Klimafreundlich Schweiz 2023

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15. Ausgabe August 2023

klimafreundlich

SCHWEIZ 2023

DAS JAHRBUCH FÜR NACHHALTIGKEIT, ÖKOLOGIE UND LIFESTYLE DIE TOP SCHWEIZER UNTERNEHMEN FÜR DIE NACHHALTIGKEIT


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klimafreundlich Editorial

WARUM KLIMASCHUTZ EINE ÖKONOMISCHE CHANCE IST Die Veränderungen im Klima sind zweifellos eine der grössten Herausforderungen, mit denen wir in der heutigen Zeit konfrontiert sind. Doch anstatt nur die negativen Auswirkungen zu sehen, sollten Unternehmen den Blick auf die Chancen richten, die in dieser Krise stecken. Denn Klimaschutz kann auch ökonomisch von Vorteil sein. Eine nachhaltige Strategie kann sich langfristig auszahlen und zu einem nachhaltigen Erfolg für das Unternehmen führen. Nachhaltige Investitionen lohnen sich nicht nur für die Umwelt, sondern auch für das Unternehmen selbst. So können durch den Einsatz erneuerbarer Energien Kosten eingespart werden. Auch eine höhere Energieeffizienz kann zu deutlichen Einsparungen führen und somit das Unternehmen langfristig wettbewerbsfähiger machen.

Doch es gibt noch mehr Vorteile, die eine nachhaltige Unternehmensstrategie mit sich bringt. Zum Beispiel können umweltfreundliche Standards zu Innovationen im Unternehmen führen. Neue Produkte und Dienstleistungen können entwickelt werden, die dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Eine nachhaltige Unternehmensstrategie stärkt auch den Ruf und die Marke. Kunden und Mitarbeiter legen zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Ein Engagement in diesem Bereich kann somit dazu beitragen, das Image des Unternehmens zu verbessern und neue Zielgruppen zu erschliessen.

Harald Fessler Herausgeber

Martin Hofer dipl. Umweltberater

Jörg Schelling Chefredaktor

ckeln. Eine nachhaltige Unternehmensstrategie kann dazu beitragen, dass das Unternehmen den Anforderungen der Gesetze entspricht und somit auch im Einklang mit den Werten der Gesellschaft handelt. In der diesjährigen Ausgabe des Klimafreundlich Jahrbuchs zeigen Unternehmen mit ihrem Engagement, wie sie aktiv ihre Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft wahrnehmen. Nehmen wir sie als Inspiration und gehen wir mit diesen Unternehmen den Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Jörg Schelling Chefredaktor

Und schliesslich sollten auch die Gesetzesvorgaben als Chance gesehen werden, um das eigene Geschäft weiterzuentwi-

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klimafreundlich Inhaltsverzeichnis

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Wirtschaft & Umwelt

Nachhaltige Wertschöpfungsketten – von der Notwendigkeit zur Chance

Olmar Albers, Geschäftsleiter öbu – Der Verband für nachhaltiges Wirtschaften

7: Vorwort Karin Keller-Sutter, Bundesrätin   8: Klimaschutz als Aufgabe für uns alle Priska Wismer, Nationalrätin Die Mitte 10: Fortschritt und Mobilität Dr. Philipp Scharfenberger, Jens Gessler, Institut für Mobilität Universität St. Gallen 12: Netto-Null mit Freiwilligkeit oder Verboten? Prof. Jürg Rohrer, ZHAW Life Sciences und Facility Management 14: Sommerwärme für den Winter Dr. Willy Villasmil, Forschungsgruppenleiter am Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern. 16: Nachhaltig handeln heisst Verantwortung übernehmen Christophe Schmidt, CEO gebana 18: Schweizer Tourismus setzt auf Nachhaltigkeit Viviane Grobet, Mitglied der Geschäftsleitung Schweiz Tourismus 20: Biodiversität und Energieproduktion Dr. Urs Tester, Mitglied der Pro Natura Geschäftsleitung 22: Bauen oder nicht bauen, das ist die Frage Prof. Daniel Kellenberger, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW

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schutterstock.com/ixpert, istockphoto.com/bgton, istockphoto.com/Sterling750

26: Spar Handels AG 28: Ernst Sutter AG 30: KROMER PRINT AG 32: Maestrani Schweiz Schokoladen AG 34: Nest Sammelstiftung


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Inhaltsverzeichnis

INHALT 36

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Kreislaufwirtschaft

Energie

Der Fortschritt zieht Kreise

Energie-Express

Dr. Peter Richner, Stellvertretender Direktor Empa 38: Aldi Suisse AG 40: Stiftung Autorecycling

Walter Sachs, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie SSES 44: Viva Solar AG 46: Lidl Schweiz

IMPRESSUM

Erscheinung: 1x jährlich, Herausgeber: Harald Fessler, harald.fessler@bluewin.ch; Verlag: UTK Media GmbH, Auerstrasse 43, 9442 Berneck, Tel. +41 71 744 94 90, info@utk.ch; Redaktion: Jörg Schelling, joerg.schelling@utk.ch, Tel. +41 71 511 50 54; Anzeigenverkauf: UTK Media GmbH, Harald Fessler, harald.fessler@utk.ch, Tel. +41 79 631 50 21; improov gmbh, Martin Hofer, 8057 Zürich, Tel. +41 44 500 71 24, martin.hofer@improov.ch; Titelbild: iStockphoto.com/Elena Merkulova; Layout: Jörg Schelling, Lea Fessler, UTK Media GmbH; Koordination: international media solutions IMS AG, 9434 Au, www.imsag.ch; Druck: Kromer Print AG, 5600 Lenzburg; Farben: gedruckt mit Epple Druckfarben, Perfect Finish non Fresh, Schutzlack: Finishing Microbe Protect 2400; Papier: Umschlag: 300 gm2 Plano Jet hochweiss, Inhalt: 140 gm2 Plano Jet hochweiss. Buchbestellung: www.klimafreundlich-schweiz.ch © Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Das Jahrbuch wird klimaneutral gedruckt.

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Wir bauen Wärmeverbünde. Auch für kommende Generationen.

Kommende Generationen brauchen nachhaltige Energie- und Mobilitätslösungen mit Zukunft. So sorgen wir dafür, dass viele Liegenschaften durch Wärmeverbundlösungen einen direkten Anschluss an die Energiezukunft erhalten. Setzen Sie

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Nachhaltige Finanzdienstleistungen stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft Die Schweiz hat sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto null zu reduzieren. Die Ausrichtung der Finanzströme an den Klimazielen ist daher wichtig. Nachhaltigkeit ist für den Schweizer Finanzplatz eine grosse Chance. Ende 2022 hat der Bundesrat in seinem Bericht zu einem nachhaltigen Finanzplatz 15 Massnahmen für die Jahre 2022 bis 2025 präsentiert. Die Ambition ist hoch: Der Schweizer Finanzplatz positioniert sich als einer der führenden und glaubwürdigsten Standorte für die Finanzierung einer nachhaltigen Wirtschaft. Der Staat übernimmt hierbei die Rolle eines Vermittlers, führt mit der Branche und den interessierten Kreisen einen intensiven Dialog und setzt sich für einen optimalen Regulierungsrahmen ein.

Einige Beispiele: • Per 1. Januar 2024 hat der Bundesrat die Verordnung zur verbindlichen Klimaberichterstattung grosser Schweizer Unternehmen in Kraft gesetzt. • Ende 2023 wird der Bundesrat darlegen, wie Greenwashing verhindert werden kann. • 2022 konnten Finanzinstitute und Pensionskassen zum dritten Mal nach 2017 und 2020 unter staatlicher Aufsicht freiwillig ihre Aktien und Anleihenportfolios auf Klimaverträglichkeit prüfen lassen. • Mit den 2022 lancierten Swiss Climate Scores verfügt die Schweiz als erstes Land über ein Set von international akzeptierten Kriterien, mit welchen sich transparent überprüfen lässt, wie klimafreundlich Finanzanlagen sind. Die konsequente Ausrichtung auf nachhaltige Finanzdienstleistungen schützt nicht nur die Umwelt, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit und nützt damit Wirtschaft und Gesellschaft gleichermassen. Karin Keller-Sutter Bundesrätin

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Illustrationsbild:isrockphoto.com/olli0815

KLIMASCHUTZ ALS AUFGABE FÜR UNS ALLE

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Eine Reise in die Vergangenheit Früher hatten wir auf unserem Hof, der rund 700 m.ü.M. liegt, praktisch jeden Winter Schnee. Gemeinsam mit meinen Geschwistern haben wir neben dem Haus eine Piste gestampft und sind so dort tagelang Ski gefahren. Das Vergnügen im Schnee war hart verdient, aber es war wunderbar und unvergesslich. Heute geht das nicht mehr. Wenn es einmal schneit, lohnt es sich nicht mehr, eine Piste zu stampfen, denn der Schnee liegt, wenn überhaupt, nur noch kurz. Eine sichtbare Folge des Klimawandels, mit welcher wir uns wohl abfinden müssen. Das fehlende Wintervergnügen schmerzt mich persönlich, aber wenn ich den globalen Klimawandel betrachte, ist dies nur ein kleines Problem. Doch bedeutet «sich damit abfinden» auch «untätig sein»? Ich meine: Nein! Und genau diese Überzeugung ist es, welche mich in meiner täglichen politischen Arbeit vorantreibt.

Der Klimawandel geht uns alle an Wir in der Schweiz sind vom Klimawandel besonders betroffen, weil sich das Klima in den Alpen doppelt so stark erwärmt wie im weltweiten Durchschnitt.

Die Folgen des Klimawandels sind direkt spürbar: Hitzewellen lassen im Sommer das Gras für die Kühe verdorren, starke Niederschläge verursachen überflutete Keller und stellen Gemüsefelder unter Wasser, warme Winter verhindern, dass das Wasser während des Winters in den Bergen in Form von Schnee gespeichert wird und dadurch im Sommer zur Verfügung steht. Extreme Wetterereignisse hat es auch früher schon gegeben, aber sie werden immer häufiger.

Mit Innovationen weg von fossilen Energieträgern Heute wissen wir, welche Massnahmen notwendig sind, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Die fossilen Energieträger müssen so rasch als möglich durch erneuerbare ersetzt werden. Neue und innovative Technologien unterstützen uns, den Energieverbrauch von Gebäuden, aber auch von Industrieprozessen zu reduzieren. Wir alle wissen, dass wir den Klimawandel nicht allein stoppen können. Doch die gute Nachricht ist, nicht nur die Schweiz strebt das Netto-Null-Ziel an. Gemeinsam mit 195 anderen Ländern engagieren wir uns für einen international abgestimmten Klimaschutz. Die Innovationskraft der Schweiz ist

dabei ein wesentlicher und wichtiger Wettbewerbsvorteil. Dieser hilft uns, einheimische Ideen in die Welt zu tragen.

Gemeinsam zum Klimaschutz Was wir aber in der Schweiz dringend brauchen, ist das Zusammenraufen der politischen Akteure, also sämtlicher Parteien. Nur so schaffen wir es, die Weichen auf das übergeordnete und langfristige Ziel hin richtig zu stellen und dazugehörige Massnahmen umzusetzen. Es genügt nicht mehr, zu allem Nein zu sagen aus Furcht, dass es etwas kosten könnte oder unsere vermeintlich grenzenlose Freiheit beeinträchtigen könnte. Wir müssen lernen, dass es nicht genügt, wenn jeder für sich sorgt, denn damit ist noch nicht für alle gesorgt. Klimaschutz ist eine der grossen Aufgaben der Politik unserer Generation. In kaum einem anderen Thema zeigt sich so gut, dass wir alle im selben Boot sitzen und nur gemeinsam Fortschritte machen können. Packen wir diese Aufgabe an. Ich weiss, meine «Handmade-Skipiste» neben meinem Elternhaus wird dadurch nicht gerettet, aber es gibt tausend andere Dinge, für die ist es noch nicht zu spät. Priska Wismer Nationalrätin Die Mitte

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Es ist doch interessant, wie die Idee des Fortschritts mit der Idee der Mobilität verwoben ist. So kann «Fort-Schritt» als eine Form von Bewegung verstanden werden. Zudem ist Mobilität, wie wir sie heute erleben, ein Teil und Resultat von Fortschritt. Viele der Fortbewegungsmittel, die wir selbstverständlich und gerne nutzen, waren selbst einst neu und wurden argwöhnisch beäugt: So, wie viele Menschen Anfang des 20. Jahrhun-

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derts dem Wechsel vom Pferd zum Auto misstrauisch begegneten, so fällt vielen Menschen auch heute die Entwicklung von einem autozentrierten Verständnis von Mobilität hin zu einer neuen, vielseitigeren Mobilitätsära schwer. Dabei gibt es gute Gründe für einen Wandel: Unsere Umwelt ist es zugleich ein sehr relevanter als auch irrelevanter. Ersteres, weil unser heutiges Mo-

