Zeitung Vinschgerwind 11-23 vom 01.06.2023 Bezirk Vinschgau Südtirol

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Poste Italiane SpA - Spedizione in Abbonamento Postale - periodicitá quattordicinale - D.L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 n° 46) art.1, comma1, NE BOLZANO Poste Italiane SpA - Versand in Postabonnement - erscheint 14-tägig - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, NE BOZEN Wandern, biken und genießen BERGBAHNEN LATSCH www.bergbahnen-latsch.com TARSCHER ALM ST. MARTIN IM KOFEL TARSCHER ALM Bus & Bikeshuttle täglich vom Bahnhof Latsch

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Inhalt

Erneuerbare statt fossile Energieträger

Seite 6

Vorgezogene und spannende Ratssitzung am 6.6. in Naturns

Seite 5

Schluderns: 50 Jahre Grenzpendlertagung Seite 4

Vinschgau: Geschrumpftes Projekt „Junges aktives Vinschgau“ Seite 4

Rabland: Schulareal soll um 18 Millionen Euro neu gestaltet werden Seite 5

Glurns: Rambach-Revitalisierung als Blaupause für die Etsch? Seite 9

Kastelbell: Zukunft mit LEADER Seite 9

Schlanders: Ohne Handwerk läuft nichts Seite 11

Leserbriefe und Stellungnahmen Seite 12

Laas: Symposium rund um den Laaser Marmor Seite 14

Schlanders/Vinschgau: SVP-Frauen bringen Anliegen vor vor Seite 15

Naturns: Wanderung zur Siedlungsgeschichte Seite 16

Porträt: Sabina Mair aus Schlanders Seite 17

Vinschgau/Schlanders: Beeindruckendes Projekt GWR, VHS und BASIS Seite 18

Stilfs: Erstmals ein Tag der Vereine Seite 20

Latsch: Achtung Bluthochdruck Seite 20

Stilfs: Magdalena Dietl Sapelza liest im Seniorenheim Seite 22

Vinschgau: Die besten Mathematiker:innen der Mittelschulen Seite 23

Kultur: Hans Wielander über „Transzendenz“ Seite 28

Glurns: 25 Jahre Chorleiter Martin Moriggl Seite 30

Schlanders: Rudi Anschober - Lernen aus der Pandemie Seite 31

Partschins: Dorfbild als kollektives Gedächtnis Seite 33

Prad/Stilfs: „Archaikweg“ als Wegweiser in die Vergangenheit Seite 34

Kommentar von Chefredakteur

Klimaplan 2040

Wenn Südtirol, so wie es sich LH Arno Kompatscher vorstellt, 2040 klimaneutral sein will, dann ist in der kommenden Legislaturperiode enormer Handlungsbedarf. Zum einen wird es politisch eine Umbesetzung im Ressort Energie geben müssen. Einen Energie-Landesrat im Tiefschlaf wird es, meint man es ernst, nicht geben dürfen. Auf der anderen Seite muss klar sein, wie man diese Klimaziele erreichen will. Will man die fossilen Brennstoffe durch erneuerbare ersetzen? Alle Autos bis 2040 auf Elektro umstellen? Alle Öl- und Gasheizungen auf Fernwärme und Wärmepumpen umstellen? In der Industrie alle Prozesse auf erneuerbare Energien umstellen? Wenn diese oder ähnliche Fragen mit „yes, we can“ beantwortet werden, dann muss jede Menge erneuerbare Energie aus Wasserkraft, aus Photovoltaik, aus Biomasse, aus Erdwärme, aus Windkraft neu hinzukommen. Und dem stehen jede Menge Gesetze im Lande ganau diametral entgegen - keine Wasserkraft mehr, keine Windkraft, keine Photovoltaik in den Wiesen. Was denn nun?

Das neue Zurverfügungstellen von erneuerbaren Energien geht nur lokal, vor Ort. Dort ist die Bereitschaft groß, ins Tun zu kommen. Aber solange die Landesgesetze einen Schutzmantel über Wasser, Wind und Wald stülpen und unsere Landschaft, die wir gerade zu verlieren im Begriffe sind, schützen, bleiben Klimaplan und die dazugehörigen Beteuerungen und Papiere Lippenbekenntnisse und Papiertiger.

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Foto: Erwin Bernhart Cover: Wind-Grafik

Vinschgau

Keine Bezahlung mehr

Mehrere Eltern sind verschnupft. Die Sommerplanung war schon unter Dach und Fach. Die Kinder sollten im Rahmen des Projektes „Junges aktives Vinschgau“ in Betrieben den Sommer über arbeiten, gegen ein Taschengeld. Heuer wird daraus nichts. Kurz vor Sommerbeginn hat man kor rigiert: Die Kinder ab 13 Jah ren können im Rahmen des Projektes „nur“ noch in NonProfit-Organisationen, also in Altersheimen und ähnlichen Sozialstrukturen, arbeiten - unentgeltlich. „Wir muss ten zurückrudern“, sagt die Direktorin der Sozialdienste Vinschgau Karin Tschurt schenthaler. Die Sozialdienste haben als Projektträger und die Jugenddienste als Projekt partner bisher die Versiche rungen für die Jugendlichen in den diversen Betrieben übernommen. „Es war im mer eine Grauzone“, gesteht Tschurtschenthaler. Ab heuer ist damit Schluss. Nach einem Personalwechsel im Arbeits inspektorat in Bozen und

Drei Mal große Kunst im SpazioRizzi

Am Freitag, 2. Juni um 18.00 Uhr wird im SpazioRizzi eine besondere Ausstellung eröffnet: Vor 24 Jahren, im Oktober 1999, haben 3 junge Bildhauer aus Gröden die Eröffnungsfeier des „Rizzi-Turms“ auf St. Martin bereichert. Am 2. Juni 2023 werden Aron Demetz aus Wolkenstein, Franz Canins und Walter Moroder aus St. Ulrich als Künstler von internationalem Ruf im SpazioRizzi einige ihrer Werke zeigen. Einführende Worte spricht Ilse Thuile

Grenzpendler tagen

Schluderns - Die Grenzpendlertagung am 20. Mai 2023 im Kulturhaus von Schluderns stand im Zeichen des 50-Jahrjubiläums. Moderator Erich Ach müller warf einen Blick zurück. Vieles drehte sich um das neue Steuerab

Dietl Sapelza

u den Gratulanten zum 50. zählten neben den Bürgermeistern Erich Wallnöfer (Glurns), Josef Thurner (Mals),) Heiko Hauser (Schluderns), Dieter Pinggera (Schlanders) und der Bürgermeisterin Verena Tröger (Laas) auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, LR Waltraud Deeg, der LA Josef Noggler, Albrecht Plangger sowie die Kammerabgeordnete Renate Gebhard, die sich ab sofort in Rom um die Belange der Grenzpendler kümmern wird. Gebhard lobte die Vorarbeit von Plangger. „Eine ihrer wichtigsten Aufgaben sei derzeit das Bemühen um die Ratifizierung des Steuerabkommens zwischen der Schweiz und Italien, an dem bereits seit 10 Jahren gearbeitet worden war. „Wir sind nun auf der Zielgeraden, und ich hoffe, dass das neue Abkommen mit Jän-

ner 2024 in Kraft treten kann“, so Gebhard. Eingeführt wird eine neue Form der Besteue rung. Die zukünftigen Grenz pendler bezahlen die Steuern in der Schweiz und in Italien, also nicht mehr ausschließlich in der Schweiz (80 % Quellensteuer in der Schweiz, die bei Restbesteuerung in Italien in Abzug gebracht werden, Steuerfreibetrag 10.000 Euro). Die „aktuellen“ Grenzpendler werden weiterhin ausschließlich in der Schweiz besteuert. „Aktuelle“ Grenzpendler sind jene, die im Zeitraum zwischen dem 31. Dezember 2018 und dem Inkrafttreten des Vertrages (voraussichtlich noch innerhalb 2023) einer abhängigen Arbeit in der Schweiz nachgehen, oder nachgegangen sind. Anke Gähme von der Schweizer Gewerkschaft UINA rief dazu auf, sich gut über die Schweizer Bestimmungen zu informieren, bevor man ein Arbeitsverhältnis

eingeht. Rosemarie Mayer, die Leiterin der Beratungsstelle für „Südtiroler in der Welt“ sprach das Thema Kindergeld an. Es gebe Probleme bei den Auszahlungen aus dem Ausland. Da müsse in Rom interveniert werden. Rom ist regelmäßig bei der Auszahlung der Steuerausgleich-Gelder an die Vinschger Gemeinden im Verzug. Im Jahr 2020 gingen 1,2 Millionen Euro in den Vinschgau (Mals 391.000 Euro, Graun 230.000 Euro, Taufers im Münstertal 150.000 Euro; Prad 120.000 Euro, Schluderns 115.000 Euro, Laas 90.000 Euro, Schlanders 41.000 Euro, Glurns 36.000 Euro, Stilfs 11.000 Euro.) LH Kompatscher sprach in seiner Rede die Abwanderungen von Arbeitnehmern in die Schweiz an. „Wir müssen als Arbeitgeber attraktiver werden, um die Arbeitskräfte zu halten, im öffentlichen, wie auch im privaten Sektor.“

Magdalena
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Landeshauptmann Arno Kompatscher spricht als Ehrengast zu den Grenzpendlerinnen und Grenzpendlern Foto: Erwin Bernhart Fotos: Magdalena Dietl Sapelza Foto: „Wind“-Archiv

Siegerprojekt für Schulbauten steht fest

Mit großem Interesse wurde im Geroldsaal von Rabland am 25. Mai die Verkündigung des Siegerprojektes für die Schul bauten in Rabland zur Kenntnis genommen. Die Grundschule in Rabland und der Kindergarten, erbaut zu Beginn der 70er Jahre im vorigen Jahrhundert, plat zen aufgrund stetig steigender Schüler:innenzahlen aus allen Nähten.

Man könne in der derzeitigen Schule zwar gut arbeiten, sagte der Grundschullehrer und für Schule und Kultur zuständige Gemeindereferent Hartmann Nischler, aber man müsse aufgrund der steigenden Schülerzahlen umdenken. Dieses Umdenken habe bereits vor mehr als 10 Jahren begonnen, als man eine energetische Sanierung und den Bau einer unterirdischen 2-fach-Turnhalle ins Auge gefasst hatte. Mit einem Kostenvoranschlag von rund 6 Millionen Euro ließ man aber davon ab. Mit dem Ankauf eines benachbarten Grundstückes

Naturns

Das Architektenteam und das Siegerprojekt: BM Luis Forcher: Die Gemeinde wird sich um zeitnahe Finanzierung bemühen

um 2 Millionen Euro im Jahr 2015 konnte in Rabland anders gedacht werden. Die Verlegung und der Neubau der Feuerwehrkaserne hatte zunächst Vorrang. Parallel dazu wurden Studien in Auftrag gegeben und mit einem 12 Millionen Euro geschätzten Gesamtkonzept von Architekt Wolfgang Simmerle wurden langsam die Ideen konkreter. 2019 fiel im Gemeinderat die Grundsatzentscheidung, einen Planungs- und Ideenwettbewerb auszuschreiben, 2020 wurde die bauleitplanmäßigen Voraussetzungen geschaffen. Die Kriterien wurden in einem

Volle Kraft zurückrudern

BM Zeno Christanell und sein Gemeindeausschuss rudern volle Kraft zurück. Bei der ordentlichen Gemeinderatssitzung am 6. Juni soll der Gemeinderatsbeschluss rund um die „Plaza“, also rund um den zentralen Parkplatz im Dorf, widerrufen und die Promotoren der Volksbefragung angehört werden. Damit will man einer angelaufenen Volksabstimmung Wind aus den Segeln nehmen und eine befürchtete Spaltung in der Gemeinde rasch verhindern. Auch soll die Diskussion um eine städtebauliche Umstrukturierung weg von emotionalen Ebenen und weg von allen Verdächtigungen zurück auf Los und also auf eine sachliche Basis gebracht werden. Denn bei einer Volksabstimmung, deren Ergebnis, wie immer das sein würde, für

den Gemeinderat bindend ist, würde jegliche Diskussion in Bezug auf die Umgestaltung des Parkplatzes für drei Jahre lang blockiert werden. So sieht es die Gemeindesatzung vor. Detail am Rande: Erst nach dem Widerruf des Ratsbeschlusses sollen im Gemeinderat die Einwände gegen diesen Ratsbeschluss behandelt werden. (eb)

pädagogischen Konzept und in genau definierte städtebauliche Kriterien gegossen.

2021 wurde mit einer EU-weiten Ausschreiben ein 2-stufiger Planungswettbewerb ausgelobt und nun ist nach langen internen Diskussionen von einer Fachkommission unter der Leitung von Michael Felder aus Innsbruck das Siegerprojekt bestimmt und im Geroldsaal vorgestellt worden. Gewonnen hat eine 8-köpfige Architektengruppe aus Bozen-Treviso. Unter anderem mit der Kompaktheit, der Vernetzung der Gebäude, der praktische Logistik habe das

Vom wind gefunden

Projekt die genauen Kriterien bestens erfüllt.

130 Schüler:innen waren die Vorgaben, sagte die Leiterin der Steuerungsgruppe Gerlinde Pupp.

Auf 18 Millionen Euro wird das Vorhaben geschätzt und das war zum Auslobungszeitpunkt 2021.

Nun obliegt es der Steuerungsgruppe aus der vorliegenden Idee (5 Klassen zu je 24 Schüler) in Praktikables zu überführen und es obliegt der Gemeinde, zeitnahe Zeitpläne und die Finanzierung auf die Beine zu stellen. (eb)

Die Jeans wird 150 Jahre alt

Vor 150 Jahren, am 20. Mai 1873 meldete der aus Oberfranken stammende Levi Strauss in Amerika das Patent auf vernietete Arbeitshosen an. Seit 1853 verkaufte der deutsche Auswanderer Löb „Levi“ Strauss verschiedene Produkte an Wildwestpioniere, Goldgräber und Cowboys und wurde so zum Millionär. 1873 spezialisierte er sich mit dem Schneider Jacob Davis auf Arbeitshosen aus fester Baumwolle. Sie revolutionierten die Hosen durch eine simple Idee: mit Nieten an ihren wichtigsten Nahtstellen. Die Niete hielt die Hosen besser zusammen als jedes Garn. Sie machte aus einer Hose eine Jeans. Das Patent darauf markierte die Geburt der berühmtesten Jeans der Welt, deren Name heute auf ihre erste Seriennummer zurückgeht, die Levi’s 501. Die Arbeitshose wurde irgendwann zum gefragten Kleidungsstück auch außerhalb der Goldgräberstädte. Mit Jeanshosen wurden lange zwei große Gefühle verbunden: Rebellion und Freiheit. Ihr Schnitt war zu Beginn weiter, weil man sie als Schutz über der eigentlichen Hose trug. Um 1920 kam der Begriff Blue Jeans wegen der Indigofärbung auf. In den 1930er Jahren wurde der Hosenträger vom Gürtel abgelöst. Amerikanische Soldaten brachten Jeanshosen nach dem Zweiten Weltkrieg nach Europa. 1953 wurden die ersten Jeans für Frauen in Europa hergestellt. Durch Filmstars wie James Dean und Marlon Brando wurde ihr Bekanntheitsgrad weiter gesteigert. Heute ist die Jeanshose auf der ganzen Welt verbreitet, es gibt sie in unzähligen Formen, Stilen, Farben, Waschungen, Stofftypen für Jugendliche und Erwachsene, als Freizeithose und Festtagshose. (hzg)

Rabland
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Fotos: Erwin Bernhart Foto: Erwin Bernhart

Weg vom Fossilen

Vinschgau - Außer Streit dürfte sein, dass Wege gesucht und gefunden werden müssen, von fossilen Brennstoffen wegzukommen. Es gibt mehrere Wege, dieses Ziel zu erreichen: Ein Verzicht auf allen Ebenen, was einem Rückschritt gleichkäme. Oder: Eine Substitution der fossilen Brennstoffe mit erneuerbarer Energie. Die „Initiative Energie Vinschgau“ plädiert für Letzteres und bringt konkrete Vorschläge.

Erdöl, der fossile Brennstoff, hat mit der Industrialisierung, mit der Mobilität, mit Verpackung, Kleidung und Gebrauchsgegenständen den Wohlstand, in dem wir leben, maßgeblich mitverantwortet. Erdöl war und ist Schmierstoff für Reichtum - und für viele Übel. Erdöl, Kohle, Erdgas - die fossilen Brennstoffe sind in Verruf. Durch die Verbrennung entsteht neben vielem anderen Kohlendioxid CO2. Wenn wir viel verbrennen, entsteht viel CO2

Viel CO2 in der Athmosphäre erzeugt auf der Erde einen Treibhauseffekt. Der Treibhauseffekt bewirkt den Klimawandel. Dieser Klimawandel soll gestoppt oder eingebremst werden. Das geht nur, wenn wir weniger oder bestenfalls kein CO2 mehr durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern erzeugen. Es ist Alarmstimmung in Politik und Gesellschaft. Zumindest in Europa.

Zuletzt wurde mit dem Pariser Klimaschutzabkommen eine rechtsverbindliche Grundlage geschaffen, auf der sich die Länder zur Einhaltung des 1,5° Zieles verpflich-

ten. Nahezu alle Länder haben Klima- und Energiepläne zur Erreichung der Ziele ausgearbeitet und ratifiziert. Diese Anstrengungen reichen hinunter bis nach Südtirol, in die autonome Provinz.

Südtirol, als Musterschüler immer wieder ambitioniert, hat sich im neuen Klimaund Energieplan unter anderem verpflichtet, die Klimaneutralität bis 2040 erreichen zu wollen. Das Ziel ist formuliert und bleibt bis zur Umsetzung Papiertiger, auch weil keine konkreten Pläne darin formuliert sind.

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Foto: agrarheute.comHelmut Süß

Den Landes-Papiertiger in konkretes Handeln - zumindest im Vinschgau - umzusetzen, das hat sich die „Initiative Energie Vinschgau“ gesetzt. Der Vinschgau, so der Tenor, hat das Potenzial, das Know-How und den Willen, anteilsmäßig an der Umsetzung zum „Klimaneutralen Südtirol bis 2040“ beitragen zu wollen.

Die „Initiative Energie Vinschgau“ mit Vertretern der E-Werke im Vinschgau, der Energiegenossenschaften und politischen Vertretern unterstützt den beschlossenen Klimaplan Südtirol 2040. Aber nicht als Lippenbekenntnis sondern mit konkreten Vorschlägen. In einem Positionspapier, von welchem LH Arno Kompatscher in Kenntnis gesetzt ist, werden „unterstützende Maßnahmen zum Klimaplan 2040“ formuliert.

„Die Initiativgruppe beschäftigt sich mit den Herausforderungen mit besonderem Blick auf die Potenziale im Vinschgau in Bezug auf den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien Anlage, der Effizienzverbesserung (z. B. Digitalisierung) und der Energieeinsparungen“, heißt es im Positionspapier. „Im Bereich der Erneuerbaren Energien Anlagen sollen sämtliche Technologien (Wasserkraft, Wind, Photovoltaik, Biomasse) auf mögliche Ausbaupotenziale im Gebiet untersucht werden.“

Um zu verstehen, was die Vinschger um Masterminds Michael Wunderer und Walter Gostner, um die Repräsentanten des Vinschgauer Energiekonsortiums Andreas Tappeiner und Alexander Telser, den BM Dieter Pinggera, Mauro Dalla Barba, Georg Alstätter und dem ehemaligen Parlamentarier Albrecht Plangger austüfteln, muss der derzeitige Verbrauch an fossilen Brennstoffen vorausgeschickt werden. Michael Wunderer, der Verfasser des Positionspapiers, schätzt vorsichtig. „Der Energiebedarf wird zu mehr als 40 % in Südtirol nach wie vor mittels fossiler Energieträger hergestellt.“ Also Mobilität, Heizanlagen, Prozessenergie usw. werden mit Öl und Gas bedient. Und 40 % (oder mehr) wieviel ist das? „Damit diese 40 % des Gesamtenergiebedarfs in Südtirol durch saubere Energieformen ersetzt werden können, müssten bis 2040 mindestens weitere 4.000 bis 5.000 Gigawattstunden durch Erneuerbare Energien Anlagen erzeugt werden“, sagt Wunderer.

Die Wasserkraft in Südtirol könnte durch Modernisierung und Ausschöpfung von Ausbaupotenzialen rund 1.000 Gigawattstunden zusätzlich liefern.

Weitere 2.000 Gigawattstunden wären über Photovoltaik möglich, wenn diese massiv und auch in Form von Agri-Photovoltaik (Bild links) ausgebaut würde.

Einige Gigawattstunden wären auch über die Windkraft und über Biogasanlagen möglich.

400 Megawatt neue Photovoltaikanlagen würde allein der Vinschgau benötigen, um anteilsmäßig an der Klimaneutralität 2040 in diesem Bereich beitragen zu können.

Die Initiative Energie Vinschgau hat die staatlichen Berechnungen und den landesweiten Bedarf - will man denn tatsächlich bis 2040 die Klimaneutralität erreichen - auf den Vinschgau anteilsmäßig heruntergebrochen.

400 Megawatt neue Photovoltaikanlagen würde allein der Vinschgau benötigen, um anteilsmäßig an der Klimaneutralität 2040 in diesem Bereich beitragen zu können. Dazu fordert die Initiative die Landesregierung auf „das vorhandene Photovoltaik-Potenzial an Dachflächen, Industriegebäuden und Parkplätzen prioritär zu nutzen. Trotzdem wird es notwendig sein, bereits jetzt entgegen den aktuellen landesgesetzlichen Bestimmungen in begrenztem Umfang und in definierten Zonen auch Agri-Photovoltaik-Anlagen zuzulassen“, sagen die Initiatoren.

Wildwuchs könne man natürlich keinen wollen. Deshalb empfehlen die Initiatoren von der Initiative Energie Vinschgau, dass die Agri-Photovoltaik-Anlagen anhand rechtlicher Regularien und mit Bürgerbeteiligung genehmigt werden. 58 Megawatt neue Agri-Photovoltaik-Anlagen könnte man sich vorstellen, das wären 100 Hektar im Vinschgau und, wenn man so will, 8 Hektar pro Gemeinde.

Den Vorschlägen stehen die aktuellen Landesgesetze gegenüber. Und diese erlauben derzeit keine Agri-Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen. Die Aufforderung aus dem Vinschgau: Die landesgesetzlichn Bestimmungen sollen dringend überdacht werden.

Die aktuellen Landesgesetze in den Bereichen des Gewässerschutzplanes und des Wassernutzungsplanes lassen auch im Bereich von Neu-Nutzungen der Wasserkraft kaum Spielraum. Trotzdem hat die Initiativgruppe vom Ingenieurbüro Patscheider&Partner eine Potenzialerhebung für

den oberen Vinschgau durchführen lassen. Das Potenzial von 19 neuen Kraftwerken hat Ingenieur Walter Gostner dort ausgemacht und schätzt eine zusätzliche Jahresproduktion von 85 Gigawattstunden. Zur Erinnerung: 1.000 neu erzeugte Gigawattstunden bräuchte es südtirolweit. Das Potenziel von fast einem Zehntel davon würde also im oberen Vinschgau stecken. Gostner wird auch das restliche Gebiet im Vinschgau untersuchen.

Demzufolge schlägt die Initiative Energie Vinschgau vor, dass ein technischer Arbeitstisch den Gewässerschutzplan und den Wassernutzungsplan unter Berücksichtigung des Klima- und Energieplanes Südtirol 2030 überarbeiten solle.

Die Diskussion über Windräder an genau definierten Standorten soll südtirolweit wieder aufgenommen werden. Das fordern die Initiatoren. Eine der Vorstellungen: Je zwei Windräder im oberen Vinschgau wären mit der neuesten Technologie durchaus imstande, insgesamt mit 12 Gigawattstunden pro Jahr am Klimaplan beitragen zu können.

Mit der Förderung von Biogasanlagen, mit den Überlegungen zu Pumpspeicherwerken, mit dem verbindlichen Einbinden von neuen Anlagen in Energiegemeinschaften breitet die Initiative der Landesregierung und auch der Gesellschaft einen breiten Teppich an Möglichkeiten aus, die Ziele des Klimaplanes 2040 konkret erreichen zu können.

Mit welchem Maß die Vorschläge aus dem Vinschgau ernst genommen werden, wird auch Maß dafür sein, wie ernst es sowohl der Politik als auch der Gesellschaft mit dem Erreichen der Klimaneutralität ist.

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Der Vinschgerwind hat die Krise um die Windräder auf der Malser Haide 2011 als Titel gebracht. Die Diskussion um Windräder soll wieder auf’s Tapet kommen

Vinschger Zukunft schon heute denken

Rambach Revitalisierung: Blaupause für die Etsch?

nennt sich ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, das seit 1991 zur Entwicklung und Stärkung des ländlichen Raums beiträgt. Anlässlich der anstehenden neuen LEADER-Periode 2023-2027 lud die GWR (Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung) im Auftrag der Be zirksgemeinschaft Vinschgau Ende April auch in Kastelbell die Bevölkerung ein, sich aktiv an diesem Prozess zu beteili gen. Und diese nahm sie auch wahr: 21 Personen aus Kastelbell-Tschars, Schnals und sogar Naturns fanden sich ein, darun ter die Bürgermeister von Kastelbell und Schnals und Mitglieder der Gemeinderäte, Vertreter aus Forst- und Almwirtschaft und diversen Vereinen, aber auch einige Private. Referent Peter Luis Thaler unterstrich Stärken und Schwächen der Region, erklärte die verschiedenen Maßnahmenpakete (u.a. Aufwertung des nachhaltigen Tourismus, Digitalisierung, Zusammenarbeit Forschung & Entwicklung) und beantwortete kompetent interessierte und kritische Rückfragen aus dem Publikum. Dieses konnte nun selbst in Kleingruppen neue Ideen und Anregungen ausarbeiten, z.B. wurde hier die Verkehrsbelastung im Tal, fehlende Biodiversität und der oft mangelnde Zusammenhalt innerhalb des Bezirks angesprochen. Schlussendlich wurden konkrete Projektvorschläge formuliert, beispielsweise der Ausbau von Waalwegen im Umkreis, die Aufwertung von Almen, die Schaffung von Gemeinschaftsräumen oder die Erhaltung des Trockenmauerbestands. Diese werden zusammen mit den Vorschlägen aus den 6 anderen Treffen im Tal nun ausgearbeitet, wo möglich beim offiziellen LEADER-Aufruf Anfang nächsten Jahres eingereicht, und tragen so einen wichtigen Schritt zur Regionalentwicklung bei. (ben)

LEADER

Glurns/Laatsch - Vor kurzem wurde ein Stück des Rambaches mustergültig revitalisiert. An der Qualität dieser Arbeiten gibt es nichts auszusetzen. Sehr zu wünschen übrig lässt einzig die Quantität, sagt der Fischerverein Meran.

