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Die Unizahnklinik Wien gratuliert ihren AbsolventInnen

Die Unizahnklinik Wien gratuliert ihren AbsolventInnen

An der Universitätszahnklinik Wien werden aktuell 24 Dissertanten betreut. Diese fünf AbsolventInnen haben ihre Dissertation bereits erfolgreich abgeschlossen. Sie erzählen von ihren Werdegängen und Zukunftsprojekten.

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Dr.in med. dent. Alice Blufstein, PhD

Mein Vater ist Zahnarzt und so kam ich bereits im Kindesalter mit der Zahnmedizin in Berührung. Ich war von Anfang an davon fasziniert und habe später an der Universitätszahnklinik Wien Zahnmedizin studiert. Mein Interesse galt bereits im Studium der Parodontologie, die sich mit dem Zahnerhalteapparat und dessen Erkrankungen auseinandersetzt. Ich habe daher auch meine Diplomarbeit am Competence Center for Periodontal Research verfasst, wo ich das erste Mal mit Stammzellforschung im Bereich der Parodontologie in Berührung gekommen bin. Speziell habe ich mich mit der Wirkung von Vitamin D auf parodontale Stammzellen unter entzündlichen Bedingungen auseinandergesetzt – diese Verbindung zwischen Grundlagenforschung und Klinik hat mich während meines Studiums am meisten begeistert. Glücklicherweise konnte ich mich für folgenden Weg entscheiden: Seit dem Abschluss meines Studiums arbeite ich als Zahnärztin und Dissertantin an der Unizahnklinik Wien, wo ich einerseits PatientInnen mit parodontalen Erkrankungen behandle und mich andererseits mit den molekularen und zellbiologischen Grundlagen dieser Krankheit beschäftige.

Dr.in scient. med. Layla Panahipour

Nach dem Abschluss meines Zahnmedizinstudiums in Teheran arbeitete ich als Kinderzahnärztin in meiner Ordination. 2015 absolvierte ich das Doktoratsstudium der Angewandten Medizinischen Wissenschaft an der MedUni Wien. Ich habe ein Studium gewählt, das auf meinem Wissen als Zahnärztin aufbaut. Wichtig war mir weiters die Entwicklung meiner Kompetenz für selbstständiges, wissenschaftliches Arbeiten im medizinischen Bereich. Die MedUni Wien bietet eine derartige Ausbildung an, mit dem Ziel, die Symbiose von Forschung und Praxis zu steigern. Es gibt einen großen Unterschied zwischen der klinischen Arbeit in der Praxis und der Forschung im Labor. In der Praxis setzen wir klinisches Wissen und Erfahrung zum Wohle der PatientInnen um. Zu kurz kommt dabei leider die Beschäftigung mit der Entstehung der Erkrankungen und einer möglichen Weiterentwicklung von Therapien unter Berücksichtigung biologischer Prinzipien. Meine Dissertation hat mich darin bestärkt, mein klinisches Wissen im Spiegel der angewandten Forschung zu reflektieren. Daraus ist eine Quelle der Inspiration für neue klinisch orientierte Forschungsprojekte geworden.

Christian Behm, PhD, BSc, MSc

Bereits während der Schulzeit entdeckte ich mein Interesse für Naturwissenschaften. Daher entschied ich mich für ein Studium der molekularen Biologie mit Schwerpunkt auf molekulare Medizin an der Universität Wien. Nach Abschluss des Masterstudiums erhielt ich die Möglichkeit, meine wissenschaftliche Ausbildung an der Universitätszahnklinik Wien fortzusetzen, und verfasste meine Dissertation im Bereich der parodontalen Grundlagenforschung und Regeneration. Durch meine Anstellung an der Universitätszahnklinik erhielt ich die Möglichkeit, meine wissenschaftliche Karriere sowie meine Forschungsinteressen voranzutreiben. Seit 2020 konnte das Forschungsspektrum unserer Gruppe durch eine Kooperation mit dem Fachbereich für Kieferorthopädie erweitert werden. Dabei liegt der Fokus auf den molekularen und zellulären Vorgängen, die die Bewegung der Zähne während einer Behandlung mit Zahnspangen ermöglichen. Zahlreiche vielversprechende und spannende neue Projekte konnten so bereits auf den Weg gebracht werden.

Dr.in scient. med. Klara Janjić, BSc, MSc

Die Kombination aus Biologie und Medizin hat mich schon immer fasziniert. Daher habe ich Biomedizin & Biotechnologie an der Vetmed Wien studiert, gefolgt von einem Masterstudium mit Schwerpunkt Molekulare Medizin an der Uni Wien und einem Doktoratsstudium an der MedUni Wien. Im Zuge meiner Doktoratsarbeit konnte ich grundlegende Erkenntnisse über die Entwicklung und Funktionen von 3D-Zellkulturen gewinnen, die als Modell für die Grundlagenforschung dienen sollen. Der Zweck solcher 3D-Zellkulturen besteht darin, bereits im Labor an dreidimensionalen Zellkonstrukten forschen zu können, die der Form und Funktions- bzw. Reaktionsweise des Gewebes im Mund eines Patienten/einer Patientin möglichst nahekommen. Mit dem erlangten Wissen ausgerüstet, möchte ich mich in das Gebiet der oralen Pathologie vortasten. Die Unizahnklinik Wien bietet im Gegensatz zu rein grundwissenschaftlichen Instituten die Möglichkeit, eng mit Klinikern zusammenzuarbeiten. Diese Zusammenarbeit gewährleistet klinisch relevante Grundlagenforschung und stützt somit jene ursprüngliche Motivation, die mich damals bei der Auswahl meines Studiums geleitet hat. Die Universitätszahnklinik Wien hat mir letztendlich meinen Weg in die akademische Forschung geebnet.

Benedikt Sagl, PhD

Informatik und Biomechanik machen mir großen Spaß und es fasziniert mich, mathematische Methodik zur Untersuchung von Fragestellungen zu verwenden. Ich habe an der University of Saskatchewan, Kanada, mein Masterstudium in Computer Science absolviert und in der Zeit bereits an computergestützter Biomechanik mit Fokus auf die Kauregion gearbeitet – allerdings am Institut für Informatik. Der Wechsel an die Unizahnklinik Wien und meine Anbindung an den klinischen Fachbereich Prothetik gaben mir die Möglichkeit, praktisch relevante Fragestellungen aus erster Hand zu bekommen und den klinischen Nutzen bzw. die Anforderungen der KlinikerInnen besser zu verstehen. Meine Studienvertiefung war „Public Health“, meine Forschungsschwerpunkte lagen auf der Verbesserung von Magnetresonanztomographie-Methoden für Kiefergelenksbildgebung und der Entwicklung eines dynamischen, detaillierten Computermodells der Kauregion.