Illustrationsbild: istockphoto.com/erhui1979

FORTSCHRITT UND MOBILITÄT


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bilitätsverhalten die Umwelt existenziell belastet. Letzteres, weil die Umwelt in der Regel eine untergeordnete Rolle bei der individuellen Verkehrsmittelwahl spielt. Viele Menschen wollen sich zwar umweltschonender fortbewegen, bei der letztlichen Wahl ihrer Verkehrsmittel spielen jedoch häufig andere Faktoren – wie Flexibilität und Bequemlichkeit sowie gelernte Routinen – eine entscheidende Rolle. Um die Akzeptanz nachhaltiger Mobilitätstechnologien zu fördern, müssen wir uns dementsprechend tief gehend mit den Bedürfnissen von Menschen auseinandersetzen sowie mit der Frage, was Menschen effektiv zu einer Veränderung ihres Verhaltens bewegt. Wie kann eine Umstellung des persönlichen Mobilitätsverhaltens hin zu einer emissionsärmeren Mobilität im Alltag gelingen? Genau dieser Frage haben wir uns im vergangenen Jahr zusammen mit zahlreichen Kooperationspartnern im Rahmen des Future Mobility Labs in einer umfassenden Konsumentenstudie gewidmet (einen detaillierten Einblick in die Studienergebnisse finden Sie über den unten abgebildeten QR-Code). Drei Ergebnisse dieser Studie möchten wir an dieser Stelle hervorheben: 1. Geteilte Mobilitätsformen (wie der öffentliche Verkehr, Car- und Micromobilitätssharing) weisen gegenüber dem eigenen Auto in vielen Situationen Vorteile für ihre Nutzer/-innen auf. Eine wichtige Voraussetzung für die stärke-

re Geltendmachung dieser Vorteile ist die Vernetzung der Mobilitätsangebote durch Multimodal-Apps – also Applikationen, welche die kombinierte Nutzung verschiedener Verkehrsträger vereinfachen. Attraktive Multimodal-Apps sollten möglichst breitflächige und komplementäre Angebote umfassen. In der Entwicklung der (daten)rechtlichen, technischen sowie betriebswirtschaftlichen Grundlagen solcher Applikationen sehen wir ein grosses Potenzial für die Schweiz, sich als Vorreiterin und Ideengeberin zu positionieren. 2. Der Individualverkehr mittels Pkw wird auch in Zukunft für zahlreiche Anwendungsfelder eine wichtige Rolle spielen. Dabei werden E-Fahrzeuge bereits heute von vielen Personen im direkten Vergleich zu Verbrennern positiv bewertet. Für die erfolgreiche Elektrifizierung des Individualverkehrs ist jedoch der Ausbau von leicht bedienbarer Ladeinfrastruktur und nachhaltigen Energiequellen zentral. Auch hier sehen wir grosses Potenzial für die Schweiz, sich als Vorreiterin und Innovationsstandort zu positionieren. 3. Zu einem umfassenden Diskurs über nachhaltige Mobilität gehört auch die Frage, welche Rolle Mobilität grundsätzlich im Leben von Menschen spielt und welche Wege möglicherweise auch vermieden werden können – zum Beispiel, weil sie primär aus Gewohnheit zurückgelegt werden und dem eigentlichen Wohlergehen nicht wirklich dienen. Dies umfasst auch die Frage, welche

Wege zukünftig durch virtuelle Technologien ersetzt werden können und wie sich die rasante Entwicklung solcher Technologien auf die benötigte Verkehrsinfrastruktur und Raum- und Siedlungsentwicklung auswirken wird. Ein neugieriger und zugleich besonnener Zugang zu Mobilität Schliesslich braucht es vor allem aber Regionen, Unternehmen und Menschen, die bereit sind, neue Ideen von Mobilität (z. B. im Rahmen von Modellregionen) gemeinsam, schnell und pragmatisch zu testen, Erfahrungen zu sammeln, an der Entwicklung neuen Wissens mitzuwirken und somit zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz beizutragen. Ein solch neugieriger und zugleich besonnener Zugang zu Mobilität wird in den kommenden Jahren essenziell sein, damit der Fortschritt hin zu einer nachhaltigen Mobilität gelingt. Wir freuen uns und sind gespannt auf diesen gemeinsamen Weg! Dr. Philipp Scharfenberger ist Vize-Direktor des Instituts für Mobilität an der Universität St. Gallen. Jens Gessler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mobilität der Universität St. Gallen.

Zur Studie New Mobility Buddy URL Bild: https://www.istockphoto.com/de/vektor/schritt-gm502862794-78046727

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Illustrationsbild: istockphoto.com/Sakorn Sukkasemsakorn

NETTO-NULL MIT FREIWILLIGKEIT ODER VERBOTEN?

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In Diskussionen über mögliche Massnahmen zur Begrenzung der Klimaerhitzung wird oft betont, diese müssten in der Schweiz auf Freiwilligkeit beruhen. Neue Gesetze oder gar Verbote werden abgelehnt und damit der Klimaschutz zur Privatsache erklärt. Aber lassen sich die Klimaziele der Schweiz mit Freiwilligkeit erreichen? Der Ausstoss an Treibhausgasen (THG) ist innerhalb der Bevölkerung stark unterschiedlich verteilt: 1 % der Bevölkerung verursacht 11 % der gesamten Schweizer THG-Emissionen, 10 % sind für etwa 30 % verantwortlich (siehe Abbildung). Der hohe THG-Ausstoss dieser Personen stammt von Privatjets, mehreren Häusern, Ferienreisen, grossen Autos und anderem Luxus. Das bietet somit ein beträchtliches Potenzial für freiwillige Reduktion. Umfragen in dieser Personengruppe zeigen allerdings, dass die Bereitschaft für freiwillige Reduktionen gering ist. Monetäre Anreize werden bei dieser sehr wohlhabenden Personengruppe kaum wirken.

Verteilung der Treibhausgasemissionen nach Bevölkerungsanteilen Datenquelle: WID.world (Grafik: ZHAW)

Was kann eine in der Schweiz lebende Person für den Klimaschutz machen? Sie kann zum Beispiel ihren Konsum drastisch reduzieren, auf Flugreisen verzichten, auf öffentlichen Verkehr oder Elektromobilität umsteigen, sich vegan ernähren, im Winter die Zimmertemperatur reduzieren oder in eine kleinere Wohnung umziehen. Bei sehr konsequenter Umsetzung lässt sich dadurch der THG-Ausstoss einer Durchschnittsperson etwa um die Hälfte reduzieren. Realistischer ist allerdings eine Reduktion um etwa 20 %, siehe Studie im QRCode. Was ist mit den restlichen 50 bis 80 % der Emissionen? Einzelpersonen können nicht entscheiden, wo und mit welchen Materialien die öffentliche Infrastruktur wie Strassen oder Gebäude gebaut und betrieben wird. Auch Polizei, Armee, Land- und Forstwirtschaft, das Gesundheitswesen oder die Herstellung und der Transport von Konsumgütern verursachen Treibhausgase, die eine Einzelperson nicht beeinflussen kann. Mieter:innen haben in der Regel keine Mitbestimmungsmöglichkeit beim Heizungsersatz ihrer Wohnungen und Wohnungsbesitzer:innen in Mehrfamilienhäusern können diese Entscheidung nur gemäss ihrem Besitzanteil am Gebäude beeinflussen. Selbstverständlich müssen auch diese THG-Emissionen auf netto null reduziert werden. Solange in Unternehmen und Organisationen der Fokus auf Kostenminimierung bzw. Gewinnmaximierung liegt, werden diese Emissionen nicht freiwillig abgebaut. Dazu braucht es politisch legitimierte Massnahmen: ei-

nerseits Anreizsysteme, zum Beispiel in Form von Subventionen oder CO2-Abgaben auf allen Produkten und Dienstleistungen, andererseits aber auch Gesetze, die alle Akteure – auch die eingangs erwähnten sehr wohlhabenden Personen mit den grössten THG-Emissionen – zu einem klimaverträglichen Verhalten führen.

Fazit Es braucht sowohl freiwillige Verhaltensänderungen als auch politische Massnahmen und verbindliche Regeln. Politische Massnahmen zur Reduktion der THG-Emissionen haben aber ein vier Mal grösseres Potenzial und wirken zudem rascher als Eigenverantwortung. Klimafreundliches Verhalten muss nicht nur gefördert, sondern auch konsequent eingefordert werden.

Link zur Studie: https://doi.org/10.21256/zhaw-2419

Prof. Jürg Rohrer ist Dozent für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz an der ZHAW Life Sciences und Facility Management in Wädenswil. Er leitet die Forschungsgruppe Erneuerbare Energien und die Master Research Unit (MRU) Ecological Engineering.

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SOMMERWÄRME FÜR DEN WINTER

Illustrationsbild: swisspor AG und Hochschule Luzern

Saisonale thermische Energiespeicher brauchen Platz. Ein innovativer Ansatz nützt dafür bestehende Hohlräume, z.B. ungenutzte Luftschutzräume oder Bunker. So werden auch die Investitionskosten gesenkt.

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Thermische Energiespeicher können heute Wärme aus den Sommermonaten in die kalte Jahreszeit übertragen. Ein Gespräch mit dem Experten Willy Villasmil von der Hochschule Luzern.

Ihre Forschungsgruppe an der Hochschule Luzern befasst sich mit «thermischen Energiespeichern». Was genau ist das? Umgangssprachlich bezeichnet man sie auch als Wärmespeicher. Aus dem Alltag kennt man den Warmwassertank oder das Kirschkernkissen. «Wärmespeicher» ist allerdings aus verschiedenen Gründen unpräzis, zum Beispiel deshalb, weil sie auch für Kälteanwendungen genutzt werden können.

Am guten alten Boiler gibt es für Sie vermutlich nicht mehr viel Spannendes zu erforschen? Da kann man sich täuschen! Wir haben das Optimierungspotenzial grosser Wasser-Wärmespeicher untersucht und gezeigt, dass durch eine intelligente Steuerung das notwendige Speichervolumen um bis zu 40 % reduziert werden kann. Das spart viel Platz im Haus. Zum anderen forschen wir an alternativen Speichermaterialien, um die spezifische Kapazität pro Volumen zu erhöhen.

Warum brauchen wir überhaupt thermische Speicher? Der Einsatz von erneuerbaren Energiequellen erfordert ein grundsätzliches Umdenken: Fossile Energieträger wie Gas und Erdöl sind gleichzeitig Energiespeicher und Wärmequelle. Erneuerbare Energien hingegen können die Speicher-

funktion nicht erbringen, weshalb moderne, nachhaltige Energiesysteme auf die Einbindung von Energiespeichern angewiesen sind. Einen besonders grossen Hebel verspricht die Kombination von thermischen Energiespeichern mit thermischen Netzen (auch Fernwärmenetze genannt), die beispielsweise aus Kehrichtverwertungsanlagen gespeist werden oder Seewasser als Energiequelle für Wärmepumpen nutzen.

Was gewinnt man durch die Kombination? In den thermischen Energiespeichern kann die Wärme auf Reserve gehalten werden, vom Tag in die Nacht oder sogar vom Sommer in den Winter. Wenn die erzeugte Wärme im Sommer nicht vollständig verbraucht wird, kann man damit Wasser erwärmen und in einem Speicher aufbewahren, um im Winter damit Warmwasser für Heizung und Bad bereitzustellen. Man spricht in diesem Fall von «saisonalen Wärmespeichern».

Funktioniert das tatsächlich, ohne dass das Wasser über die Monate auskühlt? Ja, es funktioniert. Im Kanton Bern zum Beispiel gibt es bereits mehrere Mehrfamilienhäuser mit grossen saisonalen Wärmespeichern. Die reichen aus, um den Wärmebedarf der Gebäude über das Jahr allein mit Solarenergie zu decken. Wenn es um grosse saisonale Wärmespeicher in thermischen Netzen geht, so ist man im Ausland schon weiter. Dort zeigt sich, dass sie nicht nur technisch realisierbar sind, sondern auch wirtschaftlich arbeiten.

Saisonale thermische Energiespeicher müssen gross genug sein, um genügend Wärme speichern zu können. Das ist korrekt. In unserer Forschung suchen wir aber nach Wegen, um die Speicher effizienter und damit kleiner zu machen und sie im Untergrund einzubauen. Ein Ansatz besteht darin, bestehende Hohlräume wie unbenutzte Luftschutzräume oder Bunker in Speicher umzufunktionieren. Durch die Umnutzung bestehender Infrastruktur können auch die Investitionskosten deutlich reduziert werden.

Trotz der Vorzüge sind saisonale thermische Energiespeicher noch nicht weit verbreitet. Ja, das ist leider so. In Zusammenarbeit mit der aaesuisse und anderen Forschungspartnern haben wir vor Kurzem ein Positionspapier ausgearbeitet, um die Politik und die breitere Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. Derzeit arbeiten wir eng mit Planungsbüros, Netzbetreibern und der öffentlichen Hand zusammen, um Pilotanlagen in der Schweiz zu realisieren. Diese sollen die Vorteile der saisonalen thermischen Energiespeicherung im Schweizer Kontext demonstrieren und sichtbar machen. Autor: Benedikt Vogel

Interviewpartner Dr. Willy Villasmil ist Dozent und Forschungsgruppenleiter am Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern.

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Bild: gebana

NACHHALTIG HANDELN HEISST VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN

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Frische Erdbeeren im Januar? Kein Problem. Jedes Jahr ein neues Handy kaufen? Kein Problem. Nachhaltig ist das allerdings nicht. Wer nachhaltig handelt, befriedigt die Bedürfnisse der Gegenwart, ohne dabei die Zustände zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen. So nachvollziehbar das auch klingen mag, in der Realität geht uns diese Logik leider oft abhanden, weil wir an die ständige Verfügbarkeit von allem gewöhnt sind.

Saisonale Produkte schonen die Umwelt und Ressourcen Dabei wäre es gar nicht so schwer. Um bei den Erdbeeren zu bleiben: Nachhaltige Erdbeeren gibt es in der Schweiz je nach Sorte und Wetter irgendwann ab Mai, die Hochsaison dauert bis Juli. Alle anderen Erdbeeren sind schlicht nicht nachhaltig, weil sie im Anbauland knappe Wasserressourcen verbrauchen oder aus lokalem, jedoch beheiztem Anbau stammen. Wer nachhaltig handelt, bietet solche Erdbeeren nicht an. Dennoch sind sie und viele andere ökologische Sünden der Standard. Denn der Handel will seine Verkäufe steigern. Die Schuld daran, dass er dabei die Nachhaltigkeit über Bord wirft, schiebt er gerne ab: Unsere Kund:innen wollen das und wenn wir es nicht verkaufen, verkauft es ein anderer.

Der Handel ist gefordert Ist es so einfach? Nein. Die Verantwortung gehört in den Handel. Bei gebana bieten wir deshalb alle frischen Produkte strikt saisonal an. Egal, ob Erdbeeren aus der Schweiz oder Mangos aus Burkina Faso: Unsere Kund:innen bestellen sie teilweise Monate im Voraus und erhalten die Früchte erst dann, wenn sie bereit sind zur Ernte. Über den Zeitpunkt entscheidet die Natur. Das Gros der Wirtschaftsakteure scheut sich leider davor, echte Verantwortung zu übernehmen. Der harte Kampf der Wirtschaftslobby gegen die Konzernverantwortungs-Initiative hat es gezeigt. In diesem Kontext weckt das kommende Sorgfaltspflichtengesetz der EU allerdings neue Hoffnung. Es hat das Potenzial, die Wirtschaft in ganz Europa inklusive der Schweiz in die Verantwortung zu nehmen, und ist damit der Schlüssel für mehr Nachhaltigkeit. Denn allein Gesetze können die breite Masse an Unternehmen erreichen und zum Handeln bewegen. Der Umfang des Gesetzesentwurfes zeigt zudem schön auf, welche Breite nachhaltiges Handeln hat. Es geht hier nicht nur um die Umwelt, sondern auch um die Menschen und ihre Grundrechte. Nachhaltig zu handeln, heisst auch, gerecht zu handeln.

