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Hotelrabatte zum Jubiläum
Hagenwil überrascht mit einem Wasserschloss

Im Frühling
verwandelt sich der Thurgau in ein Blütenmeer
aber besonders dann, wenn weisser und rosafarbener Schaum das Land förmlich überzieht. Mit etwas Wetterglück ist er auch noch später im Monat zu erleben.
Das 242 Einwohner zählende Dorf Hagenwil überrascht mit einem trutzigen Wasserschloss aus dem dreizehnten Jahrhundert, einem der besterhaltenen seiner Art in der Schweiz. In normalen Zeiten ist es ein beliebtes Restaurant, das sich seit über 200 Jahren im Besitz der Familie Angehrn befindet.
Wer wissen will, wie aus den unzähligen Äpfeln Most oder Schaumwein werden, dem sei in Post-Corona-Zeiten eine Führung in der Mosterei Möhl in Arbon empfohlen. Hier wird auf spannende Weise Wissen vermittelt. Im 2018 eröffneten Museum können in einem Bistro auch alle Getränke der Marke probiert werden, und ein Saftladen lockt mit Artikeln rund um den Apfel.
Das war jetzt nur ein kleiner Teil des Thurgaus. Gottlieben, Schloss Arenenberg oder Steckborn – es gibt am See noch so viel mehr zu entdecken. •
JubiläumsHotelrabatte für TCS-Mitglieder
Wer in den folgenden Häusern bucht, erhält 3 Nächte für den Preis von 2.

Wellnesshotel Golf Panorama****S, Lipperswil: stilvoller moderner Luxus mitten in der Natur, Panoramablick auf die Berge und den Golfplatz Lipperswil, elegantes Wellnesscenter
Angebot: 1.5.–30.6.2021 (ausser 13.–15.5., 21.–23.5., 3.–5.6.2021)
Stiftung Kartause Ittingen***, Warth: ehemaliges Kloster, eingebettet in die Thurlandschaft, historische Räume, Hof und Garten mit viel Ambiente, feine Produkte aus eigenem Anbau Angebot: 1.5.–30.6.2021 (ausser 21., 22. und 23.5.2021)
Einstein St. Gallen****S, St. Gallen: erlesen eingerichtete Zimmer und Suiten, 3000 m2 Fitnesspark mit Wellnessbereich, ruhige, zentrale Lage im bekannten UnescoKlosterviertel


Angebot: 1.5.–30.6.2021
Buchen Sie unter tcs125.ch/angebote oder über 0800 100 200 (Gratisnummer)
Mit Klappbett. Im «tiny» Ferienhaus ist alles auf Effizienz getrimmt




