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Hotelier e

Das Wunder vom Vierwaldstättersee

Raphael Herzog hat aus dem totgeglaubten Vitznauerhof ein Kulthotel gemacht.

Ambassador Zürich: Die Meili Selection hat ein neues, innovatives Flaggschi

Bundesrat will 278 Mio. Franken für HotellerieFörderung und Tourismus einsetzen

02 2023
die
Das Schweizer Fachmagazin für
Hotellerie

Beach

each ist der Ort, wo das Leben ohne Hektik pulsiert. Es ist der Ort, wo man sich treiben lässt, um bei sich selbst anzukommen. Es ist der Ort, wo es kein Alter gibt. Es ist der Ort, wo das Morgen ist wie das Heute – sonnig, warm, easy. Es ist für den Homo alpinus helveticus ein Ort der Sehnsucht. Es ist der Ort, der so total anders ist als sein zweiter HeileSchweiz-Ort, den er sich alle drei Jahre konstruiert, das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest. Auch ein Ort der friedlichen Koexistenz. Ein Ort, wo auch Wellen wogen, allerdings nur durchs Stadionrund.

BAussicht, Chance, Ho nung, Möglichkeend zum

Ist der Begri «Beach» mit «Strand» richtig übersetzt? Semantisch klar, das ist korrekt. Dennoch, die Übersetzung tri t es nicht. Es schwingen ganz andere Gefühle und Gedanken mit. Ein Strand-Hotel ist kein Beach-Hotel. Beim Sehnsuchtsort Beach ist der Horizont die Grenze, auch wenn der Liegestuhl des Nachbarn nur eine Armlänge weit entfernt ist.

Jetzt hat sich der Verwaltungsrat des Hotels Hermitage in Luzern vorgenommen, das eigene Haus zum besten Beach-Hotel der Schweiz zu machen. Beach am Vierwaldstättersee, wo der Horizont bis zum Pilatus, allenfalls bis zum Titlis reicht. Eine wunderbare strategische Ambition. Ein Versuch, Grenzen zu überschreiten, zu neuen Horizonten aufzubrechen, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen. Und es ist keine Fantasterei. Es steckt ein solider unternehmerischer Businessplan dahinter – geerdet, nicht auf Beach-Sand gebaut. Ein Beispiel, wie man aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln den Glauben an die Zukunft des eigenen Unternehmens anpackt und umsetzt. Ein mutmachendes Projekt – ein BeachTraum an einem Traum-Beach.

Ambitionen im Tourismus und in der Hotellerie hat auch der Bundesrat, wenn er jetzt sein 2023 ausgearbeitetes Programm zur Standortförderung 2024–2027 in die politische Beratung durch die eidgenössischen Räte schickt. In den kommenden vier Jahren sollen rund 650 Millionen Franken in die Tourismuspolitik gesteckt werden. «Inhaltlich liegen die Schwerpunkte auf der Weiterentwicklung der Investitionsförderung, der nachhaltigen Entwicklung des Tourismus sowie der digitalen Transformation des Tourismus», heisst es in der Botschaft. Der Präsident des Schweizer Tourismus Verbandes, Nationalrat Nicolò Paganini, äussert sich exklusiv zum Investitionsprogramm.

Genau vor 80 Jahren hatte der Bundesrat auch schon ein Zukunftsprogramm zur Förderung der «Fremdenverkehrswirtschaft» in Auftrag gegeben. Bundesrat Enrico Celio, Vorsteher des Eidgenössischen Amtes für Verkehr, lancierte in der Kriegszeit – auch als Arbeitsbescha ungsmassnahme für Architekten und Bauwirtschaft – die Studie «Hotelerneuerung und Kurortsanierung». Das Ziel, so Celio, war 1943 die «gesunde Entwicklung des schweizerischen Fremdenverkehrs». Der Architekt Armin Meili aus der Beach-Stadt Luzern lieferte 1945 den Schlussbericht «Bauliche Sanierung von Hotels und Kurorten» ab. Wie er den «Verheerungen einer falschen Baugesinnung im Hotelwesen und insbesondere in den Kurorten» entgegentreten wollte, zeigt die aktuelle historische Studie.

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EDITORIAL

Politik

54 Standortföderung Schweiz: ein Überblick

57 Standortföderung Schweiz: Wo soll der Bundesrat nachbessern?

60 Standortföderung Schweiz: Zahlen und Zitate des Bundesrats zur Förderung von Hotels und Tourismus

Führungskonzepte

64 Führung mit Herz

Unternehmen

66 Schlafen: Carpe noctem – weniger kostet auch weniger

67 Hygiene im Hotel

70 Wie gelingt der korrekte Umgang mit Hotelbewertungen?

72 IT- und TV-Gesamtlösung im IN LAIN Hotel Cadonau

74 Smarte TV-Lösungen im Hotel

Architektur

76 Neues Beach-Club-Hotel in der Luzerner Bucht

86 Geschichten aus dem Musterzimmer

4 INHALT 02/2023 Editorial 3 Beach 6 Kurz und knackig 15 Persönlichkeiten
28 Vitznauerhof – Wie aus einem ho nungslosen Fall ein Tophotel wurde
38 Zürich und die Welt geschickt inszeniert 42 Carlton-Europe – 125-Jahr-Jubiläum 46 Talente der Zukunft an der gusto 23 47 Rückblick auf die Gastia 2023 48 Wenn Eltern eine Pause brauchen 50 Neue Lösung für transparente BewertungsSysteme
Ein industrielles Hostelkonzept – e Lubo
Trend: Workation- und Bleisure-Reisende
Titelgeschichte
Szene
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84 Individuell – massgefertigt und persönlich
28 11 100
88 Welchen Luxus braucht ein Gast?
5 INHALT 02/2023 Recht 92 Bei der Lohngestaltung besteht Spielraum Next Generation 94 KI löst Metaverse ab – SHS-AcademyAlumni erleben ITB Berlin 96 Konkrete Lösungsansätze zur Bewältigung des Fachkräftemangels 98 Diplomfeier der Director of E-Commerce Hotelfachschule 100 Nachhaltigkeit im Fokus der SHLStudierenden Essen und Trinken 102 Veganismus hält Einzug in die Hotellerie 104 Trend: eischlos glücklich 106 Bier ist eben doch ein Nahrungsmittel 110 Remote-Barista scha t Ka eeerlebnis 112 Gelina-Glacepulver erleichtert Ihren Alltag 113 Convenience? Ja, aber smart muss sie sein 114 Qualitätskontrolle für den perfekten Ka ee 116 Weingeschichte: La grande classe avec Delas Vereinigung diplomierter Hoteliers-Restaurateure VDH 118 VDH-Mitgliederversammlung 19./20. März 2023 120 Strategisches Marketing in der Hotellerie 121 VDH-Partner-News Sommelierverband Schweiz SVS 122 Moritz Dresing im Mandarin Oriental in Luzern 125 Gesucht: Beste Jungsommelières und -sommeliers 2023 126 Am Markt Schluss-Punkt 130 Nadja Vogel: «Es begann am Milestone» 72 113 104 88

Meili Selection Hotels – neue Gruppe Charakter-Hotels

Die Hotels im Portfolio der Meili Unternehmungen AG in Zürich und Klosters haben sich unter dem Markennamen «Meili Selection Hotels» neu aufgestellt. Jedes der zentral gelegenen Häuser erzählt eine Geschichte und bewahrt seine unnachahmliche Identität.

Die Welt wurde gerade von der Covidkrise gebeutelt. Es brauchte deshalb Mut und Weitsicht, als die Meili Unternehmungen AG 2021, nach dem Erwerb der Zürcher Hotels Ambassador und Opera, ihre sieben individuellen und charmanten Boutique-Hotels in Zürich und Klosters unter das Dach der neuen Marke Meili Selection Hotels stellte. Neben den Hotels Opera und Ambassador gehören in Zürich die Hotels Felix, Rössli und Seehof zur Gruppe, in Klosters die Hotels Piz Buin und Sport. Die Meili Unternehmungen AG wird in zweiter Generation von den Brüdern Yves und Dr. Ra ael Meili geleitet. «Meili Selection steht für ausgewählte Schweizer Hotels mit Liebe zum Detail und persönlichem, auf die Bedürfnisse jedes Gastes zugeschnittenem Service», sagt Michael Böhler, der die Meili Selection Hotels führt.

Der Mut zur Neugründung lohnte sich: «Bald trug die gemeinsame Wertebasis, die unserer Arbeit zugrunde liegt, Früchte», freut sich Michael Böhler: «Wir konnten die Fluktuation der Mitarbeiter ab dem zweiten Halbjahr 2021 verringern und die Qualität und Efzienz in unseren Häusern steigern.» Zudem gab es Synergien. So konnten Angestellte aus den Zürcher Betrieben während der Saison ihre Dienste den Häusern in Klosters zur Verfügung stellen. Zudem haben sich alle Hotels der Gruppe für «Swisstainable» quali ziert, das Label für Nachhaltigkeit von Schweiz Tourismus.

6 KURZ UND KNACKIG
Michael Böhler, seit 2020 CEO der Meili Selection Hotels.

Präsent im Zürcher Trendquartier

Das wichtigste Ereignis für Meili Selection im laufenden Jahr war die Wiedererö nung des Zürcher VierSterne-Superior-Hotels Ambassador am 27. Februar. Das Small Luxury Hotel liegt im Trendquartier Seefeld. Die 44 Zimmer und Suiten auf fünf Etagen belegen einen Teil des Utoschlosses von 1899, das zu den markantesten Zeugen der Belle Époque in Zürich gehört. Das Hotel Ambassador wird von Marcel Hertach geführt, der als Cluster Hotel Manager auch für das Vier-Sterne-Haus Opera verantwortlich ist. Eingebunden ins Opera ist zudem das 3 Sterne-Hotel Seehof mit welchem es « e Lobby» teilt. Ebenfalls zur Gruppe gehören die beiden Drei-Sterne-Hotels Rössli und Felix mit je einer spektakulären Dachterrasse in der Zürcher Altstadt. Der bekannte Kunstmaler Wolfgang Beltracchi hat in der Lobby des Felix die bewegte Geschichte Zürichs in einem grossformatigen, farbenfrohen Wandgemälde dargestellt. Beide Hotels werden von Murat Baki als Cluster Hotel Manager geführt.

Zwei Häuser in der Bündner Bergwelt

Mitten in Klosters Dorf be ndet sich das Hotel Piz Buin (Vier-Sterne-Superior) mit 53 renovierten und geschmackvoll neu eingerichteten Zimmern und Suiten. Für das Piz Buin ist General Manager Jean-Claude

Huber verantwortlich. Zur Gruppe gehört auch das Drei-Sterne-Familienhotel Sport mit Duplex-Familienzimmern, Appartements, einer Ferienwohnung und einem Streichelzoo. So kann Gastgeberin erese Leuenberger sommers und winters ein ideales Familienangebot bieten.

Und wie sieht eine erste Zwischenbilanz der neuen Gruppe Meili Selection Hotels aus? «Unsere Hotels sind inzwischen zusammengewachsen und in der Gruppe gestärkt worden», sagt CEO Michael Böhler: «Wir blicken sehr optimistisch in die Zukunft.»

mm/phg

7 KURZ UND KNACKIG
Willkommen im Opera, einem Haus der Meili Selection Hotels Gruppe. Das Ambassador ein Flaggschiff der Meili Hospitality.

Igeho-Rising-Star-Award für Gründer startet

An der Igeho 2023 wird erstmals der Igeho-Rising-Star-Award verliehen. In den beiden Kategorien «Gründende» und «Start-ups» werden zwei Preise, die mit 2500 Franken dotiert sind, vergeben. Eine unabhängige Fachjury wählt aus den eingereichten innovativen Produkten, Dienstleistungen, frischen Ideen und neuen Geschäftsmodellen die beiden Sieger aus.

Richter- Brauns, Gründerin & Chief Excitement Officer Knecker.

Mit dem Igeho Rising Star, der 2023 gemeinsam mit Transgourmet/ Prodega vergeben wird, bietet die wichtigste internationale Branchenplattform der Schweiz aufstrebenden Jungunternehmen im Bereich Hospitality die Möglichkeit, sich einem breiten Publikum zu präsentieren. So können auch Beziehungen zu potenziellen Investorinnen und Partnern geknüpft werden. Gesucht werden nachhaltige und frische Ideen, die das Potenzial haben, die Zukunft der Branche wegweisend mitzugestalten oder zu prägen. Bewertungskriterien sind unter anderem Innovationskraft, Nachhaltigkeit, Marktrelevanz sowie Wachstumspotenzial.

Wegweisend für die Branche

«Es ist uns ein grosses Anliegen, mit der Igeho auch Gründerinnen und Gründern sowie Start-ups die

Möglichkeiten zu geben, sich dem Fachpublikum zu präsentieren», erklärt Benjamin Eulau, Brand Director der Igeho. Ähnlich sieht es auch Pascal Krebs, Leiter Marketing und Bescha ung beim Sponsor Transgourmet/Prodega: «Als Partner der Schweizer Hospitality-Branche sehen wir uns als Supporter des Igeho Rising Star 2023. Das Ziel ist die Förderung von innovativen Gründungskonzepten und Start-ups, die wegweisend für eine erfolgreiche Zukunft der Branche sind, für welche wir bedingungslos einstehen.»

Bewerben bis 31. Mai

Expertenjury

Eine Expertenjury beurteilt die eingereichten und präsentierten Bewerbungen. Sie setzt sich aus folgenden Personen zusammen:

– Prof. Dr. Claus Heinrich Daub, Professor für nachhaltige Unternehmensführung an der FHNW

– Marina Helm Romaneschi, Marketing & Strategie bei Swiss Food Research

– Prof. Daniel Huber, Partner beim Innovationsberatungsunter nehmen inobooster.com und ehemaliger Co - Präsident von swissfuture

– Christine Schäfer, Researcher und Speaker am GDI

– Pascal Bieri, Co - Founder von Planted Foods

– Raphael Wyniger, Inhaber der Wyniger Gruppe

Bewerbungen können Gründerinnen und Gründer mit einer Idee sowie bereits existierende Start-ups, die vor weniger als drei Jahren gegründet wurden, bis am 31. Mai einreichen. Sechs Finalisten werden durch die unabhängige Fachjury sowie durch Public-Voting gewählt. Die sechs Nominierten erhalten dank dem Award-Sponsor Transgourmet/Prodega die Möglichkeit, sich im Vorfeld auf igeho.ch sowie vom 18. bis 22. November 2023 in Basel auf der Igeho 2023 in der Innovation-Area mit einem eigenen Stand zu präsentieren. Am letzten Igeho-Messetag stellen sich die sechs Nominierten auf einer Bühne dem Publikum sowie den Fragen der Expertenjury.

Die Awards in den beiden Kategorien «Gründende» und «Start-ups» sind mit einem Preisgeld von CHF 2500 dotiert. Der Gesamtwert der Geld- und Sachpreise, die im Rahmen des Igeho-Rising-Star-Awards mit Unterstützung von Transgourmet/Prodega vergeben werden, beläuft sich auf über CHF 25 000. mm/phg

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Yannic Studer bester Jungkoch 2023

Die Chaîne des Rôtisseurs verfolgt das Ziel, die gehobene Tafel- und Küchenkultur zu fördern – gerade für das Tourismusland Schweiz erfüllt sie damit eine äusserst wichtige Funktion. Alljährlich organisiert die Bailliage Suisse der Chaîne des Rôtisseurs mit dem Concours National des Jeunes Chefs Rôtisseurs einen Wettbewerb zur Ermittlung des besten Jungkochs oder der besten Jungköchin. Die Ausbildung und Förderung junger Talente ist eine der Grundaufgaben der Chaîne des Rôtisseurs, damit der Qualitätsstandard der Betriebe gesichert werden kann.

Nach drei Jahren Unterbruch wurde der Wettstreit im Bildungszentrum Interlaken (BZI) nun wieder durchgeführt. Der tolle Anlass stand unter der Leitung von Franz Faeh, Conseil Culinaire, und Hans-Peter Bütschi, Chargé de Missions. Die Jury unterzieht die Speisen einer eingehenden Prüfung. Dabei zählt neben Kreativität, Originalität und Qualität der Gerichte auch die Art und Weise der Zubereitung.

Fünf junge Talente aus besten Häusern der Schweizer Gastronomie hatten dieses Jahr wiederum die Chance, ihr Können zu beweisen. Dabei ergab sich folgende Rangliste:

1. Platz: Yannic Studer, Gstaad Palace; 2. Platz: Nicolas Bauer, Gstaad Palace; 3. Platz: Olivia Müller, Gstaad Palace; 4. Platz: Daria Michel, Hotel Arte, Olten; Jonas Kirchhofer, Gasthaus Hergiswald, Kriens.

Der Gewinner Yannic Studer ist 23 Jahre alt und schloss die Lehre als Koch 2019 im Grand Hotel Giessbach in Brienz ab. Heute arbeitet er als Chef de Partie Rôtisseur im Hotel Gstaad Palace. Für ihn geht es im Oktober 2023 nach Istanbul, wo er sich mit den Siegern und Siegerinnen der Wettbewerbe in den anderen Ländern messen wird. mm/phg

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Yannic Studer (Mitte) der beste Jungkoch im Kreise der besten Jungköche 2023.

Zwei neue Gourmetrestaurants im Mandarin Oriental Palace, Luzern

Das «Minamo» und das «Colonna de» komplettieren das kulinarische Angebot des Luzerner Luxushotels. Im letzten Sep-tember önete das Mandarin Oriental Palace, Luzern seine Türen und begeistert seither Gäste aus aller Welt. Nun wurden die Restaurants Minamo und Colonnade erö net, was das Fünf-Sterne-Superior-Haus end-

gültig zu einer der aufregendsten kulinarischen Destinationen der Schweiz macht. Executive Chef Gilad Peled und sein Team setzen völlig neue kulinarische Akzente: Im «Colonnade» wird eine moderne französische Haute Cuisine mit regionalem Bezug serviert, das «Minamo» ist das erste Omakase-Restaurant der Stadt Luzern und bietet eine exklusive japanische FineDining-Experience.

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Ein schöner Ort, um anzukommen.

Wie schon in den anderen Restaurants des Hotels, der «MOzern Bar & Brasserie» und dem «Quai 10», zählen auch im «Minamo» und im «Colonnade» Qualität, Vielfalt und Regionalität. Verarbeitet werden nur beste Zutaten – die meisten kommen von Produzenten aus der Region. «Die Schweiz bietet unzählige fantastische Lebensmittel. Wir verwenden so viele lokale Produkte wie möglich», sagt Gilad Peled, der sein Handwerk unter anderem bei Gordon Ramsay erlernte und als Executive Chef im «Le Pressoir d’Argent» in Bordeaux zwei Sterne erkochte. mm

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Ohne Worte. Staunen und eintauchen in die einzigartige Atmosphäre. Ohne Kommentar.

Private Selection Hotels verstärken mit «together!» ihre Nachhaltigkeit

Mehr als 60 Mitglieder und Partner der Private Selection Hotels trafen sich Ende März 2023 zur Jahresversammlung im Hotel La Couronne in Solothurn. Mit «together!» verstärkt man den Kampf gegen Food-Waste und lanciert einen Projektwettbewerb für die eigenen Lernenden zu Klimaschutz und Energiee zienz.

Bei den Private Selection Hotels & Tours ist der gemeinsame Transformationsprozess zur Nachhaltigkeit – «together we can make this world more sustainable» – in vollem Gange. Die Geschäftsstelle und der Grossteil der Schweizer Mitgliedbetriebe haben bereits Level II und III von Swisstainable erreicht. Gemeinsam werden die Private Selection Hotels –«together against foodwaste» – nun die Ressourcenoptimierung angehen. In Zusammenarbeit mit United Against Waste (UAW) wird die Reduzierung von Lebensmittelabfällen fokussiert. Durch das Massnahmenpaket können die Abfälle, die tägliche Kosten von durchschnittlich CHF 24 pro Kilogramm verursachen, e ektiv und langfristig verhindert werden.

Lernende lernen Nachhaltigkeit

Die Private Selection Hotels haben in Solothurn beschlossen, in Zusammenarbeit mit MyClimate eine Energie- und Klima-Challenge für alle eigenen Lernenden zu lancieren. In dieser Werkstatt werden die jungen Talente von Experten geschult und in den Projektwettbewerb für Klimaschutz und Energiee zienz eingeführt. Mit einem Public-Voting bewerten später alle Mitarbeitenden und Gäste der Private Selection Hotels die Projekte der Lernenden. Bei der Umsetzung der Projekte begleiten die Private Selection Hotels die Lernenden.

Stärken bündeln und viralisieren

Unter dem Motto «together we can move mountains» wurde beschlossen, die Stärke der Social-MediaCommunitys aller Mitglieder zu bündeln und zu viralisieren. Gestartet wird mit dem «Wellnessmonat April» gefolgt vom Sommerprojekt «together we swing the world». Dieses Paket thematisiert Verankerung und Regionalität von Destinationen, Schönheit der Natur, Lebensfreude, Glück und beinhaltet auch einen Schuss Übermut.

In einer Studie liessen die Private Selection Hotels die Bedürfnisse von mehr als 300 Schweizer Hotels abklären. Die Ergebnisse fokussierten sich auf folgende emen: Image-Schärfung der Positionierung, Verkauf (Vermittlung von Logiernächten zu Bestpreisen), Austausch (Know-how und Innovation) sowie die Nachwuchsförderung. mm/phg

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Jahres - und Weiterbildungsversammlung in einem.

Bruno Huggler präsidiert Tourismusmanager

Bruno Huggler, Directeur Crans-Montana Tourisme & Congrès, wurde am 5. April einstimmig zum neuen Präsidenten des Verbandes Schweizer Tourismusmanager (VSTM) gewählt. Er übernimmt das Amt von Leonie Liesch. Simona Barmettler, Geschäftsführerin von Stoos-Muotatal Tourismus, ist neues Vorstandsmitglied.

Leonie Liesch, ehemalige Direktorin von Chur Tourismus, ist neu Geschäftsführerin von graubündenViva. Da sie nicht mehr direkt in leitender Funktion bei einer Tourismusorganisation angestellt ist, hat sie sich entschieden, das Präsidium weiterzugeben. Am 5. April wurde anlässlich der 95. Vereinsversammlung des VSTM ASMT Bruno Huggler als neuer Präsident gewählt. Im Vorstand wurde Simona Barmettler als Ersatz für den freigewordenen Vorstandssitz ebenfalls einstimmig gewählt.

Brückenbauer als neue Präsident

Bruno Huggler (56) leitet seit 2015 als Direktor die Geschicke der Destination Crans-Montana. Der gebürtige Berner ist ein ausgewiesener Touristiker und versteht es, die Deutsch- und die Westschweizer Kultur zusammenzubringen. Seine langjährige Erfahrung im Schweizer Tourismus, so schreibt der Verband, werde in vielseitiger Hinsicht von grossem Nutzen sein.

Zentralschweiz wieder im Vorstand vertreten Seit mehreren Jahren war die Zentralschweiz nicht mehr im Vorstand des VSTM ASMT vertreten. Dies konnte nun korrigiert werden. Mit Simona Barmettler (31), seit 2022 Geschäftsführerin Stoos-Muotatal Tourismus, konnte eine Touristikerin in leitender Funktion mit breitem Erfahrungsbackground für den Vorstand gewonnen werden. Die gebürtige Zugerin wohnt in Schwyz.

Michael Roschi (Geschäftsleiter Schweizer Wanderwege) und omas Kirchhofer (Direktor St. GallenBodensee Tourismus) wurden einstimmig für eine zweite Amtsperiode im Vorstand des VSTM ASMT gewählt. mm/phg

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Bruno Huggler, neuer Präsident Verband Schweizer Tourismusmanager:innen (VSTM).

Die zehn gastfreundlichsten Booking.com-Orte der Schweiz

Samnaun, Lauterbrunnen und Grindelwald sind die gastfreundlichsten Reiseorte in der Schweiz. Booking.com liess im August 2022 online 24179 Kunden aus 32 Ländern befragen. Die Kunden bewerteten Serviceangebote und Gastfreundschaft. In der Medienmitteilung beschreibt Booking.com die Vorzüge der Ort.

Hier die Rangliste der Booking.com-Kunden:

Velofahrer, Angler, Golfer. Samnaun bietet seinen Gästen erholsame und gleichzeitig abenteuerliche Ferien inmitten von märchenhafter Natur.

2. Lauterbrunnen

3. Grindelwald

1. Samnaun

Samnaun ist ein malerisches Reiseziel in den Schweizer Alpen für Natur- und Wintersportliebhaber. Im Winter bietet es hervorragende Möglichkeiten zum Skiund Snowboardfahren sowie für Winterwanderungen. Im Sommer ist Samnaun ein beliebtes Reiseziel von Wanderern, für

Wer auf der Suche nach Abenteuer ist, wird in Lauterbrunnen voll auf seine Kosten kommen. Die Umgebung bietet neben 72 Wasserfällen zahlreiche Wandermöglichkeiten, Kletterstellen und auch die Möglichkeit zum Paragliding. Im Winter können Reisende hervorragend Ski fahren und snowboarden.

Grindelwald ist ein beliebter Ferienort mit einem fantastischen Blick auf die EigerNordwand. Grindelwald bietet sowohl im Winter als auch im Sommer die Möglichkeit, einen Tag im Schnee verbringen zu können. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch der Firstbahn mit dem atemberaubenden Bergpanorama.

4. Wildhaus

5. Amden

6. Locarno

7. Leysin

Leicht mehr Reklamationen

Die Ombudsstelle der Schweizer Reisebranche weist in ihrem Bericht zum Geschäftsjahr 2022 insgesamt 913 Fälle mit Reiseproblemen aus. Gegenüber dem Vorjahr mit 795 Fällen war das eine Zunahme von 14 Prozent. Etwas mehr als

8. Zermatt

9. Laax

10. Pontresina mm/phg

zwei Drittel der Anfragen (67 Prozent) bezogen sich auf folgende emenfelder (Reihenfolge entsprechend der Anzahl Beanstandungen): Pauschalreisen, Internetgeschäfte und Flugreisen.

Travel inside/phg

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Deltapark: Neuer Küchenchef und neustes Ernährungswissen

Ausgewogene Ernährung und regionale Küche, gepaart mit Genuss – darauf fokussiert sich das Küchenteam des Deltapark Vitalresort am unersee künftig. Für das Konzept verantwortlich zeichnen der neue Küchenchef Rolf Knecht sowie der jetzige Küchenchef Jens Massem, der sich gegenwärtig zum Ernährungstherapeuten ausbildet.

Die Küche der drei Restaurants des Deltapark Vitalresort in Gwatt steht neu unter der Leitung von Rolf Knecht. Der Schweiz-Kanadier war nach seiner letzten Anstellung als Küchenchef und Mitglied der Geschäftsleitung des Grand Hyatt Kuala Lumpur (Malaysia) zuerst nach Hasliberg zurückgekehrt. Knecht bringt neben jahrelanger internationaler Erfahrung in renommierten Küchen in Japan, China, Kanada und der Schweiz eine Leidenschaft für regionale und saisonale Produkte mit. Als Gründungsmitglied und Vorstand des RegioNetzwerks Oberer Brienzersee setzt er sich ehrenamtlich für die Stärkung des Vertriebs lokaler Produkte ein. «Dieses Engagement und die damit verbundene Authentizität wird man auch in unseren Menüs spüren», kündigt der 45-Jährige an.

Vom Ernährungswissen pro tieren

Der derzeitige Küchenchef Jens Massem gibt die Leitung an Rolf Knecht ab, um sich auf die Ausbildung zum dipl. Ernährungstherapeuten zu konzentrieren. In einem reduzierten Pensum wird der 36-Jährige weiter fürs Deltapark Vitalresort tätig sein. Sein neu erworbenes Wissen soll dabei ins Küchenkonzept ein iessen. «Wir möchten dieses Know-how langfristig in unser Angebot integrieren. So können wir unserem Versprechen als Vitalresort mit dem neusten Wissen auch im Bereich Essen gerecht werden», sagt Deltapark-Direktor Kevin Furrer. Zudem soll das Ernährungswissen an die Mitarbeitenden und die Gäste des Deltapark weitergegeben werden, etwa in Form von Ernährungsseminaren und Kochkursen. mm/phg

15 PERSÖNLICHKEITEN
Rolf Knecht, Küchenchef Deltapark Vitalresort.

«Einmal Hotelier, immer Hotelier»

Nachdem Sie das St. Moritzer Carlton verliessen, kümmerten Sie sich um Ihre akademische Karriere. War es für Sie immer klar, dass Sie wieder ein Hotel übernehmen würden?

Anfangs war es nicht klar, aber es wurde immer klarer. Ich konnte kein schönes Hotel besuchen, ohne dass mich dieses unbeschreibliche Gefühl überkam. Es ist schon so: einmal Hotelier, immer Hotelier.

Es ist also doch die viel beschworene Berufung?

Ich glaube schon. Ich habe in den vergangenen Jahren viele Manager, CEO und Führungspersonen kennengelernt, die grosse Qualitäten haben. Das Hospitality-Gen aber geht den meisten komplett ab.

Sie sind in der Ferienhotellerie erfolgreich gewesen. Weshalb haben Sie sich jetzt für ein Stadthotel entschieden?

Das Palmer House Hilton in Chicago oder das Shangri-La in Jakarta, wo ich einst als Resident Manager gearbeitet habe, sind auch Stadthotels. Ich habe also nicht gerade Neuland betreten. Aber es gibt schon Unterschiede.

Die wichtigsten?

Die Art der Gäste ist ebenso verschieden wie die der Mitarbeiter.

In den Ferienhotels zum Beispiel halten die Teams zusammen wie eine Familie. In der Stadt ist alles schnelllebiger, anders eben. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten. Der Freizeittourismus ist in den Städten mächtig im Kommen. Erlebniswert, Unbeschwertheit und Erholung haben entsprechend an Bedeutung gewonnen. Letztlich

ist es unsere Aufgabe, dem Gast ein Gefühl des Genusses und der Glückseligkeit zu vermitteln. In einem Ferienort genauso wie in der Stadt.

Wieso sind Sie ausgerechnet in Basel gelandet?

Als ich mich um meine akademische Laufbahn kümmerte, war mir immer klar, dass ich nie irgendein Hotel übernehmen würde. Es gab nur drei, die mich – auch wegen der jeweiligen Besitzerschaft – wirklich reizten. Das Les Trois Rois, das ich schon lange gut kannte, gehörte dazu. Meine Partnerin sagte immer, es sei das schmuckste von allen. Als der Anruf kam, gab es nicht viel zu überlegen.

Und jetzt schreibt das Les Trois Rois ein neues Kapitel in seiner grossen Geschichte.

Herzog & de Meuron werden ab dem kommenden Juli den Kopfbau des Hotels komplett renovieren und umbauen. Es entstehen grosszügige Suiten, ein exklusiver neuer Spabereich nur für Hotelgäste, aber auch ö entlich zugängliche Bereiche und vieles mehr. Das ganze Hotel wird auf die Zukunft ausgerichtet, auf den neuen Gästemix und sich wandelnde Bedürfnisse. Wichtig war für uns, dass das Haupthaus mit Lobby und Bar sowie das Weltklasserestaurant Cheval Blanc by Peter Knogl uneingeschränkt geö net bleiben.

Der Innerschweizer sammelte

Führungs erfahrung in Spitzenhotels in den USA und Asien, bevor er 2011

The Omnia in Zermatt als Managing Director übernahm. Innert sieben Jahren führte er es unter die besten Luxushotels der Schweiz, während er gleichzeitig einen MBA machte. Es folgten vier erfolgreiche Jahre als General Manager im Carlton in St. Moritz, ehe er sich um seine weitere akademische Karriere kümmerte: Er doktoriert an der Universität Liverpool und dissertiert über strategisches Alignment durch transformationale Führung. Zudem ist er Advisor beim Harvard Business Review und Autor beim Forbes Human Resources Council. So ist er auch als Mentor, Berater und Dozent gefragt. Als 2022 der Anruf aus Basel kam, legte er seine Dissertation zur Seite und wurde Nachfolger von Tanja Wegmann im Basler Luxushotel Les Trois Rois.

16 PERSÖNLICHKEITEN

Marco Zanolari wird CEO von e Living Circle

Der Verwaltungsrat des e Living Circle ernennt Marco Zanolari zum neuen CEO. Er übernimmt ab dem 1. August 2023 die Rolle der Gruppenleitung von Jürg Schmid, der interimistisch die Funktion ausgeführt hat. Zanolari war zuvor Geschäftsleitungsvorsitzender der Grand Resort Bad Ragaz AG.

Als CEO verantwortet und gestaltet Zanolari sämtliche Tätigkeiten der e-Living-Circle-Gruppe. Die Leitungen der zentralen Fachbereiche Human Resources, Finance, Marketing & Sales und die Gastgeber der Zürcher Hotels Widder, Storchen, Alex Lake Zürich, des Restaurants Buech wie auch der Leiter Süden, der das Hotel Castello del Sole (Ascona) und das Weingut mit landwirtschaftlichen Spezialitäten Terreni alla Maggia (Ascona) führt, berichten an ihn. Er ist in dieser Funktion direkt dem Präsidenten des Verwaltungsrats, Jürg Schmid, unterstellt. mm

The Living Circle Group

Die Gruppe setzt sich aus vier Hotels, drei landwirtschaftlichen Betrieben, einem Restaurant sowie einem Rustico zusammen. Dies sind das Castello del Sole in Ascona, das Widder Hotel und der Storchen in Zürich sowie das Alex Lake Zürich in Thalwil. Dazu kommen das Restaurant Buech in Herrliberg, das Rustico del Sole in Ascona und die Landwirtschaftsbetriebe Schlattgut in Herrliberg, die Terreni alla Maggia in Ascona und das Château de Raymontpierre in Vermes. Seit März 2022 ist die The Living Circle Group Partner der Caminada Group. Der The Living Circle Group befindet sich in Schweizer Familienbesitz. Alle Mitglieder des The Living Circle haben einen starken Bezug zur Natur. Erlebnisse für Gäste stehen im Fokus, begleitet von der «Farm -to -Table»Philosophie.

17 PERSÖNLICHKEITEN

Mit dem AlthoVirus In ziert

Leonie Neberich gibt ihr Debüt als General Manager im Ameron Zürich Bellerive au Lac. Sie kann im Boutique-Hotel auch Ideen aus der Ferienhotellerie einbringen.

Als Leonie Neberich gerade ihren beru ichen Werdegang erläutert, geht der Feueralarm los. «Ich bin gleich zurück», versichert die Che n im Ameron Zürich Bellerive au Lac und verschwindet.

Der Pfeifton verstummt (um später kurz wiederzukehren). Leonie Neberich setzt sich an den Tisch zu ihrem ersten Interview als General Manager. «Nichts passiert, in der dritten Etage arbeiten Handwerker am Belüftungssystem, da löst der Bohrer schon mal falschen Alarm aus», sagt die 36-Jährige. Sie führt das Vier-Sterne-Superior-Hotel am Zürichsee mit 61 Zimmern und Suiten seit Oktober 2022, hat zwar noch keine Krise erlebt, aber doch die eine oder andere heikle Situation gemeistert. «Gleich in meiner ersten Woche in Zürich versammelte ein Gast 20 Leute unerlaubterweise zu einer Party in seiner Suite», berichtet Leonie Neberich. «Die Polizei rückte wegen Ruhestörung aus. Der Fall war zum Glück schnell geklärt.»

Lehrjahre im Schloss

Die gebürtige Rheinländerin arbeitet in Zürich zum ersten Mal als General Manager. «Ja, es ist eine Herausforderung», sagt sie, «und ja, ich muss auch Vorurteile entkräften.» Aber sie sei selbstbewusst genug, um sich nicht vom Weg abbringen zu lassen.

«Mit Stress kann ich umgehen, ebenso mit Druck von oben.» Die junge Frau ndet sich gut vorbereitet in der neuen Rolle ein. Stufe um Stufe erklomm sie

die Karriereleiter im Altho -Universum. Nach dem Studium in Bad Honnef, das sie mit dem Bachelor in Hospitality beendet hatte, verdiente sie sich die ersten Sporen im Grand Hotel Schloss Bensberg. «Ich wuchs in Bensberg auf. Als das Schloss 2000 in ein Luxushotel umgebaut wurde, wusste ich: Dort will ich hin!»

omas H. Altho , der Gründer der gleichnamigen Gruppe, holte Neberich als persönliche Assistentin an den Kölner Hauptsitz. Nach drei Jahren ging es wieder zurück ins Schloss Bensberg, wo Leonie in verschiedenen Führungspositionen eingesetzt wurde. Ab 2019 arbeitete sie im Allgäu – als Vize-Direktorin im Ameron Schloss Neuschwanstein.

Glückte der Wechsel von der Ferien- in die Stadthotellerie?

«Der Anteil der Leisure-Gäste wächst auch bei uns in Zürich», gibt Leonie Neberich zu bedenken. «Ich versuche, verschiedene Elemente aus der Ferienhotellerie in die Stadt zu transformieren und den Erlebniswert zu steigern.» So inszenierte sie etwa das Weihnachtsgeschäft im Zürcher Ameron. «Wir buken Waffeln und schenkten Glühwein aus – an Weihnachten hatten wir eine Belegung von 85 Prozent!»

Die Rheinländerin ist seit zwölf Jahren mit dem Altho -Virus in ziert. «Nicht nur unsere Luxushäuser, auch die Hotels der Ameron Collection bilden ein Portfolio handverlesener Häuser. Bei allen Unterschieden: In beiden Marken gelten die gleichen Werte», sagt Leonie Neberich.

18 PERSÖNLICHKEITEN
Leonie Neberich, General Manager, Ameron Zürich Bellerive au Lac.

Mit dem Vierer-Tram zur Arbeit

Sie gewöhnte sich in der Schweiz schnell an die lockere Duzis-Kultur. «Ich bin nahe bei den fast 50 Mitarbeitenden. Mein Ziel: Alle sollen jeden Tag gerne zur Arbeit erscheinen.» Für die Che n, die auch an der Front anpackt und viel im Hotel unterwegs ist, beginnt der Arbeitstag mit der Fahrt von Zürich-West ins Seefeld: Sie checkt im Vierer-Tram die Kennzahlen des Vortages. Meist sieht sie Erfreuliches: «Wir sind auf Kurs. Aber in allen Bereichen gibt es noch Potenzial.»

