Anästhesie Journal / Journal d'anesthésie 1/2023

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JournalAnästhesie d’anesthésie d’anestesia

01 | 2023
> Multimodale Analgesie in der Abdominalchirurgie > Mitgliederbefragung 2022 > Kabelloses Monitoring bei postoperativen Patient:innen

Legge, economia e organizzazione in sala operatoria

18.00 Question time

18.10 ORGANIZZAZIONE E COLLABORAZIONE TRA LE DIVERSE FIGURE PROFESSIONALI NEL BLOCCO OPERATORIO; DUE DIFFERENTI ESPERIENZE

Federico Mion, Responsabile finanze e amministrazione ORL

Geremia Gervasoni, Vice capo reparto anestesia ORL

Maurizio Bufano, Capo reparto sala operatoria Ospedale Civico Lugano

Antonio Lo Piccolo, Capo reparto anestesia ORBV, Coordinatore infermieristico servizio anestesia EOC

Claudio Tassone, Capo settore Dipartimento Area critica ORBV

Groupe
Infirmiers Anesthésistes
Gruppo
Infermieri
Organizzazione: comitato del GIAL Responsabile scientifico: Dr. Gabriele Casso ICCT, Lugano 5.5 Credits SIGA / FSIA SGAR / SSAR 2.5 punti log SIGA - FSIA 3 Crediti SSAPM
régional des
Latins
regionale degli
Anestesisti Latini
SIMPOSIO APERTO A TUTTE LE FIGURE OPERATIVE NEI BLOCCHI OPERATORI 4 o simposio del GIAL Ticino SIGA-FSIA SSSCI CPSI MANNO 20 marzo 2023 Iscrizione gratuita Modulo di registrazione qui
16.00 Benvenuto, Dir SSSCI Barro 16.10 Apertura del Simposio PD/Dr
16.20 IL DIRITTO SANITARIO IN SALA OPERATORIA Avv.
Programma
Casso direttore scientifico Padovese, Comitato GIAL
Marco Aschwanden, giurista EOC
17.00 Question time 17.20 ECONOMIA E SANITÀ IN SALA OPERATORIA; UN OSSIMORO?
Prof Davide Cerutti, Professore USI Dr Andrea Saporito, Primario servizio anestesia ORBV
CONCLUSIONI
NE FR VD GE VS JU TI GR CPS Infermieristico Bellinzona Lugano
18.50
E APERITIVO Dir Barro PD Dr Casso, Padovese

Impressum

Anästhesie Journal 1, März 2023 |

Journal d'anesthésie 1, mars 2023

Offizielles Organ der Schweizerischen Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege

SIGA-FSIA |

Organe officiel de la Fédération Suisse des infirmiers (ères) anesthésistes SIGA-FSIA

Erscheint vierteljährlich | Paraît trimestriellement

Auflage: 2100 Exemplare |

Edition: 2100 exemplaires

Autorenrichtlinien unter |

Directives pour les auteurs: https://siga-fsia.ch/mitglieder/anaesthesiejournal.html

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird teilweise auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für Frauen und Männer. | Pour des raisons de lisibilité, nous avons partiellement renoncé à l’emploi simultané de la forme masculine et de la forme féminine. Toutes les désignations de personnes se rapportent aux personnes des deux sexes.

Verlag , Inserateverwaltung | Edition, Administration des annonces

Schweizerische Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege SIGA-FSIA /

Fédération Suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes SIGA-FSIA

Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee

041 926 07 65 info@siga-fsia.ch siga-fsia.ch

Redaktion, Gestaltung | Rédaction, Conception

wamag | Walker Management AG

Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee

SIGA-FSIA editorial board

Maria Castaño

Davide Casellini

Christine Ghirardi

(Übersetzungen D, F / traductions A, F)

Florian Müller

Tobias Ries Gisler

Abonnemente | abonnements für SIGA-FSIA-Mitglieder gratis | gratuit pour les membres SIGA-FSIA

Druck  |  Impression

Multicolor Print AG, Sihlbruggstrasse 105a, 6341 Baar

Inserateschluss  |  Délai pour les annonces

Ausgabe 2/23 25. April 2023 |

Edition 2/23 25 avril 2023

© 2023 Verlag Anästhesie Journal |

© 2023 Journal d'anesthésie editions

Bildnachweis: Wenn nicht anders vermerkt, sind die Bilder auf den nachfolgend aufgeführten Seiten von Adobe Stock.

Titelbild: wladimir1804; S. 10, 12: oatawa; S. 27, 30: Okea; S. 32: Orawan; S. 33: losonsky; S. 36: Printemps; S. 38,40: keBu.

Medien

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebe Leser:innen

Bald ist das erste Viertel des Jahres vorbei. Der Krieg in der Ukraine ist entgegen allen Hoffnungen nicht beendet. Im Gegenteil: Von Fachleuten hören wir, dass ein baldiges Ende unwahrscheinlich ist. Durch das politische Geschehen auf der Welt scheint vieles im negativen Sinn unruhig. Die uns nahe gelegene Naturkatastrophe in Form eines riesigen Erdbebens in Syrien und der Türkei ist gerade erst geschehen, viele menschliche Tragödien sind damit einhergehend. Trotz dieser Schwere gibt es auch Positives zu vermerken. Etwa die Soforthilfe, die den Erdbebenopfern vor Ort zuteil wird oder auch die Unterstützung in materieller Form von Hilfsgütern, die gesendet werden, nicht zu vergessen die vielen grossen und kleinen Geldspenden.

Ein winziger, aber schöner Lichtblick ist hoffentlich die aktuelle Ausgabe des Anästhesie Journals (AJ), die ihr gerade in euren Händen haltet oder auf dem Bildschirm seht. Für das ganze Team «editorial board» sind die guten Rückmeldungen zum Verbandsmagazin AJ sehr erfreulich und motivierend. Alle Resultate zur Mitgliederbefragung findet ihr im Bericht von Luzia Vetter auf Seite 10. Ganz im Sinne der Rückmeldungen der Mitgliederbefragung berichten einige Artikel im aktuellen AJ von Weiterbildungsanlässen wie zum Beispiel vom SwissAnaesthesia oder dem Herbstsymposium in Basel. Weiter berichtet Martina Baechler ganz handlungsorientiert über das Volumenmanagement in der Praxis. Der Fachartikel beschäftigt sich mit multimodaler Analgesie in der Adominalchirurgie. Nebst diesen Schwerpunkten gibt es im AJ noch einiges zu entdecken. Ich wünsche euch dabei lehrreiche Erkenntnisse und vor allem auch gute Unterhaltung. Vielleicht treffen wir uns dann persönlich am 22. April in Luzern zum Austausch? Es würde mich und meine SIGA-FSIA-Kolleginnen und -Kollegen sehr freuen, mit euch das vielfältige «rien ne va plus»-Programm zu geniessen. Ich wünsche euch allen viel Freude an diesem Anästhesie Journal und schöne Frühlingstage.

Bleibt gesund!

Maria Castaño

photos sur les pages suivants sont d’Adobe Stock,

Crédit photo: Toutes

mention contraire. Photo de couverture: wladimir1804; p. 10, 12: oatawap. 27, 30: Okea; p. 32: Orawan;

3 Journal d’anesthésie 32 (1) 2023 Impressum I Éditorial I Sommaire Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Impressum I Editorial I Inhaltsverzeichnis
p. 33: losonsky; p. 36: Printemps; p. 38, 40: keBu.Medien Inhaltsverzeichnis | Sommaire  News 4 Politik in Bewegung 6 Politique en mouvement 8 Mitgliederbefragung SIGA-FSIA 2022 10 Sondage auprès des membres de la SIGA-FSIA 2022 12 «Under Pressure» – Herbstsymposium Anästhesiepflege Basel 14 «Under Pressure» – Symposium d'automne des soins d'anesthésie à Bâle 15 SERIE: Interview mit Nadine Morgenthaler Beuttenmüller 16 SERIE: Entretien avec Nadine Morgenthaler Beuttenmüller 17 Interprofessionalität: Wie setzt das «Tandem» Anästhesie die Charta 2.0 der SAMW in die Praxis um? 18 Agenda 25 Volumen- und Flüssigkeitstherapie in der Praxis – was tun wir eigentlich? 26 Thérapie volumique et liquidienne dans la pratique – que faisons-nous au juste? 29 Multimodale Analgesie in der Abdominalchirurgie 32 L'analgésie multimodale en chirurgie abdominale 35 Kabelloses Monitoring bei postoperativen Patient:innen 38 Surveillance sans fil des patients postopératoires 40 Abstract zur Diplomarbeit «Verzögertes Erwachen» 42 Buchempfehlung 42 Titelbild: Multimodale Analgesie
les sauf

Mitgliederrechnungen 2023 per E-Mail

Ab diesem Jahr werden sämtliche Rechnungen der SIGA-FSIA für die Mitgliedschaft und für die Teilnahme am Kongress und an Symposien digital abgewickelt. Dies bedeutet, dass du deine Mitgliederrechnung 2023 Anfang Februar 2023 per E-Mail erhalten hast. Falls du keine E-Mail erhalten hast, prüfe bitte deinen Spam-/ Junk-Ordner und kontaktiere uns. Wir freuen uns, gemeinsam mit dir den Weg in die digitale Zukunft zu beschreiten.

Anästhesiekongress

22. April 2023 im KKL Luzern: «Rien

Der Anästhesiekongress am Samstag, 22. April 2023, wird erneut im KKL Luzern durchgeführt. Namhafte Referent:innen werden aktuelle Themen aus der Anästhesie erläutern und vertiefen. In der grossen Industrieausstellung werden die neuesten Produkte präsentiert und die Aussteller:innen freuen sich auf den Austausch mit dir. Das Kongressprogramm findet ihr auf den Seiten 21–24.

des Anästhesie Journals publiziert wurde. Darin werden aus der Literatur empfohlene und mit der Praxis erarbeitete nicht pharmakologische Massnahmen zur Prävention des postoperativen Delirs übersichtlich und strukturiert dargestellt. Das Merkblatt zur Delirprävention dient als ein Hilfsmittel für die Berufspraxis in der Anästhesie. Nun ist das Merkblatt auch auf Italienisch erhältlich, um dessen Reichweite gesamtschweizerisch auszudehnen und damit die Qualität der Anästhesiepflege in der Schweiz zu erhöhen. Das Merkblatt zur Delirprävention wird in allen drei Landessprachen am diesjährigen Anästhesiekongress (www.siga-fsia.ch/kongress) ausgestellt und verteilt. Mehr Informationen auf www.siga-fsia.ch

SIGA-FSIA schenkt dir Reka-Checks

Wir möchten unsere engagierten Mitglieder für ihren Einsatz belohnen. Aus diesem Grund haben wir die Aktion «Member get member» gestartet: Ab sofort können Neumitglieder im Anmeldeformular die Personen angeben, die sie von der Mitgliedschaft überzeugt haben. Sollte dein Name von einem Neumitglied angegeben werden, erhältst du von uns REKA-Checks im Wert von CHF 60.– als kleines Dankeschön. Wir hoffen, dass viele Mitglieder von dieser Aktion profitieren werden.

Gewinnerin des Wettbewerbs zur Mitgliederbefragung 2022

Neuer Kommissionsvorsitz

SIGA-FSIA Prehospital Care

Eliane Trachsel hat die Leitung der Kommission SIGA-FSIA Prehospital Care abgegeben. Sie wird jedoch Mitglied der Kommission bleiben. Neu wird der Kommissionsvorsitz von Stefanie Stücheli übernommen. Wir gratulieren ihr und freuen uns bereits auf die Zusammenarbeit!

jetzt offen

Die Teilnahmegebühr für Mitglieder beträgt CHF 130.00 wie bisher. Sei dabei, wenn die SIGA-FSIA endlich wieder ins KKL einlädt und melde dich gleich an. Wir freuen uns sehr, dich persönlich in Luzern zu begrüssen. Alle Informationen und die Anmeldung findest du auf www.siga-fsia. ch/kongress.

Merkblatt Delir jetzt auf Italienisch erhältlich

Die Kommission SIGA-FSIA Practice hat das Merkblatt zur Delirprävention erarbeitet, welches mit der letzten Ausgabe

Im Rahmen der Mitgliederbefragung vom August 2022 hatte eine Verlosung für einen Gratiseintritt an den kommenden Anästhesiekongress vom 22. April 2023 im KKL Luzern stattgefunden. Nun dürfen wir verlauten, dass unser Mitglied Sara Greco aus Zürich diesen Preis gewonnen hat, herzliche Gratulation! Wir freuen uns bereits jetzt, dich am Anästhesiekongress zu begrüssen. Die Auswertung der Ergebnisse der Mitgliederbefragung werden in dieser Ausgabe des Anästhesie Journals publiziert.

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ne va plus»

Factures d'affiliation 2023 par e-mail

À partir de cette année, toutes les factures relatives à l’adhésion et à la participation au congrès et aux symposiums de la SIGA-FSIA seront envoyées en format numérique. Cela signifie que tu as reçu ta facture de membre 2023 par e-mail au début de février 2023. Si tu n'as pas reçu d'e-mail, vérifie ton dossier spam/junk et contacte-nous. Nous sommes heureux de nous engager avec toi sur la voie de l’avenir numérique.

Congrès d’anesthésie

22 avril 2023 au KKL Lucerne

ne va plus»

Le congrès d'anesthésie du samedi 22 avril 2023 pourra se tenir à nouveau au KKL à Lucerne. Des orateurs et des oratrices renommé-e-s vous exposeront des sujets d’actualité sur l'anesthésie. Les exposant-e-s industriels seront à votre disposition pour vous renseigner et pour vous présenter leurs nouveaux produits. Vous trouverez le programme du congrès sur les pages

élaboré la fiche d'information sur la prévention du délire, qui a été publiée avec le dernier numéro du Journal d'anesthésie. Ce document présente de manière claire et structurée les mesures non pharmacologiques de prévention du délire postopératoire recommandées dans la littérature et élaborées en pratique. La fiche d’information sur la prévention du délire sert d'outil pour la pratique professionnelle en anesthésie. Désormais, la fiche d’information est également disponible en italien afin d'étendre sa portée dans toute la Suisse et d'améliorer ainsi la qualité des soins d'anesthésie en Suisse. La fiche d’information sur la prévention du délire postopératoire sera exposée et distribuée dans les trois langues nationales lors du congrès d'anesthésie (www.siga-fsia.ch/congres) de cette année. Vous trouverez plus d’information sur www.siga-fsia.ch

La SIGA-FSIA t'offre des chèques Reka

Nous souhaitons récompenser nos membres recruteurs pour leur engagement. C'est pourquoi nous avons lancé l'action «Member get member»: Dès maintenant, les nouveaux membres peuvent indiquer dans le formulaire d'inscription les personnes qui les ont convaincues de devenir membres. Si ton nom est indiqué par un nouveau membre, nous te remettrons des chèques REKA d'une valeur de 60 CHF en guise de remerciement. Nous espérons que beaucoup des membres profiteront de cette action.

Nouvelle présidence de la commission SIGA-FSIA prehospital care

Eliane Trachsel a quitté la présidence de la commission «SIGA-FSIA prehospital care». Elle restera toutefois membre de la commission. La présidence de la commission sera désormais assurée par Stefanie Stücheli. Nous la félicitons chaleureusement et nous nous réjouissons déjà de notre collaboration!

La scheda informativa sul delirio è disponibile in italiano

Le portail d'inscription est maintenant ouvert

Les frais de participation pour les membres s'élèvent à CHF 130.00, comme auparavant. Venez nombreux pour profiter de cette journée où «rien ne va plus» avec la SIGA-FSIA au KKL et inscrivez-vous dès maintenant. Nous sommes impatient-e-s de vous accueillir à Lucerne. Tu trouveras toutes les informations et l'inscription sur www.siga-fsia.ch/congres.

La fiche d’information délire est disponible

en italien

La commission «SIGA-FSIA Practice» a

Gagnante du concours de l'enquête 2022 auprès des membres

Dans le cadre de l'enquête auprès des membres en août 2022, un tirage au sort avait été organisé pour gagner une entrée gratuite au prochain congrès d'anesthésie du 22 avril 2023 au KKL Lucerne. Nous pouvons maintenant dévoiler le nom de notre membre gagnant. Nous félicitons sincèrement Sara Greco de Zurich qui a gagné le prix du concours! Nous nous réjouissons déjà de t'accueillir au congrès d'anesthésie. L’analyse des résultats de l’enquête auprès des membres est publiée dans ce numéro du Journal d’anesthésie.

La Commissione «SIGA-FSIA Practice» ha elaborato la scheda informativa sulla prevenzione del delirio, pubblicata sull'ultimo numero del Journal of Anaesthesia. Questo documento presenta in modo chiaro e strutturato le misure non farmacologiche per la prevenzione del delirio postoperatorio raccomandate in letteratura e sviluppate nella pratica. La scheda informativa sulla prevenzione del delirio è uno strumento per la pratica professionale in anestesia. La scheda è ora disponibile anche in italiano, per estendere la sua diffusione in tutta la Svizzera e migliorare così la qualità dell'assistenza anestesiologica in Svizzera. La scheda informativa sulla prevenzione del delirio postoperatorio sarà esposta e distribuita in tutte e tre le lingue nazionali al Congresso di anestesia di quest'anno (www.siga-fsia. ch/congres). Ulteriori informazioni sono disponibili sul sito www.siga-fsia.ch

Journal d'anesthésie 32 (1) 2023 News 5
«Rien

POLITIK IN BEWEGUNG

tion vorbereiten. Während der Einleitung können sie das Anästhesieteam mit Aufgaben wie der Dokumentation oder dem Legen eines Urinkatheters unterstützen. Daneben können sie zusätzliche administrative Aufgaben wie die Kontrolle der Abrechnungen übernehmen. Sie nehmen Patient:innen im Operationstrakt entgegen und bereiten sie für die Anästhesie vor. Selbstständig dürfen sie Patient:innen mit einer peripheren Nervenblockade ohne Sedation überwachen und sie im perioperativen Bereich betreuen.

Aktuell ist es zum Teil schwierig, die offenen Stellen mit dipl. Expert:innen Anästhesiepflege zu besetzen. Diese Situation wird sich in der nahen Zukunft nicht verändern und wir müssen innovative Lösungen entwickeln, um den Operationsbetrieb aufrecht zu erhalten, ohne die Qualität der Versorgung zu vernachlässigen oder die Sicherheit der Patient:innen zu minimieren.

Am 9. Januar 2023 fand an der Z-INA in Zürich eine spannende Tagung zum Thema «FaGe und MPA auf der Anästhesie, Chancen und Herausforderungen» statt. Susanne Schuhe, Schulleitung Z-INA und Ines Rossknecht, Studiengangsleitung NDS HF Anästhesiepflege Z-INA und Mitglied der Kommission SIGA-Education, haben die Veranstaltung organisiert. An dieser Tagung konnten die Teilnehmer:innen ihre unterschiedlichen Erfahrungen austauschen und bestehende Fragezeichen und Befürchtungen klären, wobei ich die Gelegenheit bekam, die Ausgangslage und die Strategie der SIGAFSIA zu erläutern. Als SIGA-FSIA ist es unser oberstes Ziel, die Sicherheit von Patient:innen und die Qualität der Versorgung im Bereich der Anästhesie, trotz dem Spardruck und den Rekrutierungsschwierigkeiten, weiterhin zu garantieren. Die «Empfehlungen zum Einsatz von FaGe und MPA auf der Anästhesie», die gemeinsam von der SSAPM und der SIGAFSIA publiziert wurden, sollen verhindern, dass diese zwei Berufsgruppen ihre Kompetenzen im praktischen Alltag überschreiten. In Zusammenarbeit mit der

Z-INA wurde ein 4-tägiger Kurs für FaGe und MPA im Bereich Anästhesie entwickelt. Diese Fortbildung soll den Einstieg für FaGe und MPA in die Anästhesiewelt erleichtern. Ines Rossknecht präsentierte die Inhalte und den Aufbau des Kurses und berichtete über ihre positiven Erfahrungen.

Im Anschluss schilderten Seline Baur, Leiterin Anästhesiepflege Waid und Triemli, und Manuela Weber, verantwortliche Mitarbeiterin für die Betreuung der FaGe im Triemli, ihre Erfahrungen im Anästhesiealltag. Gemäss ihren Aussagen übernehmen die FaGe und MPA verschiedene Aufgaben im Alltag und sind so für die Expert:innen Anästhesiepflege eine wertvolle Unterstützung. Sie erledigen beispielsweise zahlreiche logistische Aufgaben wie die Bestellungen von Material und Medikamenten, das Retablieren von Anästhesiematerial und das Reparaturmanagement von defekten Geräten (Reparaturzettel ausfüllen, Telefonate führen, usw.). Nach dem Absolvieren des Kurses und nach einer hausinternen Einführung dürfen sie auch das Material und die Medikamente für eine Anästhesie in Delega-

Abschliessend lässt sich festhalten, dass eine Integration von FaGe und MPA ins Anästhesieteam klare Rollen- und Stellenbeschreibungen erfordert. Zusätzlich benötigt es ein strukturiertes Einführungskonzept, das Absolvieren des vorgestellten Kurses und vor allem die Akzeptanz des gesamten, interprofessionellen Teams. Die Erfahrungen zeigen, dass die Effizienz des Anästhesieteams durch ein sinnvolles Management und den Einsatz von FaGe sowie MPA gesteigert werden kann. Die dipl. Expert:innen Anästhesiepflege können sich auf das Kerngeschäft, die Betreuung der Patient:innen und die Anästhesieführung, konzentrieren. In einigen Institutionen sind diese Berufsleute schon «nicht mehr wegzudenken». Vielleicht wäre ein solches Modell für deine Institution auch sinnvoll. Was denkst du, welche Aufgaben könnten FaGe und MPA in deinem Anästhesiealltag übernehmen?

