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«Mein Vorbild ist meine Grossmutter»


60plusGäste werden immer wichtiger
Der 60plus-Markt wird deshalb immer wichtiger und bietet ein grosses Potenzial. Die enorme Kostenentwicklung im Schweizer Gesundheitswesen unterstützt daher zusätzliche, präventive Angebote wie Fitness. Dies haben die Krankenkassen be reits früh erkannt und übernehmen deshalb zum Teil bis zu 50 Prozent der Kosten von Fitnessabonnementen. Welche Chancen bietet diese Entwicklung für die Hotellerie? Was braucht es für künftige Angebote und Dienstleistungen im Hotelfitness?
Fitness in Hotels: Viele Hoteliers beachten diesen Bereich kaum
Wenn man die heutige Schweizer Hotellerie anschaut, existiert bereits ein grosses Fitnessangebot – und zum Teil sind auch erfolgreiche Produkte auf dem Markt. Es gibt jedoch leider immer noch viele Hoteliers, die den Fitnessbereich stiefmütterlich betreiben. Würden diese Hoteliers das Restaurant gleich betreiben, würde es heissen: «Lieber Gast, der Kühlschrank ist vorne rechts. Links am Fenster ist der Kochherd, die Pfannen befinden sich gleich unter dem Herd. Die Kochanleitung ist auf dem Tisch neben dem Herd … ich wünsche Ihnen viel Glück beim Kochen und einen guten Appetit». In so einem Hotel würde man sehr schnell seine Gäste verlieren, aber viele Fitnessangebote werden leider genau so betrieben!
Was sind die aktuellen Trends im Fitnessbereich?
Weniger Hardware, mehr Software. Auch im Bereich Fitness gilt diese Devise. Die Dienstleistungen und Angebote werden immer wichtiger und der ganze Gerätepark verliert etwas an Bedeutung. Immer wichtiger für die Mitglieder sind die sozialen Kontakte.
Das Training ist auf der einen Seite höchst individuell und auf der anderen Seite maximal sozial geworden.
1. Gruppentraining In und Outdoor
In- und Outdoor-Gruppentrainings sind zum absoluten Trend geworden. Das ge meinsame professionelle Training im Freien ist hoch motivierend und entspricht einer grossen Nachfrage. Wer begibt sich schon gerne bei schönem Wetter ausschliesslich in ein Fitnesscenter, wenn er draussen noch ein umfangreiches, zusätzliches «Functional Training» bekommt! Der Community-Faktor wächst und wächst und wird immer wichtiger.
2. FitnessTrend: TRX und Co – die Geräte werden noch spezieller und individueller
Das TRX Training ist beim Functional Training so etwas wie Redbull unter den Energie-Drinks. Dieses Fitness-Gerät aus den USA ist die mit Abstand prominenteste Vertreterin der Kategorie Schlingentrainer. Das Trainingsgerät kann an einem Ast oder Türrahmen als Ankerpunkt ein vollwertiges und intensives GanzkörperWorkout ermöglichen. Durch die grosse Variation der Übungen und den grossen Spassfaktor, vor allem in der Gruppe, ist dieses Trainingsgerät im Fitnesscenter nicht mehr wegzudenken.
3. MedicalFitnessTrend
Die Kompetenz des Medical Fitness liegt in der individuellen Trainingsberatung und in der persönlichen Trainingsanpassung für die Trainierenden. Eine individuelle Einführung und Trainingsberatung schaffen eine ideale Basis für das anschliessende Training. Mit den heutigen Test-Möglichkeiten wie z.B. DNA-Analysen kann individuell und ganzheitlich beraten werden. Mit den auf den Genen basierenden Trainings- und Ernährungsplänen können in kürzester Zeit grosse Verbesserungen beim Wohlbefinden und bei der Leistungsfähigkeit erreicht werden.