Das «Signature Grill & Brasserie Studio Bellerive» etwa mit seiner Showküche soll zum Hotspot der Carnivoren werden, ein Dry-Aged-Kühlschrank ist der

Blickfang im Lokal. Die Fleischstücke werden gebührend inszeniert und sogar von ausserhalb des Restaurants durchs Fenster fotogra ert. Apropos Restaurant: Leonie Neberich staunte nicht schlecht, als ein Kellner in einer fremden Uniform mit einer Tasse in der Hand durchs Lokal spazierte. Des Rätsels Lösung: Mindestens ein Stammgast im La Réserve Eden au Lac auf der andern Strassenseite besteht auf Ameron-Espresso, und natürlich hilft man sich unter Nachbarn gerne aus. «Ist doch ein schönes Miteinander», ndet die Neu-Zürcherin mit der Altho -DNA.

19 PERSÖNLICHKEITEN
Zeitgenössischer Chic für eine gute Nacht. Im Studio Bellerive ist jeder Genuss eine Hommage an die Natur. Stimmung drinnen und draussen.

Precise Tale Seehof Davos: Neuer Direktor

Am 1. Mai 2023 erhält das beliebte Davoser Haus seinen ehemaligen Hoteldirektor Tobias Homberger zurück. Der engagierte und erfahrene Hotelier führte den Seehof bereits einmal – mit grossem Erfolg. Das war, bevor das Haus 2021 von der Hotelgruppe Precise Hotels & Resorts übernommen und mit viel Gespür für zeitgemässes Design komplett renoviert wurde. Nun kommt alles Gute zusammen: ein tolles Haus an bester Lage mit unaufgeregtem Luxus und alpinem Flair, feinste Kulinarik, ein verwöhnender Spa und ein einheimischer Gastgeber, den die Gäste

kennen und schätzen. Tobias Homberger übernimmt das Zepter von Ad-interimManager Riccardo Giacometti. mm/phg

Madeleine führt Alex

Das Fünf-Sterne-Hotel Alex Lake Zürich in alwil wird seit Kurzem von Madeleine Löhner geführt. Sie folgte auf Daniel Weist. Er wechselt innerhalb von e Living Circle ins Zürcher Fünf-Sterne-Hotel Widder. Die 32-jährige Managing Director of Operations bringt für ihre Funktion mehrjährige Führungserfahrung mit, unter anderem als Geschäftsführerin des Gourmetrestaurants Neue Taverne in Zürich und als Restaurantmanagerin im Sternerestaurant Focus des Park Hotel Vitznau. Die ausgebildete Sommelière verfügt zudem über internationale Erfahrungen aus ihren leitenden Positionen wie beispielsweise bei Johannes King auf Sylt, im

Boca Grande in Barcelona, im Restaurant Elements in Lagos sowie in ihrer österreichischen Heimat. «Dank meinen guten persönlichen Beziehungen zu den besten Schweizer Winzern und den grossen Weingütern dieser Welt dürfen sich unsere Gäste in Zukunft auch auf aussergewöhnliche Wein- und Champagner-Events im Alex freuen», sagt Madeleine Löhner. mm/phg

20 PERSÖNLICHKEITEN
Tobias Homberger kehrte zurück. Madeleine Löhner, Managing Director im Fünf- Sterne -Hotel Alex Lake Zürich.

In zehn Jahren möchte ich …

Elmar Walthert

«Menschen machen den Unterschied.»

So beschreibt der 25 - jährige Elmar Walthert die Quintessenz seiner Ausbildung zum Hotelier an der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern. Im letzten Dezember hat er das Diplom erhalten und arbeitet seither als Co - Gastgeber im BoutiqueHotel Schlüssel in Beckenried. Die achtsame Ausbildung nimmt er als Wert mit in die Berufspraxis. Die Kombination von Team arbeit, motivierenden Dozenten sowie der SHL- Community sind für ihn ein «grosses Ding», das ihn auch weiterträgt.

Nach der Matura an der Kantonsschule Seetal in Baldegg konnte er sich nicht vorstellen, fünf Jahre an die Uni zu gehen. Er suchte eine praktische Ausbildung und fand sie im Feld des Hotelmanagements. Nach Militär und Gastro - Jobs ist er in die SHL eingestiegen. Parallel dazu bot er gemeinsam mit einem Kollegen, einem Psychologen, Kurse zu den Themen Resilienz, Kommunikation oder persönliche Stärken - Schwächen - Analyse für junge Leute an. Diese Piste möchte er weiterverfolgen und vielleicht sogar beruflich noch stärker ausbauen.

Die vielfältigen Interessen von Elmar Walthert lassen sich auch mit seinen absolvierten Praktika illustrieren: Kemmeriboden -Bad, Seminar- Haus bzw. - Hotel oder Pilatus -Kulm. Der achtsame Umgang mit Menschen sowie mit sich selbst erachtet er als sehr wichtig. Hier sieht er in der Hotelierausbildung «noch etwas Luft». Soft Skills, Menschenkenntnis und angewandte Kommunikation sieht er als grundlegend. Sie sollten – neben der Fachausbildung, die er in der SHL «auf sehr gutem Niveau» einstuft – vertieft werden.

Das SHL- Diplom beurteilt er als «sehr gute Starthilfe». Seinen künftigen Weg in der Hotellerie sieht er als Entwicklung – Schritt für Schritt. Als heutiger Co - Gastgeber im Hotel

Schlüssel möchte er mittelfristig für den Bereich Hotellerie zuständig sein. Und in zehn Jahren? Elmar Walthert kann es sich gut vorstellen, dann selbstständig zu sein und ein Seminarhaus zu führen. Eine berufliche Kombination aus Hotellerie, Workshoptätigkeit, Coaching und Beratung ist für Elmar Walthert ein erstrebenswertes Ziel. Dabei wäre ihm die Gestaltungsfreiheit in einem eigenen Unternehmen sehr wichtig.

Leadership, Wertschätzung und struk turierte Herangehensweise sind für ihn Leitgedanken, um die Probleme der Branche anzugehen.

«Klare Strukturen und Prozesse in der Hotellerie können viel Stress beseitigen und Nerven schonen.» Nicht gelten lässt er die Aussage, die operative Belastung lasse keine Zeit für aufwendige Mitarbeitergespräche.

«Diese Zeit muss man sich nehmen. Auf die Mitarbeitenden eingehen, ihre Potenziale erkennen und fördern ist eine Frage der Wertschätzung. Motivierte Mitarbeitende wirken sich nachhaltig positiv auf das Hotel aus und bleiben langfristig im Betrieb. Kommen dann noch gute Strukturen hinzu, so ist auch Zeit für die Anliegen der Mitarbeitenden vorhanden.» Dem Personalmangel und der -fluktuation in der Hotellerie könne mit dieser Haltung entgegengewirkt werden.

Und dann hat er noch einen Tipp: Die einzelnen Betriebe müssen die Qualität der Praktika und Lehren unbedingt erhöhen und so den Nachwuchs in der Branche halten. So sollten beispielsweise auch Schnuppertage attraktiv gestaltet werden. «In der Hotelküche einen Tag lang Rüebli schälen gehört nicht dazu.»

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Anja Ullmann leitet Q12 Kongress- und Kulturhäuser

Q12, die Vereinigung kleiner und mittlerer Kongress- und Kulturhäuser der Schweiz hat eine neue Geschäftsführerin. Anja Ullmann übernahm die Geschäftsstelle von Reto Konrad. Anja Ullmann ist spezialisiert auf die Bereiche Pre-Openings und Openings, Sales und Brandmanagement, strategische Neuausrichtung, Prozessoptimierung im natio-

nalen und internationalen Umfeld. Als erfahrene Führungsperson leitete Ullmann verschiedene (Wieder-)Erö nungen und Neupositionierungen in der gehobenen Hotellerie in der Schweiz und im Ausland.

Im September 2020 übernahm sie die Vorbereitungen zur Erö nung und die Leitung des Tagungs- und Eventcenters im Haus der Wirtschaft in Pratteln. Zudem leitete sie die Bereiche Kommunikation, Sponsoring und Mentoring der Swiss Innovation Challenge, dem grössten Innovationswettbewerb der Schweiz. Nun hat sich Anja Ullmann entschieden, sich neben Forschungsarbeiten für ihre Doktorarbeit einer neuen Herausforderung zu widmen und die Leitung der Q12-Geschäftsstelle zu übernehmen. «Q12 ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich freue mich sehr in der Vereinigung etwas zu bewegen und meine Leidenschaft für die Tagungs- und Kongressbranche einbringen zu können», sagt Anja Ullmann.

In der Q12-Vereinigung sind derzeit folgende Unternehmen zusammengeschlossen: Soner Avci, Kultur- und Kongresszentrum, un; Susanne Calligaris, Kursaal Engelberg; Samuel Graf, Papiersaal & Folium, Zürich; Manda Litscher, eater Casino Zug; Eva Maron, Verrucano, Mels; Jürg Putzi, Würth Haus, Rorschach; Hanspeter Racheter, Kulturzentrum Braui, Hochdorf; Sibylle Ramseier, Kultur & Kongresshaus, Aarau; Marianne Sidler, Lorzensaal Cham; Roger Tacheron, gate 27, Winterthur Dominic Zaalberg, MythenForum, Schwyz. mm/phg

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Anja Ullmann hat per 1. Februar 2023 die Leitung der Q12- Geschäftsstelle übernommen.

Politikerin und Spitzenköchin – Botschafterinnen für Geschmack

Die Ständerätin Maya Graf und die Spitzenköchin Bernadette Lisibach sind neu im Stiftungsrat von La Fondation pour la Promotion du Goût. Ziel der Stiftung ist es, die kulinarischen und önologischen Traditionen sowie ihre Qualitätsprodukte bekannt zu machen.

Mit der Wahl von Elisabeth Baume-Schneider in den Bundesrat gab sie ihr Mandat in der Stiftung La Fondation pour la Promotion du Goût ab. An seiner Sitzung vom 3. April in Lugano wählte der Stiftungsrat zwei neue Mitglieder: Ständerätin Maya Graf, Basel-Landschaft, Grüne, Biobäuerin, und Bernadette Lisibach, Gourmetköchin «Neue Blumenau» in Lömmenschwil SG. Sie erhielt 2020 den 17. GaultMillau-Punkt und war 2015 von GaultMillau als Köchin des Jahres ausgezeichnet worden.

Alpine Lebensmittel als UNESCOKulturerbe

Der Stiftungsrat unter der Leitung des ehemaligen Genfer Ständerats Robert Cramer beschloss zudem, sich mit den alpinen Lebensmitteln beziehungsweise der alpinen Küche der Schweiz darum zu bewerben, in die Liste des kulturellen Erbes der UNESCO aufgenommen zu werden. Die Stiftung mit

Sitz in Lausanne wird von Direktor Josef Zisyadis, ehemaliger Waadtländer Nationalrat, geleitet und engagiert sich für «die Förderung, Pro lierung und Stärkung schmackhafter, den kulinarischen und önologischen Traditionen ihrer Produktionsregion gerecht werdender Qualitätsprodukte». Sie will bei der jungen Generation «frühzeitig die Entwicklung des Geschmacks- und Geruchssinns» fördern.

Genusswoche und Meritenpreise Sichtbar werden die Förderaktivitäten der Fondation pour la Promotion du Goût jedes Jahr im September. Dann wird in der ganzen Schweiz die Schweizer Genusswoche durchgeführt. Die Leute sollen auf den Geschmack gebracht werden, «kulinarische Entdeckungen zu machen, innezuhalten und unser Verhältnis zum Essen zu hinterfragen und unsere Verantwortung zur Herkunft unserer Lebensmittel zu übernehmen».

Die Auszeichnung «Kulinarische Meriten Schweiz» wird jährlich als Ergebnis eines

nationalen Wettbewerbs an vier Köche vergeben. Mit den Preisen soll «die Exzellenz der Schweizer Gastronomie und insbesondere die des Kochberufs» hervorgehoben werden.

«Die Grossen Genuss-Orte» ist ein weiteres Projekt, das 2018 ins Leben gerufen wurde. So will man die Schweiz und ihre «fantastischen Regionen als Gourmet-Destinationen» fördern. Die Regionen sollen zu Botschaftern des Geschmacks gemacht werden. Eine Aktivität, bei der der Tourismus in Verbindung mit der Gastronomie eine «Förderung der Terroirs und ihrer fabelhaften Produkte» erreichen kann. Ein weiteres Angebot der Stiftung ist die «Swiss Wine Tour». Das innovative nationale Projekt, das darauf abzielt, das Wein- und Tourismusangebot jedes Kantons bekannt zu machen. Durch diese Plattform soll ein nationales Netzwerk von Qualitätsdienstleistern und Partnern gescha en werden; Partnern, «die den gleichen Geist teilen, um die hohe Qualität unserer Weine zu fördern».

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Maya Graf, Ständerätin. Bernadette Lisibach, Spitzenköchin.

Nathalie Seiler-Hayez ist neue Geschäftsleiterin der Swiss Deluxe Hotels

Die Gruppe der 39 exklusivsten Fünf-Sterne-Hotels der Schweiz ernannte Nathalie Seiler-Hayez zur neuen Geschäftsführerin. Sie tritt die Nachfolge von Jan E. Brucker an. Er gibt seine Position an der Generalversammlung im Juni 2023 an die «Hotelière des Jahres» 2018 ab.

Nathalie Seiler-Hayez leitete bis Ende 2022 während sieben Jahren das Beau-Rivage Palace in Lausanne. Als Absolventin der École hôtelière de Lausanne begann sie ihre Karriere im Hotel Lutetia in Paris im Bereich Verkauf & Marketing. Danach lebte sie in New York und arbeitete für Rosewood Hotels & Resorts. Anschliessend kehrte sie als Geschäftsführerin des Radisson Hotels Champs Elysées nach Europa zurück und verantwortete 2007 die Erö nung des Regent Grand Hotel in Bordeaux. Im Jahr 2010 übernahm Nathalie Seiler-Hayez die Leitung des renommierten Connaught in London. Zurück in der Schweiz wurde sie 2018 «Hotelière des Jahres», und 2022 wurde das Beau Rivage Palace in Lausanne unter ihrer Leitung von GaultMillau als Hotel des Jahres ausgezeichnet.

Lösungen bieten

Die neue Geschäftsführerin hatte sich mit ihrer Bewerbung um die Leitung der Geschäftsstelle einem Auswahlverfahren durch den Vorstand der Swiss Deluxe Hotels zu stellen. Sie konnte sich gegen die anderen Kandidaten mit unterschiedlichen beru ichen Hintergründen durchsetzen, schreibt die Vereinigung in ihrer Mitteilung. «Ich fühle mich dieser schönen Vereinigung sehr verbunden, die die Luxushotellerie in der Schweiz weiterhin zum Strahlen bringt und den Hoteliers in einer sich schnell verändernden Welt Lösungen bieten soll», sagt Nathalie Seiler-Hayez zu ihrer Wahl.

«Es ist uns eine grosse Freude und Ehre, mit Nathalie Seiler-Hayez eine Geschäftsführerin gefunden zu

haben, die sowohl die Erfahrung als auch den Leistungsausweis aus der internationalen Luxushotellerie mitbringt. Gleichzeitig kennt sie die Bedürfnisse und Ansprüche der Mitglieder der Swiss Deluxe Hotels», sagte Michael Smithuis, Präsident der Swiss Deluxe Hotels und General Manager des Fairmont Le Montreux Palace in Montreux.

Jan E. Brucker mit eigenen Projekten

Jan E. Brucker hat die Entwicklung der Swiss Deluxe Hotels in den letzten Jahren massgeblich mitgestaltet. So hat er die Geschäfte der Swiss Deluxe Hotels während dreier Jahre als Geschäftsführer verantwortet, nachdem er der Vereinigung zehn Jahre als Präsident und drei Jahre lang als Vizepräsident vorgestanden hatte. Während 19 Jahren war er als General Manager das Gesicht des Widder Hotels in Zürich und will sich nun mit seiner Firma Brucker Hospitality Consulting eigenen Projekten widmen. Evelyn Gorgos wird in ihrer Funktion als Head of Corporate Communications & Media Relations der Vereinigung erhalten bleiben. mm/phg

Nathalie SeilerHayez, Geschäftsführerin Swiss Deluxe Hotels

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Was macht eigentlich …

Corinne Denzler

15 Jahre lang arbeitete Corinne Denzler für die Tschuggen Hotel Group, die heutige Tschuggen Collection. Sie war verantwortlich für Planung und Umsetzung der vielen Neu - und Umbauten und übernahm ab 2008 zusätzlich die operative Führung der edlen Gruppe mit den Luxushäusern Tschuggen in Arosa, Eden Roc in Ascona, Carlton in St. Moritz und dem Vier- SterneSuperior- Hotel Valsana in Arosa. Als CEO war sie engste Vertraute von Karl - Heinz und Hannelore Kipp. Wenn Corinne Denzler an die beiden vor einigen Jahren verstorbenen Gründer der Gruppe denkt, erfüllt sie tiefe Dankbarkeit. «Grosse Visionäre und wahnsinnig liebe Menschen» seien die Kipps gewesen. «Die einmalige Kombination aus Grosszügigkeit, Pragmatismus, schnellem Handeln, Geschäftssinn und Witz bleibt unvergesslich.» Auch von den Nachkommen der Kipps, der Familie Bechtolsheimer- Kipp, spricht sie mit Hochachtung.

Vor drei Jahren aber schien ihr die Zeit reif für etwas Neues. Sie folgte dem Ruf aus Weggis, eröffnete als General Manager das luxuriöse Gesundheitshotel Chenot Palace –und dann kam Corona. Die ausländische Kundschaft blieb aus, die Auslastung war unterirdisch. Weil drei Personen an der Spitze des Palastes in dieser Situation zu viel waren, kam das Unvermeidliche: Gehen musste diejenige, die zuletzt gekommen war. «Ein Entscheid, für den ich aus unternehmerischer Sicht volles Verständnis hatte», sagt Corinne Denzler.

Lange blieb sie freilich nicht tatenlos. In einem 90 - Prozent- Pensum arbeitet sie heute als Geschäftsführerin für die Stiftung Synapsis – Demenz Forschung Schweiz. Die Stiftung bezweckt die Unterstützung der Erforschung von Demenzerkrankungen, insbesondere von Alzheimer und anderen neurodegenerativen Krankheiten. Corinne Denzler hat sich bewusst für eine sinnstiftende Tätigkeit entschieden und ist glücklich in ihrem neuen Job. «Ich hätte nie gedacht, dass ein kompletter Branchenwechsel so bereichernd sein kann», sagt sie. Heute würde sie jungen Leuten raten, alle zehn Jahre die Branche zu wechseln.

Als begeisterte Verkäuferin sieht sie im Fundraising für die Stiftung eine spannende Challenge. «Zudem erhalte ich Einblick in die Welt der Forschung, was für mich komplettes Neuland war.» Und sie hat festgestellt, dass ihr die Fünf-Tage -Woche, die sie früher nur vom Hörensagen kannte, äusserst gut gefällt. Neben der Stiftung ist Corinne Denzler bis Ende Jahr Vizepräsidentin der Schweizer Jugendherbergen und sitzt im Verwaltungsrat der Immobilienfirma PSP. Im vergangenen Jahr wurde sie vom Verwaltungsrat des St. Moritzer Luxuspalastes Suvretta House als Beraterin für ein neues Spa - und Wellnessprojekt engagiert. Womit, wenig überraschend, klar ist: Die Hotellerie hat sie in der DNA. Sie ist denn auch weiterhin unterwegs in neuen Hotels und Trouvaillen. Nur etwas hybrider ist sie geworden. Neben Luxushotels darf es auch das edle Baumhaus, das schicke Berggasthaus oder ein bisschen Glamping sein.

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Silvaplana ist mehr als nur ein «kleiner Bruder».

Der Macher von Silvaplana

Hotelbesitzer Daniel Bosshard führt die Oberengadiner Gemeinde mit Energie und guten Ideen. Der gebürtige Emmentaler ist gleichermassen um das Wohl der Einheimischen wie der Feriengäste besorgt.

Daniel Bosshard schmunzelt: «Silvaplana ist nur der kleine Bruder von St. Moritz, aber der schönste Blick, den St.Moritz zu bieten hat, geht nach Silvaplana.»

Der gebürtige Emmentaler kam 1980 zum ersten Mal ins Oberengadin – als Koch ins Suvretta House. Vier Jahrzehnte später gehört er zu den Machern und Impulsgebern in einer der wichtigsten Ferienregionen des Landes. Seit 2016 ist Bosshard Gemeindepräsident von Silvaplana, im vergangenen Sommer bestätigten ihn die Einwohner für eine dritte Amtszeit. «Man weiss im Dorf, dass ich mich Tag und Nacht für Silvaplana einsetze», sagt Daniel Bosshard und meint das wörtlich: «Ich decke die Leute schon mal morgens um 1 Uhr mit E-Mails und WhatsApp-Nachrichten ein.»

Zweitwohnungen und Pauschalbesteuerte Silvaplana liegt auf 1815 Metern über Meer. In den drei Fraktionen Silvaplana, Surlej und Champfèr leben

1130 Einwohner, in der Hochsaison im Winter verfünffacht sich diese Zahl. 80 Prozent der Wohnungen sind Zweitwohnungen. Vermögende wie UBS-Konzernchef

Sergio Ermotti oder Autoguru Bob Lutz besitzen hier ein Domizil. Zwei Dutzend Pauschalbesteuerte sorgen für eine volle Gemeindekasse.

Schon vor seinem Amtsantritt waren die Weichen gestellt worden: Der Präsident sollte die Gemeinde wie ein Unternehmen führen. Bosshard, 63, arbeitet in einem 90-Prozent-Pensum im Dienst der Ö entlichkeit. Er führt gleichzeitig den siebenköp gen Gemeindevorstand und die Geschäftsleitung, deren Crews die Arbeit auf dem Feld erledigen. Eine ungewöhnliche, aber o enbar e ziente Struktur.

Der Mann aus Oberburg kommt mit seiner etwas hemdsärmeligen Art und der unverblümten Sprache gut an im Engadin, der Fulltime-Job mit anständigem Gehalt macht ihn unabhängig. Bosshard sagt: «Der Tourismus ist der Fels von Silvaplana. Ohne Tourismus würden hier nur ein paar Geissen herumspringen.»

Er besitzt seit 2009 das Vier-Sterne-Hotel Albana. «Ich bin aber nicht mehr Hotelier, sondern Präsident, Chau eur und Betreuer unserer Buben», bekennt Bosshard. Die Führung des Albana und der dazu gehörenden Lodge obliegt seiner Frau Malvika. Daniel hatte die Ökonomin aus Estland an seinem früheren Wirkungsort, dem Julier Palace, kennengelernt und sie zum Snowboarden überredet. Nach dem Heiratsantrag an einem Strand bei Tallinn zog Malvika ins Engadin. Zur Familie gehört heute neben den Jungs Moritz und Max auch der Berner Sennenhund Bäri.

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In Silvaplana folgen neue Projekte Schlag auf Schlag: Der vor fünf Jahren eingeführte Elektro-Ortsbus, der Silvaplana mit Surlej verbindet, soll ab 1. Juni nicht nur in der Saison, sondern ganzjährig verkehren. Angedacht ist die Verlängerung nach Champfèr – zum Wohle der Schulkinder.

Und keine Strommasten und -oberleitungen trüben fortan das Bild. Die Kabel zwischen Julierpass und Campingplatz St. Moritz wurden in die Erde und sogar in den Champfèrersee verbannt.

Ein grosses Projekt soll in Surlej bei der CorvatschTalstation umgesetzt werden – «Foppas Ost» umfasst fast 40 bezahlbare Wohnungen für Einheimische, ein Parkhaus und ein B&B-Hotel.

In ein wohnliches Dorf verwandelt

Obwohl das Sommergeschäft immer wichtiger wird, sind auch die Weichen für einen weiter orierenden

Wintertourismus gestellt: Zusammen mit dem Betreiber der Corvatschbahn haben die Gemeinden

Silvaplana und Sils ein Unternehmen gegründet, das sich um die technische Beschneiung der Pisten kümmert. Neben Bürgschaften schoss allein Silvaplana drei Millionen Franken zu. «Gut angelegtes Geld», ist Bosshard überzeugt. Dass Silvaplana von der unge-

mütlichen Durchgangsstation zum wohnlichen Dorf mutierte, bleibt der Umfahrungsstrasse zu verdanken: Seit ein Tunnel die Autos von der zweitletzten Kurve der Julierpassstrasse ins Tal führt, ist es im Dorfkern leiser geworden.

Silvaplana verfügt nun über einen echten Dorfplatz, der vor allem im Sommer dank Events und Foodtrucks zum Anziehungspunkt wird. Gemeindepräsident Bosshard sagt: «Er war eins meiner ersten Projekte. Ich konnte auch die Gegner vom Nutzen für die Allgemeinheit überzeugen.» Schluss mit Provisorien: Seit Kurzem sind der Kreisel und die Bushaltestellen für Engadinbus und Postauto fertiggestellt. Sie wurden mit digitalen Anzeigetafeln ausgerüstet. In Silvaplana wird schliesslich nichts dem Zufall überlassen.

www.silvaplana.ch

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Daniel Bosshard, Macher und Schmunzler.

Wie aus einem ho nungslosen Fall ein Tophotel wurde

Kaum jemand gab dem Vitznauerhof mit seiner grossen Geschichte noch eine Chance. Dann kam vor fünf Jahren Raphael Herzog. Mit einem überraschenden Konzept, einer Menge Optimismus und einem tollen Team verwandelte er das historische Schlösschen in ein blühendes Hotel mit mediterranem Flair.

An traumhafter Lage direkt am Ufer des Vierwaldstättersees stehe ein Geisterhaus, hiess es vor 18 Jahren. Ein Hotel ursprünglich, aber kaputt, verlassen und leer. Also fuhren wir hin – und rieben uns ungläubig die Augen. Das Hochwasser hatte Hotel und Park tatsächlich weitgehend zerstört, ein chaotisches Bild. Übrig geblieben war als einziger Bewohner der frühere Hoteldirektor Kurt Balmer, der sich mit einem An ug von Galgenhumor selbst als Hausgeist bezeichnete. Die Arabella-SheratonKette, zu der das Haus damals gehörte, mochte nicht mehr investieren. Sie verkaufte es an die Pensionskasse Pro in Schwyz, die keine Ahnung hatte, was sie mit einem Hotel anfangen sollte. Der Jammer war gross. Schliesslich hatten im geschichtsträchtigen Schlösschen Berühmtheiten wie Richard Strauss, Hermann Hesse oder General Guisan den für damalige Zeiten grossen Luxus eines First-Class-Hotels genossen.

Die Suche nach dem Erfolg Vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe dann die Überraschung: Der Vitznauerhof wurde restauriert und renoviert und im Frühling 2010 wiedererö net. Als Vitalresort mit fünf Sternen, einer medizinischen

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Raphael Herzog setzte im Vitznauerhof sein Hotelkonzept erfolgreich um.

Auf der Panoramaterrasse lässt sich das Essen mit Blick auf den Vierwaldstättersee wunderbar geniessen.

Liegestühle und Kissen sind perfekt dazu geeignet, sich nach einem Schwumm zu sonnen.

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Abteilung, einem schönen Spa und einem Gourmetrestaurant. Das Konzept war ein gigantischer Leerlauf. Kaum jemand verirrte sich zum Wellnessen nach Vitznau. Das Hotel war meist so leer wie nach dem Hochwasser; einmal waren wir zwei Tage lang die einzigen Gäste, was allen einigermassen peinlich war.

Gut ein Jahr nach der Wiedererö nung gab der Direktor den Konkurs bekannt und verliess das Hotel zügig. Ein Troubleshooter wurde geholt, das Projekt Vitalresort beerdigt. Dann wurde die Betriebsgesellschaft Vitznauerhof gegründet, präsidiert von Daniel Horat, Besitzer mehrerer Restaurants und einer Weinhandlung in der Zentralschweiz. Als sich der Vitznauerhof mit dem Waldhotel Davos zusammentat, ammte leise Ho nung auf. Das Haus in Davos wurde fortan im Sommer geschlossen, das ganze Team zog dann nach Vitznau und im Winter wieder zurück ins Prättigau. Eine Lösung auf Dauer konnte es nicht sein.

Der unerwartete Durchbruch

Der grosse, kaum noch für möglich gehaltene Durchbruch kam dann vor fünf Jahren. Raphael Herzog erhielt von Daniel Horat und dem Verwaltungsrat der Betriebsgesellschaft das Angebot zur Führung des Vitznauerhofs und sagte zu. Aus dem Himmelfahrtskommando, das viele in diesem Job sahen, wurde eine schier unglaubliche Erfolgsstory.

«Letzthin habe ich ein Foto aus meiner Zeit in der Hotelfachschule gefunden, das mich mit ein paar Schulkollegen beim Essen im damals neu erö neten Vitznauerhof zeigt», sagt Herzog. Wow, was für ein grandioses Hotel, dachte er sich. Später war er dann oft zu Besuch beim befreundeten Urs Langenegger im gerade glamourös renovierten Parkhotel Vitznau –und sah den Vitznauerhof tief im Schatten des benachbarten neuen Luxuspalastes. «Mittlerweile hat sich das aber wieder geändert», lacht er.

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Im Sommer lädt ein Pool dazu ein, sich abzukühlen.

Das berühmte Ibiza-Feeling

Als er im Vitznauerhof begann, hatte er einen Plan für drei bis fünf Jahre. Dass das einträgliche Hochzeitsgeschäft weitergeführt werden musste, war klar. Ebenso klar war, dass das Hotel folglich nicht immer eine Oase der Ruhe sein würde. Ein Ibiza-Vibe würde doch grossartig an das romantische Ufer mit seinen uralten Büschen und Bäumen passen, dachte sich Herzog. Ibiza-Vibe heisst für ihn nicht bloss Party, sondern es muss Platz haben für alles. Für Ruhe, Yoga, Retreats, wilde Feste und gutes Essen. Im Vitznauerhof, sagte er sich, soll man einfach das Leben geniessen können. Wie auf Ibiza eben. Die Baleareninsel, die er mehrmals im Jahr besucht, ist seine Traumdestination. «Weil es ein genialer Mix ist aus Bohemian-Lifestyle, Riviera-Feeling, Natur, Feiern, gesundem Essen, Nachhaltigkeit, Innovation und mediterranem Flair.»

Auf Ibiza berät und unterstützt Herzog seit vielen Jahren die Besitzerfamilie eines Luxushotels. Die Luxushotellerie hat für ihn überhaupt eine magische Anziehungskraft. Doch obwohl er früher nur in solchen Häusern gearbeitet hat, el ihm die Umstellung auf ein Vier-Sterne-Superior-Hotel leicht. «Nur wenn wir wieder einmal ganz gross auftrumpfen wollen, erkennen wir, dass wir gar nicht die Manpower dazu haben», sagt er. Sein Hang zum Luxus wird bisweilen freilich auch im Vitznauerhof sichtbar. Die Gäste schätzen das durchaus. Viele seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben auch schon in Luxushotels Erfahrungen gesammelt.

Die grossen Vorbilder

Raphael Herzogs Plan ging zu 100 Prozent auf. Seit er vor fünf Jahren begann, jagt der Vitznauerhof von einem Rekord zum andern. Glamping, U-Boot, Elektroboot, Wassersport total oder das OldtimerAutorallye sind nur einige der Highlights auch in diesem Sommer. Ein neues Pop-up-Restaurant wird für Überraschungen sorgen. Und dann gibt es natürlich Abschiedsevents mit hochkarätigen Gästen für Jeroen Achtien, der sich in seinem Gourmetrestaurant Sens zwei Michelin-Sterne erkocht hat und Ende August in seine niederländische Heimat zurückkehrt. Interimistisch übernehmen dann der Souschef und

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Geniessen Sie den Sonnenaufgang mit einer Tasse Kaffee.

Tolle Zeit im Zirkus

Nach der Lehre und der ersten Berufserfahrung im Marketing der Schützen Rheinfelden AG fühlte sich Raphael Herzog bereit für die Hotelfachschule. Zuvor aber wollte er noch etwas ganz anderes machen und bewarb sich um eine Saisonstelle im Circus Monti. Der Direktor bot ihm gleich einen Job als Werbeleiter an, und so reiste Herzog im rollenden Büro zwei Jahre lang mit dem Zirkus durchs Land. Eine Saison dauerte acht Monate. An 50 verschiedenen Orten wurden 300 Vorstellungen gegeben. Der Auf- und Abbau bei jedem Wetter stellte höchste Anfor derungen. Freizeit gab es kaum, Ferien schon gar nicht und die Tage waren lang. Für Herzog aber war es «eine der besten Zeiten meines Lebens». Im Zirkus lernte er, auf engstem Raum mit einem Team zusammenzuleben und zu arbeiten. Weil auf der Tournee kein Ort und Platz dem andern glich, gab es ständig neue Überraschungen und Herausforderungen.

«Im Showbusiness heisst es, Vorhang auf und the show must go on, egal was passiert», lernte er. Diese Erfahrung sei gerade während der letzten beiden Jahre im Vitznauerhof äusserst hilfreich gewesen. Zwischen dem Zirkus und der Hotellerie sieht er mancherlei Parallelen. Vor allem haben beide zum Ziel, dem Gast ein ein maliges Erlebnis zu bieten, ihn den Alltag vergessen zu lassen. Was Herzog auch festgestellt hat: Seine Zirkuserfahrung ist nicht bloss ein Alleinstellungsmerkmal, sondern auch ein Türöffner. Einige Arbeitgeber erzählten ihm später, was ihnen spontan durch den Kopf ging: «Der kann zupacken, er war ja beim Zirkus.»

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Schlemmen am See.

der Restaurantmanager bis Ende Saison das Restaurant unter dem Label Sens After Hours. Fürs kommende Jahr ist ein Konzeptwechsel vorgesehen.

Wenn im Vitznauerhof bisweilen die Erde bebt, werden unweigerlich Erinnerungen an das Giardino Ascona wach. An dieses – mittlerweile wieder erblühte – Kulthotel, wo der vor sechs Jahren verstorbene Paradiesvogel Hans C. Leu in den 90er-Jahren die Luxushotellerie revolutionierte. Leu ist denn auch ein grosses Vorbild von Raphael Herzog. «Es hat mich immer fasziniert, wie er starre Strukturen aufbrach und Neues kreierte, wie er seinen Gästen ein unvergessliches Ferienerlebnis bieten konnte.» Aber nicht nur den Zampano selbst, auch dessen Ex-Frau Anneliese Leu hat er als eindrückliche Hotelière kennen und schätzen gelernt. Bleibenden Eindruck hat ihm überdies Ernst «Aschi» Wyrsch gemacht, mit dem er im Steigenberger Belvédère in Davos zusammengearbeitet hat.

Die Erfolgsrezepte

Es ist denn kaum ein Zufall, dass Raphael Herzog seinen Vorbildern in vieler Hinsicht ähnlich ist. Dass Kreativität und Innovation zu seinen grossen Stärken zählen, dass er die Gabe hat, auch dann kühlen Kopf zu bewahren, wenns rundherum lichterloh brennt. Wie seine Vorbilder ist er stets o en für neue Ideen –und bereit zu lernen. Er beobachtet andere Branchen und versucht, das Beste davon in die Hotellerie zu übertragen. Wie seinerzeit Leu, der manches dem damals höchst populären Club Med abgeschaut und das Giardino in eine Art eater verwandelt hatte. Und er passt sich immer den regionalen Gegebenheiten an. «So entstehen Verbindungen und Netzwerke, so lernt man am meisten», weiss er. Erfahrungen sammeln und diese in Erfolg ummünzen war ihm immer wichtiger als sein Gehalt. Das kommt dann von selbst.

Das Team als Familie Nicht zuletzt freut es Herzog, wenn neue und andere Ideen auch in seinem Team, das er als Familie sieht,

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Vom Hotel aus lassen sich diverse Ausflüge in die Umgebung unternehmen. Die märchenhafte Kulisse des Hotels ist auch perfekt für Hochzeiten geeignet.

geboren werden. Den jungen, aufgestellten und hervorragend ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die er zusammengeschweisst hat, schreibt Herzog denn auch einen grossen Teil des Erfolgs des Vitznauerhofs zu. Umgekehrt ist es kaum erstaunlich, dass seine Leute voll des Lobes sind über ihren Chef. Er sei immer da und habe für alle, egal auf welcher Hierarchiestufe, ein o enes Ohr, heisst es im Vitznauerhof.

Im Unterschied zu allen andern Saisonhotels weit und breit ist das Hotel auch heuer wieder bis Silvester geö net. Dann wird das alte Jahr mit einer rauschenden Party, diesmal unter dem Motto Studio 54, verabschiedet und das neue eingeläutet. «Natürlich läuft es im kühleren Herbst nicht ganz so gut wie im Sommer», räumt Herzog ein, «aber wir alle sind felsenfest davon überzeugt, dass wir auch das scha en werden.»

Die ersten der einge eischten Fans haben jedenfalls bereits wieder für die nächste Silvesterfete gebucht.

«Ich habe noch viele Ideen»

Dass sich ein Hotel stets weiterentwickeln muss, weiss Herzog nur zu gut. Auch und erst recht dann, wenn man auf der Erfolgswelle reitet. Dass ihm der Verwaltungsrat praktisch freie Hand lässt, dass ihm keiner dreinredet, bezeichnet er als grosses Glück. Nachdem sein Konzept für die ersten fünf Jahre schon fast sensationell gut aufgegangen ist, plant er jetzt die nächsten Jahre. Man kennt die neusten Trends und sucht sich das Beste heraus, um das historische Hotel t zu machen für die Zukunft. Im Moment passiere ja sehr viel, und das in einem enormen Tempo, weiss Herzog. Ein grosser Schritt nach vorn wäre ein Anbau mit zusätzlichen Zimmern, aber auch die Vergrösserung des Spa und ein Konferenzbereich. «Ich habe viele Ideen.»

Und was erho t er sich, mit noch nicht 40 Jahren, sonst noch so vom Leben? Die Antwort ist einfach. Er möchte immer Spass und Freude haben an dem, was er gerade macht. Begleitet von lieben Menschen.

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Die frische Seeluft und der Blick auf den schönsten See der Schweiz machen den Aufenthalt im Restaurant des Vitznauerhof unvergesslich.

