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Kollektives Gedächtnis auch in den Gebäuden

Partschins, wo willst du hin?

Unter diesem Motto hat der Heimatpflegeverein Partschins mit Präsidentin Hanni Laimer in den Rittersaal der Stachlburg geladen. In einem bemerkenswerten Vortrag machte der Kunsthistoriker Leo Andergassen am 23. Mai die vielen Zuhörer:innen auf die vielen Kunstschätze und auf die baulichen Qualitäten in Partschins aufmerksam und beantwortete die eingangs erwähnte Fragestellung des Abends „Partschins, wo willst du hin?“ ganz lapidar aber eindringlich: „Partschins, du bist da und bleib da“. In ihren einleitenden Worten hatte Laimer eindringlich an Vorsicht bei baulichen Eingriffen und an die Sensibilitäten für erhaltenswerte Bausubstanzen und Ensembles appelliert.

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In der Podiumsdiskussion im Anschluss wurde von Sabi- ne Zoderer (F-Gemeinderätin) und Martin Haller (Vertreter der Schützen) die Sorge geäußert, dass sich Partschins durch viele Wohnungsbauten zu einer „Schlafstätte“ entwickeln könnte. Herbert Schönweger, Vorstand im Heimatpflegeverein Partschins, rügte die örtliche Politik, dass sie den Ensembleschutz, je nach Antragsteller, einfach ausheble. Der Ensembleschutzplan sei somit für die Politik offensichtlich das Papier nicht wert. BM Alois Forcher erinnerte an den gültigen Bauleitplan, in dem Baurechte und Kubaturen festgeschrieben seien. Zudem habe die örtliche Politik in der neuen Baukommission kein Mitspracherecht mehr. Er sei grundsätzlich für den Erhalt alter Bausubstanz. Max Sparber (Gemeinderat der Neuen Bürgerliste) hofft, dass Partschins auch in Zukunft lebenswert bleibe.

40 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe

Grund zum Feiern: Vor 40 Jahren wurde das Kloster St. Johann in Müstair im Bündner Münstertal in der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Zudem findet am zweiten Juni-Wochenende in der Schweiz der Welterbetag statt. Deshalb öffnet das Benediktinerinnenkloster am Sonntag, 11. Juni, seine Türen für die breite Öffentlichkeit und bietet ein reichhaltiges Festprogramm.

1983 wurde das Kloster St. Johann in Müstair als eines der ersten erhaltenswerten Kultur- und Naturdenkmä- ler der Schweiz in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Benachbarte Welterbestätten sind die nahgelegenen Dolomiten oder die prähistorischen Felsritzungen des Val Camonica in Norditalien.

Die Aufnahme als Weltkulturerbe unterliegt einem strengen Auswahlprozess. In Müstair wurde die gesamte Klosteranlage St. Johann als kulturelles Erbe der Menschheit unter Schutz gestellt. So besitzen nicht nur die karolingischen Fresken Welterberang als grösster erhaltener Wandmalereizyklus aus dem 9. Jahrhundert. Auch die karolingische Heiligkreuzkapelle oder der 957 erbaute Plantaturm, der als ältestes Profangebäude des Alpenraumes gilt, sind durch diese Massnahme Teil des UNESCO-Welterbes Kloster St. Johann.

Der Architekt Bernhard Lösch, der den Ensembleschutzplan von Partschins mitverfasst hat, sagte in der Diskussion, dass dieser Plan von der Politik als eine Richtschnur für sensible Vorgangsweise betrachtet werden solle. Mit dem Hinweis, dass sich vor allem die bäuerlichen Betriebe um den Erhalt alter Bausubstanz einsetzten, meldeten sich Bauernvertreter zu Wort. Benjamin Schupfer appellierte an das Auditorium, gemeinsam für den Erhalt des Partschinser Dorfbildes einzustehen. Aus der Anwesenheit vieler Bürger:innen und aus den Wortmeldungen war abzulesen, dass viele Bürger mit großer Sorge künftige Bautätigkeiten sehen. (eb)

Eröffnung

Eröffnung

Sa. 10. Juni mit gratis Eintritt für alle!

Sa. 10. Juni mit gratis Eintritt für alle!

Große Liegewiese und große Becken mit viel Platz für alle kleinen und großen Badegäste.

Große Liegewiese und große Becken mit viel Platz für alle kleinen und großen Badegäste.

Matsch

Kleine und Große gegen den Müll

ImBergsteigerdorf Matsch fand am 20. Juni 2023 ein Müllsammeltag mit anschließender Spielestraße statt.

Am Vormittag sammelten viele Kinder, die Eltern, die Jungschar, die Ortstelle AVS Matsch, die Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf und die Feuerwehr des Tales den Müll im Dorf und um das Dorf. Auch einige Jugendliche haben fleißig mitgeholfen Zusammen gekommen ist wieder eine ganze Wagenladung voll und von allem war etwas dabei. Allerdings merkte man, dass mit den zweijährlichen Müllsammeltagen der Müll vor allem im Dorf weniger geworden war. Im Anschluss gab es ein regionales Mittagessen für alle und dann wurde für vier Stunden die Straße durch das Dorf gesperrt. Die Kinder nutzen die autofreie Zone sofort zum Fußballspielen, zum Rad fahren, zum mit den Stelzen üben, zum „Laschti hupfn“ und vieles mehr.