Denn es bräuchte genau solche Projekte in ganz anderen Größenordnungen, um die selbst beschlossenen Maßnahmen im Etschdialog sowie das politische Ziel, „Südtirol bis 2030 zum Land der Artenvielfalt zu machen“.

Im zweiten Anlauf hat es nun endlich geklappt. Unter der Regie der Abteilung Wasserschutzbauten präsentiert sich seit kurzem ein ca. 150 m langes Stück des Rambaches überraschend naturnah. Endlich aus dem (zu) engen Korsett der hart verbauten Ufer befreit, mit ausreichend Platz für eine natürliche Dynamik und vielfältigen Strukturen, darunter auch erfreulich viel Flussholz. Als ökologische Ausgleichsmaßnahme für den Bau des Rambachwerkes vorgeschrieben, glich die ursprüngliche Umsetzung leider eher einem provisorischen Bypass, denn einer Revitalisierung. Für die nunmehrige Umgestaltung gebührt den Verantwortlichen großer Dank.

Wermutstropfen bleibt einzig die Dimension der Maßnahme. Denn auf die Situation der Gewässer in der Obervinschger Talsohle umgelegt, ist diese Revitalisierung maximal der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Dabei wären umfangreiche Aufweitungs- und Revitalisierungsmaßnahmen nicht nur am Rambach, sondern auch an den rund 15 km Etsch von Glurns bis Laas dringend notwendig. Vom deutlich erhöhten Hochwasserschutz profitieren würde nicht nur der Vinschgau selbst sowie die Unterlieger entlang der Etsch. Auch die Landschaft sowie die Biodiversität könnten im wahrsten Sinne des Wortes aufblühen. Zu diesen Ergebnissen kam im Jahr 2009 der Etschdialog, ein Flussgebietsplan und Einbeziehung aller relevanten Interessens-

vertreter. Verabschiedet wurde damals auch ein ambitionierter Maßnahmen-Katalog mit weit über hundert konkreten Maßnahmen, von denen viele auch unmittelbar die Aufwertung und Wiederherstellung der natürlichen Gewässerläufe betreffen.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben einen Umsetzungshorizont von 15 bis 20 Jahren, sollten also zwischen 2024 und 2029 umgesetzt sein. Passiert ist seitdem leider sehr wenig. Dabei fehlt es nicht so sehr an Flächen, da gerade im Planungsgebiet eine Reihe von Naturräumen aber auch Produktiv-Flächen im öffentlichen Besitz sind (Land, Gemeinden, Fraktionen, …). Zudem gilt auch die AGRIOS-Betriebe im Vinschgau die Selbstverpflichtung, 5 % der Produktionsflächen einer ökologischen Zielsetzung zuzuführen. Würden diese Flächen gebündelt, stünden duzende zusätzliche Hektar bereit. Auch eine konsequente Politik bei der Genehmigung von Bauvorhaben, Kraftwerkskonzessionen, Schottergruben, usw. könnte für die Bereitstellung von ausreichend Flächen sorgen. Und nicht zuletzt ließen sich substanzielle Gelder über EU-Förderschienen akquirieren. So stehen ganz aktuell im LEADER-Programm unter anderem Gelder für „nichtproduktive Investitionen in ländlichen Gebieten“ zur Abholung bereit, bei denen es explizit um den Erhalt der biologischen Vielfalt geht.

Anstatt immer nur vom Schutz der Landschaft und der Biodiversität zu reden und die Nachhaltigkeit zu predigen fordert der Fischereiverein von Politik und Verwaltung deutlich mehr Engagement und Tempo bei der konkreten Umsetzung von gemeinsam erarbeiteten und verabschiedeten Maßnahmen. Es ist bereits alles vorhanden, es fehlt einzig der Wille.

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Rambach Vergleich v. l.: 2020 - 2022 - 2023 Foto: Benjamin Ratschiller Fotos: Fischerverein Meran

St.-Veit-Morkt

am Mittwoch, 15. Juni 2022

am Tartscher Bühel

Jahrmarkt in Tartsch im Obervinschgau

Markt, Menschen, Kinder, Essen, Trinken, Musik, Handwerk und Bichl

Für die Kinder gestalten wir ein Rahmenprogramm mit Kinderschminken, Clown, Holzspiele und vielem mehr

Am Markt musizieren Valentin Moriggl, Andreas Oberhofer und Manuela Wallnöfer

Kulinarisches bieten unsere Vereine

Märkte leben

Fahr mit Bus und Bahn zum St.-Veit-Morkt

Organisiert von der Ferienregion Obervinschgau im Auftrag der Gemeinde Mals , unterstützt durch die Raiffeisenkasse Obervinschgau

1.738 M 978 Marktgemeinde Mals Comune di Malles Venosta

Export schafft Mehrwert vor Ort

Rund 85 Prozent des Südtiroler Exports wird von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes erwirtschaftet. Wie wichtig diese international tätigen Betriebe für die Schaffung von Mehrwert, Arbeitsplätzen und Investitionen vor Ort sind, wurde beim Treffen zwischen dem Bezirk Vinschgau des Unternehmerverbandes und den Gemeindevertreter:innen aus Graun, Kastelbell, Laas, Mals, Martell, Prad, Schlanders, Schluderns und Taufers im Münstertal deutlich.

Ein konkretes Beispiel dafür liefert die Lasa Marmo GmbH, an deren Sitz die Veranstaltung stattgefunden hat. Wie Geschäftsführer Erich Tscholl erörterte, ist der Laaser Marmor in aller Welt als Bauware verbreitet und geschätzt. Referenzprojekte gibt es z.B. in Singapur, Riad, Kuala Lumpur, Auroville (Indien), Abu-Dhabi, London und New York. Großen

Kurtatsch/Vinschgau

auf eine nachhaltige, umweltschonende Produktion und auf die Aus- und Weiterbildung von hochqualifizierten Fachkräften. Über die Hälfte der rd. 60 Mitarbeiter:innen kommen aus Laas, die übrigen aus dem restlichen Vinschgau.

Bezirksvertreter Gustav Rechenmacher unterstrich die Bedeutung der verarbeitenden Unternehmen für Südtirol und besonders auch für den Vinschgau: „Mit mehr als 3.600 unselb-

Obmann bestätigt

DieJahresversammlung der Holzbaumeister/innen und Zimmerer/innen im lvh war nicht nur gut besucht, sondern auch von Prominenz aus Politik und Wirtschaft geprägt.

Zimmerer/innen im lvh, bei der Firma Rotho Blaas in Kurtatsch, war auch politische Prominenz vertreten. Denn neben lvh-Präsident Martin Haller befanden sich auch Landesrat Philipp

ständig Beschäftigten – das sind rund 27 % der Gesamtbeschäftigung – ist das verarbeitende Gewerbe der wichtigste Arbeitgeber im Vinschgau“.

Einigkeit herrschte darüber, dass die Erreichbarkeit im Vinschgau verbessert werden müsse. “Einige wichtige Verkehrsprojekte werden derzeit verwirklicht, in anderen Fällen sind die Gemeinden noch gefordert, Vorschläge zu präsentieren. Dringend notwendige Anpassungen, wie z.B. die Rad-

unterführung auf der Töll oder der Kreisverkehr in Partschins sind baldmöglichst zu realisieren und Überholspuren entlang der bestehenden Straße zu verwirklichen“, so Rechenmacher.

Im Austausch mit den Gemeindevertreter:innen wurden anschließend gemeinsame Herausforderungen wie die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften, die belastende Bürokratie und die Umsetzung des neuen Raumordnungsgesetzes angesprochen. „Der enge Austausch mit den Gemeinden ist sehr wertvoll, um gemeinsame Lösungen für diese Herausforderungen zu finden und die Bevölkerung mit in die notwendigen Veränderungsprozesse einzubeziehen. Die Gemeinden sind sich sehr wohl bewusst, dass besonders auch die produzierenden Unternehmen für eine gute Entwicklung eine zentrale Rolle spielen“, so Bezirksvertreter Rechenmacher abschließend.

Besonders die Fachvorträge der Veranstaltung wurden mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Peter Lang vom Sponsor Rothoblaas ging bei seinem Vortrag besonders auf das The

sam, die Holzbaumeister/innen „sind Teil der Lösung, nicht des Problems.“ Überraschungsgast Peter Aicher, Präsident von Timber Construction Europe stellte die verschiedenen Tätigkeitsfelder der TCE vor. Günther Unterthiner, Abteilungsdirektor der Forstwirtschaft ging auf die Bedeutung der Fichte in der Forstwirtschaft ein und konnte positiv vermelden, dass diese, trotz Sturm Vaja und der Borkenkäferproblematik, auch in Zukunft zur Verfügung stehen wird. Bei den anschließenden Wahlen wurden Richard Nagler als Obmann und Konrad Blaas als Vizeobmann der Berufsgemeinschaft bestätigt. Im Berufsbeirat stehen ihnen Rupert Kaserer, Mathias Piazzi, Daniel Seebacher, Thomas Reiterer, Mike Marseiler, Bernhard Felderer und Peter Brugger zur Seite.

Laas/Vinschgau Der neue Berufsbeirat und die Gäste der Veranstaltung
10 /WIRTSCHAFT/Vinschgerwind 11-23 01.06.23
Foto: lvh
Foto: „Wind“-Archiv

„Ohne Handwerk läuft nichts“

Immo-Tipp:

Von Makler Fabian Egger

In dieser Ausgabe geht es um den Ablauf von Immobilienversteigerungen.

Kommt eine Immobilie zur Versteigerung, wird aufgrund eines vom Gericht ernannten Schätzers ein öffentliches Gutachten erstellt. Neben dem Schätzwert sind hier auch urbanistisch und rechtlich relevante Eigenschaften der Immobilie aufgelistet. Hier gilt es genau hinzusehen: ist die Immobilie mit einer Dienstbarkeit belastet, stimmen die Pläne mit der Wirklichkeit überein, usw. Besteht Interesse, kann man den Verkaufsbeauftragten kontaktieren und eine unverbindliche Besichtigung vereinbaren.

Ein Kaufangebot (mittels vorgefertigtem Modell) muss in telematischer Form via PECAdresse versendet werden. Des Weiteren muss eine Kaution in Höhe von 10 % des angebotenen Preises überwiesen werden.

Wenn es jemandem gelingt, einer Diplomfeier Herzlichkeit zu verleihen, dann ist das die Direktorin der Landesberufsschule Virginia Tanzer. „Ich habe mir lange überlegt, was ich euch auf den Weg mitgeben könnte. Aber ihr habt das Beste schon bekommen: eure Ausbildung“, sagte Tanzer vor vollen Stühlen in der BASIS in Schlanders. Und weiter: „Ihr habt eine gute Ausbildung und eine gute Begleitung von euren Eltern, Lehrern und Ausbildungsbetrieben bekommen.“ Die Diplomträger hatten keine einfache Zeit. Und doch konnte Tanzer der Corona-Zeit auch etwas Positives abgewinnen: „Die Schule wurde über Nacht revolutioniert. Vieles wurde möglich, was vorher nicht denkbar war.“ Und wenn man das Wort systemrelevant in den Mund nehmen möchte, dann hat Corona gezeigt, dass gerade die Handwerker System-

relevanz haben und den Wert des Handwerks sichtbar gemacht.

330 Diplomträgerinnen und -träger waren zur Abschlussfeier am 13. Mai in die BASIS geladen worden, darunter auch jene, die ihr Diplom bereits abgeholt haben. Die Ehre erwiesen den Diplomträgerinnen und -trägern, aber auch der Direktorin, sämtliche Obmänner der Berufsgruppen, die Vertreter der Verbände und politische Akteure mit einer klaren Botschaft: „Eure praktische Ausbildung ist Gold wert. Herz, Hand und Hirn verbindet die Berufsbildung. Diese Überzeugung wird hier an der Landesberufsschule Schlanders jeden Tag mit Herz und Überzeugung gelebt.“ (Philip Achammer) Der Obmann der Junghandwerker Simon Volgger brachte es auf den Punkt: „Ohne Handwerk läuft nichts.“

Die Maurer waren auch bei der diesjährigen Diplomverlei-

hung die stärkste Berufsgruppe, die Tiefbauer jene mit dem stärksten Zuwachs. Obmann Michael Hofer aus Prad wusste das anzuerkennen und deponierte bei Landesrat Achammer das dingendste Vinschger Anliegen, den Bau der Tiefbauhalle. Für einen feierlichen Rahmen sorgte Simon Rabanser mit seiner Ziehharmonika. (ap)

Folgende Diplome wurden

übergeben:

Verkäufer:in Lehrabschluss

Fliesenleger:in Gesellenbrief

Tiefbauer:in Gesellenbrief

Maurer:in Gesellenbrief

3. Baufachkraft BBZ

4. Spezialisierungsjahr Fachkraft für Bautechnik BBD

Maler:in Gesellenbrief

Steinbildhauer:in Gesellenbrief

Maschinenbau-Mechaniker:in Gesellenbrief

Am Tag der Versteigerung werden die Angebote überprüft und die Immobilie wird in telematischer Form versteigert. Wenn mehrere Bieter an der Versteigerung teilnehmen, können nun in Abständen von jeweils einer Minute die Angebote erhöht werden. Die Bezahlung des Kaufpreises inkl. Spesenpauschale von 15% erfolgt spätestens 60 Tage nach Zuschlag. Die Differenz aus der Spesenpauschale und den anfallenden Steuern wird zurückerstattet, hierbei muss man allerdings etwas Geduld mitbringen.

Für Fragen, Beratung und Vermittlung Ihrer Immobilie:

01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /WIRTSCHAFT/ 11
Gewerbegebiet Vetzan 21 Tel.: 0473 74 24 58 info@immo-egger.com www.immo-egger.com Egger & Partner
Fotos: Angelika Ploner

Zusammenarbeiten bei der Mobilität

Die jüngsten Ereignisse mit dem Steinbruch in Latsch haben wieder einmal gezeigt, wie fragil die Mobilität und die Erreichbarkeit im Vinschgau ist. Bereits die lange Durststrecke bezüglich der Öffnung des Tunnels auf der Töll hat die hiesige Bevölkerung auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Bis im Herbst soll dieses Hindernis beseitigt sein, aber das ist für den Vinschgau nicht genug! Die Arbeitnehmer*innen im Vinschgau sprechen sich vehement für den Ausbau der Zugstrecke durch ein 2. Gleis zwischen Meran und Bozen aus. Er bringt eine entscheidende Verbesserung bezüglich der Fahrzeiten und daher ist es absolut notwendig, dass wir unser öffentliches Verkehrssystem ausbauen und verbessern, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.

Für uns ist es inakzeptabel, wenn der Ausbau der Zugstrecke von einigen Grundbesitzern verzögert wird. Der öffentliche Nahverkehr ist von zu großer Wichtigkeit und wir wollen nicht zulassen, dass Einzelinteressen den Fortschritt, das Wohlergehen und die Lebensqualität der gesamten Bevölkerung beeinträchtigen.

Wir alle wissen, wie wichtig eine zuverlässige und effiziente öffentliche Verkehrsanbindung auch für die regionale Wirtschaft, den Tourismus ist. Der Ausbau der Zugstrecke Meran-Bozen wird dazu beitragen, den gesamten Westen des Landes, insbesondere den Vinschgau, weiterzuentwickeln und Wachstum und Fortschritt zu fördern. Wir appellieren daher an alle Beteiligten, Politiker, Verwalter und Grundbesitzer, sich zum Wohl der Gemeinschaft einzusetzen und zu einer zeitnahen und sinnvollen Lösung zu kommen.

Es ist an der Zeit, dass wir alle zusammen arbeiten, um die Mobilität auch im Vinschgau ins neue Jahrtausend zu führen.

Vorsitzende des Bezirkssozialausschusses Vinschgau

Kunhilde von Marsoner

HAIKU gewidmet der Bibliothek

Schlandersburg:

Schmale Gasse –beim Stein des Anstoßes ein Löwenzahn

Kommentare und Anfragen an; helga.gorfer58@gmail.com

Ein Tag mit Alt-Landeshauptmann

Dr. Luis Durnwalder

Es war nicht nur ein erlebnisreicher Angelausflug in den Osten unseres Landes, sondern auch ein besonders schöner Tag, den wir im Antholzertal mit Altlandeshauptmann Dr. Luis Durnwalder verbringen durften.

Am Samstag, den 6. Mai fuhren die Ausschussmitglieder des FischerKlubKortsch (FKK) auf Einladung des ehemaligen Südtiroler Landeshauptmannes nach

scherglück mit der Fliegenrute im Antholzer Bach zu versuchen. Dabei wurden die Kortscher Petrijünger vom Mitglied des Fischereivereins Antholz-Niedertal, Herrn Dr. Markus Falkensteiner bestens betreut. Anschließend ging es zum Biatholonzentrum Antholz, das sich direkt am Antholzer See auf 1.600 m Meereshöhe befindet, zum gemeinsamen Mittagessen im angrenzenden Restau-

Beim Watten mit bzw. gegen den Altlandeshauptmann in der Zirmstube des Restaurants hatten wir alle eine „mortz Gaudi“ und eine kurzweilige Unterhaltung. Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Heimweg zurück nach Kortsch.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns recht herzlich bei unserem ehemaligen Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder sowie bei Dr. Markus Falkensteiner bedanken, mit denen wir einen schönen Tag verbringen durften, der uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Wir sind stolz auf unseren bürgernahen, einsatzfreudigen und sympathischen ehemaligen Landeshaupt-

Danke Luis für all Deinen Einsatz für unser Land!

Der Ausschuss des FischerKlubKortsch

Nachdem die zuständige Richterkommission eine Volksabstimmung für zulässig bewertet hat, will die in Naturns regierende SVP den Gemeinderatsbeschluss vom 20. März (Änderung des Bauleitplans bzgl. Rathausplatz / Rathausparkplatz) nun präventiv widerrufen. Laut Artikeln in einer allseits bekannten Tageszeitung seien „Falschinformationen“ gestreut und das Diskussionsklima „vergiftet“ worden. Zudem sei es für Bürgermeister Zeno Christanell „Stimmungsmache“ , dass die Promotoren weiterhin an der Volksabstimmung festhalten, wo doch durch den Widerruf das Problem schon gelöst sei. Die SVP habe eine „gemeinsame Aufarbeitung“ geplant, nach der man sich an einen neuen Beschluss wagen könnte, ohne die möglicherweise lästige Drei-Jahres-Blockade durch eine Volksabstimmung. Beispiel für die Aufarbeitung soll ein Arbeitsabend sein, an dem etwa 50 Naturnser Bürgerinnen und Bürger im April teilgenommen haben. Ich war bei diesem Arbeitsabend anwe

send und halte ihn für eine Farce: mehrere Arbeitsgruppen aus Gemeindevertretern und Bürgern hatten jeweils 14 sehr offen

gestellte Fragen zum möglichen Bauprojekt zu behandeln. Rein rechnerisch standen pro Frage weniger als 5 Minuten (!) zur Verfügung. In kurzen Stellungnahmen teilte jeder Tisch seine Ansichten mit, eine angemessene Diskussionsmöglichkeit unter den Teilnehmern bzw. mit den Gemeindevertretern bestand bis zum Ende nicht. Die Resultate des Abends wurden dann in einer Klausurtagung des Gemeinderates - also unter Ausschluss der Öffentlichkeit - wie auch immer weiterverwendet.

Die Naturnser Gemeindesatzung sieht vor, dass in jedem Fall vor der Genehmigung des Bauleitplanes eine Bürgerversammlung einberufen werden muss (Artikel 41). Darüber hat sich die regierende Partei hinweggesetzt. Die Bürgerschaft irgendwie noch miteinzubinden geschah halbherzig und im Nachhinein, als der Beschluss bereits für allgemeines Aufsehen und Stirnrunzeln sorgte. Das Diskussionsklima vergiftet hat die SVP schon von vornherein selbst. Als selbsternannte „Volkspartei“ ist in Sachen Bürgernähe ein gehöriger Richtungswechsel nötig.

Hartmann Raffeiner, Naturns

12 /LESERBRIEFE/Vinschgerwind 11-23 01.06.23
„Arbeitsabend war eine Farce“
-

Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten.

Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!

Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten

Foto: Gianni Bodiniwww.fotobybodini.it

01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /IMPRESSIONEN/ 13
Der Girlitz; Serinus serinus

Kompetenzzentrum Apotheke&Drogerie

Laaser Marmorein Kind des Meeres

Darmbakterien haben großen Einfluss auf die Verdauung, das ist allseits bekannt. Doch unser Mikrobiom ist auch für den Stoffwechsel und das Immunsystem wichtig. Mikroorganismen besiedeln die Darmschleimhaut und bilden dadurch eine erste Barriere zum Schutz vor Krankheitserregern. Zusätzlich produziert unser Mikrobiom eine Vielzahl von Substanzen, z. B. B-Vitamine, Vitamin K, Folsäure. Botenstoffe wie die Hormone Serotonin und Dopamin, die Glückshormone, werden im Darm gebildet und beeinflussen Stimmung und Gemüt. In letzter Zeit wird verstärkt über die Rolle der Darmflora bei der Entstehung von Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson diskutiert.

Verschiedene Medikamente stören die Balance unserer Darmflora. Neben Abführmitteln und Hormonpräparaten (z. B. die Pille) sind Antibiotika die größten Übeltäter. Folglich empfiehlt sich nach einer Antibiotikatherapie stets die Einnahme eines Probiotikums. Daneben spielt eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit Gemüse und Vollkornprodukten eine fundamentale Rolle.

Laas - In der Berufsfachschule „Johann Steinhäuser“ in Laas veranstaltete das Südtiroler Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und der Eigenverwaltung Laas am 19. und 20. Mai eine internationale

Zwei Tage lang wurde in der Marmorfachschule in Laas über den weißen Stein referiert und diskutiert. Im Bild die Organisatoren und Referenten der internationalen Tagung unter der Leitung von Herbert Raffeiner.

Das Marmordorf Laas ist geprägt vom „Weißen Gold“. Gianni Bodini zeigte in seinen Bildern am Beginn der Tagung die Lagerstätte, die Marmorbahn und die Marmorbrüche, sowie verschiedene Statuen aus Laaser Marmor. Die Gehsteige sind mit Marmor gepflastert, am Friedhof und beim Bahnhof findet man Marmor, meinte die Bürgermeisterin. Präsent ist der heimische Marmor auch in Wien, München und Berlin, genauso wie in New York und London. Abgebaut wird er in Laas und Göflan, früher auch in Töll, oberhalb der Quadrathöfe, weshalb mehrere Referenten betonten, dass man nicht vom Laaser bzw. Göflaner Marmor, sondern vom Vinschger Marmor sprechen sollte. Der sehr harte, widerstandsfähige und wetterbeständige Marmor aus dem Vinschgau fasziniert Architekten und Bildhauer und war Spekulationsobjekt ver-

dem Marmor wurde viel verdienten, das Marmorgeschäft trieb auch Unternehmer in den Konkurs. Es gab und gibt Diskussionen über die Bruchrechte und den Abtransport. Der Vinschger Marmor stand in Konkurrenz zum Marmor aus Carrara, beschäftigte Verwaltungen und prägte das soziale Leben. Wolfgang Platter meinte in seinem Referat, dass der Marmor ein Kind des Meeres ist, entstanden vor 400 Mio. Jahren aus marinen Sedimenten. Durch Verschiebungen, Faltungen und Hebungen der Erdplatten, entstand in zwei großen Metamorphosen unter hohen Temperaturen und unter großem Druck eine Marmorschicht durch die Kristallisierung des aus Kalk bestehenden Ursprungmaterials. Bis ins 19. Jahrhundert wurden nur Findlingsblöcke abgebaut und verarbeitet. 1865 errichtete Johannes Steinhäuser Marmorwerkstätten in Laas und 1874 eröffnete er die erste

Marmorfachschule. Hansjörg Telfser berichtete, dass die bäuerliche Mehrheit in der Gemeindeverwaltung sich zu wenig für den Bau einer Fachschule einsetzte, weshalb die Steinmetzschule 1911 in Laas aufgelassen und nach Bozen verlegt wurde. Bei der Wiener Weltausstellung 1873 wurde der Laaser Marmor einem breiten Publikum bekannt gemacht. Für die Prachtbauten an der Ringstraße und beim Parlamentsgebäude in Wien wurde Laaser Marmor verwendet. Auch aus einer nationalistisch-patriotischen Grundhaltung wurde in der Donaumonarchie der weiße Stein aus dem Vinschgau verwendet. Er wurde aber auch für politische Zwecke missbraucht. So wurde 1889 in Bozen das Walter von der Vogelweide Denkmal aus weißem Marmor mit einem Sockel aus rotem Bozner Porphyr gebaut und als Reaktion darauf in Trient 1896 die Bronzestatue zu Ehren von Dante Alighieri.

14 /LOKALES/Vinschgerwind 11-23 01.06.23
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DROGERIE & APOTHEKE PARC ROM An der Schweizer Grenze 7537 Val Müstair Tel. 081 858 56 80 349 7926031 drogerie@conradsa.ch www.conradsa.ch
DARMGESUNDHEIT Alexander
Horrer Apotheker in der Apotheke&Drogerie Conrad - Müstair Foto: Heinrich Zoderer

Schlanders/Vinschgau

SVP-Frauen bringen Anliegen auf den Tisch

Der SVP Frauenausschuss Vinschgau lud die Landtagskandidat:innen, Verena Tröger, David Michael Frank und Josef Noggler, am Mittwoch 17. Mai zur gemeinsamen Ausschusssitzung. Die Frauen brachten die Anliegen, die sie voranbringen möchten, gezielt auf den Tisch. Viele Projekte wurden über die Finanzierung des Landes in den Gemeinden verwirklicht, Hubschrauber und Schnellbus realisiert. Jedoch Punkte, wie Tiefbauhalle Schlanders, Schülerheim in Mals, Kreisverkehr Partschins, Fahrradübergang Töll, gehen schwerfällig weiter. Gesprochen wurde über Authentizität und glaubwürdige Politik, welche allen drei Kandidat:innen wichtig ist. Verena Tröger will mit positiver Stimmung auf die Wähler:innen zugehen, Profil zeigen. Familie, Bildung, Arbeitnehmer:innen und Öko -

Hauptanliegen sind Jugend, Kultur und Mobilität. Josef Noggler setzt sich trotz Tendenz Richtung Landwirtschaft auch für die sozialen Themen ein. Ihm ist der direkte Kontakt zu den Bürger:innen und deren

sich der Vinschgau in Zukunft präsentieren bzw. mit welchen Themen er sich identifizieren will. Die Anwesenden wünschen sich, dass alle, aber vor allem die Kandidaten:innen mehr Initiative ergreifen.