Raphael Herzog

Raphael Herzog absolvierte eine Lehre als Hotelkaufmann HGT mit Berufsmatura im Hotel Schützen in Rheinfelden. Danach arbeitete er sich im Schützen und der dazugehörenden Privatklinik ins Marketing ein. Nach der Rekrutenschule erfüllte er sich einen Bubentraum und tingelte mit dem Zirkus Monti zwei Jahre lang durchs Land. Anschliessend besuchte er die Hotelfachschule Luzern und arbeitete in Kapstadt und Los Angeles, ehe er in die Schweiz zurückkehrte. Wichtigste Etappen waren das Grandhotel Belvédère in Davos, wo er während des WEF innert fünf Tagen über 200 grosse Events organisierte und es als enorm prägend empfand, «Unmögliches möglich zu machen». Im Arosa Kulm war er als Vizedirektor für Sales und Marketing verantwortlich. Schliesslich eröffnete er als Direktor das Luxushotel The Capra in Saas Fee und ist seit mittlerweile fünf Jahren Direktor im Vitznauerhof. Raphael Herzog ist auch Stiftungsrat der Pensionskasse Gastro Social, Vize -Ver waltungsrat der Hotel Montana AG, Mitglied des Zentralvorstands der Hotel & Gastro Union sowie Lehrer überbetriebliche Kurse für KV, Branche Hotel - Gastro -Tourismus.

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Das aufgestellte und hervorragend ausgebildete Team rund um Raphael Herzog kümmert sich um all Ihre Wünsche.

Der Vitznauerhof – eine bewegte Geschichte

1870 Das G rundstück des späteren Hotels Vitznauerhof dient als Werft. Dort wurden die Raddampfer «Germania» und «Italia» zusammengebaut und zu Wasser gelassen.

1896 Die Hotelierfamilie Franz Michel kauft 1896 die Grundstücke vor und hinter dem Bach und beginnt mit der Planung und dem Bau des Hotels.

1901 Im Mai wird das Seehotel Vitznauerhof als First Class Hotel eröffnet. Es ist im Jugendstil nach den Plänen des Mannheimer Architekten Kühn erbaut. Das Hotel bietet sämtlichen Luxus, der damals von einem First Class Hotel erwartet wurde: Anschluss an das schweizerische Telefonnetz, elektrisches Licht, eine Niederdruck- Dampfheizung sowie eine schöne Parkund Gartenanlage.

1911 Die Hotelierfamilie Bon übernimmt das Hotel. Bei Umbauarbeiten muss der morsche Dachturm entfernt werden. Es beginnt die Epoche, in der internationales Publikum mit Rang und Namen nach Vitznau kommt. Das Seehotel Vitznauerhof beherbergte viele berühmte Gäste wie Hermann Hesse, Richard Strauss, General Henri Guisan und Paul Klee oder Fürstin Gina von Liechteinstein, die zeitweise eine ganze Etage für sich beanspruchte.

1924 Robert Keller, der den grössten Teil seiner beruflichen Laufbahn in den Hotels der Familie Bon verbracht hatte, kauft den Vitznauerhof, wo er seit 1919 Direktor ist. Mit der Familie Keller durchläuft das Hotel drei Generationen. Der Zeitgeist der 50er- Jahre, die Entdeckung neuer Materialien wie Linoleum und Pavatex sowie wirtschaftliche Schwankungen lassen viele der wunderschönen Zeichen des Jugendstils verloren gehen.

1996 Im November übernimmt die Refugium Vitznauerhof AG das Seehotel. Sie möchte verloren gegangenes wieder zum Leben erwecken. Der erneute Umbau beginnt, der Turm wird wieder aufgesetzt.

1997 Das Hotel feiert die Wiedereröffnung.

2002 Die Arabella Sheraton Gruppe übernimmt das Hotel.

2005 Im August erlebt die Region eine Hochwasserkatastrophe, die das Haus und den Park weitgehend zerstört. Das Hotel wird geschlossen.

2006/07 Im Dezember geht das Hotel an die Pensionskasse Pro in Schwyz und wird zu einem Vitalresort umgebaut.

2009 Bei der Renovation und Erweiterung wird viel Wert auf den Erhalt der historischen Bausubstanz gelegt.

2010 Im Mai wird das Hotel Vitznauerhof Vitalresort mit einer medizinischen Abteilung eröffnet.

2011 Im August geht dass Hotel Konkurs, der Direktor verlässt das Haus persofort. Er wird ersetzt durch einen Delegierten der Besitzerschaft, das Projekt Vitalresort wird gestoppt.

2015 Der Vitznauerhof wird als 4 - Stern - Superior- Hotel mit Sommerbetrieb weitergeführt.

2018 Raphael Herzog übernimmt das Hotel und führt es zu ungeahnten Erfolgen.

37 TITELGESCHICHTE

Zürich und die Welt geschickt inszeniert

Das umgestaltete Ambassador im Seefeld ist das neue Flaggschi der Meili Selection Hotels. Es steckt voller guter Ideen. Gespannt darf man sein, ob sich das mutige Foodkonzept bewährt.

Christoph Ammann

Verlässt man den Lift in der vierten Etage, springt die Grussbotschaft «Bonjour à Zürich» ins Auge.

Bilder aus der Grande Nation, darunter der Ei elturm in Schwarz-Weiss, zieren die Wände, in einer Vitrine werden Chanel N° 5 und das Wirken von Jean-Paul Sartre thematisiert.

Der Blick aus einem Zimmerfenster bestätigt: Wir sind wirklich in Zürich. Links glitzert der See, auf der andern Strassenseite thront das Opernhaus. Rechts zeichnet sich die Fassade des NZZ-Gebäudes ab.

Hier im Seefeld scheinen sich angejahrte Herbergen gleich serienweise in schicke Lifestyle-Hotels für gehobene Ansprüche zu verwandeln. Neustes Kapitel nach dem Ameron und dem La Réserve Eden au Lac: Ende Februar ging das Ambassador wieder ans Netz, mit 44 Zimmern und Suiten, geadelt als Vier-SterneSuperior-Hotel.

«Es soll Zürichs bestes Haus in dieser Kategorie werden», bekräftigt Ra ael Meili.

Der Anwalt führt mit seinem Bruder Yves, ebenfalls Anwalt, die Meili Unternehmungen. Hauptgeschäft ist die Bewirtschaftung und Entwicklung von Immobilien. 20 Prozent des Umsatzes generiert die Hotellerie. Vater Alfred Meili, nicht ganz überraschend auch Anwalt, hatte die Firma gegründet und 2013 den Söhnen übergeben.

Hotelportfolio in Zürich und Klosters

Die sieben Häuser der Meili Selection Hotels konzentrieren sich auf die Stadt Zürich und den Bündner Ferienort Klosters. Das kernsanierte Ambassador gilt als Flaggschi der kleinen, aber feinen Gruppe. Die Meilis bezi ern als verschwiegene Anwälte die Umbaukosten fürs Ambassador mit «einem tiefen zweistelligen Millionenbetrag». Das heisst alles und nichts.

Gespart wurde kaum; der Innenausbau und die Einrichtung sind hochwertig. Mit Ina Rinderknecht holte man eine prominente Innenarchitektin ins Boot. Michael Böhler leitete das Ambassador ab 2016, arbeitete noch unter Vorbesitzer Rene Hoppeler. Als dieser das Hotel 2020 an die Meili Unternehmungen verkaufte, stieg Böhler zum CEO der Meili Selection Hotels auf.

Die Gruppe richtete ein Headquarter beim Paradeplatz ein; längst sind auch Fachfrauen für Marketing und Revenue-Management am Werk. «2020 kam alles zusammen», erinnert sich Ra ael Meili. «Wir professionalisierten die Führung unserer Hotelgruppe, begannen mit dem Umbau des Ambassador und mussten uns der Coronakrise stellen, welche die Stadthotellerie voll traf.»

Hotelbetrieb seit 1939

Das neubarocke Utoschloss (Baujahr 1898) beherbergte in seiner Anfangszeit Apartments für mehrbessere Zürcherinnen und Zürcher, wurde 1939 zum

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Die Einrichtung der Suiten und Zimmer sind den Weltregionen gewidmet

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Hotel Ambassador, Silk Lounge & Bar.

Hotel, im denkwürdigen Jahr, als in der Limmatstadt die Landi über die Bühne ging und Hitler den Zweiten Weltkrieg lostrat. Stets war das Ambassador eng mit dem nahen Opernhaus verbunden. Irritierenderweise hiess das Hotelrestaurant früher Opéra, gleich wie das benachbarte Hotel, das ebenfalls Hoppeler gehörte. Es ist nun das fünfte Meili-Haus in Zürich neben dem Rössli, dem Seehof, dem Felix (vormals Basilea) und Ambassador.

Stars der Szene, etwa Tänzer Rudolf Nurejew, stiegen im Ambassador ab. Die Stockwerke trugen Namen berühmter Intendanten.

Heute geben weder Diven noch Tenöre den Ton an. «Die freundschaftliche Bindung zum Opernhaus bleibt», versichert CEO Böhler, «aber es kommen immer weniger Leute nur der Oper wegen. Die meisten suchen ein breites Kulturprogramm.» Deutlich registriert man im Seefeld eine Verschiebung von Corporate- zu Leisure-Gästen.

Um diese zu binden und den Aufenthalt zum Erlebnis zu gestalten, hat man sich im Ambassador einiges einfallen lassen. Hier drei Bereiche der Inszenierung:

1. Storytelling:

Fast die ganze Welt auf fünf Etagen

Im Hotel wird die Geschichte des Seidenhandels und der Seidenproduktion erzählt, die zum Reichtum Zürichs und des Seefeldes beitrugen. Der geschnitzte Maulbeerbaum und eine Historientafel in der Lobby erinnern ans Seidengeschäft. Die Lounge & Bar heisst Silk, die Executive-Lounge / der Boardroom im sechsten Stock Cocoon. Die fünf Etagen mit den Zimmern und Suiten sind den Weltregionen gewidmet, mit denen Zürich und das Seefeld innige Handelsbeziehungen p egten: Frankreich, Indien, Spanien/Südamerika, Grossbritannien/Neuengland (USA) und Asien mit Japan und China. Ein kuratierter Soundteppich, Farben, Bilder und Vitrinen mit Erinnerungsstücken stützen die geogra sche Zuordnung. In den Zimmern, alle mit unterschiedlichen Grundrissen, liegt Literatur aus der betre enden Region auf.

«Das Ambassador ist aber kein emenhotel», betont Michael Böhler, «der Gast darf sich mit dem Standort und der Geschichte beschäftigen, soll aber nicht überfordert werden.» Die Meilis liessen ein Buch zum Ambassador und dessen «Living History» schreiben, in dem der Historiker und Autor Bernhard Ruetz auch

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Dr. Raffael Meili (Bild) und sein Bruder Yves Meili sind die Eigentümer Meili Unternehmungen AG Michael Böhler, CEO Meili Selection Hotels.

die starken Frauen würdigt, die das Haus in den ersten Jahrzehnten geprägt hatten.

2. Digitales:

Wunschzimmer und intelligente Beleuchtung

Bei der Buchung kann sich der Gast die Wunschfeatures der Unterkunft aussuchen – vom Balkon bis zur Regendusche. Die Software von GauVendi liefert daraufhin sechs Zimmeroptionen. Je nach Bedürfnis checkt der Kunde digital ein oder holt die Keycard an der Rezeption ab.

Das intelligente Zimmerschloss erkennt, ob der Gast zum ersten Mal in die gebuchte Bleibe tritt oder abends zum Schlafen zurückkehrt. Abgestimmt auf die Situation durch utet Volllicht das Zimmer oder die Lampen schalten auf Romantikmodus oder Turndown, begleitet von sich senkenden Storen. Der Hotelgast selbst kann die Zimmertechnik mit acht Schaltern neben dem Bett unkompliziert steuern. Zimmertelefon und Minibar haben die Renovation überlebt.

3. Gastronomie:

Frühstück bis am Nachmittag Angesichts der Restaurantdichte zwischen Bellevue und Tiefenbrunnen verzichtet man im Ambassador

auf ein traditionelles Bewirtungskonzept. À-la-CarteFrühstück mit der Continental-Variante auf einer Etagere wird bis 16 Uhr serviert. Ab Mittag lädt Küchenchef Daniel Tyll in der Silk Lounge & Bar zu einer Auswahl von 20 kleinen internationalen Gerichten, die an die im Hotel inszenierten Weltregionen und die Schweiz erinnern. Hummerbisque, Blumenkohlcapuns, asiatischer Entensalat oder galicischer Pulpo – das Hotel emp ehlt zwei oder drei Teller, um den Hunger zu stillen. «Wir ho en auch auf gute Frequenzen in der vergrösserten Bar», sagt Michael Böhler. Martin Swidzinski kreiert dort Drinks auf Milchbasis. Der Barchef hat sein Können schon im Dolder Grand unter Beweis gestellt.

Entgegen dem Trend hatten die Ambassador-Macher keine grosse Mühe, die benötigten 35 Mitarbeitenden zu rekrutieren. «Wir haben ein tolles Team beieinander», lobt Michael Böhler. Bald muss der Laden auf Hochtouren laufen. Ab Mai erwartet man im neusten Zürcher Hotelbijou volles Haus – mit ähnlichem Gästemix wie vor dem Umbau: 20 Prozent Amerikaner, je zehn Prozent Schweizer, Deutsche und Briten. Und natürlich Franzosen, die sich in der vierten Etage besonders willkommen fühlen.

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All - Day - Breakfast im Hotel Ambassador. Ab Mittag gibt es eine Auswahl von 20 kleinen internationalen Gerichten in der Silk Lounge & Bar.
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Das De l’Europe und das Brünig et l’Univers – aus zwei mach eins.

Carlton-Europe – aus zwei Geschichten wurde ein Erfolg

In 125 Jahren wurde aus den beiden Häusern De l’Europe und Brünig et l’Univers in Interlaken das Carlton-Europe. Dazu beigetragen haben die Umstände (Zweiter Weltkrieg), weitsichtige Unternehmerfamilien und mutige Entscheide. Heute hat das Carlton-Europe eine klare und erfolgreiche Positionierung.

Im Jahr 1898 wurde der nördliche Teil des De l’Europe erbaut, 1908 folgte der südliche Teil. Beide Bauten entstanden unter der Besitzerschaft von Karl Ritschard, einem ehemaligen Beamten aus Muri. Ein Werbeprospekt pries das Hotel damals: «Das Hotel ist behaglich und komfortabel eingerichtet und besitzt verschiedene Gesellschaftsräume, einen Lift sowie mehrere bestens eingerichtete Bäder, eine Zentralheizungsanlage und ausgezeichnete Betten.» Dies verdeutlicht, dass das Haus äusserst modern war – technische Errungenschaften wie Lift und Zentralheizung waren damals noch nicht Standard.

Auch das um 1900 erbaute Brünig et l’Univers war am Puls der Zeit und konnte unter anderem mit Privatbadezimmern aufwarten – eine absolute Besonderheit.

Im De l’Europe übernahm 1924 die Familie Kuchen das Steuer. Ganze 57 Jahre blieb das Hotel in ihrem Besitz. Grosse Umwälzungen brachte das Jahr 1939: Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde das Haus – es hiess inzwischen Hotel Europe – als Militärsanitätsanstalt genutzt. Während der ganzen Kriegsdauer blieb das Europe für zahlende Gäste geschlossen und beherbergte Soldaten.

Neuanfang nach dem Krieg

Für die Wiedereröffnung nach Kriegsende war eine gründliche Renovation vonnöten, bei der sich der Bund an den Kosten beteiligte. Auch für das Brünig et l’Univers brachte das Kriegsende einen Neuanfang. Das Haus ging in den Besitz der Familie Affentranger

über und hatte seinen Namen ebenfalls geändert: Hotel Carlton. Die Familie sollte den Betrieb mehr als 50 Jahre führen.

Ein grosser Umbau folgte im Europe im Jahr 1966, bei dem das Dach, die Fassade und das alte Waschhaus umgebaut wurden. Zusätzlich erhielt das Hotel einen Saalanbau, den noch heute vorhandenen Saal de la Gare.

1981 endete die Ära Kuchen. Es folgten verschiedene Besitzer, wobei keiner das Haus länger führte. Mit der Jahrtausendwende schien auch die bewegte Geschichte des Hotel Europe zu Ende zu gehen. Die wirtschaftlichen Erträge reichten nicht aus, um die dringend erforderlichen Renovationen vorzunehmen und die Sicherheitsauflagen zu erfüllen. Das Haus ging Konkurs. Die UBS übernahm und der Abbruch des altehrwürdigen Gebäudes stand im Raum. Auch für das Carlton waren die Zeiten nicht einfach. Aufgrund einer fehlenden Nachfolgeregelung war die Zukunft des Hauses völlig offen.

Aus zwei wird eins

In diesem sehr unsicheren Stadium traten Stephan JJ. Maeder und seine Partner auf den Plan. 2001 erwarben sie das Europe und 2005 das Carlton. Die beiden Häuser wurden daraufhin konzeptionell und architektonisch – neuer gemeinsamer Empfangsbereich – verbunden. Das Carlton-Europe war geboren. Welche Motivation stand hinter dem anspruchsvollen Projekt?

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Stephan JJ. Maeder erläutert: «Unser grosses Anliegen war es, die beiden historischen Hotels zu retten. Wir wollten zeigen, dass man auch mit solchen Häusern erfolgreich wirtschaften kann. Es gibt in Interlaken viele Hotels, die nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form existieren. Wunderschöne Hotels wurden abgerissen oder umgenutzt. Das hat uns motiviert, etwas aus der Historie zu machen.»

Historische Häuser bringen natürlich einige Herausforderungen mit sich. So gab es beispielsweise bei der Haustechnik einige Überraschungen. «Doch es gelang, die Hotels wieder auf den rechten Weg zu bringen», blickt Maeder auf die Startphase zurück und ergänzt: «Ich bin der Typ Mensch, der sehr emotional an solche Projekte herantritt.» So mussten auch Mehrkosten in Kauf genommen werden. Abschrecken liessen sich die Partner davon nicht. «Alles, was verdient wurde, wurde gleich wieder investiert.» Dennoch war ihnen klar, dass die beiden Häuser längerfristig nur zusammen betriebswirtschaftlich überleben konnten. So wurden gemeinsame Lösungen für die Hotelküche oder im Wellnessbereich gefunden.

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«Jedes Hotel braucht eine DNA.» Stephan JJ. Maeder, Miteigentümer Carlton Europe, Interlaken.

Geschichte scha t Gelassenheit

Vom deutschen Philosophen Odo Marquard stammt der berühmte Sinnspruch «Zukunft braucht Herkunft». Ein Menschenleben ist zu kurz, um alles aufs Neue aus dem Nichts zu gestalten. Auch Stephan JJ. Maeder zieht einiges aus der reichhaltigen Geschichte der beiden Häuser: «In so schwierigen Situationen wie der Pandemie beruhigt es, in einem Haus zu arbeiten, das schon viel Schlimmeres überstanden hat.» Generell gebe die Historie der Häuser die Gelassenheit, nicht auf jeden Trend aufspringen zu müssen. Aber es galt auch alte Zöpfe abzuschneiden.

Man muss sich als Hotelier der Welt ö nen und der Diversi zierung der Gesellschaft Rechnung tragen. So hat das Carlton-Europe das Prädikat «gay-friendly». Dies wird nicht sehr aktiv beworben, sondern es geht vor allem darum, die Mitarbeitenden zu sensibilisieren. Wenn zwei Herren ein Zimmer buchen, sollen sie nicht gefragt werden, ob sie nicht doch eher zwei Einzelzimmer wollen. Auch Sprüche über getrennte Betten sind nicht angebracht.

Nach Stephan JJ. Maeder gibt es viel zu viele Hotels, die dasselbe anbieten; dabei sei eine klare Positionierung das A und O erfolgreichen Wirtschaftens. So kann

man das Carlton-Europe schon fast als ein museales Hotel bezeichnen, in dem Geschichte erlebbar wird.

Im ganzen Haus sind historische Artefakte ausgestellt; so ist beispielsweise ist die Telefonentwicklung abgebildet. In jedem Gang und in jedem Raum gibt es Spannendes zu entdecken. Viele der Ausstellungsstücke stammen von Einheimischen, und so kann man im Carlton-Europe in die Geschichte Interlakens eintauchen.

Jedes Hotel braucht eine DNA

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Hauses ist, dass es sich als «adults only»-Hotel positioniert. Als sich Stephan JJ. Maeder dazu entschied, diesen Schritt zu wagen, sorgte dies für einigen Wirbel und negative Berichterstattungen. Inzwischen hat es sich als Erfolg erwiesen: «Wir können die Zielgruppen, die wir ansprechen möchten, besser abholen. Plötzlich hatten wir Stammgäste, was vorher weniger der Fall war.»

Stephan JJ. Maeder ist überzeugt, dass Hotels davon pro tieren, wenn sie eine eindeutige DNA haben; wenn der Gast weiss, wieso er in genau dieses Haus soll: «Es passt nicht jeder Gast zu mir, und ich passe nicht zu jedem Gast. Ein Hotel kann nicht für alle geeignet sein. Wenn man es allen recht machen will, funktioniert es nicht.»

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Talente der Zukunft

Neun junge Talente kochten Ende März an der Schweizer Meisterschaft für Kochlernende «gusto23» um die Wette. Den Sieg holte sich schlussendlich Angela Künzler mit ihren zwei einzigartigen kulinarischen Kreationen.

Am Ende standen noch drei Frauen auf der Bühne bei Mélanie Freymond und Sven Epiney, die am 31. März die Zuschauenden durch den Abend führten. Die Spannung stieg immer mehr, bis schliesslich kurz nach 22 Uhr klar war: Angela Künzler gewinnt die diesjährige Ausgabe der «gusto». Die 17-Jährige ist im zweiten Lehrjahr im Restaurant Panorama Hartlisberg. Sie darf nun zwei Wochen nach Hongkong reisen, um dem Spitzenkoch Soren Lascelles im Grand Hyatt über die Schultern zu

schauen. Der zweite Platz ging an Michelle Beganovic vom Kantonsspital Olten, und Dritte wurde Aisha Kelesoglou vom Gesundheitszentrum für das Alter Bürgerasyl-Pfrundhaus in Zürich.

Ausgewählt aus über 90 Einreichungen, zeigten die neun Finalisten im Live-Wettkochen ihr ganzes Können. Eine Fachjury bewertete dabei unter anderem Mise en Place, Hygiene und Kochtechnik.

Im nächsten Schritt servierten die jungen Talente ihre beiden Gerichte der Degustationsjury. Dabei präsentierten die Kandidierenden ihre Gerichte gleich selbst, wie es häu g auch in Gastrobetrieben der Fall ist. Zur Vorspeise servierte die Siegerin Angela Künzler einen Rinderherzraviolo auf gebratener Birne mit Sbrinzschaum und Knusperküchlein mit pochierter Williamsbirne und Birnensaftcreme. Als Hauptspeise entschied sie sich für ein gebackenes Ei mit Belugalinsen, Bergkarto elzylinder, Belper-Spargel-Duo, Erbsen sowie Dörrzwetschgen und Radieschen auf Meerrettichschaumsauce. Eine wahre Freude für Augen und Gaumen.

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Blanca Bürgisser Angela Künzler, Siegerin «gusto23». Hauptgericht von Angela Künzler.

«Ich habe ausnahmslos Gutes vernommen»

Die Fach- und Erlebnismesse für Gastfreundschaft Gastia fand vom 2. bis 4. April in den St. Galler Olma-Hallen statt. «Hotelière» sprach mit Walter Tobler, Präsident von Gastro St. Gallen, einem der wichtigsten Promoter der neuen Messe. Was hat ihn beeindruckt? Wie waren die Reaktionen zur Premiere in der Ostschweizer Hospitality-Community? Wie geht es weiter?

Interview Hilmar Gernet

Walter Tobler, wie erlebten Sie als Präsident von Gastro St.Gallen die Premiere der Fach- und Erlebnismesse für Gastfreundschaft Gastia in den ersten Apriltagen in den Hallen der Olma?

Für die Premiere haben die Aussteller keinen Aufwand gescheut. Es hat mich gefreut, zu sehen, wie grosszügig konzipiert die Standbauten waren. Sie sind alle hochwertig und attraktiv dahergekommen. Es hat mir gezeigt, wie wertvoll das persönliche Gespräch nach wie vor ist. Sich «face to face» zu begegnen, hat gerade in unserer digitalen Welt nicht an Bedeutung verloren.

Haben sich die neuen Ausstellungsformate bewährt?

Unser Stand auf 400 Quadratmetern hat zu Diskussionen, Performances, Referaten, persönlichen Gesprächen, aber auch zu Präsentationen von Robotern oder dem Biersommelier eingeladen. Wir konnten Neues zeigen, inspirieren und animieren, immer mit dem Fachkräftemangel im Fokus. So konnten wir einen breiten Fächer an Werkzeugen aufzeigen, die hier vertieft diskutiert werden konnten. Die Ostschweizer Kantone waren alle zu Besuch. Es ist uns gelungen, einen konstruktiven Aus-

tausch mit allen zu führen und den Besuchern eine einmalige Netzwerkplattform zu bieten. Es hat alles so funktioniert, wie wir es beabsichtigt hatten.

Welche Bedeutung hat die Gastia für den Verband Gastro St. Gallen?

Das Konzept für unseren Auftritt an der Gastia ist in gemeinsamer Arbeit entstanden. Das Resultat war die Sonderausstellung 380° Gastro & Hotel mit den sieben dazugehörigen Regionalverbänden, die den Partnern, Entscheidungsträgern und Besuchern Raum für Begegnung geben sollte. Im Fokus standen persönliche Gespräche, der Ideen- und Wissensaustausch und die Inspiration für das gemeinsame zukunftsweisende Wirken in der Branche. Für mich das grösste Kompliment waren die zahlreichen Kommentare, dass es da vorwärtsgeht und wir ein Verband zum «Anlangen» sind.

Wurden Ihre Erwartungen an die Fachmesse erfüllt bezüglich Besucher, Begegnungen, Aussteller?

Die erho te Besucheranzahl wurde mit rund 8000 Besuchern nicht ganz erreicht. Die Qualität jedoch schon. Die Gäste waren sehr interessiert. Die Aussteller waren

überaus zufrieden mit den Kontakten. Ich habe ausnahmslos Gutes vernommen. Gefreut haben mich die Zusagen von potenziellen Ausstellern, die dieses Jahr noch nicht dabei waren, sich jedoch für die nächste Gastia bereits angemeldet haben. Die Premiere war für uns alle sehr positiv. Wir müssen auch bereits wieder nach vorne schauen und beim nächsten Mal neue Lösungsansätze bieten. Schliesslich sind wir eine analoge Branche, weil essen, schmecken, austauschen und geniessen vorläu g und glücklicherweise nicht digital sein werden.

Geht es mit der Gastia weiter und wann?

Ja, die nächste Gastia ndet von Sonntag, 24. März, bis Dienstag, 26. März 2024, statt. Wir von Gastro St. Gallen sind wohl wieder dabei, allerdings werden wir das Konzept etwas anpassen. Sprich weniger Referate, dafür trendigere und interaktive Formate. Als Beispiel der Biersommelier, bei dem Wissen und Praxis wunderbar ineinandergreifen. Den Auftritt 2024 werden wir im Vorstand, alle Mitglieder waren mindestens einen Tag lang an der Ausstellung, diskutieren. Ich bin motiviert, und wir werden für das Jahr 2024 rechtzeitig parat sein.

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Walter Tobler, Präsident Gastro St. Gallen.

Wenn Eltern eine Pause brauchen

Während der Ferien erholt man sich vom Arbeitsalltag. Sind Kinder mit von der Partie, sollte diese Auszeit besonders gut geplant werden. In familien- und kinderfreundlichen Hotels beispielsweise werden die schönsten Tage des Jahres zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Gemäss Duden sind Ferien «eine mehrere zusammenhängende Tage oder Wochen dauernde, der Erholung dienende und turnusmässig wiederkehrende Arbeitspause». Bestens zelebrieren lässt sich das süsse Nichtstun beispielsweise in einem hübschen Hotel. Es ist eine Form der Erholung, die auch Familien mit Kindern problemlos möglich ist, insbesondere in Beherbergungsbetrieben, die sich auf diese Zielgruppe spezialisiert haben. Allerdings sind ein paar vorgängige Abklärungen empfehlenswert, zumal sich nicht wenige Hotels wohl als familien- respektive kinderfreundlich bezeichnen, jedoch keine entsprechenden, klar deklarierten Leistungen erbringen. Auf einen Nenner gebracht: Steht das Prädikat «kinderfreundlich» auf der Fahne, muss zwingend auch das Innenleben stimmen. Das Hotel muss sich über die üblichen Standardleistungen hinaus mit einer besonders familien- und kinderfreundlichen Umgebung, Ausstattung und Atmosphäre auszeichnen.

Das Globi-Buch genügt nicht Wer mit Kind und Kegel in die Ferien reist, hat ganz spezi sche Ansprüche. Zum einen sollte der Nachwuchs selber Beschäftigung nden – oder zumindest sinnvoll

beschäftigt werden. Zum anderen möchten sich die Eltern zwischendurch auch allein entspannen können und die Kinder in dieser Zeit gut aufgehoben wissen. Kinder- und familienfreundliche Hotels werden diesen Ansprüchen gerecht. Sie begeistern mit passender Infrastruktur im Haus und im Aussenbereich, attraktiven Angeboten für Gross und Klein, sensibilisierten Mitarbeitenden und adäquater Zimmereinrichtung. Etwas salopp ausgedrückt: Chicken-Nuggets und Pommes, eine Schaukel auf dem Parkplatz und das Globi-Buch im Büchergestell reichen nicht aus, um aus einem «normalen» Hotel ein familienfreundliches zu machen.

Unterschiedliche Bedürfnisse

So sieht es auch der Unternehmerverband HotellerieSuisse. Die Organisation mit Sitz in Bern zeichnet verantwortlich für die Hotelklassierung (1 bis 5 Sterne) und hat in diesem Kontext unter dem Begri «Family & Friends» die zwei Spezialisierungskategorien «familienfreundliches Hotel» und «TopFamilienhotel» integriert. Ein Wording, das allerdings schon sehr bald in «Family Friendly» und «Family and More» geändert werde, wie HotellerieSuisse mitteilt. «Die Unterteilung wird deshalb vorgenommen, weil Familien während der verschiedenen Phasen der Kinder unterschiedliche

Bedürfnisse haben», schreibt der Berufsverband weiter. Je nach Phase werde explizit eine Kinderbetreuung gesucht («Family and More») oder ganz bewusst darauf verzichtet, weil die wohlverdiente Auszeit ausschliesslich «en famille» und somit explizit ohne Betreuung verbracht werden soll («Family Friendly»). HotellerieSuisse präzisiert: «In dieser Kategorie ist eine sichere und kindergerechte Infrastruktur und ein bedürfnisgerechtes Speisen- und Getränkeangebot garantiert.» Betreuungsangebote, Animations- und Aktivitätenprogramm für Kinder der verschiedenen Altersgruppen kämen in der Kategorie «Family and More» noch zusätzlich dazu.

Für HotellerieSuisse ist entscheidend, «dass Betriebe auch dann als familienfreundlich ausgezeichnet werden können, wenn sie nicht über eine umfassende Betreuung mit den dazu nötigen Ressourcen verfügen». Gerade deshalb habe man sich auf eine Unterteilung des emas in zwei Spezialisierungen fokussiert.

Festgelegte Kriterien

Der Verband hat die entsprechenden Mindest- und Optionalkriterien festgelegt. Die Zahl der zur Verfügung stehenden Familienwohneinheiten (Zimmer, Suiten, Appartements), die Grösse und Ausstattung des Indoor- und Outdoor-Spielbe-

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Walo Mühlheim

«Family Friendly» oder «Family and More»? Ein Hotelbetrieb (im Bild das Hotel Nendaz 4 Vallées & Spa) muss Mindest- respektive Optionalkriterien des Branchenverbandes erfüllen.

reichs, der Aufenthaltsräumlichkeiten und des Restaurationsbereichs (Kinderecken, Kindertisch usw.) sind dabei ebenso ein ema wie die Betreuungsmöglichkeiten, die Sicherheitsvorkehrungen (z. B. Umzäunungen), die Lage des Hauses oder das passende Mahlzeitenangebot, bei dem beispielsweise deklariert wird, ob das Kindermenü regionale und saisonale Produkte beinhaltet.

Bereichernde Auszeit

Die Vermarktungsorganisation Schweiz Tourismus fasst die Vorzüge von familienrespektive kinderfreundlichen Beherbergungsbetrieben in der Schweiz tre end so zusammen: «Sie sind entlastend, weil die Eltern dank den auf Familien ausgerichteten Dienstleistungen und einer entsprechenden Infrastruktur die Möglichkeit haben, sich mal wieder Zeit für sich selbst zu nehmen. Sie sind aber auch bereichernd, denn unterhaltsame Animationsprogramme, Spiel und Spass mit anderen Kindern sorgen für entsprechende Erfahrungen der Kleinsten. Und sie sind verbindend, da ein gemeinsamer Aus ug in die Natur für unvergessliche Momente im Kreise der ganzen Familie sorgt.»

www.hotelleriesuisse.ch

www.myswitzerland.com

Wo der Hahn kräht

Ferien für und mit der ganzen Familie müssen nicht ausschliesslich im Hotel stattfinden. Auch in der Parahotellerie im In - und Ausland werden laufend entsprechende Angebote geschmiedet. Ein Paradebeispiel findet sich im Südtirol. Unter dem vor 25 Jahren ins Leben gerufenen Gütesiegel «Roter Hahn» des Südtiroler Bauernbundes sind Ferienwohnungen in über 1600 Bauernhöfen in Höhenlagen zwischen 200 und 1900 Metern buchbar. Angeboten wird, was das Herz begehrt, von Luxuschalets über Familienlofts bis hin zu urchigen Zimmern auf einem Hof mit Viehhaltung. Die Unterkünfte bieten sich für Familienferien geradezu an. Kinder erleben hier den Hof, die Natur, die Tiere und deren Nachwuchs mit allen Sinnen. Sie toben gefahrlos im Freien, streicheln flauschige Kätzchen und frisch ge schlüpfte Küken, knuddeln tollpatschige Hundewelpen, pflücken Beeren, erleben mit etwas Glück die ersten Hoppler junger Kaninchen und helfen beim Tränken der Kälber. Auf den authentischen und sympathischen Höfen von «Roter Hahn» wird dem Nachwuchs ganz bestimmt nie langweilig. Und gegen den Hunger servieren die Gastgeber den Kindern und natürlich auch deren Eltern Speis und Trank aus hofeigenen Produkten.

www.roterhahn.it

zieflekoch Schweiz GmbH Einsiedlerstrasse 434 CH-8810 Horgen-Arn zieflekoch.ch #zieflekoch #hoteleinrichtung

Ferien auf dem Bauernhof? Ein besonderes Abenteuer für Kinder.
INNENAUSBAU HOTEL- UND OBJEKTEINRICHTUNG
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Bei der Reservierung schon wissen, wie die Bewertung ausfällt

Mit der Verbindung von Reservierungs-Management-System mit Bewertungs-ManagementLösung wird die Bewertung der Gäste für ein Hotel oder Restaurant noch transparenter. Das System der Firmen aleno und re:spondelligent verknüpft Bewertungen, die ein Gast früher abgegeben hat. So bieten sich neue Marketingmöglichkeiten.

Die Digitalisierung in der Gastronomie geht in die nächste Runde. Die zwei Schweizer Unternehmen aleno und re:spondelligent verbinden ihre Restaurant-Software-Systeme, um der Mission des perfekten Gästeerlebnisses einen Schritt näherzukommen. Gastronomen können ab sofort alle digitalen Schritte der Gäste vor, während und nach einem Restaurantbesuch nachvollziehen und sich zunutze machen – von der Reservation bis zur Bewertung. Gästebewertungen sind in der Gastronomie zentral, denn sie entscheiden, ob ein

Restaurant auf Suchplattformen wie Google gefunden und dann auch besucht wird. Fast 90 Prozent der Gäste geben Vier- und Fünf-Sterne-Bewertungen ab, ein Grossteil der Gäste teilt aber die eigene Meinung nicht online, und es gibt immer wieder (ungerechtfertigte) Bewertungen mit einem Stern. Mit der vollautomatischen Anfrage via aleno und re:spondelligent ändert sich das. Tests ergaben: Es wurden im Schnitt siebenmal mehr Bewertungen abgegeben, die Anzahl Bewertungen auf Google wurde um 55 Prozent gesteigert und der Durchschnitt der Bewertung dabei von 4,5 auf 4,7 Sterne erhöht.

Aber nicht nur mehr und positivere Gästebewertungen sind die Folge, sondern auch eine neue Qualität der verfügbaren Gästedaten. Diese bringen einerseits Transparenz, andererseits werden die gewonnenen Daten das Marketing von Restaurants grundlegend verändern. Gastronomen können nun mit einem Mausklick herausnden, welche Gäste wie häu g kommen, welche Präferenzen sie haben und wie sie ihre Besuche bewertet haben. Damit können gezielte Marketingkampagnen gestartet werden, um zum Beispiel zufriedene Gäste zu belohnen oder unzufriedene zurückzugewinnen. mm/phg

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Ein industrielles Hostelkonzept – e Lubo

Im Boutique-Hostel e Lubo ist (fast) alles digital – vom Check-in bis zum Check-out. Das neue Haus mitten in Luzern vereint ein innovatives Apartmentkonzept mit stylischem Komfortdesign. In zwei geschichtsträchtigen Häusern werden 41 Zimmer für Short- und Longstay angeboten.

Cityhotels waren gestern. e Lubo deniert den Begri in der Schweiz neu. Superzentral gelegen, der Bahnhof, der See und alle Sehenswürdigkeiten sind in zu Fuss zu erreichen. Die ServiceApartements sind sowohl für nationale wie internationale Individual- und/oder Durchreisende, aber auch für Businessgäste gedacht. Dabei ist der Aufenthalt komplett digital und äusserst e zient. Gastgeberin Maria Redlich erklärt: «Eingecheckt wird mit dem Smartphone, den ‹Schlüssel› gibt es dann über die e-Lubo-App und mit einem Swipe ö net sich auch schon die Tür.»

Cozy Living

Das designa ne Publikum wohnt in modernen Räumen in den geschichtsträchtigen Gebäuden vom «Goldenen Adler» und «Zum Roten Löwen» aus dem 18. Jahrhundert. Die Traditionshäuser sind für e Lubo miteinander verbunden worden. Der «Goldenen Adler» war früher einer der bedeutendsten Gasthöfe der Stadt, in dem auch Johann Wolfgang von Goethe 1779 logierte.

Für die Innenarchitektur zeichnet Raphael Otto vom Atelier72 aus der Region verantwortlich. Er hat für e Lubo einen Stil gewählt, der minimalistisch und

industriell, aber trotzdem lebendig und stylisch ist. Dieser wird ergänzt durch eine praktische und funktionale Ausstattung bei der High Quality auf Streetart tri t.

