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Nuklearmedizin: hochspezialisierte Diagnostik

Möglichst schonend, präzis und rasch: Diese Anforderungen gelten nicht nur für die Behandlung von Herzkrankheiten, sondern ebenso für deren Diagnostik. Eine wichtige Rolle spielen heute die Untersuchungen in der Nuklearmedizin.

Text: Cindy Mäder Bild: USZ

Tracersubstanzen verabreicht, also ein bestimmtes Molekül, das mit einem leicht radioaktiven Stoff gekoppelt ist. Diese Substanz variiert dabei je nach Organ und Fragestellung, wie beispielsweise der Suche nach einem Tumor bzw. dessen Ablegern oder der Suche nach Entzündungsherden.

Gestörte Mikrozirkulation im Herzmuskel betrifft vor allem Frauen

Bei der nuklearmedizinischen Untersuchung des Herzens wird meist untersucht, wo und wie gut der Herzmuskel mit Blut versorgt wird. Besonders bei Frauen kann diese Untersuchung sehr wichtig sein, denn bei ihnen zeigt das CT oftmals normal durchgängige Herzkranzgefässe – trotz Symptomen einer koronaren Herzkrankheit. Mittlerweile weiss man aber, dass bei einem substanziellen Teil von ihnen die Mikrozirkulation gestört ist, also Verschlüsse in den kleinsten Blutgefässen vorliegen, die weder im CT noch im MRI erkennbar sind.

Untersuchung nur an Zentren möglich

Die hierfür notwendige sogenannte PET­Untersuchung ist allerdings nur an spezialisierten Zentren möglich. Grund dafür sind insbesondere die benötigten radioaktiven Substanzen.

Das am USZ für diese Herzuntersuchung verwendete Radionuklid

13N­Ammoniak hat eine Halbwertszeit von knapp zehn Minuten. Das heisst, es zerfällt laufend: Nach zehn Minuten ist nur noch die Hälfte der Substanz nutzbar, nach 20 Minuten noch 25 Prozent der ursprünglichen Menge. Eine kurze Halbwertszeit hat den Vorteil, dass die Strahlenbelastung sehr gering ist. Es bedeutet aber auch, dass die Produktion des Radionuklids in unmittelbarer Nähe der Untersuchung stattfinden und die Menge spezifisch für jeden einzelnen Patienten hergestellt werden muss.

Kombinierte Untersuchungen als Spezialität

Den grössten Erkenntnisgewinn erzielt man in der Diagnostik meist, wenn zwei Technologien kombiniert werden, sprich PET und CT oder PET und MRI. Die Kombination erlaubt es zum Beispiel, gleichzeitig den Stoffwechsel eines Organs und seine anatomischen Strukturen zu beurteilen. Das erste PET/CT weltweit wurde am Institut für Nuklearmedizin des USZ in Betrieb genommen, vor einigen Jahren folgte das PET/MR. Letztere Kombination kommt in der Herzbildgebung insbesondere bei Patienten mit Verdacht auf eine Entzündung des Herzmuskels zur Anwendung.

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