Teilen als Strategie für gerechteren Handel Als Pionierin für einen gerechteren Handel wissen wir das bei gebana schon lange und haben ein einfaches Mittel für mehr Gerechtigkeit gefunden: das Teilen. 10 Prozent des Verkaufspreises der Produkte in unserem Onlineshop gehen zurück an die Produzent:innen. Das Geld erhalten sie zusätzlich zum Bio- und Fair-Einkaufspreis und nur dann, wenn wir sicherstellen können, dass sie den Mehrpreis tatsächlich persönlich erhalten. Wenn wir als Unternehmen Gewinn erwirtschaften, teilen wir ausserdem je ein Drittel davon mit allen gebana Mitarbeitenden weltweit, unseren Kund:innen und unseren Aktionär:innen. Ist gebana also fair und nachhaltig? Nein! Was wir tun, ist ein Tropfen auf den heissen Stein, der Weg ist noch weit. Aber wir arbeiten täglich daran, nachhaltiger und gerechter zu werden. Wir übernehmen Verantwortung.

Christophe Schmidt CEO gebana

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Illustrationsbild: RhB / Herbst: © Schweiz Tourismus /Jan Geerk

SCHWEIZER TOURISMUS SETZT AUF NACHHALTIGKEIT

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Nachhaltiger Tourismus – ein weltweiter Trend, nicht erst seit der Pandemie. Und das Beste vorweg: Das Ferien- und Reiseland Schweiz steht hier bereits sehr gut da. Unser Tourismus taucht in renommierten internationalen Rankings der Nachhaltigkeit immer wieder auf den vorderen Plätzen auf, so zum Beispiel beim «Travel & Tourism Development Index» des WEF 2021 oder aber auch im «Environmental Performance Index (EPI)» der Universität Yale. Nur – sind diese Spitzenleistungen auch bei all unseren potenziellen Gästen weltweit präsent? Genau hier setzt das Schweizer Tourismusmarketing an. Bereits im Jahr 2021 starteten wir gemeinsam mit der gesamten Branche die Nachhaltigkeitsbewegung Swisstainable mit dem Ziel, den nachhaltigen Schweizer Tourismus weltweit bekannter zu machen. Vom «Hidden Champion» soll die Schweiz zu einem der nachhaltigsten Reiseländer der Welt werden. Tourismus verursacht Emissionen – das ist uns allen klar. Unser Anspruch ist es, den Schweizer Tourismus so naturnah und umweltfreundlich, aber auch so wirtschaftlich nachhaltig und gesell-

schaftlich inklusiv wie möglich zu gestalten. In unserer Swisstainable-Bewegung stehen uns dafür fünf Instrumente zur Verfügung. Wir stellen ein Nachhaltigkeitsprogramm, bei dem alle Leistungsträgerinnen und Anbieter des ganzen Tourismussektors teilnehmen und so weltweite Sichtbarkeit in unseren Kampagnen erhalten können. Mit Produkten wie der Grand Train Tour of Switzerland zeigen wir die Perlen auch abseits der bekannten Pfade. Und wir bewerben den Ganzjahrestourismus. Beispielsweise indem wir den goldenen Herbst in den Fokus unseres Marketings stellen, kommen wir an Engpässen und Spitzenzeiten vorbei und ermöglichen die räumliche und zeitliche Verteilung der Gäste. Vor allem jedoch soll die Aufenthaltsdauer der Gäste verlängert werden. Das zahlt aufs Ökologie-Konto ein, kommt aber auch der Tourismuswirtschaft und der gesellschaftlichen Akzeptanz zugute. Als gebürtige Thurgauerin nenne ich hier zum Abschluss und als «greifbares» Beispiel des nachhaltigen Schweizer Tourismus gerne einen unserer Nachhaltigkeitspioniere, die Kartause Ittingen in Warth – bereits als Kind sozusagen mein «Spielplatz» unweit von zu Hause. Der

Betrieb engagiert sich bereits seit Jahren stark und vorbildlich in der Nachhaltigkeit, und dies in allen drei Dimensionen. Gegessen wird nach der «Null-Kilometer-Philosophie», die CO2-Emissionen verhindert. Die Kartause ist tief in der Geschichte und der lokalen Kulturlandschaft verankert, lebt diese Authentizität noch heute und macht sie für Gäste erlebbar. Zudem engagiert sich das Unternehmen im Bereich der Inklusion, indem es geschützte Arbeitsplätze anbietet. Ein inspirierender Leuchtturm in unserer Branche, der seinen Gästen mehr Schweiz bietet, sie länger bleiben und intensiver erleben lässt. Ein perfektes und glaubwürdiges Contentbeispiel für unser weltweites Tourismusmarketing.

Viviane Grobet ist Leiterin Business Development, Mitglied der Geschäftsleitung und oberste Verantwortliche Nachhaltigkeit, Schweiz Tourismus

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Illustrationsbild: istockphoto.com/OkorokovaNatalya

BIODIVERSITÄT UND ENERGIEPRODUKTION

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Schon als Kind war ich fasziniert von der Natur. Ich fing Frösche, hörte den Gesängen der Heuschrecken zu und begeisterte mich für die Kletterkünste der Steinböcke. Im Biologiestudium lernte ich, dass die Natur nicht aus einzelnen isolierten Arten besteht. Tier-, Pflanzenund Pilzarten bilden Lebensgemeinschaften. Diese funktionieren wie eine perfekte Kreislaufwirtschaft. Pflanzen bauen mithilfe von Sonnenlicht lebende Zellen auf. Pflanzenteile werden von Tieren gefressen. Diese Tiere werden von anderen Tieren gefressen. Tote Lebewesen werden von Pilzen und anderen Arten zersetzt. Daraus entsteht «Dünger» für das Wachstum der Pflanzen.

Wir sind von der Biodiversität abhängig In einem Buchenwald sind rund 5000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten an diesem Kreislauf der Natur beteiligt. Das ist Biodiversität. Wir Menschen sind davon abhängig. Wenn Fliegen oder andere Dung abbauende Lebewesen fehlen würden, müssten wir bald knietief in Kuhscheisse waten. Die Biodiversität in der Schweiz ist in der Krise. 35 % der Tierund Pflanzenarten stehen auf den roten Listen, weitere 12 % potenziell gefährdet. Viele Lebensgemeinschaften funktionieren schlechter, werden gleichförmi-

ger und instabiler. Zum Beispiel nehmen die Blütenpflanzen ab, weil die Insekten fehlen, welche die Pflanzen bestäuben können. Die Klimaüberhitzung verschärft die Biodiversitätskrise. Die Bewältigung der Klimakrise und der Biodiversitätskrise müssen deshalb gemeinsam angegangen werden. Dazu müssen Erdöl, Erdgas oder Uran durch die erneuerbaren Energien ersetzt werden. So wie an meinem Arbeitsplatz, der seit 20 Jahren mit Strom aus einer Photovoltaikanlage gespiesen wird.

Lehren aus der Vergangenheit ziehen Biodiversitätskrisen gab es schon früher. Vor 150 Jahren war der Bedarf an Holz und Torf so gross, dass in der Schweiz ganze Berghänge kahl geschlagen wurden und fast in allen Mooren Torf zu Heizzwecken abgebaut wurde. Die Folgen waren katastrophal. Der Boden konnte weniger Wasser speichern. Es kam zu Erdrutschen und Überschwemmungen. Aus dieser Biodiversitätskrise hat man gelernt, dass erneuerbare Energien nicht im Übermass genutzt werden dürfen. Ihre Nutzung muss nachhaltig sein. Bei der Holznutzung hat man das verstanden. Wie steht es bei anderen erneuerbaren Energien? Bei der Wasser-

kraft gibt es das Label Naturemade Star. Wasserkraftwerke mit diesem Label vereinen Klima- mit Biodiversitätsfreundlichkeit. Bei der Photovoltaik gibt es ein riesiges klima- und biodiversitätsfreundliches Potenzial auf bestehenden Gebäuden und Infrastrukturanlagen. Auch bei Windkraft lässt es sich biodiversitätsfreundlich produzieren, allerdings nicht an jedem Standort.

Die Energieverschwendung stoppen Damit die Klimakrise bewältigt wird, braucht es zwei weitere Schritte: Die Energieverschwendung muss gestoppt werden. Rund ein Drittel der aufwendig produzierten Energie wird sinnlos verschwendet. Der dritte Schritt heisst, genügsamer zu werden. Beinahe dreimal die Erde würde benötigt, wenn alle Menschen so leben würden wie Herr und Frau Schweizer. Unser derzeitiger Energiehunger lässt sich nicht nachhaltig stillen. Mit allen drei Schritten zusammen, dem Ersatz von Gas, Öl und Kohle, dem Stopp der Energieverschwendung und der Verkleinerung unseres Energiehungers können wir die Klima- und Biodiversitätskrise bewältigen, bevor sie unsere Existenz bedroht. Dr. Urs Tester ist Abteilungsleiter Biotope und Arten und Mitglied der Pro Natura Geschäftsleitung.

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Autorenfoto: Julian Salinas

Illustrationsbild: istockphoto.com/Bilanol

BAUEN ODER NICHT BAUEN, DAS IST DIE FRAGE


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Netto null graue Treibhausgasemissionen bis 2050 Laut Forschung und Medien stecken wir in mehreren Krisen: Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Wohnungsnot, Dichtestress, Energiekrise und Energieabhängigkeit. Diese Krisen sind eng mit dem Bauen verbunden. Der Grossteil der Gebäude in der Schweiz wird immer noch mit fossilen Energien betrieben (Stichwort Heizen). Dazu konsumiert jede Schweizerin und jeder Schweizer knapp 50 m2 Wohnfläche im Durchschnitt und es wird davon ausgegangen, dass die Schweiz bis 2050 einer zusätzlichen Million Menschen ein Dach über dem Kopf bieten muss.

Herausforderung neuer Wohnraum Das Raumplanungsgesetz verbietet das Bauen auf der grünen Wiese. Stattdessen müssen bestehende Siedlungen entwickelt werden, indem Baulücken gefüllt, Siedlungen verdichtet und Industriebrachen umgenutzt werden. Zudem steigt der Stromverbrauch durch die Zunahme von Wärmepumpen, Elektrofahrzeugen und immer mehr elektrischer Geräte.

Langfristige Klimastrategie Aufgrund des Pariser Übereinkommens 2015 hat die Schweiz das Ziel, bis 2050 netto null Treibhausgasemissionen zu er-

reichen. Der Gebäudebereich ist mehrfach betroffen: • Gebäude dürfen keine klimaschädlichen Emissionen ausstossen (Scope 1), • die Wärme- und Stromversorgung muss weitgehend klimafreundlich sein (Scope 2), • die Herstellung von Baustoffen (Scope 3) muss deutlich weniger Treibhausgase verursachen.

Strategien zu klimafreundlicheren Gebäuden Metalle und Beton führen die Liste der meistverwendeten Materialien und der Emissionen an. Holz ist ebenfalls nicht so ökologisch wie vermutet, da das im Wachstum der Bäume gespeicherte CO2 bei der Entsorgung des Holzes mit Verzögerung wieder freigesetzt wird. Es gibt verschiedene Strategien, um die Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich zu reduzieren und gleichzeitig mehr Wohnraum zu schaffen: • Austausch von bestehenden Heizungssystemen durch erneuerbare Energien, in Kombination mit energetischer Gebäudehüllesanierung • Der Strommix muss bis 2050 zu 100 % aus erneuerbaren Energien bestehen. Hier können Photovoltaikanlagen auf und an den Gebäuden einen wichtigen Beitrag leisten. • Die Sanierung und Erweiterung bestehender Gebäude mit ökologischeren Materialien wie Holz, wiederverwend-

baren Bauteilen, Lehm und Stroh haben einen positiven Effekt. • Neubauten sollten nur noch in Ausnahmefällen erlaubt sein, mit klaren, strengen Vorgaben für graue Treibhausgasemissionen. • Die ökologischste und kostengünstigste Option wäre eine Reduzierung des Flächenbedarfs pro Person, indem die zusätzliche Million Bewohner/-innen in bestehenden Wohnraum integriert würde.

Wie weiter? Es besteht eine Vielzahl von Lösungen für einen klimaneutralen Betrieb von Gebäuden. Es fehlen jedoch noch Lösungen für eine klimaneutrale Erstellung resp. Sanierung von Gebäuden. Diese Herausforderung muss in den nächsten Jahren angegangen und gelöst werden, da ansonsten ein Bau-Moratorium Realität werden könnte.

Prof. Daniel Kellenberger ist seit 2022 an der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW als Professor für Nachhaltiges Bauen und Ökobilanzierung tätig.

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klimafreundlich Kreislaufwirtschaft

WERTE


klimafreundlich Wirtschaft & Umwelt

SCHAFFEN Nachhaltige Wertschöpfungsketten – von der Notwendigkeit zur Chance CO2 einsparen, Ressourcen schonen, EMobilität fördern – Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft begegnen uns heute an jeder Ecke. Längst hat sich die Nachhaltigkeit vom Nischen- zum Trendthema entwickelt. Als Verband für nachhaltiges Wirtschaften beobachten wir bei öbu täglich, wie Schweizer Unternehmen umdenken, ihren Ressourceneinsatz verbessern und vom Reden ins Handeln kommen. Die begrenzten Ressourcen unseres Planeten und die Auswirkungen des Klimawandels erfordern ein grundlegendes Umdenken. Auch neue Regulierungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung geben eine klare Richtung vor und verdeutlichen, dass Nachhaltigkeit eine Notwendigkeit ist. Dabei bietet sie nicht nur Herausforderungen, sondern eröffnet auch Chancen für die Unternehmensstrategie. Ein zentraler Hebel des nachhaltigen Wirtschaftens liegt im sogenannten Scope-3. Für herstellende und handeltreibende Unternehmen bedeutet das, dass der grösste Teil ihres Fussabdrucks in

der vorgelagerten Lieferkette und nachgelagerten Produktverwendung entsteht. Durch eine langfristige Zusammenarbeit mit Lieferanten bauen Unternehmen nicht nur Beziehungen auf, sondern erhalten Einblick in alle Bereiche ihrer Wertschöpfungskette. Dies fördert die Transparenz und die Beteiligten arbeiten gemeinsam an der Reduktion ihres Fussabdrucks. Die präzise Abstimmung der Lieferkettenprozesse kann zudem Kosten senken und ermöglicht faire Gehälter entlang der gesamten Lieferkette. Denn wenn wir heute über Nachhaltigkeit sprechen, sind Faktoren wie die Berücksichtigung sozialer Ungleichheiten und die Förderung der Biodiversität ebenfalls von zentraler Bedeutung. In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist auch die Zirkularität ein wichtiges Stichwort. Zirkuläre Prozesse können im Design, bei der Herstellung, der Verwendung und auch bei der Rücknahme von Erzeugnissen integriert werden. Dadurch werden Produkte auf eine maximale Lebensdauer ausgerichtet und Materialien im Kreislauf gehalten.