We are the e-Lubo-Family

Der Community-Gedanke wird im e Lubo grossgeschrieben. Tre punkt ist die «Küche» mit WineStation, Tea-Corner, Waschmaschine und einem Kühlschrank, der mit einer Auswahl an ausgewählten lokalen Produkten gefüllt ist. Die kleine Freiluftterrasse wird als Yogaterrasse beworben, der perfekte Ort, um andere Gäste kennenzulernen.

Das Rokka Café & Bar im Erdgeschoss ist als Co eeBar-Shop-Konzept den ganzen Tag geö net. Am Morgen liefert der Kultbeck Eigenbrötler Brote, und am Mittag serviert das Lubo-Team Bao-Buns auf Gourmetlevel, wobei auch «to go» möglich ist. «Bar am Wasser» ist bestimmt bald ein Hotspot der Luzerner Abende.

Junge Hotelière mit Herz

Die Gastgeberin Maria Redlich (34) ist trotz ihren jungen Jahren alles andere als eine Unbekannte in der Schweizer Hotelszene. Nach ihrem abgeschlossenen Studium an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur war die gebürtige Deutsche mit verantwortlich für die Leitung des Vier-SterneSuperior-Waldhotel Davos und den Vitznauerhof. 2018 gründete sie die Firma Coli Hospitality AG, was mit der Erö nung des Gubelhof Suites mit seinen 20 Serviced-Apartments und dem Ka ee Frech, beides in Zug, einherging. Von 2018 bis 2022 war sie auch als Hoteldirektorin und Director of Sales & Marketing im Fünf-Sterne-Superior-Haus Arosa Kulm Hotel & Alpin Spa tätig. mm/phg

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Umhüllt von einem industriellen Look lädt das Hotel zum Bleiben ein. The Lubo L.

Neue Trends, neue Möglichkeiten

Workation- und Bleisure-Reisende sind ein wachsendes Kundensegment in Hotels weltweit. Wie begegnen Schweizer Unterkünfte dieser Entwicklung?

Zuweilen schleichen sich neue Begriffe in den Wortschatz ein: «Bleisure» und «Workation» sind zwei davon. Beide sind Kunstwörter, welche sich aus den englischen Begriffen «Business» (Geschäft) und «Leisure» (Freizeit) respektive «Work» (Arbeit) und «Vacation» (Ferien) zusammensetzen. Bleisure und Workation sind zwar ähnlich, aber unterscheiden sich dennoch in einem wichtigen Punkt: Bei Letzterem wird das Arbeiten komplett an einen idyllischen (Ferien-)Ort verlegt. Die räumliche Verlagerung des Arbeitsplatzes hilft ja oftmals, den Kopf für neue Ideen frei zu bekommen. Die Füsse im Pool, der Laptop auf dem Schoss – gerade durch die Pandemie hat diese Arbeitsform einen signifikanten Aufschwung erlebt.

Digitale Nomaden

Denn die Firmenreiseprogramme haben sich an die von der Pandemie hervorgerufenen neuen Arbeitsweisen angepasst, und damit sind nun in vielen Firmen die Zeiten der starren Beschäftigungspolitik passé. Unternehmen sehen diese Trends auch als neue Möglichkeit, um sich von der Konkurrenz abzuheben und in Zeiten des Fachkräftemangels neue Mitarbeitende für sich zu gewinnen. So haben viele Unternehmen ihre Arbeitsplatzpolitik an die Bedürfnisse von digitalen Nomaden und hybriden Mitarbeitenden

angepasst. Zudem gewinnt der Fokus auf Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung, wobei die Kombination von Arbeit und Freizeit bei einer Workation auch dazu beitragen kann, den CO2-Fussabdruck zu reduzieren. Derweil sind Bleisure-Reisen kein wirklich neues Phänomen: Bereits 2017 stellte eine GBTA-Studie fest, dass rund 40 Prozent der Geschäftsreisenden Bleisure-Reisende waren, da sie ihre Geschäftsreisen zu Freizeitzwecken verlängerten. Mittlerweile dürfte sich dieser Trend noch akzentuiert haben.

Neue Möglichkeiten

Sowohl Workation- wie auch Bleisure-Reisen bieten offensichtliche neue Chancen: Für Hotels eröffnet sich die Möglichkeit, die Zwischensaisons besser zu nutzen, da Geschäftsreisende normalerweise nicht in den Feriensaisons reisen. Ausserdem lassen sich diese ganz generell zu einem längeren Aufenthalt animieren. Es ist kein Geheimnis, dass Bleisure-Reisen ein wachsendes Segment in Hotels auf der ganzen Welt sind. Zudem: Bleisure-Reisende sind typischerweise Vielreisende. In mehr als der Hälfte der Fälle sind sie für gewöhnlich allein unterwegs und bringen für den anschliessenden Freizeitaufenthalt Partner oder Familie mit – was wiederum Mehreinnahmen für die Hotels bedeutet. Kein Wunder, reagierte die Tourismusbranche vielerorts schon auf diesen Trend: Hotelbetriebe erweitern ihr Angebot hin zu einer

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Die Füsse im Pool, der Laptop auf dem Schoss – gerade durch die Pandemie haben neue Arbeitsformen einen signifikanten Aufschwung erlebt.

arbeitsfreundlichen Infrastruktur, und einige Länder wie Estland, Kolumbien oder Griechenland bieten mittlerweile «Digital Nomad Visa» für Langzeitreisende an – oder werben explizit damit, über die notwendige Infrastruktur zu verfügen, damit Reisende Arbeit mit Freizeit verbinden können. Davon ist die Schweiz allerdings noch weit entfernt.

Willkommene Zusatzeinnahmen

Dennoch macht dieser Trend auch vor der Schweiz nicht halt, und vereinzelt sei dieser durchaus spürbar, wie Yvonne Fanconi, stv. Leiterin des Hotel Doms in St. Gallen, bestätigt: «Aber es ist immer schwierig, zu beurteilen, wann Reisende vom Businessgast zum Freizeitgast werden.» Teilweise würden die Gäste ihre Reservation um ein bis zwei Nächte verlängern und dabei den Wunsch äussern, dass sie die Stadt und die Sehenswürdigkeiten noch etwas erkunden möchten. «Auch kommt es öfters vor, dass die Partnerin oder der Partner zusätzlich für ein, zwei Nächte anreist», bestätigt Fanconi. Ein weiterer Vorteil für das Hotel: Der Verkauf von Zusatzleistungen wie Museumstickets oder Wellnesseintritte bietet sich hierbei ideal an.

«Gäste sind exibler als früher»

Ähnlich tönt es im Bürgenstock Resort Lake Lucerne: Die meisten Gäste seien zwar Ferienreisende, die die

spannenden Angebote, Freizeit-Aktivitäten sowie die schöne Natur des Bürgenstock Resort geniessen möchten. «Aber wir stellen fest, dass Businessgäste wie CEO, die viel Verantwortung haben, und Freiberu er, die ständig erreichbar sein müssen, ihre freie Zeit bestmöglich nutzen wollen», erklärt Nelson Tytus, Director of Rooms & Guest Services. Statt nach den Ferien ins Büro zurückzugehen, könnten Gäste auch längere Aufenthalte geniessen, das Schöne mit dem Nützlichen verbinden und im Hotel vor Ort arbeiten.

«Ausserdem sprechen wir mit diesen neuen Möglichkeiten auch Familien an, die ihre Freizeit bei uns verbringen können, während ein Familienmitglied arbeiten muss. Die Gäste sind exibler als früher», sagt Nelson Tytus.

Wichtig seien dabei optimale Infrastrukturen im Zimmer, um bequem arbeiten zu können: grosszügige Arbeitsbereiche mit passenden Tischen und komfortablen Stühlen, verschiedene Steckdosen, natürliches Licht, Ka eemaschine, Minibar und Room-Service sowie unterschiedliche Rückzugsmöglichkeiten in den Suiten und natürlich eine starke Internetverbindung.

«Dank des Designs des Bürgenstock Resort können Gäste auch von vielen diskreten Orten und Businessräumen ausserhalb des Zimmers pro tieren.»

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«Eine Verpflichtung unseres Landes für die Menschheit» – die Hotelerneuerung

Jede Zeit hat ihre staatlichen Förderprogramme. Tourismus und Hotellerie als wesentliche Teile der KMU-Wirtschaft sind seit jeher Teil dieser Programme. Geht es heute um Digitalisierung und Finanzierungen für Hotels, waren es im Zweiten Weltkrieg Arbeitsbeschaffungsmassnahmen für Architekten.

Eine Inventarisierung der Hotels sollte die Basis für ein bauliches Sanierungsprogramm in der ganzen Schweiz liefern. Ein aktueller Blick 80 Jahre zurück.

Von 2024 bis 2027 will der Bundesrat 646 Millionen Franken für die Standortförderung ausgeben. Davon sind 278 Millionen für den Tourismus vorgesehen. Das Geld soll eingesetzt werden für die Digitalisierung oder für Erleichterungen der Finanzierung von Hotelinvestitionen (z. B. Sistierung von Darlehen). Der Bundesrat verspricht sich davon, die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität der Schweizer KMU-Wirtschaft zu erhalten und zu steigern. Die politische Beratung zur Standortförderung des Bundesrates begann am 24. April in der Kommission für Wirtschaft und Abgaben im Ständerat.

Mission der Fremdenverkehrswirtschaft

1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, lancierte der Bundesrat ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Fremdenverkehrswirtschaft. Zum einen sah er sich dazu veranlasst, weil die «meisten geöffneten Fremdenhotels mit Verlust arbeiten mussten und nicht an

den notwendigen Unterhalt der Gebäude und Einrichtungen denken konnten». Als Basis für das Programm wurde ab 1943 eine umfassende Inventarisierung der Schweizer Hotellerie durchgeführt.

Im Vorwort zum Schlussbericht*, datiert mit 1. August 1945, betonte der Auftraggeber, Bundesrat Enrico Celio (* 1889/† 1980, Amtszeit: 1940–1950), die besondere Mission, welche der Fremdenverkehr hatte: «Die landschaftlichen Schönheiten unseres Landes, die heilende Wirkung unseres Klimas und das beruhigende Milieu unserer Friedensinsel legen uns besondere Verpflichtungen gegenüber der Menschheit auf.» So sollte «die Hotelerneuerung und die Kurortsanierung» als Instrument gegen Arbeitslosigkeit im «Kleingewerbe unserer Gebirgsgegenden» eingesetzt werden. Geleitet wurde die Hotelinventarisierung vom Luzerner Architekten und Präsidenten der Schweizerischen Zentrale für Verkehrsförderung, der auch Direktor der Landesausstellung 1939 (Landi) war, Armin Meili.

54 POLITIK STANDORTFÖRDERUNG SCHWEIZ

«Falsche Baugesinnung»

Die Notwendigkeit für das Projekt sah Meili in den «Verheerungen einer falschen Baugesinnung im Hotelwesen und insbesondere in den Kurorten». In dieser Analyse wird Meilis Mission erkennbar. Er wollte die Ergebnisse der «falschen Baugesinnung» transparent machen. Sie war in seinen Augen ein wesentliches Element für schlecht rentierende Hotels. Dazu schrieb er im Schlussbericht des Projekts «Bauliche Sanierung von Hotels und Kurorten» im Jahr 1945: «Wir sehen den Unkostenanteil nicht, den z. B. ein schlechter Grundriss verursacht. Diese Zahlen berücksichtigen auch nicht das überzählige Personal, das infolge zu langer Betriebsdistanzen, Wegkreuzungen oder zu vieler Stockwerke sowie schlecht disponierter Wirtschaftsräume benötigt wird.»

Die Situation des einzelnen Hotels liess Meili vor Ort von Experten anhand von vier Kriterien untersuchen: wirtschaftliche Situation, bauliche Gegebenheiten,

Standort, personelle Qualitäten. Unterstützt wurde er bei der Rekrutierung der Fachleute von drei schweizerischen Verbänden (Ingenieur- und Architektenverein, Architekten-Bund, Techniker-Verband). Dabei war wohl kaum zu verhindern, dass auch Baufachleute mit «falscher Gesinnung» von der Massnahme zur Arbeitsbescha ung pro tierten. Das «Überangebot in unserer Hotellerie» erachtete man damals als Ergebnis eines «ungeordneten Spekulationswettlaufs». Meili erwähnte Orte, «die bis zum Überlaufen mit Hotels und Pensionen angefüllt sind, so dass der Anblick von ganzen Dörfern und Gegenden bis zur Hässlichkeit entstellt ist».

Modefeste

Der Mode der «kostspieligen Begleiterin der Hotellerie» stellte Meili die «Modefestigkeit» entgegen. Er plädierte im Hotelbau beziehungsweise -umbau für die «zeitlose Gestaltung des Zweckmässigen», die durchaus das «persönliche Kolorit seines Inhabers»

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Hotels Skizze (ca. 1943) von St. Moritz Bad vor einer möglichen Neuplanung und Sanierung.

tragen dürfe. Überhaupt erachtete Meili die «Hotelierpersönlichkeit», die ein Haus gut führt und «mit dem lebendigen Menschen rechnet», als wesentliches Element der Hotelerneuerung.

Kritik an Kurortbehörden

Die «Sanierung von Kurorten» war die zweite Ambition, die mit dem Meili - Schlussbericht 1945 verfolgt wurde. Untersucht worden sind 35 Kurorte in der ganzen Schweiz, für die «Studienpläne» erstellt wurden. Sie sollten die Grundlage zur «schöpferischen Bearbeitung ganzer Orte» sein und zur «Milieubildung für Hotels» in den Kurorten beitragen. Es sollte den Behörden und der Privatwirtschaft «die Augen für die Wichtigkeit einer weitausholenden Planung» geöffnet werden.

Die Ortsplanungen, die von Gemeindebehörden oft nur entlang von den Ergebnissen aus «Ideenwettbewerben» an die Hand genommen worden waren, kritisierte Meili scharf. Er meinte, die Behörden würden dabei «vage Wünsche» verfolgen, ohne ein eigenes, klares Konzept zu haben. Die Verwirklichung solch vager Pläne verschlinge viel Geld, nicht selten für kostspielige Landenteignungen. Meili konstatierte, dass die Gemeindebehörden mit der Ortsplanung überfordert seien. Es mangle ihnen an der Fähigkeit, «Einzelinteressen in die Interessen des gesamten Ortes» einzuordnen. Um dieser Überforderung entgegenzuwirken und den Behörden ein Instrument für eine planerische Gesamtschau in die Hände zu geben, formulierte Meili die Hoffnung, dass «das grösste bisher in unserem Lande durchgeführte Planungswerk» eine «weitestmögliche Realisierung» verdiene. phg

Neben diesem individuellen Faktor wollte er für die Hotellerie einen «Gesamtplan» für die Schweiz realisieren. Er schreckt nicht davor zurück, radikale Massnahmen vorzuschlagen. Hotels, «die ungünstig gelegen oder unzweckmässig disponiert oder überhaupt überaltert sind», müssten «ausgeschaltet» –sprich abgebrochen – werden. So wie beispielsweise das Hotel Du Lac in Luzern mit seiner prägenden Glaskuppel (1897). Es wurde als Opfer des Zeitgeistes 1948 abgerissen. Was im Sinne von Meili gewesen sein dürfte. Er empfahl die «Säuberung der Baukörper von den unzweckmässigen und hässlichen Zutaten aus dem Ende des letzten Jahrhunderts» (Darum wurde 1948 ein Gebäude der Belle Époque abgerissen, Luzerner Zeitung, 31 .1. 2023).

Satellitenhotel statt Bündnerstuben und Walliserkannen

In seinem Bericht mahnte Meili 1945, man solle sich vor dem «Kult des Kolossalen» hüten. Er sprach sich auch gegen «romantische Übertreibungen» aus, wenn beispielsweise «theatralische Bündnerstuben oder Walliserkannen» in Hotels eingebaut wurden. In beidem erkannte er Zeichen der «Vermassung des Fremdenverkehrs», die er ablehnte. Stattdessen plädierte Meili für das «Menschliche und Intime» in Hotels. Übertragen ins Bauliche, so empfahl er, sollten Hotels nur ausnahmsweise mehr als 200 Betten» haben.

Neben dem eher buchhalterischen Inventarisieren der schweizerischen Hotellandschaft drückt im Schlussbericht auch ein prognostisches Denken von Architekt Armin Meili durch. Er meinte, grosse Hotelbaukörper würden künftig in kleine Einzelgebäude aufgespalten, in den Typ des «Satellitenhotels». Konkretes stellt er sich für die Zukunft Hotelkomplexe vor, die als «Pfahlbauerdorf», als «Bergdorf» oder in Form eines «alten Kartäuserklosters» – unter «geschicktestem Einbezug der Landschaft – gebaut würden. Um, nicht ganz uneitel, ein von ihm entworfenes Projekt als gelungenes Beispiel anzuführen, ein Pavillonhotel in Verbier.

* Bauliche Sanierung von Hotels und Kurorten. Schlussbericht, bearbeitet und herausgegeben im Auftrag des Eidgenössischen Amtes für Verkehr von A. Meili, 1945, Erlenbach-Zürich, Verlag für Architektur AG.

56 POLITIK STANDORTFÖRDERUNG
SCHWEIZ

Bundesrat soll bei Tourismusgeldern nachbessern

Alle vier Jahre be ndet das Parlament über die Standortförderung des Bundes. Bestandteil der Standortförderung 2024–2027 sind verschiedene touristische Förderinstrumente. In vielen Fällen sind das unabdingbare Investitionen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Tourismus. Wegen der nanziellen Lage des Bundes möchte der Bundesrat die Mittel für den Tourismus kürzen. Der Schweizer Tourismus-Verband (STV) dagegen will bei den vom Bundesrat vorgeschlagenen Finanzen nachbessern.

Der Anteil der gebundenen Ausgaben des Bundes hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Der Spielraum für Einsparungen bei Bundesgeldern ist begrenzt. Es ist deshalb naheliegend, dass auch bei den touristischen Förderinstrumenten Innotour, Neue Regionalpolitik und Schweiz Tourismus gespart werden soll.

Der Bundesrat verkennt damit jedoch die Bedeutung der touristischen Förderinstrumente und des Tourismussektors. Die touristische Nachfrage trägt einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand der Schweiz bei, und diverse vor- und nachgelagerte Branchen pro tieren stark von einer funktionierenden Wertschöpfungskette Tourismus. Zwei Drittel der Schweizer Franken, die Touristen in der Schweiz ausgeben, iessen in nichttouristische Branchen. In den Bergregionen ist der Tou-

rismus gar der zentrale Wirtschaftssektor. Ohne Tourismus geht in diesen Gebieten jeder fünfte Franken verloren und jede vierte Arbeitsstelle ist gefährdet.

57 POLITIK STANDORTFÖRDERUNG SCHWEIZ
Nicolò Paganini Nicolò Paganini, Präsident Schweizer Tourismus Verband, Nationalrat.

Strategie der Standortförderung des Bundes 2024–2027

Vision

Der Wirtschaftsstandort Schweiz ist attraktiv und leistungsfähig. Die KMU - geprägte Volkswirtschaft bietet dank hoher Wertschöpfung zukunftsfähige Arbeitsplätze.

Ziel 1

Rahmenbedingungen für KMU verbessern

Ziel 2 Regionen stärken

Ziel 3

Zur nachhaltigen Entwicklung beitragen

Ziel 4

Chancen der Digitalisierung nutzen

Ziel 5

Attraktivität des Wirtschaftsund Tourismusstandorts stärken

Aktivitäten 1–5

KMU-Politik

· Entlastung Administration

· E- Government

· Unternehmensfinanzierung

· Bürgschaftswesen

KMU

Aktivitäten 6–10

Aktivitäten 11–14

Neue Regionalpolitik (NRP)

· Steuererleichterungen im Rahmen der NRP

Die Abbildung zeigt die Struktur der Dachstrategie des Bundes. Die Standortförderung verfolgt fünf Ziele, wobei der nachhaltigen Entwicklung (Ziel 3) und der Digitalisierung

(Ziel 4) bei der Dachstrategie für 2024–2027 eine grössere Bedeutung beigemessen wird.

(Quelle: Botschaft des Bundesrates zur Standortförderung 2024–2027, S. 2)

Aktivitäten 15–19

Tourismuspolitik

· Innotour

· Schweiz Tourismus (ST)

· Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit (SGH)

Aktivitäten 20–23

Aussenwirtschaftsförderung

· Exportförderung (S - GE)

· Standortpromotion (S - GE)

· Exportrisikoversicherung (SERV)

58 POLITIK STANDORTFÖRDERUNG SCHWEIZ

Wertschöpfungskette anpassen

Gleichzeitig sieht sich der Sektor mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die Pandemie hat Realitäten verschoben. Reisegewohnheiten haben sich verändert, und die Gäste suchen vermehrt nachhaltige Angebote. Die neuen Werte bieten für den Schweizer Tourismus grosse Chancen. Sie verlangen aber auch eine umfassende Anpassung des Tourismusangebots. Noch schwerer wiegen die Folgen, welche sich aus dem Klimawandel ergeben.

Die zu Ende gehende Wintersaison hat gezeigt, dass sich der Schweizer Tourismus in gewissen Gebieten je länger, desto weniger auf die Einnahmen aus dem Wintergeschäft verlassen kann. Der Sommertourismus und auch die Nebensaisons bieten aber zahlreiche Möglichkeiten. Damit der Strukturwandel gelingt, braucht es eine ganzheitliche Anpassung der Angebote entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dabei dürfen die touristischen Leistungsträger nicht allein gelassen werde.

Innovationsbooster Innotour

Um den Erwartungen gerecht zu werden und die Chancen zu nutzen, muss der Sektor agil und innovativ sein. Hier wirkt das Förderinstrument Innotour in einem hohen Masse als Innovationsbooster. Es hat sich zu einem Garanten für den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit des Schweizer Tourismus entwickelt. Das Programm erfreut sich grosser Beliebtheit.

In der laufenden Förderperiode wurde das Budget bereits Anfang des Jahres 2023 ausgeschöpft. Auszahlungen für neue Projekte können so frühestens Anfang 2024 erfolgen. In der kommenden Legislaturperiode der eidgenössischen Räte müssen die finanziellen Mittel für die gesamte Förderperiode reichen. Es ist deshalb angezeigt, die Mittel für Innotour entsprechend anzupassen.

Fernmärkte-Management

Bei Schweiz Tourismus (ST) sieht der Bund empfindliche Kürzungen vor. ST dient nicht nur der Vermarktung der Schweiz, sondern ist entscheidend für die Steuerung der Gäste aus den Fernmärkten und trägt damit einen wesentlichen Teil bei, die Nachhaltigkeitsziele des Tourismussektors zu erreichen. Ohne Gäste aus den Fernmärkten kann die touristische Infrastruktur nicht über das ganze Jahr gleichmässig ausgelastet werden.

ST nimmt ausserdem eine wichtige Position bei der digitalen Transformation des Sektors ein. Neue Technologien und Plattformen helfen, die Vermarktung der Schweiz effizienter und nachhaltiger zu betreiben. Dafür muss ST jedoch mit den nötigen Mitteln ausgestattet werden.

Unterstützungsniveau nicht kürzen

Mit der Neuen Regionalpolitik (NRP) unterstützt der Bund zusammen mit den Kantonen viele Projekte im Tourismus, welche eine regionalwirtschaftliche Bedeutung haben. Dieses Förderinstrument startet 2024 in sein drittes achtjähriges Mehrjahresprogramm mit dem Ziel, regionale Disparitäten auszugleichen. Es werden Arbeitsplätze erhalten und geschaffen, sodass in touristisch geprägten, peripheren Gebieten langfristige Perspektiven für Wirtschaft und Bevölkerung entstehen und erhalten bleiben. Dafür ist das Zusammenspiel mit den anderen Instrumenten der Standortförderung notwendig und weiterhin sicherzustellen.

Damit weitere wegweisende Projekte initiiert werden können und das Förderinstrument NRP seine volle Wirkung entfaltet, muss der Bund die Einlagen in den NRPFonds mindestens auf dem Niveau der letzten acht Jahren belassen und den Anteil an À-fonds-perdu-Beiträgen anpassen. Die Debatte der bundesrätlichen Vorschläge zur Standortförderung Schweiz für die Jahre 2024–2027 startete am 24. April in der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats.

59 POLITIK STANDORTFÖRDERUNG SCHWEIZ

Zahlen und Zitate des Bundesrats zur Förderung von Hotels und Tourismus

Die Zitate und Zahlen zeigen, wie der Bundesrat die Situation von Hotels und Tourismus in der Schweiz sieht. «Hotelière» warf einen Blick in das Grundlagendokument zur Standortförderung 2024 – 2027 vom 25. Januar 2023. In diesen Tagen starteten die eidgenössischen Räte die Diskussion zur bundesrätlichen Botschaft mit 134 Seiten, 148 Fussnoten und entscheiden über rund 646 Millionen Franken.

Sehr geehrter Herr Nationalratspräsident

Sehr geehrte Frau Ständeratspräsidentin

Sehr geehrte Damen und Herren

Mit dieser Botschaft unterbreiten wir Ihnen, mit dem Antrag auf Zustimmung, die Entwürfe zu folgenden Bundesbeschlüssen:

– Verpflichtungskredit zur Finanzierung der E-Government-Aktivitäten zugunsten k leiner und mittlerer Unternehmen für die Jahre 2024–2027 (32,8 Mio. CHF)

– Verpflichtungskredit zur Finanzierung der Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und Wissensaufbau im Tourismus (Innotour) für die Jahre 2024–2027 (45,43 Mio. CHF)

– Zahlungsrahmen für die Finanzhilfe an Schweiz Tourismus für die Jahre 2024–2027 (233 Mio. CHF)

– Zahlungsrahmen für Einlagen in den Fonds für Regionalentwicklung in den Jahren 2024–2031 (217,3 Mio. CHF)

– Zahlungsrahmen für die Finanzierung der Exportförderung für die Jahre 2024–2027 (99,1 Mio. CHF)

– Zahlungsrahmen für die Finanzierung der Förderung der Information über den Unternehmensstandort Schweiz (Standortpromotion) für die Jahre 2024–2027 (18,5 Mio. CHF)

Wir versichern Sie, sehr geehrter Herr Nationalratspräsident, sehr geehrte Frau Ständeratspräsidentin, sehr geehrte Damen und Herren, unserer vorzüglichen Hochachtung.

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates

Der Bundespräsident: Alain Berset

Der Bundeskanzler: Walter Thurnherr

60 POLITIK STANDORTFÖRDERUNG SCHWEIZ

Attraktivität des Wirtschafts- und Tourismusstandorts stärken (Ziel 5)

«Als zentraler Pfeiler für die nationale und internationale Positionierung als nachhaltiges Tourismusland dient das von Schweiz Tourismus initiierte Nachhaltigkeitsprogramm

‹Swiss tainable› sowie der Aufbau des beim Schweizer Tourismus-Verband angesiedelten ‹Kompetenzzentrums Nachhaltigkeit›.»

Schwerpunkte in der Umsetzung der Tourismusstrategie 2024–2027

«Bedeutend ist die Förderung des Unternehmertums, wobei der Erschliessung der Potenziale des touristischen Arbeitsmarktes eine zentrale Bedeutung zukommt. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass die Lage auf dem touristischen Arbeitsmarkt angespannt ist.»

«Konkret stehen zwei strategische Ziele im Vordergrund. Erstens soll sich das Tourismusland Schweiz international als Nachhaltigkeits-Leader in möglichst vielen Bereichen positionieren. (…) Zweitens soll die Tourismuspolitik einen Beitrag zur übergeordneten Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 (…) leisten.»

61 POLITIK STANDORTFÖRDERUNG SCHWEIZ
«Die Schweiz als nachhaltigen und resilienten Wirtschafts- und Tourismusstandort gestalten.»

Bundesrätliche Lageanalyse zum Schweizer Tourismus

«So spitzt sich der Personal- und Fachkräftemangel im Tourismus weiter zu. Die Tourismusunternehmen sind gefordert, neue Wege zu gehen, z. B. bezüglich der Personalführung oder bezüglich Arbeitszeitmodellen. Ebenfalls gefordert sind die touristischen Bildungsinstitutionen, welche einen signi kanten Rückgang von Interessenten verzeichnet haben.»

«Im Rahmen des RecoveryProgramms für den Schweizer Tourismus wird eine bis 2026 befristete (…)

Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und Wissensaufbau im Tourismus umgesetzt. Damit wird sichergestellt, dass der Bundesbeitrag an die anrechenbaren Kosten von touristischen Innovationsprojekten zeitlich befristet von 50 Prozent auf maximal 70 Prozent erhöht werden kann.»

«Im Schweizer Tourismus sind rund 173 700 Personen beschäftigt (Vollzeitäquivalente); das entspricht einem Anteil von 4,2 Prozent der Gesamtwirtschaft. Der Beitrag des Tourismus zur wirtschaftlichen Wertschöpfung der Schweiz beträgt 2,9 Prozent.»

«Die Ziele der Tourismusstrategie geben die Stossrichtungen der Tourismuspolitik des Bundes vor und adressieren die wichtigsten erausforderungen des Schweizer Tourismus. Die bisherigen Ziele ‹Rahmenbedingungen verbessern›, ‹Unternehmertum fördern›, ‹Chancen der Digitalisierung nutzen› und ‹Attraktivität des Angebots und den Marktauftritt stärken› sind weiterhin geeignet für eine wirkungsvolle Umsetzung der Tourismuspolitik des Bundes. Hinzu kommt als neues Ziel, zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen.»

«Der Tourismus spielt als exportorientierte Branche im Schweizer Berggebiet und in den ländlichen Regionen eine wichtige Rolle. (…) Untersuchungen aus Bergkantonen zeigen, dass bis zu 30 Prozent der kantonalen Bruttowertschöpfung direkt oder indirekt durch den Tourismus erwirtschaftet werden.»

62 POLITIK STANDORTFÖRDERUNG SCHWEIZ

Wirksamkeit der Förderung

«Die durchgeführten Untersuchungen zeigen eine hohe Zufriedenheit der touristischen Akteurinnen und Akteure mit dem Finanzierungsangebot der SGH. Positiv beurteilt wird sowohl das grosse Know-how der SGH bei Finanzierungsthemen wie auch die Verfügbarkeit einer zusätzlichen Finanzierungsquelle. Das Know-how der SGH wird auch von Banken und Kantonen sehr geschätzt.»

«Die Wirksamkeit der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) und der Investitionsförderung des Bundes im Tourismus insgesamt wurde von mehreren Studien untersucht. Aus diesen Untersuchungen geht hervor, dass die Investitionsförderung des Bundes durch die SGH grundsätzlich zielführend ausgestaltet und mit hinreichend nanziellen Mitteln ausgestattet ist. Dies gilt auch im internationalen Vergleich.»

«Das SECO überprüft und aktualisiert sein Aufsichtskonzept und die Risikoanalysen zur Aufsicht über Schweiz Tourismus periodisch. Die Wirkung der Marketingtätigkeiten von Schweiz Tourismus beeinflusst gemäss Modellschätzungen die Reisezielund Übernachtungsentscheide bei (…) rund 14 Prozent der Übernachtungen in der Schweizer Hotellerie und Parahotellerie.»

«Das touristische Landesmarketing hat den Charakter eines ö entlichen Gutes: Viele Akteurinnen und Akteure pro tieren davon, sie haben aber lediglich eine geringe Zahlungsbereitschaft dafür. Mit dem nanziellen Beitrag an Schweiz Tourismus (ST) hilft der Staat mit, diese Lücke zu schliessen. Ohne touristisches Landesmarketing würden weniger Gäste aus der ganzen Welt Ferien in der Schweiz verbringen.»

63 POLITIK STANDORTFÖRDERUNG SCHWEIZ

Führung mit Herz

Leadership ist in aller Munde. Ungezählte Managementkonzepte widmen sich dem Verhältnis von Führungskraft, Mitarbeitenden und Unternehmenserfolg. Ernst Wyrsch, der erfolgreiche Hotelier, Referent und Coach, verrät uns in den nächsten drei Ausgaben von «Hotelière» seine Geheimnisse guter Führung.

Mein Titel mag verwirren. Denn was ein Leader ist, wissen wir: Das kennen wir aus dem Sport, aus der Musik etwa – und vor allem auch aus der (Markt-)Wirtschaft. Doch was – um Himmels willen – hat das mit Herz zu tun? Ich wage den Versuch, zu erklären. Dies deshalb, weil ich derzeit als Dozent viele Vorträge und Workshops durchführe. Meine Themen sind «zwischenmenschliche Beziehungen» – und damit verbunden sind eben auch Führungsstrukturen. In meiner Tätigkeit habe ich Folgendes vermerkt: In der letzten Zeit hören Männer bei sogenannten Herzthemen viel besser zu als früher. Frauen haben in dieser Hinsicht schon weit – um Jahre – länger positiv reagiert.

Herzthemen in der Führung?

Das Gegenteil von Herzthemen sind Fakten. Fakten und der Versuch, alles über den Verstand zu lösen. Denn Logik verbietet es in vielen Bereichen, das Herz einzuschliessen.

Männer versuchen, alles über den Verstand zu lösen. Für sie hat Wissenschaft einen hohen Stellenwert und damit hohe Glaubwürdigkeit. Frauen hingegen verstehen bisweilen auch Homöopathie als nachweislich richtig. Dabei ist es ihnen völlig egal, ob man deren Substanz nun nachweisen kann – oder eben nicht. Denn ihnen genügt der sogenannte Beweis der Wirksamkeit.

Doch zurück zu Themen, die mich in meiner Arbeit beschäftigen: Was ist Leadership mit Herz – oder eben neuzeitliche und zeitgerechte Führung? Unser heutiger Führungsansatz geht vom Grundsatz und von der

Überzeugung aus, dass der Chef für seine Mitarbeiter da sein müsse – und nicht umgekehrt. So hat der Chef sicherzustellen, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit in Ruhe und Freiheit verrichten können.

Lenin hat sich geirrt

Ich bin überzeugt: Wladimir Iljitsch Lenin hat sich geirrt mit seiner (kommunistischen) Devise: «Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wir werden gut fahren, wenn wir Lenins Worte umkehren: Dann heisst das: Wir vertrauen so lange, bis unser Vertrauen getäuscht wird. Führung bedeutet heute moderne Gestaltung des Arbeitsplatzes und damit des Umfelds des Mitarbeitenden.

Drei wichtige Fragen

Ein guter Chef hat die drei folgenden wichtigen Fragen zu stellen:

– Was kann ich dazu beitragen, dass meine Mitarbeiter mehr leisten, als sie leisten müssten?

– Was kann ich dazu beitragen, dass meine Mitarbeiter für unser Unternehmen (und damit auch für mich) «durchs Feuer gehen»?

– Was kann ich von mir aus tun, um mit weniger Aufwand mehr erreichen zu können?

Klar ist: Nur wer die richtigen Fragen stellt, hat auch Chancen, die richtigen Antworten zu erhalten. Wenn ich meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter «stimmig» ansprechen will, dann muss ich als Chef deren Wertehierarchie kennenlernen und verinnerlichen. Natürlich hat dies mit Gesprächstechnik zu tun – und diese ist lernbar. Voraussetzung ist der gute Wille, und der sollte bei jedem Chef Voraussetzung sein.

64 FÜHRUNGSKONZEPTE

Rucksack überprüfen

Der psychische Druck auf die Leader wird künftig noch stärker werden, als er heute schon ist. Wenn (wir) Leader demselben standhalten wollen, müssen wir meines Erachtens schwere Steine entfernen, die wir in einem unsichtbaren Rucksack und unbewusst stets mit uns tragen.

Der erste und wichtigste Schritt wird der sein, uns darüber bewusst zu werden, dass wir uns Dingen entledigen müssen, die zu tragen nicht allein unsere Sache sein soll. Denn unsere Aufgabe ist es ja zu führen. Und zur Führung gehört vor allem auch, delegieren zu lernen und zu können. In der Delegation liegt Kraft. Die Kraft des Vertrauens. Denn wer als Führungspersönlichkeit nicht delegieren kann, der wird über kurz oder lang scheitern. Delegieren bedeutet alles andere als Trennungsschmerz von einer (selbstgestellten) Aufgabe. Denn wer delegiert, wer loslassen kann, der hat die Hände und den Kopf frei für die wirklichen Aufgaben des Leaders.

Wer schlecht oder überhaupt nicht delegieren kann, muss sich überlegen, ob jenes Vertrauensbild stimmt, das er von seinen Mitmenschen hat. Denn die Regel sagt: Wer (als Chef) oft und gut delegiert, der schenkt Vertrauen. Vertrauen, das zu schenken sich lohnen wird. Eigentlich logisch und einfach. Finden Sie nicht auch?

Zwei Menschenbilder

Damit wären wir beim sogenannten Menschenbild. Gemeint ist jenes Bild, das wir uns von Mitmenschen machen. Um diese Frage anzugehen, haben wir die Auswahl aus zwei völlig gegensätzlichen Perspektiven.

Ernst Aschi Wyrsch, dipl. Hotelier SHV/VDH, ist seit zwölf Jahren Dozent und Projektleiter an der St. Gallen Business School für Leadership, Motivation und Glück. Er begleitet ganze Führungskräfteteams über anderthalb Jahre durch verschiedene Module. Er ist Präsident Hotelleriesuisse GR, Verwaltungsrat, Coach und Keynote - Speaker. Er ist Autor des Buches «Mit Herzblut», Wörterseh Verlag. Seit 2003 ist er Ehrenpräsident des Hockey Club Davos.

Erstens: Jeder Mitmensch ist grundsätzlich schlecht –oder zumindest in Zweifel zu ziehen –, bis er mir das Gegenteil bewiesen hat. Zweitens: Jeder Mitmensch ist im Grunde gut. Vertrauen entziehen kann ich ihm ja immer noch, wenn er mich enttäuscht hat. Wie denken Sie darüber, geschätzte Leserin und geschätzter Leser?

Aus meiner Warte sehe ich eine Gefahr: Diejenige nämlich, dass wir unsere Mitmenschen allzu sehr nach dem sogenannten Augenprinzip sehen und beurteilen:

– Wie sieht er aus?

– Wie gibt er sich? Wie verkauft er sich?

– Ist er in der Norm, die ich von ihm erwarte?

Vertrauen lohnt sich immer Wenn wir nach diesen Kriterien urteilen, werden wir oft enttäuscht werden. Denn etwas fehlt in den genannten Kriterien: Es ist das Vertrauen. Meine feste Überzeugung ist: Wir müssen unseren Mitmenschen vertrauen!