6 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 News
(Von links nach rechts) Susanne Schuhe, Michèle Giroud, Manuela Weber, Seline Baur und Ines Rossknecht an der Z-INA Tagung vom 9. Januar 2023.

Das 6. Neujahrssymposium der Anästhesiepflege fand am 14. Januar 2023 am USZ statt. Unter dem Motto «the future is you – globale Trends in der Anästhesie» konnten die Teilnehmer:innen einen interessanten Einblick in die zukünftigen Veränderungen und Tendenzen im Bereich der Anästhesie erhalten. Für mich war es sehr lehrreich zu erfahren, welche Faktoren die Umweltbelastung in einem Spital am meisten beeinflussen und wie wir im Alltag die Nachhaltigkeit verbessern können. Auch sehr spannend war ein Einblick in das Spital der Zukunft und in zukünftige Technologien im Bereich des Monitorings, welche nun bereits am USZ und in New York eingesetzt werden. Ich bin über die zukünftigen Entwicklungen auf jeden Fall sehr gespannt. Am Nachmittag wurde den Teilnehmer:innen die Aus- und Weiterbildung Anästhesiepflege und Pflege im Aufwachraum in fünf verschiedenen Ländern anschaulich präsentiert. Dozent:innen aus Deutsch-

land, Österreich, Frankreich, Norwegen und aus der Schweiz stellten dabei die Bildungssystematik, die Ausbildung und den Scope of Practice der Anästhesiepflege länderspezifisch vor. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind recht gross. In Norwegen beispielsweise absolvieren Anästhesiepflegende nach einem Grundstudium in Pflege einen Masterabschluss auf Universitätsniveau. Damit ist ihre Ausbildung auf akademischem Niveau angesiedelt. Der Scope of Practice ist allerdings je nach Institution und Region unterschiedlich. Jedoch verfügen die Anästhesiepflegenden in Norwegen über mehr Kompetenzen als hier in der Schweiz.

Für mich war es sehr interessant zu hören, mit welchen Herausforderungen sich die Anästhesiepflegenden teilweise in anderen Ländern auseinandersetzen müssen. Im Vergleich dazu ist die Situation in der Schweiz noch gut erträglich.

Ende Januar fand schliesslich noch das Berner Anästhesiepflege-Symposium statt. Nach zwei Jahren der Zwangspause wollte ich mir diese Fortbildung nicht entgehen lassen. Mit dem Thema «Golden Age – die Kunst der geriatrischen Anästhesieführung» wurde der Schwerpunkt auf den Trend der demographischen Veränderung gelegt. Zu Beginn der Veranstaltung gab es eine Vertiefung über die pathophysiologischen Veränderungen im Alter und interessante Erkenntnisse über die präoperative Einschätzung und Vorbereitung von Patient:innen von über 65 Jahren. Habt ihr gewusst, dass diese Altersgruppe im Jahr 2050 bis 70 % der Bevölkerung ausmachen wird? Wenn wir es aus einer anderen Perspektive betrachten, so hat ein Kind, das heute geboren wird, eine 70%ige Chance, 100 Jahre «jung» zu werden. Besonders berührt hat mich das Thema ethische Entscheidungsfindung im klinischen Alltag. In der Praxis erlebe ich regelmässig schwierige Situationen und dieser Vortrag hat für mich Klarheit geschafft. Auch das Thema «postoperatives Delir» wurde von einer besonderen Seite beleuchtet.

Das 6. Neujahrssymposium stand unter dem Motto

«the future is you –globale Trends in der Anästhesie».

Das Jahr hat für mich sehr gut angefangen. Ich habe diese Veranstaltungen sehr genossen und konnte viele wertvolle Erkenntnisse für die Praxis, aber auch für den Verband mitnehmen.

Ich hoffe, dass auch ihr motiviert seid, eure Anästhesiepraxis mit neuen Erkenntnissen weiterzuentwickeln. Schliesslich wollen wir unseren Patient:innen eine hochqualitative Versorgung bieten. Ich wünsche euch weiterhin viel Freude in der Anästhesiepflege!

Michèle Giroud, Präsidentin

Anästhesie Journal 32 (1) 2023 News 7

POLITIQUE EN MOUVEMENT

le cours et une introduction interne, les ASSC peuvent également préparer le matériel et les médicaments pour une anesthésie. Pendant l'induction, les ASSC soutiennent l'équipe d'anesthésie en effectuant des tâches telles que la documentation ou la pose d'une sonde urinaire. Les ASSC peuvent en outre assumer des tâches administratives telles que le contrôle des décomptes. De plus ces professionnel-le-s accueillent les patient-e-s dans le bloc opératoire et les préparent pour l'anesthésie. Les ASSC peuvent surveiller de manière autonome les patiente-s avec bloc nerveux périphérique sans sédation.

Le 9 janvier 2023, une conférence passionnante a eu lieu au centre de formation Z-INA à Zurich sur le thème «ASSC et assistant-e médicale en anesthésie, une chance ou un défi». Susanne Schuhe, directrice du centre de formation Z-INA et Ines Rossknecht, responsable de la filière EPD ES soins d'anesthésie au Z-INA et membre de la commission FSIA-education, ont organisé cette manifestation. Lors de cette réunion, les participante-s ont pu échanger leurs expériences, clarifier quelques points et éliminer les craintes existantes. Pour ma part, j’ai exposé la situation de départ et la stratégie de la SIGA-FSIA. En tant que SIGA-FSIA, notre objectif principal est de continuer à garantir la sécurité des patient-e-s et la qualité des soins dans le domaine de l'anesthésie, malgré les pressions économiques et les difficultés de recrutement. Les «recommandations pour les ASSC et les assistant-e-s médicales en anesthésie», publiées en collaboration avec la SSAPM, visent à éviter que ces professionnels ne dépassent leurs compétences dans la pratique quotidienne. En collabo-

ration avec le centre de formation Z-INA, un cours de 4 jours a été développé pour les ASSC et les assistant-e-s médicales dans le domaine de l'anesthésie. Cette formation vise à faciliter l'introduction des ASSC et des assistant-e-s médicales dans le monde de l'anesthésie. Ines Rossknecht a présenté le contenu et la structure du cours puis nous a fait part de ses expériences qui sont très positives.

Seline Baur, ICU en soins d'anesthésie à l’hôpital Waid et Triemli, et Manuela Weber, responsable de l'encadrement des ASSC au Triemli, ont ensuite décrit leurs expériences dans le quotidien de l'anesthésie.

Selon leurs déclarations, les ASSC et les assistant-e-s médicales assument différentes tâches au quotidien et sont ainsi un soutien précieux pour les expert-e-s en soins d'anesthésie. Les ASSC effectuent par exemple de nombreuses tâches logistiques telles que les commandes de matériel et de médicaments, la remise en place du matériel d'anesthésie et les réparations d'appareils défectueux (remplissage des fiches de réparation, appels téléphoniques, etc.). Après avoir suivi

Actuellement, il est difficile de pourvoir les postes vacants d'infirmier-ère anesthésiste. Cette situation ne changera pas dans un avenir proche et nous devons développer des solutions innovantes pour maintenir le programme des interventions chirurgicale sans négliger la qualité des soins ou minimiser la sécurité des patient-e-s.

En conclusion, l'intégration des ASSC et des assistant-e-s médicales dans l'équipe d'anesthésie nécessite une description claire des rôles et des cahiers des charges. De plus, un concept d'introduction structuré, le suivi du cours présenté et surtout l'acceptation de l'ensemble de l'équipe interprofessionnelle sont nécessaires. L'expérience montre qu'une gestion judicieuse de l'intervention des ASSC et des assistant-e-s médicales en anesthésie augmente l'efficacité de l'équipe d'anesthésie. Les infirmier-ère-s anesthésistes peuvent se concentrer sur leur activité principale, à savoir la prise en charge des patient-e-s et la conduite de l'anesthésie. Dans certaines institutions, il est inconcevable de travailler sans ASSC.

Peut-être qu'un tel modèle serait également judicieux pour ton institution. A ton avis, quelles tâches les ASSC et les assistant-e-s médicales pourraient assumer dans ton quotidien en soins d’anesthésie?

8 Journal d'anesthésie 32 (1) 2023 News
(De gauche à droite) Susanne Schuhe, Michèle Giroud, Manuela Weber, Seline Baur et Ines Rossknecht à la conférence Z-INA du 9 janvier 2023.

Le 6e «symposium du Nouvel An» des infirmier-ière-s anesthésistes a eu lieu le 14 janvier 2023 à l'hôpital universitaire de Zurich. Sous la devise «the future is you – tendances globales en anesthésie», les participant-e-s ont eu un aperçu intéressant des changements et tendances futurs dans le domaine de l'anesthésie. Pour moi, c’était très instructif de découvrir quels sont les facteurs qui influencent le plus l’impact environnemental dans un hôpital et comment nous pouvons améliorer la durabilité au quotidien. Ce qui m'a également beaucoup intéressé a été la description de «l'hôpital du futur» et un aperçu des technologies futures dans le domaine du monitoring. Je suis en tout cas très impatiente de voir l’évolution future. L'après-midi, les participante-s ont eu droit à une présentation sur la formation et sur la formation continue en soins d'anesthésie et en soins de salle de réveil dans cinq pays différents. Des enseignant-e-s venus d'Allemagne, d'Autriche,

de France, de Norvège et de Suisse ont présenté le système de formation, la formation et l'étendue de la pratique des soins d'anesthésie dans leur pays. Les différences entre les pays sont très importantes. En Norvège, par exemple, les infirmier-ière-s anesthésistes obtiennent un master de niveau universitaire après l'obtention d'un diplôme de base en soins infirmiers. Le niveau des compétences varie toutefois selon les institutions et les régions. Cependant, le niveau de compétences des infirmier-ière-s anesthésistes est plus élevé qu'en Suisse. J’ai aussi trouvé passionnant de découvrir à quels défis les infirmier-ière-s anesthésistes sont confronté-e-s dans d'autres pays. En comparaison, la situation en Suisse est encore supportable.

À la fin du mois s’est déroulé le symposium bernois des soins d'anesthésie. Après deux ans de pause forcée, je ne voulais pas manquer cette formation continue. Avec le thème «Golden Age – l'art de la conduite d'une anesthésie», l'accent a été mis sur le changement démographique des prochaines années. La manifestation a débuté par un approfondissement sur les changements physiopathologiques liés à la vieillesse et par des résultats intéressants sur l'évaluation préopératoire et la préparation des patient-e-s âgé-e-s de plus de 65 ans. Saviez-vous que ce groupe démographique représentera jusqu'à 70 % de la population en 2050? Si on considère la question sous un autre angle, un enfant qui naît aujourd'hui a 70 % de chance de devenir centenaire. L’exposé sur la prise de décision éthique dans le quotidien clinique m’a particulièrement touchée. Dans la pratique, je suis régulièrement confrontée à des situations difficiles et cette conférence m'a permis d'y voir plus clair en certains points. Le sujet «délire postopératoire» a également été abordé sous un angle intéressant.

L'année a très bien commencé pour moi. J'ai beaucoup apprécié ces formations continues et j'ai pu en tirer de nombreuses conclusions précieuses pour la pratique, mais aussi pour l'association. J'espère que vous aussi, vous êtes motivés pour développer votre pratique en soins d'anesthésie avec de nouvelles connaissances. Après tout, nous voulons offrir à nos patient-e-s des soins de haute qualité. Je vous souhaite beaucoup de plaisir à pratiquer les soins d'anesthésie!

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Le 6e «symposium du Nouvel An» a eu lieu sous la devise «the future is you –tendances globales en anesthésie».

Mitgliederbefragung SIGA-FSIA 2022

Hintergrund

Die SIGA-FSIA hat zwischen dem 16. August und dem 2. Oktober 2022 eine anonymisierte Online-Mitgliederbefragung durchgeführt. Damit wurde einerseits die Zufriedenheit der Teilnehmenden bezüglich des Angebots der SIGA-FSIA erfragt und andererseits die Bedürfnisse in Bezug auf mögliche, fehlende Dienstleistungen seitens des Verbandes evaluiert. Die Befragung wurde in die Themenbereiche «Zufriedenheit mit dem Dienstleistungsangebot», «Motivation für Mitgliedschaft», «Organisation, Verbandsstruktur, Arbeitsergebnisse», «Positionierung des Verbands», «Information und Kommunikation», «Journal» und «Newsletter» aufgeteilt.

Ziel ist es, diese Befragung alle fünf Jahre durchzuführen, damit ein Vergleich gezogen und mögliche Entwicklungen in der Verbandsarbeit der SIGA-FSIA berücksichtigt werden können.

Für die Befragung wurden insgesamt N=1501 Mitglieder angeschrieben. Davon öffneten n=573 (38 %) den Fragebogen, wobei n=289 (19 %) gar nicht mit der Befragung begannen und n=279 (19 %) die Befragung beendeten. Neben der Wiederholung der Befragung muss es das Ziel sein, dass in Zukunft mehr Anästhesiepflegende an der Befragung teilnehmen, um verlässlichere und aussagekräftigere Daten zu erhalten.

Von den Teilnehmenden waren n=117 (42 %) 43–57 Jahre alt, n=97 (35 %) 26–42 Jahre alt und ein teilnehmendes Mitglied (0.4 %) bis 25 Jahre alt. Es haben insgesamt mehr weibliche (n=154) als männliche (n=98) Mitarbeitende teilgenommen und zusätzlich Angaben zu ihrem Geschlecht gemacht. Hinsichtlich der Berufsqualifikationen und der weiteren Fort- und Weiterbildungen zeigt sich unter den Teilnehmenden ein heterogenes Bild, wie auch die folgende Tabelle verdeutlicht.

Mit lediglich 19 % Teilnehmenden an dieser Erhebung hat nur eine geringe Anzahl die Befragung bis zum Ende durchgeführt. Es ist zu beobachten, dass die Befragung gegen Ende abgebrochen wurde. Möglicherweise war sie für einige Teilnehmende zu lang. Die deutliche Mehrzahl

der Befragten sind dipl. Experten, Expertinnen Anästhesiepflege (85 %), welche als Anästhesiepflegefachpersonen ohne Zusatzfunktion angestellt sind (69 %). Bei der Zufriedenheit zeigt sich, dass 67 % (n=186) der Teilnehmenden mit dem Angebot der SIGA-FSIA zufrieden sind. Mit

10 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Verband
Luzia Vetter
Ausbildung Anzahl (n) Prozent (%) NDS Anästhesiepflege 236 85 ausländisches Diplom 26 9 dipl. Rettungssanitäter:in 33 12 BScN 13 5 MScN 6 2 MAS Pädagogik 13 5 MAS Management 10 4 Position/Funktion Anzahl (n) Prozent (%) dipl. Experte, Expertin Anästhesiepflege 193 69 dipl. Experte, Expertin Anästhesiepflege und dipl. Rettungssanitäter:in 23 8 Berufsbildner:in 42 15 leitende Führungsposition innerhalb Management 37 13 Studierende 2 1 Pain Nurse 13 5 Pflegeexperte, -expertin 6 2
Tabelle
1: Abschlüsse und Funktionen der teilnehmenden Anästhesiepflegenden

dem Fort- und Weiterbildungsangebot zeigen sich 56 % zufrieden. In den offenen Antworten wurde jedoch mehrmals genannt, dass weitere Fort- und Weiterbildungen durch die SIGA-FSIA angeboten oder propagiert werden sollten. Ein Angebot zur Beratung (Laufbahn, Lohn) und politisches Engagement zur Positionierung der Anästhesiepflege wünschen sich einige Teilnehmende als weiteres Angebot der SIGA-FSIA.

Die grösste Motivation für eine Mitgliedschaft bei der SIGA-FSIA ist mit 187 (67 %) Nennungen die Stärkung des Berufsimages. An zweiter Stelle folgt (n=177; 63 %) die berufspolitische Positionierung des Verbandes. An dritter Stelle wird von n=167 (60 %) Teilnehmenden genannt, dass sie in der SIGA-FSIA Mitglied sind, um ihr Fachwissen aktuell zu halten. Diese Motivation wird auch darin bestätigt, dass die Zeitschrift, das «Anästhesie Journal», eine insgesamt gute Beurteilung erhält. Insgesamt 67 % der Teilnehmenden nennen, dass die Artikel die richtige Länge hätten und von n=161 (58 %) als verständlich geschrieben betrachtet werden. Die Artikel werden zudem von 66 % als praxisrelevant eingestuft. Insgesamt n=194 Teilnehmende (70 %) stimmen der Aussage (sehr) zu, dass weitere Fachartikel im «Anästhesie Journal» publiziert werden sollten. Insgesamt n=222 Personen (80 %) gaben an, dass die Zeitschrift für sie die wichtigste Informationsquelle darstellt. Der Newsletter wird von n=117 (42 %) Personen als Informationsquelle benutzt. Dieser wird von den Teilnehmenden als (sehr) verständlich und relevant (67 %) und intuitiv (45 %) wahrgenommen. Auffallend ist, dass bei Fragen zum Newsletter die meisten Antworten in der Spalte «kann ich nicht beurteilen» angekreuzt wurden und auch bei den offenen Fragen erwähnt wurde, dass der Newsletter nicht bekannt sei. Bezüglich Kommunikation sind n=246 Personen (88 %) (sehr) daran interessiert, regelmässig über Fort- und Weiterbildungsangebote informiert zu werden.

Der bestehenden Struktur (Vorstand und Kommissionen) stimmen n=179 (64 %) Befragte (sehr) zu. Auch mit der Geschäftsstelle sind n=179 Personen (sehr) zufrieden. n=106 (38 %) geben andererseits an,

dass sie die Arbeit der Geschäftsstelle und die Frage, ob der Vorstand und die Kommissionen die Anliegen der Mitglieder aufnehmen und bearbeiten würden, nicht beurteilen können. Die Arbeit der Kommissionen wird von n=124 Teilnehmenden (44 %) (sehr) wahrgenommen. Interessanterweise haben n=16 Personen (6 %) bei diesen Fragen die Befragung abgebrochen.

Bei den Fragen zur Positionierung des Verbandes wird von n=153 (55 %) Teilnehmenden angegeben, dass die SIGA-FSIA ein (sehr) gutes und starkes Image nach aussen hätte. Die SIGA-FSIA wird als eine wichtige Organisation im Umfeld der Pflegeberufe eingeschätzt.

Zusammenfassung

Diese erste Befragung kann entsprechend als «Basis» angesehen werden, auf der in Zukunft Vergleiche gezogen werden können. Die niedrige Rücklaufquote lässt jedoch eine Verallgemeinerung der Resultate auf die Gesamtheit der Anästhesiepflegenden nicht zu. Weiter einschränkend sind einerseits die Methodik. So ist nicht sicher, wer die N=279 Teilnehmenden sind und ob es in der Minderheit nicht auch Kommissionsmitglieder innerhalb der SIGA-FSIA sind. Andererseits sind die verschiedenen Sprachregionen nur unzureichend abgebildet.

Die SIGA-FSIA und seine Dienstleistungen werden von den Teilnehmenden als gut bis sehr gut wahrgenommen. Insbesondere die Zeitschrift «Anästhesie Journal» in Papierform ist immer noch ein wichtiges Instrument für Informationsbeschaffung und für die fachliche Fort- und Weiterbildung.

Als Erfolg kann zudem die bestehende Strategie der Anbindung an den Schweizer Berufsverband für Pflegende angesehen werden, der unbedingt weiter verfolgt werden sollte.

Zukünftig muss sich die SIGA-FSIA über die Positionierung, die Schwerpunkte ihrer Tätigkeit hinsichtlich berufspolitischer und bildungspolitischer Ziele als Berufsverband Gedanken machen. Diese Positionierung soll für die Mitglieder sichtbar sein und regelmässig kommuniziert werden (beispielsweise in einem Leitbild).

Ziel muss es für die SIGA-FSIA sein, ihre Mitglieder aktiv in die Verbandsarbeit zu integrieren und sie als aktive Teilnehmende partizipieren zu lassen, denn nur ein Verband mit aktiven Mitgliedern kann und wird in Zukunft etwas erreichen können.

Habt ihr weitere Fragen zur ersten Befragung der SIGA-FSIA-Mitglieder, dann meldet euch bitte bei den Verantwortlichen der Geschäftsstelle. Habt ihr Anregungen hinsichtlich des Artikels, so sind wir froh, euer Feedback zu erhalten.

