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WIA Wohnen im Alter AG: Von Kompromissen, Konzerten und Kleiderbügeln
from Thun Magazin 05/10
by WEBER VERLAG
Von Kompromissen, Konzerten und Kleiderbügeln
Vier Bewohnende aus verschiedenen Betrieben der WIA Wohnen im Alter AG geben ehrliche Einblicke in ihren Alltag im Senioren zentrum. Die Damen und Herren sprechen offen über Themen wie Eigeninitiative, Langeweile und das Gefühl des Zuhause-Seins.
Edith Scheidegger (90), Bewohnerin des Hohmadparks, Thun. Robert Campiche (90), Bewohner des Falkens, Thun.

Frau Scheidegger, wie kam es zum Entscheid, in den Hohmadpark zu gehen? Die Ärzte haben mich nach meiner Rückenoperation nicht mehr nach Hause gelassen und so kam ich in den Hohmadpark. Ich sehe mittlerweile ein, dass ich den Haushalt unmöglich alleine bewältigen könnte. Ich bin auch schon umgefallen und es kam mir sofort jemand zu Hilfe. Ich kann klingeln, wenn ich etwas brauche, auf diesen Service möchte ich nicht mehr verzichten.
Gibt es etwas, das Sie im Vergleich zu Ihrem früheren Zuhause vermissen? Mir fehlen die Leute aus der Nachbarschaft. Ich vermisse meine Selbstständigkeit, die langsam verloren geht, beispielsweise kann ich nicht mehr alleine auf den Bus. Ich muss mich hier auch an gewisse Regeln halten und kann nicht wie vorher alles selbst entscheiden. Man ist nicht mehr die Regentin (lacht).
Wie lange hat es gedauert, bis Sie sich zuhause gefühlt haben? Ich fühle mich hier daheim, obwohl ich mit meinem früheren Zuhause noch nicht abschliessen konnte, wir sind nämlich gerade dabei, das Haus zu verkaufen. Ich bin ab und zu noch dort und fühle mich jeweils bei der Abreise etwas traurig. Aber sobald der Verkauf abgeschlossen ist, werde ich mich hier voll und ganz zuhause fühlen. Herr Campiche, stört Sie der Rummel im Bälliz nicht? Nein, die Wohnqualität ist gut. Dank des Fahrverbots ist es nachts ruhig, ausser während der Fasnacht und am Thunfest. Die Lage des Betriebs mitten im Bälliz bietet den Bewohnenden alle nötigen Einkaufsmöglichkeiten in nächster Umgebung. Ich habe mich für den Falken entschieden, weil ich eine Beziehung zu Thun habe. Ich unterrichtete hier, und meine Tochter wohnt ganz in der Nähe.
Was halten Sie vom Verpflegungssystem im Falken? Die Mahlzeiten werden ja vom Martinzentrum angeliefert. Im Frühling hatte ich hierzu meine Bedenken angemeldet. Diese wurden von der Geschäftsleitung und vom Küchenchef angehört und ernst genommen. Es ist eine entsprechende Verbesserung zu verzeichnen, die Menüvielfalt sowie die Essenstemperatur werden zurzeit weiter optimiert. Ich bedaure, dass der Dienstleis tungsvertrag keine Kostenreduktion vorsieht, falls einzelne Mahlzeiten nicht im Betrieb eingenommen werden.
Sind Sie zufrieden mit der Arbeit des Falken-Teams? Das Falken-Personal ist stets freundlich, zuvorkommend und sehr diskret. Die Mitarbeitenden haben für alle Wünsche der Bewohnenden ein offenes Ohr und helfen, wo sie können. Ich bewundere die grosse Geduld des Personals, denn die Arbeit ist sehr anspruchsvoll.

Erwin Naef (83), Bewohner der Sonnmatt, Gwatt/Thun.
Herr Naef, welche Kriterien müssen für Sie erfüllt sein, damit Sie sich zuhause fühlen? Ich brauche den Kontakt zu anderen Leuten und man sollte darauf zählen können, dass bei Bedarf jemand für einen da ist. Ich kann in meiner Wohnung selber kochen, habe sogar einen Backofen und fühle mich hier deshalb auch sehr zuhause. Ausserdem habe ich einen wunderschönen Balkon mit Blick auf die Bergkette. Die Sonnmatt ist sehr gut organisiert und die Leute sind höchst kompetent. Dies trägt auch dazu bei, dass ich mich hier wohl fühle.
Kann der Bewohnende selbst etwas zu seinem Wohlbefinden im Seniorenzentrum beitragen? Man muss sich unter die Leute mischen und das Gespräch suchen. Wenn man an den zahlreichen Aktivitäten teilnimmt, lernt man die anderen Bewohnenden kennen und fühlt sich integriert.
Worauf freuen Sie sich in Ihrem Alltag jeweils am meisten? Einmal pro Woche koche ich für meine Enkelkinder. Im Herbst findet ein Fest mit Musik statt und auch zu Weihnachten gibt es eine schöne Feier mit gutem Essen. Manchmal kommt jemand und liest Mundartgeschichten vor oder Konzerte werden veranstaltet. Am Montagnachmittag steht Fitness mit Kraftübungen auf meinem Programm, zweimal pro Woche besuche ich zusätzlich selbst den Fitnessraum. Ausserdem mache ich jeden Morgen einen Spaziergang. Frau Bracaval, viele Leute meinen, das Leben im Senioren zentrum sei eintönig. Was sagen Sie dazu? Mir ist nie langweilig! Wir können einmal pro Monat kochen oder ba cken gehen. Es gibt auch eine Häkelgruppe, die kleinere Deckchen häkelt, welche ich dann zu einer grossen Decke zusammenfüge. Zwei mal im Monat gehe ich in die Predigt, sie findet hier im Haus statt. Die Kirche ist zu weit weg für mich. Es gibt auch die Möglich keit, am «Bräzele» teilzunehmen oder die Tischarrangements selbst zu gestalten.
Und womit beschäftigen Sie sich, wenn Sie gerade nicht beim Programm des Hauses mitmachen? Wenn ich auf dem Zimmer bin, häkle ich Kissen- oder Kleiderbügel bezüge, die ich an meine Freunde und Bekannten verschenke. Manchmal sitze ich auf meinen Balkon und schaue dem Verkehr zu. Abends blicke ich hinauf zu den Sternen oder bestaune die Bergkette. Ausserdem habe ich ja meine dreijährige Hündin Simba bei mir, wir unternehmen täglich mindestens vier Spaziergänge. Ich bin sehr glücklich. Schöner könnte ich es nicht haben.