In Zeiten von Online-Networking und virtuellen Coffeebreaks wird die Vernetzung als grösste Chance für mehr nachhaltige Wertschöpfung noch zu wenig wahrgenommen. Unternehmen stehen nicht allein vor der Herausforderung, Nachhaltigkeitsvorschriften umzusetzen oder kreislauffähige Lösungen zu etablieren. Die Vernetzung innerhalb und ausserhalb der eigenen Branche schafft Offenheit für neue Ideen und Innovationen. Nur gemeinsam können wir Nachhaltigkeit umsetzen, unsere Vorbildfunktion in der Wirtschaft wahrnehmen und voneinander profitieren. So verstehen wir auch unsere Rolle bei öbu als Wissens- und Vernetzungsplattform für nachhaltige Wirtschaft in der Schweiz.

Olmar Albers ist Geschäftsleiter beim öbu – Der Verband für nachhaltiges Wirtschaften.

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klimafreundlich Wirtschaft & Umwelt

Mit Photovoltaik bei TopCC und der SPAR Zentrale CO2 einsparen Die SPAR Gruppe setzt auf eine umweltbewusste Zukunft und investiert in nachhaltige Stromproduktion. Durch den Einsatz von Photovoltaik-Anlagen bei TopCC und in der SPAR Zentrale wird nicht nur CO2 eingespart, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Energiewende geleistet. Mit stolzer Begeisterung präsentiert die SPAR Gruppe ihr bisher ambitioniertestes Energieprojekt – die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem neu umgebauten TopCC Markt in Winterthur. Damit setzt das Unternehmen einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Stromproduktion für eigene Gebäude. Im Juli wird eine weitere Anlage auf dem Dach der SPAR Zentrale in St. Gallen in Betrieb genommen und die Umrüstung der TopCC Standorte in Zuzwil und Diessenhofen steht ebenfalls kurz bevor.

Strombedarf mit eigener Photovoltaikproduktion decken An sonnigen Sommertagen kann der frisch umgebaute TopCC Grossmarkt in Winterthur seinen Strombedarf tagsüber aus eigener Photovoltaik-Produktion decken. Sogar überschüssige Energie kann ins öffentliche Verteilnetz eingespeist werden. Auf einer Fläche von 1550 m2 befinden sich 800 Module, die in einem Jahr etwa 350 000 kWh Strom produzieren können – genug, um den Strombedarf von rund 87 Haushalten zu decken. Durch diese Maßnahme kann der Winterthurer TopCC Markt jährlich 18 Tonnen CO2 einsparen. Seit dem Umbau im März 2023 kommt der Markt zudem

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klimafreundlich schweiz 2023


klimafreundlich Wirtschaft & Umwelt Die SPAR Gruppe

vollständig ohne fossile Brennstoffe aus, da die Wärmerückgewinnung für die Beheizung genutzt wird. Durch die Kombination der Photovoltaik-Anlage und der Wärmerückgewinnung kann der Markt etwa 40 Prozent Fremdenergie einsparen.

Photovoltaik-Strom auch für E-Autos und E-Bikes Die neu installierte Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der SPAR Zentrale, die im Juli ihren Betrieb aufnimmt, umfasst etwa 200 Module und erzeugt jährlich rund 200 000 kWh Strom, was dem Verbrauch von etwa 50 Haushalten entspricht. Dadurch wird eine CO2-Einsparung von 10 Tonnen pro Jahr erreicht. Gleichzeitig werden an der SPAR Zentrale 9 Ladestationen für Elektroautos und 1 Ladestation für E-Bikes installiert, an denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Selbstkosten Energie für ihre Fahrzeuge beziehen können. Marco Hörler, SPAR Bereichsleiter Facility Management, erklärt: «Die SPAR Gruppe hat mit der Umstellung auf nachhaltig produzierten Strom durch Photovoltaik-Anlagen auf firmeneigenen Gebäuden im Jahr 2023 einen weiteren wichtigen Schritt unternommen, um ihren ökologischen Fussabdruck zu verringern und das Ziel der Klimaneutralität nach Kräften zu unterstützen.»

Die SPAR Gruppe Schweiz mit Sitz in Gossau SG erwarb 1989 die SPAR Lizenz für die gesamte Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein von SPAR International. Seit April 2016 ist die SPAR Gruppe Schweiz ein Tochterunternehmen der südafrikanischen SPAR Group Ltd. Zur SPAR Gruppe Schweiz gehören 182 SPAR Nachbarschaftsmärkte, SPAR express Convenience Märkte und SPAR mini sowie 11 TopCC Cash & Carry Grossmärkte. Ein Viertel der SPAR Nachbarschaftsmärkte sind eigene Filialen, die anderen drei Viertel werden von selbstständigen Detaillisten im Franchising-System geführt. Selbstständige maxi/// Detaillisten und weitere Kunden werden ebenfalls von SPAR beliefert. Die SPAR Gruppe beschäftigt 2000 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen) – davon 279 Lernende.

SPAR Handels AG Tel. +41 71 313 76 31 Fax +41 71 314 76 31 Schlachthofstrasse 12 9015 St. Gallen Schweiz www.spar.ch

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klimafreundlich Wirtschaft & Umwelt

Weniger CO₂Emissionen für mehr Nachhaltigkeit In ihrer Nachhaltigkeitsstrategie widmet sich die Ernst Sutter AG unter anderem dem Schwerpunktthema Energie und Klima. So konnten wir beispielsweise den CO₂-Ausstoss pro Tonne in unserer Produktion mehr als halbieren. Für eine kontinuierliche Reduktion des CO₂-Fussabdrucks orientieren wir uns an der Science-Based-Targets-Initiative.

Als fleischverarbeitendes Unternehmen nimmt die Ernst Sutter AG ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft wahr. Im Sinne unserer Nachhaltigkeitsstrategie arbeiten wir kontinuierlich an einer konsequenten Reduktion unseres Energieverbrauchs, um unseren CO₂-Fussabdruck weiter zu reduzieren. Im Jahr 2022 haben wir uns der Science-Based-Targets-Initiative angeschlossen, die Unternehmen dabei unterstützt, wissenschaftsbasierte Ziele zur Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen zu setzen. Die Ziele sollen dazu beitragen, den globalen Temperaturanstieg auf unter 2 Grad Celsius zu begrenzen und die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren. Christian Brendel, Leiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit, freut sich, dass die Ernst Sutter AG den CO₂-Ausstoss pro Tonne bei der Herstellung ihrer Produkte mehr als halbieren konnte.

So haben wir zunächst unsere CO₂-Emissionen in verschiedenen Bereichen eruiert und analysiert, wo die grössten Einsparpotenziale liegen. Dabei haben wir uns an den Richtlinien der Science-Based-Targets-Initiative orientiert, um sicherzustellen, dass die Emissionsreduktionen angemessen sind, um den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen.

CO2

N2O

CH4

Scope 3 INDIREKT

HFCS

Scope 2 INDIREKT

PFCS

Scope 1 DIREKT

Scope 3 INDIREKT

Gemietete Vermögenswerte Arbeitsweg Mitarbeitende Geschäftsreisen

Investition Eingekaufter Strom, Dampf, Wärme und Kälte für den Eigenverbrauch

Konzession Betriebliche Anlagen

Gemietete Vermögenswerte

Geschäftsfahrzeuge

Abfallbehandlung von verkauften Produkten

Prozesse

Nutzung von verkauften Produkten

Betriebsabfälle Transport und Distribution Krafststoffe zur Energiegewinnung

Verarbeitung von verkauften Produkten

Investitionsgüter Bezogene Waren und Dienstleistungen

Vorgelagerte Tätigkeiten

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SF6

Transport und Distribution

Unternehmen

Nachgelagerte Tätigkeiten


klimafreundlich Wirtschaft & Umwelt Über das Unternehmen

Basierend auf den Erkenntnissen der Analyse wurden verschiedene Massnahmen definiert und umgesetzt. Wir haben unsere Energieeffizienz verbessert durch den Einsatz energieeffizienter Beleuchtungs-, Heiz- und Kühlanlagen sowie die Optimierung unserer Produktionsprozesse. Zur Deckung unseres Energiebedarfs setzen wir auf erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Wasserkraft, Wärmerückgewinnung und das Heizen mit Holzschnitzeln. Darüber hinaus haben wir unsere Transportwege optimiert und Flugtransporte auf ein absolutes Minimum reduziert. Ein weiterer Fokus liegt auf unseren Verpackungen. Mit nachhaltigen, plastikreduzierten Verpackungen, die mit bis zu 80 Prozent weniger Plastik auskommen, konnten wir im Jahr 2022 über 100 Tonnen Kunststoff einsparen. Entsprechend der Entwicklung unseres Zielerreichungspfades ist unser Gesamtausstoss von CO₂ signifikant rückläufig. Haben wir im Jahr 2013 noch 58,4 Gramm CO₂ pro Tonne produzierter Produkte ausgestossen, so verursacht unsere Produktion heute im Durchschnitt nur noch 23,1 Gramm pro Tonne. Mit verschiedenen Massnahmen haben wir somit den CO₂-Ausstoss in unserer Produktion mehr als halbiert. 4000

Soll

Ist

Emissionen CO₂-Äquivalent in Tonnen

3500 3000

Die Ernst Sutter AG ist eines der führenden Schweizer Unternehmen im Bereich Fleischverarbeitung und Fleischwarenproduktion mit Hauptsitz im St. Gallischen Gossau. Mit fünf Produktionsstandorten und zwei regionalen Logistikplattformen produziert und liefert sie kundennah Frischfleisch und Fleischwaren für Metzgerei-Fachgeschäfte, den Detail- und Grosshandel sowie die Lebensmittelindustrie in der ganzen Schweiz. Das Unternehmen gehört zur fenaco Genossenschaft und beschäftigt rund 1000 Mitarbeitende.

«Als verantwortungsvoll handelndes Unternehmen setzen wir auf Energieeffizienz, erneuerbare Energien und die Optimierung unserer Lieferketten. Für uns ist Nachhaltigkeit die Voraussetzung für eine lebenswerte Zukunft.» Christian Brendel Leiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit Mitglied der Geschäftsleitung Ernst Sutter AG

2500 2000 1500

Startpunkt 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024

Auch das Ziel einer jährlichen Steigerung der Energieeffizienz um 2 Prozent bis zum Jahr 2022 haben wir bereits ab dem Jahr 2015 übertroffen. 130 %

Soll

Ist

Steigerung der Energieeffizienz in Prozent

125 % 120 % 115 % 110 %

Informationen zur Science-BasedTargets-Initiative und zu wissenschaftsbasierten Klimazielen: Climatepartner.com/de

105 % 100 %

Startpunkt 2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

2023

2024

Mit diesen und weiteren Massnahmen konnte die Ernst Sutter AG ihren CO₂Fussabdruck erheblich reduzieren. Wir werden auch künftig daran arbeiten, unsere Emissionen zu reduzieren und damit unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Wir sind zuversichtlich, dass sich weitere Akteure der Wertschöpfungskette Fleisch ebenfalls der Science-Based-Targets-Initiative anschliessen, um gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen.

Ernst Sutter AG Schlachthofstrasse 20 CH-9200 Gossau Tel. +41 58 476 30 00 www.ernstsutter.ch

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klimafreundlich Wirtschaft & Umwelt

Die Kromer Print AG und ihre Verantwortung «Hohes Engagement für die Umwelt, Erhalt der Arbeitsplätze und Kundenzufriedenheit.»

AUSGEZEICHNETE EFFIZIENZ Die Kromer Print AG setzt auf eine effiziente Unternehmensausrichtung in allen Bereichen. Interne und externe Prozesse werden standardisiert und integriert, die Weiterentwicklung folgt stets den Bedürfnissen der Kunden und Partner. Diese wiederum gewinnen dank nachvollziehbarer Abläufe Sicherheit und Vertrauen. Für diesen konsequenten Weg wurde die Kromer Print AG 2012 mit dem GC Management Award ausgezeichnet.

«Nachhaltigkeit ist kein Lippenbekenntnis, sondern eine Philosophie, die tief in der Unternehmung verankert ist und von allen mitgetragen wird.»

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klimafreundlich schweiz 2023

Der Markt verlangt nach immer mehr Nachweisen und nachvollziehbaren Erklärungen zu immer mehr Themen. Neben der Nach­haltigkeit (oder als Teil davon) steht die gesellschaftliche Verantwortung einer Firma aktuell im Fokus. Unter dem Stichwort CSR oder « Corporate Social Responsibility » werden diese Handlungen zusammengefasst. Die Kromer Print AG setzt hier auf die weltweit breit anerkannten Nachhaltigkeitsratings von « EcoVadis ». Im Interview mit der Geschäftsleitung wird erklärt, was dies bedeutet und wie diese Verantwortung gelebt wird.