Kontakt:

Luzia Vetter

Co-Vorsitzende und Vorstandsvertretung

SIGA-FSIA Practice

MScN, dipl. Expertin Anästhesiepflege

NDS HF, Pflegeexpertin APN, Luzerner Kantonsspital Luzern luzia.vetter@luks.ch

Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Verband 11

Sondage auprès des membres de la SIGA-FSIA 2022

Contexte

La SIGA-FSIA a mené une enquête en ligne anonyme auprès de ses membres entre le 16 août et le 2 octobre 2022. Cette enquête a permis, d'une part, d'évaluer la satisfaction des participants par rapport à l'offre de la SIGA-FSIA et, d'autre part, d'évaluer les besoins par rapport à d'éventuelles prestations manquantes de la part de la fédération. L'enquête a été divisée en plusieurs thèmes: «Satisfaction de l'offre de services», «Motivation pour l'adhésion», «Organisation, structure de l'association, résultats du travail», «Positionnement de l'association», «Information et communication», «Journal» et «Newsletter».

L'objectif est de réaliser cette enquête tous les cinq ans afin de pouvoir établir une comparaison et de tenir compte des évolutions possibles dans le travail associatif de la SIGA-FSIA.

Au total, N=1501 membres ont été contactés pour l'enquête. Parmi eux, n=573 (38 %) ont répondu au questionnaire, n=289 (19 %) n'ont pas du tout commencé l'enquête et n=279 (19 %) l'ont terminée. Outre la répétition de l'enquête, l'objectif doit être qu'à l'avenir, davantage d'infirmiers anesthésistes participent à l'enquête afin d'obtenir des données plus fiables et plus pertinentes.

Parmi les participants, n=117 (42 %) étaient âgés de 43 à 57 ans, n=97 (35 %) de 26 à 42 ans et un membre participant (0,4 %) avait moins de 25 ans. Dans l'ensemble, plus de femmes (n=154) que d'hommes (n=98) ont participé et ont en outre donné des indications sur leur sexe. En ce qui concerne les qualifications professionnelles et les autres formations continues et postgraduées, on constate une image hétérogène parmi les participants, comme le montre également le tableau suivant.

Avec seulement 19 % de participants à cette enquête, seul un petit nombre a mené l'enquête jusqu'à son terme. On constate que l'enquête a été interrompue vers la fin. Il est possible qu'elle ait été trop longue pour certains participants. La nette majorité des personnes interro-

gées sont des experts diplômés en soins d'anesthésie (85 %), qui sont employés comme infirmiers anesthésistes sans fonction supplémentaire (69 %).

En ce qui concerne la satisfaction, il s'avère que 67 % (n=186) des participants sont satisfaits de l'offre de la SIGA-FSIA. Ils

Tableau 1: Diplômes et fonctions des infirmiers anesthésistes participants

12 Journal d'anesthésie 32 (1) 2023 Association professionnelle
Formation Nombre (n) Pourcentage (%) EPD Soins d'anesthésie 236 85 Diplôme étranger 26 9 Ambulancier(ère) diplômé(e) 33 12 BScN 13 5 MScN 6 2 MAS Pédagogie 13 5 MAS Management 10 4 Poste/fonction Nombre (n) Pourcentage
Expert(e) diplômé(e) en soins d'anesthésie 193 69 Expert(e) diplômé(e) en soins d'anesthésie et ambulancier(ère) diplômé(e) 23 8 Formateur professionnel 42 15 Poste de direction au sein du management 37 13 Étudiants 2 1 Infirmière spécialisée dans la douleur 13 5 Expert en soins infirmiers 6 2
(%)

sont 56 % à se déclarer satisfaits de l'offre de formation continue et de perfectionnement. Dans les réponses ouvertes, il a toutefois été mentionné à plusieurs reprises que d'autres formations continues et postgrades devraient être proposées ou propagées par la SIGA-FSIA. Certains participants souhaitent que la SIGA-FSIA propose également une offre de conseil (carrière, salaire) et un engagement politique pour le positionnement des soins d'anesthésie.

La plus grande motivation pour une adhésion à la SIGA-FSIA est, avec 187 (67 %) mentions, le renforcement de l'image de la profession. Vient ensuite (n=177 ; 63 %) le positionnement de l'association en matière de politique professionnelle. En troisième position, n=167 (60 %) participants citent le fait qu'ils sont membres de la SIGA-FSIA pour maintenir leurs connaissances professionnelles à jour. Cette motivation est également confirmée par le fait que la revue, «Journal d’anesthésie», obtient une bonne évaluation générale. Au total, 67 % des participants indiquent que les articles ont la bonne longueur et sont considérés par n=161 (58 %) comme étant écrits de manière compréhensible. En outre, 66 % estiment que les articles sont pertinents pour la pratique. Au total, n=194 participants (70 %) sont (tout à fait) d'accord avec l'affirmation selon laquelle d'autres articles spécialisés devraient être publiés dans le «Journal d’anesthésie». Au total, n=222 personnes (80 %) ont indiqué que le journal représentait pour eux la source d'information la plus importante. La newsletter est utilisée comme source d'information par n=117 (42 %) personnes. Celle-ci est perçue par les participants comme (très) compréhensible et pertinente (67 %) et intuitive (45 %). Il est frappant de constater que, pour les questions relatives à la newsletter, la plupart des réponses ont été cochées dans la colonne «je ne peux pas juger» et qu'il a également été mentionné dans les questions ouvertes que la newsletter n'était pas connue. En ce qui concerne la communication, n=246 personnes (88 %) sont (très) intéressées par le fait d'être informées régulièrement des offres de formation continue et de perfectionnement.

La structure existante (comité directeur et commissions) est (tout à fait) approuvée par n=179 (64 %) des personnes interrogées. De même, n=179 personnes sont (très) satisfaites du bureau. n=106 (38 %) indiquent, à l’inverse, qu'ils ne peuvent pas évaluer le travail du bureau et la question de savoir si le comité et les commissions prendraient en compte et traiteraient les demandes des membres. Le travail des commissions est (tout à fait) perçu par n=124 participant-e-s (44 %). Il est intéressant de noter que n=16 personnes (6 %) ont interrompu l'enquête à partir de ces questions.

En ce qui concerne les questions relatives au positionnement de l'association, n=153 (55 %) participants indiquent que la SIGA-FSIA aurait une (très) bonne et forte image à l'extérieur. La SIGA-FSIA est considérée comme une organisation importante dans l'environnement des professions soignantes.

Résumé

Cette première enquête peut donc être considérée comme une «base» sur laquelle des comparaisons pourront être faites à l'avenir. Le faible taux de réponse ne permet cependant pas de généraliser les résultats à l'ensemble des infirmiers anesthésistes. D'autre part, la méthodologie est également limitative. Ainsi, il n'est pas certain de savoir qui sont les N=279 participants et s'il ne s'agit pas, dans la minorité, de membres de commissions au sein de la SIGA-FSIA. D'autre part, les différentes régions linguistiques ne sont pas suffisamment représentées.

La SIGA-FSIA et ses services sont perçus comme bons à très bons par les participants. La revue «Journal d’anesthésie» sous forme papier, en particulier, est toujours un instrument important pour la

recherche d'informations et pour la formation continue et professionnelle. La stratégie existante de rattachement à l'association professionnelle suisse des infirmières et infirmiers peut en outre être considérée comme un succès qui doit absolument être poursuivi.

A l'avenir, la SIGA-FSIA doit réfléchir à son positionnement, aux points forts de son activité en ce qui concerne les objectifs de politique professionnelle et de formation en tant qu'association professionnelle. Ce positionnement doit être visible pour les membres et être communiqué régulièrement (par exemple dans une charte). L'objectif de la SIGA-FSIA doit être d'intégrer activement ses membres dans le travail de l'association et de les faire participer en tant que membres actifs, car seule une association avec des membres actifs peut et pourra atteindre quelque chose à l'avenir.

Si vous avez d'autres questions concernant la première enquête auprès des membres de la SIGA-FSIA, n'hésitez pas à contacter les responsables du secrétariat. Si vous avez des suggestions concernant l'article, nous serions heureux de recevoir votre feedback.

Contact:

Co-présidente de la SIGA-FSIA practice

MScN, experte en soins d’anesthésie diplômée EPD ES

Experte en soins infirmiers APN

Hôpital cantonal de Lucerne luzia.vetter@luks.ch

13 Journal d'anesthésie 32 (1) 2023 Association professionnelle

«Under PRESSURE» –Herbstsymposium Anästhesiepflege Basel

Florian

Nach zwei Jahren des Wartens konnte im November 2022 das Anästhesiepflegesymposium in Basel wieder stattfinden. Nach dem Entscheid, während der Pandemiezeit auf ein virtuelles Angebot zu verzichten und somit auch die angespannte Situation in der Praxis zu entlasten, war die Freude bei den Organisatoren gross, wieder eine Veranstaltung vor Ort durchführen zu können.

Das Thema «Under Pressure – Druck in der Anästhesie» bot Platz für eine Vielfalt von Fachdisziplinen, die in den Vorträgen beleuchtet wurden. Nicht nur dem herausragenden Druck am Herz wurde Aufmerksamkeit geschenkt, sondern auch dem Druck auf das Gehirn – und sogar der Druck unter Wasser faszinierte die Besucher und Besucherinnen des Symposiums.

Takotsubo-Kardiomyopathie und Bauchaortenaneurysma

Der erste Block drehte sich thematisch um den Druck in Herz und Gefässen. Florian Müller gestaltete den Einstiegsvortrag und berichtete von exotischen, nicht alltäglichen Situationen im OP, etwa von der Takotsubo-Kardiomyopathie und ihren weitreichenden Folgen auch für junge Patienten und Patientinnen. Ebenso wurden Überlegungen zu Volumen und Druck mit den Anwesenden geteilt. Weiter ging PD Dr. Edin Mujagic auf humorvolle Weise auf die offene und interventionelle Therapie des Bauchaortenaneurysmas ein. Der erfahrene Kliniker teilte auch seine ganz persönliche Sicht einer optimalen Schockraum-Behandlung, die wohl jeder Anästhesie-Fachperson aus dem Herzen spricht. Hier zeigte sich der Stellenwert einer guten interprofessionellen Kommunikation für eine optimale personenzentrierte Behandlung sehr deutlich. In der anschliessenden Podiumsdiskussion wurden Fragen des Publikums von den beiden

Referenten beantwortet, wobei der eine oder andere neue Blick für gewisse Aspekte geöffnet und Themen vertieft werden konnten.

Neuroanästhesie

Nach der Kaffeepause, in der wertvolle Gespräche zum Netzwerken stattfinden konnten, ging es eine Etage höher zum Gehirn. Dr. Mascha Varayath vermittelte die Physiologie sowie auch die Therapie des Hirndrucks gekonnt. Ebenso kompetent erläuterte PD Dr. Salome Dell anschliessend die Auswirkungen des Drucks auf das EEG. Den beiden Ärztinnen, die beide klinisch auf dem Fachgebiet der Neuroanästhesie am Universitätsspital Basel tätig sind, gelang es mit ihren Inputs, das Publikum auf den aktuellen Stand der Best Practice in diesem Fachgebiet zu bringen.

Tauchen ohne Sauerstoff

Der Nachmittag startete mit einem anästhesiefremden Vortrag von Herrn Peter Colat, einem mehrfachen Weltrekordhalter im Apnoetauchen. Auf anregende und anschauliche Art berichtete er von seinem Leistungssport. So faszinierten einige seiner Rekorde und Apnoezeiten, die jedem Anästhesiemitarbeitenden den Schweiss auf die Stirn treiben würden.

Fachlich ging es nach dem Ausflug in die Tiefen des Wassers internistisch weiter. Die Internistin PD Dr. Annina Vischer, die sich auf die Hypertonie-Behandlung und

-Forschung spezialisiert hat, stellte interessante Ergebnisse einer internationalen Studie vor, die allen Teilnehmenden vor Augen führte, dass es viele unbehandelte Hypertonie-Situationen auch in der Schweiz gibt.

Richtlinien zur postpartalen Blutung

Den Abschluss wusste Prof. Thierry Girard, dessen Vorträge bereits eine gewisse Tradition haben, gekonnt zu gestalten. Selbstverständlich ging er auf sein Spezialgebiet ein: die Druckverhältnisse bei Sectiones. In seiner gewohnt humorvollen Art stellte er die neuen PPH-Guidelines vor, die europaweit neu herausgegeben wurden. Im Speziellen wurden die Vorund Nachteile von Phenylephrin – verabreicht als Bolus oder kontinuierlich via Perfusor – behandelt.

Das Symposium in Basel wurde von Sonja Heine, Leiterin Anästhesiepflege, moderiert und fand seinen Ausklang mit einer Einladung zu einem individuellen Ausflug zur Basler Herbstmesse. Dies trifft sich jedes Jahr terminlich sehr gut und ist sicher für viele Besucher und Besucherinnen eine Gelegenheit, die Stadt im Anschluss an einen fachlich gefüllten Tag bei einem Gang durch die zahlreichen «MässStände» entspannt zu erleben.

Das Herbstsymposium 2023 wird am 11.11. stattfinden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, unsere Tagung in Basel, die terminlich wieder mit der Herbstmesse zusammenfällt, zu besuchen.

Kontakt:

Florian Müller

Dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF MScN, Fachverantwortlicher Pflege

Departement Akutmedizin-Anästhesiologie Universitätsspital Basel florian.mueller@ siga-fsia.ch

14 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Verband

«Under PRESSURE» – Symposium d'automne des soins d'anesthésie à Bâle

Après deux ans d'attente, le symposium des soins d'anesthésie a pu avoir lieu à nouveau en novembre 2022 à Bâle. Après la décision de renoncer à une offre virtuelle pendant la période de pandémie et de soulager ainsi la situation tendue sur le terrain, la joie des organisateurs était grande de pouvoir à nouveau organiser une manifestation sur place.

Le thème «Under Pressure – la pression en anesthésie» a laissé la place à une multitude de disciplines qui ont été mises en lumière lors des conférences. L'attention n'a pas seulement été portée sur la pression particulière au niveau du cœur, mais aussi sur la pression au niveau du cerveau – et même la pression sous l'eau a fasciné les visiteurs et visiteuses du symposium.

Cardiomyopathie de Takotsubo et anévrisme de l'aorte abdominale Le premier bloc était consacré à la pression dans le cœur et les vaisseaux. Florian Müller a fait l'exposé d'introduction et a parlé de situations exotiques et inhabituelles en salle d'opération, comme la cardiomyopathie de Takotsubo et de ses conséquences importantes, même pour les jeunes patients et patientes. Des réflexions sur le volume et la pression ont également été partagées avec les personnes présentes. Le PD Dr Edin Mujagic a ensuite abordé avec humour le traitement ouvert et interventionnel de l'anévrisme de l'aorte abdominale. Ce clinicien expérimenté a également partagé sa vision très personnelle d'une prise en charge optimale en salle de déchocage, qui parle sans doute particulièrement à chaque anesthésiste. L'importance d'une bonne communication interprofessionnelle pour un traitement optimal centré sur la personne est apparue très clairement. Lors de la table ronde qui a suivi, les deux orateurs

ont répondu aux questions du public, ce qui a permis d'ouvrir l'un ou l'autre regard nouveau sur certains aspects et d'approfondir quelques thèmes.

Neuroanesthésie

Après la pause-café, au cours de laquelle de précieuses discussions ont pu avoir lieu pour réseauter, nous sommes montés d'un étage pour nous intéresser au cerveau. Le Dr Mascha Varayath a expliqué avec brio la physiologie et le traitement de la pression intracrânienne. Le Dr Salome Dell, PD, a ensuite expliqué avec la même compétence les effets de la pression sur l'EEG. Les deux médecins, qui travaillent toutes deux en clinique dans le domaine de la neuroanesthésie à l'Hôpital universitaire de Bâle, ont réussi, par leurs interventions, à mettre le public au courant des meilleures pratiques actuelles dans ce domaine.

Plongée sans oxygène

L'après-midi a débuté par une conférence étrangère à l'anesthésie, donné par Monsieur Peter Colat, détenteur de plusieurs records du monde de plongée en apnée. Il a parlé de son sport de compétition de manière conviviale et claire. Certains de ses records et temps d'apnée ont ainsi fasciné les participants et auraient donné des sueurs froides à n'importe quel membre du personnel d'anesthésie.

Après cette excursion dans les profondeurs, la journée s'est poursuivie sur

le plan médical. L'interniste Dr Annina Vischer PD, qui s'est spécialisée dans le traitement et la recherche sur l'hypertension, a présenté les résultats intéressants d'une étude internationale qui a montré à tous les participants que de nombreuses situations d'hypertension non traitée existent également en Suisse.

Directives sur l'hémorragie post-partum Le professeur Thierry Girard, dont les conférences ont déjà une certaine tradition, a su conclure avec talent. Il a bien entendu abordé son domaine de prédilection: les conditions de pression lors de césariennes. Avec son humour habituel, il a présenté les nouvelles directives PPH qui viennent d'être publiées dans toute l'Europe. Les avantages et les inconvénients de la phényléphrine – administrée en bolus ou en continu via un perfuseur – ont été traités en particulier. Le symposium de Bâle a été animé par Sonja Heine, responsable des soins d'anesthésie, et s'est terminé par une invitation à une escapade individuelle à la foire d'automne. Cela tombe chaque année à pic et c'est certainement l'occasion pour de nombreux visiteurs et visiteuses de découvrir la ville en toute décontraction après une journée bien remplie sur le plan professionnel, en parcourant les nombreux stands de la foire.

Le symposium d'automne 2023 aura lieu le 11 novembre. Toutes les personnes intéressées sont cordialement invitées à assister à notre congrès à Bâle, dont la date coïncide à nouveau avec la foire d'automne.

Contact:

Florian Müller

Expert diplômé en soins d'anesthésie EPD ES MScN, responsable des soins Département de médecine aiguë Anesthésiologie Hôpital universitaire de Bâle florian.mueller@siga-fsia.ch

15 Journal d'anesthésie 32 (1) 2023 Association professionnelle

INTERVIEW mit Nadine Morgenthaler Beuttenmüller

In dieser Serie schildern Kolleginnen und Kollegen mit grosser Berufserfahrung ihre Sicht der Dinge im Wandel der Zeit. Nadine Morgenthaler Beuttenmüller, Direktorin Pflege/MTT am Spitalzentrum Biel, berichtet in der aktuellen Ausgabe über die Entwicklung und Zukunft der Anästhesiepflege aus ihrem Blickwinkel.

Warum hast du den Beruf der Anästhesiepflege gewählt?

Zu Beginn, um im Rettungsdienst mit mehr Kompetenzen ausrücken zu können. Zudem hat mich die hohe Expertise im Managen von Notfallsituationen total beeindruckt.

Was schätzt du am Beruf der Anästhesiepflege?

Es ist eine Kombination von hochspezialisiertem Wissen mit viel Technik und vielen behandlungspflegerischen Tätigkeiten. In der oft kurzen Zeit mit den (wachen) Patient:innen begleitet man die Betroffenen in schwierigen Situationen. Gelingt es dem Anästhesieteam, deren Vertrauen zu gewinnen, schlafen sie oft ruhiger ein und lassen sich besser durch die Anästhesie führen. Die Arbeit in der Anästhesie verlangt nebst technischem Geschick und Interesse sehr viel Feingefühl für die Menschen sowie unterschiedlichsten Situationen.

Was hat sich während deines Berufslebens in der Anästhesiepflege positiv verändert?

Die Anästhesiepflege hat sich wie die Pflege generell professionalisiert. Durch den Einzug von Advanced Practice Nurses (APN) in die Anästhesie kam nochmals – etwas salopp ausgedrückt – neuer «Drive» hinzu. Es ist schön zu beobachten, wie interprofessionell in der Anästhesie das Fachgebiet laufend weiterentwickelt wird. Des Weiteren gelang es dem sehr aktiven

SERIE

Berufsverband durch die Standards, das Berufsethos und vieles mehr, die Anästhesiepflege weiter zu stärken und zu positionieren.

Was hat sich in deinem Berufsleben in der Anästhesiepflege negativ verändert?

Kritisch betrachte ich, dass trotz den eindeutigen internationalen Standards für Anästhesiepflege die Frage der zugesprochenen Kompetenzen noch immer in der Verantwortung von Chefärztinnen und Chefärzten liegt und von deren Goodwill abhängig ist. Solange die Anästhesiepflege per Definition auf Delegation einer Ärztin, eines Arztes arbeitet, wird sich daran wenig ändern. Wenn ich teils sehe, für welche Aufgaben hochspezialisierte, top ausgebildete Pflegende hauptsächlich eingesetzt werden, stimmt mich das ausserordentlich nachdenklich. Ich denke, es ist an der Zeit, über den Skill-Grade-Mix nachzudenken. Eine FaGe kann und soll keinesfalls die Anästhesiepflege ersetzen. Für Aufbereitungsarbeiten, logistische Aufgaben, das Führen von Sprechstunden etc. gibt es meines Erachtens andere Berufsgruppen, die sich mindestens genauso gut dafür eignen.

Was denkst du über die kontinuierliche Entwicklung im Bereich der Anästhesiepflege und diesbezüglich zu Pflegeexperten und -expertinnen im Bereich der Anästhesiepflege?