Es kann zutre en, dass wir zwischenzeitlich enttäuscht werden. Und doch bleibe ich dabei: Geschenktes Vertrauen lohnt sich immer. Nichts gegen Kontrolle. Kontrollen dürfen sein, aber ein Übermass an Kontrollen schadet dem Vertrauen. Also:

Versuchen Sie, vertrauensvoll mit Ihren Mitmenschen umzugehen. Ich bin sicher, Sie werden reichlich belohnt. Es kann Enttäuschungen geben. Doch bitte, ändern Sie deswegen Ihr System nicht.

65 FÜHRUNGSKONZEPTE

Carpe noctem – weniger kostet auch weniger

Die Serie carpe noctem (nutze die Nacht) ging im ersten Teil auf das Einsparpotenzial in Sachen CO2 ein, welches in der Matratze steckt. Aber dort steckt noch mehr, bezogen auf das ganze Bett, noch viel mehr drin – und zwar Geld. Wer zu viel davon hat, den wollen wir nicht davon abhalten, dies weiter im Bett zu versenken. Für alle, die ihre Kosten signi kant senken möchten, kommt hier ein Weckruf.

Mit den richtigen Produkten lässt sich CO2 einsparen und mit insgesamt weniger Produkten auch Geld. Viel Geld. Warum? Weil alles, was nicht angescha t werden muss, auch nicht bezahlt werden muss. So kann durch den Einsatz waschbarer Matratzen (siehe Teil 1, Ausgabe 1/2023 «Hotelière») deren hygienische Nutzungszeit gegenüber herkömmlichen Matratzen verdoppelt oder gar verdreifacht werden. Dies bedeutet, dass in diesem Umfang weniger neue Matratzen gekauft werden müssen.

Vollkostenrechnung

Natürlich ist das Waschen nicht kostenlos, aber Waschen ist grundsätzlich günstiger als Neukaufen. Und bitte, Waschen nicht mit Absaugen oder Ähnlichem verwechseln. All diese bislang weit verbreiteten Massnahmen kosten ebenfalls Geld, sind aber hygienisch vollkommen unzureichend. Und Hygieneschutzbezüge, etwa aus üssigkeitsundurchlässigem Polyethylen, sind nicht nur schlecht für die Umwelt, sie bedeuten zusätzliche Kosten in Anscha ung und P ege, schützen aber nicht zuverlässig.

Wer die Vollkostenrechnung anwendet, wird sehen, wie viel Geld sich durch den Umstieg auf voll waschbare Produkte wie zum Beispiel von Swissfeel einsparen lässt. Dieser Einspare ekt im Reduzieren (Menge über die Zeit) lässt sich ausweiten, denn das Bett besteht ja nicht nur aus der Matratze.

Auf den Punkt gebracht

Ein weiterer Einspare ekt liegt im Grundsatz «Weniger kostet auch weniger». Damit ist die Menge an Produkten gemeint, die zeitgleich im Bett zum Einsatz

kommen. Zierkissen, Tagesdecke und Co. sehen zwar nett aus, leisten aber keinen Beitrag zum Schlafkomfort, scha en dafür aber Hygieneprobleme und verursachen Kosten. Die Empfehlung lautet daher, das wenige, was für einen guten Schlaf wirklich wichtig ist, auf den Punkt zu bringen. Und auf alles andere zu verzichten!

Ein Doppelbett kann in der Addition der einzelnen Komponenten, wie Bettgestell, Matratze, Topper, Wäsche usw., schnell bis zu 36 Teile umfassen. Wirklich notwendig wären aber nur 16! Wer bei einem 50-Zimmer-Hotel auf diese Weise 1000 Teile einspart, spart nicht nur viel Geld, sondern auch Zeit und Nerven. Was sich mit dem so eingesparten Geld anfangen lässt, lesen Sie in der nächsten «Hotelière»-Ausgabe, wenn es um den Schlafkomfort geht.

Jens Rosenbaum

ist Journalist, Verleger, Hotel - Betten -Tester, Betreiber der Plattform hotel - betten - check. com und verleiht mit anderen Fach medien zusammen die BettenAwards für Green -, Clean - und SmartSleeping.

66 SCHLAFEN DAS HOTELBETT (TEIL 2/3)

Hygiene im Hotel

Hygiene ist das A und O in einem Hotelbetrieb. Die Hygienevorschriften für die Hotellerie sind streng, aber notwendig. Sowohl im Hotelzimmer als auch im gesamten öffentlichen Bereich eines Hotels und in den nur dem Personal zugänglichen Bereichen ist Hygiene sicherzustellen.

Hygiene ist lebenswichtig und nimmt eine präventive Funktion ein. Klar strukturierte Prozesse bei der Zimmerreinigung, ein Hygienemanagement sowie weitere Massnahmen sollen Gesundheit und Wohlbefinden erhalten, aber auch Infektionen durch Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze verhindern. Solche Massnahmen müssen je nach Situation oft erst erarbeitet, entwickelt und optimiert werden. Beim Housekeeping gilt es, zu beachten, dass auf individuelle Anforderungen eingegangen wird. Verschiedene Oberflächen und Bereiche bedürfen verschiedener Reinigungstechniken und -mitteln und erfordern somit ihre ganz eigenen Massnahmen. Um den geltenden Standards gerecht zu werden, sind gesetzliche Regelungen einzuhalten, gleichzeitig bedarf es aber auch einer individuellen Anpassung der Reinigung einzelner Hotelbereiche, damit die Reinigung so effizient wie möglich ist. Zu den wohl grössten Herausforderungen für die Hygiene in der Hotellerie gehört es, diesen einmal gesetzten hohen Hygienestandard auch aufrechtzuerhalten.

Hygiene im Hotel ist auch ein wichtiges Thema für die Gäste, denn für sie bedeutet ein hoher Hygienestandard, dass sie sich sicher und gut aufgehoben f ühlen. Die Hygiene im Hotel hinterlässt oft einen bleibenden Eindruck; viele Gäste bewerten ihr Hotelerlebnis danach. Darüber hinaus sind die hygienischen Bedingungen in einem Hotel auch eine bedeutende Grundlage für die Sterne-Bewertung.

Hygiene in Zeiten von Corona

Der erste Gedanke, wenn es um die Hotelhygiene geht, gilt den Gästen. Ein immer schon relevantes Thema, dessen Bewusstsein durch Corona geschärft wurde. Mit Ausbruch der Coronapandemie mussten spezielle Hygienekonzepte erstellt und ausgedehnt sowie Prozesse überprüft und überarbeitet werden, damit einer Ansteckung präventiv entgegengewirkt werden konnte. Dazu zählen neben Kontaktlosigkeit unter anderem auch Mindestabstände, Desinfektion und Masken. Corona kann somit aber auch als Chance genutzt werden, einmal hinter die Kulissen zu blicken und den Reinigungsfachkräften bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen.

Die Konzepte waren für sie besonders wichtig und mussten besonders präzise umgesetzt werden, damit den Gästen Sicherheit geboten und somit die Angst vor einer Ansteckung genommen werden konnte. Sauberkeit und Hygiene sind wichtig für die Gesundheit, und mit Corona zeigte sich, wie wichtig. Denn insbesondere Vorgänge, die dem Gast nicht aufgefallen wären, wie die richtige Dosierung des Desinfektionsmittels, welche Chemikalie gegen welche Unreinheit am besten wirkt, welche Reinigungsmittel wo und wie verwendet wird, das richtige Waschen der Tücher und so weiter, kamen so ans Tageslicht und zeigten, was das Personal alles leistete. Mit der Pandemie wurde nun also auch nach aussen kommuniziert, wie Hygiene, der Massstab aller Dinge, funktioniert. Die Kommunikation der Konzepte kann ausserdem der Vertrauensförderung zwischen Gast und Hotel dienen. Dies galt schon vor, insbesondere während, aber selbstverständlich auch nach der Pandemie.

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Die Zukunft des Saubermachens

Technologische Innovationen haben das Leben bereits in vielerlei Hinsicht erleichtert und vereinfacht. Eine der jüngsten Errungenschaften ist die Einführung von intelligenten Reinigungsrobotern. Diese Geräte sind mit modernster Technologie ausgestattet, die es dem Roboter ermöglicht, Reinigungsaufgaben automatisch, also ohne menschliche Hilfe durchzuführen. Reinigungsroboter dienen somit als unterstützende Technologien, die Aufgaben im Bereich Reinigung e zient erledigen, während die Reinigungskräfte ihre Zeit und Energie anderen Aufgaben widmen können.

n privaten Haushalten sind sie bereits seit Jahren als Haushaltshelfer fest eingeplant. Nun feiern sie auch ihren Einzug in die Branchen Gastronomie und Hotellerie: intelligente Reinigungsroboter. Sie sind mit modernsten Sensoren, Kameras und Navigationssystemen ausgestattet, die ihre Umgebung ununterbrochen scannen und eine autonome und sichere Navigation im Raum ermöglichen. So können die innovativen Geräte Reinigungsaufgaben e zient und gründlich durchführen. Sie passen ihre Reinigungsmuster selbstständig an, um möglichst e zient zu arbeiten.

Zeitersparnis und Entlastung für Reinigungs-

Statt selbst Stunden damit zu verbringen, den Boden zu wischen oder Staub zu saugen, können Reinigungskräfte den Roboter einschalten, der die Bodenreinigung selbstständig erledigt. Durch den Einsatz von Reinigungsrobotern müssen die Reinigungskräfte weniger schwere Lasten tragen und seltener rückenschädigende Haltungen einnehmen. Die Entlastung der Reini-

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gungskräfte beugt gesundheitlichen Problem vor und hilft besonders auch Menschen, die bereits körperliche Einschränkungen haben. In stark frequentierten öffentlichen Bereichen wie Flughäfen, Bahnhöfen oder Einkaufszentren können die Reinigungsroboter durch ihre kontinuierliche und stetige Reinigung den Grad der Sauberkeit enorm erhöhen. Sie gewährleisten durch ihre Fähigkeit, automatisch und e zient zu reinigen, die Hygiene auf grossen und weiten Flächen. Die Roboter sind kein Ersatz für menschliche Reinigungskräfte und sollen auch nicht als solcher verstanden werden. Im Gegenteil: Sie helfen den Reinigungskräften als unterstützende Technologie, indem sie die Reinigungsaufgaben automatisch und e zient durchführen, während die Menschen ihre Zeit und Energie in andere Aufgaben investieren können.

Reinigungsroboter im Betrieb

Die Einführung von intelligenten Reinigungsrobotern ist auf mehreren Ebenen ein vielversprechender Schritt in der Reinigungsindustrie. Die Vorteile, die ein Reinigungsroboter mit sich bringt, reichen von der

Über Sebotics

Mit ihren Robotern schenkt Sebotics Gastronomen, Hoteliers und ihren Teams wieder mehr Ruhe im Tagesgeschäft. Dabei wird keinesfalls daraufgesetzt, dass Mitarbeiter durch die Roboter ersetzt werden.

Im Gegenteil: Sebotics engagiert sich für ein Miteinander zwischen Mensch und Roboter.

Sebotics besteht seit 2021 als Marke der Precom Group AG. Heute verkauft die Firma bereits an diverse Grosskunden wie auch kleinere Restaurants und Hotels in der Schweiz, Deutschland und Österreich.

Informationen unter www.sebotics.com

Zeitersparnis über die E zienzsteigerung bis hin zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Aufgabenbereiche der Reinigungskräfte. «Die Entwicklung der Reinigungsrobotertechnologie und ihre zunehmende Verbreitung in verschiedenen Branchen wird voraussichtlich zu einem erheblichen Wachstum des globalen Reinigungsrobotermarktes führen», so omas Holenstein, CEO von Sebotics. «Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien wie Reinigungsroboter können Unternehmen ihre E zienz steigern, gleichzeitig ihre Betriebskosten senken, den Service für ihre Kunden verbessern und ihre Attraktivität für Mitarbeiter erhöhen», ergänzt Holenstein, der seit Jahren den Technologiemarkt für die Branche Gastronomie und Hotellerie analysiert.

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Hotelbewertungen sind die Basis für das Qualitätsmanagement – vorausgesetzt, man macht es richtig

Dass Gästebewertungen einen grossen Einfluss auf Buchungen haben, ist bekannt. Dass immer mehr Fake-Hotelbewertungen im Umlauf sind – Tendenz steigend –, ist auch bekannt. Es ist eine Frage der Zeit, bis die Gäste den Onlinerezensionen als Information nicht mehr trauen.

Vom Beifahrer zum Steuermann

Oder anders formuliert: Nehmen Sie das Heft in die eigene Hand, erstellen Sie Ihre eigene Befragung und nutzen Sie diese für eine optimale Kundenbeziehung und ein internes Qualitäts- und Verbesserungsmanagement. Niemand kann besser darüber Auskunft geben, welche Erwartungen Gäste haben, als die Gäste selbst. Deshalb sind Gästebefragungen – und Kundenzufriedenheitsanalysen im Besonderen – zu einem wichtigen Instrument im Qualitätsmanagement, in der Produktentwicklung und im Marketing geworden.

Laufende Onlineumfrage

Hoteleigene, laufende Onlineumfragen erlauben ein permanentes Feedback der Gäste. Sie weisen eine Reihe von Vorteilen gegenüber den eher willkürlichen und oft nicht objektiven Meinungen auf den be-

kannten Onlineplattformen und Buchungsplattformen auf. Eine laufende Onlinebefragung ermöglicht ihnen nicht nur, ausschliesslich die sehr positiven oder sehr negativen Gästekommentare zu realisieren, sondern ein effektives Qualitätsmonitoring mit repräsentativen und aussagekräftigen Mittelwerten für ihr Haus zu ermitteln.

Eine Onlinekundenbefragung kann individuell – auch bezüglich Corporate-Design –erstellt, durchgeführt und «just in time» ausgewertet werden. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse können Schlüsselinformationen für Verbesserungen zielgerichtet und effizient gewonnen werden.

Die umfangreichen Bemerkungen können so direkt in die betroffenen Abteilungen fliessen und die Mitarbeiter werden dadurch stärker in die Verbesserungsprozesse involviert.

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Ob Sie jedem Gast für sein Feedback danken und auf die Bewertung eingehen beziehungsweise antworten, ist abhängig von den Ressourcen, welche im Betrieb zur Verfügung stehen.

Kundenzufriedenheit scha en Kundenzufriedenheit entsteht durch Vergleichsprozesse. Konsumenten/Gäste stimmen ihre Erwartungen an ein Produkt oder eine Dienstleistung mit den tatsächlich wahrgenommenen Leistungen ab. Dabei spielen nicht nur das Produkt und seine Eigenschaften eine Rolle, sondern auch das Umfeld beziehungsweise die Serviceleistung, die mit dem Erwerb dieses Produkts einhergeht. Wenn der Betrieb wächst, sind daher nicht nur neue Ziele und Angebote, Konzepte zur Steigerung der Produktions- und Serviceinnovation oder Prozessoptimierungen nötig, sondern auch Messungen der Kundenzufriedenheit. Dazu braucht es e ziente Instrumente. Diese sollen zu punktuellen Verbesserungen führen und vor allem konkrete Massnahmen aufzeigen, die das Unternehmen voranbringen.

Benchmarking

Waren die Kunden begeistert, zufrieden oder nur anwesend? Um diese scheinbar o ensichtlichen Unterschiede systematisch zu erfassen, braucht es wirksame Erhebungen und Auswertungen. Mit einem Benchmarking gelingt der Vergleich mit anderen Unternehmen. Die brancheninterne Gegenüberstellung oder der Vergleich in einem Konzern oder Netzwerk zeigt, was «state of the art» ist, und spornt zu Verbesserungen geradezu an. Die Analyse mittels Benchmarking berücksichtigt auch die Angebote der Konkurrenz.

Sei glücklich und sags anderen

Die Erfahrung zeigt, dass der überwiegende Teil der Gäste viele Komplimente und positive Aussagen über das Hotel macht. Daher gibt es auch die Möglichkeit, einen elektronischen Gästebucheintrag zu hinterlassen. Der Gast gibt zum Eintrag seinen Namen an und erteilt sein Einverständnis zur Verö entlichung auf der Website des Hotels. Die übrigen Bewertungen bleiben auf Wunsch des Gastes anonym. Somit hat das Hotel einerseits die konstruktiven Bewertungen des Gastes für das interne Qualitätsmanagement und andererseits eine positive Bewertung/Empfehlung für künftige Gäste. Diese Einträge werden automatisiert auf die Hotelwebsite übermittelt und erscheinen täglich als aktuelle Empfehlungen für andere Gäste oder Interessenten. Zudem wird die Befragung mit HolidayCheck verknüpft (mit Einverständnis des Gastes) und die Bewertungen können auch an TrustYou (auf Wunsch des Hotels) übermittelt werden.

Somit wird sowohl die interne Sicht (Verbesserungspotenzial) als auch die Marketingsicht der Gästebewertungen aktiv genutzt.

IRC-Swiss GmbH www.irc-feedback.com

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4496 Kilchberg / BL (Schweiz)

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Handy: +41 79 523 25 43

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IN LAIN: frische Zutaten für die IT und das Gäste-TV

Eine naturnahe, frische Küche und der Ehrgeiz, den Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten: Diesem Erfolgsrezept folgen

Dario und Tamara Cadonau in ihrem Familienbetrieb IN LAIN Hotel Cadonau in Brail. Im Hintergrund ermöglicht die IT- und TV-Gesamtlösung von Swisscom einen exzellenten Service.

Seiner Leidenschaft für das Kochen ist Dario Cadonau schon als Schulbub verfallen. Er half seiner Mutter jeweils beim Zubereiten des Mittagessens für die Familie. Schreiner werden wie sein Vater und sein Bruder wollte er nicht – deshalb erlernte er im Suvretta House St. Moritz das Kochhandwerk. «Das feine und genaue Arbeiten faszinierte mich sofort, es gleicht in dieser Hinsicht dem Schreinern», erinnert er sich. Aus dem Handwerk entstand Kochkunst, während der Lehre glänzte Dario Cadonau in internationalen Wettbewerben, was nicht unbemerkt blieb: Etliche Spitzen köche engagierten ihn danach – darunter Philippe Rochat, Daniel Bumann und Harald Wohlfahrt.

Vom Filetiermesser zum Vorschlaghammer und retour

Ein eigenes Hotelrestaurant! Diesen Traum wollte sich Dario Cadonau im Alter von 26 Jahren erfüllen. Einige Zutaten waren bereit: seine Meisterschaft am Herd, das 450-jährige familieneigene Bauernaus in Brail, die Unterstützung der Familie. Was fehlte, war die Finanzierung. Alle angefragten Banken stuften das Projekt als zu riskant ein. «So hängte ich das Kochgewand halt an den Haken, wurde für die nächsten drei Jahre zum Bauarbeiter und lebte auf Spar amme», erzählt Dario Cadonau. Gemeinsam mit Bruder, Vater und Arbei-

tern aus der Region verwandelte er das historische Engadinerhaus in das heimelig-stilvolle IN LAIN mit den drei Restaurants La Stüvetta, Käserei und VIVANDA (17 GaultMillau-Punkte und ein GuideMichelin-Stern). Erö net wurde das Haus Ende 2010. Jetzt aber mal ausruhen? Nicht Familie Cadonaus Art. Nach nur einjähriger Bauzeit ging Anfang 2012 der elegante Anbau mit seinen gemütlichen Arven-Suiten in Betrieb.

Raus aus dem IT-Kosten-Blind ug «Heute sind wir dort angekommen, wo wir hinwollten», freut sich Dario Cadonau, und sein Stolz auf das Erreichte ist spürbar. «Mit unserer Qualität wollen wir ganz vorne mitspielen.» Dieses Niveau zu halten, sei aber kein Selbstläufer, fügt er an: «Wir müssen vorwärts denken. So dokumentieren wir zum Beispiel die Vorlieben unserer Gäste systematisch im CRM. Als unabhängiger Familienbetrieb können wir zum Glück in hochquali zierte Mitarbeitende, die Technik, das Haus und das Optimieren der Abläufe investieren.» Vor rund zwei Jahren nahm Dario Cadonau die Modernisierung der IT und des TV-Angebots an die Hand. Was waren die Gründe dafür? «Für ein Unternehmen ist es etwas vom Wichtigsten, bezüglich Kosten nicht im Blind ug unterwegs zu sein. Bis dahin hatten wir vier verschiedene Partner für IT und TV

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gehabt. Oft waren die Schnittstellen zwischen ihnen unklar, was zu Reibereien und zu nicht immer nachvollziehbaren Kosten führte. Swisscom o erierte uns eine interessante Gesamtlösung, inklusive GlasfaserInternet, Hardware, Telefonie, Cloud, Sicherheit, Unterhalt und Support.»

Entspannung an der technischen Front Zwar sei die Lösung nicht billig und habe zu Beginn Kinderkrankheiten gehabt, sagt Dario Cadonau. «Aber die Vorteile überwiegen klar. Wir haben nur noch einen einzigen Partner und bezahlen einen xen, budgetierbaren monatlichen Betrag für alles. Das WLAN ist jetzt schnell genug, früher gab es Reklamationen. Über den TV-Infokanal, den wir selbst bespielen, machen wir unsere kulinarischen Angebote bekannt, liefern Rezepte, Aus ugstipps usw. auf die TVs in den Suiten. Weil immer mehr unserer Branchensoftwares nur noch in der Cloud laufen, sind wir hier froh um den Support von Swisscom. Wir können überall mit jedem Gerät arbeiten, was uns entlastet. Zur Sicherheit: Wir haben alle unsere Netzwerke getrennt, setzen strenge interne Richtlinien um – und vertrauen auf die Expertise von Swisscom. Mein Fazit: Wir haben eine moderne Lösung, die gut zu uns passt. Und mit Swisscom einen Partner, mit dem wir auch künftig technologisch immer up to date sind.»

Lösungen für die Hotellerie

Wünschen Sie eine unverbindliche Beratung zu IT, Telefonie, WLAN, Gäste -TV oder zu den Digitalisierungsmöglichkeiten in Ihrem Betrieb? Vereinbaren Sie einen Termin unter 0800 055 055.

Mehr Infos zu den eingesetzten SwisscomKomplettlösungen Smart ICT und blue TV Host: swisscom.ch/hotellerie.

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Naturpool, Anbau und historisches Haupthaus: ein stimmiges Ganzes. Familie Cadonau, umgeben vom prägenden und namensgebenden Material des IN LAIN: dem Holz.

Smartes Fernsehen und smarte TV-Lösungen im Hotel

Smarte Hotelfernseher – also professionelle Smart-TVs – erweitern durch die Vernetzung mit dem Internet das Unterhaltungsangebot. Vom kostenlosen Zugang zu Mediatheken und Apps über Chromecast bis hin zu Net ix bieten sie praktisch alles, was der Gast von zu Hause her gewohnt ist.

Joachim Koethe

Vom Hotelfernseher und vom Unterhaltungsangebot erwartet der Gast generell dasselbe wie daheim: einen grossen, multimedialen Bildschirm mit erweiterten Möglichkeiten. Sehen, was man will und wann man will. Die Entertainmentkombination aus verschiedenen Quellen, hybrides Fernsehen, ermöglicht es.

Smart-TV im Hotel

Das Rezept für smartes Fernsehen ist einfach. Die herkömmlichen TV-Sender werden via Satellitenkopfstation oder Kabelnetz empfangen und über die bestehende TV-Verteilung Koax oder IPTV verteilt. Für den hybriden Empfang von HbbTV, Apps, Chromecast und weiteren Angeboten wird der Smart-TV mit dem Internet verbunden. Alle wichtigen TV-Sender bieten inzwischen ein breites, kostenloses À-la-carteTV-Angebot an. Mit der roten Taste auf der Fernbedienung ö net sich die Mediathek, und der Gast kann die Tagesschau sehen, wann er will. Aber auch verpasste Sendungen, eine Serienepisode oder einen Film aus dem umfangreichen und kostenlosen Angebot wählen. Apps wie YouTube, Apps von emenkanälen, Nachrichtenplattformen und Onlinezeitungen, Webradios und Mediatheken ausländischer Sender ergänzen sinnvoll das bestehende Senderangebot.

Chromecast und Net ix

Mit Chromecast kann der Gast von mobilen Geräten direkt Filme und Sendungen aus seinen gewohnten Apps auf den TV streamen – das Smartphone wird zur Fernbedienung, der Hotelfernseher zum Grossbildschirm. Auch der Trend zum grossen Bildschirm überträgt sich eindeutig vom Wohnzimmer auf das Hotelzimmer – wie für den HD-Genuss ja auch erforderlich.

Professionelle Smart-TVs bieten vielfältige Voraussetzungen, die für den Hotelbetrieb notwendig sind. Über die herkömmlichen Hotelfunktionen hinaus muss der Smart-TV unter Einhaltung wichtiger

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Sicherheitsstandards mit dem Internet verbunden sein. Kommerzielle Smart-TVs sind hierfür ungeeignet. Die Internetvernetzung der Geräte kann über ein LAN-Netzwerk erfolgen, aber auch über das bestehende TV-Koaxialnetz mittels spezieller Modems.

Für die Integration weiterer Dienste oder für die zentrale Programmierung der Geräte lassen sich diese im Netzverbund über einen Server verwalten. Mit einer zusätzlichen Verbindung zum PMS kann Net ix implementiert werden. Der Gast kann sich einfach und sicher über seinen Account einloggen.

Sat-Empfang ein Auslaufmodell?

Satellitenempfang kann nach wie vor sehr interessant sein. Es lässt sich ein auf die Gästeherkunft abgestimmtes Grundangebot an frei empfangbaren Sendern zusammenstellen. Eine smarte, kompakte Kopfstation setzt die Programme direkt in IP-Streams um, entweder für eine IPTV-Anlage oder in die Kabelnetznorm DVB-C für eine Koax-Verteilung. Ergänzungen sind mittels direktem Sat-Empfang gezielt durchführbar, insbesondere für arabische und asiatische Programme, die gebührenfrei über verschiedene europäische Satelliten empfangbar sind.

Smarte Hotelinfos

Die Bedienober äche der Smart-TVs lässt sich für jeden Hotelbetrieb individualisieren beziehungsweise

personalisieren und bietet darüber hinaus Informationen wie die lokale Wetterinfo. Auch Hotelinfoseiten lassen sich mit relativ geringem Aufwand integrieren. Eine einfache Lösung ist die Einbindung des QR-Codes mit der Verlinkung zu den Gästeinfoseiten des Hauses. Mit diesem Angebot lässt sich die «Gästemappe» einfach und e zient digitalisieren. Verschiedene Möglichkeiten und Lösungen lassen sich individuell an den Hotelbetrieb und darauf dessen Anforderungen anpassen und anwenden.

Hotelmedia GmbH

Das schweizweit tätige Unternehmen ist auf die Planung und Realisierung von individuellen und zukunftsorientierten Hotel -TV- Lösungen spezialisiert. Joachim Koethe ist Gründer und Geschäftsführer der Hotelmedia GmbH. Er bringt über 33 Jahre breitgefächerte Erfahrung in Beratung, Planung und Installation von Hotelfernsehern, Satellitenempfangsanlagen und TV- Netzwerken mit.

www.hotelmedia.ch

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Themenzimmer im Seerose Resort & SPA, Meisterschwanden.

«Wir machen aus dem Hermitage das beste Schweizer Beach-Club-Hotel»

Das ist die Ambition für das Luzerner Hotel Hermitage. Ein Top-Beach-Hotel im Alpenland Schweiz zu realisieren, ist die faszinierende und etwas verrückte Idee des Verwaltungsrates. Im Gespräch erläuterte Patrick Döös, Verwaltungsrat und Miteigentümer, wie aus der Beach-Ambition eine Strategie wurde. Ute Dirks, seit letztem Herbst Generalmanagerin im Hermitage, will den Beach-Club-Lifestyle in der Luzerner Bucht umsetzen.

7° 05’ Nord / 8° 3’ Ost – das sind die Breitenund Längengrade von Luzern. Etwas näher am Nordpol als am Äquator gelegen. Beschützt wird die Stadt vom Pilatus, wo bis im Mai Schnee liegt. Dessen Gipfel ragt auf eine Höhe von 2128 Meter über Meer. Mehr Meer ist hier nicht. Ersetzt man das Meer durch den Vierwaldstättersee und ergänzt die «Einsiedelei» Hermitage mit ihren real existierenden Beach-Attributen –Marina, Jugendstil-Seebad, offizielle Station der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) –, so erscheint die strategische Ambition schon naheliegender. Vom Hotel Hermitage hat man einen einzigartigen Blick auf die Luzerner «Nobelherbergen», so Patrick Döös. Sie interessieren ihn jedoch nicht.

Der Verwaltungsrat der Hermitage AG hat anderes im Sinn, als sie zu konkurrenzieren. Sie wollen einen «TopBrand», der einen Hotel-Lifestyle nach Luzern bringt, den es am Zentralschweizer Meer noch nicht gibt.

Die einzigartige Lage des Hermitage ist denn auch die Grundlage, um den USP des Hauses strategisch weiterzuentwickeln. Patrick Döös: «Mit dem LifestyleAnsatz beleben wir diese Einzigartigkeit mit einer Seele und können über die Differenzierung und den Brand leveragen. Die Beach-Club-Positionierung ist für uns deshalb für die Gegenwart und vor allem für die Zukunft der wesentliche strategische Hebel.»

Was soll das Hermitage sein und was nicht? Warum gehen Menschen in einen Beach-Club? An einem besonderen Ort wollen sie das Leben geniessen, Sonne tanken, etwas erleben – sehen und gesehen werden. Der Beach-Club ist ein eskapistischer Ort. Und Patrick Döss setzt den Beach-Club in Beziehung zu einem grösseren Ganzen. «Im Grunde geht es den Gästen darum, für einen Moment aus der realen Welt in eine andere, perfekte Welt abzutauchen, aufzutanken und die Seele baumeln zu lassen; wie im Spa oder in den Ferien.»

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Happiness-Kultur für Gäste und Mitarbeitende

Die neue Beach - Philosophie im Hermitage wird nur erfolgreich sein, wenn sie vom Strategiepapier direkt ins reale Hotelleben umgesetzt werden kann. Den neuen Lifestyle tagtäglich realisieren müssen die rund 70 Mitarbeitenden.

Dafür hat sich die Generalmanagerin Ute Dirks einen Grundsatz in den Beach -Sand geschrieben: «Happy people make people happy.» Heisst konkret: «Die Mitarbeitenden dürfen die Infrastrukturen und Angebote des Hotels mitnutzen – Wellness, Bar, Beach.

Davon profitieren alle. Ich bekomme kompetentes Feedback. Es entstehen viele neue Ideen.

Dinge und Prozesse können rasch angepasst werden. So leben wir jene Happiness - Kultur, die wir im Beach - Club - Hotel für alle wollen, für die Gäste und die Mitarbeitenden.» Das ist für Dirks echtes Change - Management, weg von einer Nullfehlermentalität oder dem Abarbeiten von Checklisten. phg

Wie will man diesen Lifestyle im Hotelalltag realisieren? «Mit ‹professioneller Lockerheit›, so hat es Ute Dirks beim Eintrittsgespräch mit mir zusammengefasst. Das tri t es gut. Leichtigkeit ist angesagt. Ein Boutique-Hotel mit individuellen Angeboten für eher junge Leute, die bereit sind, den Preis für ein tolles Erlebnis zu zahlen», erörtert Patrick Döös. Angesprochen werden sollen «mündige Gäste», die von «mündigen Mitarbeitenden» angesprochen werden. Man will Mitarbeiterpersönlichkeiten mit «Ecken und Kanten, nicht rund trainierte, abgeschli ene, sondern auch mal einen spannenden Freak mit Haltung», meint er.

Um sich der Idealvorstellung des neuen Hermitage noch konkreter zu nähern, lässt sich weiter fragen, was man nicht will. Auch davon hat Patrick Döös eine klare Vorstellung. «Keinen roten Teppich. Niemand soll sich fragen: Kann ich mir hier einen Bar-Drink

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leisten? Wir wollen eine tiefe Eintrittsschwelle. Der moderne Luxus ist das Erlebnis.» Generalmanagerin Ute Dirks fügt hinzu: «Es gibt keine Musterung der Gäste durch Livrierte am Eingang.» Erlebnis, Emotion, Economic und Exzellenz, auf diese vier E lässt sich der neue «urbane, kosmopolitische Touch» der Brand des neuen Hermitage trimmen. Das wollen Verwaltungsrat und Generalmanagerin erreichen, das ist ihre Ambition und ihr Anspruch.

Keine Kopie, keine Vorbilder Champagnerähnlich schäumt Patrick Döös vor Begeisterung, wenn er vom neuen Beach-Club-Lifestyle erzählt. Die Beach-Club-Kultur werde etwas an den Vierwaldstättersee bringen, was man hier in den letzten 30 Jahren nicht hatte. « e place to be, ein Ort, wo man happy ist» soll es werden statt «nur» der Ort mit der einzigartigen Terrasse direkt an den blauen Seegestaden.

Angestrebt wird eine «Top-Positionierung als Basis für den Erfolg». Vorbilder hat man nicht. Man will keine Kopie kreieren; weder vom Nikki Beach in St. Tropez noch von dem in Ibiza, Dubai oder Miami. Die seien für den Vierwaldstättersee zu «stereotyp, zu jetset-, zu VIP-mässig», sagt Döös. Man will noch stärker werden, «wo man schon top ist – beim Lifestyle und beim See. Wir sind das einzige Hotel in der Schweiz, das diese Kombination bietet. Nur, noch weiss es niemand.» Diese verwaltungsrätliche Vision gilt es, Realität werden zu lassen. «Die Idee sichtbar zu machen, ist meine Aufgabe», sagt die erfahrene Generalmanagerin Ute Dirks ruhig, voller Energie und bereits mittendrin, die Herausforderung umzusetzen.

Üben und sich immer wieder nden

Der zentrale Baustein für das Gelingen des Projekts ist das Verhältnis zwischen Generalmanagerin und Verwaltungsrat. Das scheint zu stimmen, wie beide –

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Dirks und Döös – im Gespräch beweisen. Man lasse einander den nötigen Raum, die Arbeitsteilung funktioniere. «Die kurzen Wege zwischen Eigentümer und Management sind dafür entscheidend. Wir üben regelmässig den Weg, uns gegenseitig abzustimmen, dass keine falsche Richtung eingeschlagen wird», sagt Dirks. Döös kombiniert dazu: «Der Verwaltungsrat liefert die Hülle, die Strategie. Die Direktion muss ihr Leben einhauchen.»

Die Arbeitsteilung ist Döös wichtig. «Wir machen die Generalmanagerin nicht dauernd mit spontanen Ideen verrückt. Wir haben heute strukturierte, monatliche Sitzungen, in denen emotionslos, sachlich jeweils der Stand der Dinge in der Umsetzung der Brandingund der Immobilien-Strategie besprochen wird.»

Dann taucht der Begri «Übungssache» wieder auf. Er ist wohl die Grundlage, um die «exotische Idee» (Döös)

und die «fantastische Idee» (Dirks) des Beach-Clubs wirklich erfolgreich an den Strand und in die Hotelbilanz zu bringen. Dirks: «Es ist für uns eine Übungssache. Man muss sich immer wieder nden, immer wieder die Ursprungsidee des Beach-Club-LifestyleHotels checken.»

«Wir sind nicht Mäzene»

Die Hermitage-Eigentümer, heute die Familie KoppDöös, haben nicht nur eine Beach-Hotel-Ambition, sondern stehen in der Tradition des Hauses mit seinem grossen Umschwung, das seit 1953 in Familienbesitz ist. «Wir wollen eine gesunde Finanzierung, keine Überschuldung. Die Investitionen wollen wir aus dem Cashow bezahlen können.» Selbstverständlich wolle und müsse man auch mit der neuen, selbst gewählten BeachClub-Strategie erfolgreich sein. Diese Haltung gehört seit jeher zur Philosophie des Familienunternehmens.

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Beach - Liegestühle ein Sehnsuchtsort.

Der Traum vom eigenen Hotel

«Das eigene Hotel ist ein realisierter Traum von Fritz Kopp - Dober, der 1953 das Hotel Hermitage kaufte», blickt Patrick Döös zurück. Die Faszination Hotel, der Traum vom eigenen Hotel ist heute bei vielen Menschen verbreitet. Wie eh und je. Immer wieder liest man vor allem von reichen Leuten, die sich ein Hotel kaufen, die sich ein Hotel leisten (können). Wegen des Geldes, das mit einem Hotel zu verdienen sehr schwierig und anspruchsvoll ist, tun sie es kaum. Zumal sie schon viel davon haben. Warum kaufen sich Reiche ein Hotel, Patrick Döös? Er überlegt lang und länger. Sein Erklärungsversuch verfolgt zwei Pisten. Die eine: Man versucht, für sich «Sichtbarkeit» zu erreichen, indem man «die Welt ins eigene Haus holt». Damit verbunden sei wohl auch der Wunsch, ein gewisses Prestige zu erreichen. Solche Überlegungen, so erklärt er sich die Sache, seien möglicherweise begehrenswert für Menschen, die in «abstrakten Branchen», in eher «trockenen Unternehmen», im Businessto - Business - Feld tätig seien. Dort stünden nicht der Umgang mit Menschen und Lifestyle im Zentrum. Den Umgang mit Menschen und Gastfreundschaft biete ein Hotel selbstverständlich.

«Herkunft, Heritage» ist seine zweite Gedankenpiste, die er als Motivation für einen Hotelkauf nennt. Sich mit einem Hotel ein sichtbares Erbe, eine Herkunft zu schaffen, könnten Gründe sein. Er führt den Gedanken weiter und meint, es gehe darum, sich einen eigenen «Ort» zu schaffen. Einen Ort, mit dem man sich identifizieren könne und der für die eigene Familie stehen soll. Neben einem Hotel seien auch Weingüter oder Schlösser beliebte Identifikationsorte. Allen historischen Gebäuden, die man zu seinem Erbe (Heritage) und zu seinem (neuen) Herkunftsort machen will, ist eines eigen: Man muss neben grossem Engagement viel Geld hineinstecken. Vielleicht lässt sich so die ungebrochene Lust auf Hotels erklären; wenn sie denn erklärt werden soll. phg

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Patrick Döös, Mitglied des Verwaltungsrats. Ute Dirks, General Managerin.