In welchen Bereichen will die Kromer Print AG Verant­wortung übernehmen? Um unsere Produkte und Dienstleistungen zu erbringen, benötigen wir Menschen und Ressourcen wie Papier, Energie und Maschinen. Dies in ein wirtschaftliches Gleich­ gewicht zu bringen, ist unsere Absicht. Unser Credo lautet: Im Mittelpunkt steht der Mensch. Dazu gehören die Aus- und Weiterbildung sowie eine Kultur der Offenheit und proaktiven Kommunikation. An unseren HR-Grundsätzen wird laufend gearbei­ tet. ­In der Produktion betrachten wir systematisch den gesamten Lebensweg unserer Produkte. Vom Zeitpunkt eines gepflanzten Baumes bis hin zum Recycling, wo unsere Produkte nach ihrem Verbrauch wieder landen. Unser Ziel ist ein laufender Verbesse­ rungsprozess, den wir mit Kennzahlen messen und bewusst von aussen prüfen lassen. Die Anstrengungen betreffen also alle Bereiche der Firma. Wie profitieren eure Kunden von den Kennzahlen? Das Informationsbedürfnis unserer Geschäftspartner wird b­ efriedigt und die erzielte Wirkung unserer Massnahmen mit Zahlen transparent gemacht. Entsprechend haben wir die Kennzahlen zukunftsgerichtet ab dem Geschäftsjahr 2022ff vollständig über­ arbeitet. Neuen Themenfeldern wie z. B. Informationssicherheit kann der nötige Platz gewährt ­werden. Konkret an einem Beispiel? Bei den Umweltkennzahlen überprüfen wir beispielsweise den spezifischen Strombe­ darf pro Tonne Papier, die wir verdrucken. Der Wert hat sich von 2021 auf 2022 um 2,8 % auf 370,6 kWh/t verbessert. Und bei der Recyclingquote analog BAFU-Defini­ tion liegen wir aktuell bei über 95 % (Gesamtrecyclingquote Schweiz = 53 %). Viele reden davon, nachhaltig zu sein und es bleibt beim Reden. Inwiefern ist das bei euch anders? Nachhaltigkeit und Verantwortung beginnen bei uns bei der konsequenten strategi­ schen Ausrichtung auf die Kunden­bedürfnisse, setzt sich durch die umfangreich zerti­ fizierten internen und externen Prozesse fort und ­gipfelt in der Kom­­­pensation des CO2-Verbrauchs mit einem Schweizer Klimaschutzprojekt. Führen durch Vorbild der Geschäftsleitung also.


klimafreundlich Wirtschaft & Umwelt

Die Geschäftsleitung der Kromer Print AG: CEO Andy Amrein (stehend), Katja Füglistaler, Michael Mare und Andreas Wüthrich.

Worauf seid ihr besonders stolz? Bei EcoVadis wurden wir zum dritten Mal in Folge mit einer Goldmedaille ausge­ zeichnet und gehören damit zum kleinen Kreis der besten 1 % aller von EcoVadis weltweit be­urteilten Unternehmen, welche der gleichen Branche wie wir angehören. EcoVadis ist w ­ eltweit der grösste Anbieter von Nachhaltigkeitsbewertungen und ­auditiert – über alle Branchen gesehen – jedes Jahr mehr als 100 000 Unternehmen. Ebenfalls stolz sind wir auf unser Nachhaltigkeitsrating in der Branche. Der Bund hat in Zusammenarbeit mit unserem Branchenverband Kriterien ausgearbeitet und mit einem Punktesystem bewertet. Mit dem Punktemaximum decken wir die Bereiche « ISO14001 », « Entsorgungs­konzept », « FSC- und VOC-Zertifizierung », « Energie­ potenzial-Analyse » und « klimaneutral drucken » optimal ab. Warum hat sich die Kromer Print AG für EcoVadis entschieden? Vor allem internationale Konzerne werden für die Auswirkungen ihrer gesamten Wert­ schöpfungskette von den lokalen Vorschriften – und von den gesellschaftlichen Erwar­ tungen – vermehrt in die Verantwortung gezogen. Die leitenden Beschaffungsabtei­ lungen stehen somit bei der Wahl ihrer Lieferanten vor der Herausforderung, ökologische, soziale und ethische Risiken richtig einzu­ordnen und in ihre Kaufent­ scheidungen einfliessen zu lassen. Ein global anerkanntes Nachhaltigkeitsrating erfolg­ reich zu bestehen, wird immer mehr eine zwingende Voraussetzung für eine Zusam­ menarbeit mit Grosskunden. Je mehr globale Krisen es auf dieser Welt gibt, desto grösser wird der Wunsch von vielen Kunden, mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die eine hohe Kom­petenz beim Vorleben und Umsetzen der ­sozialen und gesellschaft­ lichen Verantwortung nachweisen können. Das ist alles an­dere als einfach, aber wir geben jeden Tag unser Bestes. Was können Kunden oder Mitarbeitende dazu beitragen? Tue Gutes und sprich darüber. Dieses bekannte Zitat ist die Basis für Vertrauen und die Wahrnehmung von aussen. Externe und interne Kooperationen verstärken die Wir­ kung für nachhaltige Kundenbeziehungen. Dazu beitragen können sowohl Kunden als auch Mitarbeitende, indem sie der Geschäftsleitung weitere Verbesserungsvorschläge unterbreiten. Wir wollen nicht gut sein, auch nicht besser – wir wollen Benchmark sein. Bei diesen wichtigen Themen geht es nicht nur darum, eine gesellschaftliche Pflicht zu erfüllen, wir möchten einen echten Beitrag für eine bessere Welt leisten. Was wünscht sich die Kromer Print AG für die Zukunft? Wir freuen uns natürlich über eine gewisse Vorreiterrolle in der Branche und wün­ schen uns etwas mehr Zuversicht und Zukunftsglaube. Wenn man selber nicht mehr an das eigene Geschäftsmodell glaubt, wird es Zeit aufzuhören. Auch dies gehört zur unternehmerischen Verantwortung, damit eine Branche innovativ bleibt und auch ­zukünftig in Menschen und Betriebsmittel investieren kann.

Das Label «Printed in Switzerland» unterstützt die Firmenstrategie der Kromer Print AG optimal. Das Qualitätssiegel wird mit Freude und Stolz eingesetzt, wo immer es das Druckprodukt zulässt. Weitere Informationen zur laufenden Kampagne sind zu finden unter www.printed-in-switzerland.com.

Labels der Kromer Print AG • swissPSD® (seit 2023) Standardisierter Digitaldruck nach ISO/TS 15311 • EcoVadis (seit 2014) Nachhaltige Praktiken, bezogen auf die Gesamtunternehmung • ISO 9001 (seit 1995) Auf Effizienz ausgerichtete Produktion im 24-Stunden-Betrieb • ISO 14001 (seit 2011) Laufende Verbesserungen zum Schutz unserer Umwelt • ISO 27001 (seit 2015) Vertraulicher Umgang mit Informationen und vertraulichen Daten • swissPSO® (seit 2011) Standardisierter Offsetdruck nach ISO 12647-2 • PDFX-Ready (seit 2005) Standandisierter und störungsfreier Datenaustausch

Andy Amrein Geschäftsleiter/CEO andy.amrein@kromerprint.ch

Kromer Print AG Industrie Gexi Karl Roth-Strasse 3 5600 Lenzburg Telefon +41 62 886 33 33 kontakt@kromerprint.ch kromerprint.ch

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klimafreundlich Wirtschaft & Umwelt

Maestrani – wir wollen «Fair Taste»-Pioniere sein! Als Familienunternehmen ist Nachhaltigkeit bei Maestrani seit jeher in der DNA verankert: Was mit der Übernahme persönlicher Verantwortung von Maestrani-Unternehmerpersönlichkeiten begann, ist heute ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie. Das Flawiler KMU will auch in Zukunft weiterhin eine Pionierrolle einnehmen und investiert dafür über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Im kürzlich veröffentlichten, fünften Nachhaltigkeitsbericht zeigt Maestrani ihr Engagement für Mensch um Natur auf.

100% nachhaltiger Kakao Für die Herstellung der hochwertigen Schokoladen- und Süsswarenprodukte setzt Maestrani seit 2016 nur noch zertifizierten Kakao ein. Seit diesem Jahr ist dieser neu sogar nur noch Fairtrade- oder höher zertifiziert. Die Zusammenarbeit mit bekannten und unabhängig auditierten Label-Organisationen, wie zum Beispiel Fairtrade Max Havelaar, hilft in den verschiedenen Anbaugebieten präsent zu sein und vor Ort zu gewährleisten, dass die zusätzlich gezahlten Prämienbeiträge gezielt in die Infrastruktur, Bildung oder den Gesundheitssektor investiert werden. Auch bei der Auswahl ihrer wichtigsten Lieferanten legt Maestrani grossen Wert auf eine nachhaltige Unternehmensführung: So setzen viele der A-Lieferanten ein eigenes Nachhaltigkeitsprogramm um und führen somit eigenständige Nachhaltigkeitsprojekte durch. Diese beinhalten den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen, effiziente Fertigungsverfahren und natürlich den sozialen Umgang mit Mitarbeitenden.

100% Strom aus nachhaltigen Quellen und höchste Qualitätsansprüche Die Steigerung der Energieeffizienz und die Reduktion der CO2-Emissionen sind für Maestrani ein zentraler Aspekt ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. So stammt schon heute 100% des von Maestrani bezogenen Stroms aus erneuerbaren Quellen, wie Wasserkraft. Mit dieser klimafreundlichen Energie wird unter anderem die QualitätsSchokolade produziert und das firmeneigene Elektroauto geladen. Die entstandene Abwärme wird für das Beheizen der Erlebniswelt «Chocolarium – die Glücksfabrik von Munz und Minor» genutzt. Insgesamt konnte Maestrani in den letzten 10 Jahren ihre CO2-Emissionen kontinuierlich reduzieren – dies um insgesamt 17 %. Mit der Unterzeichnung der SBTi-Vereinbarung im zweiten Halbjahr 2023 wird Maestrani auch in Zukunft diesen konsequenten Reduktionsweg weitergehen. Als Schweizer Schokoladenhersteller stellt der Flawiler Unternehmen Maestrani höchste Ansprüche an die Qualität der produzierten Schokolade. Eine Reklamationsquote von durchschnittlich 1,5 auf 1 000 000 verkaufter Produkte ist eine gute Basis: Kon-

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klimafreundlich schweiz 2023


klimafreundlich Wirtschaft & Umwelt Über Maestrani Schweizer Schokoladen AG

tinuierliche Verbesserungsprozesse, regelmässige Hygiene-, Sensorik- und Sicherheitsschulungen mit externen Partnern sowie ergonomischen Arbeitsplätzen, helfen diesen Wert nochmals zu senken. Zudem wird kontinuierlich in die 150 Mitarbeitenden am Standort Flawil investiert: So konnte im 2022 die Anzahl Weiterbildungsstunden pro Mitarbeitende auf 46 Stunden erhöht werden.

Das Markensortiment wird «All Natural» Nachhaltigkeit wird bei Maestrani auch direkt auf den Produkten sichtbar: So hat Maestrani im September 2022 für das gesamte Markensortiment von Munz, Minor und Avelines die firmeneigene «All Natural»-Initiative lanciert. Die Initiative beinhaltet vier aus Konsumentensicht wichtige Nachhaltigkeitsmehrwerte: • Verzicht auf künstliche Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Aromen • 100 % Fairtrade-Kakao • Bewusster Verzicht auf Palmöl • 100 % Klimaneutralität dank Kompensation der aktuell nicht vermeidbaren CO2-Emissionen Neben der fairen, nachhaltigen und lokalen Produktion der Lieblingsprodukte bleibt jedoch der Geschmack das wichtigste Kaufkriterium für die Endkonsumenten. Maestrani will darum immer wieder in die Rolle eines «Fair Taste»-Pioniers einnehmen: Neben der Nachhaltigkeitsleistungen sollen die Konsumenten natürlich auch durch den einzigartigen Geschmack begeistert und darum auch immer wieder mit neuen geschmacklichen Innovationen überrascht werden. So hat Maestrani das vegane Minor Almond auf Basis von Mandeldrink eingeführt und eine Auszeichnung am Swiss Vegan Award 2021 in der Kategorie «Sweet Food & Drinks» gewonnen.

Seit mehr als 170 Jahren lebt Maestrani als einer der wenigen unabhängigen Schokoladenhersteller in der Schweiz aktiv die Begeisterung für die Schweizer Schokoladenkultur durch die Pflege und Weiterentwicklung von traditionellen Klassikern aber auch von innovativen Trendprodukten im In- und Ausland. Das Familienunternehmen produziert im ostschweizerischen Flawil exzellente Schokoladen- und Süsswarenspezialitäten der beliebten Marken Munz, Minor und Avelines sowie Produkte für Partnerfirmen. Gleichenorts befindet sich auch die Erlebniswelt «Chocolarium – die Glücksfabrik von Munz und Minor»: Sie begeistert Besucher mit einem offenen Einblick in das Herzstück der SchokoladenProduktion.

Valentin Haag Head of Marketing

Das Familienunternehmen Maestrani lebt die Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Im neuen, GRI-zertifizierten Nachhaltigkeitsbericht wird dieses Nachhaltigkeitsengagement transparent dargestellt. Hier den QR-Code scannen und den gesamten Nachhaltigkeitsbericht lesen: Maestrani Schweizer Schokoladen AG Toggenburgerstrasse 41 Postfach 9230 Flawil T +41 71 228 38 11 F +41 71 228 38 00 info@maestrani.ch maestrani.ch

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Nachhaltigkeit›in›› den›Anlagen Als›Pionierin›setzt›Nest›seit›ihrer› Gründung›vor›40›Jahren›eine› um›fassende›Nachhaltigkeit›in›den› Vermögensanlagen›um.›Ziel›ist›› eine›nachhaltige›Entwicklung›von› Wirtschaft›und›Gesellschaft›zu›› fördern.›Nest›wird›auch›weiterhin› richtungsweisend›in›der›Nach­ haltigkeit›sein.

Wovon›› wir›überzeugt›› sind › Nest ist überzeugt, dass nach­

Wie›wir›handeln

› Nachhaltigkeit wird konsequent

›› Aufgrund von Interessens­

über sämtliche Anlageklassen umgesetzt.

konflikten trennen wir die Nachhaltigkeit von der Vermögensverwaltung. So stellen wir sicher, dass die Nachhaltigkeit konsequent nach unseren Vorgaben umgesetzt wird.

Im Nachhaltigkeitskonzept werden unsere 15 Prinzipien zur Nachhaltigkeit in den Anlagen, im Vorsorgeauftrag und im Unternehmen festgehalten. Sie dienen uns als handlungs­ und zukunftsorientierende Leitlinie. Das Nachhaltigkeitskonzept finden Sie hier und die Anlagegrundsätze hier.

