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Die Penthouse Residence ist 560 m 2 gross und bietet atemberaubende Ausblicke.

Der Bauer und der Milliardär

Der ehemalige Skilehrer Marcel Bach ist Mitbesitzer des «The Alpina Gstaad».

Er schrieb eines der schönsten Märchen im Berner Oberland.

Karl Wild

Mit Ausnahme des weltberühmten «Gstaad Palace», das in dritter Generation von der Gründerfamilie Scherz geführt wird, sind alle fünf Luxusherbergen im Berner Oberländer Nobelkurort im Besitz von schwer reichen Investoren. Das «Park Gstaad» gehört Dona Bertarelli, die gemeinsam mit ihrem Bruder Ernesto das weltweit drittgrösste Biotech­Unternehmen Serono erbte und es dann für 16 Milliarden Franken verkaufte. Das atemberaubend schöne «Le Grand Bellevue», Schweizer Hotel des Jahres 2022, ist im Besitz der Familie von Daniel Koetser, einem kreativen, schwer reichen Unterneh­

mertyp. Das ultraluxuriöse «Ultima», die jüngste Nobelherberge im Ort, gehört einer Handvoll Erben aus Genf. Weil es von den Besitzern bisweilen auch privat genutzt wird, kann es bloss mit Einschränkungen als Hotel durchgehen.

Schlauer als ein Fuchs Besonders interessant sind auch die Eigentümer des «The Alpina Gstaad», JeanClaude Mimran und Marcel Bach. Es ist ein Duo, das unterschiedlicher kaum sein könnte. Mimran machte mit dem Anbau von Zuckerrohr in Senegal Milliarden und lebt schon seit vielen Jahren in Gstaad. Der Einheimische Bach war Bauer und gab im Winter Skiunterricht. Dann baute er in

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Gsteig für einen seiner Skischüler sein erstes Chalet, erkannte die Zeichen der Zeit und sagte der Scholle ade. Von da an war der charismatische, hemdsärmelige und schlaue Bach beim Bau fast aller schönen Chalets im Saanenland dabei, natürlich auch bei jenem seines ehemaligen Skischülers Mimran.

Die Herkunft nie vergessen Und plötzlich, er wusste kaum, wie ihm geschah, zählte Bach selbst zu den vielen Superreichen im Berner Oberland. Als die Bewilligungen da waren, taten sich Mimran und sein ehemaliger Skilehrer Bach zusammen und bauten für 350 Millionen Franken «The Alpina Gstaad». Dem steilen

Aufstieg zum Trotz hat Bach seine Herkunft nie vergessen und weiss genau, weshalb er sich in der Welt der Multimillionäre und Milliardäre so gut zurechtgefunden hat: Man dürfe sich nie verstellen, sagt er. Man solle einen gewissen Abstand wahren und sich stets bewusst sein, dass man selbst kein Superstar sei.

Marcel Bach ist regelmässig in der prächtigen Lobby seines Hotels anzutreffen. Keiner der gut betuchten Gäste käme auf den Gedanken, dass der freundliche Mann in Jeans und Pullover der Mitbesitzer dieses Gesamtkunstwerkes ist. Und dass er eines der schönsten Märchen im Berner Oberland geschrieben hat.

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Erfolg total: Marcel Bach.

Palace und Lodge –in Villars schliesst sich der Kreis wieder

Die «Villars Lodge» gehört zu einer interessanten neuen Hotelgruppe im Waadtländer Ferienort. Jean­Yves Blatt, einer der renommiertesten Schweizer Hoteliers, schaut hier zum Rechten. Die «Lodge» erinnert ihn

an seine Kindheit.

Christoph Ammann

Die Wintersonne hat sich verabschiedet, es herrscht Feierabendstimmung in Villars­sur­Ollon. Ganz unterschiedliche Arten von Gästen lassen es sich in der beeindruckenden Halle der «Villars Lodge» gutgehen. In den Lounge­Ecken sitzen Familien an kleinen Tischen. Rund um die Bar geben Skilehrer den Ton an. Bier und Weisswein fliessen, der Barmann mixt Cocktails im Akkord. Die Bar bildet eine viereckige Insel in diesem ungewöhnlich hohen Raum, in dem alles ineinander zu fliessen scheint. Im Restaurant, das von einer Showküche flankiert wird, treffen die ersten Abendgäste ein. Bald wird es nach geschmolzenem Käse riechen. Das Licht hier ist jetzt gedimmt. Die fünf Balken unter der alten Holzdecke verblassen zur Silhouette. «Bei uns herrscht eine unkomplizierte Ambiance», sagt Sébastien Platroz. Seit November 2022 führt er zusammen mit seiner Partnerin Reyna Sukkar das Drei­SternHotel mit den 57 Zimmern und drei Apartments. Die beiden hatten sich im «W Hotel» in Verbier kennen und lieben gelernt. Noch nicht mal 30 sind sie, die beide aus Frankreich stammen, und nun ein Hotel und eine

15­köpfige Crew managen. «Wir konnten Mitarbeitende rekrutieren, die die gleiche Passion verspüren wie wir», sagt Sébastien, «das macht es einfacher. Und Reyna und ich unterstützen uns gegenseitig.»

Man ist schnell per Du

Die Interaktion zwischen Gästen und Personal gestaltet sich unkompliziert. «Beim Einchecken spreche ich die Leute, die das erste Mal hier sind, mit Familiennamen an, aber schnell kommt das Du», so Reyna. Kein Wunder, die Klientel ist jung, Familien mit kleinen Kindern, Wintersportlerinnen in den Zwanzigern, Gruppen, gar Schulen. Viele Romands, auch Franzosen, Belgier und Leute aus dem UK. «Und beim Apéro sehen wir viele Einheimische an der Bar», so Reyna.

Von den Balkonen der nach Süden ausgerichteten «Lodge»­Zimmer bewundert man die Zacken der Dents du Midi, davor ein kleiner Park und das «Villars Palace». «Der schönste Blick», schmunzelt JeanYves Blatt. Der 59­Jährige wechselte im vergangenen November von Andermatt nach Villars, vom «Chedi», das er acht Jahre sehr erfolgreich als General Manager

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In der «Villars Lodge» gibt es für alle Reisende das Richtige.

geführt hatte, zur Gruppe Villars Alpine Resort (VAR). Blatt ist hier CEO und gleichzeitig General Manager des Vorzeigehauses «Villars Palace». Neben dem Fünf­SternePlus­Hotel umfasst das Portfolio das «Victoria Hotel & Residence» mit vier Sternen und die «Villars Lodge». Das «Chalet RoyAlp», ebenfalls ein Fünf­Stern­Haus, wird in den nächsten Monaten endgültig in die Gruppe mit dann insgesamt 411 Zimmern integriert. Das «RoyAlp» ist Eigentum des Genfers Marco Dunand, der in Villars ein Chalet besitzt und tiefe Zuneigung zur Region empfindet. Die drei andern Häuser befinden sich gemeinsam im Eigentum des lokalen Privatschulbesitzers Jérôme de Meyer und von Dunand. «Marco wollte dem Verfall des Flaggschiffs von Villars nicht tatenlos zusehen», erzählt Blatt.

Reich geworden im Rohstoffbusiness

Die «Bilanz» schätzt das Vermögen von Dunand und Jaeggy auf 2,5 bis 3 Milliarden Franken. Zuletzt hatten das «Palace» und die «Lodge» unterschiedliche Eigentümer. Nun schliesst sich der Kreis: 1870 war die Lodge als Dépendance des «Palace»­Vorgängerhotels eröffnet worden. Das bescheidene Haus fungierte als Unterkunft

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Jean-Yves Blatt, CEO der Gruppe Villars Alpine Resort Sébastien Platroz und Reyna Sukkar – sie führen das Hotel

für Kutscher, Zofen und andere Bedienstete, die den Schönen und Reichen in den Ferien beistehen mussten.

Klammheimlich hat sich in Villars eine formidable Hotelgruppe gebildet. Was Dunand und de Meyer investierten, bleibt ihr Geheimnis. Sie holten Blatt an Bord, um aus vier Hotels eine funktionierende Gruppe mit professionellen Strukturen zu machen, einem schlagkräftigen Backoffice, sinnvollen Synergien und einem effektiven Marketing. Während die zukünftige Ausrichtung des «Chalet RoyAlp» offen bleibt und die «Villars Lodge» sowie das auf Nachhaltikeit getrimmte «Victoria» gut positioniert sind, steht im «Villars Palace» noch viel Arbeit an. Jean­Yves Blatt möchte Tradition und Lifestyle verheiraten, mit kulturellen Events im hauseigenen Grand Théâtre neue Kundschaft anlocken und generell das Level heben: «Im Sommer wollen wir uns um die Mitgliedschaft bei Leading Hotels of the World bewerben», sagt der General Manager. «Dafür müssen wir die entsprechenden Standards implementieren. Solange die Wintersaison läuft, können wir aber nicht alles auf den Kopf stellen.»

Der Palast, der bis vor einigen Jahren ein

Club Med war, wurde umfassend renoviert, einzig die erste und zweite Etage brauchen eine Auffrischung. Blatt: «Das Potenzial ist riesig. Das Haus hat enorm viel zu bieten und wir werden es nun auch in der Deutschschweiz bekannter machen.»

Lodge läuft hervorragend

Während die Jahresauslastung im Flaggschiff die Erwartungen noch nicht erfüllt, läuft die 2019 wiedereröffnete «Villars Lodge» hervorragend.

Das rustikale Drei­Sterne­Haus zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

1. Absolute Flexibilität: Zimmerreinigung on demand

Die Kriterien der «Lodge»­Kategorie befreien den Betreiber von manchen Zwängen. Die Zimmer müssen nur einmal pro Woche gereinigt werden. «Wer aber das ‹Yes­Now›­Schild vor die Tür hängt, kriegt auch zwischendurch eine Reinigung», sagt Sébastien. «Und weil wir ausser einem Skiraum keine grosse Infrastruktur im Haus haben, können wir uns auf das Wesentliche fokussieren: Zimmer, Gastronomie und natürlich die Gäste.»

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Die «Villars Lodge» stammt aus dem Jahr 1870 und war früher das Hotel Bellevue.

Traditionell und trendy – so präsentiert sich die «Villars Lodge».

Im Restaurant werden lokale Produkte verarbeitet.

2. Essen: Neben Fondue auch Tapas Anfangs hatte man die Gäste überschätzt und füllte etwa zum Frühstück eine Vitrine mit 20 Käsesorten. «Das klappte nicht», sagt Reyna, «jetzt gibt es noch drei verschiedene Käse. Und alle sind zufrieden.» Im Restaurant wird Nahrhaftes wie Fondue, Raclette, Käseschnitte, Rösti oder Geschnetzeltes serviert. Abends in zwei Schichten. «Spätestens auf die Sommersaison hin werden wir das kulinarische Konzept anpassen und eine lifestylige Tapas­Auswahl anbieten», kündigt JeanYves Blatt an.

3. Schlafen auch mit kleinem Portemonnaie Wer wenig Geld hat, bucht in der «Villars Lodge» eines der acht Economy­SingleZimmer mit acht Quadratmetern, WC und Bad auf Etage. Insgesamt finden sich acht Zimmertypen, Doppelstockbetten für Kids und die Möglichkeit, unterschiedliche Unterkünfte zu Familiensuiten zu kombinieren. Die Zimmer beherbergen Betten, Schrank, Schreibtisch, TV­Screen und mit Ausnahmen Nasszelle. Am Kopfende des Bettes sorgt ein graues Kunstfell für Lodge­Grove. Stauraum für Skikluft und Gepäck ist genügend vorhanden.

Jean­Yves Blatt, der die exklusive Hotelwelt im «Lausanne Palace», im «Park» in Gstaad und im «Chedi» in Andermatt erlebte, verhehlt nicht, dass er für die «Villars Lodge», das niedrigsternigste Objekt im Portfolio, besondere Sympathie empfindet: «Meine Eltern führten in Rougemont, 40 Luftkilometer von Villars entfernt, eine bescheidene Pension. Als Bub empfing ich die Gäste und legte überall Hand an, wo man mich brauchte.»

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Wie ein Festival die Herzen der Zermatter Hoteliers eroberte

Dank dem Musikfestival «Zermatt Unplugged» dauert die Saison im Walliser Tourismusort länger. Das Festival hallt aber weit über den Winter hinaus.

Davon profitiert nicht zuletzt auch die Hotellerie.

An grossen Namen mangelte es schon zu Beginn nicht. Mit Suzanne Vega und Chris de Burgh war «Zermatt Unplugged» bereits bei seiner ersten Ausgabe hochkarätig besetzt. Und einer mischte beim Akustikfestival von Anfang an mit: Heinz Julen, Zermatter Künstler und Hotelier. In der «Vernissage», in Julens Konzert­ und Klublokal, fanden im Jahre 2007 die ersten Konzerte statt.

Konzeptionell war das Festival ein Erfolg. Wirtschaftlich entsprach es eher einer anspruchsvollen Bergtour. Julen wie auch Festivalmitgründer Thomas Sterchi war klar: Um wirklich wirtschaftlich operieren zu können, braucht es zusätzliche und vor allem grössere Bühnen. Beide trieb die Idee eines Zeltes mit Platz für gut 2300 Personen um.

Die Zeltbühne ist seit mehreren Jahren fixer Bestandteil von «Zermatt Unplugged». Hinzu gekommen sind eine Vielzahl weiterer Lokalitäten. Auf nicht weniger als 17 grossen und kleinen Bühnen im Dorf und auf dem Berg gibt es dieses Jahr vom 9. bis 13. April insgesamt 130 Konzerte zu erleben. Die Aushängeschilder der Ausgabe 2024: Birdy, James Arthur, Michael Patrick Kelly, Angus & Julia Stone sowie Gregory Porter. «Zermatt Unplugged» ist vom Walliser Ferienort nicht

Sebastian Metry und Line Février vom Chalet Hotel Schönegg: «Du triffst Menschen, mit denen du normalerweise nie zusammenkommen würdest.»

mehr wegzudenken. Oder wie es Heinz Julen formuliert: «Es ist eine tolle Geschichte für Zermatt. Man hat sich daran gewöhnt.» Das sah man im Walliser Bergdorf nicht immer so.

Es ist ein Win-win-Geschäft

In der Anfangszeit wehte Julen und vor allem Festivalgründer Thomas Sterchi ein rauer Wind entgegen. «Es brauchte sicherlich ein wenig Zeit, bis alle im Dorf überzeugt davon waren, dass das Festival eine gute Sache ist», sagt Rafael Biner, General Manager des «Mont Cervin Palace». Aber man dürfe nicht vergessen: «Das Musikfestival ist die Vision von Thomas Sterchi. Nicht zuletzt helfen wir Hoteliers ihm, diese umzusetzen.»

Biner hatte schon bald das Potenzial eines solchen Festivals erkannt. Das «Mont Cervin Palace», das wie das Hotel Monte Rosa und der «Schweizerhof Zermatt» zur Michel Reybier Hospitality gehört, zählt zu den ersten Kooperationspartnern. Das Fünf­Sterne­Hotel im Herzen von Zermatt beherbergt während des Festivals jeweils den Ronnie Scott‘s Jazz Club, in dem jeden Abend zwei Sessions stattfinden. Zudem stellt das «Mont Cervin Palace» dem Festival ein paar Zimmer zu einem Spezialtarif zur Verfügung und erhält im Gegenzug ein Kontingent an Freikarten. Lohnt sich

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Programm 2024

Ticketkonzerte:

9.4.: Birdy, Ben Howard

10.4.: James Arthur, Patrick Watson

11.4.: Ásgeir, Blanco White, Michael Patrick Kelly, Jack Savoretti

12.4.: Kate Nash, Flora Cash, Angus & Julia Stone, Mahalia

13.4.: Blair Davie, November Ultra, Gregory Porter, JP Cooper

Täglich: Ny Oh

Viele weitere kleine In- und Outdoor-Konzerte und After-Show-Events von knapp 50 Künstlerinnen und Künstlern sowie Zugang zum «Taste Village» gibt es mit dem Unplugged Pass (CHF 65 für alle Tage). zermatt-unplugged.ch

dies? «Es ist ein Win­win­Geschäft, darum unterstützen wir den Event», sagt General Manager Rafael Biner.

Zermatt kann jung und sexy sein

Dazu gibt es mittlerweile auch Zahlen. Eine Studie des Instituts für Tourismuswirtschaft der Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit der sozioökonomischen Forschungs­ und Beratungsstelle Rütter Soceco aus Rüschlikon kommt zum Schluss, dass Zermatt dank dem Festival rund 24 000 Übernachtungen generiert. Dies sind über 50 Prozent mehr als in der Woche vor dem Event. Die Studie macht ebenfalls deutlich: Es ist ein internationales Publikum, das «Zermatt Unplugged» anzieht. Rafael Biner stellt fest, dass das Festival bei zahlreichen Besuchern noch lange nachhallt: «Gerade bei Gästen aus dem Ausland beobachten wir regelmässig, dass diese uns auch unter dem Jahr wieder besuchen.» Und das Erfreuliche: Das Festival beschert Zermatt ein anderes Publikum. «Zermatt kann jung und sexy sein», titelte die Berner Zeitung vor einigen Jahren.

Für Sebastian Metry vom Chalet Hotel Schönegg gilt es jedoch nicht nur den kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg zu beachten. «‹Zermatt Unplugged› bringt das ganze Dorf zusammen. Ob jung oder alt, ob Saisoniers

Konzert mit Matterhornblick –für Musiker und Gäste ein Gänsehauterlebnis.

oder Einheimische, alle treffen sich am Unplugged und geniessen die Stimmung», sagt er. Metry weiss, wovon er spricht. Nicht nur, dass er Partner des Festivals ist, er war früher selbst für «Zermatt Unplugged» tätig –aus Überzeugung, wie er betont. Als ein «wahnsinnig tolles Erlebnis» beschreibt er diese Zeit. «Du triffst Menschen, mit denen du normalerweise nie zusammenkommen würdest, und erlebst Dinge, die du nicht für möglich halten würdest», sagt er. Zum Beispiel, als er 2011 mit den Musikern von OneRepublic zusammen mit einem Skilehrer auf die Piste ging und dabei fast der Gig in Zermatt ins Wasser fiel. «Einer der Band stürzte und klagte über heftige Rückenschmerzen. Ich dachte schon an Schlimmes», so Metry. Das Rückenleiden entpuppte sich beim medizinischen Check als Prellung. Dem Auftritt in Zermatt stand nichts im Wege. «So etwas vergisst du nie», sagt Metry.

Zermatt und das Unplugged­Festival passen zueinander. Das sagen heute alle Hoteliers im Dorf. «‹Zermatt Unplugged› ist geerdet und unverwechselbar. Das ist nicht einfach eine billige Kopie», sagt Heinz Julen. Und für den Künstler und Hotelier aus dem Walliser Bergdorf der Beweis dafür: «Wenn wir Zermatter zusammenstehen und am gleichen Strick ziehen, können wir Grosses auf die Beine stellen.»

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Luzerner Tourismuspreise für Innovation, Kapseln und 666 Jahre Tradition

Zum zwanzigsten Mal hat das Tourismus Forum Luzern die Auszeichnungen für bedeutende Beiträge zum Tourismus in der Zentralschweiz vergeben.

Geehrt wurden die Pühringer Foundation Group und die St. Niklausen Schiffgesellschaft Genossenschaft SNG. Der Newcomer Award ging an das «Capsule Hotel», Luzern, für ein neues, futuristisches Konzept zur Unterbringung von Gästen.

Das umfassende Engagement für die Tourismusbranche in der Zentralschweiz war ausschlaggebend, dass der Luzerner Tourismuspreis an die Pühringer Foundation Group ging. Urs Langenegger, CEO Hospitality Visions Lake Lucerne AG sagte zur Preisverleihung: «Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und sind stolz darauf, Teil der lebendigen Tourismusindustrie in der Zentralschweiz zu sein. Es ist das Anliegen von Gründer und Visionär Peter Pühringer, weiterhin in die Region zu investieren und zu ihrem Erfolg beizutragen.» Den Preis sieht er auch als Zeugnis für das generelle Engagement der Gruppe, «um die Zentralschweiz zu einem erstklassigen Reiseziel zu machen.»

Die Pühringer Foundation Group fördert Forschung, Bildung und Ausbildung in den Bereichen Health und Wealth, Entrepreneurship und Hospitality. Dabei legt sie einen Fokus auf Zukunftssicherheit durch Kapitalbildung. In der Zentralschweiz hat die Gruppe in den letzten Jahren über 500 Millionen Franken in Häuser und Infrastruktur an der Riviera des Vierwaldstättersees investiert. Dazu gehören das «Park Hotel Vitznau», das «Campus Hotel Hertenstein» und das Kultur Kulinarik Vitznau mit dem «Neuro Campus Hotel», inklusive Multimedia­ und Kammermusiksaal. Das Portfolio umfasst auch die Neurorehabilitationskliniken cereneo in Hertenstein und cereneo Vitznau und bietet insgesamt über 400 Arbeitsplätze.

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V. l. n. r.: Urs Langenegger, CEO Hospitality Visions Lake Lucerne AG, Peter Pühringer, Investor und Visionär, Pühringer Foundation, Daniel Salzmann, CEO Luzerner Kantonalbank (Jury Tourismus Award).

Ebenfalls mit dem Tourismus Award 2023 ausgezeichnet wurde die SNG. Seit 666 Jahren befördert sie Personen und Güter auf dem Vierwaldstättersee. Seit Jahrzehnten hat sie sich als ein zuverlässiger Partner für Reisegruppen und Individualtouristen etabliert. Die einzigartige Schifffahrtsgeschichte, die bis ins Jahr 1357 zurück reicht, wurde vom bekannten Luzerner Journalisten Stefan Ragaz im Buch «Von Land zu Land» aufbereitet, das im Pro Libro Verlag Luzern erschien. Es dokumentiert akribisch, kompetent und gut lesbar eine ganz besondere Wirtschafts­ und Kulturgeschichte der Zentralschweiz.

Kapseln statt traditionelle Hotelzimmer bietet das «Capsule Hotel» in Luzern seinen Gästen an. Das sind geschlossene Schlafkojen, die eine hierzulande noch einzigartige und futuristische Übernachtungserfahrung bieten. Das Konzept kommt an, ist wirtschaftlich erfolgreich und wurde mit dem Newcomerpreis des Tourismus Forum Luzern ausgezeichnet. mm/phg

Stätte der Innovation: Campus-Hotel Hertenstein.

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Chalet Hotel Schönegg Zermatt baut Spa und Weinkompetenz aus

Sebastian Metry, der das Chalet Hotel Schönegg in dritter Generation führt, wird ab sofort von seiner Partnerin Line Février unterstützt. Das Direktionspaar hat mit dem Zermatter Traditionshotel grosse Pläne.

Sebastian Metry, der bereits seit 2012 für die Geschicke des Chalet Hotel Schönegg in Zermatt mitverantwortlich ist, hat in der operativen Geschäftsführung Unterstützung von seiner Partnerin Line Février erhalten. Gemeinsam führten, erneuerten und repositionierten sie in den letzten sieben Jahren bereits erfolgreich

das ebenfalls der Familie gehörende VierSterne­Hotel National in Zermatt. Nun wollen sie die gemeinsame Erfolgsstory im Chalet Hotel Schönegg weiterschreiben.