Der Bereich Gesundheit ist ein Megatrend und die Hotellerie wird mit gezielten Medical-Wellness- und Fitnessangeboten stark davon profitieren können – vor allem jetzt und nach der eigentlichen Pandemie. Diese Angebote wirken sich auch positiv auf die Übernachtungsdauer aus, in dem man z.B. Wochenpackages anbieten kann. ➤ «In- und OutdoorGruppentrainings sind zum absoluten Trend geworden. Das gemeinsame professionelle Training im Freien ist hoch motivierend und entspricht einer grossen Nachfrage»
DOMINIK KELLER, FITNESSEXPERTE

5 Fragen an den Personal-Trainer
Jürgen Albrecht (56) ist Diplomtrainer und Personaltrainer im medizinischen Zentrum des Grand Resorts Bad Ragaz. Er ist u.a. Volleyball-Profitrainer und Gründer und Inhaber der Albrecht Coaching AG. Hier seine Tipps für Hoteliers und Spa-Betreiber in Sachen Fitness-Infrastruktur:
1. Was zeichnet den perfekten Fitnessbereich in einem Hotel aus?
a. Funktionelle Ausstattung b. Inspirierende Atmosphäre mit viel Raum und mehreren
Trainingsräumen c. Motivierende, gut ausgebildete Trainer.
3. Warum macht ein Personal Trainer in einem
HotelSpa Sinn?
Der Erfahrungsaustausch im Personal-Training ergibt den bestmöglichen Output für den Gast. Trainings können zielgerichtet auf den Grundlagen der Erfahrungen und den Zielen des Gastes umgesetzt werden.
4. Auf was legen Ihre «Fitnessgäste» im Grand
Resort Bad Ragaz besonders Wert?
a. Kompetenz der Trainer:innen b. Individualität der Trainingsprogramme c. Auf den Gast abgestimmte Personal-Trainings.
2. Welche Fitnessgeräte dürfen in einem HotelSpa unter keinen Umständen fehlen?
Kinesis-Station, funktionelle Trainingsstationen, Freihanteln und Kettlebells. Dazu kommen verschiedene CardioGeräte.
5. Wie lauten die wichtigsten Fitnesstrends 2021/22?
Es sind Yoga und gehirnbasiertes, funktionelles Training.
4. Lifestyle Center und BoutiqueFitness 6. Kooperation heisst das neue Zauberwort
Das Konzept: modernes Design, innovative Trainingsbereiche und (u.a.) eine grosszügig angelegte Fläche für funktionell ausgerichtete Trainingsmethoden. Mit hochklassig ausgebildeten Personaltrainer:innen und einer einzigartigen Atmosphäre hat sich dieses Konzept in den USA etabliert und bald wird es auch bei uns einige Anbieter geben. Die grösstenteils auf kleineren Flächen gestalteten Fitnesscenter überzeugen durch die originellen Konzepte und Liebe zum Detail.
5. FitnessTrend: EMSTraining wird kleiner und praktischer
War die Ausrüstung früher noch unhandlich und schwer wie die Einsatz-Bekleidung, kombiniert mit einem unhandlichen stationären Gerät, ist heute ein EMSTraining auf kleinster Fläche möglich. Und zwar nicht mit dem Bauch-Weg-Gürtel, sondern tatsächlich mit Ganzkörper-An zügen. Nicht jeder Hotelier muss sich einen eigenen Fitnesspalast bauen! Kooperationen sind die Zukunft.
In Bad Zurzach haben wir zum Beispiel für vier Hotels ein gemeinsames, grosszügiges Fitnessangebot. Dadurch können in der Woche bis zu 30 verschiedene Lektionen und eine permanente Betreuung durch mehrere professionelle Fitnesstrainer angeboten werden. Diese Dienstleistungen werden von den Hotelgästen wie auch von den externen Clubmitgliedern intensiv genutzt.
Den eigenen Hotel-Fitness-Bereich für externe Mitglieder zu öffnen hat viele Vorteile. Auf der einen Seite belebt und frequentiert dies das Fitnesscenter, auf der anderen Seite kann man damit die Be triebskosten decken. Diese Kooperationsmöglichkeiten bieten sich mit etwas Kreativität fast immer und überall an.