Huguette Bracaval (85), Bewohnerin der Unteren Mühle, Steffisburg.
Text und Bilder: WIA Wohnen im Alter AG
«…was verzellsch de du für ne Chäs?»
Unter dem Motto: «…was verzellsch de du für ne Chäs?» präsentiert Sbrinz AOC die zweite «Comedy im Chäs» Saison im Hotel Emmental in Thun.
Comedy im Chäs stellt eine hauptsächlich der Sprache gewidmete Veranstaltungsreihe dar und präsentiert alle Arten der Kleinkunst. Inhaltlich finden neben Stand-Up-Comedy auch Formen von Kabarett politisch humoresker Art (Satiren, Parodien, Sketche) statt, wie auch musikalische und literarische Darbietungen. Im intimen Ambiente des Chäs werden sowohl nationale als auch inter nationale Top-Künstler jeweils montags jeden Monat ab Mitte November 2010 bis Ende April 2011 vor dem Thuner Publikum auftreten.

Saisoneröffnung:
Blues Max Montag, 15. November 2010 Endlich Popstar! Keiner kann wie er so lyrisch die zarte Haut und nahtlose Bräune einer Cervelat besingen. Blues Max, der schlitzohrige Entertainer, Gitarrenmann und Trottoir-Poet, passt in keine Schublade!
Andreas Thiel Montag, 13. Dezember 2010 Politsatire 3: Andreas Thiel ist der Dandy unter den Komikern, der Henker unter den Poeten und der Wolf im schwarzen Schafs pelz unter den Kolumnisten. Sei ne einzige erogene Zone ist sein Intellekt. Attacke auf die Bauchmuskeln im Hotel Emmental, Bernstrasse 2, 3600 Thun, www.hotel-emmental.ch
Für einen rundum gelungenen Comedy-Abend: Beginnen Sie ab 18.00 Uhr mit einem 3-Gang-Menü und geniessen dann beste Live-Unterhaltung an Ihrem Platz mit bester Sicht auf die Bühne. Beschränkte Platzzahl. Platzreservationen: Telefon 033 222 01 20 bis spätestens 24 Stunden vor der gewünschten Vorstellung.
INFO
Programm:
Türöffnung jeweils um 19.00 Uhr, Beginn um 20.00 Uhr
Datum Künstler Ticketpreis/ inkl. Abendessen
Mo, 15.11.2010 Blues Max CHF 30.–/75.–Mo, 13.12.2010 Andreas Thiel CHF 35.–/80.–Mo, 17.01.2011 David Bröckelmann CHF 30.–/75.–Mo, 21.02.2011 Helge und das Udo CHF 30.–/75.–Mo, 21.03.2011 Rolf Schmid CHF 30.–/75.–Mo, 18.04.2011 Bänz Friedli CHF 25.–/70.–
SMS-Gewinnspiel:
Gewinnen Sie Tickets und/oder ein «Candlelight Cheese Fondue» für zwei Personen im beheizten, lauschigen Aussenzelt des Hotel Emmental. Detaillierte Infos unter www.comedy-chäs.ch
Infos: www.comedy-chäs.ch Vorverkauf: www.starticket.ch Veranstalter: Intermusic Network GmbH, Telefon 031 971 02 02 info@intermusic.ch
TICKETVERLOSUNG
Zum Saisonauftakt verlost «thun! das magazin» unter allen Teilnehmern je 2 Tickets für die Auftritte von Blues Max und Andreas Thiel im Chäs Thun. Talon einsenden an: Weber AG, Verlosung Comedy im Chäs, Gwattstrasse 125, 3645 Gwatt oder ein Mail mit dem Betreff «Comedy im Chäs» senden an ticketverlosung@weberag.ch Einsendeschluss: 20. Oktober 2010
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