Die Geschichte des «Schönegg» geht bis in die 1930er­Jahre zurück. 1947 wurde das «Schönegg», damals noch ein Tea­Room mit drei Zimmern, von Sebastian Metrys Grosseltern Johann und Maria Julen übernommen. Schmuckstück des mittlerweile aus zwei Chalets bestehenden Vier­SternSuperior­Hotels mit 48 Zimmern und Suiten ist die unlängst erneuerte Infinity­Terrasse. Das Hotel ist seit 2018 Mitglied der Vereinigung Relais & Châteaux.

Der 40­jährige Sebastian Metry, Vize­Präsident Hotelierverein Zermatt, und die 39­jährige Bernerin Line Février absolvierten die Hotelfachschule Lausanne und sammelten vor der Übernahme der Familienhotels viel Erfahrung in der internationalen Hotellerie. In Zermatt setzen sie das Gästewohl an erster Stelle: «Ein nettes Lächeln hier, ein kleines Extra da – wir leben, was wir lieben: die Freundlichkeit», sagt Line Février.

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Sebastian Metry und Line Février

Zum Angebot des Hotels gehört ein umfangreicher Spa­Bereich, der 2024 umund ausgebaut wird. «Es wird einen neuen Infinity­Innen­ und Aussenpool geben –natürlich mit spektakulärer ZermatterAussicht», schwärmt Sebastian Metry. Ein besonderes Augenmerk wird zudem auf den weiteren Ausbau der bereits sehr hohen Weinkompetenz gelegt. Heute beinhaltet das Weinmenü im «Schönegg» über 400 Weine, darunter Fendant und Pinot Noir von eigenen Reben sowie eigene Kreationen (Valcino). mm/phg

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Seine Zinnen erhielt das «Castell» dank einem Dachbrand

Das Hotel Castell hat seit seiner Erbauung die wechselvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts erlebt. Heute ist das Haus, das 2024 seinen 111. Geburtstag feiert, im Engadin eine etablierte Adresse als gediegenes Refugium für Kunstliebhaber, Gourmets, Wellness­ und sportliche Feriengäste.

Artur K. Vogel

Dem Hotelier und Weinhändler Hermann Gilli schwebte Grosses vor: Oberhalb des malerischen Dorfkerns von Zuoz mit seinen Jahrhunderte alten Engadinerhäusern sollte ein schlossartiges Hotel entstehen, das diesen Anspruch schon im Namen trug: Castell. Danach ging es mit dem Hotel mehrmals steil bergauf und ­ab. Bis 1996 die Castell Zuoz AG mit dem Zürcher Unternehmer Ruedi Bechtler als Hauptaktionär das Hotel erwarb.

Hermann Gilli engagierte den St. Moritzer Architekten Nicolaus Hartmann für den Bau des Hotels. Hartmann war damals der Superstar der Bündner Architektur. Er hatte z. B. das Verwaltungsgebäude der Rhätischen Bahnen in Chur erbaut, das heute zu den Kulturgütern von nationaler Bedeutung gezählt wird. Hartmann entwarf eine Anlage mit zwei mächtigen, voneinander abgewinkelten Flügeln und einem quadratischen Turm in der Mitte. Dass dessen Dachstock ausbrannte, verlieh dem «Castell» erst seinen definitiven Schloss­Charakter, denn anders als geplant erhielt der Turm nach dem Brand seine weit herum sichtbaren Zinnen.

Ständiges Auf und Ab

Der Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 brachte den Tourismus zum Erliegen, der erst Anfang der 1920erJahre wieder Fahrt aufnahm. Während der «Golden Twenties» erlebte das «Castell» seine erste Blütezeit mit berühmten Gästen und rauschenden Festen.

Giacomo Andrea Gilli trat die Nachfolge seines Vaters

an, baute ein elektrisch beheiztes Freibad und liess rund um das «Castell» viele Wanderwege anlegen. Ende des Jahrzehnts war wieder Schluss: Der New Yorker Börsencrash 1929 und die folgende Wirtschaftskrise stürzten die Welt ins Elend.

Zehn Jahr später, mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, musste die Familie Gilli aufgeben und das Hotel schliessen. Dieses ging 1955 in den Besitz des Migros­ Genossenschafts­Bundes und später einer Migros­Tochtergesellschaft über. 1961 fiel der gesamte Dachstock einem Brand zum Opfer und bekam danach flache statt der vorherigen Walmdächer. 1971 erlebte das «Castell» mit einer durchschnittlichen Belegung von 100 Prozent einen neuen Höhepunkt. Die guten Jahre dauerten bis zur Ölkrise 1973. 1989 kaufte Lukas Kunz aus Bilten GL das Hotel und verkaufte es sieben Jahre später an die heutigen Eigentümer.

Refugium der Kunst

«Wir wussten beim Kauf nicht, wohin die Reise gehen sollte», erzählt Ruedi Bechtler. Doch bald schon kam die Idee auf, im «Castell» Art Weekends abzuhalten. Sie finden bis heute jedes Jahr statt, das nächste vom 13. bis 15. September. Dass das «Castell» zum Refugium der Kunst wurde, ist kein Zufall. Ruedi Bechtler ist Maschineningenieur ETH und ausgestattet mit einem MBA der berühmten privaten Kaderschmiede Insead in Fontainebleau bei Paris und auch Künstler und Kunstsammler.

Das Sammeln von Kunst lag in der Familie: «Mein Vater hat gesammelt, ich wurde angesteckt. Mit unserer

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Vor dem Hintergrund des Castells und umgeben von den Bündner Bergen bietet der offene Zylinder «Skyspace» eine intensive Begegnung mit Architektur, Natur und Licht.

Familienstiftung, der Walter A. Bechtler Stiftung, konnten wir diverse Werke erwerben.» Ruedi Bechtler sammelt bis heute, und so hängen und stehen die Speiseräume, die öffentlichen Zonen, die Flure und Treppenhäuser, aber auch die 68 Gästezimmer des VierSterne­Superior­Hauses voll mit Werken unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstler wie z. B. Roman Signer, Fischli und Weiss, Thomas Hirschhorn, Martin Kippenberger und Chantal Michel. Am auffälligsten sind der Skyspace, der Reflecting Pool und die Rote Bar. Der Skyspace des US­amerikanischen Land­Art­Künstlers James Turrell ist ein steinerner Rundbau oberhalb des Hotels. Durch seine Dachöffnung ermöglicht er eine ständig ändernde Sicht auf die Licht­, Wolken­ und Farbspiele am Himmel. Die aus rohem Lärchenholz gefertigte Sonnenterrasse des japanischen Künstlers Tadashi Kawamata dient als Verbindung zum Felsenbad mit seinem Reflecting Pool, der ebenfalls von Kawamata entworfen wurde und als Abkühlbecken für eine Felsensauna dient. Abends hängen die Gäste an der Roten Bar ab, die von Pipilotti Rist und der Architektin Gabrielle Hächler gebaut wurde.

Mit Eigentumswohnungen querfinanziert

Ende Oktober 2002 übernahm das Gastgeberpaar Bettina und Richard Plattner die Leitung des Hotels und die Aufsicht über die umfassenden baulichen Erneuerungen. Der traditionelle Charme des Hauses wurde bewahrt. Gleichzeitig wurden alle Zimmer neu gebaut. Es gibt zwei unterschiedliche Typen: Jene, in

Das Castell allein ist schon ein kleines Kunstwerk – Bilder, Objekte, feste Installationen wie z. B. die «Rote Bar» vollenden das unverwechselbare Ambiente.

denen das einheimische Arvenholz dominiert sowie urbanere Zimmer frei vom holzlastigen Alpen­Schick. Der Speisesaal wurde sorgfältig renoviert. Der Eingangsbereich mit Kunst­ und Geschenkladen, ein grosser Teil der Infrastruktur samt Küche, die Sonnenterasse, eine Wellnessanlage mit Hamam und ein Kino entstanden neu.

Finanziert wurde der Umbau mit dem Bau und Verkauf von 17 Eigentumswohnungen in einem Neubau namens «Chesa Chastlatsch», den die holländischen Architekten Ben van Berkel und Caroline Bos entworfen hatten. «Vierjährige Verhandlungen waren nötig, um die Umzonung zu erwirken», erzählt Ruedi Bechtler. «Die Werke der Walter A. Bechtler Stiftung und Teile meiner Sammlung sollen noch über viele Jahre im ‹Castell› bleiben», verspricht Bechtler. Christine Abel und Matthias Wettstein, die das Hotel seit 2022 führen, nehmen Gäste auf Wunsch auf eine geführte Tour mit. Wie genau der 111. Geburtstag gefeiert werden soll, ist noch offen, wie Christine Abel sagt. Angedacht sei ein Event für Stammgäste im Museum der Bechtler­Stiftung in Uster im Zürcher Oberland. Der Termin ist noch nicht bestimmt. Zudem soll es verschiedene Veranstaltungen im Hotel selbst geben.

www.hotelcastell.ch

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Von der Wichtigkeit des Betts

Egal ob zu Hause oder in den Ferien, Schlaf ist eines der wichtigsten Dinge in unserem Leben, dient er doch der körperlichen Erholung. Der Schlaf ist also auch entscheidend für das Gästeerlebnis im Hotel. Und doch schlafen viele schlecht. Wie kann ein Hotel dies verbessern?

Ein Experte gibt Auskunft.

Der Schlaf trägt zur Gesundheit bei und hilft gegen diverse Krankheiten. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, dass die Schlafqualität beeinträchtigt wird. Die Folge ist Schlafmangel, was sich auf unsere Gesundheit auswirken kann. «Man kann Studien zu jeder Erkrankung finden. Denn viele Krankheiten sind garantiert auf Schlafmangel zurückzuführen», teilt der Experte Jan Herzog mit. 90 % der Lebensgesundheit entsteht im Schlaf, denn «Giftstoffe werden sozusagen rausgespült». Guter Schlaf ist aber nicht nur in den eigenen vier Wänden wichtig, sondern auch im Hotel.

Auf Reisen, an fremden Orten, schläft man jedoch oft schlechter als zu Hause. Grund dafür ist ein urinstinktiver Schutzmechanismus gegen Gefahren. Darum ist es wichtig, im Hotel eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. «Unser Unterbewusstsein braucht bis zu 30 Tage, damit es sich wieder komplett sicher fühlt. Deswegen kann man Dinge mitnehmen, die uns helfen, uns sicher zu fühlen, wie zum Beispiel das eigene Kissen.» Doch Kissen ist nicht gleich Kissen, es kann den Schlaf positiv oder negativ beeinflussen. Ein gutes unterstützt die natürliche Ausrichtung der Wirbelsäule während des Schlafs. Ein falsches kann dagegen zu Nacken­ und Rückenschmerzen führen.

Die richtige Wahl

Eine der grössten Herausforderungen in der Hotellerie ist, den Schlafkomfort und die Schlafqualität zu maxi­

mieren. Ein qualitativ hochwertiges Bett spielt dabei eine wichtige Rolle, doch ist es nicht einfach, auf die vielen verschiedenen Bedürfnisse und Anforderung der Gäste einzugehen. Es gibt verschiedene Faktoren, die ineinandergreifen:

– der Look: Die gesamte Einrichtung sollte in angenehmer und geschmackvoller Weise aufeinander abgestimmt sein;

– die Haltbarkeit: Mit der Zeit nutzen sich die Hotelbetten ab, weswegen sie aus strapazierfähigem Material sein müssen;

– der Preis: Da viele Betten angeschafft werden müssen, wird häufig zwangsweise auf das günstigste Sortiment zurückgegriffen;

– die Qualität des Materials: Da die Matratze einen entscheidenden Einfluss auf den Komfort der Gäste hat, sollten Hotels auf eine gute Qualität des Materials achten;

– der Härtegrad: Jede Matratze ist individuell. Im Hotel gilt trotzdem der Grundsatz «eine für alle», da sie für einen breiten Nutzerkreis passend und komfortabel sein muss.

Hotels wissen, dass die meisten Gäste ihr Hotelzimmer vor allem nutzen, um darin zu schlafen. Die Matratze muss also überzeugen. Häufig sind sie jedoch staubig, sinken ein oder sind zu hart. Viele billige Polster sind aber auch mit Chemikalien ausgestattet, die krank machen können. Weiter kann es sein, dass die Bettdecke so dünn ist, sodass man friert und das Kissen, egal wie man es «büschelt» unbequem ist.

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Selbst die übrige Ausstattung des Hotelzimmers stört den Schlaf: der Raum dunkelt nicht richtig ab oder die Klimaanlage lässt sich nicht regulieren.

Schlafoptimierte Räume

Ein ganzheitliches, naturkonformes Schlafsystem für einen gesunden Schlaf, das alle schlafbiologischen, orthopädischen, bettklimatischen und elektrobiologischen Voraussetzungen garantiert, ist vonnöten. «Es ist ein System, um eine möglichst hohe Schlafeffizienz zu erreichen», so der Experte. Es handelt sich um den sogenannten Power Sleeping Room, in dem das giftige Chemiebett rausgeschmissen und der gesamte Raum schlafbiologisch optimiert wird. Dieses Konzept ermög licht einen erholsamen Schlaf. Auf den Gast wartet eine freundliche, natürliche und weitestgehend metallfreie Zimmerausstattung, das sämtlichen schlaf biologischen Ansprüchen entspricht, zudem eine verbesserte Luftqualität, eine angepasste Lichtumgebung und eine angemessene Temperatur.

Die Einrichtung besteht aus natürlichen und schadstofffreien Produkten wie bio­aktiver Schafschurwolle,

massiver Esche und Naturkautschuk, wirbelsäulengerechten Lattenrosten und Matratzen, um mögliche Rückenschmerzen und Verspannungen vorzubeugen, und einem «Kissenmenü», aus dem man dasjenige aussuchen kann, das für einen geeignet ist, egal ob Rücken­, Seiten­ oder Bauchschläfer.

Fazit

Menschen brauchen und fordern guten Schlaf. Der Schlafplatz soll orthopädischen, klimatischen sowie elektrobiologischen Anforderungen genügen und gleichzeitig auch zum Hotel passen. Doch wer zuhause schlecht schläft, schläft im Hotel in der Regel nur noch schlechter. Es ist deswegen wichtig, bei Hotelbetten die richtige Wahl zu treffen. Ein gutes Hotelbett gehört zum Hotelkonzept – heute und in der Zukunft. Das Hotel muss sich ansprechend und modern zeigen und gleichzeitig auf die Wünsche und Anforderungen der Gäste eingehen.

Dieser Bericht erschien mit fachkundlicher Unterstützung von Schlafexperte Jan Herzog: www.jan-herzog.com.

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Die Macht der Musik: DMD2 professionalisiert die Musikgestaltung in der Hotellerie und Gastronomie

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Alexander Dal Farra, Sie bieten Hintergrundmusik für Hotelbetriebe an. Welchen Stellenwert hat die Musik in einem Hotel oder Restaurant?

Musik kann eine subtile, aber wirkungsvolle Rolle dabei spielen, die Atmosphäre in einem Raum positiv zu beeinflussen. DMD2 Music bietet eine breite Palette von Playlists zur passenden musikalischen Untermalung von unterschiedlichen Bedürfnissen: sei es die Rooftop­Bar, die Raclette­Stube oder den Spa­Bereich eines Hotels.

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Wie integriert ein Hotel oder ein Restaurant das Programm von DMD2 Music?

Die Streams von DMD2 Music sind über alle gängigen Plattformen empfangbar – von Webplayer, Tablet­Apps, bis hin zu Sonos und vielen weiteren Beschallungssystemen. Bei Unsicherheiten sind wir als Schweizer Anbieterin leicht erreichbar und immer lösungsorientiert behilflich.

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Alexander Dal Farra, Gründer und CEO von DMD2.

Wenn überhaupt, dann sollte nur mit kaltem Wasser vorgespült werden.

Sauberes Geschirr mit weniger Energie

Kaum ein gewerbliches Küchengerät ist so häufig im Einsatz wie der Geschirrspüler. Seit diesem Jahr sind neue Deklarationsvorschriften in Kraft, die die Wahl effizienter Apparate erleichtern. Der Bund subventioniert den Kauf neuer Geräte bis zu dreissig Prozent. Wer zudem das Personal richtig schult, spart neben Geld zusätzlich auch Strom.

Pieter Poldervaart, EnergieSchweiz

Saubere Gläser sowie einwandfreies Geschirr und Besteck sind Visitenkarte einer erfolgreichen Gastronomie, entsprechend hoch sind die Ansprüche an Geschirrspüler. Diese Geräte sind deshalb häufig im Dauerbetrieb. Entsprechend entfällt auf sie ein beträchtlicher Anteil des Energieverbrauchs. Um bei Neuanschaffungen den künftigen Stromverbrauch abschätzen zu können, braucht es zwingend vergleichbare Informationen. Die Schweiz ist dabei weiter als die EU. Neben dem Stromverbrauch macht die neu vorgeschriebene Deklaration auch Angaben zum Wasserverbrauch und zur Reinigungsleistung.

Wärmerückgewinnung und Isolation

Beim Spülvorgang sind hohe Temperaturen erforderlich, was viel Strom zur Erwärmung der Waschlauge verbraucht. Wichtig ist deshalb, ein Gerät anzuschaffen, das über eine Wärmerückgewinnung verfügt. Heute wird diese Vorrichtung bei den meisten Modellen als Option angeboten. Dabei wird die Abwärme aus der Innenluft sowie aus dem Abwasch­ und Nachspülwasser gewonnen. Über einen Wärmetauscher wird das zulaufende Kaltwasser vorgewärmt. Es wird entsprechend weniger Energie benötigt, um die Betriebstemperatur zu erreichen. Eine Wärmerückgewinnung senkt bei Untertischmodellen den Stromverbrauch um etwa zehn Prozent, bei anderen Maschinen sogar um

50 UNTERNEHMEN

Wärmerückgewinnung wie hier bei einem Gerät von Meiko macht Geschirrspüler effizienter – neu muss deklariert werden, welche Typen mit dieser Technik aus gerüstet sind.

zwanzig Prozent. Eine zusätzliche Motivation, auf effiziente Geräte zu wechseln, ist das Förderprogramm Ecogastro.org mit Unterstützung des Bundesamts für Energie. Es übernimmt bis zu dreissig Prozent des Kaufpreises eines Neugeräts.

Weniger Lärm und Dampf

Eine Luft­Wärmerückgewinnung saugt den Dampf ab, bevor die Maschine mit dem gereinigten Geschirr geöffnet wird. Das hilft, die Raumluft zusätzlich zu entlasten. Ein doppelwandiges Gehäuse und eine isolierte Haube senken den Stromverbrauch ebenfalls. Als positiven Nebeneffekt reduzieren diese Dämmungen das Lärmaufkommen, was die Arbeitsbedingungen in der Küche verbessert.

Weil das Warmwasser immer häufiger aus erneuerbaren Energien aufbereitet wird, ist es sinnvoll, wenn auch die neue Spülmaschine an das bestehende Warmwassernetz angeschlossen ist und ins Gesamtsystem des Gebäudes integriert wird. Schliesslich sind moderne Geräte mit Steuerungen ausgerüstet, die etwa bei längerer Inaktivität die Wassertemperatur absenken und so Verluste reduzieren, oder bei Nichtgebrauch die Haube schliessen. So bleibt die Restwärme im Innern der Maschine.

«Wir wollen den Stromverbrauch senken»

Besonders energieeffiziente Geschirrspüler sind bereits auf dem Markt. Gute Erfahrungen hat damit zum Beispiel das Hotel

51 UNTERNEHMEN

Nur volle Körbe mit schmutzigem Geschirr gehören in den Spüler.

Geschirrspüler nur zum Austauschen der Körbe öffnen – so bleibt die Wärme im Innern gespeichert.

Arte in Olten gemacht. Das Tagungshotel direkt am Bahnhof hat an 365 Tagen im Jahr geöffnet. Das Restaurant verfügt über 160 Sitzplätze und ist täglich 18 Stunden geöffnet – da fällt viel schmutziges Geschirr an. «Die Gläserabwaschmaschine steht bei uns praktisch pausenlos im Einsatz», erklärt Direktor Thomas Steidle. Nachdem das Hotel bereits im Sommer eine grosse Korbmaschine ersetzt hatte, stand auch der Ersatz der Gläserabwasch­

maschine an. Für Steidle war klar, dass man erneut auf ein stromsparendes Gerät setzen wollte. «Die starke Strompreiserhöhung zwingt uns, wenn immer möglich den Verbrauch zu optimieren», begründet Steidle die Wahl. Bereits seit Längerem setzt das «Arte» auf Wärmerückgewinnung. Ein Vorboiler nimmt die Abwärme auf, sodass das Waschwasser schon bei 35 Grad vortemperiert ist. Trotzdem ist das neue Gerät gegenüber dem Vorgänger­

52 UNTERNEHMEN

Wer das Gerät nicht schon frühmorgens, sondern erst dann in Betrieb nimmt, wenn es nötig ist, spart zusätzlich Strom.

modell nochmals sparsamer. Übers Jahr gerechnet dürfte das Hotel damit rund zwölf Prozent Strom sparen. Das bedeutet, dass der Mehrpreis gegenüber einem konventionellen Gerät nach sieben Jahren wieder eingespielt ist. Auch in der täglichen Anwendung lässt sich die Effizienz verbessern, wenn das Personal richtig geschult ist, weiss Steidle.

Gestaffelt einschalten

Dass die Küche insgesamt ein beträchtliches Strom­ und damit Kostensparpotenzial hat, ist Steidle bewusst: Im «Arte» sorgt eine elektronische Lastensteuerung dafür, die Verbrauchsspitzen zu kappen. Denn neben dem Stromverbrauch wird dem Gastrobetrieb als Grossverbraucher auch die abgerufene Spitzenleistung verrechnet. Steidle will prüfen, ob zusätzlich Strom gespart werden kann, wenn die Standby­Zeit gewisser Küchengeräte verkürzt wird. In der «Arte»­Küche beginnt die Arbeit zwar um 9 Uhr morgens, doch längst nicht alle Geräte müssen schon von Beginn an, sondern könnten gestaffelt eingeschaltet werden.

Das Team weiss Bescheid Neben effizienten Geräten mit Wärmerückgewinnung braucht es ein gut geschultes

Team, um das volle Potenzial der modernen Spüler zu nutzen, wie Stephan Künzle, Energieberater Geschäftskunden bei der ewz, erklärt. «So sollte man die Maschine nur um die Aufheizzeit früher einschalten und nicht schon beim Betreten der Küche.»

Weitere Tipps von Künzle: Es reicht meist aus, das Geschirr nur kalt vorzuspülen. Banal, aber für die Praxis ist schliesslich Künzles Hinweis: «Es ist entscheidend, die Maschine nur laufen zu lassen, wenn der Geschirrkorb voll ist.»

Weitere Infos zum Thema (Faktenblatt): www.bfe.admin.ch/gewerblichegeschirrspueler

53 UNTERNEHMEN

Hotelwäsche – Fakten und Zahlen

Gäste achten im Hotel besonders auf hochwertige Hotelwäsche. Sie ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal und kann das Wohlbefinden und die Zufriedenheit deutlich steigern. Ein paar Zahlen und Fakten.