Spontan fällt mir dazu folgende Redewendung ein: «Wer rastet, der rostet!» Keine

im Gesundheitswesen tätige Berufsgruppe sollte sich der stetigen Weiterentwicklung ihres Bereichs entziehen. Ein gutes Zusammenspiel von ärztlichem und pflegerisch/technischem Personal ist für das Wohl von Patient:innen unabdingbar.

Was wünschst du dir für die Zukunft für die Anästhesiepflege?

Die Aufgaben der Anästhesiepflege werden sich vermutlich verändern. Dabei ist es egal, ob uns das gefällt oder nicht. Wir sollten uns rechtzeitig darauf vorbereiten und darauf konzentrieren, wie der Beruf in 20 Jahren aussehen könnte und wie es uns gelingt, diesen für Pflegende attraktiv zu halten. Ich wünsche mir, dass:

• die Ausbildung weiterhin auf fachlich hohem Niveau und mit grosser Praxisrelevanz bestehen bleibt.

• die Anästhesiepflege ein eigenständiger Beruf mit starken Kompetenzen und grosser Verantwortung bleibt.

• dass sich die APN-Rollen in der Anästhesiepflege weiter etablieren.

Kontakt:

Nadine Morgenthaler Beuttenmüller Direktorin Pflege/MTT, Spitalzentrum Biel; Centre hospitalier Biel-Bienne nadine.morgenthalerbeuttenmueller@ szb-chb.ch

16 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Serie

ENTRETIEN avec Nadine Morgenthaler Beuttenmüller

Dans cette série, des collègues ayant une grande expérience professionnelle décrivent leur vision des choses au fil du temps. Dans ce numéro, Nadine Morgenthaler Beuttenmüller, directrice des soins infirmiers et plateau technique du Centre hospitalier de Bienne, nous parle de l'évolution et de l'avenir des soins d'anesthésie de son point de vue.

Pourquoi as-tu choisi le métier d'infirmière anesthésiste?

Au début, pour pouvoir sortir avec les services de secours avec plus de compétences. De plus, la grande expertise dans la gestion des situations d'urgence m'a totalement impressionnée.

Qu'est-ce que tu apprécies dans le métier d'infirmier anesthésiste?

C'est une combinaison de connaissances hautement spécialisées avec beaucoup de technique et de nombreuses activités de soins. Pendant le temps souvent court passé avec les patients (éveillés), on accompagne les personnes concernées dans des situations difficiles. Si l'équipe d'anesthésie parvient à gagner leur confiance, ils s'endorment souvent plus sereinement et se laissent mieux guider tout au long de l'anesthésie. Le travail en anesthésie exige, en plus de l'habileté technique et de l'intérêt, beaucoup de sensibilité envers les personnes et les situations les plus diverses.

Qu'est-ce qui a changé de manière positive dans les soins d'anesthésie au cours de ta vie professionnelle?

Les soins d'anesthésie se sont professionnalisés, tout comme les soins en général. L'arrivée des Advanced Practice Nurses (APN) dans les services d'anesthésie a apporté un nouveau «drive», pour le dire un peu vulgairement. Il est agréable d'observer comment la spécialité de l'anesthésie est développée en permanence de manière interprofessionnelle.

SÉRIE

En outre, l'association professionnelle très active a réussi à renforcer et à positionner les soins d'anesthésie grâce aux normes, à la déontologie et à bien d'autres choses encore.

Qu'est-ce qui a changé de manière négative dans ta vie professionnelle en matière de soins d'anesthésie?

J’ai un point de vue critique sur le fait que, malgré les normes internationales claires pour les soins d'anesthésie, la question des compétences attribuées relève toujours de la responsabilité des médecinschefs et dépend de leur bonne volonté. Tant que les soins d'anesthésie travailleront par définition sur délégation d'un médecin, cela ne changera guère. Lorsque je vois les tâches auxquelles des infirmières hautement spécialisées et formées sont principalement affectées, cela me laisse extrêmement songeuse. Je pense qu'il est temps de réfléchir à la combinaison des compétences. Une ASSC ne peut et ne doit en aucun cas remplacer les infirmières anesthésistes. Pour les travaux de préparation, les tâches logistiques, la tenue de consultations, etc., je pense qu'il existe d'autres groupes professionnels qui sont au moins aussi bien adaptés.

Que penses-tu de la formation continue dans le domaine des soins d'anesthésie et des experts en soins infirmiers dans ce domaine?

Spontanément, l'expression suivante me vient à l'esprit: «Qui se repose, se rouille!» Aucun groupe professionnel actif dans le

domaine de la santé ne devrait se soustraire au développement constant de son domaine. Une bonne interaction entre le personnel médical et le personnel infirmier/technique est indispensable pour le bien-être des patients.

Que souhaites-tu pour l'avenir des soins d'anesthésie?

Les tâches des infirmiers anesthésistes vont probablement changer. Peu importe que cela nous plaise ou non. Nous devrions nous préparer à temps et nous concentrer sur ce à quoi pourrait ressembler la profession dans 20 ans et sur la manière dont nous parviendrons à la maintenir attractive pour les infirmiers. Je souhaite que:

• la formation continue d'être d'un haut niveau professionnel et d'une grande pertinence pratique.

• que les soins d'anesthésie restent une profession à part entière avec de fortes compétences et une grande responsabilité.

• que les rôles d'APN continuent à s'établir dans les soins d'anesthésie.

Contact:

Nadine Morgenthaler Beuttenmüller

Directrice des soins infirmiers/MTT, Centre hospitalier Biel-Bienne nadine.morgenthalerbeuttenmueller@szbchb.ch

17 Journal d’anesthésie 32 (1) 2023 Série

Interprofessionalität: Wie setzt das «Tandem» Anästhesie die Charta 2.0 der SAMW in die Praxis um?

Die Gesundheitsversorgung verändert sich kontinuierlich. Die Klimakrise, die Alterung der Gesellschaft und der Fachkräftemangel sind nur einige Gründe für die Veränderungen. Diese Herausforderungen können nicht von einer Disziplin allein (monoprofessionell) bewältigt werden. Es braucht eine interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit von Pflegenden sowie Ärztinnen und Ärzten in der Gesundheitsversorgung.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit beschreibt die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachgebieten. Davon abzugrenzen ist die Multidisziplinarität, welche das Vorhandensein von verschiedenen Disziplinen beschreibt (Jungert et al., 2013). Die Definition des Begriffs «Interprofessionalität» im Gesundheitswesen im Schweizer Kontext wurde von Gerber und Rüefli (2021) im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) untersucht. Mit dem Verständnis und der Förderung einer gelebten Interprofessionalität können Grundlagen für eine wirkungsvolle interprofessionelle Bildung und Berufspraxis gelegt werden. Die Autor:innen kommen zum Schluss, dass sich in der Schweiz das vorherrschende Verständnis von interprofessioneller Berufspraxis durch folgende Merkmale auszeichnet, die kumulativ gegeben sein müssen:

• Angehörige verschiedener Berufsgruppen arbeiten nicht unabhängig voneinander an der Versorgung von Patient:innen, sondern gemeinsam.

• Die beteiligten Angehörigen der verschiedenen Berufsgruppen interpretieren die erhaltenen Informationen und treffen Entscheidungen über das Vorgehen in der Patient:innen-Versorgung gemeinsam.

• Die Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen führt zu Ergebnissen, zu

denen keine Berufsgruppe in «Einzelarbeit» hätte kommen können.

• Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufen und Berufsgruppen erfolgt auf Augenhöhe, die Rollen der Beteiligten werden gemeinsam geklärt.

• Patient:innen werden in die Behandlung miteinbezogen und sind ein wichtiger Teil.

Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) hat in ihrer Charta 2.0 der Interprofessionalität (2020) zehn Kernelemente und Verpflichtungen zur interprofessionellen Zusammenarbeit definiert. Vier dieser Elemente, besonders relevant im Bereich Anästhesie, wurden am Kongress Swissanaesthesia 2022 in zwei interprofessionellen Workshops diskutiert. In einem Inputreferat von Elena Camenzind und Tobias Ries Gisler aus der Kommission Practice wurden die Teilnehmenden auf das Thema der Interprofessionalität eingestimmt. In diesem Referat wurde die Leitfrage erörtert, wie die Beteiligten im Gesundheitssystem den Mehrwert von Interprofessionalität erkennen und interprofessionelle Zusammenarbeit als notwendige und dauerhafte Ergänzung zu ihrer momentanen Position im Berufsalltag implementieren können. Interprofessionelle Zusammenarbeit wird von den verschiedenen be-

Article en français sur:

teiligten Angehörigen der verschiedenen Berufsgruppen unterschiedlich wahrgenommen. Insbesondere die Wahrnehmung von Pflegefachpersonen und Ärztinnen bzw. Ärzten unterscheidet sich (Lancaster et al., 2015). Um sich in den Workshops vertieft Gedanken zum Erleben der interprofessionellen Zusammenarbeit im Alltag der Anästhesie zu machen, tauschten sich die Teilnehmenden in verschiedenen Gruppen im Rahmen eines World-Café zu verschiedenen weiterführenden Fragen aus. Nachfolgend sind wichtige und relevante Aussagen von Teilnehmer:innen der einzelnen Posten des World-Café zusammengefasst.

1. Wie erlebst du die interprofessionelle Zusammenarbeit (IZA) in deinem Arbeitsalltag?

Voraussetzung

• interprofessionelle Zusammenarbeit (IZA) muss klar definiert werden

• definierte Standards und Verantwortlichkeiten unterstützen, monodisziplinäres Denken (Silodenken) bremsen die IZA keine Verallgemeinerung

Kultur

• abhängig von Hierarchie, Generation, Arbeitsbereich

• Probleme werden unabhängig von der Disziplin angesprochen

• geprägt von gegenseitigem Vertrauen, Vertrauen in das Fachwissen der anderen Personen/Mitarbeitenden, wohlwollend, kollegial

• Beziehung bildet Basis für IZA

• IZA wird schwierig, wenn es «eng» wird und der wirtschaftliche, alltägliche Druck steigt

18 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Praxis

2. Welchen Beitrag kann ich zur Stärkung der IZA leisten?

persönliche Einstellung

• Haltung (alle sind gleich wertvoll, werden respektvoll behandelt, frei von Vorurteilen)

• Vorbild sein für die weiteren Team-Mitarbeitenden

Kultur

interprofessionelles

Lernen

interprofessionelle Führung

• Kommunikation und Reflexion fördern (Feedbackkultur, konstruktive Vorschläge, offene Kommunikation, Du-Kultur)

• interprofessionelle Weiterbildung, Lernwerkstatt, Arbeitsgruppen

• interprofessionell definierte Ziele, Strategien, Leitbild

• Teambildung, Verständnis füreinander, gemeinsame Events

• Kennen der gegenseitigen Fähigkeiten, Grenzen und Aufgabenbereiche

3. Was sind Herausforderungen in der IZA im Alltag?

Kultur

• Hierarchie, Wertschätzung

• unterschiedliche Werte und Haltung gegenüber Patient:innen

• fehlendes gemeinsames Verständnis von IZA

• Interessenkonflikte

Organisation

• verbindliche gemeinsame Planung

• fehlende gemeinsame Gefässe (Huddle, Debriefing)

• strenge und starre Vorgaben der Prozesse innerhalb der Organisation

• Personalmangel

Struktur

• unterschiedliche Ziele (fehlendes Briefing), fehlende Prozessoptimierung, Zeitdruck

• unterschiedliche Verantwortlichkeit, Schwerpunkte, Arbeitsabläufe

• unterschiedlicher Ausbildungsstand

Die Fragen wurden zudem im Vorfeld mit Frau Prof. Dr. med. Beatrice Beck Schimmer, der ehemaligen Präsidentin der SAMW und Direktorin der Universitären Medizin Zürich diskutiert. Das gesamte Video wurde den Teilnehmenden als kurze Videosequenz präsentiert. Als Anästhesistin schätzt Frau Beck Schimmer die Versorgungsqualität in der Anästhesie als sehr hoch ein. Sie weist aber darauf hin, dass diese Versorgungsqualität auch in Zukunft beibehalten werden muss und es diese weiter auszubauen gelte. Um dies zu erreichen, hat die IZA gemäss Frau Beck Schimmer auch so einen hohen Stellenwert. «Im Gesundheitswesen hat die IZA noch viel Entwicklungsbedarf. Das höchste Ziel ist es dabei, die Versorgungsqualität sowie die Effizienz der Behandlungen der Patient:innen zu steigern. Hierzu braucht es eine Zusammenarbeit aller Beteiligten und nicht zuletzt die Zustimmung zur IZA durch das oberste Führungsmanagement der jeweiligen Institutionen. In der Anästhesie ist die Herausforderung gleich wie in allen anderen Fachdisziplinen. Es ist harte Arbeit, das Verständnis für die IZA allen Beteiligten zu vermitteln, und es braucht ein Konzept mit Leitlinien, um sie im Alltag zu leben. Zudem ist es hilfreich, wenn die IZA bereits in der Ausbildung vermittelt wird. Es ist ein Mehraufwand für alle, was eine Hürde im Alltag sein kann. Was muss aber geschehen, damit die IZA den Weg in den klinischen Alltag findet? ‹We need a fire› und wir brauchen Mitarbeitende aller Professionen, die sich für die IZA einsetzen und sie vorleben. Der IZA-Spirit muss vom obersten Führungsmanagement gelebt und gefördert werden, um so eine Gemeinschaft zu bilden und den Mehrwert sichtbar zu machen.» (Videointerview B. Albiez, B. Beck Oktober 2022).

Die interprofessionelle Zusammenarbeit ist ein Merkmal für eine gute und effiziente Gesundheitsversorgung, in der mehrere verschiedene Berufsgruppen in der Patient:innenbetreuung kompetent zusammenarbeiten. Wie das Förderprogramm interprofessionelle Zusammenarbeit 2017–2020 zeigt, sind zukünftig interprofessionelle Ausbildungen anzustreben, um das gegenseitige Verständnis

zu fördern und damit die Patient:innenSicherheit zu stärken. Ulrich et al. (2020) haben dies in ihrer Roadmap in den Handlungsempfehlungen zur Förderung der interdisziplinären Ausbildung definiert. Diese Handlungsempfehlungen sind auf nationaler Ebene angesiedelt.

Abgesehen von der interprofessionellen Ausbildung, die sich erst im Aufbau befindet, wurden in diesen Workshops von den Teilnehmenden Massnahmen zur Förderung der Interprofessionalität im Alltag benannt. Einige dieser Massnahmen können jedoch auch von den Anästhesiepflegefachpersonen in ihren Institutionen zeitnah umgesetzt werden. Wie sieht es mit einem gemeinsamen interprofessionellen Verständnis zur Patient:innenbetreuung in der Anästhesie aus? Können in den Anästhesieabteilungen einzelne Fortbildungen auch interprofessionell gestaltet und durchgeführt werden? Werden die Ziele für die Patient:innenbetreuung vor einer Anästhesie interprofessionell definiert? Werden die Jahresziele für die Kliniken für Anästhesie interprofessionell festgelegt?

REFERENZEN:

Jungert, M., Romfeld, E., Sukopp, T., & Voigt, U. (2013). Interdisziplinarität. Theorie, Praxis, Probleme.

Lancaster, G., Kolakowsky-Hayner, S., Kovacich, J., & GreerWilliams, N. (2015). Interdisciplinary communication and collaboration among physicians, nurses, and unlicensed assistive personnel. J Nurs Scholarsh, 47(3), 275–284. https://doi. org/10.1111/jnu.12130

Ulrich, G., Amstad, H., & Glardon, O. (2020). Interprofessionalität will gelernt sein. Schweiz Ärzteztg, 101, 1730–1732.

Gerber, M. und Rüefli, C. (2021). Definition des Begriffs «Interprofessionalität» im Gesundheitswesen im Schweizer Kontext. Bern: Bundesamt für Gesundheit.

Kontakt:

Luzia Vetter

Co-Vorsitzende und Vorstandsvertretung

SIGA-FSIA Practice

MScN, dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS

HF, Pflegeexpertin APN, Luzerner Kantonsspital Luzern luzia.vetter@luks.ch

19 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Praxis

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20 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Verband

Anästhesiekongress | SIGA-FSIA | Congrès d’anesthésie

22. April 2023 KKL Luzern / Lucerne

22 avril 2023

5.5 Credits SIGA-FSIA SGAR / SSAR

5 Log-points

7 Credits SSAPM

Traduction française simultanée

Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Verband 21

08.00 – 09.15

09.15 – 09.40

09.40 – 10.05

Rien ne Nichts geht

Referenten | Conférenciers

10.05 – 10.30

10.30 – 10.55

Türöffnung, Besuch Industrieausstellung

Ouverture des portes, visite de l’exposition industrielle

Begrüssung Accueil

Anaphylaktischer Schock Choc anaphylactique

Wenn nichts mehr geht Lorsque rien ne va plus

Laryngo- & Bronchospasmus

Laryngo- & bronchospasme

Frau Michèle Giroud

Präsidentin SIGA-FSIA

Herr Michael John, Moderator

Frau PD Dr. med. Kathrin Scherer Hofmeier Leitende Ärztin Allergologie/Dermatologie

Leiterin Allergologie

Kantonsspital Aarau

Herr Settimio Monteverde, PhD, MME, RN Berner Fachhochschule, Dozent Studiengang Pflege

Universitätsspital Zürich, Co-Leiter Klinische Ethik

Herr Dr. med. Christian Both

Oberarzt mbF Kinderanästhesie

Ärztlicher Leiter Kindernotarzt Zürich Universitäts-Kinderspital Zürich

10.55 – 11.25

11.25 – 11.30

Kaffeepause, Besuch Industrieausstellung

Pause-Café, visite de l’exposition industrielle

Posterpräsentation

Présentation des posters

11.30 – 11.55 APN – Was ist das? APN – Qu’est-ce que c’est?

11.55 – 12.20

12.20 – 12.45

12.45 – 14.15

14.15 – 14.30

14.30 – 14.55

Komplikationen! Was tun? Que faire en cas de complications?

«Wenn die Metabolik bockt»

«Quand la métabolique fait des siennes»

Mittagspause, Besuch Industrieausstellung

Pause de midi, visite de l’exposition industrielle

Short News

«Auaa» in der Anästhesie «Aïe» en anesthésie

Frau Luzia Vetter und Herr Tobias Ries-Gisler MScN, Dipl. Experten Anästhesiepflege NDS HF Pflegeexperten APN SIGA-FSIA Practice

Herr Dr. med. Christian Weinmann Leitender Arzt Anästhesie Kantonsspital Aarau

Herr Dr. med. Roland Dietler Facharzt Intensivmedizin und Allgemeine Innere Medizin Lindenhofspital Bern

Frau Michèle Giroud Präsidentin SIGA-FSIA

Herr Dr. med. Manfred Koch

Oberarzt mbF

Schmerzmedizin und Anästhesie

Kantonsspital Graubünden

14.55 – 15.20

Kindliche Atemwegserkrankungen –wie erkennen, wie handeln?

Maladies respiratoires de l‘enfant –comment les reconnaître, comment agir?

Herr Prof. Dr. med. Daniel Trachsel

Leitender Arzt Intensivmedizin/Pneumologie Universitäts-Kinderspital beider Basel UKBB

15.20 – 15.45

15.45 – 16.10

Von ALS, Wut und Mut De l’ALS, entre le courage et la colère

Pacing – aus dem Takt Quand la stimulation cardiaque perd le rythme

Herr Thomas Gröbly

Reformierter Theologe, Grabredner, Ethiker, Autor ALS-Betroffener

Herr Dr. med. Lukasz Schmalz

Executive MBA

Anästhesist und Administrativer Leiter

Standort PKS Gümligen, Anesthesia AG

16.10 – 16.25

Verabschiedung, Ende der Tagung Clôture, fin du congrès

16.30 Apéro Apéro

Ab 18.00

Abendprogamm

Programme de la soirée

Frau Michèle Giroud

Präsidentin SIGA-FSIA

Zeit
heure Thema
Anästhesiekongress | SIGA-FSIA 22. April 2023 | KKL Luzern
|
| Thème

va plus geht mehr

Kongressinformationen | Informations sur le congrès

KKL Lucerne | 22 avril 2023

Kongressort / Lieu de congrès KKL Luzern / Centre de culture et de congrès Lucerne

Information SIGA-FSIA, Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee

Tel. 041 926 07 65, E-Mail info@siga-fsia.ch

Event

Mitglieder der Partnerverbände (siehe Anmeldeformular) CHF 130.–Membres des associations partenaires (voir le formulaire d‘inscription)

Nichtmitglieder CHF 250.–Non-membres

Tageskasse Mitglieder CHF 160.–Caisse du jour pour membres Tageskasse Nichtmitglieder CHF 280.–Caisse du jour pour non-membres

Anmeldeschluss / Délai d‘inscription 10. April 2023 / 10 avril 2023

Die Anmeldung ist verbindlich. Die zum Zeitpunkt der Durchführung geltenden Vorgaben gemäss BAG werden mit der Anmeldung akzeptiert. Bei einer Annullierung kann die Teilnahmegebühr nur gegen Vorweisen eines Arztzeugnisses zurückerstattet werden. L’inscription est définitive. Avec l‘inscription, les directives de l’OFSP en vigueur au moment de l’organisation sont accepter. Lors d’une annulation, les frais de participation ne pourront être remboursés que sur présentation d’un certificat médical.

