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Der Unkonventionelle
CITROËN Ë-C4 SHINE Kompakter mit unkonventionellem Stil


Esynchron, 136 PS; Batterie: 50 kWh W19,0 kWh/100 km (Testdurchschnitt), Energieetikette A VReichweite: 263 km kGewicht: 1730 kg (Testfahrzeug) P0–100 km/h in 9,6 s L43 400 Fr.
Attraktives Styling Fahrkomfort / Federung Gute Ausstattung Fülle von Staufächern Kräftige, ansprechende Bremsen Preise der Benzinversionen Bescheidene Unterhaltskosten (ë-C4)

Dem neuen Citroën C4 ist die Verwandlung in einen Cross-over gelungen. Ein absichtlich unkonventionelles Styling, zu dem der gewohnte Fahrkomfort hinzukommt – wie bei dieser elektrischen Version.
TEXT MARC-OLIVIER HERREN | FOTOS EMANUEL FREUDIGER
Nüchtern und
gestylt präsentiert sich das Cockpit


Es lebe der Unterschied Citroën hat bewusst einen Cross-over-Stil gewählt
Beschränkte Reichweite Sanftes Fahrverhalten Platzangebot und Kofferraum Eingeschränkte Kopffreiheit hinten Keine neuartigen Assistenten Eingegrenzte Sicht nach hinten Keine Anhängelast (ë-C4)

Guillochiertes
Metall Durchgestylt, die Wippenschaltung
TECHNISCHE DATEN
TESTFAHRZEUG Citroën ë-C4 Shine: 5 Türen, 5 Plätze; 43 400 Fr. (Testfahrzeug: 47 500 Fr.); Varianten: Live Pack, 1,2 l, 102 PS (23 800 Fr.), bis ë-C4 Shine Pack, 136 PS (46 700 Fr.); Optionen: MetallicFarbe (750 Fr.), Massageledersitze (2800 Fr.), adaptiver Tempomat, elektrische Parkbremse (250 Fr.); Garantien: 3 Jahre / 80 000 km ab Werk, 3 Jahre Mobilität, 12 Jahre Rostschutz (mit Auflagen); Importeur: AC Automobile Schweiz AG, 8952 Schlieren, citroen.ch TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN Motor: synchron, 136 PS, 260 Nm; 1-Gang-Getriebe, Frontantrieb; Lithium-IonenBatterie: 50 kWh; eingebautes Dreiphasen-Ladegerät: 11 kW; Gewicht: 1730 kg (Testfahrzeug); Gesamtgewicht: 2000 kg; Anhängelast: 0 kg (Benziner: 1200 kg)
70%
Radstand 267 cm Länge 436 cm Breite 180 cm
Kofferraum: 380–1250 l Reifen: 195/60 R18 152 cm Nach den Irrungen des C4 Cactus, dem es dennoch nicht an Qualitäten fehlte, hat Citroën seine Sichtweise des
Kompaktautos grundsätzlich ge ändert.
Folglich weist dieser neu inter pretierte
C4 eine grössere Bodenfreiheit (16 cm),
Flankenschutz an der Karosserie und eine stark nach hinten geneigte Dachlinie auf. Eigentlich alle Attribute, die zum Erfolg der Crossover beitragen.
Dabei bewahrt er sich die Etikette einer
Limousine. Ausser seiner gewachsenen
Stattlichkeit (+19 cm in der Länge) gibt sich der C4 aufreizend, vor allem durch seine farbigen Einlagen und seine vförmige Lichtsignatur.
Das Interieur ist von derselben Art. Mit dem Unterschied, dass ästhetische Appli kationen aus satiniertem Chrom und schwarzem Lack an, zumindest optisch, weniger wertige Bezüge grenzen. Die Version ëC4 unterscheidet sich durch ihre minimalistische Instrumentierung. Diese wird von einem gros sen Touchscreen und einem HeadupDisplay unter stützt. Trotz der hohen Einstiegsschwelle bietet das Interieur genügend Platz, auch wenn der Beinraum auf der Sitzbank für einen grossen Kompakten mit 4,36 Metern nicht zu überzeugen vermag. Ähnliche Feststellung für die Kapazität des Kofferraums mit praktischer Architektur. Im Gegensatz weist der C4 unzählige Staumöglichkeiten auf.
Traditioneller Komfort
Als echter Citroën gibt die Version ëC4 dem Fahrkomfort den Vorzug. Die herrschende Stille geht einher mit der sehr progressiven Filterung durch die Federung mit hydraulischen Anschlägen. Im Übrigen ist dieser Kompakte für flüssige Fahrweise konzipiert. Denn, wenn man ihn fordert, führt die erhöhte Bodenfreiheit zu leichtem Wanken. Hinzu kommt eine Lenkung mit mittelmässiger Prä zision und Rückmeldung. Auf jeden Fall verlocken die 136 PS des Synchronmotors nicht zu sportlicher Fahrweise. In der Agglomeration bewahrt die abgesenkte Leistung im EcoModus die Reichweite der LithiumIonenBatterie mit fünfzig Kilowattstunden. Bei Autobahngeschwindigkeit wird die Reichweite deutlich geringer. Versionsabhängig verbucht die gut ausgestattete elek trische Ableitung ëC4 einen Aufschlag von 5000 bis 8000 Franken. Ein angriffiger Preis, was bei den Benzinmodellen noch mehr der Fall ist. •
TCS-EXKLUSIV
TCS MoBe: Andrea Scuderi
FAHRDYNAMIK Beschleunigung (0–100 km/h): 9,6 s Elastizität 60–100 km/h (Fahrstufe D): 5,3 s 80–100 km/h (Fahrstufe D): 3,1 s Wendekreis: 11,4 m Bremsweg (100–0 km/h): 33,8 m Innenlärm 60 km/h: 60 dB (A) 120 km/h: 66 dB (A) SERVICEKOSTEN Wartung (km / Mte) Stunden Kosten (Fr.) 1 25 000 / 24 0,9 316.–Gesamtkosten Wartung 180 000 km: 25 000 km/Jahr 11,8 2253.–
1 Inklusive Servicematerial.
BETRIEBSKOSTEN km/Jahr Rp./km Fr./Monat feste variable 15 000 67 603.– 232.–30 000 43 603.– 464.–Stundenansatz für TCS-Berechnung: 145 Fr. (BFS)
Korrekt, aber nicht mehr, der Platz hinten