Der Autor
Dominik Keller ist Geschäftsführer der Thermalbad Zurzach AG. Er kann auf jahrelange Erfahrung in der Beratung von Fitness-, Bäder- und Wellness-Projekten im In- und Ausland zurückblicken. So war er auch beim «Ovavera» in St. Moritz und beim Bürgenstock-Spa in beratender Funktion tätig.
DOMINIK KELLER, FITNESSEXPERTE
Frage an Annika Grünig, verantwortlich für Unterkunfts- und Gastronomie-Marketing bei «Schweiz Tourismus»:
Wie vermarkten Sie austauschbare Hotels?
Sie verkauft unsere Hotels und Restaurants im In- und Ausland. Ihr Ziel ist es, «dass alle
Reisenden eine passende Unterkunft finden», so Annika Grünig (29), seit Mai 2019 Leiterin
Annika Grünig, Sie sind bei Schweiz Tourismus für die Vermarktung der Schweizer Hotels verantwortlich. Erklären Sie uns in wenigen Sätzen, was Sie genau tun?
Mein Team und ich sind für die nationale und internationale Vermarktung der Schweizer Hotellerie verantwortlich. Unser Ziel ist es, dass alle Reisenden eine passende Unterkunft finden.
Wie verkaufen sich Schweizer Hotels derzeit im Ausland – nach der eigentlichen Pandemie?
Die Schweiz profitiert allgemein von einem guten Image in Bezug auf Sicherheit und Sauberkeit, was im aktuellen Kontext ein wichtiges Entscheidungskriterium für Reisen darstellt. Auch die Schweizer Natur und die Städte mit ihren vielfältigen Angeboten auf kleinem Raum entsprechen den Post-Pandemie-Bedürfnissen unsere Gäste. Schweizer Hotels sind der ideale Ausgangspunkt für neue Erlebnisse, gemeinsame Momente und Abstand von den vergangenen Corona-Monaten.
Welche Märkte sind aktuell für Schweiz Tourismus besonders lukrativ oder erfolgversprechend?
Wir verfolgen eine diversifizierte Märktestrategie, die neben dem Heimmarkt auch Nah- und Fernmärkte berücksichtigt. Wir sind überzeugt, dass dies die bewährte Grundlage für einen starken Schweizer Tourismus ist, da wir so alle Potenziale erreichen und eine Auslastung über das ganze Jahr und ganze Land erreichen können.
Wie würden Sie das aktuelle Image der Schweizer Hotellerie im Ausland umschreiben?
Die Schweizer Hotellerie ist bekannt für ihre lange Tradition und die Service-Exzellenz. Dies gilt es nicht nur tagtäglich den Gästen vor Ort zu zeigen, sondern auch in Form von besonderen Ge schichten und gezielten Kommunikationsmassnahmen in die Welt zu tragen. Mit der Initiative «Rendez-vous», die wir diesen Sommer gemeinsam mit HotellerieSuisse und GastroSuisse lancierten, konnte beispielsweise der positive Unternehmergeist und die Innovationskraft unserer Branche unterstrichen und präsentiert werden.
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Die Schweiz als Ferienland und die Schweizer Hotels gelten im Ausland oft als «sehr teuer». Wie kämpfen Sie als TourismusMarketingfrau gegen dieses Argument an?
Wir stellen in unseren Aktivitäten besondere Erlebnisse und Geschichten in den Vordergrund. Dabei möchten wir den Mehrwert hervorheben, welchen die Schweizer Ho tels gegenüber Betrieben aus anderen Ländern bieten. Im Fokus steht klar das Kund:innenerlebnis und nicht der Preis. Der Schweizer Tourismus hat sich noch nie über den Preis positioniert.
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In der Schweiz sind etwa zwei Drittel der Hotelbetriebe nicht klar und erfolgversprechend positioniert. Diese Hotels sind austauschbar und verkaufen sich primär über den Preis. Wie vermarkten Sie solche Hotels im Ausland – immerhin zwei Drittel aller Beherbergungsbetriebe?