Solche Treffen und Klausurtagungen sollen öfter stattfinden, um nicht nur vor den Wahlen, gemeinsame Ziele zu erarbeiten und weiter zu bringen. Vinschger:innen müssen Vinschger:innen wählen, so der Tenor des Abends. Nur so kann eine gute Positionierung im Landtag erreicht werden. (chw)

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Mit den Frauen im Rücken: SVP - Aufbruchstimmung im Ratssaal der Gemeinde Schlanders Foto: Christine Weithaler

Naturns

Wanderung zur Siedlungsgeschichte von Naturns

DerSt. Prokulus Kulturverein und das Team der St. Prokulus Kirche und Museum organisierten anfangs Mai im Rahmen des Jubiläumsjahres 2023 - „verdeckt-entdeckt“ eine Wanderung zur Siedlunsgeschichte von Naturns.

Archäologe Hubert Steiner und der Kunsthistoriker Martin Laimer erzählten über die Dorfentwicklung von der Frühgeschichte übers Mittelalter bis in die Neuzeit.

Die Siedlungsgeschichte von Naturns hängt mit der Via Claudia Augusta und St. Prokulus zusammen. Im Gegensatz zur Eisenzeit gab es in der Römerzeit eine Erschließung des gesamten Gebietes durch eine römische Straße. Man kann davon ausgehen, dass St. Prokulus auf der Route der Via Claudia Augusta errichtet wurde. Aus einem Meilenstein, der 1552 in Rabland gefunden wurde - heute im Stadtmuseum in Bozen - geht hervor, dass Kaiser Claudius im Jahre 46 n.Chr. die bereits von seinem Vater Drusus angelegte Straße ausbessern und befestigen ließ. In verschiedenen Etappen hatte man entlang dieser römischen Straße Raststätten angelegt und in der Folgezeit entwickelten sich daraus Sied-

v. l. Kunsthistoriker Martin Laimer und der Archäologe Hubert Steiner; Blick aus dem Felsen dach von Neuräutl in Naturns. Hier hatten sich schon die ersten vorgeschichtlichen Siedler niedergelassen. Die Fundstücke, die hier gemacht wurden (Klingen, Kratzer, Schaber aus Feuerstein) stammen aus der frühen Mittelsteinzeit, 9/8 Jahrtausend vor Christus. Die Fundstelle wurde 1958 von Luis Oberrauch entdeckt und gilt als eine der ältesten Fundstellen Südtirols.

lungen. Hier gab es Erwerbsmöglichkeiten, Austausch und Handel. An der Stelle der heutigen St. Prokulus Kirche stand einmal mit größter Wahrscheinlichkeit ein spätrömisches Haus. Mit der Auflösung des römischen Reiches wurde dieses aufgelassen und der Ort für Bestattungen genutzt. Im 7. Jahrhundert gab es schon ein ganzes Gräberfeld und daneben entstand die erste Kirche. Vermutlich bestand diese erste Kir-

Bauern*markt

jeden Mittwoch Vormittag

che aus Holz, die dann durch den heutigen, berühmten Bau von St. Prokulus erneuert wurde.

Naturns wird im 12. Jahrhundert erstmals als Dorf erwähnt. An das relativ überschaubare Dorf, wie es noch in den 1960er Jahren war, erinnert heute aber kaum mehr etwas. Großformatige Bauten geben dem Dorf heute ein städtisches Gepräge, mit all seinen Vor und Nachteilen. (pt)

von 7. Juni bis 11.

Oktober in der Fußgängerzone von Mals

mit Musik und lokalen Produkten und einmal im Monat zu speziellen Themen wie Kunst und Handwerk, Abendmarkt, Kunterbunt für Kinder, Alles Käse

16 /LOKALES/Vinschgerwind 11-23 01.06.23
Fotos: Peter Tscholl
1.738 M 978 Marktgemeinde Mals Comune di Malles Venosta Märkte leben

„Haben wir den Mut, unsere Berufung und Talente zu leben“

Sabina Mair ist 1964 geboren, lebt in einer langjährigen Beziehung und wohnt in Schlanders. Dort wuchs sie mit ihren Eltern und ihren älteren Bruder auf.

Sie studierte Sprachen in Verona. Sabina reiste viel, um innovative Wege, die Geschichte und das Leben anderer Volker und Kulturen kennen zu lernen. Bereits in der Oberschule arbeitete sie als Friseurin, Rezeptionistin, Verkäuferin, in einer Bar und übersetzte Texte. Die junge Frau kam dadurch mit Menschen in Kontakt. Es interessierte sie der Einblick in die verschiedensten Berufsbilder und in die Bewegründe der Menschen, warum sie lange ein und derselben Arbeit nachgehen. Für sie war die Berufung sehr wichtig. Sabina wollte einen Beruf, mit dem sie etwas weitergeben konnte. Sie begann zu unterrichten und fand Freude darin. Sie erkannte, wie wichtig es ist, Menschen moralisch und psychisch zu fördern. Sabina versuchte ihnen zu vermitteln, dass ihnen durch Wissen alle Türen offenstehen. Nur wenige ihrer Schüler waren schwierig. In der Zusammenarbeit mit ihnen und deren Eltern erkannte sie, dass alle Talente in sich haben, die die Welt braucht. „In der Zeit der Pandemie waren viele Eltern und Schüler überfordert“, sagt Sabina. Es fehlten ihnen die Zukunftsperspektive und eine Aufgabe. Sabina suchte nach einem Projekt zur Verbesserung der Alltagssituation. Die Schüler:innen recherchierten über den 30jährigen Krieg und Claudia de Medici. Als Witwe und Mutter trat diese ihr Amt als Erzherzogin von Österreich und Landesfürstin von Tirol an und injizierte in ihrer 13jährigen Regierungszeit viele Projekte zur Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung. Sie war Visionärin und Pionierin ihrer Zeit. Anstatt in den Krieg, investierte sie in Bildung, Kunst und Kultur. Sie setzte sich für das Gemeinwohl und beson-

Wir müssen politisch aktiv werden. Die Schwierigkeiten der heutigen Zeit erfordern die Sicht der Frau.

Für die Landtagswahl im Herbst wünscht sich Sabina Mair, dass Frauen Frauen wählen

ders für die Frauen ein. Das war um 1600 bemerkenswert. Claudia de Medici war eine gepflegte, gebildete Frau, die ihre Entscheidungen und Taten gut durchdachte und hartnäckig umsetzte. Sie ist für Sabina ein Vorbild. Die Schüler:innen hatten ein Projekt, waren präsent und arbeiteten online interessiert mit. Das beeindruckte die Eltern. Die gesammelten Informationen wurden zum Buch „Claudia de Medici, Heldin ihrer Zeit“, welches Sabina Mair letztes Jahr veröffentlichte. Das gesamte Projekt fand großen Zuspruch bei den Eltern, und sie bedachten die Lehrerin mit viel Lob. Weiters organisierte die Musikliebende in der Pandemie einen Streicher-

workshop. In den Onlinetreffen wurde nicht nur musiziert, sondern es wurden auch allgemeine Themen angesprochen. Alle waren begeistert, und es wurde der Verein „Venusta Musica“ gegründet. Dieser möchte die klassische Musik ausbauen und besonders Kindern und Jugendlichen eine Bühne bieten. Das Erlernen von Streichinstrumenten erfordert Disziplin, Ausdauer und Durchhaltevermögen. Der Erfolg stellt sich nur durch konstantes Üben ein. Die Schüler:innen dazu zu motivieren, ist schwierig, umso größer ist die Freude aller, wenn es gelingt. Die Kinder und Jugendliche finden in der heute schnelllebigen Zeit ein Hobby und Freundschaften mit Bestän-

digkeit. „Sport und Musik bilden einen wichtigen Bestandteil für die Erziehung“, meint Sabina. Sie selbst liebt den sanften Sport. Sie geht Wandern, macht Yoga und schwimmt leidenschaftlich gerne. Sabina liest regelmäßig mehrere Zeitungen, in jedem Raum ihres Hauses liegt ein Buch. Bücher sind für sie lebenswichtig. Sabina sieht es als ihre Berufung, junge Frauen und Mütter zu fördern und zu unterstützen. Sie sollten entspannter werden, weggehen von den gesellschaftlichen Idealbildern. Das würde viel Druck aus den Beziehungen nehmen. Sie möchte die Frauen ermutigen, ihre Talente uneingeschränkt zu leben. Es gibt günstige Möglichkeiten, sich neben der Familie beruflich weiterzubilden.

Sabina unterrichtete bis 2022 im Herbst in Bozen. Durch die freitäglichen Streiks verlor sie Unterrichtsstunden. Es gab viele Auseinandersetzungen zwischen Schüler:innen und Lehrerin, die Stimmung in der Schule war anders geworden. Sabina suchte für sich eine Veränderung. Sie entdeckte eine Firma im Stubeital, mit einer genialen Erfindung, wie Sabina sagt. Es handelt sich um ein CO2-reduziertes Heizsystem mittels Strahlungswärme aus einer geräuschlosen Klimaleiste ohne Gebläse. Es können bis zu 40 % an Heizkosten eingespart werden. Sie findet das Konzept interessant und vertreibt es seitdem in Südtirol. Dies ist ihr neuer Weg. Für die Landtagswahl im kommenden Herbst wünscht sich Sabina, dass Frauen Frauen wählen. „Wir müssen politisch aktiv werden. Die Schwierigkeiten der heutigen Zeit erfordern die Sicht der Frau“, meint Sabina. Auch soll es in Zukunft eine Landeshauptfrau geben. Vorbild für Sabina und ihre ehemaligen Schüler:innen ist dafür wiederum Claudia de Medici.

01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /MENSCHEN/ 17
Foto: Christine Weithaler

Kolping im Vinschgau Nocheinmal

Tu das Gute, suche Frieden!

Unter diesem Motto kürzlich in Emsland (Norden Deutschland) die 54. Internationale Kolping Friedenswanderung statt – auch eine vierköpfige Delegation aus Südtirol nahm daran teil.

Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde die internationale Veranstaltung eröffnet. Generalpräses Christoph Huber predigte über die Wichtigkeit von Kolping. Oft wird ihm die Frage gestellt, ob es denn nicht naiv sei, mit ein paar Ziegen die Welt retten zu wollen. Die Antwort sei nein! Denn gerade in den Krisengebieten der Ukraine und in Myanmar zeigt sich, wie wichtig der Kontakt zu den Menschen ist. Kolping bewegt – in Europa auf der ganzen Erde und vor allem in Krisenregionen. Kolping schafft es, so zu agieren, dass Hilfe bei den Menschen ankommt. Am nächsten Morgen traf man sich zuerst zum Frühstück, dann ging es zum Morgenlob und zum Hören und Meditieren des Tagesimpulses. Neu Hinzugekommene wurden begrüßt und in die „Kolping- Wander -Gemeinschaft“ aufgenommen.

Der Tagesimpuls lautete: Hoffnung- HOPE! Hoffnung ist ein Anker für uns (alle?). Für die Seefahrer ist ein Anker wichtig. Wenn es stürmt kann man sich festmachen – aber auch wenn man Pause machen will, ist ein Anker wichtig. So ein Anker ist auch Kolping. Wir fühlen uns sicher mit dem Heimathafen Kolping. Wir dürfen uns festmachen Im Glauben und wir dürfen uns festmachen für einen Glauben an den Frieden in der Welt. Nächstes Mal die Fortsetzung!

Otto von Dellemann

Vinschgau/Schlanders - Tagträume stellt sich in die Reihe jener Projekte, die Brücken schlagen und Blickwinkel verändern. Theater, das jenseits aller Worte, tief berührte und Kunstwerke, die das Menschliche nach außen tragen, durfte das Publikum am 12. Mai in der BASIS bei einem Gemeinschaftsprojekt der Lebenshilfe, der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung/ Integrierte Volkshochschule (IVHS) und

Es gibt Projekte, da ist man schlicht tief beeindruckt. Tagträume stellt sich zweifelsohne in die Reihe eben jener Projekte. Das Gemeinschaftsprojekt der Lebenshilfe, der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung/Integrierte Volkshochschule (IVHS) und BASIS Vinschgau Venosta verbindet nicht nur Theater und Ausstellung, Tagträume ist Herz und Seele, schlägt Brücken und verändert Blickwinkel.

Mit Lara Tscholl, Lisa Maria Ciobanu, Fanny Gluderer, Christian Kuntner und Sieglinde Angerer erlebte das Publikum am 12. Mai mit „Wörterfabrik“ Theater, das jenseits aller Worte, tief berührte. Denn im Land der großen Wörterfabrik ist sprechen teuer. Es gibt Wörter, die sagt man deshalb nicht oft. Im Frühling kann man sich Wörter im Ausverkauf ho-

len. Aber was macht man mit Wörtern wie Bauchredner oder Zierhase? Diejenigen, die kein Geld haben, durchsuchen den Mülleimer, aber die weggeworfenen Wörter sind wertlos. Man findet dort Wörter wie Hasenpipi. An machen Tagen fliegen die Wörter durch die Luft. Die Kinder fangen sie dann. Paul hat drei Wörter gefangen: Kirsche, Staub, Stuhl. Paul hat Marie furchtbar lieb, aber er hat kein Geld um ihr das zu sagen. Und dann hat Marie Geburtstag und er schenkt ihr die drei gefangenen Worte und lächelt sie mit all seiner Liebe an. Marie gibt ihm einen Kuss auf die Wange. Dann sagt Paul, ein Wort das er lange, sehr lange aufbewahrt gehabt hatte: Nocheinmal.

Nocheinmal wird auch die „Wörterfabrik“ aufgeführt: Nach Schlanders gibt es bei einer Tournee weitere zwölf Aufführungen. Das Projekt brachte besondere Menschen zusammen: Nadja Schwienbacher

und Ruth Kofler haben das Theater konzipiert und begleitet.

Ausgestellt waren im Rahmen von Tagträume auch jene Kunstwerke, die im Laufe der vergangenen zehn Jahre im Rahmen der Projekte „Ich + Ich“ und „Kribus Krabus“ in der BASIS entstanden sind. Isolde Veith, Jörg Hofer und Roland Parth haben die Künstler begleitet. Martin Nagel, der Leiter des Arbeitsverbundes in der Lebenshilfe betonte: Die BASIS ist eine Super Synergie mit der Lebenshilfe.“

Roland Parth erklärte einem großen Publikum, das zur Eröffnung in die BASIS gekommen war: „Kunst erfüllt keinen Zweck. In Kunst kommt einfach das Menschliche zum Ausdruck.“ Dem Menschlichen wurde auch während der Pandemie Rechnung getragen: Das Team der Lebenshilfe Vinschgau hat großartiges geleistet und die Türen immer offen gehalten.

von Angelika Ploner
18 /GESELLSCHAFT/Vinschgerwind 11-23 01.06.23
Fotos: Angelika Ploner

PR-INFO TOURISMUSGENOSSENSCHAFT NATURNS

Naturnser Almen Unplugged

Auf geht’s in die dritte Runde von „Naturnser Almen Unplugged“ am Sonntag, 11. Juni auf den Almen des Naturnser Nörderbergs: Naturnser Alm, Zetn Alm, Mausloch Alm und Tablander Alm!

Mit Familie & Freunden gemütlich von Alm zu Alm wandern oder während einer Mountainbiketour einen Stopp einlegen und dabei köstliche Südtiroler Gerichte und traditionelle alpine Volksmusik genießen! Hoch oben, fern ab von Hektik und Trubel. Das ist der Inbegriff von „Naturnser Almen Unplugged“!

Vier Almen, vier Musikgruppen, ein unvergessliches Event! Auf der Naturnser Alm spielen „Frisch g’strichn“ aus dem Pustertal, mit ihrer Ziachorgl sor-

Naturnser Alm

Zetn Alm

Mausloch Alm Tablander Alm

MUSIK UND LOKALE SPEZIALITÄTEN AUF DEN ALMEN AM NATURNSER NÖRDERBERG.

gen „Gregor & Marius“ auf der Zetn Alm und „Michael & Thomas“ auf der Mausloch Alm für ordentlich Stimmung und auf der Tablander Alm gibt die „Maschlmusig“ aus dem Pflerschtal ihre Musik zum Besten.

Erreichbar sind die Almen mit dem Shuttle ab 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr durchgehend (hin und retour) mit Start am Sportplatz Naturns bis Parkplatz Kreuzbrünnl. Von dort aus erreicht man die Zetn Alm in einer halben Stunde. Über den Almenweg weiter ostwärts erreichen Wanderer die Naturnser Alm und westwärts die Mausloch Alm und Tablander Alm. Um 9:30 Uhr fährt ein weiterer Shuttle mit Start am Sportplatz Naturns bis Parkplatz Schartegg, von wo aus die Tablander Alm in einer knap-

SO, 11.06.23

Naturnser Alm Frisch g’strichn

Zetn Alm Gregor & Marius

Mausloch Alm Michael & Thomas

Tablander Alm Maschlmusig

pen Stunde erreichbar ist. Auch die Seilbahn Aschbach kann für die Auffahrt auf den Nörderberg genutzt werden und ist der ideale Ausgangspunkt. Biker kommen bequem über die

Merano Bike Highline von Alm zu Alm.

Das Event für Naturliebhaber, Wanderfreunde, Musikbegeisterte, Sportler & Feinschmecker in Naturns!

Traditionelle alpine Volksmusik – von jungen Südtiroler Musikern neu interpretiert!

www.naturns.it

Michael & Thomas

MUSIK: ab 11.00 Uhr

GRATIS SHUTTLE: ab 9.00 - 18.00 Uhr durchgehend

Sportplatz Naturns – Kreuzbrünnl hin und retour um 9.30 Uhr Sportplatz Naturns – Schartegg mit Anmeldung unter 0473 666077 (bis Samstag 17.00 Uhr)

Maschlmusig

01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /PR-INFO/ 19
Frisch g’strichn Gregor & Marius

Stilfs

Erstmals ein Tag der Vereine

Simone Platzer erstmals den „Tag der Vereine“ organisiert. Am 21. Mai lockten Informationsstände und beste kulinarische Verpflegung zahlreiche Interessierte aus allen Fraktionen an. In dieser gebündelten Form war es auf dem Sportplatz von Stilfs einfach, sich einen Überblick über die Vereinstätigkeiten zu verschaffen. Dazu gab

Latsch/Welt-Hypertonie-Tag

es Anschauungsmaterial für jede Altersklasse, was auch die vielen Kinder genossen. Eine besondere Attraktion war die 32 m hohe Drehleiter des Bezirksfeuerwehrverbandes Obervinschgau. Auch

das Kasperltheater der Theatergruppe machte sichtlich Spaß. Mit diesem geselligen Auftritt hoffen die Vereine, eventuellen Nachwuchssorgen entgegen gewirkt zu haben. Außerdem wur-

Kampagne gegen Bluthochdruck

DieWeltgesundheitsorganisation stuft Bluthochdruck als eine der größten globalen Gesundheitsgefahren ein. Welt weit leiden 1 bis 1,5 Milliarden Menschen an einem zu hohen

Blutdruck. Deshalb finden jedes Jahr am 17. Mai, dem WeltHypertonie-Tag, Kampagnen zur Sensibilisierung gegenschgau wurden beim Markttag

de ein Zeichen gesetzt, wie sehr die ehrenamtlichen Zusammenschlüsse die Dörfer beleben und wie wertvoll sie für die Gemeinschaft sind.

Am 19. Mai gab es in Latsch beim Wochenmarkt eine Sensibilisierungskampagne gegen Bluthochdruck, organisiert vom Weißen Kreuz Schlanders in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Schlanders, der ital. Gesellschaft gegen Hypertonie SIIA und der Eurac Bozen

in Latsch, am Freitag, den 19. Mai Blutdruckmessungen von 9 bis 12 Uhr durchgeführt und außerdem wurde über das Thema informiert. Organisiert wurde die Aktion vom Weißen Kreuz Schlanders in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Schlanders, der italienischen Gesellschaft gegen Hypertonie SIIA und der Chris Studie bzw. Eurac Bozen. Stefano Barolo, Krankenhausarzt in Schlanders, erklärte, dass rund 30 % der Erwachsenen davon betroffen sind und rund 35 % nicht wissen, dass ihr Blutdruck zu hoch ist. Der Blutdruck gilt als erhöht, wenn der systolische Wert über 140 liegt, der diastolische über 90. Erhöhter Blutdruck ist Ausgangspunkt für kardiologische Erkrankungen. Ein dau-

erhaft erhöhter Blutdruck kann Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenschäden begünstigen. Dabei gilt: Je höher der Blutdruck, desto größer das Erkrankungsrisiko. Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung, gesunder Ernährung und wenig Stress kann den Blutdruck senken. Außerdem sollte man Übergewicht vermeiden, wenig Alkohol trinken und auf das Rauchen verzichten. Wichtig ist es wenig Salz einzunehmen und auch „versteckte“ Salze, die in vielen Nahrungsmitteln wie Speck und Wurst enthalten sind, zu vermeiden bzw. unter Kontrolle zu halten. Um den Blutdruck zu kontrollieren, sollte man regelmäßig Blutdruckmessungen vornehmen. (hzg)

20 /GESELLSCHAFT/Vinschgerwind 11-23 01.06.23
Die Initiatorinnen v. l. Lisa Kanestrin, Simone Platzer und Petra Platzer hatten die Vereine zuerst an einen Tisch und dann für ein Fest auf den Sportplatz geholt; FF Sulden und Stilfs; Stilzer Webnetz; unten v. l.: WK Sulden und s’Lorgagassl Fotos: Maria Raffeiner Foto: Heinrich Zoderer

Buchbesprechung

Eifriges Kitten

Miku Sophie Kühmel: Kintsugi.

Roman. Fischer: 2021. 304 S.

Ein Ferienhaus am See, ein schwules Paar, zwei Vertraute zu Besuch. Das Setting ist beschaulich, lässt aufatmen, die Zeit dehnt sich. Kühmel gestaltet ihr Debüt anschmiegsam, einer aufregenden Erzähltechnik folgend: Alle vier kommen zu Wort. Obwohl sie selbstgefällig um sich rotieren, besinnen sie sich aufeinander. Sie geben den Lesenden ein vierfaches Bild von sich und ihrer engen Verbindung. Damit erzeugt die Autorin Hochspannung. Lässt lange wabern, verschiebt geduldig die Puzzlestücke. Beseelt und mitunter brachial peinigen sich Max und Reik, ihr Freund Tonio und dessen Tochter Pega im Dunst von Cognac und Grüntee. Vatergefühle, Besitz, Freiheit, Enttäuschung und prickelnde Begierde lassen sie aufeinander zu treiben, gibt es den unausweichlichen Knall? Welche Gewalt kann sie in Stücke reißen? Kintsugi ist wie die Kapiteltitel japanisch und umschreibt das Kunsthandwerk, zerbrochenes Porzellan mit Gold zu reparieren. Wer in dieses Buch hineinfindet, wird bald eingeschnürt durch die konfliktreiche Liebe der vier. Man kittet, doch die Bruchstellen sind nicht zu verdecken. Sie werten auf, nicht ab. Ein selten hingebungsvoll erzählter Roman, durch den auch die Abwesenden und das Unausgesprochene schimmern. Wie Kire, das japanische Konzept für den belebenden Schnitt, der teilt, eint, reiht. Für jene, die eine besondere Lektüre suchen.

Stilfs

ARUNDA - Menschenbilder berühren

Die Stilfer Seniorinnen und Senioren freuten sich über den Besuch der Vinschgerwind Redakteurin Magdalena Dietl Sapelza. Auf Einladung von Walburg Tschenett, der Leiterin der „Öffentlichen Bibliothek Stilfs“ und der Vorsitzenden der KVW-Ortsgruppe Charlotte Holzer war sie Anfang Mai nach Stilfs gekommen, um aus den beiden im ARUNDA-Verlag erschienenen Publikationen „Menschenbilder“ (erschienen 2021) und „Magdalenas Menschenbilder“ (erschienen 2022) vorzulesen. Die im Zeitraum 2005 bis 2021 von der Radakteurin gesammelten Lebensgeschichten von Menschen aus dem Vinschgau, geschrieben für die Bezirkszeitung „Vinschgerwind“, berührten die Zuhörerinnen und Zuhörer. Viele geschilderten Begebenheiten erinnerten sie an ihre eigenen Lebenserfahrungen, an ihre

Die Verantwortlichen der KVW Ortsgruppe Stilfs laden die Seniorinnen und Senioren des Ortes einmal im Monat zu einem

geselligen Nachmittag ein. Im hellen Raum des Vereinshauses „hoangortn“ sie und erzählen sich Neuigkeiten, sie spielen Karten und genießen Kaffee undten die KVW-Mitarbeiterinnen einen Nachmittag gemeinsam mit den Verantwortlichen der „Öffentlichen Bibliothek Stilfs“.

Einladung zur traditionellen Wallfahrt

AmSamstag, den 24. Juni 2023 findet die traditionelle Wallfahrt von St. Martin im Kofel nach Unser Frau in Schnals statt. Im Namen der Bürger von St. Martin wird dieser Termin bekannt gegeben, damit sich jeder und jede Interessierte diesen Termin vormerken kann. Eingeladen sind all jene, die Andacht, einen Rosenkranz, gutes Schuhwerk und Grundkondition mitbringen.

Die Wallfahrt, Start 8.30 Uhr,

(mit der Bahn erreichbar) über das Niederjöchl zur Penauder Alm (kleine Stärkung) bis nach Unser Frau (Ankunft ca. 19.00 Uhr), wo die Wallfahrt mit einer Abendmesse abgeschlossen wird. Für die Rückkehr steht ein Bus bereit.

Heuer wird der Amateurfilmer Verein Vinschgau die Wallfahrt begleiten und filmisch dokumentieren.

Die Bittgänger dürfen sich heuer auch darüber freuen, dass der Bischofssekretär Hochwürden Michael Horrer die Wallfahrt

am Nachmittag ab der Penauder Alm mitbegleiten wird. Michael Horrer wird mit dem Zelebrieren der hl. Abendmesse in Unser Frau die traditionelle Wallfahrt würdig abschließen.