Selektivität›in›den›Aktien› durch›Nest­Ansatz 40,3 % 2,4 % 7,5 % 49,8 %

›› Wir verfolgen einen ganz­ heitlichen Nachhaltigkeits­ ansatz: Impact Analyse über die gesamte Wertschöp­ fungskette ist der Mittel­ punkt der Nachhaltigkeits­ beurteilung.

nicht investierbar durch Rating nicht investierbar durch Ausschluss und Rating nicht investierbar durch Ausschluss investierbar

Nest Sammelstiftung

Nachhaltigkeitskonzept

›› Wir engagieren uns in Netzwerken, mittels Initiativen und gehen auch Dienstleister an, um die Nachhaltigkeit gemeinsam zu fördern.

Unser strenger Nachhaltigkeitsansatz führt dazu, dass wir knapp 60 Prozent des Aktienuniversums ausschliessen. Diese strikte Nachhaltigkeit ist im Vergleich zu anderen Pensionskassen einzigartig.

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haltige Anlagen langfristig zu einem finanziellen und immateriellen Wert für unsere Versicherten und die Gesellschaft führen.


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CO2­Intensität›Nest­Aktien›Portfolio› per›31.›1 2.›2 021 t CO2 eq/Mio. USD **

1000

917 *

–›37›%

Wie›wir›informieren

581*

Indirekte Emissionen ( Scope 3 )

500

452

›› Wir berichten jährlich über

Scope 3 Nutzung

221

Scope 3 Zulieferer

56 203 88

Scope 2 Scope 1

45

0

188

Portfolio

Vergleichsindex

* zusammengesetzt aus SPI, MSCI World und MSCI Emerging Markets ** CO2­Äquivalente pro Million Umsatz der Unternehmen

Nicht nur bei der CO 2­Intensität, sondern auch bei einer ganzheitlichen

UN›Sustainable›Development›Goals› ›

Betrachtung mittels UN Nachhaltigkeits­

Beitragende›Umsatzanteile›(Mio.›USD)›Nest­Aktien­Portfolio›per›31.›1 2.›2 021

ziele zeigt sich, dass das Nest­Portfolio die negativen Auswirkungen der Anlagen deutlich reduziert und die

– 200

– 200

– 100

0

100

positiven verstärkt. Diese und weitere Nachhaltigkeitsberichte finden Sie hier.

– 10

– 50

Nest

– 190

Benchmark

KEINE ARMUT

10

Was›wir›erzielen

WENIGER UNGLEICHHEITEN

2

KEIN HUNGER

11

NACHHALTIGE STÄDTE UND GEMEINDEN

3

GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN

12

VERANTWORTUNGSVOLLER KONSUM UND PRODUKTION

4

HOCHWERTIGE BILDUNG

13

MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ

300

400

500

600

5 30 460

negativer Beitrag

sehr negativer Beitrag

1

200

5

GESCHLECHTERGLEICHHEIT

14

LEBEN UNTER WASSER

30

30

positiver Beitrag

sehr positiver Beitrag

6

8

SAUBERES WASSER UND SANITÄREINRICHTUNGEN

15

LEBEN AN LAND

7

BEZAHLBARE UND SAUBERE ENERGIE

16

FRIEDEN, GERECHTIGKEIT UND STARKE INSTITUTIONEN

MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT UND WIRTSCHAFTSWACHSTUM

17

9

INDUSTRIE, INNOVATION UND INFRASTRUKTUR

PARTNERSCHAFTEN ZUR ERREICHUNG DER ZIELE

›› Nachhaltige Anlagen und langfristige markt­ konforme Renditen sind bei Nest kein Widerspruch.

Rendite­Entwicklung›der›letzten›10›Jahren Nest

Rendite in %

UBS-PK-Index

15

Der langfristige Vergleich mit dem

10

UBS­PK­Index veranschaulicht, dass Nest

5

auch mit der strengen Nach haltigkeit höhere Renditen erwirtschaftet hat als

0

andere Pensionskassen.

­5

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

6,3 7,2

6,4 6,1

10,2 7,4

1,4 0,9

3,8 3,5

7,4 8,0

– 1,4 – 3,3

9,1 11,3

4,1 4,1

2021 � 10 J. 11,4 8,4

Wie›uns›andere›beurteilen ›› Nest erhält die Bestnote

›› Im Pensionskassenrating

Unabhängige Vergleiche und Ratings

«Visionärin» im Pensions­ kassenrating von der Klima­ Allianz Schweiz.

der SonntagsZeitung wird Nest als Vorreiterin im Be­ reich nachhaltige Kapitalan­ lagen genannt.

bestätigen die Resultate unseres Ansatzes

Nest Sammelstiftung Molkenstrasse 21 8004 Zürich

T 044 444 57 57 F 044 444 57 99 info@nest-info.ch www.nest-info.ch/ nachhaltigkeit

Nest Fondation collective 10, rue de Berne, 1201 Genève T 022 345 07 77 F 022 345 07 79

und helfen uns bei der Orientierung und Weiterentwicklung. Lesen Sie das Rating von der Klima­Allianz Schweiz hier und den Artikel in der Sonntags Zeitung hier.

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die Auswirkungen unserer Anlagetätigkeit. Unsere Berich­ te zeigen, dass auch einzelne Nachhaltigkeitsthemen wie beispielsweise Klima erfolg­ reich abdeckt sind.


klimafreundlich Kreislaufwirtschaft

ZIRKULÄR

Bild: istockphoto.com/bgton


klimafreundlich Kreislaufwirtschaft

DENKEN Der Fortschritt zieht Kreise Schneller, höher, weiter: Spätestens seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert kennt die Menschheit nur eine Richtung – vorwärts! Im Streben nach Wohlstand und höherer Lebensqualität – und angetrieben durch «günstige» fossile Energie – haben wir aber einen grundlegenden Kreislauf aus dem Gleichgewicht gebracht. Wir haben in wenigen Jahrzehnten verbrannt, was die Natur in Millionen von Jahren entstehen liess – und bringen mit den daraus resultierenden CO2-Emissionen die Erde ins Schwitzen. Doch nicht nur puncto Energie greift unser bisheriges Denken zu kurz, auch beim Umgang mit allen anderen Rohstoffen. Unsere Ressourcennutzung ist auf Einmal-Verbrauch ausgelegt und unser Konsumverhalten ist linear. Kaufen – verbrauchen – wegwerfen. Da die natürlichen Ressourcen unseres Planeten aber endlich sind, geht diese Denkweise zwangsläufig nicht auf. Gerade ein Wirtschaftszweig wie der Baubereich, der für rund 40 Prozent des weltweiten Ressourcenverbrauchs verantwortlich ist, tut gut daran, nach Mitteln und Wegen zu suchen, wie die vorhandenen Materialien im Kreislauf

gehalten werden können. Dazu braucht es vor allem eines: ein Umdenken. Weg vom Linearen, hin zum Zirkulären. Wir verbrauchen keine Materialien mehr, sondern nutzen sie für eine gewisse Zeit und stellen sie dann für eine weitere Verwendung zur Verfügung. Dass das auch beim Bauen funktioniert, zeigen Pilotprojekte – unter anderem im NEST, dem Forschungs- und Innovationsgebäude von Empa und Eawag. Und dass der Weg zum kreislaufgerechten Gebäude viel mit Handwerkskunst und weniger mit hochkomplexen Technologien zu tun hat, ebenfalls. Denn Voraussetzung für einen Kreislauf im Bausektor ist die sortenreine Trennbarkeit von Materialien – und diese erreicht man am besten mit fachgerechtem Handwerk. Über kurz oder lang wird die Endlichkeit unserer Ressourcen die Kreislaufwirtschaft zur Notwendigkeit machen – und nicht zu einer möglichen Option unter vielen. Bereits heute lohnt es sich aber, nicht nur über geschlossene Kreise, sondern auch über deren Radien und Umfänge nachzudenken. Denn was gar nicht erst produziert oder gebaut wird,

muss auch nicht in den Kreislauf zurückgeführt werden. Und gerade in unserer schnelllebigen Konsumgesellschaft vergessen wir häufig, dass auch unsere Aufmerksamkeit ein endliches Gut ist, und je feinteiliger wir unsere Aufmerksamkeit auf verschiedene Güter aufteilen, desto weniger erhält jedes einzelne davon. In diesem Sinne: Weniger ist mehr – und das Wenige gehört in den Kreislauf.

Dr. Peter Richner ist Stellvertretender Direktor, Departementsleiter «Ingenieurwissenschaften» Ko-Leiter Forschungsschwerpunkt ‹Nachhaltiges Bauen› und Verantwortlicher NEST bei der Empa.

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klimafreundlich Kreislaufwirtschaft WEGWERFEN WAR GESTERN:

So schützt Foodsave die Umwelt Lebensmittel sind wertvoller denn je. ALDI SUISSE engagiert sich seit Jahren für mehr Foodsave, denn jedes Lebensmittel, das nicht auf dem Teller landet, stellt eine beträchtliche Belastung für die Umwelt dar.

ALDI SUISSE wirkt beim Aktionsplan des Bundes gegen die Lebensmittelverschwendung aktiv mit und verfolgt das globale UN-Nachhaltigkeitsziel (Sustainable Development Goals SDG). Mit der Unterzeichnung der branchenübergreifenden Vereinbarung und als Teilnehmer einer Arbeitsgruppe unterstützen wir das Ziel der Schweiz, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung zu halbieren.

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Lebensmittelrettung spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Durch weniger Lebensmittel im Abfall können wir Treibhausgasemissionen reduzieren, natürliche Ressourcen schonen und eine nachhaltige Zukunft fördern. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) geht etwa ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel verloren oder wird verschwendet. Bei der Produktion, Verarbeitung, dem Transport und der Entsorgung von Lebensmitteln werden grosse Mengen an Ressourcen wie Wasser, Energie und Land benötigt. Jedes Lebensmittel, das verschwendet wird, treibt also den Klimawandel voran.

ALDI SUISSE wirkt an vielen Fronten ALDI SUISSE ist ein Unternehmen, das sich aktiv für die Nachhaltigkeit einsetzt. Der verantwortliche Umgang mit Lebensmitteln liegt uns daher am Herzen: Durch verschiedene Massnahmen fördern wir die Rettung von Lebensmitteln. Um immer mehr Lebensmittel vor dem Abfall zu bewahren, sensibilisieren wir Lieferanten, Mitarbeitende sowie Konsumentinnen und Konsumenten. Unser Filialpersonal ist geschult,


klimafreundlich Kreislaufwirtschaft Über ALDI SUISSE Das Detailhandelsunternehmen ALDI SUISSE ist in der Schweiz zu einer starken Marke geworden und hat sich über die Jahre etabliert. 2005 eröffnete ALDI SUISSE die ersten vier Filialen. Inzwischen gibt es schweizweit über 230 Filialen mit einem Angebot von rund 1800 Produkten. Das Unternehmen beschäftigt über 3900 Mitarbeitende. ALDI SUISSE zählt auf eine zufriedene und treue Stammkundschaft, die täglich weiterwächst. Nachhaltigkeit im Fokus: ALDI SUISSE setzt sich für Foodsave ein

sorgsam bei Bestellung und Handhabung der Produkte umzugehen. Zudem werden überschüssige, aber noch qualitativ einwandfreie Lebensmittel an lokale Tafeln und gemeinnützige Organisationen gespendet.

Als Detailhändler ist sich ALDI SUISSE seiner unternehmerischen Verantwortung bewusst. National und international setzt das Unternehmen mittels Corporate-Responsibility-Grundsätzen und Einkaufspolitiken auf nachhaltige Strategien, um ein verantwortungsvolles Handeln und gemeinsam mit Geschäftspartnern entlang der Lieferkette zu gewährleisten. Weitere Informationen zum Nachhaltigkeitskonzept von ALDI SUISSE: aldi-suisse.ch/nachhaltigkeit

ALDI-Mitarbeitende übergeben unverkaufte, noch geniessbare Lebensmittel an die Schweizer Tafel für Menschen in Not.

Darum ist Foodsave so wichtig Indem wir Lebensmittel retten, verringern wir die Notwendigkeit, zu viele Lebensmittel zu produzieren. Dies führt zu einer Reduzierung der mit der Lebensmittelproduktion verbundenen Treibhausgasemissionen. Weniger landwirtschaftliche Flächen werden benötigt, um Nahrungsmittel anzubauen, und weniger Wasser und Energie werden für die Produktion und den Transport von Lebensmitteln verwendet. Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass wir alle unseren Teil dazu beitragen, indem wir bewusst einkaufen, Lebensmittelverschwendung reduzieren und uns für eine nachhaltige Zukunft engagieren. #gemeinsamfuerfoodsave #foodsave #foodsavetipps Erfahre mehr über unsere Foodsave-Massnahmen: aldi suisse.ch/foodsave

ALDI SUISSE AG Niederstettenstrasse 3 9536 Schwarzenbach Schweiz

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klimafreundlich Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft am Beispiel Lithium-Ionen-Batterien aus Fahrzeugen Batterien aus Elektrofahrzeugen sind ein gutes Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Sie enthalten viele Wertstoffe, die am Ende eines Batterielebens nicht einfach verloren gehen. Die Wirtschaft ist auf das Recycling angewiesen. Natürlich verlangt die Umstellung auf den elektrischen Antrieb eine grosse Menge von Rohstoffen. Was bisher Erdöl war, wird künftig Kupfer, Nickel, Mangan, Lithium, Kobalt etc. sein. Der grosse Unterschied zwischen Verbrennungsmotor und Elektroantrieb ist der, dass der fossile Treibstoff nach seiner Umwandlung in kinetische Energie verbraucht ist, respektive als CO2 und Wärme in die Umwelt gelangt. Batterien hingegen behalten ihre Rohstoffe, auch wenn die Kapazität abnimmt und für den Antrieb nicht mehr genügt.