Kompetenz und Excellence als nachhaltige Strategie

Excellence in allem, was man tut. Das ist der hohe, selbst gestellte Anspruch, den die Her mitage - Eigentümer und der Verwaltungsrat erreichen wollen. So hat man im Verwaltungsrat die Hotelkompetenz durch Michael Thomann, den versierten Praktiker und sattel festen Theoretiker, ergänzt. Die Digitalisierung wurde in den letzten zwei Jahren auf einen sehr hohen Stand gehoben (inkl. Commercial). Dabei versteht das Hermitage unter Commercial das digitale Zusammenführen von RevenueManagement, Distribution, Sales und Marketing. So wurden neue Prozesse definiert und eingeführt, inklusive Pricing und Vertriebsstrategie, sowie neue Systeme angeschafft (Duetto etc.). Das Onlinemarketing (inkl. Website) hat man optimiert, gemeinsam mit dem Branding die Customer- Journey neugestaltet, emotio nalisiert und auf die neuen Kundensegmente ausge richtet.

«Wir haben viel in die Entwicklung der Werte, der eigenen Kultur und des Brand investiert. Dazu gehörte auch, dass wir uns beim Umbauprojekt bewusst für das sehr renommierte Architekturbüro Herzog & de Meuron entschieden», führt Patrick Döös mit spürbarer Begeisterung aus, die durchdringt. Das Vorhaben, das beste Beach - Club - Hotel der Schweiz zu werden, ist keine Eintagsfliege. Dessen ist man sich bewusst. So wird die Umsetzung der strategischen Entscheide und der Investitionen für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft engagiert begleitet. Das Familienunternehmen will den Erfolg. Man ist mit voller Überzeugung und angemessenem Controlling bei der Umsetzung am Werk. «Denn», so Patrick Döös, «wir gehen ins Risiko und tragen die unternehmerische Verantwortung.» Hört man Patrick Döös aufmerksam zu, so spürt man die Gestaltungskraft förmlich, die in der Strategie Beach - Club -Hotel und in den Leuten steckt, die in Luzern zu neuen Ufern zum Strand aufgebrochen sind. phg

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Patrick Döös: «Wir haben das Hotel immer unterhalten, nicht bloss Abschreibungen gemacht.» Damit erinnert er an die Prinzipien von Patron Fritz Kopp sen., den Grossvater seiner Frau und Verwaltungsratspräsidentin der Hermitage AG, Barbara Kopp. Als Getreidegrosshändler hatte Fritz Kopp das Hotel 1953 gekauft und es bis zu seinem Tod 1980 stetig innovativ weiterentwickelt. So baute er einen Tanzsaal, eine Kegelbahn, eine Minigolfanlage und das Garni-Hotel Bellevue. Später kam der Tennisplatz hinzu und man organisierte mediales Show-Kochen mit Prominenten. Es galt, immer auf der Höhe der Zeit zu sein, um das Hotel wirtschaftlich zu führen und zu nanzieren. Damals wie heute haben die Eigentümer ein klares unternehmerisches Selbstverständnis, führt Patrick Döös aus. «Wir sind nicht Mäzene.»

Synergie: Hotel und Wohnungen

Die Geschichte des Hotels Hermitage ist geprägt von der einzigartigen Lage – «eines der besten Grundstücke in der Luzerner Bucht» (Döös). Die Liegenschaft, das Grundstück rund um das Hotel, war immer ein wesentlicher Teil der unternehmerischen Entwicklung und Expansion. Man will «das nachhaltige Optimum» aus dem Hotel und seiner Umgebung herausholen. So gehört zur nächsten unternehmerischen Etappe, ergänzend zur Beach-Club-Strategie des Hotels, der geplante Bau von Wohnungen. Sie sollen oberhalb des Hotels in einer zur Liegenschaft gehörenden, bestehenden Wohnzone realisiert werden. Damit diversi ziert man einmal mehr und «realisiert das Potenzial».

Die Begründung für diese langfristige Entwicklung ist eine doppelte, wie Patrick Döös unspektakulär erläutert: «Als Eigentümer soll es uns wohl sein und es muss wirtschaftlich funktionieren.» Dabei liegt der Fokus auf dem Hotel, wo man als Idealgrösse rund 100 Zimmer anstrebt. Mit den geplanten Wohnungen werden Synergien entstehen. Die Mieter sollen die Hotelinfrastrukturen mitnutzen können. Noch ist das Zukunftsmusik. Die unternehmerische Partitur ist geschrieben. Die ö entlichen Prüf- und Bewilligungsverfahren laufen. Dennoch werden einige Jahre ins Land ziehen, bis die ersten Mieter sich am dannzumal bereits nicht mehr ganz neuen Hermitage-Beach werden vergnügen können. Aber bereits diesen Sommer können die Hermitage-Gäste und Hotelbesucher die neue Beach geniessen.

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Was nicht produziert werden muss, belastet auch nicht.

Eine waschbare Matratze kann den Neukauf von zwei herkömmlichen Matratzen ersetzen. *

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SWISSFEEL - mit nachhaltiger Produktnutzung Umwelt und Finanzen schonen

Individuell – massgefertigt und persönlich

Das Hotel Hermitage hat im letzten Jahr einen enormen Wandel in der Innenund Aussengestaltung gemacht. Das Möbel- und Einrichtungsgeschäft Livingdreams hat den gesamten Bereich des neuen Beach Clubs konzipiert, auf Mass gefertigt und umgesetzt. Verschiedene Innenräume haben ebenfalls ein «Facelifting» erhalten, darunter die Billiard-Lounge, die Seminarräume, die Toiletten und das Spa; alle diese erscheinen nun einem neuen, modernen Look.

Die schönen alten Ledersessel des Hotels konnten dank dem Einfärben der Rahmen in der Farbe des neuen Teppichs bestehen bleiben. So konnten Ressourcen gespart und durch modernes «Upcycling» neues Leben in die Billiard Lounge eingehaucht werden. Der ganze Raum wurde mit einer Designer-Tapete umgestaltet, wobei derselbe Druck sich in Kissen und Lampen wieder ndet. Auch der Spa-Bereich wurde mit wenigen Handgri en wohnlich gestaltet. Um die Corporate Identity zu unterstreichen, hat Livingdreams die Badetücher des

Spas und des Beach Clubs, wie auch die Gartenbeleuchtung mit dem neuen Logo versehen lassen. So ist im Beach Club ein Look entstanden, der das schöne alte Seebad ehrt und mit der heutigen, modernen Zeit vereint. Die qualitativ hochwertigen Gartenmöbel werden mit wetterfesten Matratzen und Kissen ausgestattet. Dank neusten Technologien der Sto e eignen sich diese besonders für die Hotellerie, denn sie sind UV-beständig, abziehbar, waschbar und wetterfest. Abgerundet wird der Beach Club mit dekorativen Einzelheiten und den windstabilen und personi zierten TUUCI-Sonnenschirmen.

We Love to inspire you

Livingdreams stellt Möbel und Lampen für den In - und Outdoor- Bereich nach Mass und eigenem Design her. Durch die lange Erfahrung in der Beratung und Visualisierung kann das Design -Team immer auf die Kunden zugeschnittene Lösungen entwickeln.

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Outdoor Kissen in jeder Grösse

Speziell designtes Badetuch mit Corporate Identity

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Lounge Deko Konzept mit Tapete und Teppich Teak Daybed mit Bambusdach
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Teak Möbel neu designt für Beach Club
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Geschichten aus dem Musterzimmer

Ich freue mich, Ihnen in der Architektursparte ein neues Format vorstellen zu können. Meine Kolumne wandelt sich zu Geschichten aus dem Musterzimmer.

Ein Muster ist immer ein Abriss oder Auszug eines grösseren Ganzen. Es dient dazu, sich an etwas Neues, Anderes heranzutasten und somit Klarheit zu bekommen, ob etwas passt oder nicht. Es hilft, die Vorstellung zu festigen, spricht unsere Sinne an. Alles immer im «kleinen» und geschützten Rahmen. Es kann gefallen, oder auch nicht. Es soll funktionieren, darf oder soll aber auch scheitern, um daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen damit Ideen verbessert werden können.

Geschichten und Storys mit diesen Aspekten und anderen Blickwinkeln sollen zum (Nach-)Denken anregen. Im Format «Musterzimmer» wollen wir Neues kennenlernen, entdecken, Erfahrungen sam-

meln und vielleicht, wer weiss, auch einmal scheitern. Wichtig für den Eintritt ins Zimmer ist ein o ener, freier Geist, der Raum für Neues zulässt und neugierig ist.

Ich freue mich, in den kommenden Ausgaben der «Hotelière» Gedanken und Erlebnisse zu teilen, über verschiedene Orte und Räumlichkeiten zu berichten, über emen und Ansichten zu philosophieren und diese neu zu denken. Oder einfach aus dem Nähkästchen … pardon … aus dem Musterzimmer zu erzählen.

Der Autor

Ivo Christow ist Head of Design und Mitglied der Geschäftsleitung der Krucker Partner AG in Rothenburg.

Dort führt er sein Team mit starkem Fokus auf Storytelling und Inszenierung. Einzigartige und aussergewöhnliche Konzepte schaffen ist seine Leidenschaft.

Die Krucker Partner AG hat sich auf Hotel - und Gastro nomiegestaltung spezialisiert.

www.krucker.swiss

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Welchen Luxus braucht ein Gast?

Luxuriöse Innenarchitektur bezieht den Wandel der Zeit, die sich verändernden Werte, mit ein. Sie kommuniziert ehrlich mit der Umgebung. Sie richtet neu zu gestaltende Räume mit Feingefühl ein.

Sabine Hartl *

Für den Feriengast ist die Entscheidung, sich in einem Hotel- oder Gastrobetrieb zu erholen, bereits der erste Schritt zum luxuriösen Erlebnis. Die gewohnte Umgebung zu verlassen und sich auf Neues und Anderes einzulassen. Die Erwartungen am neuen Ort an die Innen- und Aussenräume sind gross, eine Enttäuschung wird nicht eingeplant. Der erste Eindruck am Zielort zählt.

Bereits der Aussenraum mit Bepflanzung und Sitzgelegenheiten kann hier durch die geschickte Gestaltung wirkungsvoll sein und positive Emotionen auslösen. Der nächste Schritt in den Empfangsbereich gehört zu den Highlights der Innenarchitektur. Hier nimmt der Gast schnell und kurz das Raumgefühl auf und trifft für sich eine Entscheidung.

Luxus im Heute

Wie kann dem Gast das Gefühl von luxuriösem Lebensraum vermittelt werden?

Der Begriff «Luxus» hat sich in den letzten Jahren verändert und erweitert, ein Paradigmenwechsel hat stattgefunden. Im Heute hat Luxus für den Menschen Bedeutungen wie Zeit haben, Entschleunigung, Konzentration auf das Wesentliche, Aus-

gleich und Ruhe, sportliche Betätigung, Freizeit und Familie, Freunde treffen.

Die Werte und die Suche nach dem luxuriösen Leben werden sich weiter wandeln. Standardisierte Angebote verlieren an Attraktivität. Gewünscht werden überzeugende, nachhaltige Konzepte mit möglichst viel wild wachsender Natur. Die Reisenden schätzen die anderen Menschen und nutzen die Gelegenheit für den kommunikativen Austausch und das Beisammensein. Die Gewohnheiten des Alltags verlassen, und von zu Hause entfliehen und an einem anderen Ort neue Inspirationen finden, das zieht Menschen an. Dort liegt die Chance der HospitalityBranche.

Nachhaltige Konzepte

Die steigende Komplexität und die Verknappung der Ressourcen führen die Trends in eine Richtung der allgemeinen Zurückhaltung und Unsicherheit, die im Gegensatz zu den erwähnten Entwicklungen stehen. In diesem Kontext sollte der Einsatz von finanziellen Mitteln für luxuriöse Einrichtungen neu überlegt werden. Die heutigen Reisenden sind besser informiert und werden sich Projekten mit nach-

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haltigen Konzepten eher zuwenden. Geplant werden könnten Einrichtungen oder Einbauten aus einheimischen Hölzern, Bettwäsche aus inländischer Produktion oder Wände mit Lehmputzen.

Die sozialen Umbrüche verändern auch die Er wartungen an ein Hoteldomizil und an die Freizeitgestaltung. Hier sind Angebote gefragt, die neue Ansprüche an die Konzepte und die Innenarchitektur stellen. Auf das Yoga-Retreat wird in Zukunft mehr Wert gelegt als auf kostspielige Konsumgüter. Essen an langen Tischen als Alternative im Grossraum mit interessanten Aus-

und Durchblicken fördern das Erlebnis und die Zufriedenheit. Das Bedürfnis nach Platz in gemeinschaftlichen Räumen und grosszügigen Privatbereichen prägt heutigen Luxus – mehr Raum, weniger, aber abwechslungsreiche Einrichtungen.

Modulare Möglichkeiten

Passende Unterhaltungen und Veranstaltungen in den Hotelräumen oder der Region laden die Gäste ein und motivieren zur Ruhe oder Aktivität. Wie lässt sich da der moderne Raum mit den Bedürfnissen des heutigen Menschen vereinen? Modulare Möbelsysteme könnten eine Möglich-

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Historischer Bestand eines Bades mit modernen, schlichten sanitären Einbauten. Die Streifen auf der Wand wurden vom Maler von Hand aufgestrichen.

Bild links: Die Raumkomposition mit passendem Material - und Farbkonzept. Eine gute Beleuchtung in Räumen ohne Tageslicht ist besonders wichtig.

keit zur Veränderung der Nutzung von Räumen sein. Das Einbinden von Beleuchtungs- und digitaler Technologie in der Innenarchitektur bietet viele neue Möglichkeiten für transformale Architektur.

Die sozialen Veränderungen werden die Konzepte und das Angebot der Innenarchitektur weiter prägen. Die Grundsätze einer gut durchdachten Raumgestaltung aber nicht wesentlich verändern.

Raumkompositionen mit klaren Raumstrukturen, passenden Material- und Farbkonzepten, akustischen Massnahmen, einer e ektiven Beleuchtung sowie einem guten Styling sind und bleiben wesentliche Elemente einer hochwertigen Innenarchitektur. Nicht die Quantität, sondern die Qualität sollte im Vordergrund stehen.

Die Feriengäste und Businessleute werden die nicht mit Firlefanz überladenen Räume mit authentischen Materialien zu schätzen wissen.

Damit neue Räume entstehen können, ist die enge Zusammenarbeit von Fachplanern und Bauherren notwendig. Der Informationstransfer von Konzeptideen in Verbindung mit der Raumgestaltung sollte klar de niert werden. Luxuriöse Einrichtungen müssen nicht kostspielig sein, aber überzeugend und selbstbewusst geplant, und ausgeführt und vor allem professionell geführt werden. Der Gast braucht insbesondere eine Umgebung, welche den Wandel der Zeit einbezieht, die ehrlich kommuniziert und mit Feingefühl eingerichtet wurde.

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* Sabine Hartl ist Innenarchitektin und Geschäftsführerin der Firma Architektur + Raumdesign in Baden. Räume mit viel Tageslicht und natürlicher Bepflanzung steigern den luxuriösen Mehrwert.

Bei der Lohngestaltung besteht Spielraum

In Zeiten mit Fachkräftemangel verlieren Mindestlöhne ihre Relevanz. Wer sich an den Mindestlöhnen orientiert, findet inzwischen kaum mehr das nötige qualifizierte Personal. Heute geht es vielmehr darum, für das mittlere Kader oder für Küchenpersonal lohnmässig attraktiv zu sein. Deren Lohnvorstellungen haben sich nach oben verschoben. Um dem gerecht zu werden, muss man den Spielraum innerhalb des L-GAV kennen. Spielraum besteht nämlich.

Im Art. 10 des L-GAV sind die Mindestlöhne definiert. Die Arbeitsmarktlage hat dazu geführt, dass sich Betriebe nur noch selten daran orientieren und damit Gefahr laufen, die Mindestlohngrenzen zu verletzen. Diese Aussage behält ihre Gültigkeit, obwohl die Mindestlöhne auf 2023 um 100 und mehr Franken pro Monat erhöht wurden. Wer Personal für das mittlere Kader oder die Küche sucht, der wird nicht erfolgreich sein, wenn er Lohnangebote im Bereich der Mindestlöhne macht. Die Lohnerwartung bewegt sich eindeutig nach oben. Die Marke von CHF 6750 Lohn pro Monat kommt immer mehr in den Fokus.

L-GAV gibt Spielraum

Der Art. 15 Ziff. 7 L-GAV definiert, dass bei einem Lohn von CHF 6750 und mehr pro Monat die Überstundenentschädigung im Rahmen des Gesetzes frei vereinbart werden kann. Wenn auf das Gesetz verwiesen w ird, so ist Art. 321c Abs. 3 OR gemeint. Dort steht, dass in einem schriftlichen Vertrag von der Regel abgewichen werden kann, dass 25 Prozent Lohnzuschlag auf Überstunden bezahlt werden muss. Im Ergebnis bedeutet dies, dass vertraglich die Überstundenentschädigung sogar ganz ausgeschlossen

werden kann. Bezogen auf unsere Branche ist dies aber eben erst möglich, wenn der Lohn bei CHF 6750 liegt.

Allerdings müssen auch dann die Vorgaben des Arbeitsgesetzes, vorab die 50-Stunden-Woche, eingehalten werden. Bei einem Lohn von CHF 6750 hat der Arbeitgeber faktisch die Option, höchsten 50 Stunden pro Woche «einzukaufen».

Überstunden im Voraus «einkaufen»

Weiter sieht der L-GAV vor, dass, unabhängig von der Lohnhöhe und wenn gewisse heute übliche Bedingungen wie saubere Zeiterfassung und Kommunikation der Saldi eingehalten werden, die Überstunden ohne Zuschlag bezahlt werden müssen. Überstunden sind damit nicht mehr teurer also normale Stunden, im Gegenteil (siehe Beitrag in «Hotelière» 01/2023). Damit wird die Möglichkeit attraktiv, vertraglich eine gewisse Menge Überstunden «einzukaufen» und im Gegenzug dafür einen höheren Lohn zu vereinbaren. Für Mitarbeitende ist es häufig zentral, einen gewissen Lohn zu erhalten. Die Menge der dafür zu leistenden Stunden ist ihnen weniger wichtig. Sieht der Arbeitsvertrag beispielsweise einen Totallohn von CHF 5600 vor und definiert, dass CHF 300 davon als Akontozah-

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lung für zu leistende Überstunden bezahlt wird, ist das rechtens. Der faktische Lohn (welcher so ausgewiesen werden sollte) beträgt in diesem Fall CHF 5300. Bei diesem Lohn und vereinbarter 42-Stunden-Woche kostet die Überstunde CHF 29.05. Mit der Akontozahlung kauft man sich deshalb rund zehn Überstunden pro Monat oder faktisch eine 44-bis-45-Stunden-Woche ein. Wichtig ist dann, dass der betro ene Mitarbeiter diese Überstunden dann auch leistet. Die Ausgestaltung des Vertrages kann herausfordernd sein. Stichworte dazu sind Ferien oder der 13. Monatslohn sowie Lohn bei Krankheit. Es lohnt sich deshalb vermutlich, professionelle Hilfe beizuziehen.

CHF 6750 Lohn kann «günstiger» sein als

CHF 6000 Lohn

Mitarbeitende können auf eine Überstundenentschädigung gänzlich verzichten, wenn die Lohnhöhe stimmt. Die Höchstarbeitszeit nach Art. 9 Abs. 1 Bst. b ArG von 50 Stunden pro Woche ist aber immer einzuhalten. Aus Sicht der Arbeitgeberin ist wesentlich, was eine Arbeitsstunde kostet. Eine Mitarbeiterin, welche willens ist, im Schnitt 50 Stunden pro Woche zu arbeiten, und einen Lohn von CHF 6750 erhält, kostet pro Stunde CHF 31.07 brutto (6750 : [365 : 12 :7× 50]). Ein

Der Autor dieses Beitrags ist seit 1994 Dozent für Arbeitsrecht an der SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern. Hauptberuflich ist er in der von ihm gegründeten Anwaltskanzlei Schwegler & Partner Rechtsanwälte und Notare AG in Menznau (LU) tätig. 2020 hat er die correct.ch ag gegründet, die arbeitsrechtliche Dienstleistungen für die Hotelund Gastrobranche anbietet. Ein Produkt der Firma ist «correctTime», eine Zeiterfassung, die nach L- GAV und ArG korrekt rechnet.

Mitarbeiter mit einem Lohn von CHF 5670 und einer 42-Stunden-Woche kostet gleich viel (5670: 182.5).

Wenn sich Arbeitgebende dessen bewusst sind, o erieren sie bei Lohnvorstellungen von um die CHF 6000 oder mehr besser von sich aus den Lohn von CHF 6750 monatlich. Sie weisen aber darauf hin, dass im Regelfall 50 Stunden pro Woche gearbeitet wird. Die wenigsten Mitarbeitenden werden dieses Angebot ausschlagen. Wichtig ist dann, dass die Überzeitkompensation schriftlich vereinbart ist. Ebenso wichtig ist, dass am Schluss des Anstellungsverhältnisses keine Überzeitstunden im Saldo mehr vorhanden sind. Denn Überzeitstunden sind nach bundesgerichtlicher Rechtsprechung zu 125 Prozent zu entschädigen.

Weil teilweise falsche Vorstellungen existieren, wann Überzeit kompensiert wird, zum Schluss noch der Hinweis: Wenn weniger als 50 Stunden pro Woche gearbeitet wird, gilt dies als Überzeitkompensation. Vorstellungen, dass Überzeitstunden erst kompensiert werden, wenn weniger als 42 Stunden pro Woche gearbeitet wird, sind falsch.

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Martin Schwegler, lic. iur. /RA

KI löst Metaverse ab –SHS-Academy-Alumni erleben ITB Berlin

Die ITB Berlin, die Leitmesse der globalen Reiseindustrie, war dieses Jahr Gastgeber für Alumni des Lehrgangs Executive Diploma in Hospitality: Director of E-Commerce der SHS Academy und der Hotel & Gastro Union. Der Erfahrungsbericht entstand anlässlich der Swiss Innovation Tour an der ITB Berlin 2023.

Immer mehr Risikokapital fliesst in Softwarefirmen. Dieser Eindruck wurde in zahlreichen Gesprächen an der ITB gefestigt. Es zeigte sich, dass mit überaus spannenden Entwicklungen im Bereich Automatisierung gerechnet werden darf. Spannend ist auch der Umstand, dass, nachdem 2021 alle vom Metaverse gesprochen hatten, nun eindeutig das Thema KI im Vordergrund stand. Aufgefallen ist das vor allem in den Bereichen Textgenerierung und Marketingunterstützung. Schliesslich sehen wir ein Comeback des Themas Direktbuchungen. Hoteltechnologielösungen aus unterschiedlichen Bereichen widmen sich dieser Thematik. 2023 könnte auch das Jahr des Durchbruchs der CRMSysteme in der Individualhotellerie sein.

Ausbildung on Tour

Der Besuch der ITB war Teil der Swiss Innovation Tour 2023, einer sorgfältig organisierten Reise für ausgewählte Dozenten und Alumni. Die Tour umfasst den Besuch von bedeutenden europäischen Fachmessen im Bereich der Hoteltechnologie. Die SHS-AcademyFaculty wählt die Aussteller und Keynotes aus, um den Teilnehmern die relevantesten und aufregendsten Innovationen und Entwicklungen zu präsentieren.

Zum Rahmenprogramm gehören eine Food- und Hoteltour, Treffen mit lokalen Hoteliers und Gastronomen sowie das Swiss-Innovation-Tour-Dinner, an dem alle Teilnehmenden teilnehmen. Die Hauptziele dieses Projekts sind die Förderung des technologischen Verständnisses der Schweizer Hotellerie durch aktiven Know-how-Transfer, der Aufbau einer weltoffenen Community und die Vernetzung mit internationalen Experten und Technologieanbietern.

Nützliche Erfahrungen

Die Ehemaligen des Lehrgangs Director of E-Commerce äusserten sich begeistert über ihre Erfahrungen auf der ITB Berlin. Joana Heim, Front of House Manager im Hotel Bellevue Palace Bern, betonte die zahlreichen Eindrücke und die Grösse der Messe: «Es war eine intensive, lehrreiche und tolle Zeit, die wir in Berlin erleben durften, und eins steht fest, es war nicht mein letzter Besuch der ITB.» Auch Rodman von Heeren, Cluster Revenue Manager bei der HR Group, spricht von einer inspirierenden Erfahrung und einer hilfreichen für die Reise- und Messeführung. «Ich bin sehr dankbar, dass ich an der Swiss Innovation Tour teilnehmen und unzählige Erlebnisse mitnehmen durfte.»

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Die Alumni nutzten die Gelegenheit, Neuheiten zu entdecken, Fragen zu stellen und neue Kontakte zu knüpfen. Sie hatten auch Zeit, die Messe selbstständig zu erkunden und sich von den vielfältigen Angeboten inspirieren zu lassen. Lars Peterat Rooms Division Manager im Hotel Restaurant Helvetia in Zürich, erwähnt die Wichtigkeit des sorgfältig vorbereiteten

Programms: «Uns war sofort klar, dass ein planloses In-die-Messe-Tauchen zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis führen kann. Der thematisch gut aufgebaute Meetingkalender führte uns während zweier Tage von einem interessanten Dialog zum nächsten.»

Movetia unterstützt Weiterbildung

Die Studienreise Swiss Innovation Tour an die ITB Berlin wurde unterstützt durch Movetia, die nationale Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität im Bildungssystem. Ob in der Schweiz, in Europa oder weltweit, Movetia fördert und unterstützt Aktivitäten für Austausch, Mobilität und Kooperation in allen Bildungsbereichen. So auch in der Erwachsenenbildung für die Schweizer Hotellerie.

www.movetia.ch

Save the date –

Swiss Innovation Day

Ein besonderes Weiterbildungsangebot bietet auch der inspirierende Swiss Innovation Day der SHS Academy. Der achte Swiss Innovation Day ist dem Thema «The Future of Pricing» gewidmet. Er findet am 28. und 29. August 2023 im Trafo Baden statt.

www.swissinnovationday.ch

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Werte und Zusammenarbeit sind der Schlüssel zum Erfolg

Das erste HR & Employer Branding Camp in der Schweizer Hotellerie fand am 21. und 22. März 2023 im Hotel Vitznauerhof statt. Die begeisterten Teilnehmer entwickelten gemeinsam innovative Ideen und gingen mit konkreten Lösungsansätzen zur Bewältigung des Fachkräftemangels in der Branche nach Hause.

Organisiert von Hotel & Gastro Union, SHS Academy und HSMA Deutschland e. V., wurde der Event von Movetia, der Schweizer Agentur für Austausch und Mobilität, gefördert. In der o enen Atmosphäre des Barcamp-Formats kamen Fachleute aus der Hotellerie zusammen, um sich auszutauschen und gemeinsam Strategien zu entwickeln.

Erfolgreiche Strategieprozesse

Ein zentrales ema des Camps war die Bedeutung von Werten und Zusammenarbeit, um Strategieprozesse erfolgreich zu gestalten. Die Teilnehmer betonten, dass Werte, Vision und Mission nicht nur am Anfang eines Prozesses stehen sollten, sondern diesen auch abschliessen müssten. Dabei gilt es, ein Produkt so zu gestalten, dass sich die Mitarbeiter damit identi zieren können und die Unternehmenskultur in Übereinstimmung mit der Realität steht.

Die Teilnehmenden im angeregten Austausch beim Lunch im Hotel Vitznauerhof

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Risikobereite, o ene Führungskräfte

Die Rolle der Führungskräfte war ein weiterer wichtiger Aspekt des Camps. Diese sollten die versprochenen Werte verkörpern und eine o ene, risikobereite Haltung einnehmen. Die Bereitschaft, Kritik anzunehmen und Verantwortung abzugeben, wurde als entscheidend für eine e ektive Führung angesehen. Die Teilnehmer diskutierten auch die Bedeutung von Lernbereitschaft sowie die Notwendigkeit, eine Community innerhalb des Unternehmens zu scha en. Eine gute Stimmung und die Bereitschaft der Mitarbeiter, verschiedene Tätigkeiten im Betrieb zu übernehmen, wurden als Zeichen einer erfolgreichen internen Wertekultur betrachtet.

Das Camp bot den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Erfahrungen im Bereich Kündigungsgespräche und digitales Recruiting auszutauschen. Dabei wurden sowohl bewährte Methoden als auch innovative Ansätze diskutiert. Die Sessions gaben den Teilnehmern wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Chancen, die der Fachkräftemangel in der Hotellerie mit sich bringt. Im Rückblick kann das erste HR & Employer Branding Camp in der Schweizer Hotellerie als spannender erster Wurf bewertet werden, der in die Betriebe ausstrahlen wird. Es gilt nun, an diesem ema dranzubleiben und die Attraktivität der Branche nachhaltig zu verbessern.

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Diplomfeier der Director of E-Commerce

Eine inspirierende Feier der Vielfalt und der Innovation in der Schweizer Hotelbranche: Die Diplomfeier des Executive Diploma in Hospitality – Director of E-Commerce.

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Die Abschlussklasse 2022 des Lehrgangs Director of E- Commerce.

Am 20. März 2023 fand im KKL Luzern die Diplomfeier des Executive Diploma in Hospitality: Director of E-Commerce statt. 26 Absolventen aus verschiedenen Regionen und Altersgruppen der Schweiz wurden für ihre Leistungen geehrt. Die Feier unterstrich die Bedeutung der digitalen Transformation in der Schweizer Hotellerie und zeigte die Rolle innovativer Bildungsansätze für die Branche.

Digitale Landschaft

Timo Albiez, Vizedirektor der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern und Prüfungsorgan des Lehrgangs, betonte in seiner unterhaltsamen Rede die Wichtigkeit der ständigen Weiterentwicklung und der Anpassung an die sich verändernde digitale Landschaft. Er lobte die Absolventen für ihr Engagement und ihre Entschlossenheit, die Schweizer Hotellerie in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

Director of E-Commerce

2022 – die erfolgreichen Absolventen

Corina Buff

Sabine Dornfeld

Timo Dübendorfer

Ruzica Dujmic

Daniel Hahne

Joana Heim

Jonas Irmscher

Silvio Janik

Isabelle Kern

AnneKlaus

Nicole Klett

Matthias Kögl

Susan Silvia Lienert

Manuela Maur

Laura Merkel

Philip Silvan Moser

Michelle Müller

Larissa Muralt

Nadine Oechslin

Lars Peterat

Daniel Prediger

Christof Rigert

Marcus Röder

Idangela Suraci

Rodman von Heeren

Claudia Winandi

Das Executive Diploma in Hospitality: Director of E-Commerce ist ein innovatives Weiterbildungsprogramm, das sich an Hotelpro s richtet, die ihre Kenntnisse in Revenue-Management, Digital-Marketing und E-Commerce erweitern möchten. Der Lehrgang kombiniert Präsenzunterricht in ausgewählten Schweizer Seminarhotels mit Onlineformaten und ermöglicht eine exible, praxisorientierte Bildungsoption.

Die Absolventen haben gelernt, wie ein Hotel und dessen Leistungen heute online verkauft und nachhaltige Umsatzsteigerungen erzielt werden können. Mit ihrem neu erworbenen Wissen sind sie gut gerüstet, um in der wettbewerbsintensiven Hotelbranche erfolgreich zu sein.

Change-Agents

Die Diplomfeier unterstrich die Bedeutung von lebenslangem Lernen und persönlichem Wachstum in der Hotelbranche. Die Trägerorganisationen, Hotel & Gastro Union und SHS Academy, sind stolz darauf, diesen zukunftsweisenden Bildungsansatz zu unterstützen. Die Studienleitung gratuliert allen Absolventen herzlich und wünscht ihnen viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg in der Schweizer Hotelbranche. Mögen sie mit ihrem neu erworbenen Wissen und ihrer Innovationskraft die Branche bereichern und als Change-Agents die digitale Transformation vorantreiben.

* Jordan Kestle ist der Geschäftsführer des Berufsverbandes Hotel & Gastro Union und Co-Studienleiter des Weiterbildungslehrgangs Director of E-Commerce. Er vertritt die Anliegen der Arbeitnehmern in verschiedenen Kommissionen der Berufsbildung.

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SHL-Studierende lernen, die Branche nachhaltiger zu gestalten

Nachhaltigkeit rückt weltweit immer mehr in den Fokus. Hotellerie und Gastronomie haben in diesem Bereich noch viel Optimierungspotenzial. Die SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern sieht als eine ihrer Kernaufgaben, ihre Studierenden umfassend für das Thema zu sensibilisieren und dafür auszubilden. Marcel Gabriel, Leiter Restauration und Nachhaltigkeitsbeauftragter der SHL, zeigt sechs Aspekte des Nachhaltig keitsunterrichts.

Herkunft der Lebensmittel kennen Zu wissen, woher die Lebensmittel stammen, die in Hotel- und Restaurantküchen weiterverarbeitet werden, hilft Unternehmen, umweltbewusstere Entscheidungen für die Lebensmittelbeschaffung zu treffen und hochwertige, frische Zutaten zu erkennen. So organisiert die SHL seit fast 30 Jahren eine zweitägige Exkursion zum Landwirtschaftlichen Zentrum in Salez. Dort packen die Studierenden auf dem Feld, beim Anbau und der Ernte von Früchten und Gemüse mit an. Sie verarbeiten in der Käserei Milch zu Käse und sind live bei der Fleischverarbeitung dabei. Der Besuch in Salez zeigt jeweils grosse Wirkung, stelle ich jeweils fest. Nach den Tagen in Salez schätzen die Studierenden den Wert und die Qualität der Nahrungsmittel noch mehr als zuvor.

Food-Waste

reduzieren

Etwa ein Drittel des produzierten Abfalls in der Gastronomie ist Food-Waste. Um dem entgegenzuwirken, ist ein professionelles Food-Waste-Management entscheidend. Im Rahmen des ersten Semesters Küche arbeiten SHL-Studierende mit Kitro, einer hochmodernen Lösung zur Messung und Überwachung von Lebensmittelabfällen. Dank der Implementierung dieses Systems im SHL-Ausbildungsrestaurant erleben die Studierenden die Herausforderung von Food-

Waste direkt und beispielhaft. Im Unterricht werden die aufgezeichneten Daten analysiert und Optimierungen diskutiert. Dies stärkt das Bewusstsein für das Thema. Die Studierenden lernen ein effektives Werkzeug kennen, das sie in Zukunft in ihren eigenen Unternehmen implementieren können.

Sensibilisierung für Wasserproblematik

Wie Food-Waste ist auch Wasser ein weltweit heiss diskutiertes Thema. Im ersten SHL-Semester Restauration wird die globale Wasserproblematik behandelt. So beispielsweise mit einer Wasserblinddegustation sowie der Aktion «Wasser für Wasser», die für das Thema sensibilisiert. Die Thematik wird von den Studierenden in den täglich von ihnen organisierten Mattineen – mit Inputs zu Nachhaltigkeit, Innovation und Digitalisierung – aufgegriffen. Mit der bewussteren Nutzung und einem verantwortungsvollen Umgang mit dem wertvollen Gut Wasser wird ein Beitrag für ein neues Bewusstsein geschaffen.

Mentale Stärke fördern

Essenziell in geschäftigen Branchen wie der Hotellerie und der Gastronomie ist das nachhaltige Managen der eigenen Ressourcen. Hier setzt die SHL auf ein eigens dafür geschaffenes Programm, das die Sozialkompetenzen bewusst fördert. Nebst verantwortungsvollem Agieren im Team, professionellem Gestalten von Kun-

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denkontakten und der wertschätzenden Führung von Mitarbeitenden befassen sich die Studierenden mit Techniken, die sie besser mit Stress umgehen lassen. Dazu gehört es, bewusst Ruhepausen in den Alltag einzubauen. Ergänzt wird dieses Angebot mit ausserschulischen Angeboten, die die mentale Widerstandsfähigkeit der Studierenden stärken. Die SHL bietet den Studierenden Mental-Coachings, autogene Trainings und weitere unterstützende Massnahmen zur Förderung der mentalen Gesundheit an, die sie individuell nutzen können.

Talentmanagement

Ein nachhaltiges Personalmanagement in der Gastgewerbebranche kann zu einer Vielzahl positiver Ergebnisse führen: Eine höhere Loyalität der Mitarbeitenden, ein verbessertes Markenimage, Kosteneinsparungen oder ein gesteigertes Mitarbeiterengagement sind einige der Vorteile, die sich daraus ergeben. Es ist daher ein wichtiger Bestandteil des SHL-Lehrplans. So lernen die Studierenden die Ziele und typischen Aufgaben des nachhaltigen Personalmanagements kennen und das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Im Rahmen eines realen Business-Cases entwickeln sie ein umfassendes Personalmanagementprogramm und dokumentieren ihre Lösungen in einem detaillierten Konzept.

Marcel Gabriel ist gelernter Koch und dipl. Hotelier- Gastronom HF SHL. Er verfügt über mehrjährige nationale und internationale Er fahrung in der Hotellerie und Gastronomie und war unter anderem im Tessin, in Gstaad, China, Kanada und Italien tätig. Zurück in der Schweiz war er Geschäftsführer des Restaurants COCO in Zürich. Heute leitet er an der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern das Semester 1 Restau ration, ist Dozent und Nachhaltigkeitsbeauftragter. Marcel hat ein WSET-3-Zertifikat und arbeitet an seiner Ausbildung zum Weinakademiker.

Innovation treibt Veränderung an Nachhaltiger zu werden, bedeutet, kontinuierlich innovative Prozesse und Arbeitsweisen im Betrieb zu entwickeln. Innovation treibt Veränderungen voran, indem sie neue Ideen, Technologien und Ansätze einführt, die den Status quo herausfordern und neue Lösungen für Probleme bieten. In den Innovationsmodulen lernen die Studierenden Instrumente kennen, die sie dabei unterstützen sollen, Innovationen zu scha en. Dabei verfolgt die SHL konsequent einen anwendungsorientierten und interaktiven Ansatz. Die Studierenden probieren verschiedene Methoden aus, um für Fallstudien aus der Hotellerie und Gastronomie frische, nachhaltigere Produkte, Prozesse oder Technologien zu entwickeln.

Von der umweltfreundlicheren Bescha ung von Lebensmitteln über die Verringerung von Lebensmittelabfällen bis hin zum Kreieren innovativer Ideen lernen die Studierenden die notwendigen Fähigkeiten, Kenntnisse und Kompetenzen kennen, um in Hotels, Restaurants und anderen Dienstleistungsbetrieben ökologisch, sozial und wirtschaftlich zu handeln; aber auch um auf sich Acht zu geben. Die SHL verspricht sich davon eine nachhaltigere Zukunft für unsere unglaublich tolle Branche.