Anreise / Arrivée Siehe www.siga-fsia.ch/kongress / Voir www.siga-fsia.ch/congres

Referate als Video-Stream | Exposés en streaming vidéo

Mit deiner Anmeldung zur Kongressteilnahme kannst du nach der Kongressdurchführung die Aufnahmen der Referate als Videos anschauen. So verpasst du sicher nichts.

En t‘inscrivant au congrès, tu peux regarder les enregistrements des exposés sous forme de vidéos après le déroulement du congrès. Ainsi, tu es sûr de ne rien manquer.

Abendprogramm (Rahmenprogramm) | Programme de la soirée (programme-cadre)

Für das Abendprogramm laden wir dich dieses Jahr ins Treibhaus Luzern zum gemütlichen Beisammensein und einem inkludierten Dinner ein. Wir freuen uns, gemeinsam mit dir anzustossen und den Abend ausklingen zu lassen. Das Platzangebot ist begrenzt und wird nach Anmeldungseingang vergeben. Separate Anmeldung auf dem Anmeldetalon, Kosten CHF 70.– pro Person. Lass dir diese Gelegenheit nicht entgehen!

Pour le programme de la soirée, nous t‘invitons cette année au Treibhaus de Lucerne pour partager un moment de convivialité incluant un repas à 3 plats. Nous nous réjouissons de trinquer avec toi et de profiter de cette soirée. Le nombre des places est limité, les places sont attribuées dans l’ordre d’inscription. Inscription individuelle via le bulletin d‘inscription, frais CHF 70.– par personne. Ne laisse pas passer cette opportunité!

SIGA-FSIA | Congrès d’anesthésie
Organisation
Kongressgebühr
SIGA-FSIA
/ Tarif Mitglieder SIGA-FSIA CHF 130.–Membres SIGA-FSIA
Abendprogramm
e-log SIGA-FSIA 5 Credits SSAPM 6 Anmeldung / Inscription www.siga-fsia.ch/kongress / www.siga-fsia.ch/congres
(Rahmenprogramm) CHF 70.–Programme de la soirée (programme-cadre)

Anmeldeformular / Bulletin d’inscription

www.siga-fsia.ch/kongress

www.siga-fsia.ch/congres

Anmeldeschluss 10. April 2023: Danach sind Tickets an der Tageskasse erhältlich. Délai d’inscription 10 avril 2023: Après cette date, veuillez vous rendre à la caisse du jour. Bei Fragen oder Unklarheiten geben wir gerne Auskunft. Si tu as des questions, nous te renseignerons volontiers.

SIGA-FSIA | Bahnhofstrasse 7b | 6210 Sursee | Tel. +41 (0) 41 926 07 65 | info@siga-fsia.ch | www.siga-fsia.ch

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Ganz herzlichen Dank unseren small needle Sponsoren: Nous adressons nos chaleureux remerciements à nos sponsors «small needle»:

Vorschau | Aperçu

Reserviere dir heute schon den Termin des Anästhesiekongresses SIGA-FSIA vom 20. April 2024.

Réserve dès maintenant la date du congrès d’anesthésie SIGA-FSIA du 20 avril 2024 dans votre agenda.

Anästhesiekongress | SIGA-FSIA | Congrès d’anesthésie
22. April 2023 KKL Luzern / Lucerne 22 avril 2023

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Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Verband 25
Datum | date Veranstaltung | Manifestation Ort | Lieu 20. marzo 2023 4° simposio del GIAL Ticino Lugano 20. – 21. April 2023 Schweizer Pflegekongress SBK-ASI Bern 20 – 21 avril 2023 Congrès suisse des soins infirmiers SBK-ASI Berne 22. April 2023 Anästhesiekongress SIGA-FSIA KKL Luzern 22 avril 2023 Congrès d’anesthésie
Centre de la culture et des congrès Lucerne 23. septembre 2023 10ème Symposium du GIAL Sion 2. – 4. November 2023 SwissAnaesthesia 2023 – Joint annual congress SSAPM & SIGA-FSIA Lausanne 11. November 2023 Herbstsymposium Basel 2023 Basel Agenda
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Volumen- und Flüssigkeitstherapie in der Praxis – was tun wir eigentlich?

Die Volumen- bzw. Flüssigkeitstherapie ist in der Anästhesiologie ein stets heiss diskutiertes Thema. So wird dieses Thema in einer Analyse des Forschungsbedarfs in der perioperativen Phase als eines der zehn wichtigsten Themen für die nächsten zehn Jahren aufgeführt (1). Umstritten ist, wieviel und welche Art von Flüssigkeit intraoperativ verabreicht werden soll (2).

Es existieren zwar Leitlinien zur intravasalen Flüssigkeitsgabe, diese können aber durch die unterschiedlichen Situationen der Patient:innen nur bedingt in die Praxis übertragen werden. Eine ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz, vor allem zur Reduktion von postoperativen Komplikationen, sollte nach aktuellem Kenntnisstand angestrebt werden (1).

Sowohl zu viel wie auch zu wenig Flüssigkeitszufuhr haben einen erheblichen Einfluss auf das Outcome der Patientin bzw. des Patienten, was die Wichtigkeit einer adäquaten Flüssigkeits- bzw. Volumentherapie aufzeigt (1).

In unserem Praxisalltag haben wir es mit einem sehr unterschiedlichen Patientenkollektiv zu tun.

Viele Faktoren beeinflussen den Flüssigkeitshaushalt. Alter, Ernährungszustand und Vorerkrankungen können den Flüssigkeitshaushalt negativ beeinflussen. Die Erkenntnisse aus der Datenlage schliessen immer mehr darauf, dass sich eine möglichst individualisierte Therapie am ehesten als zielführend erweist. Unsere Aufgabe ist es, den Patient:innen die bestmögliche Flüssigkeits- bzw. Volumentherapie zu gewähren (1).

Wie können wir dies im Praxisalltag tun? Unter Berücksichtigung des allgemeinen Zustandes der Patientin, des Patienten und der chirurgischen Intervention in Kombi-

nation mit individualisierter und standardisierter Flüssigkeitszufuhr, lässt sich die Erkenntnis der individualisierten Therapie am besten in die Praxis etablieren (1). Ziel ist immer die Aufrechterhaltung des zirkulierenden intravasalen Volumen, eine adäquate Gewebeperfusion und –oxygenation und die Erhaltung des Gleichgewichts des Elektrolythaushalts (2). Aus diesem Grund macht es Sinn, sich anhand einer Modellsituation den Flüssigkeitsbzw. Volumenbedarf zu errechnen und diesen der Patientin bzw. dem Patienten –unter Einbezug von weiteren Parametern – zu verabreichen (3).

Aus der Literatur lässt sich entnehmen, dass die Begriffe Flüssigkeits- und Volumentherapie nicht synonym benutzt werden, sondern unterschiedlich definiert sind. Diese Differenzierung soll uns helfen zu verstehen, was wir eigentlich genau tun (4).

Flüssigkeitstherapie

Der Begriff Flüssigkeitstherapie definiert die intravasale Gabe von Infusionslösungen, meist kristalloide Infusionslösungen, zur Kompensation des Flüssigkeitsverlustes.

Unter dem Flüssigkeitsverlust versteht man den extrazellulären Verlust von Flüssigkeit, welcher auch ohne chirurgisches Trauma entsteht. Dieser beinhaltet die Urinausscheidung (ca. 1-2ml/ kgKG/h) und die Perspiratio insensibilis (ca. 0.5ml/kgKG/h), was als Verdunstung

von Flüssigkeit über die Schleimhäute, die Atmung und die Haut ohne sichtbare Schweissbildung definiert ist. Es handelt sich also um die Kompensation von Flüssigkeit, welche wir im Alltag mit Trinken und Essen zu uns nehmen würden (2, 4). In der Praxis sprechen wir bei der Kompensation dieses Flussigkeitsverlustes vom Grund- oder Erhaltungsbedarf. In der Literatur wird ein Erhaltungsbedarf von 1–3ml/kgKG/h empfohlen (1).

Die aktuellen Leitlinien zur Aspirationsprophylaxe geben eine Nahrungskarenz von sechs Stunden und eine Flüssigkeitskarenz von zwei Stunden präoperativ vor (1). Da in Studien auch bei Nüchternzeiten von über zehn Stunden keine relevanten Flüssigkeitsdefizite eruiert werden konnten, wird diese Karenzzeit aktuell nicht mehr substituiert (3).

26 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Praxis
Abbildung 1: Kristalloide Infusionslösungen, wie beispielsweise Ringer-Laktat, werden bei der intraoperativen Flüssigkeitstherapie eingesetzt.

Volumentherapie

Als Volumentherapie wird die intravasale Gabe von Infusionslösungen zum Ausgleich von intravasalem Volumenverlust definiert. Genauer gesagt bezeichnet es die Substitution des Blutverlustes bei chirurgischen oder traumatischen Ereignissen (4).

Während einer Operation ist der Blutverlust unmittelbar durch Infusionslösungen auszugleichen. Intraoperativ wird der Blutverlust nicht direkt durch Eigen- oder Fremdbluttransfusionen ersetzt, sondern wird in erster Linie im Verhältnis 3:1 mit kristalloiden Infusionslösungen kompensiert (2). Es gibt aber eine Limitation von kristalloiden Infusionslösungen. Die Problematik ist, dass sich nach circa einer Stunde nur noch 20 % des verabreichten Volumens im Gefässsystem befindet und sich der Rest ins Interstitium verteilt. Aus diesem Grund sollte man den Einsatz von kolloiden Infusionspräparaten bei grösseren Flüssigkeitsverlusten in Erwägung ziehen. Diese Präparate werden 1:1 zum Verlust substituiert (1).

Heutzutage wissen wir, dass der menschliche Organismus nicht auf seine «normale» Hämoglobin-Konzentration angewiesen ist, sondern durch den Erhalt einer Normovolämie deutlich niedrigere Hämoglobin-Konzentrationen ohne Organschädigung toleriert.

Aufgrund der Nebenwirkungen von Fremdbluttransfusionen sowie des Wissens über stetigen Spendemangel, wird das Bewusstsein, Fremdblut zu vermeiden, gesteigert. Dies erhöht den Stellenwert von Massnahmen, wie z. B. die autologe Bluttransfusion, die den Fremdblutgebrauch reduzieren (2). Die Verabreichung einer Fremdbluttransfusion muss individuell und anhand des Gesundheitszustandes der Patientin, des Patienten evaluiert werden – den sogenannten Transfusionstriggern.

Durch das chirurgische Trauma verliert der Körper über Evaporation der Wundfläche ebenfalls Flüssigkeit. Auch hier ist die Menge an «verdampfter Flüssigkeit» umstritten. Je nach Literatur wird der Verlust mit 0.5ml/kgKG/h bis 8ml/kgKG/h gerechnet. Oft wird dieser Flüssigkeitsverlust zu grosszügig berechnet (3, 5).

Nicht nur der Eingriff, sondern auch die Narkose, Vollnarkose und/oder das regionale Anästhesieverfahren haben einen Einfluss auf den Volumenstatus der Patient:innen (2).

Einfluss auf die Blutgerinnung. Ebenfalls können Infusionslösungen die Gerinnung spezifisch beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, nach exzessiver Volumengabe, die Gerinnungsparameter zu kontrollieren und ggf. Gerinnungsfaktoren oder Thrombozyten zu verabreichen (2).

Einschätzung des Volumenstatus

Das Errechnen des Flüssigkeits- bzw. Volumenbedarfs ist nur ein Richtwert und gibt uns eine Vorstellung der zu verabreichenden Flüssigkeitsmenge intraoperativ. Das Beachten und Einbeziehen weiterer Überwachungsparameter ist unabdingbar. Im Praxisalltag stehen uns dabei verschiedene Parameter zur Verfügung. Einerseits

Abbildung 2: Bei der Volumentherapie soll ein ausreichend zirkulierendes Blutvolumen erreicht werden.

Wenn wir also einen Blutverlust von 500ml haben, würden wir den Verlust mit einem Volumenbolus von 1500ml Kristalloiden bzw. mit 500ml Kolloiden wie beispielsweise Fresh Frozen Plasma (FFP) oder Humanalbumin ersetzen.

Diese Volumenverschiebungen, ausgelöst durch eine Sympathikolyse, werden nicht mit Flüssigkeitsboli, sondern mit Vasopressoren kompensiert (5). Auch andere relative Volumenverschiebungen wie die Verwendung eines Pneumoperitoneum oder Lageveränderungen (Antitrendelenburglagerung) sollten nicht zwingend mit Volumen entgegengewirkt werden. Um den Blutdruck aufrecht zu halten, kann hier der moderate Einsatz von Vasopressoren wie Noradrenalin zur Kompensation dieser Volumenverschiebung nützlich sein (1).

Durch den Ersatz des Blutverlustes und des Erhaltungsbedarfs mit Kristalloiden oder Kolloiden kommt es zu einer Verdünnung der Blutbestandteile (Erythrozyten, Thrombozyten, Gerinnungsfaktoren und der Komponenten des Fibrinolysesystems), eine sogenannte Hämodilution. Diese Hämodilution hat einen negativen

haben wir bei einem Standardmonitoring Blutdruck und Puls oder können anhand der Rekapillarisierungszeit eine Idee des Volumenstatus bekommen. Isoliert betrachtet sind diese Parameter aber zu ungenau. Sie sind nur in Zusammenhang mit anderen Parametern zu evaluieren, da sie erst bei deutlichem Blutverlust reagieren und durch andere Faktoren wie Schmerz beeinflusst werden (1).

Gerade bei grösseren Eingriffen oder multimorbiden Patient:innen gehört die Anlage eines zentralvenösen Katheters und einer invasiven Blutdruckmessung zur Standardinstallation. Dabei kann der zentralvenöse Druck (ZVD) gemessen werden, wobei dieser Wert nicht als absolut gesehen werden sollte. Der Trend des ZVD unter Einbezug weiterer Parameter kann

27 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Praxis

intraoperativ als Parameter für eine Hypooder Hypervolämie verwendet werden (1).

Kurz nach der Einführung der invasiven Blutdruckmessung wurde beobachtet, dass atemsynchrone Veränderungen der Druckamplitude eine Indikation für eine Hypovolämie sein können. Diese Schwankungen wurden vor allem bei beatmeten Patient:innen beobachtet. Eine solche Schwankung nennt sich pulse pressure variability (PPV) und lässt sich durch die intrathorakalen Druckveränderungen der mechanischen Beatmung erklären. Voraussetzung sind eine mechanische Beatmung und ein Sinusrhythmus (6).

Einige Leitlinien verweisen bei der Einschätzung des Volumenstatus der Patientin, des Patienten auf ein Lagerungsmanöver zur Autotransfusion wie z. B. die Trendelenburg-Position oder das Anheben der Beine. Dabei wird die Vorlast durch Verschiebung des intravasalen Volumens passiv erhöht und es kann ein Blutdruckanstieg beobachtet werden (3). Die Vorlast kann auch durch einen vorher definierten Volumenbolus, meist 50-250ml, erhöht werden. Hierbei wird bei einer/ einem volumenbedürftigen Patient:in ein Anstieg des Blutdrucks erwartet (6).

Ergänzend zu den oben aufgeführten Überwachungsparametern kann anhand einer Echokardiographie des Herzens und/ oder der Vena Cava inferior den Volumenstatus bestimmt werden (3). Auch können ergänzend zur Diagnose eines Volumenmangels Laborparameter wie Laktat, venöse Sättigung, Hämatokrit oder Base

Referenzen

(1) M. von der Forst et al. Perioperatives Flüssigkeitsmanagement bei grossen viszeralchirurgischen Eingriffen. Der Anästhesist. 2021; 70: 127-143.

(2) Habler O. Intraoperativer Volumenersatz, Transfusion und Behandlung von Gerinnungsstörungen. In: R. Rossaint et al., Hrsg. Die Anästhesiologie. Deutschland. Springer-Verlag; 2019. S. 1009-1045.

(3) Jacob M, Chappell D, Rehm M. Intraoperatives Flüssigkeitsmanagement. Ohne Jahr (zitiert am 05. Mai 2017). Abrufbar unter: https://www.springermedizin.de/emedpedia/die-anaesthesiologie/intraoperatives-fluessigkeitsmanagement?epediaDoi=10.1007%2F978-3-662-45539-5_66

(4) Amboss. Flüssigkeits- und Volumentherapie. Ohne Jahr (zitiert am 18. Oktober 2022) Abrufbar unter: https://www.amboss.com/de/wissen/Fl%C3%BCssigkeits-_und_Volumentherapie/

(5) Larsen R. Intraoperative Flüssigkeitstherapie – Anästhesie und Intensivmedizin für Fachpflege. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag; 2016.

(6) Pauker N, Meier J: Perioperative Überwachung des Volumenstatus. Anästh Intensivmed 2019; 60: 255–264.

Excess hinzugezogen werden. Der Anstieg des Laktats, das Sinken der venösen Sättigung, des Hämatokrits und des Base Excess zeigen uns eine Einschränkung im Sauerstofftransport und der Gewebeoxygenierung und somit einen möglichen Volumenmangel (6).

Résumé

Zusammenfassend können wir sagen, dass uns die lückenhaften outcomebezogenen Daten der perioperativen Flüssigkeits- und Volumentherapie nicht der Verantwortung einer adäquaten Therapie entbindet, sondern eine genaue und stets evaluierte Flüssigkeitsgabe Voraussetzung ist und in das Aufgabengebiet der Anästhesiologie gehört. Das Errechnen der Flüssigkeits- bzw. Volumengabe kann uns einen Anhaltspunkt für die individu-

alisierte Flüssigkeits- und Volumentherapie geben. Die stetige Evaluation mit den uns zur Verfügung stehenden Parametern ist jedoch unabdingbar. Gerade bei grösseren Eingriffen bestimmt die Flüssigkeits- und Volumentherapie den postoperativen Verlauf und ist somit relevant für das Outcome. Die unten aufgeführte Tabelle kann eine Hilfestellung zur Errechnung des Infusionsbedarfs sein.

Kontakt:

Martina Baechler

Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF Inselspital, Universitätsspital Bern martina.baechler@insel.ch

28 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Praxis
Zeit Grundbedarf (1–3ml/kg/h) Wundbedarf Blutverlust 3:1 / 1:1 Total Infundierte Infusion
Tabelle 1: Flüssigkeitsbedarf mittels Tabelle

Thérapie volumique et liquidienne dans la pratique – que faisons-nous au juste?

La thérapie volumique respectivement liquidienne est un sujet toujours très discuté en anesthésiologie. Ainsi, dans une analyse des besoins en matière de recherche dans la phase périopératoire, ce sujet figure parmi les dix thèmes les plus importants pour les dix prochaines années (1). La question de la quantité et du type de liquide à administrer en peropératoire est controversée (2).

Il existe certes des directives sur l'administration intravasculaire de liquide, mais elles ne peuvent être transposées dans la pratique que dans une mesure limitée en raison des situations différentes de chaque patient. Selon l'état actuel des connaissances, il convient de viser un bilan hydrique équilibré, surtout pour réduire les complications postopératoires (1). Un apport hydrique trop important ou trop faible a une influence considérable sur le bilan du patient, ce qui montre l'importance d'une thérapie hydrique respectivement volumique adéquate (1). Dans notre pratique quotidienne, nous avons affaire à des groupes de patients très divers. De nombreux facteurs influencent l'équilibre hydrique. L'âge, l'état nutritionnel et les maladies préexistantes peuvent avoir une influence négative sur l'équilibre hydrique. Les données disponibles suggèrent de plus en plus qu'un traitement aussi individualisé que possible est le plus susceptible de mener au but. Notre tâche est d'assurer au patient la meilleure thérapie hydrique resp. volumique possible (1).

Comment pouvons-nous y parvenir dans la pratique quotidienne?

La prise en compte du patient, de son état général et de l'intervention chirurgicale, combinée à un apport hydrique individualisé et standardisé, permet d'intégrer

au mieux la notion de thérapie individualisée dans la pratique (1).

L'objectif est toujours de maintenir le volume intravasculaire circulant, une perfusion et une oxygénation tissulaires adéquates et de préserver l'équilibre électrolytique (2). C'est pourquoi il est judicieux de calculer les besoins en liquide et en volume à l'aide d'un modèle de situation et de les administrer au patient en tenant compte de certains paramètres (3). Il ressort de la littérature que les termes de thérapie liquidienne et volumique ne sont pas utilisés comme synonymes, mais qu'ils sont définis différemment. Cette différenciation doit nous aider à comprendre ce que nous faisons exactement (4).

Thérapie liquidienne

Le terme de thérapie liquidienne définit l'administration intravasculaire de solutions de perfusion, généralement des solutions de perfusion cristalloïdes, pour compenser la perte de liquide. Par perte de liquide, on entend la perte extracellulaire de liquide qui se produit même en l'absence de traumatisme chirurgical. Celle-ci comprend l'excrétion urinaire (env. 1–2ml/kg/h) et la perspiration insensible (env. 0,5ml/kg/h), qui est définie comme l'évaporation de liquide par les muqueuses, la respiration et la peau sans formation de sueur visible. Il s'agit donc de la compensation du liquide que nous

absorberions au quotidien en buvant et en mangeant (2, 4).