Im Rahmen unseres Grundauftrages bilden wir alle Betriebe ab, die in der Hoteldatenbank von HotellerieSuisse aufgeführt sind. Auch Gäste, die primär vom Preis oder von der Ortschaft ausgehen, finden somit eine passende Unterkunftsempfehlung auf unserer Webseite www.MySwitzerland.com. Bei unseren Unterkunftskooperationen setzen wir hingegen auf klare Positionierungen: von der familienfreundlichen Unterkunft bis zum romantischen Hideaway – unsere neun Kooperationen entsprechen in jedem Fall einem spezifischen Gästebedürfnis. Dies als Grundlage unserer Marketing-Aktivitäten.
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Welche Hotelkategorie (Wellness, Historische Hotels, Family usw.) lässt sich im Ausland besonders gut vermarkten?
Die Vermarktung der Kooperationen respektive deren Erfolg ist je nach Markt unterschiedlich. Dank unserer 32 Niederlassungen in 22 Märkten weltweit sind wir sehr genau über die Interessen und Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen informiert und können entscheiden, welche Kooperationen und Betriebe wir in den Vordergrund stellen.
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Schweiz Tourismus unterhält Hotelkategorien, zum Beispiel WellnessHotels, FamilienHotels oder BikeHotels. Wie lauten hier die Kriterien? Und auf welche Daten stützen Sie sich ab?
Wir stützen uns bei allen Unterkunftskooperationen auf klare Kriterien, die entweder von HotellerieSuisse über eine entsprechende Spezialisierung oder von einer unabhängigen Fachjury überprüft werden. Auf diese Weise können wir die teilnehmenden Betriebe unter dem Label «Recommended by Switzerland Tourism» unseren Gästen und Partnern in den Märkten empfehlen.
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Neu wird die Kategorie BoutiqueHotels aufgeführt. Nun, was ist aus Ihrer Optik ein BoutiqueHotel? Und welche Hotels werden in dieser Kategorie aufgeführt?
Die neue Kooperation entspricht dem Bedürfnis nach individuellen und persönlichen Hotelkonzepten. Neben einer persönlichen Note des Gastgebers oder der Gastgeberin, die im Betrieb spürbar sein muss, sollen das Interior-Design und die F&B-Konzepte durch deren Charme und Einzigartigkeit überzeugen. Wir möchten mit dieser neuen Kooperation insbesondere auch Betrieben in städtischen Gebieten eine neue Möglichkeit bieten, um sich über unsere Plattformen zu positionieren. So stammen auch meine zwei Beispiele aus zwei Städten: Das Marktgasse Hotel in Zürich positioniert sich bereits seit dem Umbau vor sechs Jahren erfolgreich als Boutique Hotel, und mit der Eröffnung des Volkshaus-Hotels in Basel wurde das Portfolio an Boutique Hotels dank der Arbeit eines prominenten Architekten-Duos erweitert.
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Was fasziniert Sie eigentlich an der Hotellerie? Was ist für Sie ein tolles oder cooles Hotel?
Mich faszinieren die Menschen und die Geschichten, die hinter den Häusern stehen. Die Leidenschaft und die kreativen Ideen, welche tagtäglich in den Betrieben entstehen, begeistern mich bei meiner täglichen Arbeit. Mir persönlich gefallen Betriebe mit einer langen Historie – das Abtauchen in eine vergangene Welt und das Kennenlernen spannender Persönlichkeiten finde ich dabei besonders inspirierend.

Wer ist Annika Grünig?
Annika Grünig (29) leitet seit Mai 2019 den Bereich Unterkunfts- und Gastronomie-Marketing bei Schweiz Tourismus (ST). Ihr Werdegang in der Unternehmung startete im Jahr 2014 mit einem Praktikum im Leisure-Marketing. Anschliessend war sie von 2015 bis 2019 als Projektleiterin in der Abteilung Unterkunftsmarketing tätig. Annika Grünig ab solvierte ein Bachelor-Studium an der Schweizerischen Tourismusfachschule in Siders. Im Juni 2020 schloss sie mit einem MAS in «Brand & Marketing Management» an der Hochschule Luzern ab.
Ihre Hobbys: Reisen und Sprachen lernen, Bewegung in der Natur und Yoga. Ihr Lieblingsort: Lavaux – «was gibt es Schöneres als ein Glas Wein nach einem erfrischenden Bad im See». Annika Grünig spricht Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch und Spanisch. Sie ist in Zürich aufgewachsen und wohnt auch dort.
