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Frau Grüün pfotteret

Frau Grüün pfotteret

Also das sei schon verrückt, wie es heute efäng zu und her gehe, also auf der Strasse, meinte Frau Grüün letzthin ziemlich erbost. Man lese ja fast jeden Tag in der Zeitung, dass wieder jemand mit dem Auto verunfallt sei. Das seien also Zustände, grad wie im hölzigen Himmel, dort im Verkehr, und es sei kaum zu glauben, was so alles passiere. Einmal habe sie sogar gesehen, wie einer auf der Teufener Umfahrungsstrasse gewendet habe. Und zwar zmitzt auf der Fahrbahn. Man sei sich ja des Lebens nicht mehr sicher, pfotterte Frau Grüün und schilderte mir dann Fälle von Fahren in angetrunkenem Zustand. Von Missachtung des Vortritts. Von Geschwindigkeitsübertretungen innerorts und ausserorts und überall. Von zu frühem, zu spätem oder gar nicht Bremsen. Von zu wenig oder gar keinem Abstand. Von zu viel oder gar keinem eingeschalteten Licht. Und zwar allpot und überall.

Dann schmunzelte sie etwas und weihte mich in ein Geheimnis ein. Vor Jahren, aber das sage sie jetzt nur zu mir und ganz im Vertrauen, gell. Vor Jahren habe es ihr ja auch einmal fast den Wagen öbercheert. Grad vor der Hundwilertobelbrücke sei das gewesen. Also von Waldstatt her, gell. Sie habe zu jener Zeit einen Renault besessen, und der habe halt ein bisschen geschaukelt in den Kurven, also jeweils dann, wenn sie etwas gar schnell unterwegs gewesen sei. Auf alle Fälle sei sie damals diejenige vor der Brücke, also die Kurve, nicht entlang der rechten,

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