1. Egal, ob schlichte oder auffällige, weisse oder farbige Bettwäsche – es sind bestimmte Qualitätsstandards erforderlich: atmungsaktive, hautfreundliche, 100 % bügelfreie Baumwolle, die temperaturausgleichend sowie feuchtigkeitsregulierend wirkt und weder zu schwer noch zu leicht ist.

2. Es ist wichtig, bei der Bettwäsche für Hotels auf die Hygiene und Pflegeleichtigkeit zu achten, denn die Nutzung von Hotelwäsche hängt auch vom häufigen Reinigen und Bügeln ab. Daher sind die Materialien geeignet, die bei 60° C gewaschen werden können sowie sicher für den Trockner sind. Sie sollen zudem weich, hygienisch sauber, saugstark und fusselfrei bleiben.

3. Für grössere Hotels reichen mehrere Kilogramm – sogar mehrere Tonnen – Wäsche nur für ca. 6 Monate. Die durchschnittliche «Lebenserwartung» eines Handtuchs beträgt 150 bis 200 Waschdurchgänge, dann muss es entsorgt werden.

4. Ideal für die Hotelwäsche ist Desinfektionswaschmittel ab 30° C oder 60° C. Die Wäsche bleibt so frei von Bakterien und Gerüchen.

5. Es wird empfohlen, von jedem Wäschestück drei bis fünf «Kopien» zu kaufen.

6. Die Anzahl der Handtücher, die ein Hotel anbieten sollte, hängt von der Sterne­Kategorie ab. So muss ein einsterniges weniger Tücher anbieten als ein höhersterniges.

7. In der Regel benötigt ein Waschgang mit 10 kg Wäsche mindestens 50 l Wasser und etwa 1,2 kWh Strom.

8. Die Wiederverwertungs­Rate für Handtücher zu steigern, spart über 125 000 Handtücher, was etwa 129 000 l Wasser und 1,6 kg CO2 entspricht.

9. Etwa 2000 CHF bis 5000 CHF werden für jede Waschschleudermaschine mit einem Fassungsvermögen von 10 bis 20 kg, und ungefähr 10 CHF pro Liter Flüssigreiniger bei den Waschmitteln und 6000 CHF für die angeschaffte Hotelwäsche bei ca. 60 Betten berechnet.

10. 85 % der Wäsche wird gekauft, während 15 % geleast wird.

54 UNTERNEHMEN

Berufskleider in Hotels und Restaurants: Stil, Komfort und Langlebigkeit

Vom Empfang bis zum Housekeeping –in jeder Abteilung der Hotel­ und Restaurantbranche spielt das Erscheinungsbild eine entscheidende Rolle. Durch geschickt gestaltete Uniformen können Mitarbeiter nicht nur ihre Funktion optimal erfüllen, sondern auch die Markenidentität des Unternehmens repräsentieren. Von eleganten Anzügen und Kleidern für das Frontoffice­Personal bis hin zu praktischer und dennoch stilvoller Arbeitskleidung für das Housekeeping – die richtige Kombination aus Stil, Komfort und Funktionalität trägt dazu bei, einen bleibenden Eindruck bei Gästen zu hinterlassen und das professionelle Image des Unternehmens zu stärken.

Berufsbekleidung muss nicht nur gut aussehen und bequem sein, sondern auch strapazierfähig und langlebig. Hochwertige Materialien und sorgfältige Verarbeitung gewährleisten, dass die Kleidungsstücke auch bei häufigem Tragen und intensivem Einsatz lange Zeit halten, ihre Form sowie Farbe behalten.

Entscheidende Faktoren sind neben einer angemessenen Pflege, um die Lebensdauer der Kleidungsstücke zu verlängern, auch die Warenkenntnisse/­beschaffenheit der Stoffe, Färbungen und Veredelungen der Textilien.

Durch eine Beratung der Wäsche­Perle erfahren Sie, welche Punkte entscheidend sind für eine langfristige Zufriedenheit.

Investitionen in hochwertige Berufskleidung zahlen sich nicht nur durch den professionellen Auftritt aus, sondern durch ihre Langlebigkeit und Beständigkeit gegenüber einem spontanen Kauf.

Ihre Gäste brauchen Sie. Ihre Textilien die WäschePerle. Seite an Seite für ein textiles Vertrauen.

Wäsche-Perle AG 3800 Interlaken

55 UNTERNEHMEN ADVERTORIAL

DIE KUNST DER GASTFREUNDSCHAFT ENTDECKEN.

24. bis 26. März 2024

Olma Messen St.Gallen

Ostschweizer

Treffpunkt der HospitalityBranche

MESSEVORSCHAU GASTIA
gastia.ch

Drei Gründe, warum die Gastia 2024 für Hoteliers und Hotelières Pflicht ist

Die Gastia, die junge Fach­ und Erlebnismesse für Gastfreundschaft auf dem Gelände der Olma Messen St. Gallen, öffnet vom 24. bis 26. März 2024 ihre Tore. Bereits zum zweiten Mal bringt sie nationale und internationale Anbieterinnen und Anbieter mit regionalen Vertreterinnen und Vertretern aus der Gastronomie und Hotellerie zusammen. Mit rund 150 Ausstellenden ist die Gastia ein wichtiger Branchentreffpunkt in der Grossregion Ostschweiz und Graubünden.

Die Gastia findet vom 24. bis 26. März 2024 auf dem Gelände der Olma Messen St.Gallen statt.

Tickets und weitere Informationen unter

www.gastia.ch

1. Hotellerie und Gastronomie mit allen Sinnen erleben

Die Gastia ist nicht nur eine Messe, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Hier treffen Trends, visionäre Konzepte, neue Produkte, Services und Dienstleistungen aufeinander. Mitarbeitende der Hotellerie und Gastronomie kommen an der Ostschweizer Boutique­Messe zusammen, um einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Hier tauschen sie sich fachlich aus, pflegen Kontakte und zelebrieren den Genuss.

2. Neue B2B-Produkte kennenlernen

Die Gastia deckt ein breites Themenspektrum ab, um den Bedürfnissen der regionalen Branche gerecht zu werden: Mit rund 150 Ausstellenden bietet sie einen umfassenden Überblick über Produkte und Dienstleistungen für die Gastronomie und Hotellerie. Von der Kücheneinrichtung über Lebensmittel und Rohstoffe bis hin zu digitalen Systemen – hier finden Mitarbeitende aus der Hotellerie alles unter einem Dach. Das vielfältige Angebot kann an der Gastia in einem übersichtlichen Format entdeckt und erlebt werden.

3. Einzigartiger Austausch und interaktives Networking

Die junge Fachmesse bietet mit diversen Referaten Wissenstransfer für Fachleute. Alle, die in einem Hotel­ oder Gastrobetrieb arbeiten, haben hier die Möglichkeit, von Expertinnen und Experten zu lernen und sich über aktuelle Branchentrends zu informieren. Die hohe Kontaktqualität an der Gastia und das vielfältige Angebot sorgen dafür, dass Gastronominnen und Hoteliers am Puls von Hospitality­Themen und aktuellen Trends der Branchen bleiben. Die Fachmesse mit dem After­FairApéro und Stammtisch­Gesprächen bietet zudem Raum fürs Networking in einer ausgelassenen Atmosphäre. Die Gastia schafft damit ein Ambiente, in demGeschäftsbeziehungen geknüpft und ungezwungen vertieft werden können. Der übersichtliche Rahmen erlaubt einen unkomplizierten Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie den Ausstellenden.

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MESSEVORSCHAU GASTIA ADVERTORIAL
Genuss an der Gastia 2023.

MESSEVORSCHAU

ADVERTORIAL

Hugentobler mit X2 an der Gastia!

Fachkräftemangel, hohe Energiekosten, neue Arbeitszeitmodelle – das Schweizer Fami lienunternehmen hält in Zeiten wie diesen Lösungsansätze bereit: ungewohnte Prozesse und Dienstleistungen, die begeistern, neue Arbeitszeitmodelle erlauben und die Rentabilität um 10–15 % steigern. Sprechen Sie mit dem Hugi­Team über die «Swiss Systems».

X2 – die neuste Induktionsgeneration im «Schweizer Herd» steht für pure Energieeffizienz und Power, gekoppelt mit immenser Flexibilität bei Kochfeldern und Bedienung.

Weiter findet sich am Hugentobler­Stand alles, was an Hardware in der modernen Küche anzutreffen ist: Hold­o­maten, sparsame Kombisteamer, Schockfroster/ Schnellkühler, Sous Vide Bäder, Fritteusen und viele andere mehr …

www.hugentobler.ch

Halle 3.1, Stand 3.1.46

Einfach Wasser, aber besser!

Egal ob für ein Café, Restaurant, Hotel oder eine Kantine, bei BWT findet jeder Gastronom den Wasserspender, der speziell auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Die Gäste erhalten gekühltes, raumtemperiertes und sprudeliges Wasser, das zusätzlich mit Magnesium mineralisiert ist.

Die BWT WasserBar ist ein ZapfsäulenSystem, das direkt an die Wasserleitung angeschlossen ist. Das bietet einige Vorteile: Sie als Gastronom benötigen keine Lagerfläche für volle sowie Abstellplatz für die leeren, gebrauchten Flaschen. Die CO2Flasche, die Kühleinheit und der Filter können direkt unter der Theke platziert werden und brauchen nur wenig Platz. Den

neuen, leeren Stauraum können Sie anderweitig nutzen. Tausende Einwegflaschen werden so eingespart und im Endeffekt auch Geld.

Unsere Serviceleistung

Gerne übernimmt das BWT WasserBarTeam die komplette Abwicklung – von der Beratung, über die Installation bis zum Einbau. Beim Kauf eines Gerätes können Sie zusätzlich ein Service­Abo abschliessen. Bei Mietgeräten ist der Service inklusive.

Halle 3.0 | Stand 3.0.55

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X2 – beträchtliche Vielfalt an Kochfeldern und Bedienkonzepten im Schweizer Herd. GASTIA

BWT an der

GASTIA

Halle 3 Stand 3.0.55

Veredeltes Wasser direkt an der Theke!

VERZICHTEN SIE AUF TRANSPORT UND FLASCHENLAGERUNG.

Das BWT WasserBar Sortiment umfasst Zapfsäulen in diversen Grössen und Kühler mit unterschiedlichen Leistungen. Massgeschneidert für Sie - lassen Sie sich von uns beraten.

bwt.com

Zeitlose Eleganz und Gastfreundschaft

Tauchen Sie ein in eine Welt des exquisiten Designs und des kulinarischen Genusses sowie raffinierter Eleganz und zeitloser Schönheit.

Unsere Innenarchitekturkonzepte für Räume wie Restaurants, Gästezimmer, Aufenthalts­ und Empfangsbereiche, Bars und vieles mehr verbinden Ästhetik mit Funktionalität. Ziel ist, eine einladende Atmosphäre zu schaffen, die Gäste begeistert und den Ansprüchen moderner Reisender gerecht wird.

Das Innenarchitektur­Team der beck konzept ag plant jedes Detail sorgfältig, von verschiedenen Materialien, Inszenierungen mit Licht, Farben und Formen bis hin zur Möbelauswahl. Es entsteht eine harmonische Umgebung, die die Identität Ihres Betriebes unterstreicht.

Lassen Sie uns gemeinsam Räume gestalten, in denen Sie nicht nur den Gaumen, sondern auch die Sinne Ihrer Gäste verzaubern. Wir verstehen, dass Ihr Restaurant mehr als ein Ort zum Essen und Ihr Hotel mehr als nur ein Ort zum Übernachten ist; es ist eine Erlebnisdestination.

Entdecken Sie die Kunst der Innenarchitektur in der Gastronomie und Hotellerie – lassen Sie Ihren Ort zu einem unvergesslichen Erlebnis werden!

Wir freuen uns sehr, Sie persönlich an unserem Stand zu begrüssen.

Halle 3.1, Stand 3.1.21 www.beck-konzept.ch

60 MESSEVORSCHAU GASTIA ADVERTORIAL

Bank WIR: Tradition, Innovation und Topzinsen

Besuchen Sie uns am Stand der Bank WIR an der Gastia 2024.

Unsere attraktiven Finanzlösungen für Privat- und Firmenkunden sind eine gute Mischung aus Tradition und Innovation. Die Bank WIR, gegründet in den turbulenten 1930er­Jahren, hat sich seit Beginn auf die Förderung der Schweizer KMU­Wirtschaft konzentriert. Seit bald 25 Jahren sind wir auch eine interessante Bank­Alternative für Privatkunden in den Bereichen Sparen, Vorsorgen und Finanzieren. Als Genossenschaft ist unser oberstes Ziel nicht die Gewinnmaximierung, sondern der Anspruch, unserer Kundschaft stets beste Konditionen zu bieten.

Ein besonderes Highlight in der Produktpalette ist das «Sparkonto plus 2024» mit dem unschlagbaren Zinssatz von 1,80 %! Das Konsumentenmagazin K-Geld bezeichnet das Konto im Vergleich zu Mitbewerbern gar als Angebot «ohne Fesseln im Kleingedruckten»! Es ist perfekt für alle, die ihr Geld sicher anlegen und gleichzeitig von einem Top­Zins profitieren möchten.

Unser Team ist am Stand 2.0.30 in der Halle 2.0 persönlich für Sie da. Wir beantworten gerne alle Fragen zu unseren Produkten & Dienstleistungen und zeigen Ihnen, wie die Bank WIR Sie bei der Realisierung Ihrer finanziellen Ziele unterstützen kann.

Wir freuen uns auf Sie! www.wir.ch

61 MESSEVORSCHAU GASTIA ADVERTORIAL

Wege in eine enkeltaugliche und nachhaltige Zukunft

Regula Balteschwiler von Balteschwiler Consulting hilft Gastbetrieben in eine enkeltaugliche und gesündere Zukunft:

• Gemeinsam mit der Geschäftsleitung gestaltet sie einen nachhaltigen Betrieb, von der Speisekarte bis hin zu Reinigungsund Pflegeprodukten.

• In Workshops sensibilisiert sie das ganze Team für Nachhaltigkeit und Gesundheit.

Gastbetriebe, die diesen Weg einschlagen, bieten einen Mehrwert für Gäste und Mitarbeitende, positionieren sich als Vorreiter und gestalten die Zukunft der Gastfreundschaft.

Gastia Halle 3.0, Stand 3.0.02

Forum Halle 3.1, 24.3.2024, 13.00–14.00 Uhr: Gesundheit und Nachhaltigkeit in der Gastrobranche: Eine Win­win­Situation

Stammtisch Halle 3.0, Stand 3.0.37:

Gastrovision: Bewusst in die Zukunft

https://www.gastia.ch/de/p/ balteschwiler­consulting.131770

https://balteschwilerconsulting.ch

62 MESSEVORSCHAU GASTIA ADVERTORIAL

Echte Schweizer Qualität: Leckerbissen aus Romer’s Backstube www.romers.swiss

Romer’s Neuheiten an der Gastia degustieren

Leidenschaft, Bäckerstolz und Innovationsgeist prägen seit jeher die 1974 gegründete Romer’s Hausbäckerei AG. Das Traditionsunternehmen aus dem sankt­gallischen Benken freut sich, ihr vielfältiges Sortiment an der Gastia zu präsentieren. So zum Beispiel das «Pane Nostrano», die neue Brotspezialität aus Weizen­ und Roggenmehl. Durch die Beigabe von Sauerteig, Malz und Honig entsteht ein unvergleichlich würziges Geschmackserlebnis. Mit seiner rötlich braunen Krume sticht das «Pane Nostrano» auch optisch hervor. Zudem enthält es Leinsamen und Sonnenblumenkerne, die als wichtige Ballaststoffquelle gelten. Gerade im Seminar­ und Frühstücksbe­

Grüezi Ostschwiz, grüezi Gastia!

Ein umfangreiches Sortiment und innovative Dienstleistungen:

Die Pistor AG entlastet und beflügelt Ostschweizer Gastro, Pflege­ und Bäckereibetriebe. Einen Einblick in ihr Angebot bietet Pistor an der Gastgewerbe­Messe Gastia.

Die Pistor AG ist die unabhängige Grosshandelspartnerin für die Gastro, Pflege ­ und Bäckereibranche. An der Gastia serviert sie Mostbröckli und Chällerhocker­Käse aus der Ostschweiz und zeigt auf, wie Gastro­, Pflege­ und Bäckereibetriebe mit individuellen Lösungen von ihr

profitieren und welche grossen Pläne sie für die Ostschweiz ab 2025 hat. Sind Sie neugierig geworden? Treffen Sie uns vom 24. bis 26. März in den Olma­Hallen in St. Gallen, und zwar in Halle 3.1. am Stand 3.1.39!

Erfahren Sie hier mehr: https://link.pistor.ch/gastia2024

reich sind Produkte im Kleinformat seit jeher beliebt. Romer’s Mini­Schoggigigipfel aus feinstem Buttergipfelteig und einem zartschmelzenden Schoggistängeli mit Haselnüssen sorgt für süsse Pausenfreuden und reichliches Zulangen am Buffet. Ein himmlischer Genuss für alle Naschkatzen ist der neue Schoggikuchen ohne Mehl. Mit viel feinster Kuvertüre und Haselnüssen bleibt er tagelang feucht und saftig. Der Kuchen ist ungeschnitten, damit er nach Belieben portioniert werden kann. Sündhaft gut, unbedingt probieren!

Halle 3.0, Stand 3.0.24

63 MESSEVORSCHAU GASTIA ADVERTORIAL

Koch mit Leib und Seele, Fliege und Charme

Gekocht hat er an unzähligen Orten auf der Welt, Könige und Prominente begeistert er mit seinen Kreationen, Jungköche sehen zu ihm auf – Anton Mosimann ist Starkoch der ersten Stunde und begeistert mit seiner «Mosimann Collection».

Anton Mosimann wurde 1947 in Solothurn geboren und kam schon von Kindesbeinen an mit der Gastronomie in Kontakt, da seine Eltern selbst Wirtsleute waren. So ist es kein Wunder, dass er ebenfalls den Entschluss fasste, Koch zu werden. Seine Kochlehre absolvierte er im Restaurant Bären in Twann und arbeitete danach in den verschiedensten Restaurants auf der ganzen Welt. An der Weltausstellung Expo ’70 in Osaka war Mosimann Chef der Schweizer Küchenbrigade, was ihn nachhaltig präg te. Fünf Jahre später ging er nach Grossbritannien, wurde im Dorchester Hotel in London Chefkoch, das er zu zwei Michelin­Sternen führte und eröffnete über zehn Jahre später das «Mosimann’s». 2004 wurde er von Queen Elizabeth II. mit dem Order of the British Empire geadelt, für seine Verdienste um die britische Gastronomie.

Den Löffel schwingend

Anton Mosimann entwickelte während seiner Zeit im «Dorchester» auch seine

Cuisine Naturelle, inspiriert von der japanischen Küche und basierend auf der Philosophie, dass gutes Essen auch gut für den Körper sein kann – sein vielleicht grösstes Geschenk für und an die kulinarischen Künste. Die Cuisine Naturelle setzt auf leichte, frische und gesunde Zutaten, ohne Butter, Sahne oder Alkohol und verwendet eine geringe Menge an Salz und Zucker.

Er demonstriert eine wahre Verbindung zwischen der Spitzenküche und der PromiBranche. Er gilt als der Vater aller Fernsehköche und revolutionierte die britische Küche. Im Jahr 1985 hatte Mosimann seinen ersten bedeutsamen Fernsehauftritt in Grossbritannien – «Anton goes to Sheffield». Das Programm wurde in der Öffentlichkeit als Referenzprogramm für seine Funktion bei der Entwicklung einer «neuen Welle von Starköchen» bezeichnet. Nach weiteren Auftritten gehörte er zu den «ikonischen» Köchen des Landes. Mosimann wurde sozusagen über Nacht zum Koch der Stars, der Reichen und Schönen. So bekochte er mehr als vierzig Jahre lang das britische Königshaus, er bezeichnet

dies als Herausforderung und Ehre zugleich. 2011 kochte er das Menü für die Hochzeit von William Mountbatten­Windsor und Catherine Middleton. Mehrere US­Präsidenten, britische Premierminister und viele andere Staatsoberhäupter und Prominente zählen zudem ebenfalls zu seinen Gästen.

Mosimann blickt dankbar und mit Freude auf seine Karriere zurück. Und gibt diese Freude an Jungköche weiter. Über 1000 junge Köche bildete er aus und motivierte sie für den Beruf. Der Austausch sei ihm wichtig. Man müsse immer voll dabei sein, leidenschaftlich und engagiert. Köche würden mit ihrer Kreativität und dem guten Essen Gäste befriedigen. Nur wer mit Freude bei der Arbeit sei, empfände Glück und strahle es aus, meint er. Ein guter Koch begeistere, motiviere, inspiriere, und sei immer bereit, Neues zu versuchen.

Er bezeichnet sein Berufsleben als «eine einzige fantastische Reise als Koch, Unternehmer und Arbeitgeber». Trotz seines Erfolgs ist er auf dem Boden geblieben und immer noch ein empathischer, liebenswürdiger Mensch und vollkommener Gentleman.

64 ESSEN UND TRINKEN

Mosimann Collection – ein Koch als begnadeter Sammler

Doch nach über 60 Jahren in der Gastronomie ist er nun etwas kürzer getreten; die Geschäftsleitung des «Mosimann’s» in London hat er an seine Söhne übergeben. Nun erfreut er sich an seinen Interessen und Hobbys. Eines davon ist das Museum am César Ritz College in Le Bouveret am Genfersee, «The Mosimann Collection – A culinary heritage», in dem eine Sammlung von kulinarischen Artefakten, rund 6000 Kochbücher und ­utensilien, Menükarten sowie 265 private Schwarz­Weiss­Fotografien von Prominenten und seine gewonnenen Zertifikate und Goldmedaillen, ausgestellt ist. Die Fotografien zeigen ihn zum Beispiel mit dem früheren Präsidenten der USA, Bill Clinton, mit der Boxerlegende Muhammed Ali oder mit Rockstars wie Paul McCartney.

«The Mosimann Collection» dient nicht nur als Präsentation der eigenen Persönlichkeit, sondern bietet auch einen Einblick in die kulinarische Geschichte Europas und soll als Inspirationsquelle dienen.

In den Vitrinen kann man unter anderem das ursprüngliche Menü für das Festessen zur deutschen Einigung, zu dem Kaiser Wilhelm I. 1871 eingeladen hatte, oder die Speisekarte für die Krönung von Zar Niklaus II. von 1896 betrachten. Es gibt auch das grösste handgeschriebene Kochbuch der Welt aus dem Jahr 1733, das von Papst Pius V. geschrieben wurde sowie das erste auf Deutsch gedruckte Kochbuch. Es wird angenommen, dass es sich um die grösste private Sammlung dieser Art handelt. Mosimann möchte, dass andere von seiner Sammlung profitieren. Die Ausstellung soll für Studierende ein Ort der Entdeckung und Inspiration sein. Das Ziel ist, jungen Köchen zu demonstrieren, was sie in ihrem Beruf und im Leben erreichen können. Lernen, Freude haben, entdecken und staunen – ein bedeutender, umfassender und intimer Einblick in das kulinarische Erbe und das Leben von Anton Mosimann.