Produktion von Batteriepacks

Produktion von Komponenten

Automobilproduktion

Rohstoffförderung und Verarbeitung

Nutzung 1st-Use

Recycling Entsorgung

Aufbereitung Produktion 2nd-Life

Nutzung 2st-Use

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BatterieAufbereitung Reparatur


ung

klimafreundlich Kreislaufwirtschaft Stiftung Auto Recycling Schweiz

Der Kreislauf beginnt mit der Rohstoffförderung. Die Automobilhersteller unternehmen grosse Anstrengungen für einen sozial- und umweltverträglichen Rohstoffabbau. In der jetzigen Hochlaufphase der Elektromobilität kann der Bedarf nur über die Primärproduktion gedeckt werden. Bereits heute etablieren sich innovative Recyclinganlagen, um die wertvollen Rohstoffe zurückzugewinnen – und zwar in Batteriequalität. In Europa existieren zurzeit Recyclingkapazitäten von 150 000 Tonnen pro Jahr. Zwischen der Rohstoffförderung und dem Batterierecycling wird eine Batteriezelle möglicherweise weitere Kreisläufe durchleben. Nach der Erstnutzung (first use) erfolgt nach einer Reparatur oder Aufbereitung eine Zweitnutzung im Fahrzeug (seconduse) oder eine Weiterverwendung in einem stationären Speichersystem (second-life). Stromspeicher sind unabdingbar bei der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und Wind. Denn dieser grüne Strom fällt selten dann an, wenn er gebraucht wird. Damit kann eine Batteriezelle ohne weiteres 20 bis 30 Jahre aktiv sein. Am Ende des Batterielebens steht das Recycling. Über 90 Prozent einer Batterie können wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Da die heutigen LithiumIonen-Batterien teure Rohstoffe enthalten, wird sich das Recycling in Zukunft sogar wirtschaftlich lohnen.

Die Vereinigung Schweizer AutomobilImporteure auto-schweiz leistet freiwillige Beiträge an die 1992 gründete Stiftung Auto Recycling Schweiz. Ziel und Zweck ist die Förderung der umweltgerechten Entsorgung von Motorfahrzeugen. Die Stiftung unterstützt die Autoverwertung mit Entsorgungsbeiträgen für die Verwertung der Shredderleichtfraktion und fördert das Schliessen von Stoffkreisläufen. Im Auftrag von auto-schweiz leitet sie die Branchenorganisation sestorec zur Rücknahme und Verwertung von Lithium-Ionen-Batterien aus Elektround Hybridfahrzeugen. Im Stiftungsrat sind vertreten: • auto-schweiz, Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure • ACS, Automobil Club Schweiz • AGVS, Auto Gewerbe Verband Schweiz • Amt für Umwelt, Kanton Aargau • ASTAG, Schweizerischer Nutzfahrzeugverband • Schweizerischer Shredder Verband • TCS, Touring Club Schweiz

Branchenlösung sestorec Die schweizerischen Automobilimporteure und Fahrzeughersteller haben für die Umsetzung einer Branchenlösung die Genossenschaft sestorec (www.sestorec.ch) gegründet. Ihre 38 Mitglieder verpflichten sich, die ausgedienten Batterien kostenlos zurückzunehmen und zu verwerten. Sestorec meldet Inobat halbjährlich die neu in Verkehr gebrachten Batterien ihrer Mitglieder sowie jährlich die Anzahl reparierter, exportierter, verwerteter und der in einem Second-life weiter genutzten Batterien. Dafür erhebt Inobat keine vorgezogene Entsorgungsgebühr.

Fazit

Daniel Christen Geschäftsführer

Die in Fahrzeugen verwendeten Lithium-Ionen-Batterien enthalten wertvolle Rohstoffe, die in aufwendigen Recyclingverfahren in hochwertiger Qualität zurückgewonnen werden. Die Sekundärrohstoffe werden wieder für die Produktion von Neubatterien verwendet. Vor dem Recycling findet eine Zweitnutzung der Batterien statt, sei es in Fahrzeugen oder in einer anderen Anwendung. Das ist Kreislaufwirtschaft. Stiftung Auto Recycling Schweiz Wölflistrasse 5 3006 Bern Tel. +41 31 302 36 24 info@stiftung-autorecycling.ch www.stiftung-autorecycling.ch

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klimafreundlich Energie

ENERGIE

Bild: istockphoto.com/Sterling750

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klimafreundlich Energie

EXPRESS

Das führt zur Suffizienz: Sie beschreibt das Vorgehen, ein Ziel mit möglichst geringem Mitteleinsatz zu erreichen. Wobei das Ziel vieles beinhalten kann: Ernährung, Transport oder auch Wohnen und Bekleidung. In der Praxis kann man auf die erprobten Rezepte früherer Generationen zurückgreifen, denn in den 60ern betrug der Pro-Kopf-Energieverbrauch nur ein Drittel unseres heutigen Verbrauchs. Und hier kann sich jeder – ob Privatperson oder Unternehmer – fragen, was wir heute «mehr haben» als damals.

versäumt, Zubaukapazitäten aufzubauen. So fehlt es an notwendigen Fachleuten, aber auch an Komponenten wie Wechselrichtern und Unterkonstruktionen.

Der «Solarexpress» braucht also mindestens noch eine weitere Lokomotive, besser noch zwei. Und diese zwei Loks heissen Effizienz und Suffizienz. Effizienz bedeutet, vorhandene Energie besser zu nutzen. Das relativ einfach erreichbare Stromsparpotenzial in der Schweiz wird auf ca. 20–30 % geschätzt. Hierzu gehören viele, sehr niedrig hängende Früchte. So kann eine gut geplante und eingestellte Wärmepumpenanlage bis zu 50 % weniger Strom verbrauchen als eine schlechte Anlage. Man kann der Effizienz sogar ein Preisschild geben. Ein Beispiel: Die geplanten alpinen Solaranlagen sollen im Vollausbau ca. 2 TWh Strom pro Jahr produzieren und damit ca. 3,3 % des jährlichen Stromverbrauchs abdecken. Das soll geschätzt 4–5 Milliarden Franken kosten. Würde dieses Geld zum Energiesparen eingesetzt, könnte man für eine gesparte kWh CHF 2.50 ausgeben. Damit wäre man schon bei den höher hängenden Früchten, die niedrigen sind wesentlich preiswerter. Volkswirtschaftlich gesehen wäre es also sinnvoller, Energie zu sparen, anstatt sie zu produzieren.

Schicken wir also alle drei Züge auf die Reise hin zu einer nachhaltigen Energiezukunft: Nebst dem «Solarexpress» auch den «Effizienz-» und «Suffizienzexpress» – und mit diesen drei Expresszügen ist die Energiewende schnell geschafft!

Walter Sachs ist Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie SSES. Bild: Norbert Egli

Vor ca. 50 Jahren hatten wir die «Ölkrise» – aus politischen Gründen floss plötzlich das billige Öl nicht mehr. Ganze Industrien waren betroffen. Zum Energiesparen wurden autofreie Sonntage eingeführt. Damals realisierten bereits einige, dass es sinnvoll wäre, auf «einheimische Energieträger» zu setzen. Doch leider war der Ölpreis-Schock von zu kurzer Dauer, als dass ein grundsätzliches Umdenken eingesetzt hätte. Schnell wurde wieder massiv auf Öl, Gas und Uran gesetzt. Und heute? Wir sind wieder in der gleichen Situation wie vor 50 Jahren: Aufgrund geopolitischer Verwerfungen und des ungeplanten Ausfalls von mehr als einem Dutzend französischer AKW ist der Preis für Strom, der seit den 90erJahren wie Öl ein Handelsgut geworden ist, durch die Decke gegangen. Hätten wir vor 50 Jahren auf die Solarpioniere gehört, so würde uns dieser Preisanstieg heute kaum betreffen – denn die einheimischen erneuerbaren Energien – Wasser, Sonne und Wind – schicken bekanntermassen keine Rechnung. Im Unterschied zu vor 50 Jahren scheint heute der Preisschock lange genug anzuhalten: Sogar Exponenten, die die Erneuerbaren jahrzehntelang schlechtgeredet haben, sind plötzlich Feuer und Flamme für die Sonne – und jetzt muss es ganz schnell gehen. Leider hat man es in den vergangenen Jahrzehnten aber

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klimafreundlich Energie Viva Solar AG:

Mit voller Solarkraft die Zukunft der Schweiz erhellen Die Schweiz, bekannt für ihre atemberaubenden Landschaften und ihr Engagement für ökologische Nachhaltigkeit, hat sich als leuchtendes Beispiel für das Potenzial der PhotovoltaikTechnologie erwiesen. In diesem Alpenland, in dem die Sonnenstrahlen die Gipfel und Täler zieren, bilden Photovoltaikanlagen den Kern der zentralen Energieversorgung bei gleichzeitiger Entlastung der Umwelt. Saubere, leistbare Energie – dies steht für die Viva Solar AG im Mittelpunkt. Die Viva Solar AG legt ihren Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit mit funktionalen und optisch ansprechenden Photovoltaikanlagen, welche sich makellos in das Gesamtbild einfügen. Ob auf dem Hausdach, auf der Garage, als moderne Terrassenüberdachung oder sogar als Fassadenverkleidung- Solaranlage lassen sich überall realisieren und ermöglichen Ihnen so den Start in Ihre persönliche Energiewende.

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klimafreundlich Energie Über Viva Solar AG

Einer der Schlüsselfaktoren, die zum Erfolg der Viva Solar AG beigetragen haben, ist ihr Qualitätsanspruch. Das Unternehmen stellt sicher, dass jede Installation den höchsten Standards entspricht, indem es erstklassige Photovoltaikmodule und -komponenten verwendet. Durch die Einhaltung strenger Qualitätskontrollmassnahmen hat sich die Viva Solar AG den Ruf erworben, ihren Kunden zuverlässige und effiziente Solarlösungen zu liefern. Individuelle Solaranlagen, welche genau auf die einzigarten Standortgegebenheiten, Eigenschaften und Energiebedürfnisse der Kunden abgestimmt sind und mit Ihnen in enger Zusammenarbeit abgestimmt werden machen unsere Solaranlagen zu einem massgeschneiderten Solarsystem mit einer maximierten Energieproduktion bei optimaler Kosteneffizienz.

Unabhängigkeit mit Sonnenenergie, gespeichert für Sie Die Wirkung der Viva Solar AG geht über einzelne Anlagen hinaus. Der Fokus des Unternehmens auf Nachhaltigkeit geht Hand in Hand mit den Bemühungen der Schweizer Regierung, den Treibhausgasausstoss zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen. Durch die Förderung der Nutzung sauberer Energiequellen spielt die Viva Solar AG eine wichtige Rolle beim Übergang der Schweiz in eine CO2-neutrale Zukunft, Tag und Nacht. Stromspeicher, Batteriespeicher optimieren Photovoltaikanlagen, da der Strom individuell und unabhängig von der aktuellen Stromproduktion genutzt werden kann, also auch in der Nacht. Somit wird auch Nachtstrom Nahezu überflüssig und die Stromkosten sinken noch mehr. Der Eigenverbrauch wird erhöht und gleichzeitig der Zukauf teuren Netzstroms verringert, nahezu bis zur vollständigen Autarkie. Moderne Lithium-Stromspeicher für das Einfamilienhaus haben circa die Grösse eines Kühlschranks und werden in der Regel im Keller installiert. Mit dem intelligenten Energiemanagementsystem wird die Effizienz der Solaranlage mit einem zuverlässigen Stromspeicher optimiert.

Unterwegs mit der Sonne im Tank Während die Schweiz weiterhin nach einem umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Energiesektor strebt, bleibt die Viva Solar AG an der Spitze der PhotovoltaikRevolution. Mit seinem Engagement für Qualität, maßgeschneiderten Lösungen und einem starken Engagement für Nachhaltigkeit beleuchtet das Unternehmen nicht nur Schweizer Landschaften, sondern auch den Weg in eine sauberere und bessere Zukunft.

Energie-Aktion: Eine schlüsselfertige Solaranlage ist bereits ab CHF 15 000.– erhältlich. Berechnen Sie jetzt unverbindlich die Kosten Ihrer Solaranlage.

Die Viva Solar AG ist ein führendes Unternehmen in der Solarindustrie. Mit Sitz in der Schweiz hat sich das Unternehmen seit seiner Gründung kontinuierlich weiterentwickelt. Ursprünglich als GmbH gestartet, hat sich Viva Solar zur Aktiengesellschaft gewandelt, um weiteres Wachstum und Expansion zu ermöglichen. Mit einem engagierten Team von 36 Mitarbeitern arbeitet Viva Solar AG daran, nachhaltige und effiziente Solarenergielösungen zu entwickeln und umzusetzen. Das Unternehmen hat sich auf die Installation von Solaranlagen spezialisiert und setzt im Durchschnitt 35 Anlagen pro Monat um. Angesichts der steigenden Nachfrage und des anhaltenden Wachstums sucht Viva Solar ständig nach neuen Mitarbeitern, die ihr Team verstärken können. Viva Solar AG ist bestrebt, saubere und erneuerbare Energiequellen voranzutreiben und einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Durch ihre Aktivitäten trägt die Viva Solar AG zur Förderung der Energiewende und einer nachhaltigen Zukunft bei.

Inhaber/Geschäftsführer David Zlatkovic Viva Solar AG Frauenfelderstrasse 49 8370 Sirnach TG Schwendistrasse 5 9411 Schachen b. Reute AR Hauptstrasse 106A 9436 Balgach SG T: +41 71 777 30 20 info@viva-solar.ch www.viva-solar.ch

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klimafreundlich Energie Schweizweit erstes Unternehmen mit 3 Sternen:

Lidl Schweiz erhält Lean & Green Auszeichnung Für den dritten Stern von Lean & Green wäre eine Reduktion von 5 Prozent innerhalb von zwei Jahren notwendig gewesen. Dieses Ziel konnte Lidl Schweiz mit einer CO2-Reduktion von 11,77 Prozent deutlich übertreffen. Seit 2020 konnten im Logistik- & Transportbereich mit der Umsetzung diverser Massnahmen 1774 Tonnen CO2 eingespart werden. Für dieses Engagement wird Lidl Schweiz jetzt als erstes Unternehmen mit dem dritten Stern von Lean & Green ausgezeichnet. Torsten Friedrich, CEO von Lidl Schweiz, freut sich über die Auszeichnung: «Wir von Lidl Schweiz sind überzeugt, dass die Wirtschaft ihren Beitrag zur Erreichung der Ziele des Pariser Klima Abkommens leisten muss und kann. Als Detailhändler übernehmen wir Verantwortung und setzen uns Tag für Tag für eine bessere Zukunft ein. Mit dieser renommierten Auszeichnung von Lean & Green sehen wir uns in unserem Kurs bestätigt.» Ueli Rüger, Head of Logistics bei Lidl Schweiz: «Es freut mich und macht mich enorm stolz, dass unsere Fortschritte im Bereich der nachhaltigen Logistik mit dem Lean & Green 3rd Star Award erneut honoriert werden. Diese Auszeichnung bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und spornt uns umso mehr an, weiterhin vollen Einsatz für eine umwelt- und klimataugliche Logistik zu geben. Wir halten an unserem Ziel fest, bis spätestens 2030, dank Technologieoffenheit, alle unsere Filialen komplett fossilfrei zu beliefern».

