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WISSENS- UND TECHNOLOGIETRANSFER Neubau Sekundarschule Fumathoka in Kikambala, Kenia

Wissens-, Technologie- und Transferprojekt (WTT) – Projektstudio: Cornelia Faisst und Martin Mackowitz

Die liechtensteinische Fumathoka Foundation (www.fumathoka.li) betreibt bereits seit fast 20 Jahren einen Kindergarten und eine Grundschule für bedürftige Kinder und Waisenkinder aus der Region Mombasa in Kenia. Derzeit werden in rund 500 Kinder von ca. 40 Mitarbeitende unterrichtet und betreut.

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Die Aufgabe des Projektstudios für die Bachelor sowie Masterstudierenden war es, in Kikambala, Kenia (nördlich von Mombasa) eine ergänzende und weiterführende Schule für bis zu 240 Schülerinnen und Schüler sowie ca. 40 Mitarbeitende inkl. angeschlossenem Internat zu konzi pieren.

Das Grundstück hat ca. 50’000 m 2 und neben der Realschule ist eine autarke Landwirtschaft mit Obstbau, Ackerbau und Tierhaltung geplant. Das Hauptmaterial und die Bauweise für die Gebäude waren lokale Materialen und nachhaltige Bauweisen wie z.B. Stampflehm – das Studio hat sehr eng unter anderem mit Martin Rauch und seinem Team zusammengearbeitet. Zirkuläres Bauen, Nachhaltigkeit und Energieneutralität waren fester Bestandteil des Projektstudios.

Impact für Liechtenstein:

Die Zusammenarbeit mit der Liechtensteiner Fumathoka Foundation, Expertinnen und Experten aus Kenia und den Studierenden der Universität Liechtenstein ermöglichte eine regionale und gleichzeitig internationale Zusammenarbeit und Austausch im Bereich von schulischen, bautechnischen und -kulturellen Planungsaufgaben.

Studio U – Urban Design in Unterbendern

Partner: Gemeinde Gamprin-Bendern, weitere Zusammenarbeit: OST – Ostschweizer Fachhochschule

In diesem WTT-Projekt wurde in Unterbendern ein neues urbanes Zentrum am Schnittpunkt verschiedener regionaler und internationaler Verkehrswege, historischer Stätten und Wasserinfrastrukturen entworfen. Unterbendern ist ein neuralgischer Punkt in der Mobilität Liechtensteins. Derzeit ist der Ort von Staus und Parkplätzen geprägt und gilt allgemein als Restfläche. Die Gemeinde Gamprin-Bendern plant, die gesamte Verkehrsinfrastruktur zu überarbeiten und eine Entwicklung in Gang zu setzen, die in den nächsten Jahrzehnten ein neues Verwaltungs-, Wirtschafts- und Wohnzentrum für die Region schaffen soll.

Im Studio U entstanden 8 Visionen, wie mit dem Raum umgegangen werden könnte und was für neue Gebäude-, Wohn und Arbeitsformen in der Zukunft relevant werden könnten. Hierfür wurde an Masterplänen, öffentlichen Räumen und architektonischen

WISSENS- UND TECHNOLOGIETRANSFER

Typologien gearbeitet. Aktuelle Herausforderungen wie der soziale Zusammenhalt, die Klimakrise und der Verlust von Biodiversität konstituierten ebenso einen Rahmen wie die lokale Geschichte, Bedürfnisse und die Baustruktur.

Studierende arbeiteten transdisziplinär mit Studierenden der Fachhochschule OST im Bereich Landschaftsarchitektur zusammen, um die hohe Komplexität der Aufgabe bewältigen zu können. Schliesslich wurden alle Projekte in einer Ausstellung und einem gut besuchten öffentlichen Anlass im Gemeindesaal der Bevölkerung vorgestellt und diskutiert.

Studio U bot Studierenden eine einzigartige Gelegenheit, an einem Schlüsselprojekt der Raumentwicklung Liechtensteins mitzudenken und leistete mit einer breiten Palette an Ideen einen signifikanten Beitrag zur Diskussion über die Zukunft Unterbenderns.

Waste: Burden or Treasure?

Liechtensteinischer Beitrag für die 18. Architektur-Biennale 2023 – Transferpartner: Fürstentum Liechtenstein, Ministerium für Gesellschaft und Kultur

«More than buildings, forms, materials or structures, it is architecture’s ability to alter how we see the world that is its most precious and powerful gift», Lesley Lokko, Curator 18. Architecture Biennale in Venice 2023

Der Liechtensteinische Beitrag greift genau diesen Gedanken auf und zeigt das unsichtbare Band zwischen Liechtenstein und Afrika, welches durch unsere Handlungen Lebensräume, soziale Räume und Gesellschaftsstrukturen in einer integrativen und globalen Gesellschaft verändert. Liechtenstein und Afrika sind verbunden, auch wenn auf beiden Seiten dies unbewusst ist. Jedes Jahr exportiert Liechtenstein mehrere Hundert Tonnen Elektroschrott. Seine Wege zu verfolgen, ist schwer bis unmöglich, die Auswirkungen jedoch sind auf beiden Seiten sichtbar. In Afrika verursacht der Elektroschrott Krankheiten und Armut, bildet jedoch durch den Gewinn von wertvollen Stoffen die Lebensgrundlage für viele Menschen. In Liechtenstein müssen diese Wertstoffe neu beschafft werden.

Mit diesem Beitrag präsentiert sich Liechtenstein im Zuge der 18. Architektur-Biennale und im eigenen Land durch verschiedene Ausstellungen und Aktivitäten als ein reflektiertes und selbstkritisches Land mitten in Europa und will die Relevanz des Themas näher an die Menschen in Liechtenstein heranbringen.