65 ESSEN UND TRINKEN
Anton Mosimann Ein Teil des Museums am Genfersee.

Der «Oscar»

Kochkunst ist auch dieses Jahr begehrt.

Wer wird goldener Koch 2025?

Im Juni des vergangenen Jahres wurde Shaun Rollier als «Goldener Koch» prämiert. Es gäbe ihm berufliche Anerkennung in der kulinarischen Welt der Schweiz, sagt er zu seinem Sieg. Nun wird sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin gesucht – die Ausschreibung ist bereits eröffnet.

Im Halbfinale werden acht Kandidatinnen und Kandidaten gegeneinander antreten, fünf davon schaffen es in das Finale, das wie immer im Kursaal Bern stattfinden wird.

Teilnahmeberechtigt für den etabliertesten LiveKochevent der Schweiz sind hauptberufliche Köchinnen und Köche mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung in einem Schweizer Betrieb. Eine Jury wählt anhand des Dossiers und den Menüvorschlägen der Teilnehmenden die acht Personen für die erste Runde

aus. Gefragt bei den Menüs sind eine warme FischVorspeise mit einer Beilage sowie ein Hauptgericht mit Schweizer Schweinsfilet. Das Halbfinale ist öffentlich und findet am 7. Oktober 2024 im Trafo Baden statt, in dem die Kandidatinnen und Kandidaten dann diese Gerichte für je acht Personen zubereiten müssen. Die Bachforelle wird mit je einer Garnitur und einer Sauce serviert, wobei die Karotte als Pflichtzutat mitverarbeitet und – als Premiere beim Goldenen Koch – mit einer warmen ovo­lacto­vegetarischen Sidedish ergänzt werden muss. Bei der Beilage müssen

66 ESSEN UND TRINKEN
der

zusätzlich Kartoffeln miteingearbeitet werden. Beim Schweizer Schweinsfilet im Hauptgericht sind die Zutaten Zwiebeln und Äpfel, nebst den beiden Garnituren und der Sauce, Pflicht. Die fünf Besten nach Punktzahl qualifizieren sich für das Finale im Kursaal Bern.

«Durch die Etablierung des Kochwettbewerbs und dem Medienprestige rund um die Kandidatinnen und Kandidaten, wächst das Interesse von Ausgabe zu Ausgabe seit über 30 Jahren kontinuierlich. Damit bietet der Goldene Koch den Kandidatinnen und Kandidaten und auch dem Kochberuf eine grosse öffentlichkeitswirksame Plattform», sagt Samuel Zaugg, Projektleiter des Goldenen Kochs, der 2025 wieder wie üblich stattfindet: Eingabefrist für die Anmeldung ist

der 30. April 2024, die Finalistinnen und Finalisten werden am 5. Juni 2024 bekanntgegeben, das Halbfinale findet am 7. Oktober 2024 und das Finale am 10. Februar 2025 statt.

Erwartet wird ein spannendes und emotionales Finale vor über Tausend geladenen Gästen aus der prominenten Schweizer Gastronomie­ und Hotellerie Szene wie auch vor Familienmitgliedern und Fans.

Die Ausschreibungsunterlagen können ab sofort auf der Website www.goldenerkoch.ch heruntergeladen werden. mm/sl

Dein Profil

Koch oder Köchin im Hauptberuf mit mindestens 5 Jahren Berufserfahrung. Viel Leidenschaft für den Kochberuf und Begeisterung für anspruchsvolle Kulinarik.

Unser Angebot

Anerkannter Kochwettbewerb mit nationaler Ausstrahlung und hochkarätiger Jury. Öffentlichkeitswirksames Livecooking in tollen Locations. Goldener-Koch-Titel als Krönung.

Halbfinale

7. Oktober 2024 im Trafo Baden

Finale

10. Februar 2025 im Kursaal Bern

Interessiert?

Unbedingt bis zum 30. April 2024 bewerben

Weitere Infos: goldenerkoch.ch oder direkt via QR-Code

ORGANISATOR PRESENTING-PARTNER

ESSEN UND TRINKEN
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DIAMANT SPONSOREN NACHFOLGE GESUCHT! Jetzt anmelden. Shaun Rollier, Gewinner des Goldenen Kochs 2023

Zehn Toptrends der Transformation

Die EHL Hospitality Business School publiziert in einer aktuellen Studie zehn transformative Trends für das Gastgewerbe im Jahr 2024. Erarbeitet wurde sie von den beiden EHL­Wissenschaftern Jean Philipp Weisskopf und Philippe Masset.

«Die Studie spiegelt die dynamische Entwicklung der Branche und seine Rolle in unserer zunehmend digitalen Gesellschaft wider», erläutert Philipp Weisskopf. So gehe es darum, Innovationen im Bereich Technologie mit dem menschlichen Bedürfnis nach sinnvoller Verbindung und authentischen Erlebnissen in Einklang zu bringen. Die Studie wolle aufzeigen, «wie sich dies in den wichtigsten Entwicklungen dieses Jahres auswirkt».

Die EHL­Studie identifizierte folgende zehn entscheidende Vektoren der Veränderung und formulierte dazu Trends:

3.

Kulinarische Erlebnisse Erlebnisse, Authentizität und Sinne in den Vordergrund stellen

5. 1.

Fine Dining

Workforce Empowerment

Herausforderungen in Chancen verwandeln

2.

KI und Technologie

Auswahl der besten Technologie zur Revolutionierung des Gastgewerbes

In Notwendigkeit der Neuerfindung, aber voller Potenzial

4. 6.

Bars und Getränke neu definiert Kreativität und Design auf die Getränkekarte bringen

Fine Wine Preise Navigation auf dem schwankenden Weinbergmarkt

68 ESSEN UND TRINKEN

7.

Steigende Zinsen Auswirkungen auf den Wert und die Transaktionen von Hotelimmobilien

8.

Green Hospitality Über Nachhaltigkeit hinaus zu Nettopositivität

9. 10.

Data-Driven Entscheidungsfindung Datengesteuerte für optimale Personalisierung

Die Kraft der sozialen Medien Authentische Erzählungen gestalten

Es sei in der «globalen Gastgewerbelandschaft schwierig, sich auf eine jährliche Prognose zu beschränken», meint Philippe Masset. Und er fügt hinzu: «Im Grossen und Ganzen innoviert und erfindet sich diese einst gemütliche Branche ständig neu.» mm/phg

ESSEN UND TRINKEN
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Bevor ein schmackhaftes Stück Fleisch auf dem Teller landet, ist viel Kommunikationsarbeit notwendig.

Drei Fragen an …

Patrizia von Gunten von Proviande ist Verantwortliche Kommunikation Gastronomie für die Marke Schweizer Fleischwirtschaft. Sie übernimmt Projekte im Dienste der Branche, die das positive Image von Schweizer Fleisch fördern.

Interview von Laura Spielmann

Ein vielgesehener Slogan ist «Schweizer Fleisch –Alles andere ist Beilage». Doch wie beweist man, dass das Schweizer Fleisch Schweizer Fleisch ist? Unser «neuer» Slogan seit einigen Jahren lautet «der feine Unterschied». Er vermittelt unsere Kernwerte besser: nämlich, dass es einen Unterschied macht, woher das Fleisch stammt. Und tatsächlich können wir beweisen, dass Schweizer Fleisch auch wirklich aus der Schweiz ist: mit dem DNA­Herkunfts­Check! Damit kann bereits heute ein Grossteil des Rindfleischs zurückverfolgt werden.

Das Bewusstsein und die Sensibilität zu den Themen Tierethik und Nachhaltigkeit haben in den letzten Jahren zugenommen. Besonders die Produktion und der Konsum von Fleisch werden in diesem Zusammenhang sehr kritisch betrachtet, da Fleisch als klimaschädlich gilt. Doch wie schädlich ist nachhaltiger und bewusster Fleischkonsum für die Umwelt wirklich?

Gar nicht – der nachhaltigste Konsum ist jener, der Kreisläufe schliesst. Und bei dem möglichst wenig weggeworfen wird. Wer sich Gedanken um seine Klima­

bilanz macht, sollte vor allem auf saisonale Produkte, kurze Transportwege und wenig Foodwaste achten. Auch die Verpackung kann einen Unterschied machen. Fleisch ist ein Lebensmittel, das ohne Frage mehr Ressourcen verbraucht als ein Kohlrabi – aber es hat nun mal auch ein Nährstoffprofil, das hochwertiger ist. Man kann ein Lebensmittel nicht nur an seiner Klimabilanz messen, sondern man muss sich auch bewusst sein, welchen Platz es im eigenen Speiseplan hat.

Proviande feiert 2024 ihr 25-Jahr-Jubliäum. Inwiefern haben und wollen Sie die Entwicklung in der Fleischwirtschaft mitprägen?

Fünfzig Prozent des Fleischkonsums passiert ausser Haus: Das ist eine tolle Chance, den Gästen von Gastronomiebetrieben die Hochwertigkeit von Fleisch näherzubringen. Es ist ein natürliches Lebensmittel, das Genuss mit Geschichten verbindet und eine lange Tradition besitzt.

70 ESSEN UND TRINKEN

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Sehnsuchtsort Hotelbar

In vielen Häusern ist die Hotelbar ein etwas vernachlässigter Bereich. Zunehmend wird jedoch erkannt, dass sie ein Aushängeschild des Hotels

bilden und viele,

vor allem externe Gäste

anziehen kann. Doch dafür braucht es mehr als nur Martini und Erdnüsse.

Gemütliche Möbel, elegant gekleidetes Personal und exquisite Cocktails – in einer gut ausgestatteten Hotelbar lässt es sich hervorragend entspannen. Es ist ein schon fast magischer Ort, an dem die ganze Welt zusammenkommt. Einheimische treffen auf Touristen, gestresste Businessreisende auf gelöste Feriengäste. Wer seine Zeit nicht allein im Zimmer verbringen will, setzt sich an die Hotelbar und kommt mit anderen Gästen ins Gespräch, wer dem Alltag entfliehen will und sich nach einem Kurzurlaub sehnt, sucht eine Hotelbar auf. Zum Glück sind heutzutage vielerorts die

Zeiten vorbei, in denen in der Lobby ein ranziger Tresen mit ein paar Tischen und einem gelangweilten Bartender anzutreffen waren. Immer mehr Hoteliers und Hotelièren haben erkannt, dass mit einer zeitgemässen Hotelbar Einheimische angezogen und Hausgäste gebunden werden können.

Im besten Fall bildet die Hotelbar das Herzstück eines Hauses, denn sie ist oft etwas vom Ersten, was man beim Betreten des Hotels erblickt. Dabei hat die Hotelbar ideale Voraussetzungen, um sich gegenüber konventionellen Bars auszuzeichnen. So kann eventuell mit einem umfassenderen Speiseangebot aufgetrumpft werden, und durch die Vermischung von Einheimischen und Gästen von ausserhalb herrscht von Haus aus ein Flair von weiter Welt. Alles steht und fällt mit gutem Service. Das Barpersonal muss mit den Gästen umgehen und diese unterhalten können. Und mit Klassikern wie Martini und Manhattan ist es heute nicht mehr getan – eine Barkarte mit auffallenden Angeboten macht den Unterschied. Genauso sollte man auch auf die ewig gleichen langweiligen Erdnüsse verzichten und etwas spannendere Snacks zum Getränk reichen. So haben endlich auch Einheimische einen Grund, um die Hotels ihrer Region zu erkunden.

72 ESSEN UND TRINKEN

GUTER KAFFEE

schmeckt besser mit einem Lächeln

Manchmal sind es die unerwarteten Details, die den stärksten Eindruck hinterlassen. Mit Mytico bereiten Ihre Baristas mühelos aussergewöhnliche Kaffeegetränke zu und haben dabei noch Zeit, die Kunden mit einem herzlichen Lächeln zu begrüssen.

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Auf wilder Fahrt durchs Hochland Guatemalas

Wir sind überzeugt: Nachhaltigkeit schafft Qualität. Wir wollen genau wissen, wie der Kaffee angebaut und geerntet wird, damit wir beim Rösten und zuletzt in der Tasse höchste Qualität ermöglichen können. Auf der ständigen Suche nach den besten Kaffees besuchen wir regelmässig unsere Produzenten in den Ursprungsländern. Und nehmen Sie als Leserin und Leser mit auf unsere Kaffeereisen. Zum Start laden wir Sie ein nach Guatemala.

Guatemala ist der bevölkerungsreichste Staat in Zentralamerika, knapp 17 Millionen Einwohner insgesamt. Das Land verfügt über eine äusserst diverse Topografie mit einer Vielzahl unterschiedlicher Mikroklimata. In den höher gelegenen Regionen am Südwesthang des Hochlandes sowie in den zentralen Departementen Baja und Alta Verapaz wird Kaffee angebaut. Kaffee ist das Hauptexportgut, Guatemala ist der weltweit siebtgrösste Kaffee­Exporteur. Die Kaffeekultur Guatemalas lässt sich bis zur Zeit der Maya zurückverfolgen. Die Beschaffenheit des reichhaltigen Bodens und die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse lassen Kaffeebohnen mit einem breiten Aromenspektrum gedeihen – und verleihen ihnen eine ganz besondere Qualität. Die Kaffeesorten aus Guatemala zeichnen sich vor allem durch ihre würzigen, schokoladigen und angenehm rauchigen Aromen aus.

Höchster Qualitätsanspruch

Von Guatemala City aus fahren wir zu Bicafé, der Lagerzentrale vieler Produzenten von Spezialitätenkaffees, auch von Kooperativen mittlerer und kleiner Produzenten. Hier knüpfen und pflegen wir die Kontakte zu unseren Produzenten. Wir cuppen und bewerten verschiedene Kaffees aus verschiedenen Regionen – und sehen uns in unserem Qualitätsanspruch

bestätigt. Die Guatemalan National Coffee Association Anacafé hat sich zur Aufgabe gemacht, die Wettbewerbsfähigkeit des Landes in Bezug auf die Kaffeeproduktion auf dem internationalen Markt konsequent über die Qualität zu gewährleisten.

Einzigartige Aromavielfalt

In einer wilden Fahrt im kleinen Suzuki­Jeep Jimny geht es weiter ins Alotenango­Gebiet bei Antigua Guatemala. Drei Vulkane umgeben die Region. Wir treffen mit den Farmern des Buena Vista Project zusammen und besuchen ihre Plantagen an den Hängen des Vulkans Agua auf einer Höhe von bis zu 2100 m ü. M. San Jose Buena Vista ist ein zentralisierter Mühlenbetrieb unter der Leitung von Adolfo Hernandez, Visionär und Koordinator der Kooperative. Die Mühle sammelt die Spitzenkaffees der lokalen Farmer. Alle Kaffees werden von Hand gepflückt und teilweise auf schmalen Pfaden mit Eseln ins Tal transportiert. Aufgrund der speziellen Mineralisierung des Vulkans Agua bietet der Kaffee einzigartige komplexe Aromen und einen herrlichen Körper. Das Buena Vista Project garantiert eine homogene und gleichbleibende Rohkaffeequalität. Die Farmer erhalten bessere Preise für die Qualität und damit höhere Löhne. Auch die Verbesserung der Bildungschancen für die Kinder der Bauern gehört zur Mission des Buena Vista Project.

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Beatrice Rast und Reto Buchli

Beatrice Rast zusammen mit Adolfo Hernandez, Koordinator der Kooperative San Jose Buena Vista in Guatemala.

Guatemala

Sorgfältige Pflege

Die Alotenango­Region zeichnet sich durch reichhaltige vulkanische Böden mit dunkler Lava­Erde, eine niedrige Luftfeuchtigkeit, viel Sonne und kühle Nächte aus. Grüne, glänzende Blätter der Kaffeebäume, an denen reife Kaffeekirschen hängen, bereit für die Hand lese, bedecken die sanft gewellten Hügel. Die Plantagen sind äusserst sorgfältig kultiviert, die Kaffeesträucher vorbildlich gepflegt. Die Farmer hier bearbeiten zusammen 110 Hektaren, sie sind stolz auf ihre wunderschönen Plantagen, die von AvocadoBäumen zum Schutz vor Erosion gesäumt werden. Sie sind gläubig, danken Gott für die Fruchtbarkeit der Böden. Für die schöne Lage. Für die Möglichkeit, Kaffeepflanzen anbauen zu können.

Im nahen Dorf cuppen wir frisch geerntete Kaffeebohnen und besuchen das kleine Labor. Und diskutieren leidenschaftlich bis spät in die Nacht über den Kaffeeanbau, die Umwelt, das Klima, auch über Politik und Familie. Als Rast Kaffee sind wir ein wichtiger Absatznehmer für die hiesige Kooperative.

Die Experten

Beatrice Rast leitet zusammen mit ihrer Schwester Evelyne Rast die Rösterei Rast Kaffee mit Sitz in Ebikon bei Luzern. Reto Buchli ist Leiter Verkauf bei Rast Kaffee. Das inhabergeführte Familien unternehmen gewann 2022 zum zweiten Mal die Auszeichnung «Röster des Jahres».

www.rast.ch

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Reto Buchli

Hotelmanager Hansueli Kopf dargestellt vom deutschen Schauspieler Oliver Masucci, lässt die Küchenbrigade und das Personal von «The Palace» zum Filmstart und zum Start in die chaotische Silvester-Millenniumsnacht antreten.

Neuer Gstaad Hype: Polanski-Film, Meisterroman und Madame Gstaad

Ein Medienhype flutet Gstaad. «The Palace» – ein neuer Film von Roman Polanski. «Gstaad» – das frühe Meisterwerk des renommierten niederländisch­deutsch­amerikanischen Bestsellerautors Arnon Grünberg erstmals auf Deutsch. «Madame Gstaad» – das Buch zur Lebensgeschichte von Emilie Steffen­von Siebenthal und ihrem Wirken zum Werden des Sehnsuchtsorts Gstaad fasziniert. Und immer spielt das «Gstaad Palace» eine Hauptrolle. Wir werfen einen Blick auf alle drei Kunst­ und Kulturprodukte.

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Der Hauptakteur im Polanski-Film die Hotellegende «The Palace» in Gstaad.

«The Palace» – ein Film zwischen Sozialkritik und Klamauk

Die Marke Gstaad steht heute weltweit für Charme und diskreten Luxus mit Understatement. So präsentiert www.Gstaad.ch die eigene Destination. Mit dem Understatement ist es allerdings so eine Sache. Im Film «The Palace», der Mitte Januar Premiere in den Schweizer Kinos hatte, lässt der neunzigjährige Regisseur Roman Polanski ein beachtliches Senioren­Staraufgebot auftre­

ten: Mickey Rourke, John Cleese, Fanny Ardant, Oliver Masucci. Die Musik schrieb der Oscarpreisträger Alexandre Desplat. Ob die «ehemaligen Weltklasseschauspieler» wegen der «Aussicht auf erholsame Tage oder Wochen in Gstaad», wie Filmdienst.de schreibt, mitmachten? Sollte der Film, der vor zwei Jahren im «Gstaad Palace» gedreht wurde, der komisch­komödiantische Schlussstein im weiten Filmbogen von Polanski sein?

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Der umstrittene Regiestar umgeben von begeisterten Fans.

Karriereende?

Filmkritiker hoffen es nicht. Der TagesAnzeiger schreibt: «Man wünscht dem Regisseur von ‹Chinatown› (1974) einfach eines nicht: dass er mit diesem Film seine Karriere beendet.» Das Onlinemagazin Filmstart.de meint: «Intrige» (2019) wäre ein «absolut würdiger Abschied» für ihn gewesen. «Aber nun man muss fast schon hoffen, dass Polanski in vier Jahren (dann mit 94) noch einmal einen raushaut.»

Die meisten Filmkommentare lesen sich mehr als Urteile, denn als Diskussionsbeitrag zu «The Palace»: «Eine ziemliche Enttäuschung», Komödie mit «gut abgehangenem Altherrenhumor», «Gags aus der Mottenkiste», «aus der Zeit gefallene Komödie» mit Figuren aus «grob gepinselten Karikaturen» bzw. «durchgängig eindimensionalen Pappkameraden». Es sei «jammerschade um das hier versammelte (und vergeudete) schauspielerische Potenzial.»

Sozialkritik

«The Palace möchte eine Parodie auf die Exzentrik von Reichen sein», entpuppe sich jedoch als «Schmierentheater». Im Kritikerchor gibt es zwei Ausnahmen, die sich den einen oder andern Solopart her­

ausnehmen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt, Polanski schaue «mit bösem Lächeln auf die Marotten der Superreichen». Sie gesteht dem Film zu, sich «nicht um politische Korrektheit» zu scheren. «Am Tisch der sozialkritischen Filme», so die Frankfurter, nähme sich «The Palace» «wie der rüpelhafte Onkel aus, dem egal ist, wie sein Ton oder Benehmen ankommt – man schämt sich ein bisschen für ihn und bewundert gleichzeitig seine Kompromisslosigkeit». Der andere Solist, das Kulturmagazin Perlentaucher.de, relativiert: «So schlecht ist der Film nun auch nicht.» Polanski lege das Augenmerk auf die «komödiantische Grundformel» und «nicht darauf, die offensichtlichen Machtverhältnisse als weltbewegende Erkenntnis auszubreiten.» Meint aber auch – «irgendwie klemmt die Zündung» bei diesem «Schabernack».

Zeitgeschichte

Silvester 1999 bildet den Rahmen des Films. Die grosse Unsicherheit beim Millenniumübergang ins Jahr 2000 hängt über dem Fest. In diese «spezielle Panik» baute Regisseur Polanski echte Zeitgeschichte ein. Die Rücktrittsrede des russischen Präsidenten Boris Jelzin am Silvesterabend 1999, gefolgt von der Antrittsrede seines Nachfolgers Wladimir Putin. Die Kritik

von Filmstart.de sieht diesen politischen Input als «gelungenen Moment», als «bitter­ironisches Zeitdokument». Denn Putin verspricht in der zitierten Originalsequenz des russischen Fernsehens für «den Erhalt der Meinungs­ und Redefreiheit einzutreten». «Wenig Fortune mit dem welthistorischen Timing des Films», attestiert Filmdienst.de Polanski. Der einmontierte originale TV­Ausschnitt zeuge von «schlechtem Geschmack».

Vier

Zwei Tage nach dem Kinostart in der Schweiz habe ich mir «The Palace» in Luzern angesehen. Mit mir waren noch drei weitere Personen im Saal, der für 200 Personen Platz böte. Ein Kino­Highlight war es nicht. Ehrlich, hätte ich nicht darüber schreiben wollen, ich wäre in der Pause gegangen. Der MillenniumBug ist 2024 ein absolut abgestandenes Null­Thema. Das Film­Schneckentempo ist, selbst für einen Ü60 wie mich, trotz oder gerade wegen der Senioren­Schauspieler­Kombo, kaum zu ertragen. Es war ein verschenkter Kinoabend.