Der Kofferraum mit doppeltem Boden TCS AUTOVERSICHERUNG Jahresprämie (Fr.)2: 721.–
2 Offertbeispiel für 36-jähriges TCS-Mitglied, wohnhaft in Bern; Haftpflicht inklusive Vollkasko; Jahreskilometerleistung: 10 000 km; Tiefgarage; Jahresprämie exklusive Abgaben.
NORMVERBRAUCH AUF PRÜFSTAND Werk (WLTP): 16,6 kWh/100 km Reichweite (Werk, WLTP): 350 km CO2-Emissionen: 0 g/km CO2, Schweizer Durchschnitt: 169 g/km Energieetikette (A–G): A
TESTVERBRAUCH 19,0 kWh/100 km Reichweite: 263 km Batterie: 50 kWh
Video zum Test
tcs.ch/ videoportal KAROSSERIE Dieser Cross-over-inspirierte Kompakte zeigt ein attraktives Styling. In Anbetracht der Länge von 4,36 Metern ist der Platz für die Beine auf der Sitzbank nur in Ordnung. Gleiches gilt für die Kapazität des Kofferraums, dem ein doppelter Boden zugutekommt. Der Innenraum weist Ablagemöglichkeiten im Überfluss auf.

INNENRAUM Die minimalistische Instrumentierung wird von einem grossen Touchscreen und einem klassischen PSA-Head-upDisplay unterstützt, welches auf eine abnehmbare Scheibe projiziert wird. Die unterschied liche Materialanmutung wechselt zwischen gestylten satinierten Einlagen und einfachem Plastik.
KOMFORT Das zuvorkommende Schluckvermögen der Federung, die weichen Ledersitze und das bescheidene Geräuschniveau sorgen für Fahrkomfort. Das so sehr, dass man auf der Autobahn bloss einige Windgeräusche vernimmt.
PREIS / LEISTUNG Die elektrische Version entspricht der Norm der Konkurrenz, während die Benzinmodelle erschwinglich sind. Die Ausrüstung ist ab dem Ausstattungsniveau Shine sehr vollständig.
FAHREIGENSCHAFTEN Dieser ë-C4 ist für eine ruhige Fahrweise bestimmt. Ansonsten sorgt die leicht erhöhte Bodenfreiheit für etwas Wanken in Kurven. Auch die fehlende Präzision bei der Spurhaltung ist zu beklagen. Der tiefe Schwerpunkt verleiht dem E-Auto aber einen sicheren Anstrich.
MOTOR / ANTRIEB Der Synchronmotor mit 136 PS sorgt für genügend Schwung. Das gilt auch für die Beschleunigung, die jedoch nichts Sportliches hat. Die Getriebebedienung lässt die Wahl zwischen drei Fahrmodi: Eco, Normal, Sport.
VERBRAUCH Der Testdurchschnitt belief sich auf 19,0 Kilowattstunden. Die Reichweite liegt bei 263 Kilometern, sinkt aber bei Autobahngeschwindigkeit beträchtlich. Zum Glück ist die Lithium-Ionen-Batterie von fünfzig Kilowattstunden mit einem Elf-Kilowatt-Bordladegerät verbunden und kann an Schnellladesäulen mit hundert Kilowatt geladen werden.
SICHERHEIT Der adaptive Geschwindigkeitsregler und das Head-up-Display sind ab dem Niveau Shine Serie. Der aktive Spurverlassenswarner ist eine Option (250 Fr.). Schnell ansprechende und kräftige Bremsen.
Perfekte energetische Mauser
Der kleine Fiat ist ein automobiler Mythos, der sich nun der Energiewende angepasst hat. Das hat der elektrische Fiat 500 auf exemplarische Art mit einem Touch Fun umgesetzt.
TEXT MARC-OLIVIER HERREN | FOTO EMANUEL FREUDIGER