Dans la pratique, nous parlons de besoins de base ou de besoins d'entretien pour la compensation de cette perte de liquide. La littérature recommande un besoin d'entretien de 1–3ml/kg/h (1).

Les directives actuelles sur la prophylaxie de l'aspiration préconisent un jeûne alimentaire de six heures et une privation hydrique de deux heures en préopératoire (1). Étant donné que des études n'ont pas pu mettre en évidence de déficits hydriques pertinents, même pour des périodes de jeûne de plus de dix heures, ce délai de carence n'est actuellement plus substitué (3).

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Illustration 1: Les solutions de cristalloïdes, telles que le Ringer-Lactat, sont utilisées dans le traitement liquidien peropératoire.

Thérapie volumique

La thérapie volumique est définie comme l'administration intravasculaire de solutions de perfusion pour compenser la perte de volume intravasculaire. Plus précisément, elle désigne la substitution de la perte de sang lors d'événements chirurgicaux ou traumatiques (4). Pendant une opération, la perte de sang doit être immédiatement compensée par des solutions de perfusion. En peropératoire, la perte de sang n'est pas remplacée directement par des transfusions de sang autologue ou allogène, mais est compensée en premier lieu dans un rapport de 3:1 par des solutions de perfusion cristalloïdes (2). Il existe toutefois une limite aux solutions de perfusion cristalloïdes. Le problème est qu'après environ une heure, seuls 20 % du volume administré se trouvent encore dans le système vasculaire, le reste se répartissant dans l'interstitium. C'est pourquoi il faut envisager l'utilisation de préparations colloïdales pour perfusion en cas de pertes de liquide importantes. Ces préparations sont substituées à raison de 1:1 par rapport à la perte (1).

Ainsi, si nous avons une perte de sang de 500 ml, nous remplacerions cette perte par un bolus volumétrique de 1500 ml de cristalloïdes ou de 500 ml de colloïdes,

comme par exemple le Fresh Frozen Plasma (FFP) ou l'albumine humaine.

De nos jours, nous savons que l'organisme humain n'est pas tributaire de sa concentration «normale» d'hémoglobine, mais qu'il tolère des concentrations d'hémoglobine nettement plus faibles sans dommage pour les organes grâce au maintien d'une normovolémie.

En raison des effets secondaires des transfusions de sang de donneurs et de la pénurie constante de ceux-ci, la notion d'éviter les transfusions homologues augmente. Cela accroît l'importance des mesures, telles que la transfusion sanguine autologue, qui réduisent l'utilisation de sang allogènique (2). L'administration d'une transfusion de sang homologue doit être évaluée individuellement et en fonction de l'état de santé du patient – ce que l'on appelle les déclencheurs de la transfusion. Suite au traumatisme chirurgical, le corps perd également du liquide par évaporation de la surface de la plaie. Ici aussi, la quantité de «liquide évaporé» est controversée. Selon la littérature, la perte est estimée entre 0,5 ml/kg/h et 8 ml/kg/h. Souvent, cette perte de liquide est calculée de manière trop généreuse (3, 5). Non seulement l'intervention, mais aussi les anesthésies, anesthésie générale et/ ou procédure d'anesthésie régionale, ont une influence sur le statut volumique des patients (2).

Ces changements de volume, déclenchés par une sympathicolyse, ne sont pas compensés par des bolus de liquide, mais par des vasopresseurs (5). D'autres déplacements relatifs de volume, comme l'utilisation d'un pneumopéritoine ou les changements de position (position antitrendelenburg), ne devraient pas non plus être obligatoirement compensés par du volume. Pour maintenir la pression artérielle, l'utilisation modérée de vasopresseurs tels que la noradrénaline peut ici être utile pour compenser ce déplacement de volume (1).

Le remplacement de la perte de sang et des besoins d'entretien par des cristalloïdes ou des colloïdes entraîne une dilution des composants sanguins (érythrocytes, thrombocytes, facteurs de coagulation et composants du système de fibrinolyse), ce que l'on appelle une hémodilution. Cette

hémodilution a une influence négative sur la coagulation. De même, les solutions de perfusion peuvent l’affecter spécifiquement. C'est pourquoi il est important de contrôler les paramètres de coagulation après l'administration d'un volume excessif et, le cas échéant, d'administrer des facteurs de coagulation ou des thrombocytes (2).

Estimation du statut volumétrique

Le calcul des besoins en liquide ou en volume n'est qu'une valeur indicative et nous donne une idée de la quantité de liquide à administrer en peropératoire. Il est indispensable de prendre en compte et d'intégrer d'autres paramètres de surveillance.

Dans la pratique quotidienne, nous disposons de différents paramètres. D'une part, nous avons la tension artérielle et le pouls lors d'un monitorage standard ou nous pouvons avoir une idée de l'état du volume à l'aide du temps de recapillarisation. Pris isolément, ces paramètres sont toutefois trop imprécis. Ils ne peuvent être évalués qu'en relation avec d'autres paramètres, car ils ne réagissent qu'en cas de perte de sang significative et sont influencés par d'autres facteurs comme la douleur (1).

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Illustration 2: La thérapie volumique doit permettre d'obtenir un volume de sang circulant suffisant

La mise en place d'un cathéter veineux central et d'une mesure invasive de la pression artérielle fait partie de l'installation standard, en particulier lors d'interventions majeures ou chez les patients multimorbides. La pression veineuse centrale (PVC) peut être mesurée, mais cette valeur ne doit pas être considérée comme absolue. La tendance de la PVC, en tenant compte d'autres paramètres, peut être utilisée en peropératoire comme paramètre d'hypo- ou d'hypervolémie (1).

Peu après l'introduction de la mesure invasive de la pression artérielle, on a observé que des variations synchrones à la respiration de l'amplitude de la pression pouvaient être une indication d'hypovolémie. Ces variations ont surtout été observées chez les patients sous respiration artificielle. Une telle variation est appelée pulse pressure variability (PPV) et s'explique par les changements de pression intrathoracique de la ventilation mécanique. La condition préalable est une ventilation mécanique et un rythme sinusal (6).

Certaines directives font référence, lors de l'évaluation du statut volumétrique du patient, à une manœuvre de positionnement pour l'autotransfusion, comme la position de Trendelenburg ou le soulèvement des jambes. Dans ce cas, la précharge est augmentée passivement par le déplacement du volume intravasculaire et une augmentation de la pression artérielle peut être observée (3). La précharge peut également être augmentée par un

bolus volumétrique préalablement défini, généralement de 50 à 250 ml. Dans ce cas, on s'attend à une augmentation de la pression artérielle chez un(e) patient(e) ayant besoin de volume (6). En plus des paramètres de surveillance mentionnés ci-dessus, une échocardiographie du cœur et/ou de la veine cave inférieure permet de déterminer l'état du volume (3). Des paramètres de laboratoire tels que le lactate, la saturation veineuse, l'hématocrite ou le Base Excess peuvent également être utilisés en complément pour diagnostiquer un manque de volume. L'augmentation du lactate, la baisse de la saturation veineuse, de l'hématocrite et du Base Excess nous indiquent une restriction du transport de l'oxygène et de l'oxygénation des tissus, et donc un éventuel manque de volume (6).

Résumé

En résumé, nous pouvons dire que les données lacunaires relatives aux résultats de la thérapie périopératoire par les liquides et les volumes ne nous dispensent pas de la responsabilité d'une thérapie adéquate, mais qu'une administration précise et toujours évaluée des liquides est une condition préalable et fait partie du domaine de compétence de l'anesthésiologie. Le calcul de l'administration de liquides ou de volumes peut nous donner un point de repère pour la thérapie individualisée des liquides et des volumes. Une évaluation constante avec les paramètres dont nous disposons est toutefois indis-

pensable. En particulier lors d'interventions majeures, la thérapie hydrique et volumétrique détermine l'évolution postopératoire et est donc importante pour les suites. Le tableau ci-dessous peut vous aider à calculer les besoins en perfusion.

Références: Voir le texte original dans Journal 01/2023 page 28

Contact:

Martina Baechler

Experte en soins d’anesthésie diplômée

EPD ES

Inselspital, Hôpital universitaire de Berne martina.baechler@insel.ch

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Temps Besoin de base (1–3ml/kg/h) Besoin lié à la plaie Perte sanguine 3:1 / 1:1 Total Quantité perfusée
Tableau 1: Besoin liquidien au moyen d’un tableau

Multimodale Analgesie in der Abdominalchirurgie

Bigna Buddeberg, Ann-Kathrin Popp, Oliver Bandschapp

Opiate erleichtern mit ihren starken analgetischen Eigenschaften die Narkoseführung, haben jedoch wegen unerwünschten Nebenwirkungen auch erhebliche Nachteile. Ein neuerer Ansatz ist das multimodale Schmerzkonzept, wobei Medikamente mit unterschiedlichem Wirkprinzip kombiniert werden. Damit können die Opiate reduziert und die Nebenwirkungen abgeschwächt werden.

Sicht der Patient:innen

Die perioperative analgetische Therapie basiert zu einem grossen Teil auf dem Einsatz von Opiaten. Die starken analgetischen Eigenschaften der Opiate erleichtern die Narkoseführung, da sie die nozizeptive Stimulation durch den chirurgischen Eingriff wirksam vermindern. Neben ihrer starken analgetischen Wirkung haben die Opiate aber auch erhebliche Nachteile. So kann ihr Einsatz eine ganze Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen mit sich bringen. Diese reichen von leichten Kopfschmerzen und Übelkeit, über Ileus bis hin zu Atemdepression oder Opiatabhängigkeit (1). In einer älteren Befragung bemängelten interessanterweise operierte Patient:innen genau diese Nebenwirkungen, wenn sie nach ihrer Schmerztherapie befragt wurden (2). 94 % dieses Patient:innenkollektivs glaubte, dass die verschriebenen Schmerzmedikamente unangenehme Nebenwirkungen verursacht hätten und bei freier Wahlmöglichkeit hätten deshalb 72 % von ihnen ein Nicht-Opioid-Analgetikum vorgezogen. Als Hauptgründe dafür wurde von den Patient:innen ein kleineres Abhängigkeitspotenzial von Nicht-OpioidAnalgetika und weniger Nebenwirkungen genannt. In Anbetracht der gegenwärtigen «Opioidkrise» in den USA dürften sich diese Zahlen noch akzentuiert haben. Postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV) wird vom Behandlungsteam

häufig nur als lästige Nebenwirkung angesehen. Die betroffenen Patient:innen selbst erleben PONV aber als äusserst unangenehm. Im ERAS-Konzept (Enhanced Recovery After Surgery) wird darauf hingewiesen, dass das Auftreten von PONV bei operierten Patient:innen durchaus relevant ist und vermieden werden sollte. Bei PONV sind Mobilisation und Kostaufbau der Patient:innen erschwert. In der Herangehensweise nach ERAS-Prinzipien gilt deshalb die Vorgabe, Opiate wenn möglich nur moderat einzusetzen (3, 4). In den Anfängen von ERAS wurde dies

bei offener Kolonchirurgie mittels Periduralanästhesie in Kombination mit einer konventionellen multimodalen Schmerztherapie (Gabe von nichtsteroidalen Antirheumatika und Paracetamol) umgesetzt (5). Neuere Trends in der bariatrischen Anästhesie haben gezeigt, dass mit einem ausgebauten multimodalen Schmerzkonzept auch ohne Einsatz einer Regionalanästhesie eine ausreichende Analgesie bei gleichzeitig reduzierter Opiatgabe erreicht werden kann (6, 7).

Der multimodale Ansatz

In der multimodalen Analgesie werden Medikamente mit unterschiedlichem Wirkprinzip kombiniert. So soll der Schmerzreiz an verschiedenen Stellen (von der Peripherie am Entstehungsort bis hin zum Rückenmark und Gehirn) therapiert werden. Einige Medikamente hemmen die Schmerzfortleitung, andere besitzen eine direkte antiinflammatorische Wirkung. Das Ziel dieses Vorgehens ist es, durch additive und synergistische Effekte der Einzelsubstanzen in Kombination die

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Schmerztherapie insgesamt zu verbessern. Zusätzlich führt die Kombination der verschiedenen Medikamente dazu, dass die einzelnen Medikamente in reduzierter Dosierung gegeben werden können und man deshalb die Nebenwirkungen minimieren kann (8). So konnten ZiemannGimmel et al. mit intraoperativem Einsatz einer multimodalen Schmerztherapie ohne Opioide die PONV-Rate bei bariatrischen Patient:innen signifikant senken. In dieser Studie wurde eine totale intravenöse Anästhesie (TIVA) mit Propofol mit einer Gasnarkose verglichen. Beide Gruppen erhielten eine zweifache medikamentöse PONV-Prophylaxe mit Dexamethason und Ondansetron. Die Reduktion der PONV-Rate in der ‹opiatfreien› Gruppe war grösser, als der Einsatz von Propofol (mit seiner antiemetischen Wirkung) erwarten liess (9, 10). Gleichzeitig muss hier aber auch darauf hingewiesen werden, dass ein multimodales Vorgehen nicht automatisch bedeutet, dass mit weniger Nebenwirkungen gerechnet werden kann. Ganz im Gegenteil, Beloeil et al. zeigten in einer kürzlich veröffentlichten Studie, dass eine balancierte opiatfreie Anästhesie mit Dexmedetomidin, verglichen mit Remifentanil, mit mehr schwerwiegenden Nebenwirkungen assoziiert war. Interessanterweise waren neben auftretenden schwerwiegenden Bradykardien auch mehr respiratorische Komplikationen in der opiatfreien Gruppe zu beobachten (11).

Die Hauptkomponenten der multimodalen Analgesie ohne Regionalanästhesie

Systemische Opioide

Im ERAS-Konzept wird neben der Einschränkung der Dosis auch dazu geraten, langwirksame Opioide zu vermeiden (3). In der bariatrischen Chirurgie konnte gezeigt werden, dass der Einsatz einer ausgebauten multimodalen Analgesie es sogar ermöglicht, auf sämtliche intraoperativen Opioide zu verzichten (9). Bei stark übergewichtigen Patient:innen bietet ein solches Vorgehen sicherlich Vorteile, gerade in Bezug auf die Reduktion postoperativer respiratorischer Komplikationen. Bei den übrigen chirurgischen Patient:innen

stellt sich die Frage, ob ein gänzlicher Verzicht auf die analgetisch äusserst potenten Opioide im Vergleich zu einem moderaten intraoperativen Einsatz wirklich Vorteile bringt (12). In der eigenen klinischen Praxis der Autoren werden Opioide in reduzierter Menge und als ‹RescueMedikation› bei klinischen Zeichen einer insuffizient wirkenden Analgesie im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie eingesetzt. Möglicherweise bieten auch neue Nozizeptionsmonitore zukünftig Vorteile in Bezug auf eine verbesserte, objektivere und patient:innenzentrierte Behandlung (13).

Ketamin

Als N-Methyl-D-Aspartat-(NMDA)-Rezeptor-Antagonist wirkt Ketamin nicht nur direkt am NMDA-Rezeptor, sondern auch

an den μ- und δ-Opioid-Rezeptoren (14). Ketamin besitzt neben seiner hypnotischen Wirkung starke analgetische Eigenschaften und beugt einer (opiatinduzierten) Hyperalgesie vor (15). Die starke analgetische Potenz und der geringe Einfluss auf die Hämodynamik haben Ketamin v. a. in der Präklinik beliebt gemacht. Ketamin wird aber schon lange auch für die perioperative Phase als Co-Analgetikum propagiert (16). Ein perioperativer Einsatz von höher dosiertem Ketamin (0.5 mg/kg Körpergewicht (KG) als Bolus i. v. gefolgt von 0.25 mg/kg KG/h als Perfusor) konnte in dieser älteren Studie den postoperativen Opiatverbrauch signifikant senken; unangenehme zentralnervöse Nebenwirkungen (Albträume u. ä.) wurden nicht beschrieben. Dagegen wurde in einer neueren Studie auch bei tiefer dosiertem Ketamin (0.5 mg/kg KG als einmaliger Bolus zu Beginn der Operation) über postoperative Halluzinationen oder Albträume bei Patient:innen berichtet (17). Eine kleinere Studie konnte zeigen, dass die analgetische Wirkung von tief dosiertem (0.25 mg/kg KG Bolus i. v., dann 0.125 mg/kg KG/h i. v.) und minimal dosiertem (0.015 mg/kg KG/h i. v., ohne Bolus) S-Ketamin vergleichbar war (18). In der Patient:innengruppe mit minimal dosiertem Ketamin war aber der erhobene DelirScore signifikant tiefer. In der eigenen Praxis verwenden die Autor:innen Ketamin in einer sogenannten ‹ultra-low›-Dosierung (mit dem Ziel, die oben beschriebenen Nebenwirkungen zu minimieren): d. h. 3–5 mg/h Ketamin i. v., Maximaldosis insgesamt 20–30 mg, abhängig vom Alter.

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Chemische Formel für Ketamin

Magnesium

Auch Magnesium wirkt antagonistisch am NMDA-Rezeptor. Die Kombination mit Ketamin hat dabei einen synergistischen analgetischen Effekt. Die beiden Substanzen besitzen unterschiedliche Wirkorte am NMDA-Rezeptor, was die synergistische Wirkung erklären könnte. Magnesium selbst hat eine potenzierende Wirkung auf die Muskelrelaxation und erhöht das Risiko einer residuellen Paralyse am Operationsende. Magnesium sollte deshalb mit Vorteil zu Beginn einer Operation verabreicht werden (2–4 g Magnesium langsam i. v.). Zusätzlich kann Magnesium die Erregungsfortleitung am Herzen beeinträchtigen. Krankheiten mit Muskelschwäche (Myopathien u. ä.) wie auch höhergradige Blockbilder im Elektrokardiogramm sind deshalb Kontraindikationen für eine perioperative Magnesiumgabe.

Intravenöses Lidocain

In der Abdominalchirurgie wird intravenöses Lidocain schon länger perioperativ angewandt. Ältere Metaanalysen konnten einen positiven Effekt auf die postoperative Erholung nachweisen. So wird von einem analgetischen (auch wirksam gegenüber Hyperalgesie) und antiinflammatorischen Effekt von Lidocain ausgegangen. Zusätzlich ist auch ein prokinetischer Effekt auf den Magen-Darm-Trakt beschrieben) (19). In einem CochraneReview wurde bei Patient:innen, die perioperativ intravenöses Lidocain erhalten haben, im Aufwachraum eine höhere Zufriedenheit und ein niedrigerer Opioidverbrauch beschrieben (20). Kaba et al. konnten zeigen, dass die perioperative intravenöse Gabe von Lidocain zu signifikant niedrigeren dynamischen Schmerzscores (Schmerzen bei Mobilisation, Husten u. ä.) führt (21). Für die Dosierung sollte man sich an folgende Richtlinien halten: Langsame intravenöse Bolusgabe von 1–2 mg/kg KG Idealgewicht (IBW) bei Einleitung, dann Infusion mit 1–2 mg/kg KG/h (IBW). Die Maximaldosis beträgt 100 mg für den intravenösen Bolus und 100 mg/h als Perfusor und darf nicht überschritten werden. Bei längerer Gabe soll die Perfusor-Dosis alle 6 h halbiert werden (22). Bei neu auftretenden Rhyth-

musstörungen unter intravenösem Lidocain (z. B. vermehrte Extrasystolen) wird in der Praxis der Autoren die Gabe jeweils gestoppt. Bei Nebendiagnosen wie Niereninsuffizienz, Leberfunktionsstörungen, Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit, Mangelernährung, u. a. oder interagierender Co-Medikation (z. B. antiretrovirale Therapie) muss die Dosierung angepasst und gegebenenfalls reduziert werden. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, gänzlich auf die intravenöse Gabe von Lidocain zu verzichten.

α2-Agonisten

Clonidin und Dexmedetomidin gehören zur Substanzklasse der α2-Agonisten. Beide binden an α2-adrenerge Rezeptoren im zentralen Nervensystem und in der Peripherie, sind analgetisch wirksam und senken den perioperativen Opiatverbrauch markant (23, 24). Ihre Wirkung besteht in einer Sympathikolyse, welche auch mit einer Sedierung der Patient:innen, Bradykardie und Senkung des Blutdrucks einhergeht (25). Bei Clonidin ist mit einer längeren Wirkdauer zu rechnen (Halbwertszeit von 9–12 h). Die Halbwertszeit von Dexmedetomidin ist mit 2 h wesentlich kürzer (26). Dexmedetomidin wird häufig in der bariatrischen Chirurgie eingesetzt, da es den Vorteil einer guten analgetischen Wirkung hat, ohne postoperativ die Atmung der Patient:innen zu beeinträchtigen (7, 27). Dexmedetomidin sollte als Bolus nur langsam über 10 Minuten verabreicht werden, da sonst die Gefahr von Bradykardien (bis hin zu Asystolie) oder hypertensiven Episoden besteht. Im weiteren Verlauf kann es dann aber zu Hypotension kommen. Beloeil und Co-Autor:innen hatten in einer kürzlich publizierten Studie wiederholt Asystolien in Zusammenhang mit Dexmedetomidin beobachtet. Die Studie wurde deshalb vorzeitig beendet (11). In einem Kommentar zur Studie wurde bemängelt, dass entgegen dem Studienprotokoll (zu) hohe Dosen von Dexmedetomidin gegeben wurden (28). In Anbetracht dieser neuen Daten soll Dexmedetomidin nur in folgender reduzierter Dosierung als Co-Analgetikum angewendet werden: 0.25 μg/kg KG IBW Bolus i. v. langsam über 10 Minuten, dann Dexmedetomidin-Perfusor auf 0.1 μg/kg KG IBW/h.