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klimafreundlich Energie Über Lidl Schweiz

Ueli Rüger, Head of Logistics bei Lidl Schweiz & Daniel Stolz, Senior Manager Logistics bei Lidl Schweiz

Wie wurde reduziert? Durch den Einsatz von alternativen Antriebstechnologien und erneuerbaren Treibstoffen in der Logistik: Stand heute sind über 30 LNG1)-LKW, 4 CNG1)-LKW (betrieben mit 100 Prozent Schweizer Biogas) sowie ein E-LKW (Designwerk FH 6x2 SEMI) für Lidl Schweiz im Einsatz. Alleine durch den Einsatz dieses E-LKW kann der CO2Ausstoss jährlich um 180 Tonnen gesenkt werden. Die Einführung weiterer E-LKW ist bereits geplant. Lidl Schweiz betreibt zudem zwei LNG-Tankstellen, die sukzessive auf fossilfreies LBG3) umgestellt werden. Bei mehreren Diesel-LKW werden zudem rund 30 Prozent Biodiesel beigemischt. Mit dem beigemischten Biodiesel, welcher aus Speise- und Schlachtabfällen stammt, wird eine CO2-Reduktion von über 70 Prozent gegenüber herkömmlichem Mineralöl-Diesel erreicht. 60 Prozent der Logistikkilometer fährt Lidl Schweiz bereits dieselfrei. Lidl Schweiz hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 alle Schweizer Filialen fossilfrei zu beliefern.

Qualität, Frische und Swissness zeichnen das ausgewählte Sortiment von Lidl Schweiz aus. Effizienz prägt die Welt von Lidl. Dies garantiert das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und schafft die Basis für gelebte Nachhaltigkeit, die sich alle leisten können. Lidl Schweiz betreibt zwei Warenverteilzentren, das eine in Weinfelden (TG), das andere in Sévaz (FR). Diese bedienen die 170 Filialen in der ganzen Schweiz, weitere Filialen werden in den nächsten Jahren eröffnet. Das Unternehmen beschäftigt über 4500 Mitarbeitende.

Die Fläche an Photovoltaikanlagen konnte gesteigert werden: Bereits heute erzeugt Lidl Schweiz auf über 90 000 m2 PVA-Fläche Strom für den Eigenverbrauch. Der Überschuss wird ins Netz eingespeist und kommt damit der Schweizer Gesellschaft zugute. Über 80 der 170 Filialen in der Schweiz haben schon eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Bis 2025 sollen es 100 dieser Anlagen sein. Gerade im Januar 2023 errichtete Lidl Schweiz eine neue Solaranlage in Weinfelden von über 3500 m2. Damit produziert der Detailhändler in Weinfelden schon über 5000 MWh pro Jahr. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 2000 Haushalten. Lidl Schweiz betreibt in Weinfelden die grösste Solaranlage im Kanton Thurgau. Ausserdem: Die auf den Rücktransporten teilweise freien Transportkapazitäten konnte Lidl Schweiz durch den Ausbau von Frachtraumkooperationen mit Schweizer Lieferanten weiter optimieren und innerhalb von zwei Jahren über 500 LKW-Fahrten einsparen.

Was ist Lean & Green? 2017 wurde Lidl Schweiz Mitglied der Lean & Green Initiative. Damals hat sich der Detailhändler das Ziel gesetzt, seine CO2-Emissionnen zur Erreichung der Netto-Null-Ziele kontinuierlich zu reduzieren. Im Rahmen der Verleihung des «Lean & Green Awards» werden jedes Jahr Mitglieder ausgezeichnet, die sich dazu verpflichtet haben, die Ziele der Initiative umzusetzen und somit strukturiert zur Reduktion von CO2-Emissionen beizutragen.

1) 2) 3)

LNG = Liquefied Natural Gas (verflüssigtes Erdgas) CNG = Compressed natural gas (komprimiertes Erdgas) LBG = Liquefied Biogas (verflüssigtes Biogas)

Dunantstrasse 15 8570 Weinfelden Tel. +41 (0)71 627 82 00 www.lidl.ch www.lidl.ch/gesagt-getan www.facebook.com/lidlch www.instagram.com/lidlch

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klimafreundlich

Kennzeichnungen, Umwelt- und Soziallabels EMAS

EnergieSchweiz-Partner

ENERGY STAR

Von der EU entwickeltes, freiwilliges Umweltmanagementsystem, das Unternehmen dabei hilft, ihren betrieblichen Umweltschutz eigenverantwortlich und kontinuierlich zu verbessern. www.emas.de

Nicht-gewinnorientierte Organisationen sowie Beauftragte gemäss Energiegesetz mit diesem Signet sind offizielle Partner von EnergieSchweiz. Sie unterstützen die Anliegen und setzen sich aktiv für die Erreichung der Ziele von EnergieSchweiz ein. Die Auszeichnung der Partner unterliegt strengen Qualitätskriterien. www.bfe.admin.ch

Das 1992 in den USA lancierte Label zeichnet energieeffiziente Geräte der Informations- und Kommunikationstechnik, Büroelektronik und Unterhaltungsindustrie aus. Energy Star wird seit dem 1.1.2009 offiziell auch in der Schweiz eingesetzt. www.energystar.ch

Energiestadt Das Label «Energiestadt» erhalten Gemeinden, die die Nutzung erneuerbarer Energien, eine umweltverträgliche Mobilität fördern und ein nachhaltiges Ressourcenmanagement betreiben. Das Label «Energiestadt» ist das wichtigste Produkt des nationalen Programms EnergieSchweiz für Gemeinden. www.energiestadt.ch

Forstwirtschaftliche Produkte wie Holz, Papier und Produkte wie Wildfleisch, Waldhonig, Pilze usw. mit dem FSC-Label fördern die sozial- und umweltgerechte Waldwirtschaft. In FSC-Wäldern wird Holz professionell genutzt, die Vielfalt an Pflanzen und Tieren geschützt und die Rechte der Bevölkerung und der MitarbeiterIn respektiert. www.fsc-schweiz.ch

Energy

Gebana

Energy ist das europäische Energie-label der «Group for Energy Efficient Appliances GEEA». In der Schweiz werden warmwassersparende Produkte wie Duschbrausen, Wasserarmaturen oder Durchflussbegrenzer mit diesem Label ausgezeichnet. www.energielabel.ch

Gebana importiert und vermarktet biologisch produzierte Lebensmittel aus fairem Handel. Die Lebensmittel werden nach den Anbaukriterien der BioSuisse produziert. Gleichzeitig werden die Richtlinien des Schweizerischen Forums für Fairen Handel (SFFH) und der Internationalen Federation of Alternative Trade (IFAT) erfüllt. www.gebana.ch

energieEttikette Mit einem europäisch genormten Messverfahren werden die Geräte bezüglich ihrer Energieeffizienz in Klassen von A bis G eingeteilt, wobei A (grün) die beste und G (rot) die schlechteste Klasse ist. In der Schweiz müssen folgende Geräte mit der energieEtikette versehen werden: Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Backöfen, Raumklimageräte und Lampen. Zudem werden Kaffeemaschinen und Heizungspumpen freiwillig mit einer energieEtikette versehen. Ausserdem ist die energieEtikette Pflicht bei Personenwagen und gibt Aufschluss über den Treibstoffverbrauch, den CO2-Ausstoss und über die Energieeffizienz von Neufahrzeugen. www.energieetikette.ch

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FSC (Forest Stewardship Council)

Global Organic Textile Standard (GOTS) Die mit dem GOTS-Label ausgezeichneten Kleidungsstücke sind aus mindestens 70 % Naturfasern hergestellt und bei der Herstellung werden keine umwelt- und gesundheitsbedenkliche Stoffe eingesetzt. Ausserdem müssen strenge Sozialkriterien eingehalten werden, um faire Arbeitsbedingungen sicherzustellen. www.global-standard.org IP-Suisse Nahrungsmittel wie Kartoffeln, Apfelsaft, Brot, Eier, Geflügel, Rapsöl, Mehl, Fleisch usw., die mit dem IP-SUISSE-Käfer ausgezeichnet sind, garantieren eine umweltschonende, nachhaltige, natürliche und einheimische Produktion, welche die Artenvielfalt, den Schutz der Ressourcen sowie Grundsätze zum Schutz der Tiere respektiert. www.ipsuisse.ch


NACHHALTIG FÜR IHREN WERBEERFOLG • • • •

Verlagsprodukte Corporate Publishing Buchproduktion Blog-Aufbau

Verlag für umweltfreundliche Werbung UTK Media GmbH | Auerstrasse 43 | CH-9442 Berneck www.utk.ch


klimafreundlich

FAIRTRADE MAX HAVELAAR Die Max Havelaar-Stiftung (Schweiz) ist eine Non-Profit-Organisation, die in der Schweiz das FairtradeLabel für nachhaltig angebaute und fair gehandelte Produkte vergibt. Fairtrade stärkt Kleinbauern und Plantagenarbeiter in Entwicklungs- und Schwellenländern, damit diese ihre Lebensbedingungen aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können. Zentrale Instrumente dazu sind faire Handelsbedingungen, starke Produzentenorganisationen, Preisstabilität, Prämien, nachhaltiger Anbau und Unterstützung vor Ort. www.maxhavelaar.ch Migros Bio Die Migros vertreibt ihre Bioprodukte unter dem firmeneigenen Bio-Label, hat aber seit 1.1.2006 keine eigenen Biorichtlinien mehr. Die Inland-Bio-Produkte stammen alle von KnospeBetrieben und sind BioSuisse-zertifiziert. Im Jahr 2007 wurde auch ein Kapitel «soziale Anforderungen» in die Knospe-Richtlinien aufgenommen. www.migros.ch MINERGIE MINERGIE bezeichnet und qualifiziert Güter und Dienstleistungen, die den rationellen Energieeinsatz und die breite Nutzung erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebensqualität, Sicherung der Konkurrenzfähigkeit und Senkung der Umweltbelastung ermöglichen. www.minergie.ch

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myclimate

Q Swiss Quality

Swiss Climate

myclimate fördert den Aufbau von Wissen zur CO2-Reduktion, sensibilisiert und motiviert zum langfristigen Klimaschutz. Weiters engagiert sich die Stiftung mit verschiedenen Management-Tools wie CO2Bilanzierung, CO2-Reporting oder einem PerformanceManagement-Tool für optimale Entscheidungsgrundlagen in Firmen. www.myclimate.org

Damit werden Holzprodukte ausgezeichnet, welche die Grundsätze nachhaltiger Ressourcenbewirtschaftung und umweltverträglicher Ernte einhalten. Das damit gekennzeichnete Holz stammt aus der Schweiz und wird in Betrieben verarbeitet, die ihre Umweltleistungen dauernd verbessern. www.wvs.ch

Vorreiter im Klimabereich werden mit dem SwissClimate CO2e-Label ausgezeichnet. Das SQS-geprüfte Gütezeichen steht für Glaubwürdigkeit und Transparenz. www.swissclimate.ch

naturemade basic & star

Durch die Eingabe des DNA-Codes auf der Website www.respect-code.org erhalten die Verbraucher– Innen Informationen über die Rückverfolgbarkeit der Produktionskette in Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftsbereichen. Respect-Code richtet sich an Marken, die sich für Transparenz statt Geheimhaltung entschieden haben. Alle Informationen werden durch unabhängige Audits überprüft. www.respect-inside.org

Deklaration für Strom aus erneuerbaren Energieträgern, die CO2-neutral sind, wie z.B. Schweizerische Wasserkraft. Deklaration für ökologisch produzierten Strom aus Photovoltaik, Wind, Biomasse und Wasserkraft. www.naturemade.ch Oberallmeindkorporation Schwyz Die Oberallmeindkorporation Schwyz ist eine öffentliche-rechtliche Körperschaft, welche 24 000 Hektaren besitzt und verwaltet. Ihre Wälder, Alpen und Ländereien erstrecken sich als mächtiger Fleckenteppich von Muotathal bis Morgarten und vom Ybrig bis zum Vierwaltstättersee. Die Oberallmeindkorporation Schwyz führt einen modernen Forstbetrieb, vermietet Wohnungen und engagiert sich für erneuerbare Energien. Auf ihren Alpen werden jedes Jahr rund 13 000 Tiere gesömmert. www.oak-schwyz.ch

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Respect-Code

Textiles Vertrauen nach Oeko-Tex® Standard 100plus Im Oeko-Tex® Standard 100plus sind die Anforderungen des Oeko-Tex® Standard 100 und des OekoTex® Standard 1000 vereint. Unternehmen, die ihre Produkte nach dem Oeko-Tex® Standard 100plus zertifizieren lassen, können den VerbraucherInnen verdeutlichen, dass es sich dabei um ein humanökologisch einwandfreies Textil handelt, welches ausschliesslich in umweltbewusst und sozial arbeitenden Betrieben hergestellt wurde. www.oeko-tex1000.com

Steinbock-Label Das Steinbock-Label zeichnet alle Arten von Beherbergungsbetrieben, vom Fünf-Sterne-Hotel über die Jugendherberge bis zum Ökopionier, für ihre Nachhaltigkeit, je nach Leistung, mit einem bis fünf Steinböcken aus und steht für: Qualität der Unternehmensführung; Qualität der Betriebswirtschaft; Qualität des Umweltmanagements; Qualität für Mitarbeitende; regionale Wertschöpfung und Kultur. www.steinbock-label.ch

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und zeigt hier nur einige wichtige Umwelt- und Soziallabels auf. Weitere Informationen zu den Labels erhalten Sie direkt bei den verschiedenen Organisationen. Quelle: www.labelinfo.ch


Erlebniswelt Nachhaltigkeit

So macht Grün richtig Spass

Ausstellungen Testfahrten Gruppenführungen

nton Aargau. Hauptpartner:

Patronat: Kanton Aargau. Hauptpartner: Patronat: Kanton Aargau. Hauptpartner:

umweltarena.ch


FARBENPRÄCHTIG, KNACKIG, FRISCH UND VOLLER AROMA. Unsere hervorragenden Früchte und Gemüse bekommen wir von unseren besten Bauern angeliefert. Bei uns für Sie bereit und gleich zum Geniessen. QR-Code scannen und mehr über unseren Liefernaten erfahren:


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