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AudioViSuELLE PERFoRMAncE –
Lange nacht der Waldorfpädagogik
Wir schlossen uns nahtlos an die Feierlichkeiten der Langen Nacht der Waldorfpädagogik an, indem wir die Verbindung von Licht, Klang und Raum ebenfalls feierten. Die unterschiedlichen kreativen Disziplinen in dem neu zu erschaffenden Feld der Zerlegung und Wiederzusammensetzung waren Bilder, die die Schülerinnen unserer Schule gemeinsam mit der Lichtkünstlerin starsky (Julia Zdarsky, ehemalige Schülerin an unserer Schule; Anm.) erschaffen hatten. Hinweisend auf die individuellen Möglichkeiten, die Licht, Musik und Raum haben und die Eigenschaften, die sie mitbringen, ließ sich etwas Außergewöhnliches erzeugen. Wir, die Schülerinnen, ein Lehrer und die Künstlerin, die wir eingeladen hatten, nutzten freudvoll die Gelegenheit zusammenzuarbeiten. Das Resultat war persönlich, intensiv, verspielt, treffend, abwechslungsreich und durchzogen von sich gegenseitig beeinflussenden Inspirationen.
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Es ist immer schön, wenn die Möglichkeit besteht, außerhalb des regulären Rahmens, den die Schule vorgibt, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Kinder bringen diese ungeschminkte Neugierde und ein Vertrauen in die Sache mit. Auch wenn sie sich zieren, weil sie das Endergebnis nicht kennen, lassen sie sich auf das Experiment ein. Und wenn man beobachten darf, das 12jährige gegen 21:30 Uhr tanzend im Lichtspiel der großflächigen Projektionen auf Gebäude und Bäumen und zu ihnen fremden Klängen lustvoll sich selbst vergessend in sich aufgehen, ist das Projekt gelungen. Denn es sind ja nur Anregungen, das Licht, die Bilder, die Musik, die es dem Menschen ermöglichen, in Kontakt mit sich und seiner Seele zu treten. Es sind Impulse einer Stimmung, die die Welt ganz groß und ganz klein zur selben Zeit machen. Es ist eine zukünftige Stimmung, eine, die nicht gleich erkannt wird und deswegen nicht sofort einge- ordnet werden kann. Sie ist es, die uns in unserer Entwicklung und in unserem Erwachsenwerden dorthin drängt, wo noch niemand ist, wo noch niemand sein kann. Und genau dort wollen wir hin.



Wenn ich Rudolf Steiners „Philosophie der Freiheit“ lese, wenn ich mich mit Josef Beuys’ „Sozialer Plastik“ beschäftige, fühle ich mich in solch einem Akt, so wie ihn unsere Schule anlässlich dieser Feier zelebriert hat, verortet. Dann bin ich der „Erziehung zur Freiheit“ ganz nahe. Dann weiß ich, wohin wir Menschen gehören: dorthin, wo wir noch nicht sind. Und das in unserer Schulgemeinschaft miteinander zu leben, ist großartig !