2 minute read

Neue Forschungszentren für Spitzenmedizin aus Wien

Gleich drei Forschungszentren sollen in den nächsten Jahren am gemeinsamen Standort von AKH Wien und MedUni Wien entstehen. Mit der Entscheidung des Wettbewerbs für die Generalplanung wurde nun ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung des zukunftsweisenden Projekts abgeschlossen.

Das Zentrum für Translationale Medizin und Therapien, eines der drei neu entstehenden Forschungszentren, soll eine Nutzfläche von 14.000 Quadratmetern aufweisen. Das hochmoderne Gebäude im Bereich der Lazarettgasse im 9. Wiener Gemeindebezirk wird eine wesentliche Drehscheibe unter anderem für die biomedizinische Grundlagenforschung und Universitätskliniken von MedUni Wien und AKH Wien sein. Es wird eine geschlossene Kette von der experimentellen Laboruntersuchung bis zur klinischen Phase-I/ II-Forschung an einem Ort bilden. Mit dem Konzept „Vom Labor zum Krankenbett und zurück ins Labor“ und durch die unmittelbare Nähe zum AKH Wien kommen die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung besonders rasch bei den PatientInnen an und die Erfahrungen und das Wissen aus der PatientInnenversorgung kommen wiederum der Grundlagenforschung zugute.

Advertisement

Mit der Umsetzung des Projekts investieren Bund und Stadt Wien 130 Millionen Euro in Forschung und Spitzen-

medizin. Der Baubeginn ist für 2022 vorgesehen, in Betrieb gehen soll das Zentrum bereits 2025.

Drei neue Forschungszentren

Unmittelbar an das Zentrum für Translationale Medizin und Therapien angrenzend sind außerdem zwei weitere Forschungszentren geplant: Mit dem Bau des Zentrums für Präzisionsmedizin sollen an der MedUni Wien Technologien der Präzisionsmedizin konzentriert werden, unter anderem mit einem Genome Center, einer gut ausgestatteten Biobank und der für die Verarbeitung großer Datenmengen notwendigen Infrastruktur. Es ist außerdem das erste Projekt in diesem Umfang, das an der MedUni Wien über Fundraising finanziert werden soll. Damit soll auch das Bewusstsein in der Bevölkerung für Präzisionsmedizin, eines der bedeutendsten medizinischen Themen des 21. Jahrhunderts, geschärft werden. Im dritten neuen Zentrum, jenem für Technologietransfer, soll die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie beziehungsweise Medizinmarkt weiter gefördert werden. Geplant sind die Ansiedelung vielversprechender Startups und ein Ausbau von Synergien von Forschung und Lehre.

Siegerprojekt aus Wien

Um das begrenzte Areal am Standort von MedUni Wien und AKH Wien bestmöglich für die vorgesehenen Zwecke nutzen zu können, müssen bei der Planung gleich alle drei Zentren berücksichtigt werden. Darüber hinaus galt es, den ganz unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, denn PatientInnenzimmer sind genauso unterzubringen wie Büroräumlichkeiten, Labore und ein Hörsaal. Im EU-weit ausgeschriebenen Wettbewerb konnte die Bietergemeinschaft Moser Architects und Ingenos aus Wien die Fachjury von ihrem Entwurf überzeugen. Das Siegerprojekt ermöglicht ein exzellentes Zusammenspiel aus Forschungs- und Büroflächen sowie eine gute städtebauliche Lösung für alle drei Baukörper. Diese korrespondieren miteinander, funktionieren aber auch unabhängig voneinander.

Wichtige Brückenfunktion

Die neuen Forschungsflächen schlagen im wahrsten Sinne auch eine Brücke zwischen dem MedUni-Campus AKH und dem derzeit größten Bauprojekt der MedUni Wien, dem MedUni-Campus Mariannengasse. Voraussichtlich ab 2025 werden dort bisher verstreute vorklinische Einrichtungen zusammengezogen und für Studierende entsteht eine neue, moderne Lernumgebung. •