Kurzfassung der NDS-Diplomarbeit von Marianne Beeler (Zyklus 46)
Wie kann Nachhaltigkeit die Hotellerie positiv beeinflussen?

Marianne Beeler hat für Ihre Diplomarbeit unter dem Titel «Tue Gutes und sprich nicht
darüber?!» zur Bedeutung der Nachhaltigkeitskommunikation in der Schweizer Hotellerie
die Note 6 erhalten. «Insgesamt darf der Diplomarbeit ein ausgezeichnetes Zeugnis
ausgestellt werden und es ist spürbar, dass die Autorin ein hohes Engagement in
die Erstellung ihrer Arbeit gesteckt hat», lobt die Jury. Hier eine Zusammenfassung der
Diplomarbeit von Marianne Beeler.
TEXT Marianne Beeler
Nachhaltiges Wirtschaften ist ein «Must» für die Zu kunftsfähigkeit unseres Planeten. Beim Buchen von Hotels stelle ich allerdings immer wieder fest, wie schwierig es ist, ein Hotel zu finden, das wirklich sichtbar auf Nachhaltigkeit setzt. Weder bei «Booking.com», noch bei «Trivago» kann ich diesen Filter beim Suchmodus einstellen. Andere Filter wie «Zimmerausstattung», «Entfernung vom Zentrum», «Freizeit», «Sterne» und «Bewertung» sind selbstverständlich – nicht aber das «Nachhaltigkeitsbestreben».
So habe ich zum Beispiel auch bei der Sichtung sämtlicher 26 Betriebs-Websites der NDS Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Zyklus 46) nur drei Hotelbetriebe ausmachen können, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit profilieren. Zwei davon gehören je zu einer in ternationalen Hotelkette. Weshalb finde ich auf den meisten Homepages kaum etwas zum Megatrend «Nachhaltigkeit»? Aufgrund solcher Beobachtungen und Erfahrungen leitete ich meine Fragestellung zur Kommunikation von me dialer Nachhaltigkeitsperformance in der Schweizer Hotellerie ab. Motiviert, mit dieser Diplomarbeit Berufskollegen und Kolleginnen für die wirtschaftliche Bedeutung der Nachhaltigkeitsthematik und deren Kommunikation in der Schweizer Hotellerie und Gastronomie sensibilisieren zu können.
Nachhaltigkeit macht zukunftsfähig
Der Begriff Nachhaltigkeit wird schon seit 300 Jahren verwendet. Einst im Kontext der Aufforstung, durchdringt der Begriff «Nachhaltigkeit» heutzutage unser Alltagsleben in den drei Dimensionen Ökologie, Öko-
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nomie und Gesellschaft. Vor dem Hintergrund der massiven globalen Herausforderungen ist sie im weitesten Sinn als Teil von «Zukunftsfähigkeit» aus dem aktuellen Diskurs nicht mehr wegzudenken. Dies hat auch für die Hotellerie einschneidende Konsequenzen.
Die Umweltbelastung in der Schweiz ist dank der gesetzlichen Vorgaben und technischen Fortschritte in den letzten 20 Jahren deutlich gesunken. Nichtsdestotrotz zeigt sich die Schweiz für den drittgrössten Fussabdruck in Europa verantwortlich. Sie hat sich daher der Agenda 2030 verpflichtet, die von sämtlichen UNO Mitgliedstaaten 17 globale Entwicklungsziele zu den drei Dimensionen von Nachhaltigkeit verlangt.
Unsere Branche muss auf Nachhaltigkeit setzen
Die Hotel-Branche wiederum hat, zusammen mit den Spitzen der touristischen Verbände, eine Nachhaltigkeits-Charta unterschrieben. Auch der Verband HotellerieSuisse bekennt sich in seinem Leitbild mit ➤
[01] Der ehemalige VDH-Präsident Michael Max Müller, Marianne Beeler und Roland Gasche (heutiger VDHPräsident).

