INSPIRIEREN HISTORISCHES
Ferien sind ein Menschenrecht
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Hilmar Gernet
Ferien sind ein selbstverständlicher, für viele sogar essenzieller Bestandteil der Lebensführung geworden und werden als solche nur ungern intellektueller Reflexion unterzogen.» Die Analyse ist 22 Jahre alt. Sie stammt von der Historikerin Beatrice Schumacher und ist in ihrer Doktorarbeit «Ferien» (1890–1950) festgehalten. Den zweiten Teil ihrer Feststellung, er dürfte noch immer zutreffen, lassen wir so stehen. «Selbstverständlich» sind Ferien derzeit gerade nicht. Zwei Jahre Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben unser Ferienverhalten beeinflusst. Sowohl das individuelle Verhalten gegenüber der «schönsten Zeit des Jahres» als auch die Entwicklungen bei den «Wunscherfüllern» haben sich verändert. Obwohl, das Bedürfnis «einfach wieder raus zu gehen» dürfte beim Ferienkonsum nahe an das Vor-Corona-Niveau heranreichen. Die Wertschätzung für das Reisen steigt. Man ist bereit, für Ferien mehr zu bezahlen bzw. bei den Ferien nicht zu sparen. Es besteht Nachholbedarf und die Angebote sind parat: Flüge, Hotels, Kreuzfahrtschiffe etc.
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