Bei unseren Vätern diente die Wallfahrt zur Abwendung vor allem von Naturkatastrophen verbunden mit der Bitte um eine gute Ernte. Heute dient die Wallfahrt unter anderem auch zur Danksagung an den eigenen Schutzengel und gleichzeitig als Bitte um weiteren Beistand vor allem bei der harten und gefährlichen Arbeit am Berg. Darüber hinaus kann jeder in das Rosenkranzgebet seine Anliegen einschließen. Sollten die Witterungsbedingungen die Wallfahrt am 24. Juni nicht zulassen, wird die Wallfahrt verschoben.

Aktuelle Informationen finden Sie auf der facebook-Seite von Werner Perkmann. Foto:

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St. Martin im Kofel/Unser Frau
„Wind“-Archiv
v. l. Charlotte Holzer (KVW), Magdalena Dietl Sapelza (Autorin Menschenbilder), Walburg Tschenett (Öffentliche Bibliothek Stilfs) Foto: „Wind“-Archiv

Vinschgau

Bestplatzierte der Mathematik-Olympiade prämiert

Jonas Bochet aus St. Valentin a. H. heißt der Sieger der 17. Vinschger Mathematikolympiade. Der zweite Platz geht an Adrian Pinggera aus Glurns, der dritte an Daniel Kapeller aus Schlanders. Die Schlussfeier samt Prämierung der begabtesten Mathematiker unter den Mittelschul-Abgängern fand am 22. Mai im Kulturhaus in Schlanders statt. Der Rückblick - moderiert von Stefan Ganterer, dem Direktor der MS Latsch - ehrte jene, die vor 17 Jahren die Mathematikolympiade initiiert und die Idee von Gallus Kuenrath umgesetzt haben: Hermann Schönthaler, Christian Köllemann und Waltraud Folie. Vor allem Christian Köllemann hat die MathematikOlympiade jahrelang geleitet und maßgeblich dazu beigetragen, dass diese eine südtirolweit einzigartige Talentförderung und gleichzeitig ein tolles

Vinschger Mittelschulen ist. Insgesamt knobelten heuer 59 Drittklässler der Mittelschulen zwischen Plaus und Reschen an den Mathematik-Aufgaben, die von den Mathematik-Lehrpersonen der verschiedenen Schulsprengel eingereicht und in einem zweiten Moment ausgewählt worden waren. Drei Musikstücke, dargeboten von

THEATERVEREIN SCHLANDERS

Unter dem nicht ganz zufällig gewählten Titel ‚Auf los geht’s los!‘ versammeln sich neun, von einer lockeren Rahmenhandlung zusammengehaltene, durchwegs witzige Sketches aus dem Laptop von Günther Vanzo. Die Rahmenhandlung: Sechs unerschrockene Theaterbegeisterte treffen sich auf der Bühne, um - wie es im Text heißt - freihändig Theater zu spielen.

Da geht es dann recht turbulent zu: Gestandene Frauen verwandeln sich in zweifelhafte Damen oder aber in mehr oder weniger seriöse Herren. Eine Stallmagd, die ihren herzensguten Polderl beweint, tritt ebenso auf wie die Operndiva aus Moldawien, dieweil ihr sensibler Hausangestellter das nicht aushält - auf ihrem eigenen Klo nicht jodeln darf und deshalb in die Badewanne ausweicht. Da wird auf offener Bühne eine schrille Berlinerin aus dem Stegreifhut gezaubert gleichwie ein lebens-müder Graf, der sich selbst auf ungewöhnliche Art und Weise ins Jenseits bringt. Romeo und Giulia dürfen nicht fehlen. Und die Jungbauernwachküsserin aus dem vorigen Jahrhundert führt uns vor, wie sie in der digitalen Jetztzeit ankommt. Nebenher gibt’s noch ein paar blamierte Liebhaber und geprellte Freier. Nicht zu vergessen die Schlafmütze, die sich, wenn Not am Mann ist, im Handumdrehen in einen passablen Fra Lorenzo verwandelt. Wir von der Schrägen Bühne wünschen unserem lieben Publikum eine gute Unterhaltung!

nina Fill, Maria Moriggl und Alissa Rieger unter der Leitung von Dietmar Rainer, hielten den Spannungsbogen bis zum Schluss.

Tolle Anerkennungspreise gab es zu gewinnen, gesponsert von vielen Betrieben, denen die Talentförderung von Jugendlichen am Herzen liegt, allen voran den Raiffeisenkas-

Die 15 Bestplatzierten der diesjährigen Mathematik-Olympiade (zwei davon fehlten) bei der Prämierung im Kulturhaus Schlanders

sen des Vinschgaus. Das Buffet von Cafe’ Kostbar in Morter war nicht nur optisch eine Augenweide, sondern ein Genuss für alle, die zur Schlussfeier gekommen waren und den Mathematik-Talenten die Ehre erwiesen, darunter auch Hansjörg Unterfrauner von der Bildungsdirektion und Michael Grasser, Raika-Direktor in Schlanders. (ap)

01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /GESELLSCHAFT/ 23
Auf los geht’s los
Foto: Angelika Ploner

Prad am Stilfserjoch

Finissage Planet Drums

Diegut besuchte Finissage am Freitag, 5. Mai stellte den krönenden Abschluss eines spannenden Ausstellungsmonats dar, denn im April beherbergte die Bibliothek Prad - erstmalig im Vinschgau - die Ausstellungsreihe Planet Drums der Künstlerin Barbara Seeber.

Die Planet Drum ist ein kunstvolles Perkussionsinstrument, das 2011 von der Künstlerin Barbara Seeber aus Pichl Gsies, entwickelt wurde. Auf diesen Tontrommeln können unterschiedlichste Bodysounds erzeugt werden. Das Instrument spielt sich ähnlich wie das afrikanische Udu oder die indische Ghatam. Jede Planet Drum ist ein Einzelstück und einmalig im Klang.

In die Planet Drums der aktuellen Ausstellungsreihe wurden in die Oberfläche der Instrumente Textausschnitte von Südtiroler Autorinnen und Autoren aller drei Sprachgrup-

pen eingefügt. So verbindet die Künstlerin Barbara Seeber die bildende Kunst mit der Literatur und der Musik. Von Hand ge-

formt und mit einem speziellen Verfahren gebrannt werden die Tontrommeln im gemeinsamen Atelier in Gsies, in dem auch ihr

Mann, der bekannte Künstler Luis Seiwald tüftelt, töpfert und malt.

Musikalisch gestaltet und getragen wurde die Finissage von David Frank und Marc Perin. Der Gitarrist Marc Perin aus Taisten, Hochpustertal und der aus dem Obervinschgau, Glurns, stammende David Frank auf seiner Steirischen Harmonika erzeugten Klangbilder die den Anwesenden einen außergewöhnlichen musikalischen Abend bereiteten. Zudem spielte Marc Perin einige Stücke auch auf einer Planet Drum –und das mit Passion.

Abgerundet wurde die gelungene Finissage durch einen kleinen Umtrunk. Nach einem Monat Verweildauer in der Bibiothek Prad setzen die Planet Drums nun ihre Wanderschaft fort und ziehen weiter nach Schlanders in die Mittelpunkt Bibilothek Schlandersburg.

Daniela Kobler für den BA Prad

23. Schweizer Mühlentag im Muglin Mall

AmSchweizer Mühlentag

öffnen die Mühlen in der ganzen Schweiz jedes Jahr ihre Tore für BesucherInnen. Das diesjährige Motto „Strom können wir auch“ ist aktueller denn je und passend zur weltweiten Problematik der Stromversorgung.

Im Muglin Mall referierte am Samstag, 20 Mai, der Autor des Buches „Geschichte der Elektrifizierung im Val Müstair“, Thomas Pitsch, geboren in Tschierv, zum Thema „von der Wasserkraft zur Turbine“. Rund 40 ZuhörerInnen folgten im

Gesellschaftsraum der Mühle seinen Ausführungen. Faszinierend, zu verfolgen, wie sich das Verhalten der Menschen im Umgang mit der Elektrizität in Jahrhunderten änderte. Waren es früher die zahlreichen Wasserräder im ganzen Tal, welche die Motoren am Laufen hielten, sind es heute die Turbinen des Elektrizitätswerks in Sta. Maria. Dabei dürfen wir im Val Müstair stolz sein, dass der Rombach der einzige Haupttalfluss der Schweiz ist, der nicht zur Stromerzeugung genutzt wird. Trotzdem kann sich die Bevölkerung, der Tourismus, das Gewerbe und die Industrie auf eine zuverlässige und leistungsfähige Stromversorgung im Tal verlassen.

Das Gebäude der Muglin Mall ist 350 Jahre alt. Die Mühle darf sich rühmen, das älteste funktionstüchtige Mühlewerk

der Schweiz zu sein. Zwei tiefschlächtige Wasserräder treiben Mühle und Stampfe an. Dabei wird, wie bei Bergmühlen üblich, die lebendige Kraft des nahen Bergbaches Muraunzina genutzt, um die Räder am Laufen zu halten. Ist das Wasser im Bergbach rar, laufen die Räder nicht. Laufen die Räder nicht, kann nicht gemahlen werden. Das Wasser ist das Lebenselixier der Mühle.

Die Sommersaison 2023 im Muglin Mall beginnt am 1. Juni und endet am 19. Oktober. Führungen werden am Dienstag und Donnerstag um 16.30 Uhr angeboten.

Vom 4. Juli bis 19. Oktober kann die Mühle zudem am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 14.00 – 16.00 Uhr frei besichtigt werden.

Annelise Albertin

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Sta. Maria Tumasch Pitsch, Zuhörerschaft in der Muglin Mall Die gut besuchte Finissage „Plaet Drums“ mit und Marc Perin (Gitarre und Planet drum), Barbara Seeber und David Frank
Fotos: Annelise Albertin
Fotos: „Wind“-Archiv

Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.

Fotoausstellung

Zu den Kasernen „Petiti di Roreto“/Glurns und „Wackernell“ /Mals und fotografische Erinnerungen zum Btg. Alpini Tirano

Am 03. Juni von 18.00 bis 21.00 Uhr

Am 04. Juni von 11.00 bis 15.30 Uhr

Im Rathaus Glurns / Parterre

Konzert im Pavillion

des alpinen Musikkorps „LA BALDORIA“

Am 03. Juni um 20.30 Uhr beim Festareal „Glurns Festival“

Filmvorführung

„Bunker, zwischen militärischer Architektur und kostumierter Kunst“ (in ital. Sprache) „Bunker, tra architettura militare ed arte del mascheramento“

Am 03. Juni um 21.30 Uhr beim Festareal „Glurns Festival“ Speis und Trank auf dem Festareal

Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars

Bildungsausschuss Kastelbell - Tschars

Bildungsausschuss Kastelbell - Tschars

Bildungsausschuss Latsch

Latscher Kulturtage 2023

Samstag, 3. Juni, von 8.30 bis 12.00 Uhr, Lacusplatz: „Faires & regionales Frühstück“ Weltladen

Donnerstag, 8. Juni, 20.00 Uhr, Fraktionssaal im CulturForum

„Sexualität“, Vortrag mit Elisabeth Hickmann Anmeldung unter 333/333620133 oder über kfs.latsch@gmail.com Familienverband

Freitag, 9. oder Sonntag, 11. Juni (je nach Witterung) Konzert: „Aluna“ musiziert ab 19.00 Uhr im Garten der Sinne

Vinzenzkonferenz, Annabergheim

Sonntag, 11. Juni, ab 11.00 Uhr am Kirchplatz Glückwunsch: „250 Jahre Bürgerkapelle Latsch“ Bildungsausschuss Latsch

Bildungsausschuss Schlanders

Der BA Schlanders und die Eigenverwaltung der Fraktion Göflan laden ein zur Filmpremiere

Kilian Weithaler zeigt uns die Welt der...

Bildungsausschuss Kastelbell - Tschars

Kilian Weithaler zeigt uns die Welt der...

Erinnerungen an damals: Göflaner Zeitzeugen erzählen

Freitag, 09.06.2023, 19:30 Uhr, Göflan - Grundschule/Turnhalle –

NUDELN, NUDELN, NUDELN

Kilian Weithaler zeigt uns die Welt der...

NUDELN, NUDELN,

NUDELN

NUDELN, NUDELN, NUDELN

Bildungsausschuss Laas/Eyrs/Tschengls/Tanas/Allitz

WEIBERKREMPL

SecondHand, Vintage, Krims Krams

Samstag, 10.06.2023, 14 – 18 Uhr

Fraktionsplatz Eyrs, unterhalb des Sportplatzes

Stellplatz-Reservierung: 347 9439081 (Sarah)

Entdecke mit Kilian die Vielfalt der Nudelwelt. Lerne, wie du drei verschiedene Nudelteige herstellst. Verleihe ihnen Formen wie Tagliatelle, Ravioli oder Farfalle. Erweitere dein kulinarisches Repertoire und beeindrucke deine Gäste mit selbstgemachten, köstlichen Nudelgerichten.

Entdecke mit Kilian die Vielfalt der Nudelwelt. Lerne, wie du drei verschiedene Nudelteige herstellst. Verleihe ihnen Formen wie Tagliatelle, Ravioli oder Farfalle. Erweitere dein kulinarisches Repertoire und beeindrucke deine Gäste mit selbstgemachten, köstlichen Nudelgerichten.

Entdecke mit Kilian die Vielfalt der Nudelwelt. Lerne, wie du drei verschiedene Nudelteige herstellst. Verleihe ihnen Formen wie Tagliatelle, Ravioli oder Farfalle. Erweitere dein kulinarisches Repertoire und beeindrucke deine Gäste mit selbstgemachten, köstlichen Nudelgerichten.

Mittwoch, 07. Juni 2023

Mittwoch, 07. Juni 2023

um 19.00 Uhr

Erfrischende Getränke, tolle Snacks und feiner Sound mit Robins’Huat

Bildungsausschuss Prad

um 19.00 Uhr

Mittwoch, 07. Juni 2023

im J. Maschler Haus Tschars

Die Filmfreunde Prad/Stilfs zeigen in Zusammenarbeit mit dem BA und Pfarrgemeinderat Prad

um 19.00 Uhr

im J. Maschler Haus Tschars

Kosten: 15€

Kosten: 15€

im J. Maschler Haus Tschars

Pfarrer Hilpold Rudolf

Anmeldung unter:

Anmeldung unter:

Kosten: 15€

388 93 69 048 (Helga Pircher) (Auch über Whatsapp)

„Die Prader Jahre“ - Erinnerungen in Bildern - Teil 1

388 93 69 048 (Helga Pircher) (Auch über Whatsapp)

Anmeldung unter:

388 93 69 048 (Helga Pircher) (Auch über Whatsapp)

VOM ICH ZUM WIR

VOM ICH ZUM WIR

Freitag, den 16.06.2023, 19.30 Uhr, „Aquaprad“ - Eintritt frei

01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /BILDUNGSZUG/ 25 BILDUNGSAUSSCHÜSSE VINSCHGAU GRAUN MALS GLURNS/TAUFERS I. M. SCHLUDERNS PRAD LAAS STILFS KORTSCH SCHLANDERS GOLDRAIN/MORTER LATSCH MARTELL TARSCH KASTELBELL/TSCHARS Bezirksservice Bildungsausschüsse Vinschgau Bahnhof Spondinig 1 | 39026 Prad a. Stj. | Tel. 348 7651492 Ludwig Fabi bezirksservice.vinschgau@gwr.it | www.provinz.bz.it/weiterbildung/dorf jetzt auch auf www.facebook.com/ vinschger.bildungszug
VOM ICH ZUM WIR

JT “fResch” Resch

Fr. 15.45 – 19:15 Uhr

Sa. 19.00 - 22.00 Uhr

JT “Juze Hoad” St. Valentin

Mi. 15.45 – 19:15 Uhr

Fr. 19.30 - 22.00 Uhr

JT Burgeis

Mi. 15:00 – 19:00 Uhr

Fr. 17:00 – 22:00 Uhr

Sa. 17:00 – 22:00 Uhr

JZ “JuMa” Mals

Di. 16:00 – 20:00 Uhr

Mi. 16:00 – 20:00 Uhr

Do. 16:00 – 20:00 Uhr

Fr. 16:00 – 22:00 Uhr

Sa. 15:00 – 21:00 Uhr

JT “Citytreff” Glurns

Di. 16:00 – 20:00 Uhr

Do. 17:00 – 21:00 Uhr

Fr. 18:00 – 22:00 Uhr

JT “Revoluzer” Taufers

Ab 10.09.22 wieder nach Monatsplan

Fr. 19:00 – 22:00 Uhr

Sa. 19:00 – 22:00 Uhr

JH “Phönix” Schluderns

Mi. 17:00 – 20:00 Uhr

Do. 16:00 – 20:00 Uhr

Fr. 18:00 – 22:00 Uhr

Sa. 18:00 – 22:00 Uhr

Mädchentreff Mi. 15:00 – 17:00 Uhr

JT “Ju!P” Prad

Do. 16:00 – 21:00 Uhr

Fr. 16:00 – 22:00 Uhr

Sa. 16:00 – 22:00 Uhr

JT “Chillhouse” Stilfs

ÖZ durch Vorstand

Jeden Samstag von 16:00 – 19:00 Uhr

JT “JuTsche” Tschengls

Mi. 17:30 – 20:30 Uhr

Fr. 18:00 – 21:00 Uhr

JT “La:Ma” Laas

Di. 16:00 – 20:00 Uhr

Mi. 16:00 – 20:00 Uhr

Do. 16:00 – 20:00 Uhr

Fr. 16:00 – 22:00 Uhr

Sa. 15:00 – 23:00 Uhr

JZ “Freiraum” Schlanders

Di. 16:00 – 20:00 Uhr

Mi. 16:00 – 20:00 Uhr

Do. 16:00 – 20:00 Uhr

Fr. 16:00 – 23:00 Uhr

Sa. 16:00 – 23:00 Uhr

JR “Check In” Goldrain

Mi. 15:00 – 17:00 Uhr

JZ “Green Turtle” Latsch

Di. 15:00 – 20:00 Uhr

Mi. 15:00 – 20:00 Uhr

Do. 15:00 – 20:00 Uhr

Fr. 15:00 – 21:00 Uhr

Sa. 15:00 – 20:00 Uhr

JC “Taifun” Martell

Sa. 16:00 – 22:00 Uhr

JT Tarsch

Mi. 18:00 – 20:00 Uhr

JT “All In” Kastelbell/Tschars

Mi. 15:00 – 20:00 Uhr (Tschars)

Do. 15:00 – 20:00 Uhr (Tschars)

Fr. 16:00 – 21:00 Uhr (Kastelbell)

Sa. 16:00 – 21:00 Uhr (Kastelbell)

JT “Time Out” Schnals

Mi. 14.00 - 19.00 Uhr

Fr. 14.00 - 21.00 Uhr

JZ “JuZe” Naturns

Mo. 15:00 – 21:00 Uhr

Mi. 15:00 – 21:00 Uhr

Do. 15:00 – 21:00 Uhr

Fr. 15:00 – 21:00 Uhr

Sa. 15:00 – 19:00 Uhr

JT “Kosmo” Plaus

Mi. 15:00 – 19:00 Uhr

Do. 15:00 – 19:00 Uhr

Fr. 15:00 – 20:00 Uhr

fResch Sprecherinnen tischen auf – Rezepte satt

Jugendtreff fResch Reschen

JuZe Turnier

Jugendzentrum Freiraum Schlanders

Am Samstag 10.06.23 wird im Jugendzentrum Freiraum ab 18 Uhr ein Turnier organisiert. Die Teilnehmer müssen ihr Können beim Billiard, Calcetto, Tischtennis und Dart unter Beweis stellen und sich gegen die anderen Teilnehmer durchsetzen. Der/Die Beste in allen Spielen gewinnt. Interessierte können sich im Jugendzen-

Ende Mai drehte sich alles um Rezepte im Jugendtreff fResch Reschen:

Die fResch Sprecherinnen Anna–Lena und Mia servierten den eingeladenen Gästen ein perfektes Menü und das Team vom fResch arbeitete einen Rezepte–Kalender aus. Nach langer Planungsphase präsentierten die beiden Hobbyköchinnen ein kulinarisches Menü der Extraklasse. Mia und Anna–Lena orientierten sich am Thema Brasilien und der USA, was man an Tischdekoration und Speisenauswahl feststellen konnte. Auch die Einladungskarten, welche vorher verschickt wurden, drehten sich um den amerikanischen Kontinent. Die Karten stellte Tarja her, die die dritte fResch Sprecherin ist. Leider hatte sie sich verletzt und konnte nicht am Dinner teilnehmen. Mit der Einladung zum Dinner bedankten sich die Teenager bei verschiedenen Personen und deren positivem Zutun und der ertragreichen Zusammenarbeit mit dem Jugendtreff. Stolz sein kann das fResch Team auch über die Rezepte–Kalender, welche in Eigenregie von Jugendlichen, Begleitpersonen und Jugendarbeiterin erarbeitet wurden. Dieser Kalender umfasst zwölf erprobte fResch Rezepte, welche nachgekocht und ausprobiert werden können. Der Kalender ist jahresunabhängig und auch zum Eintragen von Geburtstagen und anderen speziellen Vorkommnissen geeignet. Interessierte können ihn ab sofort im Treff oder bei Dorfaktionen mit dem Jugendtreff erwerben.

26 /JUGEND/
Vinschgerwind 11-23 01.06.23

1. Aufstiegsanlage in Partschins

2. Nachname Vinschger Weinpionier aus Vetzan – Oswald

3. Besonderheit auf Maseben in Langtaufers

4. Der honigsüße Schneewittchen-Apfel aus dem Vinschgau

5. Naturnser Hausberg

6. Haus der Lebenshilfe Vinschgau

7. Vinschaus einziges Bildungshaus steht in

8. Der größte Arbeitgeber im Vinschgau

9. Restaurant an der Bergstation am Watles

10. Ehemalige Rennrodlerin Laas – Nachname

11. Winterausgabe des Vinschgerwind

12. Kurzform Jugendtheater Vinschgau

13. Fraktion von Naturns

14. Seitental am Reschenpass

15. Direktor der VIP – Nachname

16. Höchstgelegener Kornhof Europas im Vinschgau

17. Fundstelle Ötzi

18. Kleine handwerkliche Kaffeerösterei im Vinschgau

19. Archäologisches Freilichtmuseum im Schnalstal

20. Ausflugsschiff auf dem Reschensee

LÖSUNGSWORT:

„Waalschell“ ist das Lösungswort des letzten Rätsels - das Frühstück im Hotel Rössl gewinnt Rita Wolf aus Allitz. Der Gutschein dafür ist abholbereit in der Redaktion, Dantestr. 4 in Schlanders. Herzlichen Glückwunsch!

Senden Sie das Lösungswort an: redaktion@vinschgerwind.it Es gibt EIN FRÜHSTÜCK FÜR ZWEI

PERSONEN zu gewinnen. Spendiert hat diesen Preis das HOTEL RÖSSL IN RABLAND. Vielen Dank! Einsendeschluss: 12.06.2023, 10:00 Uhr

1. Aufstiegsanlage 2. Nachname 3. Besonderheit 4. Der honigsüße 5. Naturnser 6. Haus der 7. Vinschaus 8. Der größte 9. Restaurant 10. Ehemalige 11. Winterausgabe 12. Kurzform 13. Fraktion 14. Seitental 15. Direktor 16. Höchstgelegener 17. Fundstelle 18. Kleine 19. Archäologisches 20. Ausflugsschiff ▸11 ▸4 2 ▾19 3 4 ▸16 9 10 16 ▾2 ▸10 ▸8 ▸5 15 11 ▸20 ▾7 ▾15 7 ▾1 1 ▾14 ▸17 14 12 8 ▾3 ▾12 13 ▸9 ▾13 6 ▾6 5 ▾18 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /RÄTSEL-WIND/ 27
▸11 ▸4 2 ▾19 4 ▸10 ▸5 15 11 ▸20 ▾7 ▾15 7 ▾1 1 ▾14 ▸17 14 12 8 ▾3 13 ▸9 6 ▾6 5 ▾18 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Transzendenz

Blick vom über 3304 Meter hohen, einstmals vergletscherten Gipfel der Laaser Spitze auf die Südseite der Jennwand. Überall wird Johannes der Täufer als Wasserpatron verehrt. Der Name "Hanswand" wird aus dem Rätoromanischen abgeleitet, aus Jan für Hans wird Jenn.

Die Laaser Spitze wurde früher auch "Orgelspitze" genannt; darin steckte noch der alte Name für "Orken". Als "Norggen" oder „Nörggelen“ tummeln sie sich auf unseren Bergen, sind ungemütliche, tückische Berggeister, die sich polternd und krachend auf die Menschen stürzen.

Transzendieren bedeutet wörtlich "Übersteigen". Zeit wird sichtbar und übersteigt unser gewohntes Denken. Gemeint ist auch der Übergang von Gesteinsschichten verschiedenen Alters. Sofort werden Theorien über den Lauf der Weltgeschichte aufgestellt.

Auf der Laaser Spitze habe ich mich mit dem Gianni über den Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner unterhalten. Wird bei ihm die Frage nach dem Jenseits gestellt?

Nebenbei erzählt der Reinhold, dass er sich beim Berggehen ständig von einem Du begleitet fühlt. Wie von einem Schutzengel.

Das Übersteigen, also die Transzendenz, ist die Seele dieser Überwelt. Das Überwinden der Höhenmeter verändert das Denken.

Während der Reinhold mit der Besteigung aller Achttausender unterwegs war, besorgte Siegfried de Rachewiltz zusammen mit der ARUNDA eine gewaltige "Blockarbeit". Mit dem Buch "Flickwerk" entstand auf 340 Seiten eine Pyramide mit Aufgefundenem und Wiederverwertetem. Das reicht vom Wasserblech bis zu den wärmenden Fäustlingen aus dem Ersten Weltkrieg.

Gianni Bodinis erstaunliche Fotos habe ich als "theologische Augenblicke" bezeichnet. Theologisch, weil dem Fotografen die Sonne als oberste Gottheit gilt. Weil das Licht auch auf die weibliche Mondgöttin fällt, wird er zusätzlich zum Priester der Mondgöttin. Im "Augenblick" ist sowohl das schöne Bild als auch das Klicken der Fotokamera enthalten.

Das Liebespaar Claudia und Gianni flüchtete vor Jahrzehnten aus der Millionenstadt Mailand und zog nach Martell, in eine alte Mühle. Auch das ist Transzendenz. Hier auf dem Land gibt es noch Natur und vor allem Wasser! Seitdem durchforstet der Gianni die bäuerliche Kultur und zeigt den Bergbauern mit Lichtbildern den Reichtum unserer Heimat.

Der Reinhold Messner spürt beim Berggehen im Rücken einen Begleiter, ein Du. Das erinnert an die Philosophie von Ferdinand Ebner und Martin Buber; ein Katholik und ein Jude treffen sich mit dem gleichen Anliegen: Begegnung im Du.