Glucocorticoide

Steroide sind Teil der ausgebauten PONVProphylaxe im ERAS-Programm. Es wird die Gabe von Dexamethason in einer Dosierung von 4–8 mg i. v. nach Anästhesieeinleitung empfohlen. In der hohen Dosierung zeigt Dexamethason neben seiner antiemetischen Wirkung (Wirkeintritt nach 90 Minuten) auch eine analgetische Wirkung (29, 30). Bei Vorhandensein von Diabetes, insbesondere von Typ 1 Diabetes, soll auf die Gabe von Dexamethason verzichtet werden.

Klassische Nicht-Opioide

Neben den vorgängig beschriebenen Medikamenten sollten auch die klassischen Nicht-Opioid-Analgetika wie Paracetamol, nichtsteroidale Antirheumatika und Novalgin für die perioperative Schmerztherapie vorgesehen werden (3, 4). Es muss dabei auf die Substanz-spezifischen Nebenwirkungen und Kontraindikationen geachtet werden.

Zusammenfassung

Ein multimodales Schmerzkonzept bietet gerade in der Abdominalchirurgie Vorteile, da so die benötigten Opiate reduziert werden können. Dadurch werden die Nebenwirkungen der Opiate (PONV, Ileus, u. a.) abgeschwächt. Bei Laparotomien wird dafür häufig eine Allgemeinanästhesie in Kombination mit einer Regionalanästhesie eingesetzt. Bestehen Kontraindikationen für eine Regionalanästhesie oder bei laparoskopischen Eingriffen, empfiehlt sich das multimodale Vorgehen mittels oben beschriebener Medikamente. Hierbei müssen aber immer Nebenwirkungen, Toxizitäten und Interaktionen der Einzelsubstanzen beachtet werden.

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Bigna Buddeberg, Ann-Kathrin Popp, Oliver Bandschapp Grâce à leurs puissantes propriétés analgésiques, les opiacés facilitent la conduite de l'anesthésie, mais présentent aussi des inconvénients considérables en raison d'effets secondaires indésirables. Une approche plus récente est le concept multimodal de la douleur, dans lequel des médicaments ayant des principes d'action différents sont combinés. Cela permet de réduire les opiacés et d'atténuer les effets secondaires.

Le point de vue du patient

Kontakt:

PD Dr. Oliver

Leitender Arzt Anästhesie

Abdominalchirurgie

Universitätsspital Basel

oliver.bandschapp@usb.ch

Le traitement analgésique péri-opératoire repose en grande partie sur l'utilisation d'opiacés. Les propriétés analgésiques puissantes des opiacés facilitent la conduite de l'anesthésie, car ils réduisent efficacement la stimulation nociceptive due à l'intervention chirurgicale. Outre leurs puissants effets analgésiques, les opiacés présentent toutefois des inconvénients majeurs. Ainsi, leur utilisation peut entraîner toute une série d'effets secondaires indésirables. Ceux-ci vont de légers maux de tête et nausées à la dépression respiratoire ou à la dépendance aux opiacés, en passant par l'iléus (1). Dans une enquête plus ancienne, il est intéressant de noter que les patients opérés se plaignaient précisément de ces effets secondaires lorsqu'on les interrogeait sur leur traitement contre la douleur (2). 94 % de ce groupe de patients pensaient que les analgésiques prescrits avaient provoqué des effets secondaires désagréables et, s'ils avaient eu le choix, 72 % d'entre eux auraient préféré un analgésique non opioïde. Les principales raisons invoquées par les patients étaient un potentiel de dépendance plus faible des analgésiques non opioïdes et moins d'effets secondaires. Compte tenu de la «crise des opioïdes» qui sévit actuellement aux États-Unis, il est probable que ces chiffres se soient encore accentués.

Les nausées et vomissements postopératoires (NVPO) ne sont souvent considérés par l'équipe soignante que comme un effet secondaire gênant. Les patients concernés vivent pourtant eux-mêmes les NVPO comme extrêmement désagréables. Le concept ERAS (Enhanced Recovery After Surgery) indique que l'apparition de NVPO chez les patients opérés est vraiment importante et qu’elle devrait être évitée. En cas de NVPO, la mobilisation et l'alimentation des patients sont plus difficiles. C'est pourquoi, dans l'approche selon les principes ERAS, la consigne est de n'utiliser les opiacés que modérément, si possible (3, 4). Aux débuts de l'ERAS, cette approche a été mise en œuvre, dans le cadre de la chirurgie ouverte du côlon, au moyen d'une anesthésie péridurale associée à un traitement conventionnel multimodal de la douleur (administration d'anti-inflammatoires non stéroïdiens et de paracétamol) (5). Les tendances récentes en matière d'anesthésie bariatrique ont montré que le développement d'un concept de douleur multimodal permettait d'obtenir une analgésie suffisante tout en réduisant l'administration d'opiacés, même sans recourir à une anesthésie régionale (6, 7).

L'approche multimodale

L'analgésie multimodale combine des médicaments ayant des principes d'action

Journal d'anesthésie 32 (1) 2023 Rubrique professionnelle 35

différents. Ainsi, le stimulus douloureux doit être traité à différents endroits (de la périphérie, au point d'origine, jusqu'à la moelle épinière et au cerveau). Certains médicaments inhibent la transmission de la douleur, d'autres possèdent un effet anti-inflammatoire direct. L'objectif de cette approche est d'améliorer globalement le traitement de la douleur grâce aux effets additifs et synergiques des différentes substances combinées. De plus, la combinaison des différents médicaments permet de les administrer à des doses réduites et donc de minimiser les effets secondaires (8). Ziemann-Gimmel et al. ont ainsi pu réduire de manière significative le taux de NVPO chez des patients bariatriques grâce à l'utilisation peropératoire d'un traitement multimodal de la douleur sans opioïdes. Dans cette étude, une anesthésie intraveineuse totale (TIVA) avec du propofol a été comparée à une anesthésie avec des gaz. Les deux groupes ont reçu une double prophylaxie médicamenteuse des NVPO avec de la dexaméthasone et de l'ondansétron. La réduction du taux de NVPO dans le groupe «sans opiacés» était plus importante que ne le laissait présager l'utilisation du propofol (avec son effet antiémétique) (9, 10). En même temps, il faut souligner ici qu'une approche multimodale ne signifie pas automatiquement que l'on peut s'attendre à moins d'effets secondaires. Bien au contraire, Beloeil et al. ont montré, dans une étude récemment publiée, qu'une anesthésie équilibrée sans opiacés avec de la dexmédétomidine était associée à davantage d'effets secondaires graves qu’avec du rémifentanil. Il est intéressant de noter qu'en plus des bradycardies graves, les complications respiratoires étaient plus nombreuses dans le groupe sans opiacés (11).

Les principaux composants de l'analgésie multimodale sans anesthésie régionale

Opioïdes systémiques

Dans le concept ERAS, outre la limitation des doses, il est également conseillé d'éviter les opioïdes à longue durée d'action (3). En chirurgie bariatrique, il a

été démontré que l'utilisation d'une analgésie multimodale développée permettait même de renoncer à tous les opioïdes peropératoires (9). Chez les patients en forte surcharge pondérale, une telle approche présente certainement des avantages, notamment en ce qui concerne la réduction des complications respiratoires postopératoires. Pour les autres patients en chirurgie, la question se pose de savoir si un renoncement total aux opioïdes, extrêmement puissants sur le plan analgésique, présente vraiment des avantages par rapport à une utilisation peropératoire modérée (12). Dans la pratique clinique des auteurs, les opioïdes sont utilisés en quantité réduite et comme 'médicament de secours' en cas de signes cliniques d'une analgésie insuffisante dans le cadre du traitement multimodal de la douleur. Il est également possible que de nouveaux moniteurs de nociception offrent à l'avenir des avantages en termes de traitement amélioré, plus objectif et centré sur le patient (13).

Kétamine

En tant qu'antagoniste des récepteurs N-méthyl-D-aspartate (NMDA), la kétamine agit non seulement directement sur les récepteurs NMDA, mais aussi sur les récepteurs opiacés μ et δ (14). Outre son effet hypnotique, la kétamine possède de fortes propriétés analgésiques et prévient l'hyperalgésie (induite par les opiacés) (15). La forte puissance analgésique et la faible influence sur l'hémodynamique ont rendu la kétamine populaire, surtout dans la phase préclinique. Mais, la kétamine est également préconisée depuis longtemps comme co-analgésique pour la phase péri-opératoire (16). Dans cette ancienne étude, l'utilisation péri-opératoire d'une dose plus élevée de kétamine (0,5 mg/kg de poids corporel (PC) en bolus i.v. suivi de 0,25 mg/kg/h en perfusion) a permis de réduire de manière significative la consommation postopératoire d'opiacés; aucun effet secondaire désagréable sur le système nerveux central (cauchemars, etc.) n'a été décrit. En revanche, dans une étude plus récente, des hallucinations ou des cauchemars postopératoires ont été rapportés chez des patients, même avec de la kétamine à faible dose (0,5 mg/kg

en bolus unique au début de l'opération) (17). Une étude plus petite a pu montrer que l'effet analgésique de la S-kétamine à faible dose (0,25 mg/kg en bolus i. v., puis 0,125 mg/kg/h i. v.) et à dose minimale (0,015 mg/kg/h i. v., sans bolus) était comparable (18). Dans le groupe de patients ayant reçu de la kétamine à dose minimale, le score de délire relevé était toutefois significativement plus bas. Dans leur propre pratique, les auteurs utilisent la kétamine à une dose dite 'ultra faible' (dans le but de minimiser les effets secondaires décrits ci-dessus): c'est-à-dire 3–5 mg/h de kétamine i. v., dose maximale totale de 20–30 mg, en fonction de l'âge.

Magnésium

Le magnésium a également un effet antagoniste sur le récepteur NMDA. La combinaison avec la kétamine a ici un effet analgésique synergique. Les deux substances possèdent des sites d'action différents sur le récepteur NMDA, ce qui pourrait expliquer l'effet synergique. Le magnésium lui-même a un effet potentialisateur sur la relaxation musculaire et augmente le risque de paralysie résiduelle en fin d'opération. Il est donc préférable d'administrer le magnésium au début de l'opération (2–4 g de magnésium lentement par voie i.v.). En outre, le magnésium peut perturber la conduction cardiaque. Les maladies entraînant une faiblesse musculaire (myopathies, etc.)

ainsi que les images de bloc de haut grade à l'électrocardiogramme sont donc des contre-indications à l'administration périopératoire de magnésium.

Journal d'anesthésie 32 (1) 2023 Rubrique professionnelle 36

Lidocaïne intraveineuse

La lidocaïne intraveineuse est utilisée depuis longtemps en péri-opératoire dans la chirurgie abdominale. Des méta-analyses anciennes ont pu démontrer un effet positif sur la récupération postopératoire. On suppose ainsi que la lidocaïne a un effet analgésique (également efficace contre l'hyperalgésie) et anti-inflammatoire. De plus, un effet prokinétique sur le tractus gastro-intestinal a également été décrit) (19). Dans une revue Cochrane, il a été décrit une plus grande satisfaction et une consommation d'opioïdes plus faible en salle de réveil chez les patients ayant reçu de la lidocaïne intraveineuse en péri-opératoire (20). Kaba et al. ont pu montrer que l'administration intraveineuse péri-opératoire de lidocaïne entraînait des scores de douleur dynamique (douleur à la mobilisation, à la toux, etc.) significativement plus bas (21). Pour le dosage, il convient de suivre les directives suivantes: Bolus intraveineux lent de 1–2 mg/kg de poids idéal (PI) à l'induction, puis perfusion de 1–2 mg/kg/h (PI). La dose maximale est de 100 mg pour le bolus intraveineux et de 100 mg/h en perfusion et ne doit pas être dépassée. En cas d'administration prolongée, la dose perfusée doit être divisée par deux toutes les 6 h (22). Dans la pratique, en cas d'apparition de nouveaux troubles du rythme sous lidocaïne intraveineuse (p. ex. augmentation des extrasystoles), les auteurs stoppent toujours l'administration. En cas de diagnostics secondaires tels que insuffisance rénale, troubles de la fonction hépatique, insuffisance cardiaque, maladie coronarienne, malnutrition, entre autres, ou en cas de co-médication interagissante (p. ex. traitement antirétroviral), la posologie doit être adaptée et éventuellement réduite. En cas de doute, il est recommandé de renoncer totalement à l'administration intraveineuse de lidocaïne.

α2-agonistes

La clonidine et la dexmédétomidine appartiennent à la classe de substances des α2-agonistes. Tous deux se lient aux récepteurs α2-adrénergiques du système nerveux central et de la périphérie, ont un effet analgésique et réduisent considérablement la consommation péri-

opératoire d'opiacés (23, 24). Leur action consiste en une sympathicolyse, qui s'accompagne également d'une sédation des patients, d'une bradycardie et d'une baisse de la pression artérielle (25). Pour la clonidine, il faut s'attendre à une durée d'action plus longue (demi-vie de 9–12 h). La demi-vie de la dexmédétomidine est nettement plus courte (2 h) (26). La dexmédétomidine est souvent utilisée en chirurgie bariatrique, car elle présente l'avantage d'avoir un bon effet analgésique sans gêner la respiration des patients en postopératoire (7, 27). La dexmédétomidine doit absolument être administrée lentement en bolus, pendant 10 minutes, pour éviter le risque de bradycardie (voire d'asystolie) ou d'épisodes hypertensifs. Par la suite, une hypotension peut toutefois survenir. Dans une étude récemment publiée, Beloeil et ses coauteurs avaient observé des asystolies à maintes reprises en association avec la dexmédétomidine. L'étude a donc été interrompue prématurément (11). Dans un commentaire sur l'étude, il a été reproché que des doses (trop) élevées de dexmédétomidine aient été administrées, contrairement au protocole de l'étude (28). Au vu de ces nouvelles données, la dexmédétomidine ne doit être utilisée comme co-analgésique qu'aux doses réduites suivantes: 0,25 μg/ kg PI en bolus i.v. lent pendant 10 minutes, puis dexmédétomidine perfusée à 0,1 μg/ kg PI/h.

Glucocorticoïdes

Les stéroïdes font partie de la prophylaxie des NVPO développée dans le programme ERAS. Il est recommandé d'administrer la dexaméthasone à une dose de 4–8 mg i.v. après l'induction de l'anesthésie. A haute dose, la dexaméthasone présente, outre son effet antiémétique (début d'action après 90 minutes), un effet analgésique (29, 30). En présence d'un diabète, en particulier d'un diabète de type 1, il convient de renoncer à l'administration de dexaméthasone.

Les non-opioïdes classiques

Outre les médicaments décrits précédemment, les analgésiques non opioïdes classiques tels que le paracétamol, les anti-inflammatoires non stéroïdiens et

la novalgine doivent également être prévus pour le traitement de la douleur périopératoire (3, 4). Il convient toutefois de tenir compte des effets secondaires et des contre-indications spécifiques à chaque substance.

Résumé

Un concept multimodal de la douleur présente des avantages, notamment en chirurgie abdominale, car il permet de réduire le nombre d'opiacés nécessaires. Les effets secondaires des opiacés (NVPO, iléus, etc.) sont ainsi atténués. Pour les laparotomies, on utilise souvent à cet effet une anesthésie générale combinée à une anesthésie régionale. En cas de contre-indications à l'anesthésie régionale ou lors d’interventions laparoscopiques, il est recommandé d'adopter une approche multimodale à l'aide des médicaments décrits ci-dessus. Il faut cependant toujours tenir compte des effets secondaires, de la toxicité et des interactions des différentes substances.

Références

Voir le texte original dans Journal 01/2023

Contact:

PD Dr Oliver Bandschapp

Médecin-chef de l'anesthésie de la chirurgie abdominale

Hôpital universitaire de Bâle

oliver.bandschapp@usb.ch

Journal d'anesthésie 32 (1) 2023 Rubrique professionnelle 37

Kabelloses Monitoring bei postoperativen

Patient:innen: Präventiv handeln –IPS-Aufnahmen verringern

Vorstellung und Analyse einer Vorher-Nachher-Studie

Veränderte Vitalzeichen früh erkennen, um bei Verschlechterung sofort handeln zu können – diesem Zweck dienen kabellose Multiparameter-Monitoringsysteme. In Verbindung mit spitaleigenen

Computersystemen könnte sich eine innovative Option ergeben: Früh intervenieren – bevor Aufnahmen auf die Intensivstation erforderlich sind. Eine Studie ging der Frage nach, inwieweit dies praktikabel ist.

Hintergrund

Schwerwiegende Ereignisse kündigen sich häufig durch die Veränderung von Vitalzeichen an (1, 2). Einige Ereignisse, die eine Verlegung auf die Intensivstation erfordern, wären vermeidbar, wenn bereits zum Zeitpunkt der Vitalzeichenveränderung auf der Bettenstation Massnahmen erfolgen würden (3). Um solche kritischen Situationen zu detektieren, wurde vor über zwanzig Jahren der Early Warning Score (EWS) entwickelt (4, 5, 6). Ab einem bestimmten EWS-Score erfolgt eine schrittweise Erhöhung des Überwachungsintervalls. Frühe Interventionen haben das Potenzial, klinische Outcomes zu verbessern. Auswirkungen auf das Überleben sind jedoch nicht nachgewiesen (7, 8, 9). Geringe Adhärenz bezüglich der EWS-Vorgaben und der Überwachungsprotokolle sind mögliche Ursachen (10–13).

Kontinuierliche Vitalzeichenüberwachung im Vergleich mit intermittierenden EWSEinschätzungen bei Patient:innen auf Bettenstationen sind ein häufiges Diskussionsthema (1, 14, 15). Vitalzeichen kontinuierlich zu monitorisieren, ermöglicht den Pflegenden, Trends zu erfassen und auf Alarme zu reagieren.

Mehrere Studien zeigten bereits, dass kabellose Überwachungsgeräte am Hand-

gelenk Zustandsverschlechterungen frühzeitig erfassbar machen. Die Werte werden automatisch dokumentiert. Ein positiver Einfluss auf die Sicherheit von Patient:innen, die Pflegequalität und die Arbeitseffizienz ist belegt (16–23). Eddahchouri et al. (2022) gingen in einer Studie der Frage nach, ob der Einsatz von kabellosem kontinuierlichem Multiparameter-Monitoring auf Bettenstationen dazu beitragen kann, ungeplante Aufnahmen von Patient:innen auf die Intensivpflegestation zu verringern und Einsätze des Notfallteams zu reduzieren.

Methode

Die Autoren führten eine Vorher-Nachher-Studie auf zwei Bettenstationen einer niederländischen Klinik durch.

Eingeschlossen waren sowohl elektive als auch Notfallpatient:innen. Während der einjährigen Prä-Interventionsphase führten Pflegende periodisch Messungen und Dokumentationen der Vitalzeichen durch (Atemfrequenz, systolischer- und diastolischer Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung und Temperatur). Anhand der erhobenen Daten wurde der modifizierte Early Warning Score (MEWS) berechnet. Während der Interventionsphase trugen alle Patient:innen am Handgelenk ein kabelloses Gerät zur kontinuierlichen Überwachung der Atemfrequenz, des systolischen und diastolischen Blutdrucks, des Pulses und der Sauerstoffsättigung. Die Messung der Temperatur erfolgte manuell. Die Vitalwerte waren auf dem Display des Geräts sichtbar, ebenso auf den Monitoren in den Abteilungsbüros und Pausenräumen. Minütlich wurde ein Datenset von Überwachungswerten in die Patientendokumentation übertragen. Die Pflegenden prüften die Werte auf Plausibilität und berechneten anschliessend den MEWS-Score. Die Geräte kamen nicht zum Einsatz, falls ein hyperaktives Delir, Hautprobleme oder Ablehnung durch die Patient:innen vorlagen.

Die primären Outcomes der Studie waren ungeplante Aufnahmen auf die Intensivstation und Anrufe zur Aufbietung des Notfallteams. Retrospektiv erhoben die Forschenden demografische Daten der Patient:innen sowie Aufnahmediagnose,

38 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Studie

Spitalaufenthaltsdauer, MEWS-Aufzeichnungen und stationäre Todesfälle. Die Datenanalyse erfolgte mittels Mann-WhitneyU-Test (nicht normalverteilte Daten) und Chi-Quadrat-Test (kategoriale Variablen). Der Shapiro-Wilk-Test diente zur Berechnung der Datenverteilung. Das Signifikanzniveau Alpha war auf 5 % festgelegt. Eine Störgrössenanalyse erfolgte durch Vergleich der demografischen Daten beider Gruppen. Zur Analyse diente das Programm SPSS (Version 25.0).