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Exkursion zum landwirtschaftlichen Zentrum in Salez bringt den Studierenden die Produkte näher.

Veganismus hält Einzug in die Hotellerie

Vegane Ernährung gilt als gesund und nachhaltig – und ist keineswegs eine Modeerscheinung der Moderne, sondern geht 2000 Jahre zurück. Mittlerweile hat diese Ernährung auch in der Hotellerie und Gastronomie Einzug gehalten.

Erste Anhänger des Veganismus finden sich bereits in der Antike. So waren zum Beispiel der griechische Philosoph und Mathematiker Pythagoras und seine Anhänger der Meinung, dass den zeittypischen Tieropfern und dem Verzehr von Fleisch abgeschworen werden sollte. Im Mittelalter konnte sich die fleischlose Ernährung allerdings nur beschränkt durchsetzen – sie wurde vorwiegend von Mönchen, aus religiösen Gründen, praktiziert. Ab der Neuzeit nimmt diese Ernährungsweise dann wieder an Beliebtheit zu; so sind Leonardo da Vinci, Jean Jacques Rousseau und Voltaire bekannte Vertreter. Doch eine breitere Akzeptanz fand die pflanzliche Ernährung erst im 19. Jahrhundert – ab da gewann sie immer mehr an Bedeutung und etablierte sich schrittweise in Europa. Der bewusste Verzicht auf jegliche tierischen Lebensmittel erlebt aber erst seit rund 20 Jahren ein sehr starkes Wachstum bei Einzelpersonen genauso wie in der Tourismusbranche.

Hotel und Veganismus

Während gewisse Restaurants und Supermärkte schon lange mit innovativen Konzepten auf die steigende Nachfrage veganer Angebote reagieren, ist der Trend nun auch in der Hotellerie angekommen.

Die Branche hat die junge, urbane und kaufkräftige Gruppe als Kunden für sich entdeckt – und diese Konsumentengruppe möchte gerne genauso mit Leichtigkeit reisen wie ihre nicht-veganen Zeitgenossen. Viele Hotels haben mittlerweile verstanden, dass sie davon zu profitieren vermögen beziehungsweise dass sie es sich nicht mehr leisten können, das gesteigerte Ernährungsbewusstsein der Gesellschaft zu ignorieren. Entsprechend sind viele mittlerweile «vegan friendly»; bieten also auf ihren Speisekarten vegane Optionen an.

Komplett vegane Hotelaufenthalte sind aber nach wie vor die Ausnahme. Ein solches Hotel müsste auch in allen anderen Bereichen konsequent ohne die Verwendung tierischer Produkte agieren. Beispielsweise ist auf Leder, Seide oder Daunen zu verzichten. Stattdessen bieten sich Naturmaterialien wie Hanf, Kalk oder Terrakotta für den Bau oder Holz, Leinen und Baumwolle für die Inneneinrichtung an. Gewaschen werden sollte mit veganen und umweltfreundlichen Waschmitteln; und auch Kosmetikprodukte im Bad sollten keine tierischen Inhaltsstoffe enthalten.

102 ESSEN UND TRINKEN

Fleischlos geschmackvoll

transgourmet.ch/plant-based

Fleischlos glücklich

Vegetarisches und veganes Essen liegen im Trend – auch in den Ferien. Doch wie können Hotels dem Zeitgeist gerecht werden?

Eine Spurensuche in verschiedenen Schweizer Destinationen.

Die einen möchten im Restaurant Umweltressourcen schonen. Die anderen wollen beim Reisen Tierleid verhindern. Wieder andere schauen am Tisch einfach auf die eigene Gesundheit und bevorzugen Speisen mit weniger Kalorien, Fettsäuren und Cholesterin. Egal aus welchen Gründen tierische Produkte vermieden werden, Vegetarier:innen und Veganer:innen möchten ihre Ernährungsgewohnheiten auch in den Ferien beibehalten.

Im Hotel zählen für dieses Gästesegment deshalb nicht nur das Zimmer mit schöner Aussicht und die entspannende Spa-Landschaft, sondern auch das fleischlose Angebot am Tisch. Und die Nachfrage wächst: Gemäss dem Portal Statista hat sich der Anteil der Schweizer Vegetarier:innen von 2015 bis 2022 von 2,9 Prozent der Gesamtbevölkerung auf 5,3 Prozent erhöht, der Anteil der Veganer:innen stieg in den letzten vier Jahren von 0,2 auf 0,7 Prozent. Wie gehen Betriebe mit dieser Herausforderung um?

Nachhaltig unter der Nordwand Seit 1864 gehört das Hotel Glacier zum Dorfbild von Grindelwald. Heute steht unter der Eigernordwand eine nachhaltig ausgerichtete Küche auf dem Programm, egal ob die Gäste dies nun aus ethischen, religiösen oder gesundheitlichen Gründen wünschen.

«Für uns ist das vegane Angebot sehr wichtig: Wir können so sehr vielen Gästen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen gutes Essen anbieten», erklärt Gastgeber und Hotelier Jan Pyott, der das Boutique-Hotel zusammen mit seiner Frau Justine führt. Im «Glacier» gebe es so den ganzen Tag hindurch entsprechende Angebote. Dies beginnt beim Frühstück mit einem ganzen Buffet nur für vegane Speisen, setzt sich mittags mit verschiedenen Vegi-Tellern fort und führt schliesslich zum abendlichen Fine-Dining mit veganem Drei-, Fünf- oder Sieben-Gang-Menü unter dem

Motto «Wiese & Wald». Eine leichte Steigerung der Nachfrage sei dort spürbar, meint Pyott: «Etwa 30 Prozent der Gäste wählen das vegane Menü.» Diese Art der Küche brauche zwar etwas mehr Vorbereitung, sei aber definitiv eine Bereicherung. Verantwortlich für die Umsetzung der Karte ist der mit 15 GaultMillauPunkten ausgezeichnete Küchenchef Robert Steuri. Wundert es einen bei dieser konsequenten Linie noch, dass die Gerichte von veganem Wein oder Saft begleitet werden?

www.hotel-glacier.ch

Ein Tor zum Orient

In der idyllischen Solothurner Altstadt liegt in Sichtweite der St.-Ursen-Kathedrale das Restaurant Hotel Baseltor. Hier wird mit zwölf GaultMillau-Punkten gekocht. Wer online in der Karte dieser Solothurner Institution stöbert, trifft rasch auf einen «vegetarisch»-Button, der die Angebote automatisch filtert. Handgemachte Kartoffelgnocchi mit Kürbis, grillierter Blumenkohl mit Hummus, fleischloses Bami Goreng: Geschäftsführerin Buble Phetxomphou, Küchenchefin Pia Camponovo und ihr Team setzen auf mediterranen Slow-Food mit orientalischem Touch – diese Küchenphilosophie erleichtert es, vegetarische Alternativen zu finden. Rein vegane Bestellungen seien im «Baseltor» dagegen noch nicht so häufig, schreiben die Gastgeberinnen. «Für Veganer:innen haben wir immer etwas bereit, aber spezielle industrielle vegane Produkte kaufen wir aus Prinzip nicht ein.»

www.baseltor.ch

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ESSEN UND TRINKEN

Frisches in der «Wohnstuba»

Hier lockt das Walliser Safranbrötchen vom Hausbäcker: Am Fusse des Simplonpasses geht man im Briger Boutique-Designhotel de Londres einen etwas anderen kulinarischen Weg. Wer eines der 18 Zimmer und Suiten bucht, kann Walliser und englische Spezialitäten nämlich nicht in einem Restaurant, sondern in der entspannten «Wohnstuba» mit kleiner Küche zur Selbstbedienung geniessen. Beim Frühstücksbu et wird allerdings auch im eischlosen Bereich üppig aufgetischt. «Anfragen von veganen und vegetarischen Gästen nehmen zu», bestätigt Gastgeberin Monika Pfammatter. Man sorge deshalb für eine entsprechend breite Auswahl. Morgens stehen so Hafer-, Mandelund Sojamilch bereit, und auch das selbstgemachte Granola (gebackenes Knuspermüesli) darf hier nicht fehlen. Dass der Betrieb über das Nachhaltigkeitslabel

Swisstainable verfügt, zeigt sich ebenfalls beim Angebot: «Viele Produkte sind regional. So wird unser Fruchtsalat der Saison angepasst, Joghurt und Eier stammen von Simplon Dorf», fügt Monika Pfammatter an. Erdbeeren im Winter sucht man hier also vergeblich.

www.hotel-delondres.ch

Hotel Restaurant Goldener Schlüssel, Bern

Auch im Stadtberner Hotel Restaurant Goldener Schlüssel haben die vegetarischen und veganen Bestellungen in den vergangenen zweieinhalb Jahren stetig zugenommen. «Es sind vor allem jüngere Gäste, etwa zwischen 20 und 35 Jahren, die bei uns solche Gerichte wählen. Was au ällt, ist, dass es sich dabei oft um weibliche Gäste handelt», erklärt die stellvertretende Direktorin Laura Canelli. Auf der «Schlüssel»-Speisekarte sind immer mindestens drei vegetarische Gerichte zu nden, und auch bei den Mittagsmenüs und beim Frühstücksbu et gibt es immer vegetarische Alternativen. «Als traditionelles Restaurant mit gut-bürgerlicher Küche bereiten wir vegane Gerichte zwar auf Wunsch zu, bewerben diese jedoch nicht aktiv», fügt Canelli an. Bei Spezialwünschen sei das Team immer bestrebt, diese nach Möglichkeit zu erfüllen. Zu beachten seien jedoch bei der Preiskalkulation von Menüs mit veganen Alternativprodukten die meist etwas höheren Preise.

www.goldener-schluessel-bern.ch

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ESSEN UND TRINKEN
«Baseltor» - Küchenchefin Pia Camponovo setzt auf Slow -Food.

Bier ist eben doch ein Nahrungsmittel

Mit der Start-up-Marke brewbee will die Brauerei Locher dem FoodWaste ein Ende setzen und in der Gastronomie und in privaten Küchen das Angebot an veganen Produkten vergrössern. Ganz im Sinn der Nachhaltigkeit wird dafür der Treber genutzt, der als Nebenprodukt der Brauerei bisher regelrecht verschwendet wurde.

Michael Leuzinger sagt nach dem ersten Bissen und mit noch leicht skeptischem Blick: «Doch, doch, das Zeug schmeckt richtig gut.» Das Zeug, wie es der überzeugte Fleischesser aus Glarus nennt, ist eines der neusten Produkte der Brauerei Locher in Appenzell, heisst offiziell «brewbee Gschnetzlets» und ist voll vegan. Serviert wird es in einer würzigen Kombination mit Peperoniwürfeln, gerösteten Cashewnüssen, Shiitakepilzen und Süsskartoffeln und ist einer der fünf Gänge, durch die sich die Tischgesellschaft an diesem Abend essen darf.

Leuzinger ist einer von zwölf Testesser*innen, die die Brauerei Locher in die Eventküche Urnäsch eingeladen hat. Das Spezielle an diesem Essen: Jeder Gang, inklusive Dessert, basiert auf unterschiedlichen brewbee-Produkten. Und diese wiederum werden ausschliesslich aus dem Nebenprodukt der Brauerei hergestellt, dem sogenannten Treber. Diese Masse aus Hopfen, Malz und Hefe und je nach Biersorte auch aus Weizen,

Gerste oder Reis fällt beim Bierbrauen an und ist reich an pflanzlichen Eiweissen, Mineralstoffen und Nahrungsfasern.

Meist endet dieses eigentlich wertvolle Material als Tierfutter, Dünger oder Rohstoff zur Biogasgewinnung. «Das ist viel zu schade», fand Karl Locher, Mitinhaber der Brauerei, setzte sich mit Produktentw icklern und Köchen zusammen und gründete brewbee mit dem Ziel, den mehrheitlich aus ein heimischen Rohstoffen bestehenden Treber nachhaltig zu verwerten und somit Food-Waste zu verhindern. «Hier geht es nicht um Recycling», hält Locher fest, «sondern das echte Upcycling eines nahrhaften und gesunden Rohstoffes, der bisher regelrecht verschwendet w urde.» Denn: Wenn bereits produzierte Güter nicht nur für die Bier-, sondern im Anschluss daran auch noch die Lebensmittelherstellung verwendet werden, brauche es am Schluss auch weniger Anbaufläche, was wiederum weniger Dünger, weniger Bewässerung, weniger Transport und weniger Energieverbrauch bedeute.

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Die Logik dahinter ist bestechend, nicht nur im Hinblick auf den Naturschutz, sondern auch auf die weiter wachsende Bevölkerung. Um diese gesund ernähren zu können, werden in Zukunft zusätzliche Millionen Tonnen Proteine nötig sein. Für Karl Locher ist es deshalb unabdingbar, neben Fleisch auch andere Proteinquellen zu erschliessen – wie beispielsweise das diesbezüglich bisher ungenutzte Brauereinebenprodukt Treber.

Direkt neben der Brauerei Locher entstand deshalb eine neue Produktionsstätte. Hunderte Tonnen an Treber sind es, die jährlich bei der Herstellung von Bier anfallen – und statt diese in Biogas zu verwandeln, werden sie dort nun sinnvoll und im Interesse der Versorgungssicherheit in immer mehr feine Nahrungsmittel verwandelt. Als Erstes hat brewbee aus ebendiesem Nebenprodukt Pizzas, verschiedene Chips und Müeslivarianten kreiert, die bereits ein Publikum gefunden haben. Doch das ist dem Unternehmen nicht genug. Als vorläu ger Höhepunkt kommen jetzt Fleischersatzprodukte wie «Ghackets» und «Gschnetzlets» dazu.

All das wird aus dem aufwendig weiterverarbeiteten Treber hergestellt und steht ab sofort nicht nur Privaten, sondern hauptsächlich Restaurantküchen zur Verfügung, um das Angebot an veganen und vor allem schmackhaften Menüs ohne importierte Produkte erweitern zu können. Erhältlich sind diese Produkte bereits bei Coop, verschiedenen Getränkehändlern und natürlich online direkt bei rewbee selbst.

Johannes Lenz, mehrfach ausgezeichneter GaultMillau-Koch, hat mit seinem Team für die Testesser*innen in der Eventküche Urnäsch die vegetarischen und veganen Rezepte erarbeitet und vor aller Augen auch gekocht. Er ist nicht nur als Chefkoch von brewbee sondern auch als Mensch davon überzeugt, dass diese Art des Treber-Upcyclings ein wertvoller Beitrag für eine bessere Welt ist. «Wir müssen lernen, mit unseren begrenzten Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen», sagt er. «Wir dürfen Lebensmittelverschwendung nicht mehr zulassen – und wenn das wie im Falle unserer Produkte mit Genuss verbunden ist, dann haben wir und die Natur etwas gewonnen.»

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Johannes Lenz weiss, wie man aus brewbeeProdukten herrliche Gourmet- Menüs zubereitet.

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Die Ansprüche von Lenz an gutes und erst noch umweltfreundliches Essen sind hoch, und entsprechend nervös wartet er nach jedem Gang auf das Urteil der bunt zusammengesetzten Tischrunde. Da sitzen nicht nur genussfreudige Laien, sondern zum Beispiel auch Ines Bazell, die in Graubünden als Köchin in einem Betrieb mit 16 GaultMillau-Punkten arbeitet. Während des Essens sagt sie nicht viel, aber ihr anerkennendes Nicken nach jedem Gang ist ein gutes Zeichen. «Wenn die Nachfrage nach veganen Menüs in der Gastronomie

steigt, dann sind brewbee-Produkte durchaus eine Option», meint sie. Zuerst aber möchte sie bei sich zu Hause noch einen kleinen Test durchführen, und zwar mit ihrem Vater, der «absolut rein gar nichts» mit veganer Ernährung anfangen könne. Irgendwann in den nächsten Wochen werde sie für ihn ohne Vorwarnung das Lasagnerezept mit brewbee-Ghackets kochen. «Wahrscheinlich», sagt sie mit verschmitztem Lächeln», wird er gar nicht merken, dass da kein Fleisch drin ist.»

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Remote-Barista scha t geniales Ka eeerlebnis

Viele Hotel- und Gastronomiebetriebe hinken der Veränderung in der Ka eewelt und den erhöhten Kundenerwartungen hinterher. Die Erfahrung zeigt, dass Ka ee ein wichtiger Zufriedenheitshebel ist. Ständig einen Barista hinter der Ka eemaschine zu haben, ist für viele Betriebe nanziell keine Option. Innovative Kräfte haben eine Lösung gescha en, um ohne zusätzliche Personalanforderungen ein geniales Ka eeerlebnis zu kreieren. Mit dem Barista aus der Ferne zeigt BLUM Ka ee, wie Qualität beim Ka eegetränk jederzeit erreicht werden kann.

Spezialitätenka ee liegt im Trend. Während der gesamte Ka eemarkt jährlich nur um rund zwei Prozent wächst, wächst der Ka eemarkt für Spezialitäten um 13 Prozent. Das bisherige Nischenprodukt kommt Schritt für Schritt in die Massen. Für das Jahr 2030 wird ein weltweites Marktvolumen von über 150 Milliarden Dollar prognostiziert.

Wirklich guter Ka ee kann Hotel- und Gastrobetriebe be ügeln Ka ee wird vor allem in der Gastronomie und damit auch in Hotels getrunken. Das Lifestyle-Produkt gehört fast auf jede Menükarte und ist Zufriedenheitstreiber, Kassenschlager sowie Umsatztreiber. Betrieben, die Wert auf ihre Ka eequalität legen, kann das hochmargige Produkt Ka ee durchaus zum Erfolg verhelfen. Dennoch erhält man gefühlt nur in einem von zehn Betrieben einen Ka ee, von dem man begeistert ist. Das Angebot an gutem Ka ee in der Hotellerie und Gastronomie ist schlichtweg nicht breit genug. Auch Restaurationsbetriebe mit noblen Speisen schneiden da nicht besser ab und servieren nach einer genial zubereiteten Mahlzeit einen maximal mittelmässigen Ka ee. Das Resultat? Der Gast kommt möglicherweise trotzdem wieder, aber ein Ka ee wird beim nächsten Besuch vielleicht nicht mehr bestellt.

Personalmangel macht wirklich guten Ka ee zur Herausforderung

Wirklich guten Ka ee zu servieren, kann sehr aufwendig sein. Üblicherweise braucht man neben teuren Siebträgermaschinen und Mühlen sowie exklusiven

Bohnen vor allem eins: Know-how. Know-how, das im hektischen Alltag des Ka eemachens angewandt wird, sprich man benötigt Baristas. Im Kontext des drastischen Personalmangels sowie aus nanziellen Gründen ist dies oft nicht umsetzbar.

Guter Ka ee hängt von vielen Faktoren ab: Pulverund Wassermenge sowie Extraktionszeit in die richtige Balance bringen und, die Milch richtig schäumen sind einige davon. Hinzu kommt der hektische Betrieb. Nachvollziehbar, begnügen sich daher viele Gastronomen entweder mit einer einfachen Lösung oder leben mit der ständig schwankenden Qualität in der Ka eetasse.

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Kaffee hebt die Stimmung überall.

Ka eenerds fragen sich, ob damit nicht das authentische Ka eeerlebnis im Lokal verloren geht? BLUM Ka ee antwortet überzeugt mit: Nein! Die Erfahrungen haben gezeigt, dass der automatisierte und aus der Ferne gesteuerte Teil nicht der spannende für die Gäste ist. Im Gegenteil: Servicemitarbeiter haben mehr Zeit für die wichtigen Dinge, wie mit Gästen zu interagieren oder diesen mit Latte-Art ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Darüber hinaus ist es Dank diesem System möglich, ein breiteres Getränkesortiment anzubieten. Durch kostenlose Schulungen für das Personal können Gäste zudem mit Wissen über die Ka eewelt begeistert werden.

Remoteüberwachter Brühprozess als Lösung Man bräuchte also eine Lösung, welche eine konstante Qualität in der Tasse mit geringem Aufwand für das Personal ermöglicht. Auch Ka eemaschinen erleben eine Revolution. Smarte Sensorik und übers Internet steuerbare Kon gurationen ermöglichen es, grosse Teile der Arbeit von Baristas zu automatisieren und aus der Ferne zu steuern. Und das Resultat in der Tasse ist dasselbe, wie wenn sie vor Ort wären.

Das Ostschweizer Start-up BLUM Ka ee ist der Pionier einer solchen Lösung. Gastrobetriebe können mit gleichbleibendem Aufwand und ohne teure Anschaffungskosten Spitzenka ee servieren. Mit der Mission, Spezialitätenka ee unter die Massen zu bringen, hat ein Team aus Ka eeröstern, Ka eemaschineningenieuren, Baristas und Gastronomen eine Ka ee-Komplett-lösung entwickelt, welche alles aus einer Hand anbietet:

– Bohnen: Ka eebohnen aus Anbaugebieten, welche höchsten Qualitäts- und Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht werden

– Maschine: Via Internet steuerbare HightechKa eemaschinen

– Know-how: Barista-Team, welches den Brühprozess kon guriert und remote überwacht sowie das Gastropersonal vor Ort schult

– Service: Rundumservice im Abo

Damit müssen sich Hotels und Gastrobetriebe sowie ihre Gäste nicht mehr mit mittelmässigem Ka ee begnügen. Mit geringstem Aufwand macht das Servicepersonal Ka ee, wie wir es aus den hippen Ka eehäusern oder unserem Urlaub in Italien gewohnt sind.

Blum Ka ee GmbH auf Erfolgskurs

BLUM Ka ee ist seit den letzten zwei Jahren auf starkem Erfolgskurs. Trotz Covid und den damit einhergehenden Schwierigkeiten in der Gastronomie sind bereits über 35 Pilot-Gastronomen begeistert mit der BLUM-Ka ee-Gastrolösung unterwegs (Stand März 2023). Mike Kohler, Gründer und Geschäftsführer: «Die Nachfrage hat in den letzten Monaten stark angezogen. Es freut uns sehr, dass immer mehr erfolgreiche Gastronomen den Wert davon erkennen, wirklich guten Ka ee zu servieren. Mit unserer Lösung können sie dies in kürzester Zeit tun – und das ohne zusätzliche Aufwände und Personalanforderungen! Was uns zudem sehr positiv stimmt, sind die positiven Reaktionen unserer bereits etablierten Gastronomen. Diese erhalten viele positive Rückmeldungen von Gästen, ihrem Servicepersonal und beobachten klare Umsatzund Margensteigerungen!»

Die BLUM Ka ee GmbH wurde 2019 in Widnau in der Garage der Grosseltern des Gründers gestartet und bewirtschaftet heute ein eigenes Rösterei-Café. Ein sieben-köp ges Team aus ausgebildeten Barista(-Trainern), zerti zierten Ka eeröstern, Ka eemaschineningenieuren und Gastronomen schmiedet darin rund um die Uhr am perfekten Ka eeerlebnis. Die Erkenntnisse werden direkt an Partnerbetriebe weitergegeben. Mit Witz, Ingenieurskunst und Leidenschaft macht BLUM Ka ee der Schweiz die Vorteile des Spezialitätenka ees einfacher zugänglich und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt. Ein Team aus Baristas, Ingenieuren und Gastronomen schmiedet im hauseigenen Rösterei-Café das perfekte Ka ee-Erlebnis.

Kontakt Mike Kohler +41 79 598 57 80 mike@blumkaffee.ch

BLUM Kaffee GmbH Zentralstrasse 6 9320 Arbon Schweiz www.blumkaffee.ch

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Gelina-Glacepulver erleichtert Ihren Alltag

Sonnenschein und Hitze folgt Nebel und Regen. Könnte man das Wetter und somit den Glacebedarf voraussagen, wäre das Leben eines jeden Gastronomen wohl einfacher. Mit Gelina-Glacepulver jedoch sind Sie gewappnet. Die 1-kgBeutel mit Glacepulver der Sorten Mocca, Vanille, Chocolat, Sorbet neutral, Erdbeere und Glace neutral können ganz einfach am Vorabend mit 2 Liter Wasser angerührt und durchgefroren werden. Dank langer Haltbarkeit und Lagerung bei Raumtemperatur versperren die Produkte keinen Platz im Tiefkühler und sind bei Bedarf sehr schnell einsatzbereit.

Die Glaces eignen sich hervorragend für Coupes und Kugeln aller Art und bestechen durch besondere Cremigkeit und natürlichen Geschmack. Probieren Sie’s aus. Die Pulver sind bei Pistor, Transgourmet und CCA erhältlich oder können auch direkt beim Hersteller Morga AG bezogen werden.

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Mit Gelina - Glacepulver gelingen Coupes und Kugeln aller Art.

Convenience oder selbstgemacht: Hauptsache, es schmeckt dem Gast.

Convenience? Ja, aber smart muss sie sein

Vor einigen Jahren haben viele Gastronomen, die etwas auf sich hielten, beim Wort «Convenience» noch die Nase gerümpft. Echte Qualität musste selbst gemacht werden. Inzwischen hat allerdings ein Umdenken in der Branche eingesetzt. Einerseits hat sich die Qualität von ConvenienceProdukten in der Foodservice-Branche signi kant verbessert. Tiefkühl- und Convenience-Ware zeichnet sich nicht mehr automatisch durch geringere Qualität aus. Andererseits wiegen emen wie Reduktion von Food-Waste, E zienz, Deklarationssicherheit und nicht zuletzt der Fachkräftemangel immer schwerer.

Wichtig zu verstehen ist, dass die Entscheidung für oder gegen Convenience keine zwischen Schwarz oder Weiss ist. Jeder Betrieb muss den geeigneten, smarten Convenience-Grad für sich nden. Convenience soll unterstützen und vereinfachen, darf aber die Identität des Betriebs nicht infrage stellen. Die persönliche, kreative Note des gastronomischen Angebots muss dabei erhalten bleiben. Ob dies die Pastakompetenz oder die hausgemachten Desserts sind, de niert jeder Gastronom für sich. Generell lassen sich aber durch smarte Convenience-Produkte Arbeitsschritte massiv

vereinfachen und der Zeitaufwand für das Mise en Place verkürzen, wodurch auch die Ressourcenplanung in der Küche einfacher wird.

Ein weiterer zu beachtender Aspekt ist, dass die Flexibilität durch die passenden Convenience-Produkte erhöht und nicht eingeschränkt werden sollte. Mit smarten Convenience-Produkten ergeben sich mehrere Kombinationsmöglichkeiten. Dies ermöglicht es beispielsweise, exibel auf alternative Ernährungsformen einzugehen. So lässt sich ein Geschnetzeltes mit wenigen Handgri en durch eine p anzenbasierte Variante austauschen oder bei Bedarf in kurzer Zeit eine glutenfreie Beilage anbieten.

Die Frage sollte daher nicht mehr lauten, was noch ohne Convenience geht, sondern wie man für sein gastronomisches Angebot den grösstmöglichen Nutzen aus den existierenden Möglichkeiten ziehen kann. Dabei müssen Gastronomen nicht auf sich gestellt sein. Gute Foodservice-Partner, beispielweise, Swiss Gastro Solutions können mit ihrem Produktefachwissen und einer entsprechenden Konzeptberatung wesentlich zum Erfolg beitragen.

113 ESSEN UND TRINKEN

So erkennen wir das Potenzial eines Ka ees

Qualitätskontrolle ist keine Frage der Einmaligkeit, sondern der Regelmässigkeit. Wer nach Perfektion in der Ka eetasse strebt, muss deshalb vom Rohka ee bis zur Ka eezubereitung laufend die Qualität kontrollieren. Das Herzstück in diesem Gesamtprozess ist das Rösten. Hier erfolgen die Veredelung des Rohkaffees und die Entwicklung der Geschmackspro le.

Täglich mit jeder Charge den besten Ka ee rösten: Nur damit können wir bei RAST KAFFEE uns zufrieden geben. Wir verstehen Ka ee rösten als Handwerk, bei dem Expertise und Sensorik mit Feingefühl, Hingabe, Wissen und Erfahrung verbunden werden.

Voraussetzung für die besten Röstergebnisse ist die Qualität der eingekauften Ka ees. Wir setzen kompromisslos auf hochwertigen Rohka ee aus direktem Kontakt mit Bauern, Kooperativen oder Importeuren.

Der direkte Handel ermöglicht sowohl den Ka eeproduzenten als auch uns als Käu-

fern reelle Kostenkalkulationen und fördert eine nachhaltige und langjährige Zusammenarbeit mit den Ka eebauern. Durch diese Partnerschaften mit Bauern und Kooperativen erhalten wir eine uneingeschränkte Transparenz und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit. Dadurch ist eine verbindliche Qualitätskontrolle bereits in den Ursprungsländern garantiert.

Damit der eingekaufte Rohka ee auch unseren Erwartungen und Ansprüchen entspricht, überprüfen wir in einem sensorisch ausgebildeten Fachgremium die Qualität vor dem Einkauf durch Teströstungen von Rohka eemustern. Wir prüfen diese genau auf verschiedene Parameter wie Feuchtigkeit, Optik, Dichte und vor allem Geschmack. Bei der Teströstung rösten wir in Kleinstmengen auf einer speziellen Röstmaschine in Miniaturformat.

Die Teströstung wird danach gecuppt: Wir degustieren also den Ka ee, um dessen Qualität herauszu nden und zu bewerten. Die Bohnen werden hierfür hell geröstet, damit der Eigengeschmack des Ka ees im Vordergrund steht und nicht von Röstaromen überlagert wird. Bevor der Ka ee gecuppt wird, sollten die Bohnen nach dem

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Beatrice Rast und Adrian Gisler

Um kontinuierlich höchste Qualität zu garantieren, muss diese laufend überprüft werden: Röstmeister Adrian Gisler beim Rösten (Bild links), Beatrice Rast beim Cuppen (Bild unten).

Rösten einige Tage ruhen, damit sie Zeit haben zu entgasen und die Aromen sich setzen können.

Beim Cuppen mahlen wir den Ka ee, geben diesen anschliessend in Tassen und giessen ihn mit heissem Wasser und ohne Filter auf. Wir lassen den Ka ee ziehen und brechen dann die Ka eekruste, die sich an der Ober äche gesammelt hat.

Der erste Test beim Cupping ist immer der Geruchstest. Wir riechen den Ka ee und seine Aromen. Die Kruste brechen wir mit einem speziellen Cupping-Lö el. Nach dem Geruchstest schöpfen wir die aufgebrochene Kruste ab. Anschliessend schlürfen wir den Ka ee nach und nach mit Hilfe des Lö els. Dabei muss der Ka ee möglichst kräftig in den Mund gesogen werden, damit sich die Aromen im gesamten Mundraum verteilen und von allen Rezeptoren aufgenommen werden. Auf diese Weise erkennen wir das Potenzial und die Qualität des Sample. Grundsätzlich gilt: Je mehr Aromen und Komplexität erkennbar sind, desto höher sind die Qualität und das Genusserlebnis.

Die Expertin und der Experte

Beatrice Rast und Adrian Gisler leiten zusammen mit Evelyne Rast die Gourmetrösterei RAST KAFFEE mit Sitz in Ebikon bei Luzern. Das inhabergeführte Familienunternehmen gewann 2022 zum zweiten Mal die Auszeichnung «Röster des Jahres».

rast.ch

115 ESSEN UND TRINKEN RÖSTFRISCH

La grande classe avec Delas

Das Weingut wurde 1835 in Tournon sur Rhône von den Herren Delas und Audibert gegründet. Bis 1977 blieb Delas Frères ein Familienunternehmen. In diesem Jahr wurde das Weingut von Champagne Deutz übernommen. Im Jahre 1993 stiess Champagne Deutz und somit auch Delas Frères zur familiengeführten «Groupe Champagne Louis Roederer».

D

In den letzten Jahrzenten wurde laufend in Weinberg und Keller investiert. Höhepunkt dieser Investitionen, bildet sicher die im 2019 in Tain L’Hermitage vollendete, sich auf dem neusten Stand des önologischen Wissens und Technik be ndliche Cuverie. Diese wurde vom gleichen Architekten-Team entworfen, das schon für die Cuverie von Domaines Ott, Château de Selle, verantwortlich zeichnete. Ein echtes Schmuckstück für die Vini kation und Reifung der prestigeträchtigsten Weine von Delas Frères. Ein weiterer Höhepunkt, ist sicher der komplette Umbau des Herrschaftshauses, als neues Zuhause von Delas Frères,

Die Weine der Domaines und die Einzellagen-Selektion veranschaulichen eindrücklich die Philosophie des Hauses, welche sich konsequent auf den individuellen Charakter des Terroirs und jeder einzelnen Parzelle konzentriert. Der ambitionierte Önologe Jacques Grange, inspiriert von seiner Heimat Burgund, setzt sein umfassendes Fachwissen engagiert um. Delas überzeugt die internationale Weinwelt mit exzellenter Qualität, so dass Delas zum Kreis der renommiertesten vier Erzeuger an der Rhône zählt.

Delas besitzt heute 77 Hektar erstklassiger Weinberge im Rhône-Tal, darunter 24 Hektar auf dem berühmten Hermitage-Hügel. Das erlesene Sortiment umfasst: Côte-Rôtie, Condrieu, Saint Joseph, Crozes-Hermitage, Hermitage, Côtes-du-Rhône, Châteauneuf Du Pape und Vacqueyras.

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Martin A. Barak & Julia Gmünder ESSEN UND TRINKEN

Die Renaissance der Rhone-Weine

Die Weine, vor allem aus der nördlichen, aber auch aus der südlichen Rhone, erleben eine wahre Renaissance. Sie verfügen über alle Eigenschaften, um in der Gastronomie sowie Hotellerie die Gäste als auch die Hoteliers und Gastronomen zu begeistern. Klingende Namen, wie zum Beispiel «Crozes Hermitage», «St. Joseph» oder «Châteauneuf-du-Pape», lassen das Geniesserherz höherschlagen. Diese verfügen oft über ein exzellentes Preis-Genussverhältnis und ermöglichen attraktive Margen.

Neues aus der alten Welt – warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

«Die Empfehlung von Martin

A. Barak, Directeur Général von Maisons Marques et Domaines Suisse, dem Schweizer-Generalimporteur von Delas.»

Der Hermitage, Domaines des Tourettes rouge, Jahrgang 2018, welcher zu 100% aus eigenen Syrah Trauben der besten Lagen von Hermitage gekeltert wird, zeichnet sich durch ein dunkles, glänzendes und tiefes Rot aus.

Beim Hermitage «Domaine des Tou rettes» drückt sich die Nase mit Kraft und Komplexität in einem Register von schwarzen Früchten, Gewürzen sowie Leder aus.

Bestimmt und seidig im Mund, ist er mit einer festen, tanninreichen Struktur versehen, die das Kennzeichen von grossen, lagerfähigen Weinen ist.

117 ESSEN UND TRINKEN
Weinberg, Delas Hermitage Delas Crozes Hermitage

VDH-Mitgliederversammlung mit Mehrwert

Im Hotel Odelya in Basel fand am 19./20. März 2023 die Mitgliederversammlung der VDH statt. Wer sich zur Mitgliederversammlung tri t, pro tiert vom langjährigen Netzwerk der VDH, erhält Inputs zu brandaktuellen emen und darf sich kulinarisch und kulturell verwöhnen lassen.

Rund 80 Hotelièren und Hoteliers aus den Lehrgängen

1–48 und Partner der VDH versammelten sich kürzlich in Basel zum jährlichen Lehrgangstre en und zur Mitgliederversammlung. Kulinarisch verwöhnen liess sich die Gästeschar im bekannten Hotel Odelya in Basel, mit Hans Kipfer – Direktor und Gastgeber des Hauses. Networking und Wissenstransfer standen gemäss Strategie auf dem Programm der Mitgliederversammlung. So startete das Nachmittagsprogramm mit Nicole Mendozas Führung durch das Hotel Spalentor.

Im Anschluss teilten sich die Gruppen zur Altstadttour mit Abschluss im Hotel Basel bei Esther Brühwiler und zum Nachhaltigkeitsprogramm im Hotel Gaia bei Natalie Durrer-Geyer auf. Das Hotel Gaia zählt zu den Vorzeigebetrieben punkto Nachhaltigkeit, wo viele konkrete Anwendungsbeispiele gezeigt wurden.

Networking

Besonders gut networken und geniessen lässt es sich jeweils abends beim grosszügigen Apéro und beim gemütlichen

Dinner. Hier tre en sich nebst VDH-Mitgliedern auch die Kursgspändli zum Lehrgangstre en. Sich vernetzen, Erfahrungen austauschen und voneinander lernen, stand auch dieses Jahr im Mittelpunkt –auch der Mitgliederversammlung.

Die VDH wächst Ein leichter Zuwachs an Mitgliedern und an Partnern wurde an der Mitgliederversammlung vom 20. März 2023 mit Freude bekannt gegeben. Roland Gasche, Präsident der VDH, führte e zient und mit Charme durch die Traktanden. Wahlen des Vorstandes der VDH stehen erst im nächsten Jahr an. Gemäss der VDH-Charta, ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Mitglieder und Partner, werden die bestehenden Aktivitäten stetig weiterentwickelt. Diese stehen im Zentrum der Vereinigung. Umfragen bei den Mitgliedern und den VDHPartnern zielen darauf ab, die Attraktivität der VDH und ihrer Angebote kontinuierlich zu steigern.

Neue Arbeitszeitmodelle Inspiration wurde den Teilnehmenden dieses Jahr im Rahmen eines Workshops zum ema neue Arbeitszeitmodelle angebo-

ten. Zusammen mit den Mitgliedern und Partnern, welche sich alle mit den aktuellen Herausforderungen des Arbeitsmarktes auseinandersetzten, wurden neue und auch bewährte Arbeitszeitmodelle hinterfragt, neu gedacht und weiterentwickelt.

Save the date 14.–15. April 2024

Es lohnt sich darum, das Datum der nächsten Mitgliederversammlung fest zu reservieren.

Willst du nächstes Jahr mit dabei sein?

Dann informiere dich bei Elisabeth Erber, unserer Geschäftsstellenleiterin welcome@vdh.swiss über die VDH-Mitgliedschaft oder die Rahmenbedingungen für eine Partnerschaft.

Fotogalerie

Der Anlass wurde von Anna Wiman, Hospitality & Event Photographer, www.wimanphotography.com, fotografisch begleitet. Die Fotogalerie steht allen VDH-Mitgliedern unter diesem QR-Code zur Verfügung.

