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Frau Grüün hat eine Idee
leuchte jetzt bei uns am Kirchturm, und alle könnten schon von Weitem sehen, wie es hier zu und her gäng.
Das sei die neue Zifferblattbeleuchtung, erklärte ich Frau Grüün und hoffte, damit ihren Irrglauben aus der Welt geschafft zu haben. Ich hatte mich getäuscht. Ja eben, die neue Beleuchtung in Form einer Eule, kam es überschwänglich zurück. Und das sei einfach wunderbar.
Nur eines verstehe sie nicht so ganz, bemerkte Frau Grüün nachdenklich. Sie kapiere einfach nicht, wieso man so zmitzt in der Konstruktion aufgehört habe. Jetzt würden ja nur die Augen herunterblicken. Dabei würde es nur noch einen rechten Schnabel und zwei Federohren brauchen und dann wäre das Eulengesicht komplett, und alle, auch die mit etwas weniger Fantasie, könnten es erkennen. Aber das komme dann schon noch, versicherte mir Frau Grüün zuversichtlich und verabschiedete sich. Und nachdem sie ein paar Meter zurückgelegt hatte, drehte sie sich um, winkte mir zu und rief vergnügt, das sei halt so eine Sache mit der Weisheit. Manchmal dauere es halt e chli, bis sie zum Vorschein komme.
Frau Grüün hat eine Idee
Also zuerst habe es sie ja schön angegurkt, erzählte mir Frau Grüün bei unserem letzten Treffen. Eben, das da mit dieser Bank, die mit dem U in den drei Buchstaben. Dass die jetzt einfach so ausziehe aus
unserem Dorf und uns Gääsern den Rücken kehre, das sei doch jetzt wörkli eine Sauerei. Aber dann habe sie einen Brief bekommen. Einen ganz netten. Und zwar von unseren Freunden im inneren Land. Also gnau gesagt von deren Bank. Die im inneren Land hätten nämlich noch eine. Eine eigene, also eine kantonale, gell. Und genau diese Bank habe ihr geschrieben. Dass sie im Fall auch noch da sei. Also die Bank. Und, dass sie im Fall herzlich willkommen wäre. Also sie, Frau Grüün.
Das habe sie dann schon noch gefreut, sagte Frau Grüün. Aber wenn sie jetzt zu denen im inneren Land wechseln würde, also zu deren Bank, müsste sie ja dann immer dorthin fahren, wenn sie Geld brauchen würde. Sie sei eben altmödig in diesen Sachen und gehe noch an den Schalter. Bei der Bank und auch bei der Post. Eigentlich sollten das ja alle tun, stellte Frau Grüün eifrig fest. Weil sie nämlich sonst zmols auch noch verreise. Also die Post.
Frau Grüün schmunzelte. Grad als sie den Brief ins Altpapier gheien wollte, habe sie eine Idee gehabt. Ihr sei eingefallen, dass die Bank vom inneren Land ja auch zu uns kommen und hier eine bankentechnische Enklave gründen könnte. Zum Beispiel auf dem Areal des alten Bahndepots. Man wisse hier ja doch nicht so recht, was man damit machen wolle. Es wäre zentral und erst noch verkehrsfreundlich, weil ja das Bäänli grad nebenan halte, meinte Frau Grüün und kam regelrecht in Fahrt. Die Freunde aus dem inneren Land könnten dann doch grad auch noch ein Hallenbad in das Bankgebäude integrieren. Frau