Auf den ersten Blick scheint die dritte Auflage des Fiat 500 einfach nur von einer Nachimpfung zu profitieren, die seine Abmessungen aufgebläht hat. Denn trotz mehr Stattlichkeit teilt dieser Micro wagen eine unleugbare Familienähnlichkeit mit seinen zwei illustren Vorgängern. Es gelingt ihm, das Konzept zu modernisieren und dabei einen unsagbaren Hauch von Charme zu erhalten, wie seine eiförmigen, anomal grossen Scheinwerfer, die immer noch genauso reisserisch sind. Der klar identifizierbare Fiat 500e ist länger und viel breiter.
Einmal an Bord erscheint die Energiewende vollendet. Das kleine runde, in die digitale Ära übernommene Kombielektrische Floh seiner natürlichen Lebhaftigkeit freien Lauf lassen. Und auch wenn die Lenkung kein Vorbild bezüglich Rückmeldung ist, zeigt der Fiat 500e ein spieleinstrument grenzt an eine Ge und der kleine Wendekreis risches Fahrverhalten. triebebedienung, die aus gros im Stadtverkehr Wunder wirsen, auf der Mittelkonsole ken. Man bedauert nur leichte angebrachten Tasten besteht. Poltergeräusche von der VorKein Motorenlärm, aber voll derachse. Im Prinzip schaltet tönende Pieps man in den künden an, Modus Range, dass der spritPerfekte Neuinterpretation der, ausser zige Vier Lebhafter Elektromotor Strom zu spaplätzer bereit Spielerisches Fahrverhalten ren, auch als ist, sein Un Korrekte Reichweite virtuelles wesen zu treiAusstattung (La Prima) Bremspedal ben. Die Stille dient. wird allerViel Hartplastik dings durch Antikollisionsassistent Ausserhalb den Fuss Neue Preiskategorie der Agglomegängerwarner Werksgarantie (zwei Jahre) ration macht unterbrochen, die Fügsamder durch kurze Akkorde aus keit des Synchronmotors der Musik zum Film «Amar einer begeisternden Reakcord» verbreitet wird. Dieses tionsschnelligkeit Platz. Die Augenzwinkern zu Fellini ist 118 PS sorgen für kräftige ein bisschen BlingBling, wird Beschleunigung und Durchaber rasch vom Talent dieses zug. Wenn die aufdringliche Kleinwagens überdeckt, des Schlupfregelung einmal absen knappe Abmessungen geschaltet ist, kann dieser Schnelles Aufladen
Langstrecken sind nicht sein Ding, denn die Batterie mit 42 Kilowatt (37,3 kW nutzbar) erlaubt es kaum, die Grenze von 200 Kilometern zu überschreiten. Aber andererseits verfügt der Fiat 500e über eine für seine Kategorie mehr als passende Reichweite. Auch wenn diese mit Fahr assistenten vom Level 2 ausgestattete Version La Prima quasi ein AllesinbegriffenAngebot ist, werden die Preise der anderen Version durch die Optionen aufge blasen. Es stimmt, dass die Preise böse gestiegen sind im Vergleich zur Benzinversion des Fiat 500, der nach dem Auslaufen seiner brillanten Karriere keinen Nachfolger erhalten wird. •
NLänge: 3,63 m; Kofferraum: 185 l Esynchron, 118 PS, 220 Nm; 1 Gang; Batterie: 42 kW; 0–100 km/h in 9,0 s; Testverbrauch: 16,6 kWh/100 km; Reichweite: 225 km L36 990 Fr.
Reifer Fiat 500 Er hat eine natürliche Sprachsteuerung und vegane Materialien an Bord
