hoch³ #4/2017

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Bewegen

Ohne sie läuft wenig …

Name: Thomas Wytrickus Alter: 56

TU-Beschäftigte im Gespräch

Einrichtung: Unisport-Zentrum der TU Darmstadt (USZ) Aufgabengebiet: Hallenwart Letzte berufliche Station vor der TU: Studium der Sozialpädagogik an der FH Darmstadt, Taxifahrer in Darmstadt Dienstjahre an der TU: 26

Name: Hüseyin Demir Alter: 62 Einrichtung: Unisport-Zentrum der TU Darmstadt (USZ) Aufgabengebiet: Hallenwart Letzte berufliche Station vor der TU: Reinigungskraft im Hochschulstadion Dienstjahre an der TU: 33

Wo gibt es in Ihrer Arbeit Schnittstellen zu anderen Gebieten?

Wie haben Sie den beruflichen Weg in die TU Darmstadt gefunden?

Hüseyin Demir: Natürlich arbeiten wir eng mit den hauptamtlichen Kollegen im USZ und dem Stadionteam zusammen. Außerdem mit den Hauswerkstätten der TU Darmstadt.

Wytrickus: Über eine befristete Stelle als studentische Hilfskraft 1991 in der Material- und Geowissenschaft der TU Darmstadt.

Thomas Wytrickus: Da gibt es viele. Wir arbeiten sehr eng mit der Verwaltung des USZ zusammen, mit den Hauswerkstätten, der Betriebsgruppe HKLS und dem Infrastrukturellen Gebäudemanagement. Außerhalb der TU Darmstadt kooperieren wir mit verschiedenen Darmstädter Schulen, dem SV Darmstadt 98 und dem Sportamt der Stadt Darmstadt. Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist … Demir: Mit meinem Hund spazieren zu gehen und meinen Garten zu pflegen. Bastelarbeiten finden sich immer ... Und ich nutze seit mehr als zehn Jahren die Sportangebote des USZ. Wytrickus: Natürlich Sport! Vor, während oder nach der Arbeit. Außerdem die Zeit mit meinem Hund und meiner Frau bzw. – vielleicht sollte ich das noch mal umformulieren – die Zeit mit meiner Frau und dem Hund ... Was ist Ihr hilfreichstes Werkzeug oder Instrument? Wytrickus: Der Bleistift, da bin ich noch »old school«. Danach natürlich der PC und die gute alte Kombizange! Demir: Mein Transponder.

Demir: Durch meine Reinigungstätigkeit im Hochschulstadion. Die damaligen Stadionmeister Baldich und Buth hatten mich angesprochen. Nach sechs Jahren harter körperlicher Arbeit im Hochschulstadion konnte ich 1991 als Hallenwart in der TU Sporthalle anfangen. Nutzen Sie Angebote der TU wie interne Weiterbildung, musikalische Gruppen oder Ähnliches? Wenn ja, welche? Wytrickus: Natürlich. Ich gehe regelmäßig zu verschiedenen Unisportkursen, außerdem nehme ich regelmäßig an internen Weiterbildungen teil. Das ist gerade in unserem Bereich sehr wichtig, da zum Beispiel Wiederholungsunterweisungen zur »Aufsicht führenden Person« jährlich aufgefrischt werden müssen. Welche Klischees über Ihren Berufsstand können Sie nicht mehr hören? Welche Klischees treffen tatsächlich zu? Demir: Dass wir Hallenwarte uns immer beschweren und unfreundlich sind. Allerdings erwarten auch wir von den Nutzern der Halle einen respektvollen Umgang. Ich werde unbequem, wenn ich mehrfach etwas ansprechen muss und bemerke, dass das immer wieder ignoriert wird. Dann passt das Klischee ja wieder ...

Wytrickus: Das Klischee vom klassischen, dummen, Kittel tragenden Hausmeister, der sich immer nur beschwert, kann ich nicht mehr hören. Im Umkehrschluss befürchte ich, dass es genau diese Personen tatsächlich noch in vielen Einrichtungen gibt. Was wären Sie geworden, wenn Sie nicht Ihren heutigen Beruf ergriffen hätten? Demir: Dann wäre ich sicher früher oder später in einer Elektroabteilung untergekommen Welches Ereignis aus Ihrem Arbeitsalltag werden Sie so schnell nicht vergessen? Wytrickus: Vor 26 Jahren hatte ich als »Neuling« im Hochschulstadion die ehrenwerte Aufgabe bekommen, für das damalige Hochschulsportfest eine einen Meter lange, einen Meter breite und einen Meter tiefe Sickergrube für das Abwasser der Bier- und Spültheken auszuheben. War das eine Arbeit und was haben sich die Kollegen im Stadion über mich amüsiert! Ganz einschneidend war auch die große Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahme der TU Sporthalle in den Jahren 2013 und 2014, die für uns Hallenwarte sehr arbeitsintensiv und anstrengend war. Demir: Während meiner Tätigkeit im Hochschulstadion hatte ich mir mit einem Kollegen einen Bagger des SV Darmstadt 98 ausgeliehen, um Bodenarbeiten im Hochschulstadion zu erledigen. Als ich den Sand in den Anhänger kippen wollte, blieb die Schaufel am Anhänger

hängen und der schon fast volle Anhänger ist komplett umgekippt. Glücklicherweise hat sich der Bagger gefangen ... Mein Kollege und ich wurden allerdings vom Chef des SV 98 beobachtet, der uns daraufhin angesprochen hat, wie wir mit seinem Gerät umgehen. Was haben wir gelacht! Was hat sich an Ihrer Tätigkeit an der TU über die Jahre hinweg verändert? Demir: Früher gab es einen besseren menschlichen Kontakt. Es wurde viel besprochen und geredet. Freundschaften haben sich gebildet. Das wird leider immer weniger, weil viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr mit sich selbst und ihrem Handy beschäftigt sind. Für kleine Reparaturen schreibe ich jetzt immer ein Ticket. Bis dann Dinge wieder instandgesetzt sind, kann dauern. Das ging früher auf dem »kleinen« Dienstweg sehr viel schneller. Wytrickus: Durch die Digitalisierung hat sich sehr viel verändert. Von der klassischen handwerklichen Tätigkeit hin zum Facility Management. Ich arbeite mittlerweile viel am PC und beauftrage auch für kleinere Arbeiten, die ich früher einfach selbst gemacht oder auf dem »kurzen« Dienstweg beauftragt hatte, externe Firmen. interview: eva münstermann

Mit diesem Beitrag setzen wir die Serie zur Vorstellung administrativ-technischer Beschäftigter in der hoch³ fort.

Bild: Jan-Christoph Hartung

Technische Universität Darmstadt  |  hoch3  |  Juli 2017   Seite 26


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