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«Gstaad» – Warnung: ein internationaler Roman, «wie ein Beil»

«Gstaad» ist ein literarisches Meisterwerk des niederländischen Autors Arnon Grünberg. Jetzt ist es erstmals auf Deutsch erschienen. Es hatte vor rund zwanzig Jahren unter dem Titel «Gstaad 95­98» in den Niederlanden für Furore gesorgt. Angesiedelt ist der Roman ist in Baden­Baden, Stuttgart und im «Palace» in Gstaad. Die Geschichte, die zwar «düster, ekelerregend ist und grausame Morde und Tode in Serie bietet», ist aber zugleich auch «unbestreitbar faszinierend». So urteilt der Literaturkritiker Marius Müller (Buch­Haltung.com). Und zur Lektüre meint er: «Seien sie gewarnt.»

Hilmar Gernet

Arnon Grünberg, geboren 1971 in Amsterdam, wohnt in New York und Amsterdam. Seine Bücher wurden in 27 Sprachen übersetzt. Er ist mit allen grossen niederländischen Literaturpreisen ausgezeichnet. Zuletzt (2022) erhielt er den renommierten Johannes­Vermeer­Preis. «Gstaad» ist die Geschichte einer obsessiven Mutter­Sohn­Beziehung. Grünberg führt mit dem Roman in die «menschlichen Abgründe hinab und dann wieder auf die Hügel und Berge bis nach Gstaad.»

Berufsmodell: Hotelgäste bestehlen

François Lepeltier, der Hauptprotagonist, ist ein ungewolltes Kind, das in einem Badezimmer eines Heidelberger Hotels gezeugt wurde. Der Vater, ein Hotelgast, starb kurz nach der Geburt von François an Krebs. Die Mutter, ein Zimmermädchen, war bereits zuvor in Anstellungen auch vergewaltigt worden. Sie suchte für sich und ihr Kind einen Lebensweg und fand ihn im Bestehlen von Hotelgästen und Hochstapelei. Ein Modell, das später auf François und seine Tätigkeiten abfärben sollte. Die damit verbundenen häufigen Arbeitsplatzwechsel waren so immer eine Flucht. Die letzte führt ins «Palace» nach Gstaad. Diesem Umstand verdankt das Buch seinen Titel, obwohl Grünberg auch Baden­Baden oder Stuttgart aufs Cover hätte setzen können.

Eine Mixtur aus krimineller Energie und «fehlgeleiteter libidinösen Energien», die François auf seine Mutter richtet, ergibt einen grotesk, düsteren Schelmenroman und das frühe literarische Meisterwerk Arnon Grünbergs. Dessen Exposé, meint der Literaturkritiker Thomas Combrink in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hätte von Sigmund Freud stammen können.

Wer nichts werden kann … Hatte sich François in Stuttgart noch als Zahnarzt ausgegeben und betätigt, wechselte er mit Gstaad im «Palace» nicht nur den Ort, sondern auch die Profession. Er begann als Portier, wurde Skilehrer und als Höhepunkt stieg er zum Sommelier auf. Mit dieser Überlebensstrategie reüssierte er. Der Aussenseiter, der eigentlich nichts werden konnte, wurde, was er spielte. Vielleicht ist das die Essenz der Lebensgeschichte von François Lepeltier im «rabenschwarzen, sarkastischen Roman, der seine Leser abwechselnd lachen und schaudern lässt», wie der Verlag «Die Andere Bibliothek» in seiner Ankündigung schreibt. Vielleicht noch treffender, weil drastischer, sagt es die niederländische Zeitung Handelsblad NCR: «Ein Buch wie ein Beil.»

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«Madame Gstaad» – drei faszinierende

Biografien zum Mythos Gstaad: Emilie

Steffen, ihr Sohn Robert und das Palace

Gstaad steht für das Menuhin Festival & Academy, den Hublot Polo Cup, die Country Night oder für das Tennis Swiss Open. Seine touristischen Ursprünge aber führen Gstaad immer wieder auf ein Luxushotel zurück. So heisst es auf www.palace.ch: «Das Gstaad Palace verdanken wir ein paar mutigen Pionieren. Zuerst bauten sie eine Eisenbahn von Montreux bis Zweisimmen. Ein visionärer Dorflehrer errichtete mit Investoren aus Lausanne das erste Luxushotel im Dorf und eröffnete 1913 unser ‹Palace› am Oberbort.» Wer war der visionäre Dorfschullehrer? Und vor allem: Wer war seine Mutter Emilie?

Hilmar Gernet

Es war Robert Steffen, der Sohn von Emilie Steffen­von Siebenthal, der Sohn von «Madame Gstaad». Emilie, eines von 14 Geschwistern aus einer armen Familie, eine Frau ohne Schulbildung, wurde mit 48 Jahren Witwe mit fünf Kindern. 1898, vier Jahre nach dem Alkoholtod ihres Ehemannes, des Bäckers Benz Steffen, ging der Dorfbrand in Gstaad von ihrem brennenden Haus aus. Sie wurde zur Schuldigen für die Katastrophe gemacht und als Brandstifterin diffamiert. Trotzdem wurde sie zu einer prägenden Persönlichkeit in der Entwicklung Gstaads zum aufblühenden Tourismusort. Nachgezeichnet haben diesen aussergewöhnlichen und faszinierenden Lebensweg Gottfried von Siebenthal und seine Tochter Andrea im neuen historischen Roman «Madame Gstaad». Erschienen ist das Buch kürzlich im Weber Verlag, zu dem auch das Fachmagazin Hotelière gehört.

Emilie hatte die Chance, aus ihrer Familie zu entfliehen und nach Genf zu ihrem Bruder Karl zu gehen. Er arbeitete als Portier im «Hotel des Bergues», wo sie eine Anstellung als «femme de chambre» bekam. Nach zwei Jahren verpflichtete sie ein Gästepaar und sie folgte ihm in ein Schloss nach Fontainebleau (1867). Weil ihr Vater im Sterben lag, ging es 1873 zurück in die Heimat.

Visionär

Dort veränderte die Eisenbahn alles. Hotels entstanden. Das erste war jenes am Bahnhof. Sein Erfolg, so ist

im historisch­biografischen Roman zu lesen, habe die «Bauwut der Einheimischen angespornt». Es folgten das «Hotel National» und das «Grand Hotel Alpina» (siehe Titelgeschichte in diesem Heft). Emilies Sohn Robert hatte Visionen für sein Dorf. Von vielen Einheimischen wurde er ein «Spinner oder Fantast» genannt. Sein Traum war ein Luxushotel, ein Palace. Dafür hatte er, der Dorfschullehrer, seit der Ankunft der Eisenbahn in Gstaad, angefangen, «kleinere Parzellen am Oberbort zu kaufen. «Für Robert kam nur das Oberbort für den Bau eines Luxushotels in Frage, wegen der schönen Aussicht und der guten Besonnung.» Zudem wollte er gewusst haben, dass das dort gelegene «Hotel Alpina» bereits nach der ersten Saison rentiert habe.

Koloss

1811 wurde die Aktiengesellschaft des «Palace»­Hotels gegründet – «70 Tage Wintersaison und 30 Tage Sommersaison» wurden prognostiziert. «Dies schien mir dann doch etwas übertrieben», meinte seine Mutter Emilie. «Ich habe mich aber davor gehütet, ihm dies zu sagen.» Als ihr Robert die Pläne gezeigt hatte, war sie erschrocken: «Was ich da sah, war kein Hotel, sondern ein Koloss». Acht Stockwerke, 250 Betten, 90 Bäder – «eine wahre Sensation». Nach knapp zwei Jahren Bauzeit wurde des «Palace» im Dezember 1913 eröffnet. Robert managte den Hotelbau und hatte dafür seinen Job als Sekundarlehrer aufgegeben. Die «Palace»­Eröffnung, so meinte seine Mutter, «war wohl die Krönung im Leben meines Sohnes Robert».

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Kuss und Skiclub

Emilie war als Witwe die Bäckersfrau geblieben. Dabei sei sie «stets irgendwie das Zentrum des Dorflebens gewesen», blickte sie beim «Palace»­Start auf die fünfzehn Jahre seit dem Dorfbrand zurück. «Der Kontrast von jener Realität zu dieser war ungeheuerlich.» 1912 hatte sie ihre Bäckerei an ihren Grossneffen Adolf und seine Frau, die Bauerntochter Martha Bach verkauft. Die hatte «allem Anschein nach» von ihrem Vater «eine schöne Mitgift» erhalten. Den Erlös des Verkaufs teilte Emilie mit ihren Kindern. Robert baute sich mit dem Geld das «Chalet Viola» hinter dem «Palace».

Emilie Steffen­von Siebenthal starb 1922 im Alter von 76 Jahren. «Verbittert» und «oft auch einsam» schaute sie auf ihr Leben zurück. Sie sah aber auch Positives: «Ich sehe, wie die Armut und die Jahre in der Fremde mich gefordert und geprägt, mir aber doch auch Unabhängigkeit verliehen haben.» In besonderer Erinnerung blieb ihr die Einweihung der MontreuxOberlandbahn MOB, «als mir der Direktor der Eisenbahngesellschaft die Hand geküsst und mich ‹Madame Gstaad› genannt hat.»

Robert, der auch ein begabter Fotograf war und sich zeitlebens dem Aufbau des Gstaader Fremdenverkehrs widmete, starb 44­jährig an einem Krebsleiden (1923). Er war Mitgründer des Verkehrsvereins und des Skiclubs gewesen. 1908 warb er mit einem Inserat im Berner «Bund» für den ersten Skikurs in Gstaad.

Zwanzig Personen wagten die Ski­Abenteuer in diesem «seltsamen Sport», der zu einer wesentlichen Attraktion der ganzen Region wurde.

Phönix

Vater und Tochter Gottfried und Andrea von Siebenthal ist ein vorwärtsstrebender, nie langatmiger historischer Roman gelungen. Es ist ihnen dank der vielen sorgfältig eingearbeiteten Originalquellen, ungezählten gehörten und gesammelten Geschichten und Anekdoten ein beeindruckendes, filmreifes Doppelporträt gelungen. Zum einen jenes einer «starken Frau, die zu ihren Lebzeiten als Witwe ohne Schulbildung eigentlich keine Stimme hatte» – Madame Gstaad; zum andern jenes der Gründerzeit des Tourismusortes Gstaad, der scheinbar wie Phönix aus der Asche stieg.

Madame Gstaad

Format 16 × 23 cm

Gebunden, Hardcover, 184 Seiten CHF 39.–weberverlag.ch

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GSTAAD-HYPE 4 5 6 Jacob I von Siebenthal * 1810 † 1873 Maria Hauswirth * 1816 † 1883 OO Benz * 1849 † 1925 Jakob II «Kobi» * 1840 † 1919 OO Katharina Zwahlen 1837 † 1915 Ferdinand * 1852 † 1939 Johann * 1857 † 1935 Emilie * 1846 † 1922 OO Benz Steffen 1847 † 1894 Emil * 1859 † 1861 Maria * 1847 † 1890 Charlotte * 1853 † 1938 Karl * 1843 † 1917 OO Marie-Jeanne Toussaint Sophie «Söfeli» * 1861 † 1924 Sophie * 1848 † 1856 Albert «Magnüssi» * 1855 † 1939 Gottfried I * 1841 † 1903 OO Louise Steffen 1846 † 1904 Gottfried II * 1874 † 1946 1. Ehe O†O Emilie Reuteler * 1884 † 1910 2. Ehe OO Helene Stirnemann 1884 † 1969 Jakob III «Kobi» * 1870 † 1896 OO Louise Raaflaub 1868 † 1961 Sarah 1892 † 1968 Lina 1895 † 1987 Adolf 1893 † 1963 Louise 1894 † ? Karl 1891 † 1954 Elise * 1844 † 1874 Aline * 1883 † 1972 Robert * 1878 † 1923 OO Louise Rieben * 1878 † 1927 Emilie * 1879 † 1965 OO Walter Beck Benz jun. * 1887 † 1965 Ernst * 1894 † 1986 Familienmitglieder, die in der Erzählung nicht vorkommen, wurden der Übersicht zuliebe weggelassen. Elise «Kobis Elise» * 1880 † 1947 Willy 1913 † 1979 Blanche * 1904 † ? Margrit * 1902 † 1998
FAMILIE VON SIEBENTHAL Nachsatz_Madame_Gstaad_RZ.indd 4-6 03.10.22 13:55
Stammbaum

Erfahrungssustausch und Lernen waren die zwei wichtigsten Elemente des Swiss Innovation Day und bleiben es auch beim Tech Forum.

Goodbye Swiss Innovation Day Welcome Tech Forum by SHS

Im Jahr 2016 starteten wir eine bemerkenswerte und auch riskante Initiative – den Swiss Innovation Day (SID). Mit dem Ziel, der Hotellerie innovative Themen näherzubringen und eine Plattform für den Austausch zwischen Hoteliers zu bieten, fand die erste Veranstaltung mit 150 Teilnehmenden statt. Dieses Bestreben, Innovation und Vernetzung voranzutreiben, bleibt auch im neuen Gewand des SID, neu als Tech Forum by SHS am Hospitality Summit von HotellerieSuisse, unverändert bestehen.

Über die Jahre hat sich der SID kontinuierlich weiterentwickelt. Von den bescheidenen Anfängen an der SHL bis zu einem herausragenden Event in der Maag Halle Zürich erreichte der SID 2019 mit über 350 Gästen einen Höhepunkt. Wilhelm K. «Wilko» Weber, bekannt für seine eloquente, witzige und provokative

Moderation, prägte die Veranstaltung über all diese Jahre hinweg massgeblich. Ebenso unverzichtbar war Gianluca Marongiu, der als kritische Stimme im Hintergrund fungierte. Zu den Highlight­Speakern zählten Persönlichkeiten wie der belgische Trendforscher Herman Konings, der US­amerikanische Menü­Ingenieur Gregg Rapp und der Spitzenkoch Andreas Caminada, die alle dazu beitrugen, den SID zu einem Leuchtturmereignis in der Schweizer Hotellerie zu machen.

Parallel zum Erfolg des SID wuchs auch die SHS Academy. Die ständige Weiterentwicklung und das Streben nach Innovation machten den SID zu einem Fixstern am Schweizer Hotellerie­Event­Himmel. Doch mehr als das: Aus vielen Partnerschaften sind über die Jahre Freundschaften entstanden, was die Bedeutung des SID weit über das Fachliche hinaushebt.

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Mit einem weinenden und einem lachenden Auge geben wir bekannt, dass der SID nun als Event­imEvent in den Hospitality Summit von HotellerieSuisse integriert wird. Diese Entscheidung ermöglicht es, bisher ungenutzte Synergien zu aktivieren und sich auf unsere Kernkompetenzen, insbesondere den Content, zu konzentrieren. Der Übergang vom Swiss Innovation Day zum Tech Forum markiert einen neuen Abschnitt in der Geschichte dieser Veranstaltung, doch das Herzstück – Innovation und Vernetzung in der Hotellerie – bleibt erhalten.

Wir blicken voller Vorfreude auf Juni 2024, wenn das Tech Forum im Rahmen des Hospitality Summit in Zürich stattfinden wird. Es verspricht, ein Ort spannender Begegnungen und Diskussionen zu werden, wo die Tradition des SID in neuem Licht erstrahlt. Der Abschied vom Swiss Innovation Day fällt uns zwar

schwer, doch wir sind begeistert von den Möglichkeiten, die das Tech Forum mit sich bringt. Willkommen in einer neuen Ära der Innovation und des Austauschs in der Schweizer Hotellerie.

Daniel Plancic ist Geschäftsleiter der SHS Academy und hatte acht Durchführungen lang die Rolle des Konferenzleiters des Swiss Innovation Days inne. In enger Zusammenarbeit mit HotellerieSuisse konzipiert er nun das Tech Forum by SHS gemeinsam mit SHS Managing Partner Gianluca Marongiu.

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Daniel Plancic machte den Swiss Innovation Day zum Place-to-be.

Michael Thomann berät und unterstützt als selbstständiger Unternehmer Hotel-, Gastronomie- und Tourismus-Unternehmen. Das Leistungsspektrum der THOMANN Hospitality Management AG umfasst stra tegische und operative Beratung und Verwaltungsratsmandate. www.hospitality-management.ch

Controlling als Instrument für nachhaltigen Erfolg

Controlling ist ein zentrales Element der finanzwirtschaftlichen Unternehmensführung und wird heute vielfach auch in der Hotellerie und Gastronomie eingesetzt. Ziele des Controllings sind zum einen die Sicherung der langfristigen finanziellen Stabilität des Unternehmens, zum anderen die Überprüfung des Geschäftsmodells und dessen Beitrag zur Wertsteigerung. Controlling ist auch eine Führungsphilosophie, eine Grundlage wirkungsorientierter und nachhaltiger Führung.

In der heutigen Praxis wird Controlling sehr oft mit Kontrolle verwechselt. Kontrolle ist der systematische, informationsverarbeitende Prozess, bei dem ein bewertender Vergleich zweier Grössen vorgenommen wird – Ist und Soll. Kontrolle ist immer vergangenheitsorientiert und zeigt oft nur den Blick auf einen «Zahlenfriedhof». Alles ist bereits geschehen, Änderungen sind nicht mehr möglich. Grössen wie GOP oder EBITDA sind im Grunde genommen «Abfallprodukte» und zeigen lediglich, wie gut das Geschäftsmodell funktioniert. Sie sollten nicht der Treiber des Geschäftsmodells sein, sondern nur dessen Ergebnis.

Will man diesen Output beeinflussen, ist effizientes Controlling sehr effektiv. Controlling ist primär vorwärts­ und zukunftsorientiert und bedeutet partizipatives Planen, Steuern und Kalkulieren. Ziel des Controllings ist die Führungsunterstützung durch Koordination im Führungssystem.

Controlling und Gesamtführung

Controlling ist eine Führungsphilosophie des vorausschauenden Denkens und Handelns. Es findet überall im Unternehmen statt und ist ein ständiger Steuerungsund Lernprozess. Insbesondere, wenn mit dem Instru­

ment des Verbesserungskreislaufs (PDCA­Zyklus | PlanDo­Check­Act) gearbeitet wird, ist das Controlling ein zentrales Instrument der kontinuierlichen Verbesserung. Es umfasst alle Perspektiven eines Unternehmens, die z. B. nach der Balanced Scorecard (BSC) gegliedert werden können.

Die Struktur der BSC (Finanzen, Kunden/Markt, Produkte/Prozesse und Entwicklung/Lernen) kann an die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens angepasst und erweitert werden. Sie hilft, Ziele, aber auch Handlungsfelder und Massnahmen, gedanklich zu strukturieren und anzugehen. Die Herausforderung besteht darin, den Fokus sowie die relevanten Messpunkte im Rahmen der Ursache­Wirkungskette festzulegen.

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Kernaktivitäten des Controllings

1. Konsequente und systematische Planung «Wer kein Ziel hat, kann auch keines erreichen». Eine Weisheit von Lao-Tse.

Jedes verantwortungsbewusste Handeln in einer sozialen Einheit beginnt damit, sich systematisch Gedanken über die Zukunft zu machen und sich Ziele zu setzen. Dies kann klassisch Top­down, Bottom­up oder in neueren Formen in Zellen mit Sprints erfolgen. Die korrekte Formulierung von SMART­Zielen (spezifisch, messbar, ambitioniert, realistisch, terminiert) ist eine Herausforderung und erfordert Übung. Diese Ziele bilden die Basis für die Ableitung von Handlungsfeldern und Massnahmen, die die angestrebte Wirkung erzielen sollen.

2. Führungsinstrument

Nach der Umsetzung der Massnahmen in den definierten Handlungsfeldern resigniert (und überrascht) feststellen zu müssen, dass die gesteckten Ziele nicht erreicht wurden, ist für alle Beteiligten unbefriedigend und demotivierend. Um dem entgegenzuwirken, gehören kontinuierliche Standortbestimmungen dazu: Was haben wir erreicht? Wo stehen wir? Was hat die gewünschte Wirkung gebracht und was nicht?

In der Hotellerie und Gastronomie arbeiten nur sehr wenige Datenanalysten und Betriebswirtschafter. Die Führungskräfte sind oft ausgezeichnete Gastgeber und verstehen ihre Arbeit mit Gästen und Mitarbeitenden. Darin sind sie Profis. Emotionen stehen im Mittelpunkt ihres täglichen Wirkens. Deshalb sollten Werte und Zielerreichungsgrade für die Adressatengruppe individuell, verständlich und auch emotionalisiert dargestellt werden.

Systeme für führungsorientiertes Controlling Daten gewinnen an Wert, wenn sie aktiv genutzt und für das Management sinnvoll eingesetzt werden. Grössere Unternehmen sowie Hotel­ und Gastronomiegruppen oder ­ketten entwickeln oft eigene Business Intelligence (BI) Tools. Häufig werden diese Projekte von der Finanz­ und IT­Abteilung initiiert und haben in erster Linie das Ziel, das Reporting zu optimieren.

Diese Unternehmen leiten daraus die entsprechenden Führungsinstrumente in Form von Dashboards

und Reports ab, zum Beispiel in einer GM­App. Viele Führungskräfte verbringen immer noch viel Zeit damit, Excel­Dokumente und Berichte zu erstellen, statt sich auf ihre eigentliche Führungsaufgabe und deren Wirkung zu konzentrieren.

Zukunfts- statt Vergangenheitswerte

Für Individual­Hotels hat Hospitality Cockpit ein neuartiges Management­Tool entwickelt. Als BI kommt die Business Analytics Plattform von Blent zum Einsatz, die Daten aus über 150 Systemen automatisiert sammeln kann. Die relevanten Datenpunkte zur Messung der Zielerreichung werden aus dem «Data Lake» extrahiert und entsprechend miteinander in Beziehung gesetzt. So stehen dem Abteilungsleiter beispielsweise täglich die Personalkosten vom Vortag als Tachometer (Grün, Gelb, Rot) zur Verfügung. Die künstliche Intelligenz des Revenue Management Systems wird genutzt, um den Forecast zu berechnen und diesen mit der Personalplanung abzugleichen.

Eine Über­ oder Unterbesetzung wird sichtbar und die Personalkosten können beeinflusst werden, bevor sie entstehen.

Mit dem Hospitality Cockpit lassen sich Controllingwerte überall und jederzeit überprüfen.

Hospitality Cockpit unterstützt somit die Führungsebene nicht nur mit Vergangenheitswerten, sondern mit gezieltem Controlling der deutlich wichtigeren Zukunftswerte.

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Siemens macht Hotels effizienter und komfortabler

Für die Hotel­Branche ist das Zusammenspiel von Gästekomfort, Betriebseffizienz, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit überaus wichtig. Mit «Desigo Hotel Solutions» bietet Siemens in diesem Bereich eine umfassende Lösungspalette. Anhand des BEATUS Wellness& Spa­Hotels zeigte Siemens im Webinar, wie sich mit geeigneten Lösungen Effizienzsteigerungen erzielen lassen.

Die Anforderungen an die Hotel­Branche sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Dies widerspiegeln auch die Erwartungen der Gäste: 55 % sind bereit, mehr für ihren Aufenthalt zu bezahlen und erwarten dabei mehr als eine einfache Übernachtungsmöglichkeit. Der Gast übernimmt mit «Desigo Hotel Solutions» die volle Kontrolle und geniesst ein vernetztes Erlebnis über die mobile Anwendung. Die mehrsprachige Applikation unterstützt den Gast mit Zugangsinformationen wie dem Zutritt in die verschiedenen Räumlichkeiten und bei der Steuerung des Zimmers durch die Regulierung von Beleuchtung, Beschattung und Temperatur.