118 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH

Die VDH-Organisation

Geführt wird die Geschäftsstelle von Elisabeth Erber. Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

Roland Gasche Präsident gewählt bis 2024

Murat Baki Vizepräsident & Eventsgewählt bis 2025

Nicoletta Müller Vorstand Community gewählt bis 2024

Catharina Schwarze Vorstand Partner gewählt bis 2025

Marianne Beeler Vorstand Bildung gewählt bis 2025

Philipp Wettstein Vorstand Finanzen gewählt bis 2025

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OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
Hans Kipfer, VDH - Mitglied, Direktor Hotel Odelya VDH - Mitgliederversammlung im Hotel Odelya.

Strategisches Marketing in der Hotellerie

Die Vereinigung diplomierter Hoteliers-Restaurateure hat gemeinsam mit dem Institut für Marketing an der Universität St. Gallen das Buch «Strategisches Marketing in der Hotellerie» herausgebracht. In einer neuen Reihe stellen wir die wichtigsten Inhalte aus zehn Kapiteln vor.

Kapitel 2: Segmente bestimmen – Identi ziere die unterschiedlichen Gästesegmente und evaluiere anschliessend deren Attraktivität für dein Hotel

Die Gästesegmentierung ist besonders wichtig, weil sie eine di erenzierte Marktbearbeitung ermöglicht. Sie ist ein wesentlicher Schlüssel für einen nachhaltigen Erfolg des Hotelangebots auf dem Markt.

– Aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Gästesegmente ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an das Hotelangebot.

– Hat ein Hotel die Bedürfnisse und Anforderungen seiner Gästesegmente erkannt, kann es seine Leistungen gezielt auf diese ausrichten.

– Dadurch wird ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz erzielt.

– Die Gäste erhalten genau diejenige Leistung, die sie sich wünschen.

– Dies steigert die Gästezufriedenheit.

– Dies hat bessere Bewertungen zur Folge.

– Ausserdem kann das Angebot e zient und e ektiv an die relevante Zielgruppe kommuniziert und verkauft werden.

– Zusätzlich kann aufgrund des Mehrwertes, der spezi sch für ein Gästesegment gescha en wird, ein höherer Preis angesetzt werden, sodass die Margen steigen.

Wie du vorgehen kannst, um die Gästesegmente bedürfnisbasiert zu de nieren, und wie du die für deinen Betrieb attraktiven Gästesegmente auswählst, kannst du mit dem Buch «Strategisches Marketing in der Hotellerie», Dr. Michael Betz und Dr. Philine Betz-Werner, einfach und praxisorientiert ausarbeiten.

Jetzt online bestellen oder die Gratisleseprobe downloaden: www.shop.vdh.swiss

120 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

Am Puls der Zeit

Entsprechend dieser Vision tre en sich Mitglieder der VDH (Vereinigung diplomierter Hoteliers-Restaurateure) und Partner regelmässig zum Austausch. In der Vereinigung stehen drei Handlungsfelder im Vordergrund: Netzwerk, Puls der Zeit und Wissen. Dabei darf der Mehrwert für Mitglieder und Partner nicht zu kurz kommen.

In der neuen Rubrik «VDH-Partner News» stehen die Partner im Fokus und nehmen Stellung zu emen am Puls der Zeit. In dieser Ausgabe: «Digital: Marekting und OnlineMarketing». Dabei beantworten VDHPartner folgende Frage: Welchen Stellenwert hat Social Media. Bringt Social Media den erwünschten Marketingerfolg? Wieviel Prozent vom Marketingbudget iesst in Social Media?

«Man muss mit seinen Marken dort sein, wo auch die Kunden sind. Deshalb hat der Stellenwert von Social Media bei HUG in den letzten Jahren stark zugenommen. Dabei fokussieren wir im Gastronomiegeschäft unter der Marke HUG FOOD SERVICE auf Tartelettes, wofür wir an zwei

Drehtagen im Jahr professionelle SocialMedia-Clips produzieren. Darüber hinaus reposten wir besondere Tartelette-Kreationen von Köchen und Pâtissiers aus der ganzen Welt. So werden unsere Kanäle auf Instagram, Facebook und LinkedIn für unsere Follower zu einer relevanten Ideenund Inspirationsquelle.»

www.hug -familie.ch

www.hug -foodservice.ch

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www.dar-vida.ch

«Social Media sind ein wichtiger Bestandteil im Marketingmix von Hotels. Eine individuelle Strategie und eine regelmässige Präsenz auf den relevanten Plattformen sind erfolgsversprechende Faktoren, um potenzielle Gäste zu erreichen und die Kundenbindung zu stärken. Welcher Anteil des Marketingbudgets in Social Media iessen sollten, hängt von der individuellen Situation und der Art des Hotels ab. Wichtig ist auch eine schnelle und professionelle Gästekommunikation.»

www.tourismusconsult.ch

121 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
Vorstellung der neuen VDH -Partner an der Mitgliederversammlung 2023 in Basel.

Head Sommelier im Dienst der Sterne in Luzern

Moritz Dresing greift nach den Sternen im Weinhimmel. Er ist der ehrgeizige und zielstrebige Head Sommelier im neuen Hotel Mandarin Oriental Palace Luzern. Dass er sein Metier beherrscht, hat er längst bewiesen. Seine Weinkarte im e Chedi Andermatt gewann alle wichtigen Auszeichnungen des Swiss Winelist Award von VINUM und des Schweizer Sommelierverbandes SVS/ASSP.

Bruno- omas Eltschinger

In Luzern trifft naturbelassene Bodenständigkeit auf kosmopolitisches Luxus air. Der historische Charme der Belle Époque tri t auf modernes Design. Das neue FünfSterne-Haus Mandarin Oriental Palace wurde Ende September 2022 direkt an der historischen Seepromenade in Luzern erö net. Ein Palast im Wandel, inspiriert von der Magie der Belle Époque und der Stadt, die ein wahres Schweizer Juwel ist. Hier strebt auch Moritz Dresing als Head Sommelier höchste Auszeichnungen in den Bereichen Wein und Weinservice an.

Ein Highlight, nebst der fantastischen Lage, ist sicherlich das breite kulinarische Angebot. Das Mandarin Oriental Palace hat insgesamt vier Gastrokonzepte. Das französische Fine-Dining-Restaurant La Colonnade, das erst kürzlich im April 2023 erö net wurde, präsentiert moderne französische Küche, die in einem wunderschönen Ambiente am Seeufer serviert wird. Den Mittelpunkt des exquisiten Designs im Restaurant Colonnade bildet die spektakuläre Aussicht auf das Seeufer, während das Interieur die Pracht der Belle

Époque mit moderner Herzlichkeit und Schlichtheit verschmelzen lässt. Texturen aus Samt, Leder, Holz und Stein verbinden sich nahtlos mit originalen Designerakzenten aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Gastronomie von Anfang an Ein Österreicher ist der Head Sommelier des Mandarin Oriental Palace in Luzern. Moritz Dresing (29) stammt aus der Mozartstadt Salzburg. Er hat die neue Weinkarte im Palace Luzern kuratiert und dabei dank seinen vielen Kontakten zu bekannten Winzern einige Preziosen und seltene Weine in sein Angebot integrieren können. Schweizer Weine lägen dem Österreicher in seiner Wahlheimat besonders am Herzen, wie er sagt. Schon zu Beginn seiner Ausbildung hatte er sich auf eine Karriere in der Gastronomie fokussiert. Seine Matura widmete er dem Schwerpunkt Hotelmanagement und Betriebswirtschaft. Danach folgte die Aus- und Weiterbildung an der Weinakademie Österreich und am Court of Master Sommeliers.

Seine praktische Tätigkeit ist gep astert mit Michelin-Sternen und GaultMillau-

Punkten. Im Restaurant Ikarus in Salzburg (2 Michelin-Sterne, 18 GaultMillau-Punkte) startete er seine Serviceausbildung zum Commis de Rang. Im Restaurant Obauer in Salzburg (19 GaultMillau- und 99 FalstaPunkte) wirkte er als Commis Sommelier. Danach folgte im Restaurant Gordon Ramsay in London (3 Michelin-Sterne) seine erste Stelle als selbstständiger Sommelier. Im Restaurant Launceston Place in London (1 Michelin-Stern) stieg er zum Senior Sommelier auf und im Restaurant CORE by Clare Smyth in Notting Hill, London, (3 Michelin-Sterne) zum Assistant Head Sommelier. Letztere ist Englands erste Drei-Sterne-Köchin.

Legendäre Weinkarte

Zu seinen Stationen zählen aber auch mehrere Toprestaurants in der Schweiz und in Österreich, darunter das Hotel Schweizerhof in Bern, das Hotel Seehof Davos und die Restaurants der Janus Hotelbetriebs GmbH in Bad Gastein. Seine letzte Station, vor seinem Sprung nach Luzern, war im e Chedi Andermatt (1 MichelinStern, 17 GaultMillau-Punkte) als Head Sommelier. Hier hat er alles gewonnen, was

122 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

in der Sternewelt der Gastronomie mit einer Weinkarte zu gewinnen ist. Seine dortige Weinkarte war professionell und perfekt gestaltet. Sie darf ohne Übertreibung als legendär bezeichnet werden.

Seine Weinkarte im e Chedi Andermatt mit 1700 Positionen gewann «Best of Award of Excellence 2021» (Wine Spectator), viermal in Folge «Sommeliers Best» (Hauptpreis Vinum Swiss Wine List Award), «Best Sparkling Selection 2021» (Vinum Swiss Wine List Awards), «Gourmet & Sterne 2020», «Hochprozentiges 2020» (Vinum Swiss Wine List Award), «Gold Star Winner 2021» (Star Wine List of the Year), « ree Star Wine List 2021» (World’s Best Wine Lists, Magazine of Fine Wine) und «Best Sake Selection of the World 2021» (Magazine of Fine Wine).

Moritz Dresing ist sicherlich kein kurzlebiger Komet am Wein rmament, sondern ein Fixstern mit Vorbildcharakter für die professionellen Sommeliers der Schweiz.

Moritz Dresing, welche Gerüche machen Sie glücklich? Der Geruch von Sommerregen ist sicherlich weit oben.

Welchen Titel hätte Ihre Biogra e? Glaub an dich!

Welchen Geschmack verbinden Sie mit Ihrer Kindheit? Holler. Meine Grossmutter machte ihren eigenen Sirup. Den Geschmack werde ich nie vergessen.

Welcher Wein hat ursprünglich Ihre Liebe zum Wein geweckt?

1989 Chateau Margaux

Welche jungen Winzer beeindrucken Sie?

Anne-Claire Schott, Talloulah und Hugo Mathurin von Domaine Cassiopée, Robert-Denogent: Alle drei Weingüter und deren Weine berühren mich emotional.

Was ist für Sommeliers bei einem Wein wichtiger als für Winzer?

Ich denke die Überraschung. Für mich als Sommelier ist es spannend, immer Neues zu entdecken.

Verkosten Sommeliers Weine anders als Winzer?

Winzer gehen analytischer vor. PH-Werte, zum Beispiel, sind für mich als Sommelier eher zweitrangig. Viel spannender sind die Emotionen, die der Wein mir vermittelt. Auch wenn es vielleicht kein perfekter Wein ist.

Wie wichtig sind Sommeliers für die Arbeit der Winzer?

Der Job des Sommeliers sollte es sein, Winzern eine Plattform zu bieten; speziell den unbekannteren und jungen Winzern. Ansonsten wäre jede Weinkarte gleich, und das wäre schade.

Was erwarten Sie von einem guten Sommelier?

Bodenständigkeit und Authentizität. Der Wein muss im Fokus stehen, nicht der Sommelier.

123 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
«Für Sommeliers ist die Überraschung bei einem Wein wichtiger als für Winzer»
Interview Bruno- omas Eltschinger Moritz Dresing

SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

Was war die beste Wein-SpeisenKombination in Ihrer Erinnerung?

Gebratener Rochen, Garnele, Muskatnuss und braune Butter. Als Wein 2001 Rioja Vina Tondonia Reserva Blanco. Eine perfekte Kombination. Der oxidative Stil des Weines hat perfekt mit dem Gericht harmoniert. Die Röstaromen des Fisches und der Garnelen unterstrichen perfekt die Würzigkeit des Weines.

Welches Erlebnis mit einem Sommelier vergessen Sie nie?

Ich hatte das Privileg, mit Piotr Pietras in London zu arbeiten. Während meiner Zeit mit ihm fuhr er zur Europameisterschaft nach Wien. Ich durfte ihm dabei etwas helfen, er wurde Zweiter.

Was ist Ihre letzte Weinentdeckung?

Frontonio aus Aragon von Fernando Mora MW.

Welches war der beste Wein Ihres Lebens und wo haben Sie ihn getrunken?

1947 Cheval Blanc, 1996 Chevalier-Montrachet von Le aive, 1928 Yquem, um nur ein paar zu nennen.

Wie wichtig sind Klassiker für Ihr Weinsortiment?

Es kommt darauf an, wo man arbeitet. In einer Weinbar, würde ich sagen, sind sie unbedingt notwendig. Auf meiner Weinkarte bilden sie das Fundament. Schliesslich soll sich kein Gast ausgeschlossen fühlen.

Gibt es eine Weinreise, die Sie unbedingt unternehmen möchten?

Madeira. Das möchte ich unbedingt erleben.

In welchem Restaurant sind Sie immer wieder Gast?

Im Restaurant Sternen in Walchwil. Geniale Küche, genialer Service und geniale Weinkarte.

Welche Köchin hat Sie am meisten beeindruckt?

Clare Smyth. Ich hatte das Glück, eineinhalb Jahre bei ihr in London zu arbeiten.

Was fällt Ihnen an anderen Menschen als Erstes auf?

Ob sie hö ich sind und ob sie gut zuhören können.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?

Sei selbst dein grösster Kritiker und arbeite hart an dir.

Was war die mutigste Entscheidung in Ihrem Leben?

Ich bin nach meiner Ausbildung und einer kurzen Station in Österreich nach London zu Gordon Ramsay gegangen. Ohne diese vier Jahre wäre ich sicher nicht da, wo ich heute bin.

Wer sind Ihre Vorbilder?

Alex Koblinger, Piotr Pietras, Jan Konetzki. Alle drei sind absolute Pro s und Koryphäen. Ich ho e, eines Tages auf deren Level zu sein.

Was trinken Sie am liebsten?

Am liebsten gereifte Weine aus Hermitage, Cote-Rotie und natürlich Burgunder.

Was ist der beste Rat, den Sie je erhalten haben?

Schau auf deine Gesundheit. Je älter ich werde, desto wichtiger erscheint mir dieser Rat.

Für welche Eigenschaft bekommen Sie die meisten Komplimente?

Wenn ich einen Fehler mache, gebe ich das auch o en und ehrlich zu. Ich glaube, das schätzen die Leute an mir.

Was war Ihr schönstes Ferienerlebnis?

Ich hatte grossartige Urlaube in meiner Kindheit. Mein letzter Urlaub mit meiner Freundin in Bali war grossartig.

Auf welcher Website verbringen Sie am meisten Zeit?

Guildsomm.com Speziell für die Vorbereitung auf den Master Sommelier.

Welches ist das beste Buch, das Sie gelesen haben?

«Der alte Mann und das Meer» von Ernest Hemingway.

Was hat Sie in letzter Zeit emotional sehr berührt?

Ich hatte das Glück, Weihnachten mit meiner Familie zu feiern. Es war schön, den Tag gemeinsam zu verbringen.

124
Moritz Dresing bei seiner Lieblingsbeschäftigung.

Gesucht: Beste Jungsommelières

und -sommeliers 2023

Der marmite youngster ist der renommierteste Nachwuchswettbewerb der Schweizer Gastronomie. Seit über zehn Jahren werden die besten Nachwuchskräfte in den Kategorien Sommellerie, Service, Küche und Pâtisserie ausgezeichnet. Ehrgeizige Berufsleute sind gesucht, um sich 2023 für die Ehre, bester Nachwuchssommelier beziehungsweise beste Nachwuchssommelière zu werden, zu bewerben.

Sie sind eine ehrgeizige, aufstrebende Sommelière oder ein ambitionierter und talentierter Sommelier mit viel Sachverstand und Herzblut? Wollen zeigen, was Sie fachlich draufhaben? Sie sind noch keine 30 Jahre alt und Sommelière/Sommelier mit eidg. Fachausweis oder haben ein Diplom von einer von der ASSP anerkannten Sommelierschule oder eine Restaurationsfachausbildung EFZ mit praktischer Vertiefung im Weinfach gemacht? Dann machen Sie unbedingt mit beim marmite youngster!

Teilnahme sur dossier möglich

Falls Sie ausser der Altersvorgabe keine der oben genannten Kriterien erfüllen, haben Sie unter gewissen Umständen trotzdem gute Chancen auf eine Teilnahme. Voraussetzung ist, dass Sie mehrjährige Erfahrung im Weinfach (auch ausserhalb der Gastronomie) mitbringen. Die Jury nimmt dann aufgrund Ihres Lebenslaufs und Ihrer beru ichen Skills eine Gesamt-

einschätzung vor und entscheidet «sur dossier», ob Sie zum Wettbewerb zugelassen werden.

Fühlen Sie sich angesprochen? Sind Sie mit Nase, Herz und Verstand vollkommen in der Welt der Weine zu Hause und jünger als 30? Können Sie mit diesen Bedingungen und dieser Herausforderung etwas anfangen, dann melden Sie sich bis spätestens Ende Mai an.

Wettbewerbsthema: Genussreise Österreich – grosse Kunst ohne Allüren

Müsste man unser Nachbarland im Osten in einem Wort umschreiben, gäbs nur eines: Vielfalt. Geogra sch, kulturell und kulinarisch ist das Land eine wahre Schatztruhe und für ein inspirierendes Weinwettbewerbsthema wie gemacht. Bei Fragen stehen Ihnen der SVS/ASSP und auch Lorenz Grütter, der Projektverantwortliche beim marmite verlag, gerne zur Verfügung. Mail an youngster@marmite. ch oder telefonisch unter 044 450 29 27.

Sommelier-Daten

23. SVS-Generalversammlung im Vier-Sterne-Superior-Hotel Einstein, St. Gallen – Modestadt mit «Spitzen»

Die GV des Sommelierverbandes SVS findet am Montag, 26. Juni, 2023, statt. Nach der General versammlung wird ein Champagnerapéro von Laurent- Perrier serviert und anschliessend ein exklusives Mittagessen mit Weinbegleitung. Am Nachmittag besteht die Möglichkeit, das Hotel anlässlich einer Führung zu be sichtigen. Willkommen sind SVS - Mitglieder sowie Gäste und die «Hotelière»Leserschaft.

Meilleur Sommelier Suisse Samstag/Sonntag, 14./15. Oktober 2023 in der Weinfachschule Changins bei Genf Die École d'Ingénieurs de Changins, Nyon, ist eine in der Schweiz einzigartige Ausbildungsstätte und das nationale Kompetenzzentrum für die Ausbildung in den Berufen des Weinbaus und des Weins. Auch die Westschweizer Weinschule für Weiterbildungen für Amateure oder Profis sowie den Erwerb des eidgenössischen Fachausweises Sommelier/Sommelière ist in Changins beheimatet.

Anmeldung und Auskunft: SVS - Sekretariat, Dünnistrasse 44, 8962 Bergdietikon, 044 241 80 60, sekretariat@svs - sommeliers.ch

Bitte beachten Sie auch die Website des SVS: www.svs - sommeliers.ch

125 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

Franke präsentiert die neue Produktkategorie BeyondTraditional mit erster Produktlinie Mytico

Franke Co ee Systems stellt die brandneue Produktkategorie

BeyondTraditional zum ersten Mal in der Schweiz vor. Damit setzt der in Aarburg ansässige internationale Hersteller von Ka eevollautomaten einmal mehr neue Massstäbe im Bereich professioneller Ka eezubereitung. Die neue Kategorie verbindet bestehende Technologien mit Trends und Kundeninteressen zu Lösungen, die über die Branchenstandards hinausgehen. Mytico ist die erste Produktlinie in dieser Kategorie. Es handelt sich um eine bahnbrechende Ka eelösung, die ein herausragendes Kundenerlebnis bietet sowie aussen mit beeindruckendem italienischem Design und innen mit Schweizer Qualität überzeugt.

www.franke.ch

STEINPFLEGER P aster wie neu verlegt

Die Steinp eger sind spezialisiert auf die umweltschonende und gründliche Aufbereitung verlegter P asterächen. P aster wie neu verlegt mit durchschnittlich 75 % Kostenersparnis ist der Anspruch. Diesem wird das Team von Die Steinp eger – SM – gerecht, indem ein spezielles Aufbereitungsverfahren angewandt wird. Zuerst wird mit bis zu 100°C heissem Wasser grundgereinigt. Währenddessen werden das alte Fugenmaterial sowie Schmutzwasser direkt mit abgesaugt, was Pfützen und Spritzer an Wänden verhindert. Um einem Wiederbefall mit Algen, Flechten und Moos vorzubeugen, wird die Fläche mit biologisch abbaubarem Algizid desin ziert. Im Anschluss erhalten die P aster ächen ein neues Fugenmaterial sowie eine Nanoimprägnierung. Angebote und Probeächen sind stets kostenfrei und unverbindlich. Schauen Sie sich auf der Website www.die-steinp eger.ch einige Referenzen und Bewertungen an. Tipp: Der Unternehmens lm erklärt den Ablauf kurz und umfassend!

www.die-steinpfleger.ch

126 AM MARKT FRANKE
DIE

Nespresso Momento – genussvolle Ka eeerlebnisse im Horeca-Betrieb

Was gibt es Besseres als eine köstliche Tasse Ka ee, um die Kunden zu begeistern? Inspiriert von der Entwicklung neuer Trends in der Branche, wurde das Nespresso-MomentoSystem entwickelt, um authentische und hochwertige Ka eeerlebnisse zu kreieren, die, egal ob im Hotel, im Spa oder im Restaurant, Menschen zusammenbringen. Das NespressoProfessional-Angebot kombiniert Spitzentechnologie und innovatives Design, um massgeschneiderte Ka eeerlebnisse im Horeca-Betrieb zu ermöglichen. Dank der kundenspezi schen Anpassung der Maschine passt sie in jeden Raum. Bei ihrer Entwicklung stand auch die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt: langlebige Komponenten, recycelbare Verpackungen und Einstellungen, die sowohl Wasser als auch Energie sparen. Ausgestattet mit modernster Technologie, ist das Nespresso-Momento-System die bisher intuitivste Maschine der Nespresso-Professional-Reihe.

www.nespresso.com/pro/ch

Parmadoro-Essig – ein Trio für guten Geschmack

Mit abwechslungsreichen Salaten liegen Sie voll im Trend. Klar, dass hier auch kreative Dressings gefragt sind. Das neue Essigsortiment von Parmadoro kann aber mehr – mehr für Feinschmecker: Setzen Sie Akzente und verleihen Sie Ihren Gerichten eine ganz besondere Note mit erlesenem Aceto Balsamico und aromatischen Weinessigen.

Ob für feine Dressings, zum Würzen, Marinieren oder Verfeinern – Essig verleiht Salat, Gemüse oder Fleisch den richtigen Geschmack. Parmadoro bietet Ihnen ein Sortiment an hochwertigen Essigen für jede Gelegenheit: Weissweinessig mit seinem frisch-würzigen Aroma oder Rotweinessig aus original italienischem Rotwein mit seinem kräftigen Geschmack. Unser Aceto Balsamico di Modena trägt die zerti zierte Qualität «IGP» – nur dieses Gütesiegel garantiert die Herkunft und die Qualität des aromatischen und vollmundigen Balsamicos.

www.gastro.hero.ch

127 AM MARKT NESPRESSO PROFESSIONAL
HERO

Entspannung pur – für Körper, Seele und Budget

Als Alternative zu sporadischen Spabesuchen, die geplant und gebucht werden müssen und oft nicht den persönlichen Vorstellungen entsprechen, ist Wellness im eigenen Heim zu einem Trend geworden. Immer mehr Menschen wollen geistige und körperliche Entspannung zelebrieren – ganz privat zu Hause. Dafür lanciert der ausgewiesene Wellness- und Saunaspezialist Küng zwei Neuheiten: die Saunakollektion Priva und die kompakte Dampfdusche SteamShower. Beide Produkte werden in der gewohnten Küng-Qualität und mit einem hohen Anspruch an das Design in Altendorf produziert. Dank dem modularen Aufbau punkten beide mit einem attraktiven Preismodell, das Wellness im eigenen Zuhause für ein breiteres Kundensegment erschwinglich macht.

Die kompakte Sauna Priva nimmt Elemente bestehender Saunaklassiker von Küng auf und lässt Raum für die individuelle Gestaltung: Es gibt vier Grössen respektive Grundrisse, und für die Innenausstattung stehen Erle, Espe und Polarkiefer zur Auswahl – mit der für Küng typischen horizontalen Täferung mit schwarzer Nut. Auch der Ofen kann frei gewählt werden, je nachdem, ob klassisches Saunieren oder Biosauna bevorzugt wird. Pro l- und rahmenlose Glasfronten verleihen der Kabine Leichtigkeit und geben den Blick auf das sorgfältig gestaltete Interieur frei. Die Glasfront kann auch als Übereck-GlasVariante ausgeführt werden. Priva bietet viele Vorteile für Raum und Wohlbe nden und ist in jeder Umgebung ein architektonischer Blickfang.

Die SteamShower eignet sich besonders gut bei beschränkter Fläche, weil kein zusätzlicher Technikraum oder Schrank für den Dampfgenerator benötigt wird. Grösse, Fläche, Positionierung von Nischen und optional eine Sitzbank können frei gewählt werden. Ausgeführt wird die Dampfdusche mit dem modernen, robusten Werksto WSP®, der in jedem Farbton mit matter oder glänzender Ober äche erhältlich ist. Und das Besondere: Die Duschkabine lässt sich sogar mit einem Foto oder Materialimitat nach Wahl personalisieren. Auch punkto Umweltfreundlichkeit kann die SteamShower überzeugen. Für die hochwertige Dämmung werden in der Dampfdusche rund 600 gebrauchte PET-Flaschen verbaut. So benötigt sie weniger Energie und lässt sich zudem gut recyceln. Damit trägt sie nicht nur Ihrer Gesundheit, sondern auch der Umwelt Sorge.

Beide Neuheiten sind das Resultat der jahrzehntelangen Erfahrung von Küng. Sämtliche wichtigen Komponenten wie Ofen oder Steuerung werden im Schweizer Unternehmen entwickelt und laufend verbessert. So kann die Mission von Küng, Wellness und Gesundheit in die eigenen vier Wände zu bringen und für alle zugänglich zu machen, immer wieder aufs Neue erfüllt werden.

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Ihr Geländer

– Ihr Strom

Die perfekte Ergänzung für Ihr nachhaltiges Hotelkonzept: das 3S Solargeländer!

Die Sicherheit Ihrer Gäste steht an erster Stelle und auch ästhetisch soll es passen.

Das 3S Solargeländer lässt keine Wünsche o en: passgenau für jedes Geländer, geprüfte Absturzsicherung, ästhetisch und elegant, entwickelt und produziert in der Schweiz. Die Module, der Handlauf sowie die Pfosten sind in verschiedenen Farben erhältlich und fügen sich perfekt in das Erscheinungsbild Ihres Hotels ein.

Erzeugen Sie mit Balkon-, Terrassen- und sonstigen Geländern CO2-neutralen Strom. Dieser steht ganzjährig zur Verfügung, speziell im Winter. Das 3S Solargeländer gewinnt durch eine neue, doppelseitig aktive Technologie (bifazial) hoche zient Sonnenenergie aus allen Richtungen.

Senken Sie die Kosten Ihres eigenen Strombedarfs und begeistern Sie gleichzeitig Ihre Gäste mit dem ästhetischen, qualitativ hochwertigen und hoche zienten 3S Solargeländer.

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128 AM MARKT KÜNG

Vorschau

Karl Wild Hotelrating 2023/24 – Das sind die besten im ganzen Land, inkl. Rückblick auf die Vernissage vom 22. Mai 2023

Spezielle Unterkünfte – Was muss ein Hotel heute bieten, damit es attraktiv bleibt?

Nachhaltige Hotel- und Gastrokonzepte – Wie können solche «Grüne»-Lösungen funktionieren und wie nanzieren die Hoteliers diese?

Tischlein deck dich – Alles rund um Geschirr, Besteck und Weingläser

Kleider machen Leute – Berufsmode im Service und im Hotel Next Generation – Revenue-Management im Fokus Essen und Trinken – Neuer Trend der (gesunden) Vitamingetränke. Wie reagiert die Hotel- und Gastrowelt? Architektur und Einrichtung – Neue individuelle Konzepte, ganz auf die Persönlichkeit des Gastes fokussiert

Die nächste Ausgabe «Hotelière» erscheint am 8. Juni 2023

Autor

IMPRESSUM

Hotelier e

Hotelier 29. Jahrgang hotelier.ch hoteliere.ch

Herausgeberin Weber Verlag AG Gwattstrasse 144

CH-3645 Gwatt/Thun

033 336 55 55 weberverlag.ch

Verlegerin Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch

Verlagsleiter Zeitschriften Dyami Hae iger d.hae iger@weberverlag.ch

Chefredaktion

Dr. phil. Hilmar Gernet (phg) h.gernet@hotelier.ch

Karl Wild (kw) k.wild@hotelier.ch

Christoph Ammann christoph.ammann@tamedia.ch

Projektleitung

Laura Spielmann l.spielmann@weberverlag.ch

Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe: Martin A. Barak (Maison Marques et Domaines), Blanca Bürgisser (Redaktorin), Ivo Christow (Head of Design krucker-partner.ch), Bruno Thomas Eltschinger (Präsident SVS/ASSP), Alexander Fläckel (ICR-Swiss GmbH), Marcel Gabriel (Dozent), Adrian Gisler (Rast Kaffee), Julia Gmünder (Maison Marques et Domaines), Benjamin Haltmeier (Journalist), Sabine Hartl (Innenarchitektin), David Heinen (Redaktor), Thomas Holenstein (Sebotics), Markus Kellenberger (Redaktor), Jordan Kerstle (Hotel & Gastro Union), Joachim Koethe (Hotelmedia GmbH), Walo Mühlheim (Journalist), Nicoletta Müller (VDH), Elisha Nicolas Schuetz (Journalist), Nicolò Paganini (Nationalrat), Daniel Plancic (SHS Academy), Beatrice Rast (Rast Kaffee), Jens Rosenbaum (Journalist), Martin Schwegler (Rechtsanwalt), Ernst Aschi Wyrsch (Hotelier)

Anzeigenverkauf Thomas Kolbeck t.kolbeck@weberverlag.ch

Maja Giger m.giger@hotelier.ch

Aboverwaltung abo@weberverlag.ch

Telefon 033 334 50 44

Layout Cornelia Wyssen

Bildbearbeitung

Dominic Fischer

Korrektorat

David Heinen

Druck

AVD Goldach AG

Sulzstrasse 10 – 12

9403 Goldach

Bildnachweise

Patrick Baeriswyl: Cover; Jeronimo Vilaplana, Hotelfotograf.ch: S. 6, 39 (unten), 40 (links); Mandarin Oriental: S.10; Food Story Media: S.11; Schmid, Pelli & Partner: S. 13; iStock: S. 14, 95, 112 (unten), 129; Romel

Janeski: S. 15; The Living Circle: S. 17; Ulrike Eichentopf: S. 18; Wolfgang Stahr: S. 19; Ramon Adler: S.20 (oben); Gian Andri Govanoli: S. 26; FZ: S. 27; Alexander Palacios: S. 36;

Gianni Baumann: S. 39 (oben), 41; Nuno Acacio, CMJN: S. 48; Hannes Niederko er: S. 49; Jan Schünke: S. 51; Shutterstock: S. 53; Rafael Vera (Illustration) / Krucker Partner: S. 80; Felix Meinhardt: S. 93; Ronson: S. 98, 113; S. Chapuis: S.116; Leonardo Mastrostefano: S. 123, 124; Envato: S. 125

Preise Abonnement

1 Jahr (6 Ausgaben):

CHF 120.–

2 Jahre (12 Ausgaben):

CHF 240.–

Einzelausgabe: CHF 22.–, Ausland zuzüglich Porto

ISSN 1664-7548

WEMF/SWBeglaubigung 2022

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8000 Exemplare Total verbreitete Au age:

7021 Exemplare

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Offizielles

Publikationsorgan «Hotelière» ist das of zielle Publikationsorgan des Schweizer Sommelierverbands ASSP-SVS und der Vereinigung dipl. Hoteliers-Restaurateure VDH.

Cover Raphael Herzog hat aus dem totgeglaubten Vitznauerhof ein Kulthotel gemacht.

129 VORSCHAU / IMPRESSUM
02 Hoteliere Hotelier Bundesratwill278Mio. FrankenfürHotellerieFörderungund AmbassadorZürich: DieMeiliSelection hateinneues, innovativesFlaggschi RaphaelHerzoghatausdem totgeglaubtenVitznauerhof einKulthotelgemacht. Das Wunder vom

«Es begann am Milestone»

Womit langweilt man Sie am meisten?

Menschen, die nur von sich erzählen, ohne je eine Gegenfrage zu stellen.

Was weckt Ihre Begeisterung?

Wenn David gegen Goliath siegt. Wie an der Fussball-EM 2021, als die Schweiz gegen Frankreich gewann.

Was macht Sie glücklich?

Ein edles Glas Wein mit einem spannenden Buch oder in guter Gesellschaft.

Was macht Sie traurig? Ungerechtigkeit. Vor allem dann, wenn ich nichts daran ändern kann.

Ihr bisher grösster Erfolg? Besteigung des 5897 Meter hohen Cotopaxi in der Millenniumsnacht. Wir hatten es zuvor schon zweimal vergeblich versucht. An Weihnachten 1999 reisten wir extra nochmals nach Ecuador und waren erfolgreich.

Der grösste Flop?

Kürzlich durfte ich am Engadiner Frauenlanglauf teilnehmen und war sehr zufrieden, dass ich die 17 Kilometer gescha t hatte. Meine jüngere Tochter war dann sehr enttäuscht, dass ich so weit hinten lag.

Ihre Lieblingsbeschäftigungen?

Joggen, lesen, wandern, Zeit mit meiner Familie verbringen und Weine degustieren.

Was möchten Sie gerne können?

Cello spielen. Aber vielleicht lerne ich das noch.

Welchen Traum würden Sie sich gerne erfüllen?

Das Schöne am Märchenhotel ist, dass hier viele Träume Wirklichkeit werden.

Ihr grösster Wunsch?

Dass meine Kinder gesund bleiben und ein glückliches Leben haben. Und dass unser Lama Montana doch noch Mutter wird. Wir haben es schon mehrmals versucht, und einmal hat es auch fast geklappt. Doch dann musste das Kleine tot herausgeholt werden.

Ein Jahr lang Ferien – was würden Sie tun?

Mit dem Wohnmobil durch Neuseeland fahren. Das war eigentlich mein Plan, bevor ich meinen Mann kennengelernt habe. Nun bin ich statt in Neuseeland in Braunwald gelandet.

Welche drei lebenden Persönlichkeiten bewundern Sie am meisten?

Viele. Vor allem die stillen Helden des Alltags.

Wer wird Ihrer Meinung nach völlig unterschätzt?

Kinder. Wenn man ihnen gut zuhört und sie beobachtet, realisiert man, dass sie über ein gutes Bauchgefühl verfügen. Etwas, das vielen Erwachsenen abhandengekommen ist.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einen Abend verbringen?

Mit Büne Huber von Patent Ochsner.

Was wäre das ema?

Büne erwähnte einmal an einem Konzert in Locarno,

dass er gerne in ein altes Hotel gehen würde, um in jedem Zimmer eine Geschichte zu schreiben. Er sei sicher, dass die Wände viel zu erzählen hätten. Ich könnte ihm ein solches Hotel zur Verfügung stellen und viele Märchen noch dazu.

Ist Ihr Leben heute spannender als vor zehn Jahren?

Mein Leben war immer reich an Geschichten. Die Geschichten, die wir hier mit der grossen Märchenhotelfamilie erleben, sind so spannend, dass wir kein Net ix brauchen.

Wo leben Sie am liebsten? Dort, wo meine Familie ist. Ich fühle mich sehr privilegiert, dass ich Arbeit und Privates so gut miteinander verbinden kann und meine Liebsten immer um mich habe.

Was haben Sie im Leben verpasst?

Ich hatte immer das Glück, dass ich machen konnte und durfte, was ich wollte.

Als was würden Sie am liebsten wieder geboren werden?

Vielleicht als Lama. Die Ruhe und Erhabenheit, mit der diese Tiere die schöne Aussicht in Braunwald geniessen, hätte ich auch gerne.

Ihr Lebensmotto?

Dem Leben vertrauen.

Ihr Lieblingshotel – und warum?

Das Giardino in Ascona, wo mein Mann zu Beginn unserer Beziehung arbeitete. Wir hatten uns an der Verleihung des Milestone kennengelernt, wo

Nadja Vogel wuchs in Rapperswil auf, studierte an der Uni Bern Volkswirtschaft und schloss mit lic. rer. oec. ab. Während sieben Jahren arbeitete sie für das SECO im Ressort Tourismus, von 2008 bis 2010 war sie Direktionsassistentin von Jürg Schmid bei Schweiz Tourismus. Anschliessend absolvierte sie Kurzpraktika im Valbella Resort und im Hof Weissbad. Vor zwölf Jahren heiratete sie Patric Vogel. Im selben Jahr übernahmen sie von dessen Eltern das Märchenhotel Braunwald und schreiben seither eine märchenhafte Erfolgsstory. Patric Vogel ist im Hotel für Frontof ce, Marketing, Küche und Unterhalt zuständig. Nadja, Mutter von zwei Mädchen, kümmert sich um Service, Housekeeping und vor allem das Personalwesen, inklusive Betreuung der Lernenden.

seine Eltern einen Preis gewannen. Ich verbrachte dann jedes Wochenende im Tessin und durfte auch oft ins Giardino. Bis heute fahren wir mindestens einmal im Jahr dorthin und erinnern uns an unsere junge Liebe.

Was soll man später einmal von Ihnen sagen?

Sie lebte ein zufriedenes Leben und war für ihre Liebsten und Freunde immer da.

130 SCHLUSS-PUNKT
FRAGEN VON KARL WILD AN NADJA VOGEL, MÄRCHENHOTEL BRAUNWALD

PATRICK

Mit seinem feinen Sinn für Ästhetik und Liebe zum Detail hat er ein elegantes und ansprechendes Design kreiert, das die einzigartigen Geschmacksnuancen und die Exklusivität der Marke Seven Seals perfekt verkörpert.

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