Dazu gehören ebenfallls die beiden DuSucher Gottfried Masoner und der "Bettelmaler" Alois Kuperion, denen die ARUNDA ein ganzes Buch gewidmet hat. Auf Anregung vieler Freunde wie Paul Preims, Roland Kristanell, Norbert Florineth, Inge und Michael Höllrigl und vieler anderer.

Matteo, der Sohn von Claudia und Gianni, der Cellist, streicht mit dem Bogen über die Saiten seines Instrumentes. Musik ist die schönste Transzendenz. Es klingt sanft und schmeichelnd, sonnenbeschienen. Wie das Licht auf dem Bergrücken zwischen Laaser Spitze und Jennwand.

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Glurns

Anerkennung für Chorleiter Martin Moriggl

DieÜberraschung für den Chorleiter Martin Moriggl am Kirchweihfest in Glurns ist gelungen. Am Ende des Gottesdienstes, der zu Ehren des heiligen Pankratius in der Pfarrkirche von gefeiert worden war, bat Christoph Anstein den Chorleiter Martin vom Chorraum in den Altarraum . Dort würdigte er ihn mit einer Laudatio und blickte auf dessen wertvolle Tätigkeit im Dienste der Gemeinschaft zurück.

Martin Moriggl stand vor 25 Jahren in Glurns zum ersten Mal als Chorleiter vor seinen Sängerinnen und Sängern. Mit ihnen gestaltete er seither mit großem Einsatz und großer Begeisterung unzählige musikalische abwechslungsreiche und liturgisch passende Gottesdienste, Passionsandachten, Adventsingen. „25 Mal Advent, 25 Mal Weihnachten, 25 Mal Ostern, du warst stets da“,

Schlanders/Steiermark

und traurige Ereignisse und ist bereit weiterzumachen. Martin singt mit Kindern und Jugendlichen organisiert und dirigiert auch weltliche Auftritte bei den unterschiedlichsten kulturellen Veranstaltungen in der Stadt

du unzählige Stunden inve stiert, bei der Suche nach passender Literatur, bei Organisation und Proben. Immer wieder bringst du dein musikalisches Talent ein, zu unserer Freude und zum Lobe Gottes. Und

das alles machst du ehrenamtlich – absolut keine Selbstverständlichkeit in unserer Zeit“, betonte Anstein. „Was wäre das kirchenmusikalische Leben ohne dich!“, diese Frage ist ein Lob zugleich.

Anschließend überreichte ihm der Bezirksvertreter im Verband Südtiroler Kirchenchöre, Lukas Punter, die Ehrenurkunde für seinen 25-jährigen Einsatz. Pfarrer Werner Mair gratulierte und dankte ihm ebenfalls. Er nutzte die Gelegenheit auch der Mesner Familie Asper ein „herzliches Vergelt’s Gott“ zu sagen. Seit 100 Jahren leisten die Familienmitglieder die Mesnerdienste in Glurns.

Martin wurde anschließend vor der Kirche von Gernot Niederfriniger mit einem Ständchen bedacht. Dann gingen alle ins „Kulturcafe‘ Salina“, wo Kirchtag gefeiert wurde. (mds)

Schulpartnerschaft Schlanders – Birkfeld

Bereits zum fünften Mal trafen sich Schüler:innen der Mittelschule Schlanders mit Schüler:innen der Mittelschule Birkfeld aus der Oststeiermark. Was 2005 mit einem ersten Briefkontakt begann,

seitigen Besuchen, gemeinsamen Konzerten und Ausflügen. Vom 17. bis 21. April waren die Schüler:innen aus Schlanders mit ihren Begleitpersonen Evi Wellenzohn, Monja Walter und Benjamin Blaas in Birkeld,

hauptstadt Graz und die Schokoladen Manufaktur Zotter. Am 9. Mai konnte Lukas Trafojer, der Direktor des Schulsprengels Schlanders, die Birkfelder Mittelschüler mit den Begleitpersonen Lisa Hauswirtshofer, Rosa Maria Lackner und Helena Tilp beim Gegenbesuch in Schlanders begrüßen. Zusam-

Vom 8. bis 12. Mai waren Schüler:innen der Mittelschule Birkfeld aus der Steiermark zu Besuch bei der Partnerschule in Schlanders.

Nach 2008, 2012, 2015 und 2018 war es bereits der 5. Besuch bei der Partnerschule.

Am 9. Mai gab es ein gemeinsames Konzert der beiden Mittelschulen.

men mit den Schülerinnen des Musikzuges aus Schlanders gaben sie in der Aula der Mittelschule ein Konzert, wobei nicht nur gesungen und gespielt, sondern auch getanzt wurde. Zu diesem Konzert waren neben den Schülern und Eltern auch mehrere Lehrpersonen, sowie auch die ehemaligen Direktoren Hermann Schönthaler und Reinhard Zangerle, sowie die Gemeindereferentin Monika Wielander Habicher und die ehemalige Vizebürgermeisterin Monika Holzner Wunderer anwesend. Nach dem Konzert gab es ein reichhaltiges Buffet, das die Eltern der Schüler:innen zubereitet haben. Zusammen mit den Schüler:innen von Schlanders besuchten die Birkfelder auch die Obstgenossenschaft GEOS, den Reschensee, die Stadt Glurns, die Churburg in Schluderns, die Stadt Meran und die Gärten von Schloss Trauttmansdorff. (hzg)

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Martin Moriggl (rechts) erhält von Lukas Punter die Ehrenurkunde für 25 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit als Chorleiter in Glurns Foto: Magdalena Dietl Sapelza Foto: Heinrich Zoderer

Rudi Anschober –Lernen aus der Pandemie

organisierte der KVW eine sehr gut besuchte Veranstaltung unter dem Titel „Ein Herz für die Peripherie“ Dieses Mal am 16. Mai im Krankenhaus Schlanders. Nach der Begrüßung

Der österreichische Bundesminister a.D. Rudolf Anschober sprach in Schlanders über die Pandemie, die Gesundheitsversorgung in der Peripherie und das Vertrauen in Politik und Wissenschaft, um zukünftige Krisen zu meistern. Der ehemalige Gesundheitsminister Rudi Anschober war Lehrer und Journalist, er ist Autor und zählt zu den erfahrensten Politikern der Grünen in Österreich. Von 1990 bis 2021 war er politisch aktiv als Parlamentsabgeordneter, Abgeordneter im oberösterreichischen Landtag und von 2003 bis 2020 als Landesrat und vom Jänner 2020 bis April 2021 als Gesundheits- und Sozialminister der türkis-grünen Regierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz. Am 13. April 2021 erklärte er nach 462 Tagen im Ministeramt seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen. Anschober erhielt auch Morddrohungen. Nachher schrieb er das Buch „Pandemia Einblicke und Aussichten“, die erste Innenansicht eines europäischen Gesundheitsministers in der Pandemie. Geschildert werden die Herausforderungen des Ausnahmezustandes unter Corona. Auch in Schlanders erzählte Anschober in einem Gespräch mit dem Moderator Josef Bernhart über

diese schwierige Zeit. Wir waren unvorbereitet, meinte der ehemalige Minister. Es gab keinen Pandemieplan, keine Leitung des Krisenstabes, keine Masken und keine Schutzkleidung und die Grenzen waren geschlossen. Man wusste nicht wie gefährlich das Virus war und was auf uns zukam. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Er musste sich mit einem Expertenrat, dem Koalitionspartner, den Fraktionen im Parlament und den Landeshauptleuten absprechen und schnell Entscheidungen treffen. Die erste Welle hat Österreich gut überstanden, weil es eine breite Zusammenarbeit gab. Anschober meinte, dass auch er sich eine zeitweilige Ausgangsbeschränkung ursprünglich nicht vorstellen konnte, sich dann aber gezwungen sah einen Lockdown durchzuführen. Später wurde es schwieriger, weil viele die parteipolitische Sicht und die Haltung einzelner Lobbys in den Vordergrund stellten. Gesundheits- und Klimapolitik sind nach Anschober für die Zukunft enorm wichtig. Die Produktion von Medikamenten und Masken muss wieder nach Europa verlagert werden. Es muss finanzielle Anreize für das Fachund Pflegepersonal geben und die Zusammenarbeit in Europa muss besonders in Krisenzeiten

verbessert werden. Ein großes Problem ist der Verlust des Vertrauens in Politik und Wissenschaft. Auch das Vertrauen in die Zukunft hat in Österreich von 70 % auf 13 % in den letzten fünf Jahren abgenommen.

Vor der Pandemie gab es auch in Österreich Tendenzen, die Zahl der Krankenhausbetten abzubauen und regionale Gesundheitsstrukturen zu zentralisieren. Heute weiß man wie wichtig die medizinische Versorgung vor Ort ist. In Oberösterreich hat man Schwerpunkte der Gesundheitsversorgung zentralisiert, aber die Basistätigkeit vor Ort gelassen und jedes Krankenhaus mit 2-3 Schwerpunkten betraut. Es braucht eine Pflegereform, damit der Zugang erleichtert und der Pflegeberuf aufgewertet wird. Auch die Bezahlung muss erhöht werden. Ein Spital in der Region schärft das Bewusstsein für die Gesundheit. Wichtig sind Arztpraxen als Anlaufstellen vor Ort mit Ärzten, Pflegern und Psychologen. Insgesamt muss mehr Gewicht auf die medizinische Vorsorge und die bewusste Ernährung gelegt werden. Mit Sorge schaut Anschober auf die Klimaerwärmung und die zunehmende Skepsis gegenüber Politik und Wissenschaft. Wir dürfen nicht aufhören kritisch

zu denken, müssen aber evidenzbasiert handeln und dabei auf die Wissenschaft hören. Anschober appellierte dazu sich einzumischen und politisch aktiv zu werden. Wir entscheiden über die Klimakrise, meinte Anschober und wenn wir zusammenhalten, werden wir diese Krise auch schaffen. Florian Zerzer, der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, stellte klar, dass es seit der Pandemie keine Diskussionen über eine mögliche Schließung der kleinen Krankenhäuser gibt. Es fehlen Ärzte, Pflege- und Verwaltungspersonal, aber es gibt Ausbildungsplätze in Südtirol und Studienplätze werden eingekauft. Wir schauen nach Norden und nach Süden, meinte Zerzer, müssen aber den Vorgaben der nationalen Regierung nachkommen. Große Herausforderungen sind neben der Personallücke auch die Digitalisierung. Zerzer dankte dem Krankenhauspersonal und bat um Vertrauen für das öffentliche Gesundheitssystem, um der zunehmenden Privatisierung entgegenzuwirken. Die Gesundheitsverwaltung ist bemüht die Wartezeiten abzubauen und die Politik muss sich dafür einsetzen, dass die Löhne der Angestellten erhöht werden, so Zerzer abschließend. (hzg)

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Bereits zum dritten Mal durch Primar Robert Rainer, Heinrich Fliri vom KVW und BM Dieter Pinggera, führte Josef Bernhart ein Gespräch mit Rudi Anschober. Ausblicke auf die weitere Entwicklung gab Florian Zerzer. V. l. Josef Bernhart, Rudi Anschober, Florian Zerzer und Robert Rainer Fotos: Heinrich Zoderer

Abschnittsprobe am Sonnenberg

Amvergangenen 19. Mai

fand auf den Talatsch Hö fen eine Abschnittsprobe des Abschnittes drei im Bezirk Un tervinschgau statt. Um 19.00 Uhr wurde die FF Sonnenberg alarmiert und diese alarmierte ihrerseits sofort die FF Kortsch, FF Schlanders, FF Göflan und FF Vetzan. „Stadelbrand“ hieß es bei der Großübung, bei der sofort die Atemschutzträger der FF Kortsch, FF Göflan und FF Schlanders mit Tankwagen angefordert wurden, die die FF Sonnenberg unterstützten. Bis zu deren Eintreffen hat ein Atemschutztrupp der FF Sonnenberg den Erstangriff gestartet. In derselben Zeit begannen die Feuerwehren eine PumpenRelaisschaltung aufzubauen. Im Schlandraunbach saugte die FF Göflan das Wasser an, die FF Schlanders und FF Kortsch förderten dieses weiter und die FF Vetzan verteilte das Was-

ser zwischen dem Stadelbrand und dem Hubschrauber- Waldbrandbecken. Zwischen „Tolg“ (Wasserentnahmestelle) und Talatsch (Verteiler) wurden ungefähr 1.000 Meter B-Schlauch verlegt und ca. 120 Höhenmeter überwunden. Derweil wurde die FF Goldrain mit dem Hubschrauber-Waldbrandbecken alarmiert, da simuliert wurde, dass der Brand auf den Wald übergegangen sei. Dieses wurde aufgestellt und zu Testzwecken

befüllt. Die Atemschutzträger der Feuerwehren konnten innerhalb kürzester Zeit zwei Personen bergen, den Brandherd löschen und die Probe um 22:00 Uhr beenden. Die Einsatzleitung „Florian“ wurde mit dem neuen Einsatzleitfahrzeug (ELF) der FF Schlanders aufgebaut. Zu einem gemütlichen Beisammensein lud die FF Sonnenberg die anwesenden 90 Feuerwehrleute zum Abschluss der Übung ein.

Spaß und Spiel im Wald

VorKurzem fand in Prad der erste Tag des offenen Waldes statt. Er wurde von engagierten Eltern der Walderlebnisgruppe Prader Waldbienen des Vereins Natur Erleben Vinschgau organisiert. Der Einladung gefolgt sind zahlreiche neugierige und

pe näher kennenzulernen und in den Alltag der Waldkinder zu schnuppern. Serviert wurden viele Leckereien aus der Waldcafeteria.

Den Besuchern wurde im Waldstück der Walderlebnisgruppe, in der Kultur Prad, in

wechslungsreiches Programm geboten. Ein Barfuß-Fühlpfad

mit verschiedenen Naturmaterialien, Kinderschminken, Maipfeifen schnitzen und Steine bemalen waren nur einige der vielen Attraktionen, die es zu entdecken gab. Es wurde gemeinsam, mit Gitarrenbegleitung, gesungen. Eine Wand mit Fotos von den Waldkindern gab einen schönen Einblick in den Alltag der Prader Waldbienen.

Den interessierten Eltern wurde die Natur- und Waldpädagogik nähergebracht. „Der Wald ist für die Kinder ein wertvoller Erfahrungsort. Bei uns haben sie die Möglichkeit, den Wald jeden Tag mit allen Sinnen zu erleben. Denn der Wald erweckt in den Kindern die Nähe zur Natur und die Achtung vor ihr“, erklärt Caroline Perfler. Sie ist Mutter eines Waldkindes und leitet die Organisation der Walderlebnisgruppe.

Der Wald erfüllt kindliche Bedürfnisse des Lernens, Forschens, Spielens und fördert

die Selbstinitiative. Durch einen strukturierten Tagesablauf, verbunden mit immer wiederkehrenden Ritualen, werden die Sicherheit und das Vertrauen der Kinder gestärkt. So lautet das Leitmotiv des Vereins Natur Erleben Vinschgau und somit der Prader Waldbienen.

Naturverbunden durch das Jahr

Die Walderlebnisgruppe Prader Waldbienen wurde im Frühjahr 2021 aus einer Elterninitiative ins Leben gerufen. Die Kinder können über das ganze Kindergartenjahr den Wald erleben und wahrnehmen. In den Wintermonaten steht ihnen ein warmer Unterschlupf zur Verfügung.

Mehr Informationen über die Walderlebnisgruppe Prader Waldbienen und das pädagogische Konzept gibt es online www.nev.bz.it oder bei der Leiterin Caroline Perfler unter der Nummer: 320 2304182

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Prad
Beim Tag des offenen Waldes wurde gemeinsam gesungen und gefeiert. Sonnenberg/Kortsch/Vetzan/Göflan Fotos: „Wind“-Archiv Foto: „Wind“-Archiv

Partschins

Kollektives Gedächtnis auch in den Gebäuden

Partschins, wo willst du hin?

Unter diesem Motto hat der Heimatpflegeverein Partschins mit Präsidentin Hanni Laimer in den Rittersaal der Stachlburg geladen. In einem bemerkenswerten Vortrag machte der Kunsthistoriker Leo Andergassen am 23. Mai die vielen Zuhörer:innen auf die vielen Kunstschätze und auf die baulichen Qualitäten in Partschins aufmerksam und beantwortete die eingangs erwähnte Fragestellung des Abends „Partschins, wo willst du hin?“ ganz lapidar aber eindringlich: „Partschins, du bist da und bleib da“. In ihren einleitenden Worten hatte Laimer eindringlich an Vorsicht bei baulichen Eingriffen und an die Sensibilitäten für erhaltenswerte Bausubstanzen und Ensembles appelliert.

In der Podiumsdiskussion im Anschluss wurde von Sabi-

ne Zoderer (F-Gemeinderätin) und Martin Haller (Vertreter der Schützen) die Sorge geäußert, dass sich Partschins durch viele Wohnungsbauten zu einer „Schlafstätte“ entwickeln könnte. Herbert Schönweger, Vorstand im Heimatpflegeverein Partschins, rügte die örtliche Politik, dass sie den Ensembleschutz, je nach Antragsteller, einfach ausheble. Der Ensembleschutzplan sei somit für die Politik offensichtlich das Papier nicht wert. BM Alois Forcher erinnerte an den gültigen Bauleitplan, in dem Baurechte und Kubaturen festgeschrieben seien. Zudem habe die örtliche Politik in der neuen Baukommission kein Mitspracherecht mehr. Er sei grundsätzlich für den Erhalt alter Bausubstanz. Max Sparber (Gemeinderat der Neuen Bürgerliste) hofft, dass Partschins auch in Zukunft lebenswert bleibe.

40 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe

Grund zum Feiern: Vor 40 Jahren wurde das Kloster St. Johann in Müstair im Bündner Münstertal in der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Zudem findet am zweiten Juni-Wochenende in der Schweiz der Welterbetag statt. Deshalb öffnet das Benediktinerinnenkloster am Sonntag, 11. Juni, seine Türen für die breite Öffentlichkeit und bietet ein reichhaltiges Festprogramm.

1983 wurde das Kloster St. Johann in Müstair als eines der ersten erhaltenswerten Kultur- und Naturdenkmä-

ler der Schweiz in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Benachbarte Welterbestätten sind die nahgelegenen Dolomiten oder die prähistorischen Felsritzungen des Val Camonica in Norditalien.

Die Aufnahme als Weltkulturerbe unterliegt einem strengen Auswahlprozess. In Müstair wurde die gesamte Klosteranlage St. Johann als kulturelles Erbe der Menschheit unter Schutz gestellt. So besitzen nicht nur die karolingischen Fresken Welterberang als grösster erhaltener Wandmalereizyklus aus dem 9. Jahrhundert. Auch die karolingische Heiligkreuzkapelle oder der 957 erbaute Plantaturm, der als ältestes Profangebäude des Alpenraumes gilt, sind durch diese Massnahme Teil des UNESCO-Welterbes Kloster St. Johann.

Der Architekt Bernhard Lösch, der den Ensembleschutzplan von Partschins mitverfasst hat, sagte in der Diskussion, dass dieser Plan von der Politik als eine Richtschnur für sensible Vorgangsweise betrachtet werden solle. Mit dem Hinweis, dass sich vor allem die bäuerlichen Betriebe um den Erhalt alter Bausubstanz

einsetzten, meldeten sich Bauernvertreter zu Wort. Benjamin Schupfer appellierte an das Auditorium, gemeinsam für den Erhalt des Partschinser Dorfbildes einzustehen. Aus der Anwesenheit vieler Bürger:innen und aus den Wortmeldungen war abzulesen, dass viele Bürger mit großer Sorge künftige Bautätigkeiten sehen. (eb)

Eröffnung

Eröffnung

Sa. 10. Juni mit gratis Eintritt für alle!

Sa. 10. Juni mit gratis Eintritt für alle!

Große Liegewiese und große Becken mit viel Platz für alle kleinen und großen Badegäste.

Große Liegewiese und große Becken mit viel Platz für alle kleinen und großen Badegäste.

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St. Johann/Müstair Der Kunsthistoriker Leo Andergassen und die Präsidentin des Heimatpflegevereines Partschins Hanni Laimer
Infos:
muestair.ch
Foto: Erwin Bernhart

Matsch

Kleine und Große gegen den Müll

ImBergsteigerdorf Matsch fand am 20. Juni 2023 ein Müllsammeltag mit anschließender Spielestraße statt.

Am Vormittag sammelten viele Kinder, die Eltern, die Jungschar, die Ortstelle AVS Matsch, die Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf und die Feuerwehr des Tales den Müll im Dorf und um das Dorf. Auch einige Jugendliche haben fleißig mitgeholfen Zusammen gekommen ist wieder eine ganze Wagenladung voll und von allem war etwas dabei. Allerdings merkte man, dass mit den zweijährlichen Müllsammeltagen der Müll vor allem im Dorf weniger geworden war. Im Anschluss gab es ein regionales Mittagessen für alle und dann wurde für vier Stunden die Straße durch das Dorf gesperrt. Die Kinder nutzen die autofreie Zone sofort zum Fußballspielen, zum Rad fahren, zum mit den Stelzen üben, zum „Laschti hupfn“ und vieles mehr.

Prad/Stilfs

Bergbaurundweg „Archaikweg“ vorgestellt

the date“- Aktionswochen zum Erdüberlastungstag. Dafür gab es einige Aktionen und Lernstationen für Kinder und Erwachsene zu Ressourcenschonung und Klima. Ein schöner Nachmittag, an dem die Kinder und Erwachsenen „wie früher“ mitten auf der Straße spielen und toben konnten, ohne die dauernde Angst vor dem Verkehr. Vielleicht nutzen dadurch auch immer mehr Dorfbewohner, Gäste und Wanderer das gute Angebot der Öffis in Matsch oder den aufgewerteten Auffangparkplatz vor dem Dorf.

Die Firma Windegger aus Glurns nahm uns auch diese Jahr wieder dankenswerterweise den gesammelten Müll gratis ab.

Fertigstellung des Projektes „Archaikweg“ vorgestellt. Nach einer kurzen Einführung und Begrüßung durch Peter Pfeifer vom Tourismusverein Prad, welcher das Projekt nebst anderer Partner wie dem Nationalpark Stilfserjoch und dem „Leader“ mit unterstützte, präsentierten der Archäologe und Projektleiter Thomas Koch-Waldner gemeinsam mit dem Historiker David Fliri, wissenschaftliche Erkenntnisse die den einst stark genutzten Pfad sowie den prähistorischen und neuzeitlichen Bergbau im Vinschgau betreffen. Der Archaikweg ist ein geschichtsträchtiger Saumpfad, welcher von Prad nach Stilfs führt und früher als Pfaffensteig bekannt war. Bereits im Jahre 1984 wurden dort Karrenspuren entdeckt, welche zum größten Teil aus dem 15. Jhdt. stammen. Nachdem bei Planierarbeiten im Jahr 2008 Schlackenspuren auf dem Prader Berg gefunden wurden, begann der Archäologe Koch-Waldner das Gebiet wissenschaftlich zu erforschen und kam nach jahrelanger archäologischer Forschungsarbeit zur Erkenntnis, dass der Vinschgau und eben auch das Gebiet um Stilfs bergbautechnisch bereits in der Bronzezeit

Funde, dass vor allem in der Zeit der Laugen-Melaun Kultur der Vinschgau gemeinsam mit dem Unterengadin einen Kulturraum bildete, in welchem bereits Kupfererz verhüttet und weiterverarbeitet wurde. In Kaschlin bei Stilfs befindet sich eine prähsitorische Siedlung und bei Stilfs wurde Kupferkies abgebaut und dann am Prader Berg verhüttet, andere Vorkommen gab es aber beispielsweise auch in Prad und Eyrs. Vor dem Beginn des Projektes waren überhaupt lediglich drei Schmelzplätze der Laugen-Melaun Kultur bekannt, nun aber neun – davon allein sechs im Vinschgau. Nun wird angenommen, dass die alpenländische Technologie der Kupferverarbeitung in unserer Gegend bereits früher entwickelt war als im östlichen Mittelmeerraum. Koch-Waldner sprach davon, dass die Kupferverarbeitung im Alpenraum „erfunden“ hätte sein können. Historiker Fliri führte in seinem Vortrag die weitere Entwicklung des Bergbaus im Vinschgau

aufgegeben wurde. Zeitweilig waren die Äbte von Marienberg am Bergbau interessiert und förderten diesen urkundlich erwähnt in Eyrs und Martell gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Am Tag nach der Präsentation der Forschungsergebnisse fand eine geführte Wanderung mit Koch-Waldner und Fliri entlang des mit Informationstafeln beschilderten Archaikweges statt, wo noch einmal anschaulich vor Ort die gesammelten Erkenntnisse präsentiert wurden und nun für jedermann zugänglich sind. (uno)

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v. l.: Annegret Rück und Roland Angerer, welche gemeinsam mit Ex-BM Karl Bernhart (zweiter v. r.) das Projekt in die Wege leiteten; Thomas Koch-Waldner, David Fliri sowie Peter Pfeifer vom Tourismusverein Prad. Foto: Bruno Telser Foto: Thomas Koch-Waldner Foto: „Wind“-Archiv

Präsentabler Marmorspitz

ImRahmen eines schönen Festes, mit Ansprachen, mit dem Einpflanzen von drei Ma rillenbäumen (mit den Projekt partnern aus Tarrenz und St. Anton), mit Musik und mit Speis und Trank wurde in Laas mit dem Dreispitz ein Areal eröffnet, welches als Marmorerlebniswelt den Laaser Marmor ein weiteres Stück zugänglicher macht. Das Interreg-Projekt mit Tarrenz, so blickte Thomas Tappeiner zurück und nach vorn, habe nach der Gründung von MarmorPlus 2011, das Schaufenster am Bremsberg, die Erschließung der Brüchlerstiege, den Raum im Bahnhof und die 5 marmornen Meilensteine bis nach Tarrenz ermöglicht. Ein zweites Interreg-Projekt sei nun mit dem Marmormuseum im Dreispitz und mit dem Eintrittssystem verwirklicht worden. Mit alten Werksgegenständen, mit Erklärungstafeln, mit Marmorskulpturen, mit dem neuen Museum stehe ab sofort der Marmorpark

links: Mit Wohlwollen und Genugtuung wurden in Laas Eröffnung und Nutzung des Dreispitzes gefeiert oben rechts v. l.: der Präsident von Marmor+ Thomas Tappeiner, der stellv. Direktor des Bergbaumuseums Ridnaun Armin Torggler, die Direktorin vom Amt für Museen und museale Forschung Monika Conrater, BMin Verena Tröger und Ex-BM Andreas Tappeiner; rechts: Auch mit Hammer und Meisel wird der Laaser Marmor erlebbar gemacht

Besuchern auch ohne Führung zur Verfügung.