Diplomarbeiten der NDS-HF-Absolventen

Lehrreich und informativ
Die Vereinigung diplomierter HoteliersRestaurateure hat 1991 die «Stiftung Hans Schellenberg» ins Leben gerufen. Ganz dem Lebensziel von Hans Schellenberg (1913 bis 1985) entsprechend, will die Stiftung durch ihre Zwecke das Image von Hotellerie und Tourismus in der Schweiz fördern (https://vdh.swiss/stiftung_nds). Dabei ist in den letzten Jahren die «Förderung und Unterstützung von Arbeiten, die massgeblich zur Image-Verbesserung der Branche beitragen» in den Vordergrund gerückt. Diplomarbeiten der Absolvent:innen des Nachdiplomstudiums HF Hotelmanagement, die von der Jury ausgewählt werden und durch ihre Branchen-Relevanz hervorstechen, können bei Zustimmung durch die verfassende Person veröffentlicht werden. Dadurch erhalten VDH-Mitglieder und Hoteliers, Restaurateure, Kadermitarbeitende und Interessierte im In- und Ausland die Möglichkeit, diese für einen kleinen Unkostenbeitrag online zu erwerben.
Die Diplomarbeit von Marianne Beeler stellt ein weiteres wertvolles Werk in der Sammlung dar.
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der Vision, ein Verband der innovativen und nachhaltigen Beherbergungsbetriebe der Schweiz sein zu wollen, klar zur Nachhaltigkeit. Bereits gibt es spannende Leuchtturmprojekte und innovative Lösungen in un serer Branche, die es künftig zu optimieren, weit zu verbreiten und konsequent umzusetzen gilt.
Nächste Generation will nachhaltigen Konsum
Das Bedürfnis, nachhaltig produzierte Produkte und Dienstleistungen zu konsumieren, wächst in unserer Gesellschaft zunehmend. Die jungen Generationen wollen beim Konsumverhalten vermehrt einen Beitrag zur Nachhaltigkeitsdebatte leisten. Bei mangelnder Kommunikation der Anstrengungen seitens der Hotellerie besteht die Gefahr, dass Gäste bestehendes, nachhaltiges Engagement nicht wertschätzen und zu ho norieren vermögen. Sie wenden sich ab und suchen Unternehmen aus, mit denen die Identifikation, dank der hoteleigenen, kommunikativen Massnahmen, ge lingt. Betriebsinterne, strategische Nachhaltigkeitsziele müssen daher zwingend Kommunikationsziele und deren mediale Umsetzung nach sich ziehen. Die Königsdisziplin dabei ist die Kunst des «Green Storytellings», mit der man auf der ganzen Klaviatur der Kommunikationsinstrumente spielen kann.
Nachhaltigkeitskommunikation ist gefragt
Meine Diplomarbeit untersucht anhand theoretischer Ansätze, einer breitangelegten Umfrage bei Schweizer Hoteliers und mit Hilfe von Experteninterviews, wie nachhaltig Schweizer Hotels zurzeit geführt werden und wie gut sie dabei ihre Nachhaltigkeitsperformance medial kommunizieren. Die aus der Untersuchung gewonnenen Resultate ermöglichen, Nachhaltigkeit als klaren Wettbewerbsvorteil zu erkennen. Die Arbeit schliesst mit einer Auswahl von Empfehlungen rund um die kommunikative Umsetzung von Nachhaltigkeitsinhalten in unserer Branche.
Ich wünsche eine spannende Lektüre und hoffe, Sie durch die mit der Diplomarbeit gewonnenen Einsichten inspirierend zu ermutigen, das Thema «Nachhaltigkeitskommunikation» innovativ auch in Ihrem Betrieb anzugehen oder weiter zu vertiefen.
[02] Marianne Beeler, Bereichsleiterin Hotellerie & HR, Lassalle-Haus Bad Schönbrunn ADA COSMETICS
«So sehen wir die Zukunft»
Corona, Preisdruck, Nachhaltigkeit – ADA Cosmetics, der führende Zulieferer der Hotellerie für Kosmetikprodukte, muss durch herausfordernde Zeiten navigieren. Jetzt hat CEO Kai Bendix seine Pläne für die Zukunft des Unternehmens präsentiert. In drei Jahren will der Hersteller von Hotelkosmetik stärker, innovativer und nachhaltiger sein als jemals zuvor.