Ergebnisse

Die Anzahl der Spitalaufnahmen und ungeplanten Aufnahmen auf die Intensivstation war in der Baseline-Phase höher als in der Interventionsphase (Baseline: n=84 [3,4 %] versus Intervention n=54 [2,3 %]; p=0,03). Anrufe zur Aufbietung des Notfallteams erfolgten häufiger während der Baseline-Phase und seltener in der Interventionsphase (Baseline: 107 Anrufe [4,3 %] versus Intervention: 71 Anrufe [3,1 %]; P=0,02). Die Anzahl der Todesfälle war in beiden Phasen ähnlich (Baseline: 12 Todesfälle versus Intervention: 14 Todesfälle; P=0,57). Bei der Spitalaufenthaltsdauer liessen sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen feststellen (Baseline: 5,2 [3,0–9,7] Tage versus Intervention: 5,2 [2,9–9,8] Tage; P=0,77). Das kabellose Monitoring wurde bei 386 Patient:innen (21 %) entfernt oder unterblieb aufgrund patientenseitiger Ablehnung. Während des Erfassungszeitraums wurden in der Baseline-Phase 62 273 VitalzeichenDatensets erfasst. In der Interventionsphase waren es 61 358. Die MEWS-Anzahl pro Tag war in beiden Gruppen vergleichbar (Baseline: 3,0 [2,0–4,0] versus Intervention: 3,0 [2,0–4,0]. Der Anteil der MEWS-Scores mit dem Wert ≤6 lag bei 4,6 % in der Baseline-Phase und bei 6,6 % in der Interventionsphase. Der mittlere MEWS-Score im Zeitraum von 24 Stunden vor einer Aufnahme auf die Intensivstation war 5,3 (2, 9) in der Baseline-Phase und 5,7 (3,0) in der Interventionsphase. Die mittlere Dauer des Kontaktverlusts bei kabellosem Monitoring lag bei 334 (84–1038) Minuten. Dies entspricht 6,5 % (2,3–13,6 %) der totalen Monitoringzeit. Der Aufnahme auf die Intensivstation gingen folgende Alarme voraus: Pulsfrequenz

(23 %), Atemfrequenz (38 %), Sauerstoffsättigung (27 %), systolischer Blutdruck (21 %), mittlerer arterieller Blutdruck (10 %). Einem Anruf zur Aufbietung des Notfallteams gingen folgende Alarme voraus: Pulsfrequenz (19 %), Atemfrequenz (42 %), Sauerstoffsättigung (22 %), systolischer Blutdruck (18 %), mittlerer arterieller Blutdruck (11 %).

Diskussion

Anhand der Ergebnisse wird deutlich: Kontinuierliches kabelloses Monitoring von Vitalzeichen kann durch Verknüpfung mit dem Patientendokumentationssystem die Anzahl ungeplanter Aufnahmen von Patient:innen auf die Intensivstation verringern und die Anzahl der Anrufe zur Aufbietung des Notfallteams reduzieren. Dies impliziert, dass Verschlechterungen früher feststellbar und behandelbar sind. Zwei vorangehende Untersuchungen mit kürzerer Dauer und eine grössere Studie mit orthopädischen Patient:innen konnten ebenfalls einen Nutzen durch zeitnahes Detektieren einer Vitalzeichen-Verschlechterung feststellen (24–26). Jedoch sind umfangreichere Studien erforderlich, um den Einfluss auf das Überleben von Patient:innen aufzuzeigen. Das Überwachungsgerät erwies sich in vorangehenden Studien als ebenso genau wie die Messung durch Pflegende. Hinsichtlich der Atemfrequenz war das Gerät sogar genauer, was häufiger zu erhöhten MEWS-Scores führte (19, 21). Dies hat klinische Relevanz, da die Atemfrequenz ein wichtiger Parameter zur Vorhersage von schwerwiegenden Ereignissen ist (26, 27, 28, 29). Eine Reduktion der Mortalität oder der Spitalaufenthaltsdauer war nicht feststellbar. Diese Outcomes sind von verschiedenen Faktoren abhängig, beispielsweise von früher Entlassung und von der Festlegung des Reanimationsstatus (18, 26–28, 30–32).

Alarmfatigue scheint in der vorliegenden Studie unwahrscheinlich, da sich die Anzahl der Alarme reduzierte (33). Das Phänomen der Alarmfatigue gilt als Folge von vielen nicht aktionsauslösenden Alarmen. Dies kommt vor allem auf Intensivstationen vor, zunehmend aber auch auf Bettenstationen, die kontinuierliches Monitoring eingeführt haben.

Als Limitationen beschrieben die Autoren das Vorher-Nachher-Design, da es anfällig für Verzerrungen ist. Erforderlich wäre eine Detailanalyse von alternativen kausalen Faktoren, die Outcomes beeinflussen (34). Um den Effekt des kontinuierlichen Monitorings auf Bettenstationen generalisierbar zu machen und zu bestätigen, wäre eine multizentrische Studie nötig.

Schlussfolgerung und Empfehlungen

Die Studie lässt sich als qualitativ sehr hochwertig bezeichnen. Alle acht Kriterien der «Critical Appraisal Checklist» (13) können mit «Ja» beantwortet werden. Die Limitationen sind präzise beschrieben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich um einen effektiven Ansatz zur Überwachung von Patient:innen auf Bettenabteilungen handelt. Das Vorgehen ermöglicht, Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen und adäquat zu intervenieren. Künftige Studien sollten auch künstliche Intelligenz mit Algorithmen zur Prognose von Verschlechterungen untersuchen, um die Vorhersagefähigkeit von kontinuierlichen Überwachungssystemen zu verbessern (35).

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Literatur

Die Analyse bezieht sich auf folgende Studie: Eddahchouri Y, Peelen RV, Koeneman M, Touw HRW, van Goor H, Bredie SJH. Effect of continuous wireless vital sign monitoring on unplanned ICU admissions and rapid response team calls: a before-and-after study. Br J Anaesth. 2022; 128(5):857–863.

Referenzen auf siga-fsia.ch

Kontakt: Benjamin Albiez

MScN, Pflegeexperte

Institut für Anästhesiologie, Universitätsspital Zürich

benjamin.albiez@siga-fsia.ch

39 Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Studie

Surveillance sans fil des patients

postopératoires:

Présentation et analyse d'une étude avant-après

Détecter précocement les changements de signes vitaux afin de pouvoir agir immédiatement en cas d'aggravation – tel est l'objectif des systèmes de monitoring multi paramètres sans fil. Associés à des systèmes informatiques propres à l'hôpital, ils pourraient constituer une option innovante: Intervenir rapidement – avant que des admissions aux soins intensifs ne soient nécessaires. Une étude s'est penchée sur la question de savoir dans quelle mesure cela est réalisable.

Contexte

Les événements graves sont souvent annoncés par un changement des paramètres vitaux (1, 2). Certains événements nécessitant un transfert aux soins intensifs pourraient être évités si des mesures étaient prises, dans le service, dès le moment où les signes vitaux changent (3). Pour détecter de telles situations critiques, le score d'alerte précoce (Early Warning Score – EWS) a été développé il y a plus de vingt ans (4, 5, 6). À partir d'un certain score EWS, l'intervalle de surveillance est progressivement augmenté. Les interventions précoces ont le potentiel d'améliorer les résultats cliniques. Toutefois, les effets sur la survie n'ont pas été démontrés (7, 8, 9). Une faible adhésion aux consignes de l’EWS et aux protocoles de surveillance sont des causes possibles (10–13).

La surveillance continue des signes vitaux par rapport aux évaluations intermittentes des paramètres vitaux chez les patients hospitalisés est un sujet de discussion fréquent (1, 14, 15). La surveillance continue des signes vitaux permet au personnel soignant d'enregistrer les tendances et de réagir aux alarmes.

Plusieurs études ont déjà montré que les appareils de surveillance sans fil portés au poignet permettent de détecter précocement les détériorations de l'état. Les valeurs sont automatiquement documentées. Une influence positive sur la sécurité des patients, la qualité des soins et l'efficacité du travail a été démontrée (16–23). Dans une étude, Eddahchouri et al. (2022) ont cherché à savoir si l'utilisation d'un monitorage multi paramètres continu sans fil dans les services de soins pouvait contribuer à réduire les admissions non planifiées de patients dans les services de soins intensifs et à diminuer les interventions de l'équipe d'urgence.

Méthode

Les auteurs ont mené une étude avantaprès dans deux services d'une clinique néerlandaise. Les patients inclus étaient des patients électifs et des patients des urgences. Pendant la phase de pré-intervention d'un an, le personnel soignant a effectué des mesures périodiques et documenté les signes vitaux (fréquence respiratoire, pression artérielle systolique et diastolique, pouls, saturation en oxygène et température). Le score d'alerte précoce modifié (MEWS) a été calculé sur la base des données recueillies. Pendant la phase d'intervention, tous les patients portaient au poignet un appareil sans fil permettant de surveiller en continu la fréquence respiratoire, la pression artérielle systolique et diastolique, le pouls et la saturation en oxygène. La température était mesurée manuellement. Les signes vitaux étaient visibles sur l'écran de l'appareil, ainsi que sur les moniteurs des bureaux des services et des salles de pause. Toutes les minutes, un ensemble de données de surveillance était transféré dans le dossier du patient. Le personnel soignant vérifiait la plausibilité des valeurs et calculait ensuite le score MEWS. Les appareils n'ont pas été utilisés en cas de délire hyperactif, de problèmes de peau ou de refus des patients. Les résultats primaires de l'étude étaient les admissions non planifiées aux soins

40 Journal d'anesthésie 32 (1) 2023 Étude
Agir de manière préventive – Réduire les admissions aux soins intensifs

intensifs et les appels à l'équipe d'urgence. Rétrospectivement, les chercheurs ont recueilli les données démographiques des patients ainsi que le diagnostic d'admission, la durée d'hospitalisation, les enregistrements MEWS et les décès hospitaliers. L'analyse des données a été effectuée à l'aide du test U de Mann-Whitney (données non normalement distribuées) et du test du Khi-carré (variables catégorielles). Le test de Shapiro-Wilk a servi à calculer la distribution des données. Le niveau de signification alpha était fixé à 5 %. Une analyse de perturbation a été effectuée en comparant les données démographiques des deux groupes. Le programme SPSS (version 25.0) a été utilisé pour l'analyse.

Résultats

Le nombre d'admissions à l'hôpital et d'admissions non planifiées aux soins intensifs était plus élevé dans la phase de référence que dans la phase d'intervention (référence : n=84 [3,4 %] versus intervention n=54 [2,3 %]; p=0,03). Les appels à l'équipe d'urgence ont été plus fréquents pendant la phase de référence et moins fréquents pendant la phase d'intervention (ligne de base: 107 appels [4,3 %] versus intervention: 71 appels [3,1 %]; P=0,02). Le nombre de décès était similaire dans les deux phases (ligne de base: 12 décès versus intervention: 14 décès ; P=0,57). Aucune différence n'a été constatée entre les groupes en ce qui concerne la durée d'hospitalisation (ligne de base: 5,2 [3,0-9,7] jours versus intervention: 5,2 [2,9-9,8] jours; P=0,77). Le monitorage sans fil a été retiré chez 386 patients (21 %) ou n'a pas été utilisé en raison d'un refus du patient. Au cours de la période d'enregistrement, 62 273 ensembles de données de signes vitaux ont été enregistrés pendant la phase de référence et 61 358 durant la phase d’intervention. Le nombre de MEWS par jour était comparable dans les deux groupes (ligne de base: 3,0 [2,0-4,0] versus intervention: 3,0 [2,0-4,0]). La proportion de scores MEWS de valeur ≤6 était de 4,6 % dans la phase de référence et de 6,6 % dans la phase d'intervention. Le score MEWS moyen dans la période de 24 heures précédant une admission aux soins intensifs était de 5,3 (2,9) dans la phase de référence et de 5,7 (3,0) dans la

phase d'intervention. La durée moyenne de la perte de contact lors du monitorage sans fil était de 334 (84-1038) minutes. Cela correspond à 6,5 % (2,3-13,6 %) du temps total de monitoring. L'admission aux soins intensifs était précédée des alarmes suivantes: fréquence cardiaque (23 %), fréquence respiratoire (38 %), saturation en oxygène (27 %), pression artérielle systolique (21 %), pression artérielle moyenne (10 %). L’appel à l'équipe d'urgence était précédé des alarmes suivantes: fréquence cardiaque (19 %), fréquence respiratoire (42 %), saturation en oxygène (22 %), pression artérielle systolique (18 %), pression artérielle moyenne (11 %).

Discussion

Les résultats montrent clairement que le monitorage continu sans fil des signes vitaux peut réduire le nombre d'admissions non planifiées de patients aux soins intensifs et le nombre d'appels pour demander l'équipe d'urgence, en les reliant au système de documentation des patients. Cela signifie que les péjorations peuvent être détectées et traitées plus tôt. Deux études antérieures de courte durée et une étude de plus grande envergure portant sur des patients orthopédiques ont également démontré les avantages d'une détection rapide de la détérioration des signes vitaux (24-26). Cependant, des études plus approfondies sont nécessaires pour démontrer l'impact sur la survie des patients. Dans les études précédentes, le moniteur s'est avéré aussi précis que les mesures effectuées par les soignants. L'appareil était même plus précis en ce qui concerne la fréquence respiratoire, ce qui entraînait plus souvent une augmentation des scores MEWS (19, 21). Cela a une importance clinique, car la fréquence respiratoire est un paramètre important pour prédire les événements graves (26, 27, 28, 29). Aucune réduction de la mortalité ou de la durée d'hospitalisation n'a pu être constatée. Ces résultats dépendent de différents facteurs, par exemple d'une sortie précoce et de la détermination du statut de réanimation (18, 26-28, 30-32). La fatigue liée aux alarmes semble improbable dans la présente étude, étant donné que le nombre d'alarmes a été réduit (33). Le phénomène de fatigue d'alarme

est considéré comme la conséquence de nombreuses alarmes ne déclenchant pas d'action. Cela se produit surtout dans les unités de soins intensifs, mais aussi de plus en plus dans les unités de soins qui ont introduit un monitorage continu.

Les auteurs ont décrit le design avant/ après comme une limite, car il est sujet à des distorsions. Une analyse détaillée des facteurs causals alternatifs influençant les résultats serait nécessaire (34). Une étude multicentrique serait nécessaire pour généraliser et confirmer l'effet du monitorage continu dans les services de soins.

Conclusion et recommandations

L'étude peut être qualifiée de très haute qualité. Il est possible de répondre par «oui» aux huit critères de la «Critical Appraisal Checklist» (13). Les limitations sont décrites avec précision.

Les résultats indiquent qu'il s'agit d'une approche efficace pour la surveillance des patients dans les services de soins. La procédure permet de détecter précocement les péjorations et d'intervenir de manière adéquate. Les études futures devraient également examiner l'intelligence artificielle avec des algorithmes de prédiction des détériorations afin d'améliorer la capacité de prédiction des systèmes de surveillance continue (35).

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Littérature

L'analyse se réfère à l'étude suivante: Eddahchouri Y, Peelen RV, Koeneman M, Touw HRW, van Goor H, Bredie SJH. Effect of continuous wireless vital sign monitoring on unplanned ICU admissions and rapid response team calls: a before-and-after study. Br J Anaesth. 2022; 128(5):857-863.

Références sur siga-fsia.ch

Contact: Benjamin Albiez

MScN, expert en soins infirmiers

Institut d'anesthésiologie, Hôpital universitaire de Zurich

benjamin.albiez@siga-fsia.ch

41 Journal d'anesthésie 32 (1) 2023 Étude

Abstract zur Diplomarbeit

Verzögertes Erwachen

Gerber Fritz, Probst Stephanie, Zehnder Aline

Eine Punktlandung bei einer Ausleitung ist nach einer Allgemeinanästhesie das zu erreichende Ziel. Das Aufwachen wird als Übergang des Bewusstseinszustandes von Bewusstlosigkeit hin zum Wachzustand mit Wiederherstellung des Bewusstseins beschrieben. Bei 3 bis 15 % aller Patient:innen treten nach einer Allgemein- als auch nach einer Regionalanästhesie Bewusstseinsstörungen auf. Solche Bewusstseinsstörungen können sich als verzögertes Erwachen zeigen, welche negative Folgen für die Patient:innen, aber auch für die Institution mit sich ziehen. Im Folgenden erarbeiten die Autor:innen Massnahmen zur Reduktion und adäquaten Reaktion auf ein verzögertes Erwachen. Das Erkennen der Ursachen für ein verzögertes Erwachen stellt das Behandlungsteam vor Herausforderungen. Deshalb werden unterschiedliche Ursachen und Risikofaktoren sowie Schlussfolgerungen für den Praxisalltag dargelegt. Die Autor:innen beziehen sich auf elektive Allgemeinanästhesien bei Erwachsenen.

Zur Bearbeitung dieser theoriegestützten Themenbearbeitung wurde eine strukturierte Literaturrecherche durchgeführt. Das verzögerte Erwachen ist eine uneinheitlich definierte, anästhesiologische Komplikation, welche abhängig von diversen Patientenfaktoren ist, und bei welcher nach Beendigung der Allgemeinanästhesie kein adäquates Bewusstsein wiedererlangt wird. Als Risikofaktoren werden patientenspezifische Eigenschaften wie Alter, Geschlecht, Dauermedikation und Komorbiditäten festgestellt. Mithilfe der Glasgow-Koma-Skala oder den Guedel-Stadien kann die Sedationstiefe erfasst werden. Durch Einhalten der Extubationskriterien vor Ausleitung können bereits viele Ursachen, die zu einem verzögerten Erwachen führen, ausgeschlossen werden. Weitere beeinflussende Ursachen sind die Medikamentenwahl und dessen Überhang, Homöostasestörungen, hirnorganische Ursachen, das zentral anticholinerge Syndrom, ein dissoziativer Stupor, wie auch die Erfahrungen des Behand-

Anästhesie

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lungsteams. Ein Zusammenhang mit Delir und POCD kann nicht gezeigt werden. Aufgrund der Komplexität des Themas können visuelle kognitive Hilfsmittel Unterstützung bieten, weswegen eine entsprechende Checkliste erstellt wurde. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sich beim verzögerten Erwachen um einen komplexen multifaktoriellen Prozess handelt, welcher trotz eines patientenadaptierten Anästhesieplans nicht ausgeschlossen werden kann und dessen erfolgreiche Bewältigung von einer strukturierten Zusammenarbeit des Behandlungsteams profitiert.

Kontakt: Inselspital Bern

Universitätsklinik für Anästhesiologie und Schmerzmedizin

Fritz Geber, Stephanie Probst, Aline Zehnder fritzandre.gerber@insel.ch stephanie.probst@insel.ch aline.zehnder@insel.ch

ISBN: 978-3-437-22512-3

12., überarbeitete und aktualisierte

Auflage, 2022

Seitenzahl: 1172

Elsevier Urban & Fischer Verlag

Sprache: Deutsch

Verlag: Schlütersche Verlag

Seitenzahl: 130

Masse (L/B/H): 24.4/17.2/1.5 cm

Sprache: Deutsch

Das Buch von Reinhard Larsen kann auf eine mittlerweile 25-jährige Geschichte zurückblicken. Für mich ist es ein «alter Bekannter», der mich seit der 2. Auflage begleitet. Nebst Reinhard Larsen wirken auch einige andere Autoren in diesem Werk mit. Es ist ein Standardwerk, nützlich um sich in ein Thema einzulesen oder etwas nachzuschlagen. Es dient zur Information oder als Leitfaden, der vorschlägt wie vorzugehen ist. Gerade erst habe ich mit Studierenden darüber diskutiert: Für die einen ist es ein Buch mit enorm viel Inhalt zum Lernen, was sie gut finden. Für die anderen führt das Buch nicht weit und tief genug in die einzelnen Themen ein. Nichtsdestotrotz ist es in meinen Augen ein gutes Grundlagenbuch für den Einstieg in die Anästhe-

sie oder zum Auffrischen von Wissen. Das Werk ist fundiert geschrieben – basierend auf wissenschaftlichen Hintergrundinformationen und evidenzbasierter Anästhesie. Die vielfältigen Themen sind aktualisiert und um Neues wie z. B. SARS-CoV-2/Covid-19 erweitert worden. Die Themenblöcke sind in übersichtliche Kapiteln aufgeteilt, Merksätze, Praxistipps und Warnhinweise werden farblich voneinander abgegrenzt. Zahlreiche Fotos und farbige Abbildungen unterstützen das Verständnis der Materie. Je nach Bedarf ist es als HardcoverBuch um rund CHF 270.00 oder etwas günstiger als e-book erhältlich.

Kontakt: Maria

Anästhesie Journal 32 (1) 2023 Diplomarbeit I Buchempfehlung 42
Reinhard Larsen (Autor)

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