Kostenoptimierung durch Digitalisierung

Vom Check­in bis zum Check­out muss das Hotel mit der richtigen und effizienten Hotel­Management­Software ausgestattet sein. Mit «Hotel Solutions» wird die Anwendungspalette um einen Webserver für die Rezeption und mobile Anwendungen für das Servicepersonal erweitert. Die ServiceApp sorgt für den Informationsaustausch von Kund:innenanfragen bis hin zu aktiven Arbeiten und erledigt Tätigkeiten mit unterschiedlichen Priorisierungen. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv und ermöglicht die einfache Durchführung der verschiedenen Aufgaben, die das Personal zu erledigen hat. Durch die Optimierung des Betriebs­ und Verwaltungsbudgets können

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Kosten eingespart und durch die Automation der Räume auch der Energiebedarf gesenkt werden.

Webinar «Dekarbonisieren Sie Ihren Hotelbetrieb inkl. Ergebnisgarantie» Gerade wenn es um das Thema Effizienzsteigerung geht, ist das Potenzial bei Hotels hoch. Fast 10 % der Gesamtbetriebskosten eines Hotels entfallen auf den Energieverbrauch und davon fast die Hälfte auf den Gebäudebereich. Am 15. September 2022 gewährte der Gastreferent Philippe Baud vom BEATUS Wellness­ & Spa­Hotel im Webinar Einblick in seine Erfahrungen bei der Projektumsetzung einer CO2 ­freien Gebäudetechnik durch Siemens­Lösungen. Dabei wurde deutlich, dass damit auch die

Bindung zu den Gästen gesteigert und langfristig die Betriebskosten gesenkt werden können.

Link auf die Aufzeichnung des Webinars:

Weitere Informationen

Siemens Schweiz AG

Soufiane Bahaoui

E­Mail: soufiane.bahaoui@siemens.com

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Zimmerreinigung nach Wahl: der Gast entscheidet

Schluss mit den altmodischen rot­grünen Zimmerschildern. Simon & Josef (S&J) bringt frischen Wind in die Hotelbranche und macht die Zimmerreinigung zum Gästeerlebnis – digital, praktisch und effizient. Das alles ohne Tablet, App, Software oder Hardware, sondern webbasiert über das eigene Smartphone der Gäste.

Die innovative Lösung der webbasierten personalisierten Zimmerreinigung spart nicht nur Kosten, sondern verbessert auch das nachhaltige Image des Hotels. Laut einer aktuellen Studie wünschen sich mehr als die Hälfte der Hotelgäste in Drei­ bis FünfSterne­Hotels, die Möglichkeit, das Housekeeping nach ihren individuellen Bedürfnissen anzupassen. Wir sind der Partner, der Gastgeberinnen und Gastgebern dabei hilft, diesen Weg erfolgreich zu gehen.

Mit der Unterstützung namhafter Partner hat S&J die Vision, den Hotelaufenthalt persönlicher und nachhaltiger zu gestalten. Die Gäste können die Zimmerreinigung bequem über einen pro Zimmer definierten QR­Code mit ihrem Smartphone personalisieren, ohne Personendaten zu hinterlegen oder sich zu identifizieren. Dabei spielt nur eine Rolle, welche Reinigung gewünscht oder eben nicht gewünscht wird. So spart man nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern entlastet auch das Personal.

Das Hotel­Team hat rund um die Uhr Zugang zu unserer benutzerfreundlichen Online­Plattform und erhält täglich über diverse Schnittstellen (bsp. Hotelkit, Mews etc.) einen Bericht über alle teilnehmenden Zimmer, sodass man stets den Überblick behält und die Ressourcen effizient planen kann. Unser Geschäftsmodell hat keine Fixkosten, ist partnerschaftlich fair und belastet das Budget nicht.

Besuchen Sie unsere Website unter www. simonandjosef.com, um mehr zu erfahren und die Zukunft der Zimmerreinigung in Ihrem Hotel zu entdecken.

Gespannt wie das aussieht? Scanne und teste selbst!

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Digitalisierung: «Charlie» im Hotel

Wir leben im digitalen Zeitalter – Automatisierung und alltägliche Technologien sind ein unverzichtbarer Teil des Lebens geworden.

Die Digitalisierung macht auch nicht Halt vor der Hotellerie­Branche, denn wer wettbewerbsfähig bleiben möchte, muss auch mit der Zeit gehen.

Mensch oder Maschine? Das ist zusammengefasst die Frage der Stunde und diese muss nicht negativ sein. Es geht vielmehr darum, abzuschätzen, welche Prozesse in der Hotellerie an Maschinen abgegeben werden können, um das Kerngeschäft, nämlich die Dienstleistungen rund um den Gast und sein Wohlbefinden, vertiefter anzugehen. Ein solches Beispiel ist das autonome Fahrgestell «Charlie» des Schweizer Start­Ups Robolem. Getestet im Lab Hotel Thun, reduziert es 75 % des Gehwegs und eliminiert Wandschäden. Ein anderes befindet sich im «The Opera Zurich», wo Gäste Angelegenheiten mit dem Roboter Pepper klären können, was zur Verminderung von Wartezeiten an der Rezeption führt. Ziel ist es nicht, den Kundenkontakt gänzlich zu ersetzen, sondern für kleinere Anliegen, Interessierte und Kinder ein Anziehungspunkt zu sein, der das Hotel aufwertet. Jedoch darf man nicht vergessen, dass die Programmierung einer Roboter­Software auch eine Herausforderung darstellt – vor allem, wenn das ausgebildete Personal fehlt. Eine ganz andere Software, die benutzerfreundlich und effizient ist, um administrative Arbeiten wie Texte und Berechnungen abzunehmen, ist ChatGPT. Die künstliche Intelligenz kann auch für Gäste ein individuelles Tagesprogramm zusammenzustellen. Denn heute gilt es schneller als

das Smartphone der Gäste zu sein und einen nicht zuletzt auch digitalen Vorteil zu bieten, seien das Rabatte bei Direktbuchungen, Smartphones à disposition, um Roaming­Gebühren zu umgehen oder einzigartige Online­Erlebnisse, und das alles neben dem Kernstück der Branche – ein Bett und Service mit einem Lächeln.

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Pepper wartet in der Hotellobby auf die Gäste. «Charlie» im Einsatz in der Hotellerie.

Neues Leben für die fast sakral anmutende grosse Halle mit prachtvoller Stuckdecke und hohen Bogenfenstern

«Brasserie Süd» im HB Zürich steht für Leichtigkeit und Eleganz

Das neue Landmark im HB Zürich hat alles, um zu einem Lieblingsort von Passanten, Touristen und Gourmets zu werden. Die «Brasserie Süd» überzeugt durch Leichtigkeit und Eleganz.

Suzanne Schwarz, Fotos: Lukas Lienhard

Die einfühlsame Architektur und die Erfahrung der Bauherren und Gastronomen Nenad Mlinarevic und Valentin Diem sind die Garanten für eine erfolgreiche Zukunft des während fünf Jahren renovierten Südtrakts der Bahnhofhalle im HB Zürich.

Im Mai 2022 wurde das Team Suterplus von der Bauherrschaft mit der Planung und dem Ausbau der Räumlichkeiten der neuen «Brasserie Süd» beauftragt. Anfang Dezember 2023 fand die Eröffnung des neuen Hotspots im HB Zürich statt. Nach fünf Jahren Umbauzeit erstrahlt der unter Denkmalschutz stehende Bahnhoftrakt in

neuem Glanz und bildet den markanten Punkt mit Blick auf die Zürcher Bahnhofstrasse.

Architektur und Atmosphäre

Die «Brasserie Süd», im ursprünglich als klassische Säulen­Wandelhalle konzipierten Bereich, steht als Tagesbetrieb im Nutzungseinklang mit dem Bahnhof. Sie ist will kommener Rückzugsort vom hektischen Geschehen, der zum Arbeiten, Verweilen und Geniessen einlädt und Treffpunkt für Pendler, Stadtbewohner und Touristen sein soll. So sitzen auch an einem Wochentag nachmittags um 16 Uhr junge Frauen entspannt mit einem Baby an einem Tischchen in der Sonne, Ehepaare

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Offene Küchen, Wertschätzung für die Mitarbeitenden in Küche und Service und Nähe zu den Gästen

suchen sich vom bildschönen Dessertwagen den Kuchen zum Kaffee aus, einige Gäste arbeiten konzentriert am Laptop, Passantinnen mit Shoppingtaschen geniessen ein Glas Champagner vor der Heimreise, Handwerker besprechen an einem Sechsertisch das weitere Vorgehen auf ihrer Baustelle. Die stimmige Atmosphäre mit dem angenehm gedämpften Geräuschpegel und ein junges aufmerksames Serviceteam laden zum Verweilen ein.

Das Layout des Gastraumes der «Brasserie Süd» orientiert sich an der axialen Organisation des Südtraktes und die raumgliedernden Sitzbänke prägen die übergeordnete architektonische Raumstruktur. Im

seitlich angegliederten und durch die Raumhöhe untergeordneten Teil befinden sich die Küche, das Buffet, der Weinkeller sowie ein farblich kontrastierender gemütlicher Barbereich, der auch die Verbindung zur bereits bestehenden legendären «Da Capo»­Bar von Trix und Robert Haussmann bildet.

Bald werden in der wärmeren Jahreszeit die Gäste die kleine Terrasse mit Blick auf den Bahnhofplatz und entsprechendem Grossstadtflair wieder erleben und schätzen.

Möblierung und Materialisation

Der in Zusammenarbeit zwischen den Architekten, Bauherrschaft und der kanto­

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Gelb verzinkte Metallelemente über edlen Holzregalen bündeln das Licht zu wechselnden Motiven.

Die Details zeigen den subtilen Einsatz der für den Raum gewählten Materialien.

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Velours-Rückenpolster und Leder für die Sitzkissen in zwei Grüntönen, elegant und bequem

Leichtigkeit und Lebensfreude auch im angegliederten, farblich abgesetzten Barbereich

nalen Denkmalpflege Zürich erarbeitete Leitfaden bestimmte Materialisierung und Stimmung. Durch die Neuinterpretation der traditionellen «Brasserie Süd»­Möblierung, gepaart mit zeitgemässen und hochwertigen Materialien, gelingt es, eine harmonische Einheit mit dem Bestand zu schaffen. Die Materialisierungsvielfalt erstreckt sich von Stein über Metall und Holz bis hin zu Leder und Stoff. Die anspruchsvolle gekonnte Wahl und sorgfältige Fügung der einzelnen Materialien und Farben generiert eine fröhliche, elegante und lebendige Ambiance.

Die Gestaltung der «Brasserie Süd» basiert auf dem respektvollen, ja demütigen Umgang mit dem grosszügigen und für die Zwinglistadt Zürich reich geschmückten Raum. Entwurf und Materialisierung bilden eine harmonische Einheit zwischen neuen kontemporären Elementen und den historischen Details. Sieben Meter hohe Bogenfenster und die gläserne Eingangsfront lassen viel Licht in den grossen Raum und den Gästen die Aussicht auf das belebte Treiben draussen. Die offene Küche mit eingepassten Holzregalen und gelb verzinkten Metallelementen, die prächtige, in zarten Farben renovierte Stuckdecke, gepolsterte Bänke und Stühle in zwei

unterschiedlichen Grüntönen, die von den Architekten entworfenen Leuchten sowie der Teppichboden mit dem Galaxienmotiv lassen den Blick schweifen. Der grosse historische Raum aus dem 19. Jahrhundert empfängt die Gäste wohltuend unprätentiös und strahlt dennoch Eleganz und Vornehmheit aus.

In der «Brasserie Süd» prägen die für dieses Projekt entworfenen einzigartigen Leuchten aus gelbverzinktem Stahl das Bild. Die Tische der «Brasserie Süd» mit den markanten Sockeln aus Metall ebenso wie die bequemen, mit Leder und Velours gepolsterten Bänke und Stühle aus massiver Eiche wurden individuell entworfen und gefertigt. Das zurückhaltend raffinierte Farbkonzept der Möbel und Textilien trägt viel zum Wohlfühlcharakter des ikonischen Raumes bei. Ein wichtiges Gestaltungselement bildet die zurückhaltende Grafik von Branders Group, die speziell für die Speisekarten, das Tafelgeschirr und einzelne Wandelemente konzipiert wurde.

Dank Erfahrung aus früherer Zusammenarbeit mit den Gastronomen und Bauherren bot auch die Einrichtung der Küchen keine namhaften Schwierigkeiten. Die entsprechenden Wirtschaftsräume waren bau­

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Tradtionelle Brasserie Möblierung modern interpretiert und im harmonischen Einklang mit der Architektur

Ehre wem Ehre gebührt:

Massgefertigte Weinregale aus massiver Eiche für edle Tropfen

Für den Raum entworfene Leuchten und Metallbänder an Wand- und Schrankelementen sind wichtige Stilelemente.

seitig vorgegeben, die Anforderungen und Wünsche der Profis aus der Küche bekannt. Eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten war jedoch unabdingbar, sowohl mit dem Verantwortlichen der Denkmalpflege als auch dem Bauherren­Duo. Nur so konnte die terminlich sportliche Aufgabe unter Einhaltung des Budgets überhaupt bewältigt werden.

Über Suterplus

Die Architektin MA ZFH Deborah Suter gründete 2014 ihr eigenes Büro. Vielfältige Erfahrungen als Projektleiterin und Entwurfsarchitektin in renommierten Schweizer Architekturbüros, umfangreiches Fachwissen, auch aus Lehre und Immobilienwesen, zu Konzept, Entwurf, Planung und Ausführung ermutigten sie zum Schritt in die Selbstständigkeit. Im Jahr 2018 erfolgte

die Zusammenarbeit mit ihrem Bruder David, dipl. Interior Architect. Der Bereich Innenraumgestaltung bereichert seither alle Projekte von Suterplus und ist gleichzeitig eine eigenständige, von David Suter geführte Disziplin.

Gastro­Erfahrung sammelte das Team unter anderem mit der Zusammenarbeit für bekannte Restaurants wie das «Gül Restoran», eine moderne türkische Oase mitten in Zürich, oder die Sanierung der «Bauernschänke» am Rindermarkt in Zürich. Das junge Architekten­Team beteiligt sich gern auch regelmässig an Wettbewerben für Wohnungsbau und Areal­Entwicklungen und baut sanierungsbedürftige Wohnung zukunftsgerichtet um.

www.suterplus.ch

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«Meine Erfahrung als Interior Designer in London hat sich hier bewährt. In London habe ich die Transformationsmöglichkeit gelernt, welche wir heute in Räumen vergangener Zeitzeugen integrieren. Das Bauen im Bestand ist wesentlicher Bestandteil unseres internen Diskurses.»

David Suter

Shortfacts

«Da wir auch die Einrichtung immer selbst entwerfen, ist jedes unserer Objekte ein Unikat.»
Deborah Suter

Bauherrschaft: Süd AG, Nenad Mlinarevic und Valentin Diem

Planungs- und Bauzeit: 05/2022 – 11/2023

Fläche: 410 m 2

Anzahl Sitzplätze: Innen 172/ Aussen 40

Textilien: 4Spaces, Zürich

Wandfarben: kt Color die Farb manufaktur, Uster

Teppichboden: SULA, Zürich

Polstermöbel: Design Superplus, Herstellung Livoni

Leuchten: Design Suterplus, Herstellung Vacchio

Metallbau AG + TopLED

Schreinerarbeiten: Hobel Genossenschaft

Metallarbeiten: Vacchio Metallbau AG

Küchenausstattung: Edgar Fuchs Schweiz GmbH

Grafik: Branders Group

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Hier wird die ComedyNacht stattfinden: im Hotel Einstein.

St. Galler Hotel Einstein verwebt Stickerei, Qualität und Comedy

Das «Einstein St. Gallen» und die Stadt sind seit vierzig Jahren ein überzeugendes und unverzichtbares Paar. Das Vier­Sterne­Superior­Hotel mit seinem eigenen Kongresshaus hat sich zu einem präferierten Ort des Zusammenkommens für St. Galler aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Menschen aus aller Welt entwickelt.

Blättert man in den Seiten der inzwischen vergilbten Einstein Zeitung zur Eröffnung des Hauses im Dezember 1983, spürt man den Stolz der Stadt St. Gallen. Von einer «gastwirtschaftlichen Kostbarkeit» ist die Rede, man lobte den einzigartigen Stil des Hauses.

Stickerei und Volksküche

Im ruhigen und UNESCO­geschützten Klosterviertel gelegen feiert das «Einstein» sein 40­Jahr­Jubiläum. Bei seinem Anblick des Hauses ahnt man noch immer den klassizistischen Prachtbau, der 1830 von der Witwe des Textilausrüsters Jacob Allgäuer errichtet worden war. Der Ort, das Hotel und die Ostschweizer Textilindustrie waren eng miteinander verwoben. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war vor allem die St. Galler Stickerei das wichtigste Exportgut der

Schweiz. Die Unternehmerin Allgäuer betrieb im Haus an der Berneggstrasse eine Appretiererei zur Veredelung von Stoffen und Textilien. Später zog eine Suppenküche – die Volksküche – ins Erdgeschoss des Hauses ein. In einem weiteren Entwicklungsschritt erwarb der Textilfabrikant Isaak David Einstein das Gebäude, um dort seine Stickereifabrik einzurichten.

1978 kaufte der Unternehmer Max Kriemler die Liegenschaft, renovierte sie und baute sie zu einem Hotel um, das im Jahre 1983 feierlich eröffnet wurde. Was blieb, ist der Name des früheren Hausherrn – und das traditionsreiche Erbe. So nehmen alle 113 Zimmer und Suiten die Geschichte der ostschweizerischen Textilindustrie auf. Die Gäste schlafen in hochwertiger St. Galler Bettwäsche. Besonders schön: die von der St. Galler Textilfirma Jakob Schlaepfer ausgestattete Junior Suite.

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113 Zimmer erwarten die Gäste.

Hotel, Restaurant und Bar glänzen 40 Jahre später ist es inzwischen zum Vier­SterneSuperior­Hotel aufgestiegen, das sich zudem mit zwei Michelin­Sternen und 18 GaultMillau­Punkten für das Restaurant Einstein Gourmet schmücken darf. Die Bar zählt zu den Hotspots der Stadt St. Gallen und wurde 2023 vom Falstaff Barguide zur Hotelbar des Jahres gekürt. Hinzu kam der Titel «Best Bar Team» an den Swiss Bar Awards 2023. Es gibt also viele Gründe zum Feiern.

St. Galler Comedy Nacht – ein bleibendes Geschenk Michael Vogt, der General Manager des «Einstein St. Gallen», wollte aber nicht nur die Auszeichnungen und den vierzigsten Geburtstag mit vielen Kerzen auf einer Torte feiern. Er lancierte die Premiere der St. Galler Comedy Nacht. Dabei wurde ein regelrechtes Humor­Feuerwerk gezündet, bei dem bekannte Ostschweizer Comedians, wie de Chäller, Ivanka Vuletic, S’Rindlisbachers und Kiko dafür sorgten, dass kein Auge trocken blieb. Die St. Galler Stadtpräsidentin Maria Pappa meint zur Initiative des Hotel Einsteins für die Comedy­Nacht: «Ich finde es wertvoll für die kulturelle Vielfalt, dass eine St. Galler Comedy Nacht initiiert wurde und bin beeindruckt vom Programm».

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Das «unbekannte» Verzichtsverbot

Das schweizerische Recht ist vom Grundsatz der Vertragsfreiheit geprägt. Allerdings ist der Spielraum im Arbeitsrecht kleiner als viele meinen. Dieses ist im Unterschied zu anderen Vertragsarten mehr von zwingenden und relativ zwingenden Bestimmungen geprägt. Und es gibt den Art. 341 OR. Er hält fest, dass Mitarbeitende erst ein Monat nach Beendigung der Anstellung auf Ansprüche aus zwingenden Bestimmungen verzichten können.

Die Vertragsfreiheit ist ein hohes Gut und besagt, sobald zwei Parteien etwas vereinbaren, dies auch gelten soll. Dieses Rechtsverständnis ist zu Recht tief in den Köpfen verankert. Sowohl Arbeitgebende wie Angestellte gehen davon aus, dass eine Unterschrift, sobald sie geleistet wurde, ihre Gültigkeit hat. Aus rechtlicher Sicht muss man aber grosse Vorbehalte machen. Das Arbeitsvertragsrecht kennt nämlich sogenannt zwingende und relativ zwingende Vorschriften. Unter zwingenden Bestimmungen versteht man all jene Normen, die weder zugunsten der einen oder anderen Partei abgeändert werden können. Relativ zwingende Bestimmungen sind jene Normen, die nur zugunsten der Arbeitnehmenden angepasst werden können. In den Art. 361 und 362 des Obligationenrechts ist genau aufgelistet, welche Bestimmungen zwingend bzw. relativ zwingend sind. Auch viele Normen des L­GAV dürfen höchstens zugunsten der Arbeitnehmenden abgeändert werden.

Die Unterschrift ist oft nichts wert

Es kommt vor, dass beide Parteien einen Arbeitsvertrag unterzeichnen, in dem beispielsweise die vorgeschriebenen Mindestlöhne des Art. 10 L­GAV nicht eingehalten sind. Wenn irgendwann Arbeitnehmende

dies bemerken, so sind sie unsicher, was nun gilt: Ihre Unterschrift oder der L­ GAV­Mindestlohn?

Die Antwort ist völlig klar: Arbeitnehmende können sogar mit ihrer eigenen Unterschrift nicht tiefere Löhne vereinbaren als im L­GAV vorgesehen. Folge davon ist, dass trotz schriftlicher Vereinbarung jederzeit die Lohndifferenz nachgeklagt werden kann. Dasselbe gilt auch für den Verzicht auf die Überstundenentschädigung. Damit ein solcher gültig wäre, braucht es nach Art. 15 Ziff. 7 L­GAV mindestens einen monatlichen Lohn von CHF 6750 (ohne 13. Monatslohn) sowie eine explizite schriftliche Regelung. Davon gibt es keine Ausnahmen, auch nicht für Kaderangestellte, wie einige wenige immer noch irrtümlich annehmen.

Auch dann, wenn Mitarbeitende bei Vertragsabschluss erkennen, dass der Mindestlohn nicht eingehalten wird und trotzdem den Vertrag unterzeichnen, können sie sich auf zwingende Bestimmungen des Arbeitsrechts berufen. Es gibt keine Pflicht, die Arbeitgeberseite auf die Nichteinhaltung zwingender Bestimmungen aufmerksam zu machen. Denn dann würden sie ja eventuell riskieren, die Stelle nicht zu kriegen.

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Martin Schwegler, lic. iur. / RA

Der Autor dieses Beitrags ist seit 1994 Dozent für Arbeitsrecht an der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern. Hauptberuflich ist er in der von ihm gegründeten Anwaltskanzlei Schwegler & Partner Rechtsanwälte und Notare AG in Menznau (LU) tätig. 2020 hat er die correct.ch ag gegründet, die arbeitsrechtliche Dienstleistungen für die Hotelund Gastrobranche anbietet. Ein Produkt der Firma ist correctTime, eine Zeiterfassung, die nach L-GAV und ArG korrekt rechnet.