Als Zulieferer der Hotelbranche war auch ADA Cosmetics International massiv mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie konfrontiert. Für CEO Kai Bendix, der kurz nach dem ersten Lockdown im Juli 2020 die Geschäftsführung des Traditionsunternehmens übernahm, kein Bilderbuchempfang. Dabei waren die Herausforderungen bereits im Vorfeld enorm. Der Markt für Hotelkosmetik steht unter einem starken Wettbewerbsdruck, Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein haben sich zunehmend zum zentralen Wirtschaftsfaktor entwickelt.
ADA Cosmetics präsentierte nun ihre Wachstumsstrategie. Unter dem Slogan «New ADA» will der deutsche Hersteller von Hotelkosmetik seine Markenpositionierung schärfen und u.a. massiv in die Entwicklung nachhaltiger Produktinnovationen sowie den Ausbau seines Nachhaltigkeitsengagements investieren.
Der Paradigmenwechsel fordere neu gedachte Lösungen, so Bendix. Nachhaltigkeit müsse bei Produktinnovationen daher ein bewusstes Ziel sein. «Das bedeutet, dass wir nicht nur das produkttechnisch Machbare rausholen, sondern Lösungen entwickeln, die einen Beitrag zum grossen Ganzen darstellen», betont der 52-Jährige. Bendix will zur Umsetzung dieser Strategie nachhaltige Produktideen und Prozesse im Unternehmen massiv vorantreiben. Geplant ist u.a. signifikant in das Segment zukunftsweisender Spendersysteme wie auch in eine neue Generation junger, nachhaltiger Hautpflegeprodukte zu investieren.
Kai Bendix, seit Juli 2020 CEO von ADA Cosmetics.
Die Entwicklungsabteilung des Unternehmens arbeitet bereits intensiv an Neuheiten mit Fokus auf schonender Ressourcennutzung, der Vermeidung von Abfällen und effizientem Recycling. Auch ein Rückholsystem leerer Kartuschen sowie eine Methode zur keimfreien Befüllung offener Spendersysteme ist in Arbeit. Anfang des kommenden Jahres wird der Hersteller eine neue Kosmetikserie einführen, die sich vom Duschgel bis zur Nagelfeile komplett nachhaltig präsentiert. Im Verpackungsbereich wird weiterhin intensiv daran gearbeitet, den Einsatz recycelter bzw. regenerativer Materialien weiter massiv zu erhöhen.
ada-cosmetics.com
BRUNNER GROUP
Der ideale Clubsessel …
Der Clubsessel der Serie fina von Brunner besitzt eine elegante Vollpolsterschale in Leder oder Stoffausführung mit Füssen aus Eichenmassivholz, die nach Wunsch verschiedenfarbig gebeizt werden können. Seine puristische Designsprache reduziert sich auf das Wesentliche. Das macht ihn zum idealen Clubsessel für den Einsatz in geschmackvollem Ambiente. Ob in Restaurants, Hotels, Cafés oder in Empfangsräumen der Extraklasse, der fina club Sessel ergänzt durch seine klare Formensprache jedes moderne Interieur.
brunner-group.com BODENSCHATZ


Accessoires in Schwarz
Neu sind die Badezimmer-Accessoires der Linie Nia auch in edlem mattem Schwarz erhältlich. Damit erhalten Kund:innen zusätzlich zu den Varianten verchromt und Nickel gebürstet eine dritte zeitgemässe Wahlmöglichkeit. Dank den vertrauten gerundeten Formen fügen sich die Nia-Accessoires harmonisch in die moderne Badarchitektur ein.