Kleines Häuschen,
aber grosses Panorama, direkt vom Bett aus erlebbar
Gemütlichkeit
auf insgesamt zehn Quadratmetern. Genügt doch
Klein, aber clever
Den Rollladen von Hand runterlassen, das war gestern. In automatisierten Unterkünften lassen sich solche Vorgänge mit der Stimme steuern. Aber unser Autor hat in einem «tiny» Ferienhaus, das man mieten kann, noch mehr erlebt. Zum Beispiel Witze vom Computer.
REPORTAGE MARKUS FÄSSLER
Unschuldig steht es da, auf 1300 Metern über Meer, unweit der Bergstation der Sesselbahn Mattstock und der Piste Bärenfall in Amden (SG) – ein Tiny House mit heller Holzverkleidung und einem dunklen Dach. Meine Bleibe für die nächsten zwei Tage und zwei Nächte. Das ist an und für sich noch nichts Spezielles. Schliesslich erfreut sich diese Wohnform und das mit ihr verbundene Leben auf kleinem Raum schon seit längerer Zeit einer grossen Beliebtheit. Auch weil damit gleich mehrere Sehnsüchte, insbesondere von Städtern, befriedigt werden: weg vom Lärm, hin zur Natur, endlich die zwanzig Kaffeetassen sowie fünfzig Paar Socken hinter sich lassen und sich dem Minimalismus zuwenden. Meine Unterkunft aber hat noch weit mehr zu bieten. Sie ist nämlich digitalisiert. Will heissen: Licht, Musik, Heizung und Fensterläden lassen sich mit der Stimme oder über ein Tablet steuern, die Tür mit dem eigenen Smartphone öffnen.
Vorsicht ist geboten
Geht es um automatisierte Vorgänge in einem Haus, erinnere ich mich immer an eine Folge von der Serie «Die Simpsons», in der die gelbe Familie aus Springfield in einem vollautomatisierten Heim lebt, der Computer am Ende Jagd auf den Hausherrn macht und diesen gar beseitigen will. Und da die Macher der Serie schon vor Jahren in einer der Episoden Donald Trump als Präsidenten der USA vorausgesagt haben, ist Vorsicht geboten. Bin ich etwa durch die zum Inventar gehörende NespressoMaschine in Gefahr? Wird sie mich plötzlich hinterrücks mit Kaffeekapseln beschiessen?
«Blödsinn», denke ich mir und mache es mir auf dem Sofa gemütlich – die Nespresso Maschine mit einem Auge immer im Blickfeld. Auf insgesamt zehn Quadrat →
Im digitalen Chalet
wird das Licht mit der Stimme oder über das Tablet gesteuert
Aussen eher unauffällig,
innen hübsch und automatisiert
Nichts fehlt, aber die Digitalisierung kann speziell sein Licht an! … Befehle beginnen stets mit «Computer, …» metern Fläche hat es im Minihaus alles, was es zum Leben braucht: ein ausklappbares Bett hinter der mit Bildern behängten Wand versteckt, WLAN, ein Tablet mit TVApp, eine Küche mit grossem Kühlschrank, Induktionskochherd, Geschirr und Kochutensilien ausgestattet. Nur der Backofen fehlt. Es folgen erste zaghafte Versuche, mit dem Computer zu kommunizieren. Etwas doof komme ich mir dabei definitiv vor. «Computer, schliesse Rollo Wohnzimmer!», lautet mein Befehl. «Okay», bekomme ich als Antwort von einer Frauenstimme. Und schon setzt sich der Vorhang in Bewegung und findet seinen Weg nach unten. Für ganz einsame Zeiten kann man sich sogar einen Witz erzählen lassen. Etwa diesen hier: «Was kann man einfach nicht mit Worten ausdrücken? Einen nassen Schwamm.» Dieses Mal bin ich es, der «okay» sagt …



Ein Schreck zum Abschluss des Tages
Weniger entspannt ist dann allerdings das Einschlafen. «Computer, gute Nacht!», lautet der Befehl und schon übernehmen Dunkelheit und Ruhe das Zepter. Während ich auf der Suche nach der optimalen Schlafposition bin, ertönt plötzlich Musik. Ich schrecke hoch. Was ist denn jetzt passiert? «Musik aus!», nichts passiert. Nächster Versuch: «Musik leiser!», wiederum nichts. In der allgemeinen Verwirrung versuche ich es mit weiteren Befehlen, bis mir einfällt, dass ich zuerst «Computer» sagen muss. Danach ist es wieder still. Wieso genau es zum Abschluss des Tages Musik gibt, ist mir bis heute unklar.
Am nächsten Morgen ist der Schrecken vergessen. Ich liege eingerollt in der Decke auf dem Bett und weise den Computer an, den Rollladen zu öffnen. Noch eine ganze Weile geniesse ich so die Sicht auf das Bergpanorama und die Landschaft, die mit ihren vielen grünen Flecken ein bisschen an das Muster des weissschwarzen Holstein Rinds erinnert. Frühstück im Bett wäre jetzt toll, aber das kann das Tiny House dann eben doch noch nicht. Und das finde ich irgendwie auch ganz gut so. •
Das Tiny House steht ab 30. April bis 31. Oktober auf dem Nollen im Bezirk Weinfelden (TG) und kann über thurgau-bodensee.ch gebucht werden.
Das Tiny House an seinem Winterstandort oberhalb von Amden (SG)