Der Laaser Ex-BM Andreas Tappeiner wies darauf hin, dass mit dem Erlebbarmachen des Marmors etwas initiiert worden sei, das von den Laasern

Schlanders/Grundschule/Musical

mit Herzblut getragen werde. Falankiert wurde das Fest von Laaser Produzenten mit Evelin Lechner (Lechner Kraut), Karl Luggin, Christine Tappeiner (Ausserloretzhof) und mit Schokolade von Venustis. (eb)

Jeder Tag hat sein Geheimnis

Wermöchte nicht in der ersten Reihe sitzen und von allen bewundert werden? Was ist im Leben wirklich wichtig? Um diese Fragen geht es im Musical „Der kleine Tag“, sehr erfolgreich am 16., 18. und 20. Mai von den beiden Grundschulklassen 4A und 5A aus Schlanders in der Aula Magna aufgeführt. Unter der Regie von Fabian Fleischmann und in enger Zusammenarbeit mit anderen Lehrpersonen und der Band, bestehend aus acht Musiker:innen, haben die 42 Schüler:innen auf der Bühne gesungen, getanzt und gespielt, während über Lautsprecher Daniel Götsch die wunderbare Geschichte vom kleinen Tag erzählte. Die Tage leben im Lichtreich hinter den Sternen. Jeder Tag kann nur einmal auf einem Lichtstrahl zur Erde und muss am gleichen Tag am Abend wie-

Lebendig, fröhlich und unterhaltend war das Musical „Der kleine Tag“, gespielt von der Grundschule Schlanders, frei nach Wolfram Eicke, Hans Niehaus und Rolf Zuckowski

der zurück ins Lichtreich. Dort berichten die Tage, was sie alles erlebt haben. Sie erzählen von wichtigen Erfindungen, Katastrophen, Kriegen, Pandemien und Hungersnöten. Es gibt Tage, die in Erinnerung bleiben und andere, an die sich niemand

erinnert. Die wichtigen Tage, an denen etwas Besonderes passiert ist, sitzen in der ersten Reihe. Der kleine Tag muss lange warten, bis er endlich am 23. April auf die Erde geschickt wird. Es ist ein regnerischer Tag. Eine Familie zieht in eine größe-

re Wohnung um, einige Menschen machen ein Picknick, ein Junge erhält zum Geburtstag einen Roller und Bauarbeiter verrichten Straßenarbeiten. Zwei Menschen küssen sich, andere beobachten den Vogelzug, warten auf den Bus, hören den Wellen des Meeres zu oder steigen auf einen Berg. Plötzlich kommt die Sonne hervor und alle freuen sich. Als der kleine Tag von seinen Erlebnissen erzählt, sind alle enttäuscht. Ist denn nichts Bemerkenswertes passiert? Erst ein Jahr später darf der kleine Tag unverhofft in die „erste Reihe“ aufrücken, denn auf der ganzen Welt feiern die Menschen ihm zu Ehren ein Freudenfest, weil sein Tag der friedlichste Tag auf Erden war. So wird klar: jeder Tag hat sein Geheimnis, jeder Mensch ist wichtig und jeder Augenblick ist wertvoll.

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Laas
Fotos: Erwin Bernhart Foto: „Wind“-Archiv

SPEZIAL

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit geht uns alle an. Soviel steht fest. Denn Nachhaltigkeit ist ein Thema, das nicht nur viel diskutiert wird, sondern gefühlt und nicht mehr wegzudenken ist. Immer mehr Kundinnen und Kunden interessierten sich für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen und entscheiden sich bewusst für nachhaltig agierende Unternehmen. Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit genau? Nachhaltigkeit ist die Fähigkeit, zu existieren und sich zu entwickeln, ohne die natürlichen Ressourcen für die Zukunft zu erschöpfen. So lautet eine Definition. Anders gesagt: Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne jene künftiger Generationen zu gefährden.

Was sind die drei Prinzipien der Nachhaltigkeit?

Das Konzept der Nachhaltigkeit setzt sich aus drei Säulen zusammen: Umwelt, Wirtschaft und Soziales. Der Umweltschutz ist natürlich das am häufigsten diskutierte Thema. Es geht um die Reduzierung des Kohlenstoff-Fußabdrucks, des Wasserverbrauchs, verrottungsfreier Verpackungen und verschwenderischer Prozesse. Bei der sozialen Entwicklung geht es darum, Mitarbeiter fair zu behandeln und einen verantwortungsvollen, ethischen und nachhaltigen Umgang mit Mitarbeitern, Interessengruppen und

der Gemeinschaft, in der ein Unternehmen tätig ist, zu gewährleisten. Dies kann durch verschiedene Leistungen wie flexible Arbeitszeiten oder fairer Bezahlung erreicht werden. Die wirtschaftliche Entwicklung ist wahrscheinlich die einfachste Form der Nachhaltigkeit. Um wirtschaftlich tragfähig zu sein, muss ein Unternehmen rentabel sein und genügend Einnahmen erwirtschaften, damit es auch in Zukunft weitergeführt werden kann. Die Herausforderung bei dieser Form der Nachhaltigkeit besteht darin, ein Gleichgewicht zu erreichen. Anstatt um jeden Preis Geld zu verdienen, sollten Unternehmen versuchen, im Einklang mit anderen Elementen der Nachhaltigkeit Gewinne zu erwirtschaften.

Nachhaltigkeit der Vinschger Wirtschaft

Wir haben in diesem Sonderthema Unternehmen aus der Vinschger Wirtschaft herausgegriffen, die stellvertretend für viele andere, Nachhaltigkeit leben. Da ist zum einen der Vinschger Vorzeigebetrieb und Nachhaltigkeits-Pionier holzius, zum anderen die LEEG, das Fernheizwerk Laas-Eyrs, das stellvertretend für die Fernheizwerke im Vinschgau steht. Da ist die VIP mit dem Fußabdruck des Vinschger Apfels und die Obstgenossenschaft JUVAL. Für die Hotelerie steht repräsentativ Das Gerstl. In die Reihe nachhaltigkeitsbewusster Unternehmen stellen sich weiters Moriggl RISAN, Anco Leuchten, Thermosol oder Tappeiner Reinigung. Sie alle verbindet der Gedanke um eine nachhaltige Zukunft.

36 /SPEZIAL-NACHHALTIGKEIT /Vinschgerwind 11-23 01.06.23
ihr licht in guten händen ANCO Leuchten KG | Vinschgaustr. 41d | I- 39023 Eyrs / Laas ancoleuchten.it

Nach monatelangen Berechnungen hat RISAN® in Zusammenarbeit mit dem Umwelttechni-ker Philipp Nagel eine ökologische Bewertung des RISAN®Systems präsentiert. Dabei wird die Rohrsanierung von innen mit dem konventionellen Totalaustausch der innerhäuslichen Trinkwasserleitungen verglichen. Bewertet werden neben dem CO2-Ausstoß auch der Materialverbrauch, die Abfallproduktion, sowie der virtuelle Wasserverbrauch (Water Food Print). Obwohl zahlreiche Vorteile des RISAN®-Systems gegenüber dem Komplettaustausch bereits bekannt sind, kann RISAN® darüber hinaus mit enormen Vorteilen im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit überzeugen. Die RISAN® Rohrsanierung von innen verursacht im Vergleich zum konventio-

nellen Totalaustausch der Rohrleitungen mindestens:

85,2 % weniger CO2-Emissionen

99,3 % weniger Abfälle

Ganz im Sinne der Europäischen Klimaziele „European Green Deal“ steht das RISAN®-System somit für nachhaltiges Bauen, Erhalt von wertvoller Bausubstanz, Ressourceneinsparung und Klimaschutz.

Das RISAN®-System überzeugt die Kunden somit seit 30 Jahren nicht nur mit deutlichen Kosten- und Zeiteinsparungen durch die Rohrsanierung von innen, sondern gibt ihnen darüber hinaus auch das gute Gefühl, sich für eine nachhaltige und enkeltaugliche Lösung entschieden zu haben.

01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /SPEZIAL-NACHHALTIGKEIT / 37 Einladung zur Jubiläumsfeier für Kunden der letzten 30 Jahre Freitag, 07.07.2023 ab 12 Uhr Basis Schlanders Anmeldung obligatorisch bis 16.06.23 unter: +39 0473 831 555 info@moriggl-risan.it Das Problem Die Lösung Rohrsanierung von innen Das detaillierte Programm wird auf Anfrage zugesandt. PR-INFO MORIGGL
präsentiert
RISAN®
ökologischen Fußabdruck

NACHHALTIGKEIT AM BEISPIEL DES BONIFIZIERUNGSKONSORTIUMS VINSCHGAU

Ohne Wasserkeine Bauern

Wenn genügend Niederschläge kommen, ist es ruhig. Wenn’s trocken wird, stehen Wasserableitungen und Bonifizierung in der Kritik. In zwei, drei Jahren wird die Talsohle auf Tropfberegung umgestellt sein.

Ohne Wasser geht nix im Vinschgau. Unsere Vorfahren haben Wasser in Waalen entlang der Bergflanken zu den Anbauflächen geleitet, haben der Etsch Wasser entnommen und ebenfalls in Waalen auf die Wiesen gebracht. Im niederschlagsarmen Vinschgau ist die Wasserproblematik wahrscheinlich so alt wie das Sesshaftwerden der Menschen im Tal. Um die Wassernutzung hat es immer wieder Streitigkeiten gegeben, die aktenkundig sind. Die Wassernutzung hat auf der anderen Seite überlebenswichtige Kooperationen erzwungen und mit Road und Los ortsgebundene Kulturen ausgebildet.

Reste dieser Kulturen finden sich heute noch bis hinein in das Bonifizierungskonsortium Vinschgau. Weit hergeholt? Mitnichten. Bereits nachhaltig? Absolut.

Soziale Nachhaltigkeit

Die Verantwortlichen im Bonifizierungskonsortium sind, wenn man so will, Befehlsempfänger. „Unsere Stärken liegen in unserem Organigramm“, sagen der Präsident Paul Wellenzohn und der Direktor Gottfried Niedermair. Tatsächlich werden die Wasser-Wünsche vor Ort von den einzelnen Mitgliedern, also von den Bauern, artikuliert und in den gewählten 5 bis 7 köpfigen Gebietsausschüssen gebündelt und erst dann landen Überlegungen und Vorschläge beim Bonifizierungskonsortium. Dessen Aufgabe ist es dann, rechtliche, technische und finanzielle Fragestellungen rund um Wasserkonzessionen, Landeszuständigkeiten, Ämterdiskussionen, Leitungsbau, Beregnungs- und Filtertechniken zu bearbeiten und an die Basis zurückzumelden. Dieser heute technisch ausgefeilte

Austausch beruht letztlich auf ganz ursprüngliche Interessentschaften, Agrargemeinschaften und Gruppierungen, die sich ihrerseits von den losen Kooperationen der Urahnen ableiten lassen. Das ist ein vinschgau-typisches Phänomen, welches landesweit keinen Vergleich hat. Aus diesen gewachsenen Strukturen, heute ein einem „Organigramm“ zusammengefasst, lassen sich die erfolgreichen Ergebnisse erklären, die in modernen Bergnungsanlagen ihren Niederschalg gefunden haben. Die Anlagen selbst werden von den Bauern vor Ort bzw. von einem von ihnen betrauten Beregnungswart betreut. Dieses austarierte System kann man mit dem heute modernen Begriff der „sozialen Nachhaltigkeit“ ummanteln.

In einer jährlichen Versammlung für das gesamte Einzugsgebiet werden den Mitgliedern aktuellste Informationen und Entwicklungen weitergegeben, Kritik und Anregungen entgegengenommen. „Dies födert auch den Austausch der Mitglieder und der Gebietsusschüsse untereinander“, sagt BonifizierungsPräsident Paul Wellenzohn.

Wasser sparen

„Die ökologische Nachhaltigkeit wird in der Gesellschaft vermehrt gefühlt. Es ist die Zeit, in der sich unterschiedliche Bevölkeungsgruppen zu jedem Bach zu Wort melden“, sagt Wellenzohn. „Wenn ausreichend Niederschläge vorhanden sind“, er-

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von Erwin Bernhart Gottfried Niedermair, Direktor, und Paul Wellenzohn, Präsident des Bonifizierungskonsortium Vinschgau
»In zwei bis drei Jahren wird in der Talsohle alles auf Tropfberegnung umgestellt sein«
Foto: Erwin Bernhart

gänzt Gottfried Niedermair, „ist es ruhiger. Aber der Druck aus der Gesellschaft und auch von Seiten der Mitglieder steigt.“ Außenstehende sehen die Oberkronenberegnung und beklagen Wasserverschwendung. Mitglieder, also die Bauern, klagen natürlich an, wenn nicht mehr gewährleistet ist, dass das Wasser gleichmäßig verteilt wird.

Wenn heuer die Beregnungsanlage in der Ebnet von Schluderns in Betrieb gegangen sein wird, sind sämtliche Beregnungsflächen im Einzugsgebiet des Bonifizierungskonsortiums vorerst bedient: die Talsohle, Sonnen- und Nördersberg, von Matsch bis Stilfs bis Martell.

Aktueller wird die Umstellung von Oberkronen- auf Tropfberegnung. 2.100 Hektar sind bereits umgestellt, 400 Hektar sind in der Umstellungsfase. „In zwei bis drei Jahren wird in der Talsohle alles auf Tropfberegnung umgestellt sein“, sagen Wellenzohn und Niedermair. Natürlich erfordert diese Umstellung große Investitionen. Denn vor allem die Filtrationstechnik ist teuer

Was bedeutet diese Umstellung für die Einsparung von Wasser? Konzessionsrechtlich bleibt alles wie bisher. Bei den einzlenen Wasserkonzessionen sind für die Beregnung 0,5 Liter pro Sekunde pro Hektar vorgesehen. Durch die Tropfberegnung wird eine Wasserersparnis von 30 bis 35 % errechnet. Dafür ist die Gewährleistung größer, dass das Wasser auf die gesamte Einzugsfläche der jeweiligen Konzession gerechter verteilt werden kann. Die Verdunstung ist zudem gegenüber der Oberkronenberegnung weit geringer und Wind und Wetter können den Tropfern nichts anhaben. Die Bauern können während des Bewässerungsturnusses die Anlagen jederzeit betreten. Und für das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln, von vorbeugenden Fungiziden, kann sich der Bauer nur noch auf die Wettervorhersagen stützen und den Beregnungsturnus ignorieren. Es ist oft vor-

gekommen, dass die Oberkronenberegnung das Fungizid frühzeitig abgewaschen hat und somit ein zweites Anbringen notwendig war.

Mit der Tropfberegnung wird durch die Filtration gutes Wasser gezielt zum Wurzelbereich gebracht. Der Bienenflug wird nicht mehr gestört, dem Feuerbrand eher vorgebeugt.

Die Vorteile der Tropfberegnung sind also vielfältiger Natur im ökologischen, im ökonomischen und im arbeitstechnischen Bereich. Bei nachbarschaftlichen Mischkulturen, etwa im Bereich der Malser Haide, wo Grünlandwirtschaft und intensive Obstkulturen nachbarschaftlich angelegt sind, wird es durch die Tropfberegnung vermieden, dass ungewollt Wasser auf Heu oder Grummet gelangen.

Die Wasserverluste über Leitungslecks spilen, so Wellenzohn und Niedermair, kaum eine Rolle. Die Leitungen sind gut beinander. Um eine optimalere Nutzung der konzessionierten Wassermengen gewährleisten zu können, sind kleine Speicherbecken als Puffer- oder Ausgleichsbecken bei den Fassungen notwendig. Sind solche Becken errichtet können durch Automatisierungsprogramme Bewässerungsturnusse exakt zugeteilt werden.

Zusammenarbeit

Von elementarer Bedetung für eine bedarfsgerechte Wassernutzung ist die Zusammenarbeit vor allem mit der Energiegesellschaft Alperia. „Bi der Zusammenareit gibt es nichts auszusetzen“, sagt Präsident Wellenzohn. Die Vereinbarungen sehen vor, dass die Landwirtschaft vor allem bei Frostberegnung bestimmte Wassermengen aus dem Stollen zwischen Laas und Kastelbell entnehmen kann. Das für die Malser Haide konzessionierte Wasser wird am haidersee entnommen. Vereinbarungen gibt es auch für Trockenperioden. Die 60 Sekundenliter,

die im Laaser Tal aus dem dortigen Alperiastollen für die Beregnungsanlagen in Laas und in Allitz entnommen werden können, ist auf Konzessionswege von der Alperia auf das Bonifizierungskonsortium übertragen worden. „Im Vinschgau gibt es kein freies Wasser mehr. Jeder Bach ist konzessioniert“, stellt Niedermair fest.

Künftige Stromnutzung?

Bisher ist es gelungen, auf drei Beregnungsleitungen E-Werke zu errichten. Das Potenzial für diese hydroelektrische Nutzung wäre noch auf mehreren Anlagen, überall dort, wo mindstens 25 Sekundenliter in der Vegetationszeit abgeleitet werden können. Durch die physikalisch notwendigen Druckunterbrecher wird derzeit Energie regelrecht vernichtet. Ein Unding, sagt man im Bonifizierngskonsortium. Gespräche und Ansuchen für hydroelektrische Nutzungen versanden derzeit n den Landesämtern. Und dies obwohl im Landesgesetz 5 von 2009 ausdrücklich im Kapitel 7 in den Aufgaben von Bonifizierungskonsortien vorgesehen ist, dass „Planung, Verwirklichung und Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Energie in Konsortialkanälen und –leitungen sowie Belieferung von Produktionsunternehmen und zivilen Tätigkeiten mit Fließwasser für Verwendungen, die die Rückgabe des Wassers vorssehen und mit den darauf folgenden Nutzungen vereinbar sind“.

Der Wunsch für hydroelektrische Nutzungen, sofern von den jeweiligen Mitgliedern gewünscht, ist jedenfalls vorhanden. Mit dem Ziel, Betreibskosten senken, Investitionen besser planen und querfinanzieren zu können. Im Sinne einer lokalen Nachhaltigkeit.

INFO:

Bewässerungsgebiet

7.700 ha

Obstanbau: 5.000 ha

2.500 ha

konsortiale Tropfberegnung

2.900 ha

Oberkronenberegnung

Grünland: 2.700 ha

1.125 ha

Berglandwirtschaft

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Bau der Beregnungsanlage Schludernser Ebene Foto: Bonifizierungskonsortium Vinschgau

NACHHALTIGKEIT AM BEISPIEL EINES HOTELS

Gerstl’s Generationen Kodex

Im DAS GERSTL Alpine Retreat in der Gemeinde Mals hat man sich schon vor Jahren auf den Weg gemacht, regionale, ökologische und soziale Verantwortung zu übernehmen. Für diesen Weg findet die Hoteliersfamilie Gerstl bei Gästen, Mitarbeiter:innen und Bauern großen Anklang.

Zum Frühstück gibt es Freilandeier aus der Umgebung. Klingt banal, ist es aber nicht. Denn im Hotel DAS GERSTL Alpine Retreat werden um die 55.000 Eier im Jahr verarbeitet. Natürlich nicht alle für das Frühstück. „Es gab noch vor einigen Jahren in unserer Umgebung nicht genügend Hühnerzüchter, die uns diese Menge hätten liefern können“, sagen Marion und Lukas Gerstl. Jetzt bezieht DAS GERSTL Alpine Retreat Eier von 2 Produzenten aus der Region. Insgesamt sind es über 60 r30 Produzenten, die das Hotel beliefern. Das Frühstücksei steht beispielhaft für eine Haltung, die sich die Hoteleigner vor rund 8 Jahren verschrieben haben. Das Motto „r30“, intern „Dahoam-Garantie“ (Daheim Garantie) genannt, ging damals durch alle Munde, wurde belächelt, wenig Ernst genommen. „r30“ heißt, dass Produkte und Materialien, soweit als möglich, in einem regionalen Umkreis von 30 Kilometer in Anspruch genommen werden.

Radius von 30 Kilometer

Und das funktioniert. Mittlerweile werden

rund 60 % des Bedarfs in der Hotelküche durch regionale Produkte gedeckt. An die 15 Tonnen frischem Gemüse wie Kohl und Karotten, Blattsalate und viel diversifiziertes Kleingemüse, auch erlesenes Obst wie Erdbeeren und Marillen, Kirschen und Himbeeren werden verarbeitet. Auch Fleisch, Speck und Käse wird zum Großteil aus der Umgebung bezogen, etwa kostbares Wagyu-Fleisch aus der hoteleigenen Zucht in Langtaufers, in Zusammenarbeit mit einem Bauer vor Ort.

Zudem haben Lukas und Marion Gerstl eine Kooperation mit Bäuerinnen initiiert. In den Sommermonaten ist in der Hotelküche deshalb einiges los. Bäuerinnen kochen frisches Obst nach Hausrezepten ein - Marmeladen und Kompotte für die Wintersaison. Das Einlegen von frischem Gemüse erfolgt in liebevoller Handarbeit. Insgesamt sind das rund 5000 Kilogramm, die so für den Winter gespeichert werden können. „Eine großartige Lösung“, freut man sich im DAS GERSTL.

Diese Verankerung im Territorium wird als „Regionale Verantwortung“ gelebt.

Den Gästen werden die Produkte, die Veredelungen und die Bauern in Erzählungen vorgestellt. Das übernehmen neben der Hoteliersfamilie vor allem auch die Mitarbeiter:innen an der Rezeption, im Service, an der Bar, am Frühstücksbuffet, wie auch das engagierte Wander- und Spa-Team.

Achtsamkeit

„Achtsamkeit ist klar in unserer Unternehmensphilosophie verankert. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass unsere Natur enkeltauglich bleibt - ein Lebensraum zum Wohlfühlen, in dem ein Gleichgewicht gegeben ist.“ So steht es im „Gerstl Generationen Kodex“, in dem die Philosophie vom DAS GERSTL Alpine Retreat verschriftlicht worden ist. Mit „r30“ setzt man seit Jahren ganz konkret Regionalität um, bezieht dabei auch bei Um- und Anbauten ganz bewusst Handwerker der Region mit ein. Andere Dinge sind hinzugekommen und mit dem Eintreten des jungen Hoteldirektors Jan Bernhart wird das bisherige Tun in einem selbstverpflichtenden Kodex zusammengefasst.

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Lukas und Marion Gerstl mit ihren Töchtern Hoteldirektor Jan Bernhart

Wasser

Nicht erst seit der kurzfristigen Wasserknappheit zu Beginn des heurigen Jahres steht das Wassermanagement im Hotel im Fokus. Bereits seit Längerem sind Durchflussbegrenzer in Duschen und Waschbecken, mit der Begrenzung der Toilettenspülung auf 6 Liter Wassersparvorrichtungen aktiviert. Mit hochmodernen Filtersystemen für die Whirlpools und Infinity-Pools wird viel Wasser nach der Aufbereitung im Kreislauf gehalten. Die heuer mit einem neuen Speicher ausgestattete hauseigene Quelle kann rund ein Drittel des Wasserbedarfes decken.

Um die Gäste für die Bedeutung des kostbaren Wassers zusätzlich zu sensibilisieren, wird pro bestellte Wasserflasche ein Euro für das Umweltprojekt für die Bekämpfung des Borkenkäfers in Vinschgaus Wäldern gespendet. „Rund 40.000 Euro kommen da in einem Jahr zusammen“, sagt Lukas Gerstl.

Digital

Im Hotel läuft sehr viel über digitale Kanäle. Über die hauseigene Hotelapp laufen die Buchungskanäle für Extras, die Morgenpost, die Barkarte und die Zimmermappe digital - das geht schnell, das spart Papier, bis zu 10.000 Blätter im Jahr sowie viele umweltschädliche Druckerpatronen. Wenn Gäste auf eine Zimmerreinigung an einem Tag verzichten, bedeutet das Einsparungen fürs Hotel und Schonung für die Umwelt. Für diese Einsparung legt DAS GERSTL ein Spendenkonto an, aus dem in Kooperation mit der Forstbehörde im kommenden Frühjahr zwei vom Borkenkäfer zerstörte Waldteile in der Gemeinde wieder aufgeforstet werden sollen.

Ökologische Verantwortung

Das Wassermanagement, die lokalen Kooperationen sind Teil des „Gerstl Generationen Kodex“. Hinzu kommen das Vermeiden von Verpackungen beim Frühstücksbuffet, das Verwerten von Speiseöl in der Biogasanlage in Schlinig, das Verwenden von abbaubaren Frischhaltefolien in der Küche und von abbaubaren Strohhalmen und Glashalmen für die Cocktails. Auch hat man sich kürzlich entschieden, bei der Reinigung chemiefrei zu arbeiten. Zum Einsatz kommen Geräte, die mit Mikrotrockendampf chemiefrei und hygienisch reinigen. Die Summe aller vermeintlichen Kleinigkeiten ergeben letztlich ein großes Resultat zu nachhaltigem Handeln.

Energie

Die Heizung für DAS GERSTL Alpine Retreat wird durch eine Hackschnitzelanlage und einen Pelletofen bereitgestellt. Mit Biomasse wird der ökologische Fußabdruck verkleinert. Hinzu kommt eine 100 kW Photovoltaikanlage. Eine weitere Anlage ist in Planung. Mit 11 E-Bikes und einem hoteleigenen Elektro-Auto, ein Fiat Cabrio, stellt das Hotel seinen Gästen eine umweltfreundliche E-Mobilität zur Verfügung und mit 9 Ladestationen für E-Autos ist das Aufladen gewährleistet. Hotelintern überwacht ein modernstes Strommanagementsystem die Stromverteilung und so werden teure Stromspitzen vermieden. „Das ist unsere hausinterne Künstliche Intelligenz“, sagt Lukas Gerstl.

Soziale Verantwortung

Kleinigkeiten schärfen auch die Achtsamkeit und die Mitarbeiter:innen

helfen tatkräftig mit, nicht nur im Ausführen von Vorgegebenen sondern auch mit dem Einbringen von Ideen. Die Mitarbeiter:innen werden in regelmäßigen Meetings in die Entscheidungsprozesse und vor allem in Optimierungsprozessen miteinbezogen. Das schafft Identität mit dem Betrieb und vor allem auch mit dem ökologischen Handeln. Mehr als zwei Drittel der Mitarbeiter:innen sind Frauen. DAS GERSTL Alpine Retreat bietet für Ganzjahresangestellte eine 5-Tagewoche mit 10 Wochen bezahltem Urlaub. Das ist nicht selbstverständlich. Für ihre Mitarbeiter:innen haben die Hoteleigner neben den „Gerstl Credits“, den monetären Benefits und den Ermäßigungen in Form von Voucher für Familienmitglieder und Freunden auch gesundheitliche Vorsorge bereitgestellt.

