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140 Jahre Spital Männedorf Die Perle am See
Im Spital Männedorf werden die Patientinnen und Patienten nicht nur versorgt, sondern umsorgt. Dafür sind das Pflegepersonal und die Spezialisten aus allen Fachgebieten verantwortlich. 1883 wurde das Spital als Krankenasyl gegründet und während 140 Jahren hat es sich zu einer Perle entwickelt.
Marco Stücheli, Leiter Marketing und Kommunikation, gibt uns einen Abriss über die Geschichte des Spitals: «1883 wurde das Spital als Krankenasyl gegründet. Es verfügte über neun Betten und war im kleinen Haus, das heute innerhalb des Gebäude-Ensembles immer noch erkennbar ist, untergebracht. Die Krankeneinrichtung erfuhr einen kontinuierlichen Ausbau und Anschluss von Gemeinden. 1932 erfolgte die Umbenennung in Kreisspital, 1988 gründete man einen Zweckverband und seit 2012 ist das Spital als Aktiengesellschaft konstituiert.» Das Spital gehört der öffentlichen Hand, beziehungsweise den angeschlossenen acht Gemeinden Männedorf, Stäfa, Hombrechtikon, Uetikon am See, Meilen, Herrliberg, Erlenbach, Küsnacht. Verwaltungsratspräsidentin des Spitals ist die Gesundheitspolitikerin Beatrix Frey-Eigenmann und Dr. med. Stefan Metzker führt das Spital seit 2014 als CEO. «Die Geschäftsleitung besteht aus zehn Personen aus den Bereichen Medizin, Chirurgie, Pflege, HR und Finanzen. Alle relevanten Bereiche sind vertreten», erklärt Marco Stücheli. Wissens- wert sei zudem, dass der vordere Teil des Spitals 2009 eröffnet wurde und dass man die Intensivpflege- und Notfallstation neu eingerichtet habe. Und mit Stolz in der Stimme fügt er an: «Zudem verfügen wir über einen Da-Vinci-Operationsroboter. Der Operateur arbeitet mit einem 3DModul und die Eingriffe sind minimalinvasiv und dadurch für die Patienten sehr schonend.»
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Gesamte Gesundheitsversorgung
Zum Einzugsgebiet des Spitals zählen alle Gemeinden auf der rechten Seeseite, die in 30 Minuten Entfernung liegen. «Das heisst, wir bieten über 80’000 Menschen eine umfassende Gesundheitsversorgung in den Bereichen Medizin, Chirurgie sowie Gynäkologie. Ergänzend zu diesen Kliniken verfügen wir über ein Institut für Anästhesie und Intensivmedizin sowie ein Institut für Radiologie», bestätigt der Marketingund Kommunikationsleiter. Zum Spital gehört überdies ein Rettungsdienst, «dieser ist in einer Durchschnittszeit von sieben Minuten bei den Menschen, die Hilfe suchen». Im 2022 wurden 8’327 Patienten stationär, 43’108 ambulant und 16’285 Notfälle im Spital behandelt. Es stehen 139 Betten zur Verfügung und die Belegung betrug 84,3 Prozent. Das Spital Männedorf ist ausserdem mit über 1’000 Mitarbeitenden der grösste Arbeitgeber in der Region. Marco Stücheli ergänzt: «Zusätzlich bilden wir 149 Lernende aus. Dies entspricht einem Anteil von mehr als zehn Prozent. Wir sind somit auch der grösste Ausbildungsbetrieb. Wir investieren viel in eine gesunde Unternehmenskultur mit flexiblen Modellen für Familien und Wiedereinsteiger. 2020 und 2021 erhielten wir eine Auszeichnung als familienfreundlicher Arbeitgeber.»
Hochklassige Angebote
«Nach sehr viel Arbeit während der letzten Jahre, konnten wir das Spital Männedorf von einem Grundversorgungsspital zu einer Perle von Spital weiterentwickeln. Wir bieten hochklassige Angebote in verschiedenen medizinischen Bereichen, die sehr anspruchsvoll sind. Dadurch war es uns möglich, ausserordentlich begabte und anerkannte Fachkräfte zu uns zu holen. So konnten wir ein Super-Team aufbauen», zeigt sich der CEO, Dr. med. Stefan Metzker, zufrieden. Das Spital Männedorf verfügt aus diesem Grund über eine überregionale Ausstrahlung. Die ausserordentlich gute Lage des Spitals ist gegeben, aber die Vernetzung und die Kooperationen, insbesondere mit dem Universitätsspital Zürich und der Universitätsklinik Balgrist, machen das Spital Männedorf zu einem Grundversorger mit Spezialcharakter. «Unsere Strategie ist, dass wir hochspezialisierte Angebote hierher zu den Leuten bringen wollen. Wir versorgen unsere Patientinnen und Patienten nicht nur – wir umsorgen sie», so Dr. med. Stefan Metzker.
Schwieriges politisches Umfeld
Was ihm weniger gefalle, sei das schwierige politische Umfeld. «Das Gesundheitswesen ist teurer geworden, aber die Spitalkosten machen nur einen Drittel der Gesundheitskosten aus und wir hatten in den letzten zehn Jahren eine Teuerung von unter einem Prozent. Die Verhandlungen, wie viel ein Spital für seine Leistungen verrechnen darf, führen die Krankenkassen und die Kantone. Die Spitäler weisen eine deutliche Unterdeckung auf», erklärt Stefan Metzker. «Obwohl wir aufgrund der knappen Ressourcen im Personalbereich und den Versorgungsschwierigkeiten eine Kostenexplosion erlebt haben, sind wir nicht teurer geworden.» Wie ist dies möglich? Der CEO führt aus: «Wir sind zwar gewachsen, aber wir sind auch deut- lich schlanker und effizienter geworden und dadurch konnten wir die Mehrkosten kompensieren. Viele Spitäler im Kanton Zürich schreiben rote Zahlen, aber wir sind eines der wenigen, die einen Gewinn ausweisen.» Bei 150 Millionen Umsatz schrieb das Spital Männedorf einen Gewinn von 1,1 Millionen Franken. «Diesen Gewinn brauchen wir, damit wir wieder investieren können.» Stefan Metzker und sein Team konnten dank ihrer Strategie das Spital Männedorf gut positionieren und dafür sorgen, dass das Spital finanziell gesund dasteht. Trotzdem sei der Druck gewaltig, denn nur etwa sieben von zehn Spitälern können mit den Tarifen ihre Kosten decken. «Diese Entwicklung wird vermehrt dazu führen, dass Spitäler schliessen müssen», ist Stefan Metzker überzeugt.

Gute Ideen
«Jetzt machen wir uns Gedanken, dass wir die Qualität auf diesem Level halten können. Wir verfügen über eine gute Pipeline von Ideen, wie wir auf das herausfordernde Umfeld reagieren können.» Beispielsweise seien auch die Kooperationen eine langfristige Existenzsicherung, «so sind wir Teil eines Systems. Wir haben uns von Anfang an gut überlegt, welche Leistungen wir