Verzichtsverbot ausdrücklich geregelt

Im Obligationenrecht steht in Art. 341 OR explizit, dass Arbeitnehmende während der Anstellung sowie ein Monat danach nicht auf Forderungen verzichten können, die «sich aus unabdingbaren Vorschriften des Gesetzes oder eines GAV ergeben». Am Ende eines Anstellungsverhältnisses werden bekanntermassen Forderungen fällig, beispielsweise aus Ruhetageentschädigungen, aus nicht bezogenen Ferien oder Überstunden.

Arbeitgeberseits wird dann etwa der Vorschlag gemacht, mit einer pauschalen Zahlung alle diesbezüglichen Ansprüche abzugelten. Sogar dann, wenn eine schriftliche Austrittsvereinbarung einvernehmlich verhandelt wird, bleibt das Verzichtsverbot bestehen. Einzig wenn das Anstellungsverhältnis schon ein Monat lang zu Ende ist, besteht wieder «Vertragsfreiheit». Die Frist von einem Monat soll sicherstellen, dass Angestellte nicht unter Druck und mit genügender Distanz entscheiden können. Es sollen aber nicht gerichtliche Vergleiche verunmöglicht werden, weshalb das Verzichtsverbot zeitlich beschränkt ist.

Fünf Jahre Verjährungsfrist Verschafft man sich einen Überblick über jene Gerichtsverfahren, in denen sich Arbeitnehmende später auf das Verzichtsverbot berufen und nachträglich noch Forderungen stellen, argumentieren Arbeitgebende damit, dass das Zurückkommen auf die getroffene Vereinbarung gegen Treu und Glauben verstossen habe und deshalb rechtsmissbräuchlich sei (Art. 2 ZGB). Nur hören die Gerichte diese Argumente praktisch nie. Innerhalb der Verjährungsfrist (Art. 128 OR) von fünf Jahren können Arbeitnehmende Forderungen einklagen, auf die sie mal verzichtet haben, und erhalten Recht.

Es braucht schon ganz spezielle Umstände, damit die Gerichte eine solche Nachforderung als rechtsmissbräuchlich taxieren. Natürlich kann man arbeitgeberseits darauf spekulieren, dass Mitarbeitende das Verzichtsverbot nicht kennen oder moralische Hemmungen haben, die eigene Unterschrift zu missachten. Aber wie bei jeder Spekulation: Man kann auch verlieren.

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Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet

Am Sonntag, 14. April 2024, findet wiederum das Lehrgangstreffen der ehemaligen Absolvent:innen des Nachdiplomstudiums HF in Hotelmanagement im Jugendstil­Hotel Paxmontana in Flüeli­Ranft statt, das von VDH­Mitglied Myriam Baumgartner und ihrem Team geführt wird. Es ist immer interessant, sich auszutauschen und zu erfahren, welche Projekte bei den Mitgliedern anstehen, welche Probleme in ihrem Arbeitsalltag auftauchen und welche Lösungen sie finden und verfolgen.

Marianne Beeler, Vorstand VDH

Die VDH hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2024 vermehrt den Scheinwerfer auf einzelne Mitglieder der Vereinigung zu richten, um aus ihrem Lebensund Berufsalltag zu berichten.

In dieser Ausgabe berichten wir über Vorsätze und Projekte, die einzelne Mitglieder im Jahr 2024 verfolgen. Welche Änderungen sie einführen und welche Transformationsprozesse sie begleiten. Zudem erzählen fünf VDH­Mitglieder über anstehende Weiterbildungen und verraten schliesslich, welche Vorsätze sie sich für 2024 gefasst haben.

Marianne Beeler, Hoteldirektorin der «Propstei Wislikofen», Seminarhotel und Bildungshaus nahe Zurzach, setzt sich zum Ziel, dass sämtliche Mitarbeitende mindestens ihren Bildungsurlaub von drei Tagen gemäss L­GAV Artikel 19 im laufenden Jahr nutzen. Anhand eines eigenen Weiterbildungskonzeptes realisiert sie Lifelong Learning im Unternehmen. Zudem gestaltet sie einen internen Weiterbildungstag für das ganze «Propstei»­Team zum Thema «Veganismus – was wäre, wenn die meisten Gäste künftig vegan leben würden?» Sie möchte über die Jahre ein Toolkit mit ihren Mitarbeitenden erarbeiten,

100 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
Marianne Beeler, Hoteldirektorin Propstei Wislikofen, NDS Lehrgang 46.

Urs Brotschi, Geschäftsleiter Hotellerie der Ge nossenschaft sozial diakonischer Werke (GsdW) und Betriebsleiter im Seminarhotel Lihn in Filzbach, NDS Lehrgang 24.

das für mehr mentale Stärke, Gesundheit und auch mehr Freude an der Arbeit sorgt. Zudem gilt es im laufenden Jahr die Strategieziele umzusetzen, die mitunter einfordern, mehr Umsatz im Seminargeschäft zu generieren. Dies soll nicht zuletzt dank der Schaffung eines USPs gelingen. Mit professionellem digitalem Marketing will sie das 65­Betten­Haus als «Klosterhotel mit Inspiration im Grünen» voranbringen. Impulse für ein entschleunigteres, menschenwürdigeres Sein und Arbeiten sollen Seminargästen während ihres Aufenthaltes auf unaufdringliche Art und Weise – durch stimmige Angebote und Dienstleistungen im Haus, aber auch durch die dafür geschaffene Seminarinfrastruktur vor Ort – vermittelt werden. Ob es mit diesem Ansinnen gelingen wird, der in der Arbeitswelt weitverbreiteten Tendenz zur «Selbstausbeutung» ein wenig Einhalt zu gebieten?

Sie selbst interessiert sich für das Thema Longevity, liest Bücher und hört Podcasts dazu an. Sie möchte lange gesund bleiben, um auch nach dem Berufsleben viel Lebensqualität zu haben. Sie ist der Ansicht, dass Menschen heutzutage zwar älter werden, jedoch im Alter auch länger krank sind. Ihre eigene gesundheitliche Zukunft sowie diejenige ihrer Gäste und Mitarbeitenden will sie bewusst (mit)gestalten.

Urs Brotschi, Geschäftsleiter der GsdW und Betriebsleiter im Seminarhotel Lihn in Filzbach arbeitet daran, seine eigenen Führungs­Skills zu verbessern, mit dem Ziel ein gesundes, erfolgreiches und gut funktionierendes Team aufzubauen. Dazu besucht er ein persönliches Coaching und lässt sich von Team­Mitgliedern spiegeln. Er will wieder mindestens einmal pro Woche Sport machen: Fitness, Langlauf, Biken, Wandern, um seine Gesundheit zu erhalten. Um mehr «zur Ruhe zu kommen» und die Schlafqualität zu verbessern, hat er sich vorgenommen, sich mindestens einmal pro Woche Zeit für eine Yoga­Session zu nehmen.

Klaus Habegger, Direktor des Fünf­Sterne­Hauses «Walliserhof Grand­Hotel und Spa Saas­Fee» hat sich vorgenommen, in diesem Jahr auf zwei Level aktiv zu sein. Einerseits realisiert er Projekte, die bereits im Jahr 2023 geplant wurden; konkret wird er auf operativer Ebene das Revenue Management outsourcen. Ein professionelles Revenue Management hat auch in der Ferienhotellerie eine zentrale Bedeutung, um den Mitbewerbern auf Augenhöhe begegnen zu können. Revenue Management professionell zu betreiben, verlangt sehr viel Know­how und Zeit. Zudem stehen Sanierungsarbeiten mitunter an der Hausfassade an.

101 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
Klaus Habegger, Direktor «Walliserhof Grand Hotel & Spa, Saas-Fee», NDS Lehrgang 47.

Eine massive Veränderung wird die Umstellung vom Saisonbetrieb zum Ganzjahresbetrieb mit sich bringen.

Andererseits wird er auch Strategiearbeit leisten. Das Umfeld verändert sich immer schneller und herkömmliche Strategiezyklen reichen kaum aus, um diesem gerecht zu werden. So wird der «Walliserhof GrandHotel und Spa Saas­Fee» zusehends mit neuen Akteuren und deren Konzepten konfrontiert. Sie dringen damit in das eigene Marktumfeld ein. Dies fordert Innovation und entsprechend auch viel Marketingpower. Klaus Habegger plant zurzeit keine weiterführende Weiterbildung. Diese Tatsache hält ihn aber nicht davon ab, Bücher zu lesen oder den einen oder anderen Weiterbildungsanlass zu besuchen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann er es sich durchaus vorstellen, dass er sich für einen Masterstudiengang einschreiben wird. Welches Studienfach es sein wird, weiss er noch nicht. Gerne würde er etwas Branchenübergreifendes ins Auge fassen, da ihn auch jene Inhalte im Management weiterbringen werden. Welche Vorsätze er sich für seine persönliche Life­Balance gefasst hat, verrät Klaus Habegger nur teilweise. Er hat sie auf jeden Fall im Familienrat besprochen und auch definiert. Er möchte mehr Zeit auf dem Golfplatz verbringen und, wenn möglich, auch sein Handicap dabei kontinuierlich senken. Der Schlaf kommt wie bei vielen engagierten Hoteliers immer zu kurz: Geschäft, Gäste, Familie und weitere Engagements müssen unter einen Hut gebracht werden – eben meist in dieser Reihenfolge …

Nadja Christensen hat sich vorgenommen, mehr Zeit in die Teambildung und Kommunikation zu investieren. Ein motiviertes und eingespieltes Team ist Voraussetzung für eine gute Betriebskultur. «Die Spedition» ist ein Boutiquehotel, mit seiner Fine Dining Küche geniesst es einen guten Ruf über die Region Thun hinaus. Sie hat die Geschäftsführung des «Hotel Spedition» ad interim übernommen, da die bisherige Geschäftsführerin eine Auszeit brauchte. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass gerade in der Hotelbranche

gesundheitsbedingte Vakanzen vermehrt vorkommen. Mitarbeitende müssen sagen können, wo der Schuh drückt. Sie sollen aktiv die Betriebskultur mitgestalten und dazu motiviert werden, sich stetig weiterzubilden.

Weiterbildung ist für Nadja Christensen sehr wichtig. Nach dem NDS hat sie an der SHS­Academy in Bern die Ausbildung zum Director of E­Commerce in Angriff genommen. Zudem besucht Sie seit vergangenem Jahr ein Gastrobetriebsleiterseminar, um den gastronomischen Bereich noch besser abzudecken. Ihre Diplomarbeit an der SHS­Academy hat sie über «KI im Hotelmarketing» geschrieben. Sie ist überzeugt, dass die massiven Veränderungen durch die KI auch die Hotelbranche in der Zukunft essentiell und existenziell betreffen werden.

102 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
Nadja Christensen, zurzeit Geschäftsführerin vom «Hotel Spedition» in Thun, NDS Lehrgang 46.

Präsidial-Editorial

Fachkräftemangel, Anpassungsfähigkeit, Zukunftsstrategien Allen Unkenrufen zum Trotz kommt es aufgrund der fehlenden Mitarbeiter:innen im Hotel- und Gastgewerbe nicht zu den prophezeiten Betriebsschliessungen en masse. Betriebs leiter:innen und Teams zeigen durchwegs hohe Flexibilität und grosses Engagement. Verblüffend, wie rasch pragmatisch Lö sungen umgesetzt werden und Mehrarbeit geleistet wird. Doch die chronische Unterbesetzung zehrt an den Ressourcen. Lange Arbeitszeiten und fehlende Pausen werden zum Courant normal, was auf Dauer nicht tragbar ist. Auch Vorgesetzte packen mit an und sind mitten im Operativen. Hier verbirgt sich eine verhängnisvolle Gefahr: Strategiearbeit, die das künftige Bestehen des Betriebs sicherstellt, bleibt liegen. Denn in Szenarien denken, den Markt lesen und verstehen, braucht Freiraum.

Nadja Christensen hält sich mit Workout und Wanderungen fit. Sie interessiert sich für die Balneologie, die Bäderheilkunde. Da sie seit vielen Jahren in Aare­Nähe lebt, hat sie das Schwimmen im Fluss bei niedrigen Temperaturen für sich entdeckt. Nebst Kulturreisen pflegt sie auch den regen Austausch mit anderen Hoteliers. Früher kam der Schlaf vermehrt zu kurz, sie achtet nun mehr auf ihre eigenen Schlafqualität. Erfolg und Balance im Beruf und im Privatleben zu haben und dabei gesund zu bleiben, das ist für Nadja Christensen ein Garant für Lebensqualität und Lebenszufriedenheit.

Myriam Baumgartner hat sich für 2024 kaum Vorsätze gefasst. Der einzige Vorsatz sieht vor, einen guten Ausgleich zwischen Arbeits­ und Privatleben zu finden. Arbeiten zu dürfen, wo andere Ferien verbringen oder ein Familienfest feiern, erachtet sie nach wie vor als Privileg. Es bereitet ihr Freude, mit den unterschiedlichsten Menschen aus unterschiedlichen Nationen zu arbeiten, sie zu fördern, aber auch an ihrem Wissensschatz teilzuhaben. Myriam Baumgartner ist verantwortlich für ein 59­köpfiges Team

Wie können wir dieser gefährlichen Entwicklung entgegentreten?

Die Verbände des Hotel- und Gastgewerbes sind ge fordert. Ein geeinter Auftritt verstärkt die Schlagkraft und das Gewicht der Branche. Wie das geht, zeigen andere Branchenverbände wie beispielsweise ASTAG oder Bauernverband und Swissmem. Hotel- und Gastgewerbe sind bedeutend für die Schweiz: 2022 arbeiteten rund 340 000 Personen in dieser Branche, drei Prozent des BIP wurden erwirtschaftet. Unsere Anliegen werden jedoch im Parlament kaum thematisiert. Damit diese notwendigen Veränderungen herbeigeführt und die Branche für die Zukunft gestärkt werden, muss die grossartige Fähigkeit, schnell und unkompliziert auf Veränderungen zu reagieren, gebündelt eingesetzt werden.

Roland Gasche, Präsident VDH

103 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
Myriam Baumgartner, Gastgegeberin Jugendstil-Hotel Paxmontana, NDS Lehrgang 42.

aus zehn verschiedenen Nationen. Ziel ist es schliesslich, auch im Jahr 2024 gemeinsam ein einmaliges Gasterlebnis zu gestalten, Gäste zu verwöhnen und für sie da zu sein. Die Vielseitigkeit ihrer Aufgaben als Gastgeberin eines historischen Jugendstilhotels schätzt Myriam Baumgartner sehr und motiviert sie jeden Tag aufs Neue. Das Neue erachtet sie als willkommene Herausforderung, die sie zuverlässig aus der eigenen Komfortzone bringen vermag. Gemeisterte Herausforderungen und dadurch gewonnene Erfahrungen sind für sie stets kostbar und ein guter Wegweiser für künftige Entscheidungen.

Gespannt verfolgt sie den Wandel in der Schweizer Beherbergungs­ und Tourismusbranche und möchte diesen Wandel mit ihren Möglichkeiten auch aktiv mitgestalten.

Gastgeberin Myriam Baumgartner freut sich, VDHMitglieder an der Mitgliederversammlung am 14. und 15. April 2024, im Jugendstil­Hotel Paxmontana willkommen zu heissen.

Die VDH lädt alle Absolvent:innen des NDS HF Hotelmanagements (ehemals Unternehmerseminar) ein, am VDH & US/NDS Lehrgangstreffen teilzunehmen,

sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam in die Zukunft zu blicken.»

Als Mitglied der Swiss Historic Hotels ist Wandel aber nicht in allen Bereichen angesagt. So gilt es unter anderem vorgegebene Richtlinien einzuhalten in Bezug auf Einrichtung, Ausstattung und Angebotsgestaltung. Im Jugendstil­Hotel Paxmontana werden künftig auch trotz digitaler Transformation Zimmerschlüsselanhänger golden und schwer bleiben und bestimmt nicht durch eine zeitgemässe digitale Lösung ersetzt werden – auch wenn eine digitale Lösung das Handling im Alltag für Gäste sowie für Mitarbeitende enorm erleichtern würde …

Es gibt nichts Schöneres für Myriam Baumgartner, als nach einem Tag aktiver Erholung in der Natur abends todmüde ins Bett zufallen. Viel frische Luft zu tanken ist ihr persönlicher Schlaf­Geheimtipp.

Bist du schon angemeldet?

VDH@NDS-Projektpräsentationen

Freitag, 15. März 2024

Hotel Seaside, Spiez

VDH@Gastia

Montag, 25. März 2024

Olma Messen St. Gallen

VDH & US/NDS-Lehrgangstreffen

Sonntag, 14. April 2024

Jugendstil-Hotel Paxmontana, Flüeli-Ranft

VDH-Mitgliederversammlung

Montag, 15. April 2024

Jugendstil-Hotel Paxmontana, Flüeli-Ranft

Jetzt anmelden

www.events.vdh.swiss

104 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
Malerisches Jugendstil-Hotel Paxmontana in Flüeli-Ranft.

VDH Partner teilt Wissen: Hochwertige Vitamine und Genuss pur W

issensvermittlung und Austausch wird bei der Vereinigung Diplomierter Hoteliers gross geschrieben. An dieser Stelle geben wir daher unseren Partnern, Fresh Drink AG, vertreten durch Geschäftsleiter Bruno Schiess sowie Geschäftsleiter Andreas

Zolliker von Kältering AG das Wort:

«Wusstest du schon, dass die Frischsaft­Marke sluups der Gastronomie die Möglichkeit bietet, den Gästen FRISCHE Säfte mit zugesetzten Vitaminen anzubieten? Dies bedeutet doppelten Genuss: naturbelassener Geschmack mit einem gesundheitlichen Zusatznutzen. Und dank des innovativen Hochdruckverfahrens (HPP) sind die frischen sluups­Säfte und Shots erst noch lange haltbar.»

«Wusstest du schon, dass Hochleistungskühlschränke und Energiesparschränke nicht nur Zeit und Energie sparen, sondern auch die Vitamine in den Lebensmitteln schützen? Der Küchenchef liebt den Hochleistungsschrank, idealerweise mit Zentralkühlung, weil er damit kleine Mengen schnell abkühlen oder einfrieren kann, was die Vitalstoffe bewahrt. Zur Lagerung von kalten oder gefrorenen Produkten nimmt man aber besser den Energiesparschrank und profitiert von den geringen Stromkosten und den Förderbeiträgen von topten.ch»

105 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
VDH-Partner Bruno Schiess, Geschäftsleiter Fresh Drink AG VDH-Partner Andreas Zolliker, Geschäftsleiter Kältering AG

Der Sommelierberuf kennt nur das «Ja, gerne»

Das Berufsbild des Sommeliers ist in ständiger Bewegung. Lange Zeit war der Sommelier vor allem dafür verantwortlich, den Wein zu kennen und ihn perfekt zu servieren. Natürlich bleibt das Servieren des Weins nach wie vor der faszinierendste Aspekt des Berufs. Es gibt dem Sommelier die Möglichkeit, die Gäste mit seiner fachlichen Kompetenz und seinen menschlichen Qualitäten zu beschenken. Doch heutzutage werden von ihm sogar noch umfangreichere und genauere Kenntnisse und Fähigkeiten verlangt.

Für den Sommelier von heute zählen auch der Einkauf des Weines, eine gute Verwaltung des Weinkellers sowie eine Beteiligung an der wirtschaftlichen Verwaltung und am Marketing des Betriebs, für den er tätig ist. Zudem gehört die Fähigkeit, die Weinkarte zu erstellen und zu aktualisieren, zu den Eigenschaften, die bei der Arbeit des Sommeliers immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Kenntnisse des Sommeliers müssen eine wissenschaftliche Grundlage haben – Erfahrung ist zwar nach wie vor wertvoll, reicht aber heute als Basis für Fachwissen nicht mehr aus. Dazu kommt, dass der Sommelier sich ständig über die neuesten Entwicklungen und Ereignisse auf dem Laufenden halten muss, die in seinen Fachbereich fallen.

Profi mit Dienstbereitschaft

Der Sommelier ist also nicht mehr nur der Profi, der in der Lage ist, den Wein zu empfehlen, der am besten zum jeweiligen Gericht passt und diesen dann mit Sorgfalt und Geschick zu servieren. Er muss gekonnt dafür sorgen, dass sich der Gast wohl fühlt. Dazu muss er sich freundlich an ihn wenden, ohne aufdringlich, arrogant oder unterwürfig zu erscheinen. Ausserdem muss er in der Lage sein, mit einem Blick zu erfassen,

was sein Gegenüber wünscht, um entsprechend geschickt auf den Gast eingehen zu können. Wie zufrieden die Gäste mit dem Service sind, der ihnen vom Sommelier geboten wird, hängt einzig und allein von dessen fachlicher Vorbereitung und seinen menschlichen Qualitäten ab. Seine beruflich exzellente Leistung besteht darin, dass der Sommelier seine Kenntnisse in jeder Situation angemessen umzusetzen weiss. So trägt er zur Verbesserung des Firmenimages bei und findet bei den Gästen Anerkennung.

Der Sommelier muss in der Lage sein, seine fachliche Autorität durchzusetzen und dabei eine Sicherheit an den Tag legen, die auf seinen Kenntnissen und seiner Erfahrung aufbaut und ihm erlaubt, dem Gast immer die beste Wahl nahezulegen. Der absolut allerwichtigste Aspekt für einen modernen und zeitgemässen Sommelier ist die Dienstbereitschaft für den Gast, stehts bemüht, ihm alle Wünsche zu erfüllen oder es zumindest zu versuchen. Diese Dienstbereitschaft, die nichts mit Unterwürfigkeit zu tun hat, wird ein Gast immer sofort spüren und entsprechend schätzen. Es darf kein «Nein» geben, sondern nur ein «Ja, gerne», auch wenn es manchmal etwas Anstrengung kostet. In diesen Momenten wird dem Sommelier der

106 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

In der Welt der Weine ist Sommelier ein vielseitiger und faszinierender Beruf.

Dank des Gastes zuteil, und der Funke springt über. Und was gibt es Schöneres als Applaus.

Eidgenössische Berufsprüfung Sommelier FA Zu den wichtigsten Neuerungen der letzten Jahrzehnte in der Schweizer Gastronomie gehört die Einführung des Eidgenössischen Fachausweises für Sommeliers in der Schweiz. Der Fachausweis konnte in Zusammenarbeit der ASSP mit der «Ecole du vin de Changins», Hotel­ & Gastroformation in Weggis und der «Scuola Superiore Alberghiera e del Turismo di Bellinzona» (SSAT) realisiert werden. Die Sommelier­Berufsausbildung konnte auf nationalem Niveau vereinheitlicht werden. Die Anerkennung des Berufs Sommelier durch die Schweizerische Eidgenossenschaft hat das Interesse an Informationen von Fachleuten aus ganz Europa geweckt. Dieser wichtige Schritt ist nicht zuletzt eine Referenz für die Verbesserung des Berufsniveaus im Schweizer Tourismus.