Aufmerksamkeit

Für ihre Wege in Richtung Nachhaltigkeit, für ihre regionale Verankerung und für ihre Beziehungen mit den Mitarbeiter:innen erhalten Lukas und Marion Gerstl Schritt für Schritt Aufmerksamkeit. Eine hotelinterne Schätzung geht davon aus, dass 30 % der Buchungen aufgrund dieser Form der Kommunikation und des Wirtschaftens getätigt werden. Das ist die Seite der Gäste. Auf der anderen Seite werden die Hoteleigner zu Vorträgen eingeladen. Jüngst haben sie ihr Konzept auf Einladung des österreichischen Bankenvereins vorstellen dürfen.

Nach einer kurzen Zeit der qualitaiven Erweiterung samt Straßengalerie vor dem Hotel öffnet DAS GERSTL Alpine Retreat am 3. Juni 2023 wieder.

DAS GERSTL Unique Team im DAS GERSTL Alpine Retreat

NACHHALTIGKEIT AM BEISPIEL EINES FERNHEIZWERKES

20 Jahre LEEG

Laaser-Eyrser-Energie-Genossenschaft

An der Geschichte und an der Entwicklung der LEEG lässt sich ablesen, dass das Bemühen um Nachhaltigkeit in allen Facetten ein andauernd zu pflegender Prozess ist.

Stehenbleiben ist keine Option.

Sicherheit, Vertrauen, Stabilität - die LEEG mit der Fernwärmezentrale am Laaser Sonnenberg ist in der Wärmeversorgung von Laas und von Eyrs nicht mehr wegzudenken. „Was wäre, wenn wir kein Fernheizwerk hätten?“, formuliert es der Heizwart der ersten Stunde Hugo Trenkwalder andersrum. Die Antworten müssten sich die Laaser und die Eyrser selber geben. 623 Mitglieder zählt die Energiegenossenschaft aktuell. Tatsache ist, dass die Wärmelieferung gerade in den vergangenen Monaten, als die Preise für Gas und Heizöl in extreme Höhen geschnellt sind, für die Genossenschaftsmitglieder überschaubar und stabil geblieben sind. Das ist die ökonomische Seite bei den Wärmeabnehmern.

Biomasse

Die ökologische Seite ist nicht hoch genug einzuschätzen. Das Heizen mit Biomasse ist längst in die aktuelle Diskussion um Nachhaltigkeit und Klimawandel hineingewachsen. Laas als mikroklimatischer Sonderfall ist von der ehemaligen Smogdecke im Winter befreit.

Die LEEG feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen. Aus der ursprünglichen Idee, die Gemeindegebäude mit Biomasse heizen zu wollen, hat sich in den Diskussionen rasch die Erkenntnis herausgbildet, dass ein Fernheizwerk für Laas und in der Folge auch für Eyrs eine bessere, gerechtere und

eine für alle günstigere Lösung sein könne. Andreas Tappeiner, damals für die Energie zuständiger Referent erinnert sich: „Der Aspekt des Preises für die Wärmelieferung spielte eine große Rolle. 10 % unter dem Heizölpreis wollten wir produzieren.“ Eine erste Bürgerversammlung im Josefshaus in Laas zeugte von großem Interesse, eine zweite in Eyrs gleichfalls und am 27. März 2002 wurde die Genossenschaft gegründet. 381 Interessensbekundungen für einen Wärmeanschluss lagen vor. Nach einem Jahr intensivster Sondierungen und Besichtigungen, Planungen und Diskussionen begann im März 2003 der Bau des Heizwerkes und im Laufe des Jahrs die Verlegung der Leitungen. Mit der Erstanfeuerung am 12. Februar 2004 begann in Laas und in Eyrs die erste Biomasse-Wärme zu fließen.

Dass laufend Holz auch aus den gemeindeinternen Fraktionswäldern zu fairen Preisen angekauft wird, macht sich gerade aktuell sehr bemerkbar. Denn einiges an Schadholz aufgrund des Borkenkäferbefalls wird von der LEEG angekauft. „Wiederum zu fairen Preisen“, betont Andreas Tappeiner.

Pufferspeicher

Intensiv wurde das Netz mit bis zu 20 Neuanschlüssen pro Jahr ausgebaut. 2007 wurde in der LEEG der erste Südtiroler Stammtisch der Heizwärter abgehalten

und mit ihm die Suche nach Ausbauplänen. Denn die Mitgliederzahlen stiegen und stiegen an, so dass es 2009 die zwei Heizkessel zu Spitzenzeiten nicht mehr derpackten. Einen dritten Kessel? Einen Pufferspeicher? Die Suche nach möglichen Lösungen fand frühzeitig statt. 2009 wurde eine 180 kW Photovoltaikanlage installiert, um einen Teil des internen Strombedarfs selbst decken zu können. Um die Spitzen am Morgen abdecken zu können, hat sich dann der Verwaltungsrat für einen Pufferspeicher entschieden und 2011 installiert. „Etwas vom Besten, was wir in der Anlage gemacht haben“, sagt Hugo Tenkwalder.

Holzvergaser

Stehenbleiben war in der LEEG nie eine Option. Die 28 Cent pro Kilowattstunde staatliche Förderung für Strom aus Biomasse regte auch in der LEEG die Phantasie an. Eine ORC-Anlage, also eine Anlage, in der Öl aufgeheizt, von diesem Wasser verdampft und auf eine Turbine geschickt wird, kam nicht in Frage. Denn die Berechnungen haben ergeben, dass zwar einiges an Strom erzeugt aber viel Wärme im Sommer vernichtet werden musste. Auf Anraten von Siegfried Stocker, der bereits bei der Gründung begeisternd mitgewirkt hatte, solle man sich um eine Holzvergaseranlage umschauen. 15 Anlagen habe man besucht, Ausschau

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„Cockpit“ in der LEEG
LEEG
Die Photovoltaikanlage auf dem Dach der LEEG Fotos:

gehalten, gerechnet und im Dezember 2012 ist die erste Holzvergaseranlage in Betrieb gegangen. „Dann hat’s getratzt“, sagen Tappeiner und Trenkwalder. An die zwei Brände in der Anlage möchte man nicht erinnert werden. Die Anlage funktionierte nicht wirklich, man wurde regelrecht vom Pech verfolgt. Die Rückschläge rüttelten allerdings nicht an den Glauben an eine Holzvergaseranlage und an der Zuversicht. Mit einem gehörigen Maß an Mut für einen Schnitt und damit für harte Entscheidungen finanzieller Natur hat man 2018 ein besseres und heute funktionierendes System gefunden. Diese Investitionen haben insgesamt mit 7 Millionen Euro zu Buche geschlagen. „In zehn Jahren sollen die Invesitionen abbezahlt sein“, gibt Tappeiner die ambitionierte Marschrichtung vor.

Die neue Holzvergaseranlage produziert 6,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr, genug um damit 2.000 Haushalte mit Strom versorgen zu können. Für die Wirtschaftlichkeit ist das Holzvergasermodul von unschätzbarem Wert: Der Holzvergaser kann das ganze Jahr über laufen und Strom und Wärme produzieren. Im Sommer wird damit so viel Wärme produziert, wie benötigt wird.

Energiegemeinschaften

Die Förderungen von 28 Cent/kWh läuft noch bis 2028. Schon heute laufen die Überlegungen in der LEEG, was danach passieren könnte. „Wenn der produzierte Strom durch Energiegemeinschaften vor Ort verbraucht werden könnte, dann wäre das im Sinne der Nachhaltigkeit“, sagt Andreas Tappeiner. Laas hat eine Primärkabine und damit wären die Voraussetzungen für diesen Traum vorhanden. Sicher ist man sich in der LEEG, dass die Energiegenossenschaft mit ihrem Know-How auch künftig eine große Rolle in der Weiterentwicklung der lokalen Energiefragen spielen wird.

CO2 in den Big Bags

Während man in einem Biomasse-Heizkessel eine möglichst vollständige Verbrennung des Hackgutes wünscht und anstrebt, ist das bei der Holzvergasung anders. Dort wird eine unvollständige Verbrennung angestrebt. Während man beim Heizkessel bestenfalls reine Asche als Abfallprodukt erhält, ist es beim Holzvergaser hochwertige Holzkohle. In dieser Holzkohle bleibt ein Teil des von den Bäumen aufgenommenen CO2 gespeichert. Die großen weißen Säcke, die an der Außenfassade des Fernheizwerkes in Laas weitum sichtbaren Big-Bags, enthalten feinste Holzkohle. Ein Teil davon, sagt Hugo Trenkwalder, wird zu Grillkohle gepresst. Aber die Diskussionen und die Ideen gehen in Richtung Bauindustrie. Als wertvoller Zuschlagstoff im Beton

oder im Asphalt könnte das gebundene CO2 in einem wiederverwertbaren Kreislauf gespeichert bleiben.

Wertschöpfung

Dass Aufträge für Bau- und Wartungsarbeiten an lokale Betriebe vergeben werden, liegt in der Natur des Genossenschaftsgedankens. Dies generiert und erhält Arbeitsplätze vor Ort.

Die mittlerweile mehr als 20-jährige Geschichte der LEEG lässt sich so ablesen, dass das Bemühen um Versorgungssicherheit, das Einbringen neuer Techniken und die Veränderungen in der Nutzung von erneuerbaren Energieträgern ein permanenter und nicht abgeschlossener Prozess ist, der mit Bedacht beschritten werden muss.

Im Dezember 2022 konnte die Obstgenossenschaft ALPE an das Fernheizwerk angeschlossen werden - ein wärmeabnahmestarker Partner

Die Gründungsmitglieder der EnergieGenossenschaft

LEEG im Jahr 2002: weitreichende und zukunftsvisionäre Entscheidung

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»Wenn der produzierte Strom durch Energiegemeinschaften vor Ort verbraucht werden könnte, dann wäre das im Sinne der Nachhaltigkeit«

NACHHALTIGKEIT AM BEISPIEL DER VIP

Wie klimafreundlich ist der Vinschger Apfel?

VIP, der Verband der Vinschger Produzenten, erhebt bereits seit einigen Jahren die Auswirkungen der Apfelproduktion auf das Klima. Wie fällt der CO2-Fußabdruck des Vinschger Apfels aus?

Was haben Lebensmittel und Ernährung mit dem Klimaschutz zu tun? Sehr viel. Denn durch die Produktion, Lagerung, Verpackung und den Transport von Nahrungsmittel entstehen Treibhausgase, die sich auf das Klima auswirken.

Die Auswirkungen auf die Umwelt messen

VIP erhebt bereits seit mehreren Jahren gemeinsam mit Assomela, dem Verband der italienischen Apfelproduzenten, die

Umwelteinflüsse aller Tätigkeit rund um den Vinschger Apfel: vom Anbau in den Obstwiesen bis hin zum Verzehr des Apfels und der Entsorgung der Verpackung. Die Ergebnisse dieser Analysen sind in der Umwelt-Produktdeklaration (EPD) dokumentiert, die den CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint) des Vinschger Apfels abbildet. Dieser Fußabdruck gibt an, wie viele Kohlenstoffdioxid-Emissionen direkt oder indirekt über den gesamten Lebenszyklus des Apfels entstehen.

Die Datenerhebung für die Erstellung der EPD wurde bei VIP über die Jahre hinweg kontinuierlich optimiert. Anhand der Resultate kann VIP erkennen, wo Umwelteinflüsse weiterhin reduziert und Strategien zur Einsparung von Ressourcen entwickelt werden können. Beispielsweise hat der vermehrte Ausbau der Photovoltaikanlagen in den Genossenschaften eine positive Auswirkung auf die Klimabilanz des Apfels, da während der Einlagerung und Verarbeitung dieser grüne Strom verwendet wird. Die EPD schafft aber auch Transparenz für die Kunden und zeigt auf, ob und wie klimafreundlich der Vinschger Apfel ist.

Klimabilanz für den Vinschger Apfel Für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks des Vinschger Apfels werden zahlreiche Daten herangezogen. Beim Anbau spielen zum Beispiel der Verbrauch von Wasser, Dieselkraftstoff, Pflanzenschutzmitteln

44 /SPEZIAL-NACHHALTIGKEIT /Vinschgerwind 11-23 01.06.23 CONTAINERSERVICE & RECYCLING B A U SC H UTT • H OL Z • M E TAL LE S P E RRM Ü L L • E NTR ÜM P ELU N G E N E L E KTROSCHR O TT • GRÜNSCHNITT GEWERBEGEBIET VE TZA N 37 – S C H L A N D E R S Tel . + Fax 04 7 3 74 2 4 8 8 – www.tappeiner.bz
»Ein loser Apfel weist 125 Gramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm auf.«

und Dünger eine Rolle. Bei der Lagerung und Verarbeitung in den Vinschger Genossenschaften werden hauptsächlich der Verbrauch von Strom und Wasser sowie die Abfallproduktion berücksichtig. Natürlich spielt auch die Art der Verpackung und dessen Entsorgung eine Rolle: Lose verkaufte Äpfel produzieren klarerweise weniger Emissionen als verpackte Äpfel. Einen weiteren Einfluss hat zudem die Länge des Transportwegs hin zum Kunden und ob der Transport per LKW, Schiff oder Flugzeug durchgeführt wird.

Der Vinschger Apfel hat einen niedrigen CO2-Fußabdruck

Die Klimabilanz von Lebensmitteln fällt sehr unterschiedlich aus. Es gibt dabei so manche Überraschung: Wussten Sie zum Beispiel, dass der Vinschger Apfel im Vergleich zu vielen anderen Lebensmittel einen kleineren CO2-Fußabdruck hat? Ein loser Apfel weist 125 Gramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm auf. Zum Verständnis: Das CO2-Äquivalent ist die Maßeinheit, um die Klimawirkung verschiedener Treibhausgase wie Kohlendioxid oder Methan zu vereinheitlichen. Der Wert gibt an, wie viel ein Produkt zum Treibhauseffekt beiträgt. Butter, Rindfleisch und einige Tropenfrüchte kommen hingegen auf mehrere Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm. Mit einem Vinschger Apfel greifen Sie auf alle Fälle zu einem klimafreundlichen Lebensmittel.

Der vermehrte Ausbau der Photovoltaikanlagen hat eine positive Auswirkung auf die Klimabilanz des Apfels

Bei der Lagerung wird hauptsächlich der Verbrauch von Strom und Wasser für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks berücksichtigt.

Auch bei der Sortierung ist der Verbrauch von Strom und Wasser ausschlaggebend für den CO2-Fußabdruck

01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /SPEZIAL-NACHHALTIGKEIT / 45

NACHHALTIGKEIT AM BEISPIEL EINER GENOSSENSCHAFT

Juval

Die Bemühungen der Obstgenossenschaft Juval in Richtung Nachhaltigkeit sollen stellvertretend für die Obstgenossenschaften im Vinschgau dargestellt werden.

In der Sortieranlage in der Obstgenossenschaft Juval ist Wasser das schonende Transportmittel für die kostbaren Früchte. Um das Wasser im Kreislauf halten zu können, wird in ein Filtersystem investiert.

In der Obstgenossenschaft Juval in Kastelbell werden die Bioäpfel aus dem gesamten Anbaugebiet im Vinschgau sortiert, verpackt und für den Abtransport kommissioniert. Wie fünf weitere Obtsgenossenschaften verfügt die Juval mit dem Hochregallager, mit der Sortieranlage und mit den Verpackungslinien über modernste technische Einrichtungen. Die sind notwendig, um am Markt rasch, flexibel und gezielt agieren zu können.

Ziel der Obstgenossenschaften, Ziel des übergeordneten Verkaufzusammenschlusses in der VIP ist es, den Bauern höchstmögliche Auszahlungspreise ermöglichen zu können. Das ist verständlich und das war auch der Grundgedanke bei den Genossenschaftsgründungen. In Kastelbell etwa reicht die Gründung einer Genossenschaft in den schwierigen 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts zurück.

Wie aber ist der Gedanke des ökonomischen Profits mit den Gedanken und Zielen eines nachhaltigen Wirtschaftens vereinbar? Was wird innerhalb einer Genossenschaft überlegt und getan, um das Prozedere enkeltauglich zu gestalten.

Der Obmann der Juval Luis Alber und der Betriebsdirektor Stephan Gorfer geben Einblick in das ständige Bemühen in der Genossenschaft Juval rund um ein nachhaltiges Wirtschaften. Als Leitfaden dienen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), die die UN als Agenda 2030 für eine globale Entwicklung definiert hat.

Boden - gesunde Produkte

„Die 229 Mitgliedsbetriebe der Juval arbeiten in und mit der Natur“, sagen Alber und Gorfer. Mit der Integrierten Produktion (IP) und mit der Bioproduktion nach den Verbandsrichtlininen von Bioland oder Demeter geht die Produktionsweise weit über die staatlichen Richtlinien hinaus. Die AGRIOS-Richtlinien für die Integrierte Produktion sehen vor, dass man sich selbst höchstens 50% der staatlich vorgeschriebenen Rückstände erlaube. Diese Richtlinien werden im ganzen Vinschgau und im gesamten Anbaugebiet Südtirols angewandt. Gewährleistet wird in Form der Rückverfolgbarkeit, dass ein Konsument - wenn er das möchte - „seinen“

Apfel bis in die Wiese des jeweilige Bauern ausfindig machen kann.

Ein knappes Drittel der 816 Hektar, die das Einzugsgebiet der Juval bilden, wird in biologischer Anbauweise bewirtschaftet. Im gesamten Vinschgau sind es gut 20 % der Anbaufläche, die für Bio genutzt wird. Im Vinschgau und somit auch in der Juval hat die gute Beziehung zwischen Obstbauern und Imkern eine jahrzehntelange Tradition. Die Apfelblüte bietet eine wichtige Nahrungsquelle für die Bienen, welche wiederum für die Bestäubung eine zentrale Rolle spielen. Auf VIP-Ebene werden zudem verschiedene Projekte gemeinsam mit den Imkern in der Imkergruppe ausgearbeitet. Von Bienenweiden über einen jährlichen Beitrag zur Bienenköniginnenzucht, werden in der Imkergruppe Ideen und Projekte gesammelt und ausgearbeitet.

Die Mitgliedsbetriebe werden laufend für die Themenbereiche naturnahe Produktion und für Artenvielfalt sensibilisiert.

Diese Bemühungen und viele andere mehr werden der Juval, wie den anderen Genossenschaften auch, durch zertifizierte Qua-

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von Erwin Bernhart

litätslabel bescheinigt. Ohne Zertifizierung geht gar nichts: Auch sämtliche Bereiche und Prozesse innerhalb der Genossenschaft von Lebensmittel- und Arbeitssicherheit über Lagertechnik, Wartungen sowie Instandhaltungen sind regelmäßigen Kontrollen unterworfen. Eine Vielzahl von Jahres- und Kundenaudits bestätigen die Einhaltungen der gesetzlichen Vorgaben, aber auch Kundenspezifischer Richtlinien und stärken das Vertrauen der Großkunden und Konsumenten. Die kostbare Ware verlässt die Genossenschaft in funktionaler, ansprechender und vor allem nachhaltiger Verpackung. Darauf wird in der Juval besonderer Wert gelegt.

Wasser Wasser ist für die Obstwirtschaft überlebenswichtig. Auf den Feldern ebenso wie als apfelschonendes Transportmittel bei der Sortierung und Verarbeitung innerhalb der Genossenschaft. „In unserem Einzugsgebiet sind rund 90 % der Anbaufläche bereits auf Tropfberegnung umgestellt“, sagt Luis Alber. Diese Umstellung ergibt neben dem Wassersparen und einer garantierteren gleichmäßigeren Verteilung des Wassers auf die Anbauflächen insgesamt auch eine Einsparung bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. Einem zusätzlichen Abwaschen der Pflanzenschutzmittel durch Oberkronenberegnung wird vorgebeugt. So kann umweltschonender und wirtschaftlicher gearbeitet werden. Eine nicht oft anzutreffende Symbiose der Nachhaltigkeit. In der Sortierung wird auf sparsamen Umgang mit dem Wasser Wert gelegt. Um das kostbare Gut Wasser möglichst lange im Kreislauf halten zu können, wird in ein Filtersystem investiert. Zudem wird in intensiver Zusammenarbeit im Netzwerk mit Laimburg, Südtiroler Beratungsring, Uni Bozen, Eurac und anderen Institutionen an neuen Technologien geforscht und Innovation vorangetrieben.

Soziale Verantwortung

Die unternehmerische Verantwortung wird auch in einer transparenten Unternehmensführung umgesetzt. Was sperrig klingt fordert eine mehrfache Kommunikation. Die Genossenschaftsmitglieder werden über das Gebaren im Betrieb informiert. Enge Absprachen und Planungen gibt es laufend mit dem Team in der VIP. Für den Ablauf und für die Organisation in der Verpackung und für den Versand ist das von elementarer Notwendigkeit. Die sicheren Arbeitsstellen, viele davon sind halbtags und für viele Frauen aus der Umgebung ein willkommener Zuerwerb, können durchaus große Flexibilitäten fordern. „Wir versuchen zwar, möglichst lineare Arbeitsstunden zu organisieren“, sagt Stephan Gorfer, aber das gelinge nicht immer. Es gebe natürlich immer wieder

aufgrund der Markterfordernisse Spitzen, die rasch abgearbeitet werden müssen. Das führe durchaus auch zu Diskussionen mit dem Personal. Eine transparente Kommunikation trage dazu bei, dass diese Anforderungen gemeinsam gemeistert werden. Mit Aus- und Weiterbildungen werden die Angestellten in der Arbeitssicherheit, in Fragen der Gesundheit und vielem mehr geschult und betreut. Auch werden verschieden Arbeitszeitmodelle erprobt, um den individuellen Situationen entgegenkommen zu können. Dass in der Landwirtschaft die Kollektivverträge regelmäßig erneuert werden, ist auch Garant für sichere und planbare Arbeitsstellen. In der Juval wie auch in den anderen Genossenschaften wird eine klimaneutrale Mobilität gefördert. Mit einem VIP-Projekt im Rahmen von „Südtirol radelt“ wird die Radmobilität der Mitarbeiter gefördert und auch mit kleinen Sachpreisen belohnt.

Seit einem Jahr ist

Direktor der Obstgenossenschaft

Juval. Der Genossenschaftsobmann Luis Alber lentk seit Jahren die Geschicke in der Genossenschaft Juval in Kastelbell

Energie

Energie, vor allem in Form von Strom, nimmt in den Genossenschaften eine zentrale Stelle ein. Die Äpfel müssen für die Lagerung gekühlt werden. Besonders im Herbst, während der Ernte und Anlieferung, ist der Energiebedarf entsprechend höher. Bei einer Anlieferung morgens, hilft der Temperatursprung Tag/Nacht die geernteten Äpfel bereits etwas vorzukühlen und so zusätzlichen Energieverbrauch zu reduzieren.

Die Juval verfügt in Kastebell und am Lager in Tschars über zwei potente Photovoltaikanlagen, die in der letzten Ausbaustufe zusammen eine Leistung von 4 Megawatt erbringen. Rund 85 % des am Standort Kastelbell erzeugten Stroms wird vor Ort verbraucht. Möglich macht dies ein intelligentes Steuerssystem. Regelmäßig wird der Energieverbrauch überwacht und an der Energieeffizienz laufend gearbeitet. Zugute kommt den Genossenschaften, dass die Obstwirtschaft Südtirolweit den Strom gemeinsam einkauft.

Es ist in der Obstgenossenschaft Juval die Summe der kleinen Schritte in Richtung Nachhaltigkeit, die im Großen wirksam werden. Die Richtung wird als Prozess begriffen, auch um für technische und soziale Neuerungen offen zu bleiben.

01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /SPEZIAL-NACHHALTIGKEIT / 47
»In unserem Einzugsgebiet sind rund 90 % der Anbaufläche bereits auf Tropfberegnung umgestellt«
Foto: Erwin Bernhart Fotos:
JUVAL

Erfolgreich auf dem Holzweg

Vollholzhäuser ohne Leim und Metall

Gesunde Wohnräume schaffen, intakte Lebensräume erhalten, nachhaltig, einstofflich, leim- und metallfrei – das ist das Bestreben der holzius GmbH. „Eine ressourcenschonende Bauweise zu finden, die den Fortbestand intakter Natur gewährt und sie mit dem Menschen zusammenbringt“, so beschreibt holziusGründer und Geschäftsführer Herbert Niederfriniger die Idee seines Herzensprojekts. Material zu verwenden, das zur Gänze in den Stoffkreislauf rückführbar ist bedeutet keinen Müll der Zukunft zu erzeugen.

„Ich wollte Verantwortung übernehmen – es ist wichtig, wie künftige Generationen unsere Welt vorfinden.“ Als er selbst auf der Suche nach einem leimfreien Holzbausystem für sich und seine Familie war, bemerkte Niederfriniger diese Lücke im Angebot der Baubranche. Über Nacht kam ihm die Idee einer Holzin-Holz-Verbindung, die er 2005 als Patent anmeldete.

Mit dem Markennamen „holzius“ gelang 2016 der entscheidende Durchbruch des Unternehmens.

Vollholz für jede Projektgröße

Mit seinem patentierten Verfahren spezialisiert sich holzius auf Vollholzelemente in ökologischer Ausführung, die bei Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie öffentlichen und gewerblichen Bauten zum Einsatz kommen. Die Ausbaustufen reichen von der Lieferung der Bauelemente bis zur geschlossenen Gebäudehülle. Südtirol, Österreich und Süddeutschland zählen zu den Kernmärkten des Unternehmens. In Mitteleuropa und Italien zählt holzius zu den Marktführern der leimfreien Vollholzbauhersteller und realisierte bereits rund 650 Projekte, darunter Einfamilienhäuser, Aufstockungen, Mehrfamilienhäuser, Urlaubsunterkünfte, Kindergärten und Schulen.