Die Accessoire-Linie Nia von Bodenschatz hat sich seit ihrer Einführung vor drei Jahren am Markt bewährt. Architekten, Planer und Bauherren schätzen an Nia, dass sich die Formen und Materialien nahtlos in die anderweitige Badausstattung einfügen.
bodenschatz.ch
BRUNNER GROUP
Gerahmte Kunstwerke
Einzigartig und beinahe schwerelos schwebt die Badewanne Riva Frame im Raum. In Kombination mit dem Waschtisch Duett Frame verleiht Schmidlin dem Badezimmer einen ikonischen Look. Keine Frage, das Thema «Selfcare» ist in aller Munde. Und das nicht erst, seit wir viel Zeit in den eigenen Wänden verbringen. Zu sich schauen heisst auch, bewusste Auszeiten einzuplanen. Draussen in der Natur oder im eigenen Badezimmer bieten sich zahlreiche Möglichkeiten an, um Körper und Geist etwas Gutes zu tun. Schmidlin kennt die Bedürfnisse der Erholungssuchenden an die Badeinrichtung. Mit ihrer neuen Badewanne Riva Frame und dem Waschtisch Duett Frame bietet der Innerschweizer Hersteller eine puristische Kollektion, die zum Träumen einlädt.


KARTELL BY LAUFEN
Archetyp des Badezimmers Pure Eleganz im Badezimmer
Kartell by Laufen: Unendlich viele Kompositionen, die mit Farbe spielen und das Badezimmer von einem klar definierten architektonischen Raum in ein fliessendes und flexibles Ganzes verwandeln. Die kantigen Linien eignen sich für verschiedene Interpretationen. Genauso wie die Produkte, die Design und höchste Materialqualität kombinieren, zu einem Archetyp des Wohnens werden.
Das italienische Design von Kartell by Laufen ist zugleich ikonisch und zweckmässig. Kombiniert mit dem industriellen Know-how einer grossen Schweizer Keramikmarke wird daraus eine Kollektion, die über die Grenzen des Badezimmers hinausgeht. Denn das Bad ist auch der Lebensraum, in den wir uns zurückziehen, um für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden zu sorgen und uns zu regenerieren. Das Badezimmer hat im Laufe der Jahre eine grosse Entwicklung durchlaufen: Aus einem auf eine Ecke der Wohnung reduzierten Raum, der für die «gesunde» Körperhygiene zuständig war, ist heute ein Wohlfühlraum geworden, der den neuesten Trends des Interior Designs entspricht. Das Badezimmer folgt also der Entwicklung von Geschmack und Vorlieben und dem Wandel der Wohnkulturen. Und die Kartell by LaufenKollektion bietet mit ihrer formalen Strenge die Freiheit, die Leichtigkeit der Transparenz mit der Festigkeit der Keramik zu kombinieren.
ARWA-PURE
Mit ihren neuen Ausführungen in mattem Titanschwarz zeigt die Badarmaturenlinie arwa-pure, wie man mit einem puristischen Design einen grossen Auftritt inszeniert. Und dies zu einem attraktiven Preis. Arwa-pure hält, was ihr Name verspricht. Die Waschtisch-, Bade- und Duschenmischer strahlen eine sensitive Schönheit aus, sind aus hochwertigen Materialien gefertigt und sind im mittleren Preissegment angesiedelt. Dank ihrem demokratischen Design machen sie im privaten Eigenheim genauso wie im Objektbereich, in Restaurants und in Hotels eine äusserst gute Figur. Nebst der klassischen Ausführung in Chrom sind die Armaturen neu auch mit einer PVD-Beschichtung in mattem Titanschwarz erhältlich. Die PVD-Beschichtung verleiht den Armaturen eine wunderschöne Optik und besondere Widerstandsfähigkeit.
Das Faszinierende am arwa-pure-Design ist, dass es sich an menschlichen Bedürfnissen und an logischen Abläufen ausrichtet. Die Armaturen verfügen über sicht- und fühlbar konische Körper und Ausläufe. Wobei sich der fragil wirkende Bedienhebel mit voluminöser Unterseite ähnlich wie eine Türklinke greifen lässt. Im Gegensatz zu grossen Hebeln, die grobe Gesten erfordern, fördert der kleine Hebel von arwa-pure zudem den bewussten und achtsamen Umgang mit Wasser.
similor.ch