Der Verein ASSP bietet ein sehr interessantes Kulturund Bildungsprogramm für Fachleute und Amateure an. Der vorerst letzte Höhepunkt war das Finale des 22. Wettbewerbs «Bester Sommelier der Schweiz» im Jahr 2021 im Hotel Splendide Royal in Lugano, an

dem sich Kandidaten aus allen Regionen der Schweiz beteiligt hatten. Dank der hohen Qualität dieser Vorbereitungen, Erfahrung und Leidenschaft erhalten alle Teilnehmer die Möglichkeit, sich an den nächsten europäischen und globalen Wettbewerben, die im Jahr 2026 in Argentinien stattfinden, zu beteiligen.

Ähnlich wie die über sechzig Mitgliedsländer der Association de la Sommellerie Internationale (ASI) hat die Schweiz Ausbildungskurse im Bereich Sommellerie schon seit dem Jahr 2000 in den drei Sprachregionen durchgeführt. Auf nationaler Ebene wird ein offizielles Examen organisiert, um das ASSP BerufsSommelier­Diplom zu erwerben, das von allen Mitgliedsländern der ASI anerkannt ist.

107 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

Eckdaten zur Geschichte der Sommelier-Verbände in der Schweiz

Seit bald einem Vierteljahrhundert existieren Sommelier­Vereinigungen in der Schweiz. Bruno­Thomas Eltschinger hat die wichtigsten Daten der Sommelier­Berufsverbände zusammengestellt: Von CSCH – GSS – ASMD bis zur ASSP und ihrem Sommelier­Europa­ und Weltmeister Paolo Basso.

12. September 1980

Gründung des Clubs der Sommellerie der Schweizerischen Eidgenossenschaft (CSCH).

Hotel Le Richemond, Genf

Präsident: Bernard Fourgous; Vizepräsidenten: Jean-Pierre Mignot, Michel Allard

1990–1998 Präsident: Eric Duret

13. September 1982

Gründung der Gilde der Schweizer Sommeliers (GSS).

Restaurant Le Moulin des Evaux, Genf

Präsident: André Curchod; Vizepräsident: Max Portmann

14. April 1985

Gründung der GSS (Region Tessin).

Hotel Splendide Royal, Lugano

Präsident: Stefano Valli; Vizepräsident: Ezio Crivelli; Generalsekretär: Alberto Dell’Acqua

1987–1989 Präsident: Angelo Delea; Vizepräsident: Ezio Crivelli

1989–1991 Präsident: Enore Larini; Vizepräsident: Ezio Crivelli

1992–2000 Präsident: Piero Tenca; Vizepräsidenten: Raffaello Bonuccelli, Mauro Baccarin

1986

Eintritt des CSCH in die Internationale Vereinigung der Sommellerie (ASI) (damals 15, heute 60 Nationen).

Juni bis September 1988

Arbeitstagungen Vereinigung der Eidg. Diplomierten Maîtres d’Hôtel (ASMD).

Hotel Schweizerhof, Bern; Hotel Central Plaza, Zürich

Initianten: Bruno-Thomas Eltschinger und Werner Schuler

7. Juni 1989

Offizielle Gründung Vereinigung der Eidg. Diplomierten Maîtres d’Hôtel (ASMD) mit Statuten. Hotel Union, Luzern

1988–1999: Präsident: Bruno-Thomas Eltschinger; Vizepräsident: Hans-Peter Grütter (1988–2012)

1999–2012: Präsidentin: Liselotte Bloch; Vizepräsident: Hans-Peter Grütter; Ehrenpräsident: Bruno-Thomas Eltschinger

108 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

11. Oktober 1993

Die regionalen Vereinigungen (GSST, ASMD, CSCH) schliessen sich zur Association Suisse des Sommeliers Professionnels (ASSP) zusammen; jede Vereinigung behält ihre Unabhängigkeit und eigenes Logo. Hotel Villa Principe Leopoldo, Lugano Nationale Präsidentin: Myriam Broggi-Praz, Westschweiz; Vizepräsidenten: Bruno-Thomas Eltschinger, Piero Tenca, Claudio de Giorgi

20. März 1996

Gründung Schweizer Kellner­ und Sommelier­Zunft. Restaurant Kronenhalle, Zürich

Präsident: Bruno-Thomas Eltschinger; Vizepräsident: Peter Wiede

14. November 1997

Die ASSP mit ihren drei regionalen Vereinigungen wird als Aktivmitglied in der ASI offiziell anerkannt und aufgenommen.

ASI-Präsident: Giuseppe Vaccarini; Sekretär: Eddy Furlan

Juni 1997 bis März 2000

Gründungsphase der Sommeliervereinigung

Region Deutschschweiz (SVS) von ASSP in Zürich, Nachfolgeverband zur Ablösung der ASMD.

Präsident: Bruno-Thomas Eltschinger; Vizepräsident: Armando Pipitone (2000–2015)

Juli bis November 1998

Vereinigung der drei regionalen Verbände in ASSP, mit gemeinsamem Logo und internationaler Anerkennung.

1998–2001 Nationale Präsidentin: Myriam BroggiPraz; Vizepräsidenten: Bruno-Thomas Eltschinger, Piero Tenca, Claudio de Giorgi

Ab 2000

Einführung von Lehrgängen für Sommeliers in den drei Sprachregionen der Schweiz, von der ASI anerkannt;

Deutschschweiz: Schweizer Fachschule für Sommeliers und Weinkenner (SFS) in Zürich mit über 400 eingeschriebenen Studenten bis 2014; mehr als 150 Diplomsommeliers SFS/ASSP mit bestandener Abschlussprüfung und international anerkannt von ASI.

2000

Internationaler Kongress der «Sommellerie internationale» in Montreux, ASSP empfängt über 150 Delegierte aus vierzig Ländern, organisiert und finanziert von der Schweizer Vereinigung ASSP.

5. Mai 2001

Erarbeitung neuer Statuten für die ASSP. Hotel Le Mirador, Mont­Pélerin, Vevey Wahl des Nationalpräsidenten: Piero Tenca; Vizepräsident Deutschschweiz: Bruno-Thomas Eltschinger; Vizepräsident Tessin: Savino Angioletti; Vizepräsidentin Westschweiz: Myriam Broggi-Praz

5. Oktober 2003

Annahme der neuen Statuten der ASSP. Hotel Savoy Baur en Ville, Zürich

2010

Europameisterschaft in Strassburg: Paolo Basso wird als Schweizer Vertreter der ASSP SommelierEuropameister (Best Sommelier of Europe 2010), davor war er dreimal Vize­Champion Europas in Reims in den Jahren 2004, 2006 und 2008

2013

Weltmeisterschaft in Tokyo: Paolo Basso wird als Schweizer Vertreter der ASSP Sommelier­Weltmeister (Best Sommelier of the World 2013), davor war er dreimal Vize­Weltmeister der Sommeliers in Montreal (2000), Rhodos (2007), Santiago de Chile (2010).

2013

Eidg. Fachausweis FA, von der schweizerischen Eidgenossenschaft und der ASI anerkannt.

1980–2022

42 Jahre Vereinserfolge an internationalen Sommelier­Meisterschaften.

109 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

DANKE, MERCI, GRAZIE

Der Weinmensch

Bruno­Thomas Eltschinger, der Korrespondent des Sommelierverbandes für unser Fachmagazin, hört auf. Seine Expertise und noch mehr sein Gefühl für die Menschen «hinter» dem Wein, werden nach zwanzig Jahren fehlen. «Hotelière» dankt ihm für Hunderte von einzigartigen Artikeln und spannenden Interviews.

«Auch alles Gute hat ein Ende. Vor drei Jahren bin ich bereits als Präsident des Sommelierverbandes Deutschschweiz zurückgetreten. Auf Ende 2023 habe ich nun auch alle meine weiteren Aufgaben für den SVS gekündigt. Dazu gehört u. a. auch die Aufgabe, in «Hotelière» über unseren Beruf und den Verband zu schreiben.» Gezeichnet: Bruno­Thomas Eltschinger, Wein & Fachjournalist Gastronomie BR ­ FIJEV, ASSET, IMPRESSUM, FBZ, ZPV; Jurypräsident Swiss WineList Award VINUM & SVS; Ehrenpräsident Association Suisse des Sommeliers Professionnels ASSP.

So stand es im Mail, das mich am 13. November 2023 erreichte. Klar war der Rücktritt von Bruno­Thomas Eltschinger, einem Fachjournalisten mit unglaublichem Herzblut für seine Sache, irgendwann zu erwarten. Auch wenn er selbst meinte, dass er «noch lange nicht greisenhaft» sei, wolle er sich nun «neuen Aufgaben zuwenden, die [seine] Ressourcen noch aktiv halten».

Beitrag zum Ganzen

Das Rücktrittschreiben löste bei mir einen ziemlichen Schock aus. Natürlich, es kommt die Zeit, da will und muss jeder einmal Platz machen für Nachfolgende.

2019 Bordeauxreise mit Sommelierverband Besuch bei Stephan Graf von Neipperg.

Trotzdem brauchte ich ein paar Tage, um ihm zu antworten. Dass die Zeit des Platzmachens für ihn eingetroffen sei, würde ich akzeptieren und verstehen, schrieb ich ihm. «Dennoch bedaure ich es wirklich ausserordentlich, Deine kompetenten und faktenreichen Texte – und vor allem den originellen Fragebogen – ab nächstem Jahr nicht mehr in unserem Fachmagazin zu haben.»

Ich habe mich stets darauf gefreut, BrunoThomas Eltschingers erster Leser in der Redaktion zu sein. Seine Texte trafen immer erst unmittelbar vor oder kurz nach

Redaktionsschluss ein und waren für mich so etwas wie krönende Abschluss der Arbeiten an der neuen «Hotelière»­Ausgabe. Seine Artikel vervollständigten das Heft und machten es erst zu dem, was es war. Die Beiträge von Bruno­Thomas Eltschinger waren nicht nur Texte eines Kenners oder Experten, für mich waren und sind es die Texte eines grossen Liebhabers seines Metiers.

Herzliches Dankeschön

Zwanzig Jahre war Bruno­Thomas Eltschinger Korrespondent und Botschafter des Sommelierverbandes bei «Hotelière». Wo

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waren wir vor zwanzig Jahren? Ich war weit weg von der Hotellerie, machte meine ersten Schritte in der Konzernleitung eines internationalen Tourismusunternehmens. Man merkt, wie rasend schnell die Zeit vergeht. In solchen Momenten bleibt immer, auch wenn man zuerst ein wenig sprachlos ist, wenigstens die Möglichkeit Danke zu sagen. Das will ich auch im Namen des Weber Verlags und der ganzen Redaktion ganz herzlich tun.

Ein herzliches Dankeschön, Bruno, für Deine herausragenden Artikel, die Du zu unserem Fachmagazin beigesteuert hast

und für die freundschaftlich­kollegiale Zusammenarbeit. Du warst (und bleibst) ein origineller Schreiber, der immer mit Herz bei der «Sache» – beim Wein – war und wirst in unserem Redaktionsteam wirklich fehlen. Dein Interesse galt nicht nur den guten Rebensäfte, sondern vor allem auch den Menschen, die den Wein machen, ihn unter die Leute bringen, für ihn werben und mit Genuss trinken. Leute, die für den Wein leben – so wie Du. Merci für alles und zum Wohl.

PS: Wir freuen uns, in der nächsten Ausgabe einen Nachfolger oder eine Nachfolge­

rin von Bruno­Thomas Eltschinger mit seinem oder ihrem «Hotelière»­Debüt präsentieren zu können. Es wird eine Person mit eigenen Qualitäten und Kompetenzen sein, die nicht in die Fussstapfen von Bruno­Thomas Eltschinger treten kann –und es auch nicht versuchen sollte. Vielmehr wird sie einen eigenen Weg finden wollen und müssen. Wir freuen uns darauf.

Bruno­Thomas Eltschinger gelang es, uns an seiner Fachkompetenz und seiner Liebe für das Kulturgut Wein teilhaben zu lassen.

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DANKE, MERCI, GRAZIE
Bruno-Thomas Eltschinger, wie er für den Wein leibt und lebt.

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112 AM MARKT

Vorschau

Geld im Blick – Finanzmanagement in der Hotellerie im Fokus

Gekaufte Gäste – Wie entscheidend sind Bewertungen von Gästen heute noch

Cashless – Mit diesen Zahlungssystemen verzichtet der Gast gerne auf Bargeld

Gefahr aus dem Cyberspace – Wie können sich Hotels vor Hackerangriffen schützen?

Brandschutz in der Hotellerie – Alles rund um Feuerschutz, Fluchtwege

Bitte nicht brennen – Schwer entflammbare Materialien als Voretil. Wie werden solche Verkehrstextilien eingesetzt?

Reich der Stoffe – Renaissance der Textilien in den Hotelzimmern

Smart Room – wie intelligent muss heute ein Hotelzimmer sein?

Garten und Outdoor – Der erste Eindruck zählt, die Gestaltung von Aussenanlagen im Fokus

Die nächste Ausgabe «Hotelière» erscheint am 10. Mai 2024.

Der Newsletter Hotelière Weeekend erscheint wöchentlich jeden Freitag um 16 Uhr. Jetzt abonnieren!

IMPRESSUM

Hotelier e

Hotelier

30. Jahrgang

hotelier.ch

hoteliere.ch

Herausgeberin

Weber Verlag AG

Gwattstrasse 144 CH-3645 Gwatt/Thun 033 336 55 55 weberverlag.ch

Verlegerin

Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch

Verlagsleiter Zeitschriften

Dyami Haefliger d.haefliger@weberverlag.ch

Chefredaktion Dr. phil. Hilmar Gernet (phg) h.gernet@hotelier.ch

Karl Wild (kw) k.wild@hotelier.ch

Autor

Christoph Ammann c.ammann@hotelier.ch

Projektleitung

Laura Spielmann l.spielmann@weberverlag.ch

Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe:

Marianne Beeler (VDH), Dominik Buholzer (Journalist), Reto Buchli (Rast Kaffee), Bruno-Thomas Eltschinger (SVS), David Heinen (Redaktor), Pieter Poldervaart (EnergieSchweiz), Beatrice Rast (Rast Kaffee), Suzanne Schwarz (Journalistin), Martin Schwegler (Rechtsanwalt), Laura Spielmann (Redaktorin), Alice Stadler (Redaktorin) Michael Thomann (Unternehmer), Artur K. Vogel (Journalist)

Anzeigenverkauf

Thomas Kolbeck t.kolbeck@weberverlag.ch

Maja Giger m.giger@hotelier.ch

Aboverwaltung abo@weberverlag.ch

Telefon 033 334 50 44

Layout Cornelia Wyssen

Bildbearbeitung

Adrian Aellig

Korrektorat

Laura Spielmann

Alice Stadler

Druck

AVD Goldach AG

Sulzstrasse 10 – 12 9403 Goldach

Bildnachweise

Jaroslav Monchak: Cover, S. 22, S. 27, S. 28; Olivia Pulver: S. 7; Rémy Steiner Photography: S. 8; Susanne Keller/htr: S. 11, S. 12; SV Group: S. 13, S. 19; Jacqueline Vinzelberg: S. 14; Amir Mahmoudie: S. 17; David Biedert: S. 18; Christof Henco, Kliniken Valens: S. 21; The Alpina Gstaad: S. 23; Michael Sinclair: S. 24, S. 25 (unten), S. 30; Tagada Prod: S. 27 (oben); Riechsteiner Fotografie: S. 29; FotoGstaad.ch: S. 31;

Adrian Ehrbar Photography: S. 33 (Mitte); Henrik Nielsen Photography: S. 33 (unten); Villars Alpine Resort: S. 34–35; Pascal Gertschen: S. 36, S. 40–41, S. 101 (rechts);

Hanna Büker Atance: S. 37 (oben); Florian Abey: S. 37 (unten); Marcel Habegger: S. 38; Klaus Lorke: S. 39; Judith Stadler und André Uster: S. 43 (rechts); iStock: S. 44, S. 54,

S. 72, S. 107, S. 113; Alex Colle: S. 48; Martin Bichsel: S. 50–53; Greiff: S. 55; Gstaad Palace, Melanie Uhkötter: S. 77; Mariusz Kubik: S. 78; Robolem, The Opera Zurich: S. 89; Kurzschuss Photography GmbH, Damian Imhof: S. 97; Felix Meinhardt: S. 99; Fabio Baranzini: S. 100; Bruno Scalco: S. 102; Rabea Hueppi Fotografie: S. 103 (links); Steven Kohl: S. 105

Preise Abonnement

1 Jahr (6 Ausgaben): CHF 120.–2 Jahre (12 Ausgaben): CHF 240.–Einzelausgabe: CHF 22.–, Ausland zuzüglich Porto

ISSN

1664-7548

WEMF/SW-

Beglaubigung 2023

Total gedruckte Auflage: 6750 Exemplare

Total verbreitete Auflage: 5871 Exemplare

Verband Schweizer Medien

Die Weber Verlag AG ist Mitglied im Verband Schweizer Medien. Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck von Artikeln ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe gestattet. Mit Verfassernamen beziehungsweise Kürzel gezeichnete

Veröffentlichungen geben die Auffassung der Autoren und nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Publiziertes Bildmaterial, sofern nicht angeführt, wurde dem Verlag zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Für unaufgefordert eingereichte Manuskripte und Bilder kann keine Haftung übernommen werden.

Cover Nadine Friedli und ihr Weg an die Spitze von «The Alpina Gstaad»

Offizielles

Publikationsorgan

«Hotelière» ist das offizielle Publikationsorgan des Schweizer Sommelierverbands ASSP-SVS und der Vereinigung dipl. Hoteliers-Restaurateure VDH.

113 VORSCHAU / IMPRESSUM
Hotelier

«Mein Gitarrenflop»

Womit langweilt man Sie am meisten?

Mit Sport im TV.

Was weckt Ihre Begeisterung?

Menschen, die selbst Begeisterung ausstrahlen.

Was macht Sie glücklich?

Tolle Leute um mich zu haben, Sonnenschein und Schokolade.

Was macht Sie traurig?

Die Nachrichten zu verfolgen.

Ihr bisher grösster Erfolg?

Dass wir sowohl im Hotel wie auch im Restaurant bereits zahlreiche Stammgäste haben. Sie immer wieder begrüssen zu dürfen, ist das schönste Kompliment.

Der grösste Flop?

Mein Versuch, Gitarre spielen zu lernen. Mein Mann hat mir vor fünf Jahren meine Traumgitarre geschenkt, aber sie dient leider ausschliesslich als schöne Wohnzimmerdeko.

Ihre Lieblingsbeschäftigungen?

Zeit mit meinem Mann, meiner Familie und Freunden verbringen, gute Gespräche und ab und zu eine Runde Golf – ganz ohne Ambitionen.

Was möchten Sie gerne können?

Fliegen wäre grossartig. Und ich würde gerne richtig gut Witze erzählen können. Liegt mir leider gar nicht.

Welchen Traum würden Sie sich gern erfüllen?

Einen eigenen Streichelzoo. Damit könnte ich unsere kleinen Gäste und mich selbst gleichzeitig glücklich machen.

Ihr grösster Wunsch?

Es geht nun mal nichts über Gesundheit.

Ein Jahr lang Ferien – was würden Sie tun?

Weitere Bücher schreiben. Ich hätte da so ein paar Ideen. Und ich würde jedes Buch in einem anderen Land schreiben, damit ich gleichzeitig die Welt entdecken könnte.

Welche drei lebenden Persönlichkeiten bewundern Sie am meisten?

Es sind vier: meinen Mann, meine Eltern und meinen Bruder.

Wer wird Ihrer Meinung nach völlig unterschätzt?

Meine Berner Sennenhündinnen Lizzy und June. Die können so ahnungslos schauen, sind es aber meist ganz und gar nicht.

Mit welcher bekannten Persönlichkeit würden Sie gern einen Abend verbringen?

Mit der Countrysängerin Dolly Parton. Was für ein Leben.

Was wäre das Thema?

Ich möchte alles wissen. Und ein Lied mit ihr zusammen singen.

Ist Ihr Leben heute spannender als vor zehn Jahren?

Mir war nie langweilig. Aber mit meinem Mann hat mein Leben noch mehr Fahrt aufge­

nommen. Und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Hoffentlich.

Wo leben Sie am liebsten?

Im Moment.

Was haben Sie im Leben verpasst?

Ein Konzert von Tina Turner zu besuchen. Alle anderen Türen stehen mir noch offen.

Als was würden Sie am liebsten wieder geboren werden?

Ich würde wieder die gleiche Karte ziehen. Viel mehr Glück, als ich bisher hatte, kann man kaum in die Wiege gelegt bekommen.

Ihr Lebensmotto?

Behandle andere Menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.

Ihr Lieblingshotel – und warum?

Das «Alpine Boho Hotel Jufenalm» in Maria Alm. Einzigartig in jeder Hinsicht.

Ihr Lieblingsrestaurant – und warum?

Wenn’s urchig sein soll, die Schäferstube im «Hotel Julen» in Zermatt. Aber auch die Gourmetküche von Sven Wassmer im «Memories» in Bad Ragaz hat mich sehr beeindruckt.

Was soll man später einmal von Ihnen sagen?

Weil ich das Witze erzählen und Gitarre spielen nicht mehr hinkriegen werde, reicht mir die Beschreibung «sympathisch».

Brigitte Trauffer

Die gebürtige Rheintalerin arbeitete zehn Jahre als Lehrerin und weitere zehn Jahre als Journalistin, Texterin und Buchautorin mit eigener Agentur in Liechtenstein. Dann baute sie zusammen mit ihrem Mann Marc, Inhaber der Firma Trauffer Holzspielwaren und erfolgreicher Mundart-Popsänger, das Trauffer Bretterhotel auf. Die faszinierende, von Brigitte Trauffer geführte Erlebniswelt umfasst neben dem Hotel zwei Restaurants, einen Eventbereich, einen Shop und als Herzstück das Kuhniversum. Mittlerweile beschäftigt das Berner Oberländer Unternehmen hundertfünfzig Leute. Quereinsteigerin Brigitte Trauffer bezeichnet sich weder als Hotelière noch als Gastronomin, sondern als Gastgeberin. Das Wichtigste ist für sie, Gäste glücklich zu machen und zu überraschen. Mit neuen Ideen, eigenem Stil und unkonventionellen Details in allen Bereichen.

114 SCHLUSS-PUNKT FRAGEN VON KARL WILD AN BRIGITTE TRAUFFER, GASTGEBERIN TRAUFFER BRETTERHOTEL, HOFSTETTEN BEI BRIENZ
TRADITION MEETS INNOVATION 7SEALSINNOVATION.COM MULTI AWARD WINNING SINGLE MALT WHISKIES * Pro Betrieb ist einmalig ein kostenloses Set erhältlich. Bestellungen werden nur von Hotels und Gastronomiebetrieben akzeptiert. Nur solange der Vorrat reicht. Die Aktion ist gültig bis zum 31.05.2024. HOL DIR JETZT DEIN KOSTENLOSES SEVEN SEALS PROBIERSET* Schick uns einfach eine E-Mail mit deinem Namen und der Adresse deines Betriebs an: info@7sealswhisky.com

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