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Das Orchester sitzt bereits, als ich den Odeon-Saal betrete und meinen Platz suche – es ist ein großes Orchester, mit allen Instrumenten bestückt für eine große romantische Musik –, und danach füllen rund 200 SängerInnen die Bühne: Alle zusammen sind Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Lehrerinnen, Eltern und andere „Freunde der Waldorfschulen“. Sie werden miteinander die bewegende „Messe für Frieden“ musizieren.

Das Thema Frieden und die Kraft der Komposition von Karl Jenkins hat sie in Proben ein Jahr lang verbunden und zusammengeschweißt. Stefan Albrecht, der Leiter, Lehrer und Dirigent, hat ihnen die Intensität des Projektes, Thema und Musik über ein Jahr vermitteln können. Unglaublich, was an Vorbereitungen gelang, unglaublich, wie durchgehalten wurde. Unglaublich auch, was an beiden Abenden den rund 250 MusikerInnen an Präzision der Einsätze und Schlüsse, an Soli, an Ausdruck und Steigerungen, an Schreien und an Stille gelang. Es waren Momente des Übersich-hinauswachsen-Können. Karl Jenkins spricht die Tonsprache Richard Wagners und der englischen Moderne, er erinnert an Palestrina, er steht fest in der englischen Chortradition. Seine Messe verheißt am Ende Zuversicht: „Gott wird abwischen alle Tränen“. Österreichische Erstaufführung? Jedenfalls chapeau.

Raoul Kneucker ehemaliger SchülerInnen-Vater in Wien-Mauer, ehemaliges Waldorfbund-Vorstandsmitglied

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