Leim- und metallfreie holzius Wandund Deckenelemente im verbauten Zustand

©holzius GmbH/Davide Perbellini

48 /SPEZIAL-NACHHALTIGKEIT /Vinschgerwind 11-23 01.06.23 holzius

Bauen im natürlichen Kreislauf

Die patentierte Bauweise, die der Kreislaufwirtschaft folgt, vermeidet zusätzlich den Einsatz (umwelt)schädlicher Produkte – wodurch die holzius Vollholzelemente die Cradle-to-Cradle-Zertifizierung erhielten. Das von holzius verarbeitete Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern aus dem Alpenraum. In der Produktion der Elemente (deren Energiebedarf fast vollständig über grünen Strom gedeckt wird) kommen keine Fremdstoffe, wie Leim oder Metall zum Einsatz. Dank der patentierten holzius- Bauweise mit einfachen Holz-in-Holz-Verbindungen, können Wand- und Decken/Dachelemente auch nach der Nutzung des Objektes wiederverwendet werden. Das heißt, dass aus den

holzius-Vollholzelementen ein neues Gebäude erbaut werden kann, oder dass das Holz bedenkenlos der Natur im rohen Zustand zurückgegeben wird (es verrottet oder wird zum Brennstoff). Dank der natürlichen Produktionsart, hat Cradle to Cradle die holzius Produkte sogar mit Platin ausgezeichnet – besser geht’s nicht.

Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz

Zudem wird die Menge an CO2, die der Baum beim Wachstum aufgenommen hat, im Holz dauerhaft gespeichert. Wird Holz langfristig genutzt, bleibt das in ihm gebundene CO2 also konserviert – deswegen ist die Holznutzung ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.

Nachhaltiges Wirtschaften zählt für holzius-Geschäftsführer Herbert Niederfriniger zur obersten Prämisse. Aufgewachsen umgeben von Wald und Wiese, auf einem Bauernhof am Vinschger Sonnenberg, startete seine berufliche Laufbahn mit dem Grundstoff seines heutigen Unternehmens: Holz. Nach einer Tischlerlehre und der Holztechnikerschule in Brixen, prägte der Alltag als Förster seine Leidenschaft für Ökologie. Die Arbeit in und mit der Natur ließ in ihm die geniale Idee reifen, die 2005 zur Gründung des Unternehmens holzius führte.

Natürliche und gesunde Wohnatmosphäre im holzius Vollholzhaus

©holzius GmbH/Thomas Köhler Fotografie
©holzius GmbH/René Riller
01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /SPEZIAL-NACHHALTIGKEIT / 49

Der Marmor in der Jennwand

Ein Kind des Meeres

Dmit dem Südtiroler Kulturinstitut an den zwei Tagen 19. und 20. Mai in Laas eine internationale Tagung zum Thema „Der Laaser Marmor“ organisiert. In insgesamt zwölf Vorträgen haben Referenten aus Österreich und Südtirol den Marmor, seinen Abbau und Transport und seine Bearbeitung aus der Sicht der Naturwissenschaft, der Geschichte, Kunstgeschichte, Wirtschaft und Literatur beleuchtet. Ich durfte im Rahmen der Tagung auch referieren und den Marmor aus der Jennwand in seiner Geologie und seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften vorstellen. Ich habe mein Referat auch in memoriam Alfons Benedikter, Otto Saurer und Franz Waldner gehalten. Alle drei Vinschgauer Persönlichkeiten haben große Verdienste um den Marmor und seine Veredelung zur Kunst in Stein.

in Laas stattgefunden. Es ist geplant, die Re ferate als Tagungsband in der Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes zu veröffentlichen.

In meinem heutigen Zeitungsbeitrag darf ich eine Zusammenfassung meines Vortrages anbieten.

Wie entstehen Gebirge?

Seit der Bildung der Erde sind 4,6 Milliarden Jahre vergangen. Im Raum zwischen Brenner und Gardasee sind von dieser langen Zeitspanne lediglich etwa 10% dokumentiert. Mit Fossilien belegt sind gar nur die letzten 230 Millionen Jahre. Das sind knappe 5% der Erdgeschichte.

Heute wird die Gebirgsbildung generell im Zusammenhang mit der Plattentektonik gesehen: Alle großen Gebirge zeichnen nämlich die Spuren von vergangenen oder gegenwärtigen konvergenten Plattengren-

zen nach. Die Geologen unterscheiden drei Den Anden- oder Kordilleren-Typ: Dieser Gebirgstyp tritt an der Grenze eines ozeanischen Plattenrandes gegen einen kontinentalen auf und zeichnet sich durch viel Vulkanismus aus. Falten- und Deckenüberschiebungen haben weniger Bedeutung.

• Der Inselbogen-Typ markiert die Grenze zwischen zwei ozeanischen Platten.

• Der Alpen- oder Himalaya-Typ von Gebirgen entsteht dort, wo zwei kontinentale Platten miteinander kollidieren. Solche Gebirgstypen finden sich daher nur im Inneren von Kontinenten. Faltung und Überschiebung sind sehr ausgeprägt. (B. Lammerer: Wege durch Jahrmillionen, Tappeiner-Verlag 1990).

Die Alpen sind Gebirge nach dem dritten Typus, also aus der Kollision von zwei Kontinentalplatten entstanden.

50 /NATIONALPARK/Vinschgerwind 11-23 01.06.23
Foto: Franz Platter Die Südflanke der Jennwand und die Untere Laaser Alm im Laaser Tal

Wie sind die Alpen entstanden?

Die Alpen sind nicht nur ein relativ kleines, sondern auch ein relativ junges Gebirge. In ihrer Längsstreckung erreichen sie zwischen Wien und Nizza 1.200 Kilometer, in der Breite zwischen 150- und 250 km. Entstehung und Alter der Alpen können in verschiedene Pha sen eingeteilt werden. Ich gliedere die Alpen bildung vereinfachend in vier Phasen:

Der harte Kern der Alpen ist uralt: Reste der variszischen Gebirge, im Devon und Kar bon vor 400 – 300 Millionen Jahren entstan den, sind nämlich in die Alpen einbezogen. Diese „Uralpen“ stellen heute die härtesten Gesteine der Alpen dar und bauen, etwa im Mont Blanc-Massiv, die höchsten Gipfel auf, weil sie der Erosion besser widerstehen.

Eine zweite Phase der Geschichte der Alpen läuft im Erdmittelalter vor 250 Millionen Jahren ab. Diese Phase betrifft die Sedimente, die damals am Grunde des Tethys-Meeres im Bereich des heutigen Mit telmeeres und des Alpenbogens abgelagert wurden. Diese Sedimente bilden die Haupt masse der Gesteine der Alpen.

Die Gesteinsvielfalt der Alpen ist heute so groß, weil die Sedimentation in Meeresbe cken mit unterschiedlicher Tiefe sowie über unterschiedlich lange Zeiträume erfolgt ist. Die Geologen unterschieden nach ihrer Lage vier große Sedimentationsbecken, nämlich das Helvetikum, das Penninikum, das Ostalpin und das Südalpin.

Die Phase 3 umfasst die sogenannten „alpidische“ Faltung vor 100

30 Millionen Jahren: Die Sedimente verfestigten sich zu Gesteinen und in Decken übereinander und zum Teil auch in Schichten, die untereinander geschoben werden. Die alpidische Faltung hat ihren Ursprung in der Trift der afrikanischen Kontinentalplatte nach Norden und deren Kollision mit der europäischen Platte. Der gewaltige Druck aus südlicher Richtung war mit großräumigen Stauchungen, Auffaltungen, Ver- und Überschiebungen der Sedimentstapel verbunden, die letztlich zur Reliefbildung und Hebung der „Uralpen“ sowie zur charakteristischen West-Ost-Kette und zur Bogenform der Westalpen führten.

Die alpidische Hebung erfolgte dabei nicht kontinuierlich, sondern in Phasen und sie dauert bis heute an. Die Alpen wachsen weiter, derzeit etwa 1 mm/Jahr, werden aber durch simultane Abtragungsprozesse im Zaum gehalten, die von Wind, Wasser, Frost und Eis gesteuert werden. Auf- und abbauende Kräfte halten sich die Wage, sonst wären die Alpen inzwischen über 8.000 Meter hoch.

Und schließlich Phase 4: Den bislang letzten, für die Landschaftsformen entscheidenden Schliff erhielten die Alpen in den letzten 2 Millionen Jahren durch die Eiszeiten und die Gletscher. Die Gletscher haben die Täler ausgehobelt, Hohlformen für die Seenund Moorbildung hinterlassen, mit ihrem Moränenmaterial die Bildung fruchtbarer Böden angekurbelt und an den Talhängen Terrassen geschaffen, die zuerst Pflanzen

und Tiere besiedelt und dann wir Menschen

Die historischen Stollen von 1750 im Göflaner Marmorbruch

Der Marmor im Jennwand-Massiv hat mindestens zwei Metamorphosen erfahren. Und aus einem Sedimentgestein ist ein Umwandlungs- oder metamorphes Gestein geworden. Die zwei Metamorphosen sind:

• die variszische Metamorphose vor 350

Der weiße Marmor in der Jennwand ist alsoausdruck: Marmor ist ein Metamorphit aus

Ausgangsmaterial sind die oben genannten Kalkschichten als Ablagerungen am Boden eines subtropischen Flachwassermeeres. Im Laufe von Jahrtausenden häuften sich am Meeresgrund die kalkigen Gerüstsubstanzen von abgestorbenen Korallen, Algen Foraminiferen und anderen Salzwasserbewohnern mit Gehäusebildung zu Schichten von Hunderten Metern Schichtmächtigkeit auf.

Die Sedimente des Meeresbodens wurden bei der Gebirgsbildung an andere Orte verfrachtet und in alpine Klüfte gehoben. In unsere Berge kam der Meereskalk aus der Gegend des Äquators durch waagrechte Verschiebung über hunderte bis tausende Kilometer und durch senkrechte Hebung, welche Hunderte bis Tausende Meter ausmacht.

Bei dieser Verfrachtung war das Kalksubstrat verschiedenen Temperatur- und Druckbedingungen ausgesetzt. Die Kalksedimente erfahren dabei eine Umwandlung oder Metamorphose. Während dieser Metamorphose verändern sich sowohl der Chemismus als auch die Struktur des Gesteines. Wasser führt dazu auch zur Auswaschung und zur Ersetzung verschiedener Stoffbestandteile. Auch das Kristallgitter wird umgebaut und der Marmor aus der Jennwand erhält seine mikrokristalline Struktur.

Diese mikrokristalline Feinstruktur und die blockige Ausformung machen den Marmor aus der Jennwand zum begehrten und wertvollen Skulpturenstein. Sie machen ihn frostresistent und widerstandsfähig gegen Luftabgase von innerstädtischen Klimata. Wasser kann nicht in den kompakten Stein eindringen und die Sprengwirkung des sich im Volumen ausdehnenden Eises unterbleibt.

320 Mio. Jahren (im Zeitalter des Karbons im Erdmittelalter). Bei Temperaturen von 550 – 660 °C und 5.000 – 7.000 bar Druck hat das Gestein zwei Faltungen erfahren;

• die alpidische Metamorphose vor 90 – 70 Mio. Jahren in der Kreidezeit. Bei einer Temperatur von ca. 500 °C und einem Druck von 6.000 – 8.000 bar sind drei Faltungen erfolgt.

Marmor im Dünnschliff unter dem Polarisationsmikroskop mit gekreuzten Nicols-Prismen ca. 360 fach vergrößert

Steckbrief Marmor:

Chemismus: zu 85-98% aus Kalzit (Calciumcarbonat), weiters aus Muskovit (0-5%), Tremolit (0-5%) und opaken Mineralien.

Härte: 3,5 auf der zehnteiligen Härteskala nach F. Mohs (z. Vgl. Graphit H=1, Quarz H=7, Diamant H=10).

Spezifische Gewicht: 2,8. Ein Kubikmeter Marmor wiegt 2,8 Tonnen.

Druckfestigkeit am frischen Bruch: Ca. 1.1180 bar.

Geschätzte Vorkommen in der Jennwand (nach L. Brigo und A. Gregnanin, Universität Padua 1980):18.500.000 m³.

Abgebaute Menge (in den 100 Jahren von 1883-1986, aus Archiv Oskar Federspiel): 210.000 m³, davon als Blöcke 83.000 m³ (gleich 39,5%)

01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /NATIONALPARK/ 51 Foto: Volkmar Mair

Spannung bis zum Schluss Schluderns ist Vizemeister

2. Amateurliga - In der 2. Amateurliga sind am letzten Spieltag gleich zwei wichtige Entscheidungen gefallen. Zum einen, ob sich Schlanders oder Mals den zweiten Platz sichert und sich das Aufstiegsrecht über ein Entscheidungsspiel sichern kann und zum anderen, ob Goldrain den Klassener halt schafft. Die Ergebnisse standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest. (sam)

1. Amateurliga - Die Schludernser Fußballer sicherten sich den Vizemeistertitel und könnten in der kommenden Saison in der Landesliga auflaufen. Um das Aufstiegsrecht zu erhalten, muss das Team ein Entscheidungsspiel bestreiten. (sam)

Vom Geheimfavoriten zum Meister

Den 21. Mai 2023 werden die Partschinser Fußballer und Fans wohl nie vergessen: Denn es ist der Tag, an dem sich die Mannschaft zum Landesligameister krönte. Durch den Titelgewinn sicherte sich das Team zudem das Aufstiegsrecht und wird in der neuen Saison nach 48 Jahren wieder in der Oberliga auflaufen.

Die diesjährige Landesligasaison glich einem unglaublichen Krimi, der aus der Feder Alfred Hitchcooks hätte stammen können. So ausgeglichen und knapp war es schon lange nicht mehr. Es gab keine Mannschaft, die die Liga klar dominierte, an der Tabellenspitze gab es immer wieder einen Wechsel. Die Entscheidung um die Meisterkrone fiel erst am vorletzten Spieltag. Die Hauptrollen gehörten Partschins, Naturns und Bruneck, welche schließlich den Titel unter sich ausmachten. Die Ausgangslage war klar. Wenn Spitzenreiter Partschins sein Auswärtsspiel gegen St. Martin Moos gewinnen würde, wäre der Titel unter Dach und Fach. Bei einer Niederlage und gleichzeitig Siegen von Naturns und Bruneck wäre die Entscheidung vertagt worden und

Partschins krönte sich zum Landesligameister

erst am allerletzten Spieltag gefallen. Doch Partschins blieb seiner Favoritenrolle gerecht, siegte

Sollte sich Naturns Platz 2 gesichert haben, so darf das Team an den Entscheidungsspielen teilnehmen.

in Passeier mit 2:1 und krönte sich damit zum Landesligameister. Das Goldtor erzielte kein geringerer als der Toptorjäger der Partschinser, Daniel Lanthaler. Kaum war der Schlusspfiff ertönt, gab es kein Halten mehr. Der gesamte Druck fiel von den Schultern der Spieler und den Emotionen wurde freien Lauf gelassen. Somit konnte Partschins sein letztes Landesligaspiel, das am letzten Sonntag im Mai zu Hause gegen Voran Leifers ausgetragen wurde, in vollen Zügen genießen und den Triumph gebührend feiern. Auch wenn der Meistertitel einen Spieltag vor Saisonende vergeben wurde,

wurde am allerletzten Spieltag noch im direkten Duell Bruneck gegen Naturns (das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest) entschieden, wer sich Platz 2 sicherte. Denn auch der Vizemeister darf noch von der Oberliga träumen, denn dieser wird ein Entscheidungsspiel bestreiten und kann auf diese Weise doch noch aufsteigen. Sollte es also Naturns – das zu Beginn der Saison der große Favorit auf den Titel war - gelungen sein, sich den zweiten Platz zu sichern, dann könnten die Vinschger Fußballfans sogar von einem Vinschger Oberliga-Derby träumen.

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Foto:
Fotos: Sarah Mitterer
Sarah Mitterer

Maturaprojekt für guten Zweck

18. April 2023. Schülerinnen und Schüler der Grundschulen Burgeis, Tartsch und der ersten Klassen der Fürstenburg tummelten sich auf dem Sportplatz von Burgeis. Eingeladen hatte Elias Götsch, Maturant an der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg mit dem Ziel der Verwirklichung seines Maturaprojektes „Let’s help“, einem Spenden-Staffellauf für den guten Zweck. Über 150 Schülerinnen und Schüler folgten in Begleitung ihrer Lehrpersonen und Eltern dem Aufruf.

Zu Beginn teilten sich die Schulkinder untereinander in 8er-Gruppen auf, begleitet von jeweils einer Lehrperson. Als Pärchen liefen die Schülerinnen und Schüler los, um an einer kleinen Geschicklichkeitsstation einen Punkt für ihre Gruppe zu ergattern. Teilnahmebedingung war ein

freiwilliger, kleiner Geldbetrag. Die Gruppe mit den meisten Runden pro Schule erhielt bei der Siegerehrung eine selbstgemachte Holzuhr. Anschließend gab es für alle eine Verköstigung im neuen Schülerheim.

„Das Event war ein großartiges Erlebnis für alle Be-

Stehende Ovationen für Barfuss im Regen

Stehende Ovationen und Begeisterungspfiffe: Die 17 Spielerinnen und Spieler des Juvi wurden ordentlich gefeiert bei der Premiere des Freilichttheaters „Barfuss im Regen“. Sommerfeeling gab’s für das Publikum auf dem Beachvolleyballfeld im Freibad Schlanders. Auf der linken Seite die Beachbar, rechts unter der Kletterwand die fünfköpfige Band, die - unter der Leitung von Julia Horrer - den Sound, allesamt Ohrwürmer, steuerte und viel Applaus erntete. Alles beginnt mit dem Durchblättern eines alten Familienalbums. Chrissy findet alte Liebesbriefe von einem Peter an ihre Mutter. Könnte das ihr Vater sein? Die Adresse des Absenders: Bibione. Und damit beginnt das Abenteuer. Denn ihre Freunde beschlie ßen: Ab nach Bibione. Der Sonne hinterher…

Mit im Gepäck haben die Spielerinnen und Spieler beeindru ckend gesungene Soli, viel Spielfreude, eine große Portion Authentizität, und nicht weniger Humor. Denn jeder Topf findet einen Deckel. Höchstens eine Bratpfanne nicht. Kompliment an die Spielerinnen und Spieler, der Band, Regisseur Daniel Trafoier, der Obfrau des Jugendtheater Vinschgaus Nadia Senoner und allen, die in den vergan genen Monaten „Barfuss im Regen“ zu einem großartigen sehenswerten Musical gemacht haben. (ap)

Noch Plätze frei sind bei der Aufführung am 3. Juni um 20.45 Uhr. Tel. 348 74 39 724

teiligten. Das Projekt hat sich gelohnt, denn mit der Spende hat jeder dazu beigetragen, dass Familien in Not geholfen werden kann“, so das freudige Statement von Projektleiter Elias Götsch. Ein besonderer Dank gilt auch den Tutoren, Ruth Kofler und Ulrich Moriggl, sowie

Elias Götsch hat mit den Mitschülern der Fürstenburg in Burgeis den Spenden-schenk in der Höhe von 1.057,74 Euro an Gertraud Gemassmer (BNF) übergeben.

den Mitschülern der 5. Klasse für ihre Unterstützung zur Verwirklichung des Projekts.

Die gesammelten Spendengelder von insgesamt 1.054,74 Euro wurden an den „Bäuerlichen Notstandsfonds – Menschen helfen“ übergeben. BNFVorstandsmitglied Gertraud Gemass-mer lobte bei der symbolischen Spendenübergabe die Idee und das Engagement: „Ein aus-gesprochen tolles Projekt mit Vorbild- und Symbolcharakter, wo gleichzeitig bäuerliche und nicht-bäuerliche Menschen in Notsituationen unterstützt werden.“

Auf der Bühne: Lisa Marie Telfser

Franz Mantinger (Jan), (Lizy), Fabian Müller

Sonia Thöni (Irene), Dani(Georg), Barbara Pichler

Christa Pirhofer (Anita), Laurin Pohl (Moritz, Manni), Leonie Seguella (Susi), Sophia (Johanna), Felix GemassChristoph Alber (Peter), Robert Breitenberger (Siegi), Claudia

Linn Wieser (Evi) und Lena Spechtenhauser (Ulli)

Jugendtheater Vinschgau - Juvi
Burgeis
01.06.23 Vinschgerwind 11-23 /SPORT/ 53
Foto: „Wind“-Archiv

“SUOR ANGELICA” – bezaubernde Opernabende in Algund und Schlanders

Drei Abende Oper in stimmungsvollen Bildern und mit großen Stimmen unter der Leitung von Richard J. Sigmund in Algund und Schlanders. Dem Ensemble ist es hervorragend gelungen, eine tiefgründige Oper mit Gänsehautmomenten auf die Bühne zu zaubern. Die Story der Ordensschwester Angelica, welche nach der Geburt ihres unehelichen Kindes ins Kloster verbannt wurde und dort einen emotionalen Leidensweg durchschritt, wurde von Puccini großartig vertont und vom Ensemble der „Merano Academy“ beeindruckend erzählt. Jungen internationalen So

der Opernliteratur das Publikum verzaubern können. Inszenierung, Ausstattung, Lichteffekte und ein wunderbares veristisches Bühnenbild boten den kunstvollen Rahmen für das junge Ensemble. In der Titelpartie brillierte die junge belgische Sopranistin Loes Cools sowohl schauspielerisch als auch stimmlich. Ausdrucksstark, gut geführt und differenziert setzt sie ihre Stimme ein. Ein Genuss sie als Sängerin zu erleben. Die Südtirolerin Anna Nardi bot eine stimmgewaltige und doch nuancenreiche „Principessa“, der man ihre Rolle gerne abnahm. Alle Solistinnen der kleineren

„Genofieffa“ bestachen durch klare, technisch hervorragend eingestellte Stimmen. Die interessante und farbenreiche Fassung für wenige Instrumente wurde vom kleinen Orchester einfühlsam gespielt. Am Ende der Vorstellung gab es großen Beifall für eine sehr gut gelungene, nicht alltägliche Opernpremiere.

Weiter Informationen zur „Merano Academy“ und zum Kulturverein Amaté unter www.amatemerano.com

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54 /KLEINANZEIGER/Vinschgerwind 11-23 01.06.23
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Wo: Gelände d. Pferdefreunde bei Söles/Glurns

Programm: Gratis: Kinderanimation, Kinderreiten, Kinderschminken, Spiele, Musik, Unterhaltung mit Speis und Trank

Alle sind herzlich eingeladen. Eintritt frei

THEATER-WIND

DIE SCHRÄGE BÜHNE

AUF LOS GEHT‘S LOS

Text und Regie: Günther Vanzo

Ort: Aula Magna der WFO, Plawennplatz 3, Schlanders

Aufführungstermine: Do. 8.6.23 um 20:00 Uhr, Sa. 10.6.23 um 18:00 Uhr, So. 11.6.23 um 20:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 10 €; Jugendliche und Kinder 5 € Keine Reservierungen

Glückwünsche

Jeder Tag mit dir ist ein Segen, und du hast stets so viel zu geben.

Möge deine Weisheit uns noch lange stützen, denn es wird uns im Leben sehr viel nützen.

Alles Liebe zum 97. Geburtstag

St. Valentin auf der Haide 97

50 Jahre - Hand in Hand durch gute & schlechte Zeiten durch Höhen & Tiefen durch Freud & Leid

Wir wünschen Euch noch viele gemeinsame Stunden in Liebe mit Gott verbunden.

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BEI VOLLZEITBEZAHLUNG!
wünscht dir von ganzem Herzen deine Familie! Wilhelm Kuntner, Prad, 22.05.1926
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Herzlichen Glückwunsch zur Goldenen Hochzeit Eure Familie Aloisia & Herbert Weithaler 09. Juni 1973, Patschhof

Jahrtage/Danksagungen

Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

3. Jahrestag

Johann Thöni

Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt.

2. Timotheus 4:7

Rosa Wwe. Bernhart geb. Habicher

*06.04.1928 † 07.04.2023

Weber Johann *06.01.1934 † 14.06.2020 Langtaufers

Vinschger Wind - Ausgabe 11-23 vom 2. Juni 2023

Wir gedenken deiner, ganz besonders bei der hl. Messe am So., 11. Juni 2023 um 20.00 Uhr in der Pfarrkirche von Hinterkirch. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

In Liebe deine Familie

Geliebt und unvergessen

Überall sehen wir dich.

Überall spüren wir dich. Überall finden wir Spuren von dir.

Du begleitest uns überall hin.

Du bist überall in unseren Gedanken.

Du bist uns überall nah. Nie werden wir dich vergessen. Du lebst in unseren Herzen weiter. Deine Spuren sind überall.

2. Jahrestag

Christoph

Felderer

* 21.06.1974 † 15.06.2021

In liebevoller Erinnerung denken wir an unseren Christoph bei der Hl. Messe am Sonntag, 11.Juni um 8:45 Uhr in der Pfarrkirche von St. Valentin a. d. Haide

In ewiger Liebe, deine Familie

Und plötzlich ist da neben allem Schmerz eine tiefe Dankbarkeit…

Dankbar für all die gemeinsamen Jahre. Dankbar für deine Liebe und Zeit. Dankbar für einen unvergesslichen Menschen. Für immer in unseren Gedanken und Herzen.

Josef Rainer

Tumler Sepp

*26.03.1950 †02.04.2023

In den schweren Stunden des Abschieds waren wir nicht allein. Wir möchten uns von ganzem Herzen bei allen bedanken: für die vielen tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben; für einen Händedruck oder eine Umarmung, wenn Worte fehlten; für alle Zeichen der Liebe und Freundschaft; für ein stilles Gebet.

In Liebe deine Familie

Vergelt´s Gott

Schlinig

allen für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, für einen Händedruck, wenn die Worte fehlten. Für die zahlreichen Spenden.

Wir haben einen wunderbaren Menschen verloren, aber die Erinnerung lebt weiter.

Die Trauerfamilie

Da ist ein Land der Lebenden und ein Land der Toten, und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe, das einzig Bleibende, der einzige Sinn.

5. Jahrestag

Christian Bachmann

„ Bachi “

* 11. Februar 1993 † 4. Juni 2018

In Liebe und Dankbarkeit verbunden mit dir, feiern wir am Sonntag, 4. Juni 2023, um 10 Uhr den Gedächtnisgottesdienst in der Pfarrkirche von Latsch. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Latsch, im Juni 2023 Du fehlst uns Deine Familie

58 /KLEINANZEIGER/Vinschgerwind 11-23 01.06.23
© Bestattungen TONEZZER

Jahrtage/Danksagungen

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht im Tod verlieren.

( J. W. v. Goethe)

Alfred Florineth

Ludikorl Alfred

* 11.02.1948 † 15.05.2023

Mals

Ein herzliches Vergelt‘s Gott für die Anteilnahme und das Gebet. Ein besonderer Dank gilt den Ärzten und dem Pflegepersonal vom Krankenhaus Schlanders und Meran und dem Gesundheitssprengel in Mals.

Die Trauerfamilie

Schöne Haustür

Vinschgerwind Impressum

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Druck: Fotolito Varesco, Auer, Nationalstraße 57

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Italien: Euro 110; Auslandsabonnement: Euro 170 (Inkl.

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