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Mit Velo in die Ferien

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Unterwegs mit

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Tipps für den Veloselbstverlad

Mehr Platz, leichterer Einstieg, bessere Fixierungsmöglichkeiten und tiefere Kosten, das wünschen sich Nutzerinnen und Nutzer, wenn sie Velos im Zug mitnehmen, so eine Umfrage* der TCS Mobilitätsberatung. Wir zeigen auch, worauf man beim Veloselbstverlad achten muss.

TEXT JULIANE LUTZ | UMFRAGE STEFAN EICHENBERGER

Herr und Frau Schweizer sind mit dem Veloselbstverlad im Zug wie auch in anderen Verkehrsmitteln grundsätzlich recht zufrieden. Das ergab eine Umfrage der TCS Mobilitätsberatung unter

ÖV-Nutzern aus der ganzen Schweiz zum Thema. Ihr zufolge werden Räder vor allem im Zug mitgenommen, während der Veloverlad in Trams, Stadt- und Überlandbussen, in Schiffen und der Planung der Veloreise künftig mehr Aufmerksamkeit gefordert.

Ein Tipp: Um bei Ihrer Veloreise nicht versehentlich einen Zug ohne Velotransport einzuplanen, wählen Sie im Onlinefahrplan oder in der SBB-App unter «Erweiterte Suche» die Option «Mit Velomitnahme». So werden Ihnen nur jene Verbindungen angezeigt, bei denen Velos im Selbstverlad mitgeführt werden können. Achten Sie zusätzlich auf das Velosymbol, welches eine Reservationspflicht für die gewählte Verbindung anzeigt, und lösen Sie gegebenenfalls eine Reservation.

Laut Umfrage hatten Nutzer Probleme beim Einladen von Velos und schweren E-Bikes bei Zügen ohne Niederflureinstieg. Leider ist derzeit im Onlineplan

Seilbahnen eine geringe oder nur sehr lokale Rolle spielt.

Hürden bei der Velomitnahme im Zug

Die Resultate der Umfrage zeigen, dass der Kauf der Billetts und die Organisation der Reise bisher recht problemlos funktionierte. Allerdings gelten beim Velotransport bei den SBB neu angepasste Regeln (siehe Box). Somit ist bei

Ausreichend Platz für Velos in den Waggons war laut der TCSUmfrage in der Vergangenheit eher ein Knackpunkt

Aufgrund des Velobooms werden die SBB die Kapazitäten beim Transport von Rädern ausweiten

oder in der SBB-App nicht zu erkennen, ob die gewählte Verbindung über einen Niederflureinstieg verfügt.

Ein weiterer Tipp: Falls Sie Ihr Velo oder E-Bike keine Stufen hochtragen können, klären Sie mit dem SBB- Kundendienst (0848 44 66 88) telefonisch ab, bei welchen Verbindungen ein stufenloser Einstieg möglich ist.

Während der Reise zeigten sich laut Umfrage zwei Hauptprobleme. Vertikale Aufhängevorrichtungen für Velos, die gerade für ältere Nutzer schwer zu bedienen sind. Ausserdem beklagten sich über zehn Prozent der Befragten über zu wenig Platz in den Waggons.

Wichtig: Beachten Sie bei der Planung Ihrer Reise die Auslastungsprognose der SBB, und wählen Sie, wenn möglich, Verbindungen mit geringer Auslastung. Die TCS-Umfrage brachte ausserdem zutage, dass zehn Prozent aller Nutzer des Veloselbstverlads, die auf längeren Strecken unterwegs waren, mit einer Velotageskarte billiger gefahren wären. Empfehlung: Lösen Sie für kurze Strecken ein Halbtax-Streckenbillet für Ihr Fahrrad. Bei Strecken, auf denen dieses mehr als vierzehn Franken kostet, fahren Sie günstiger mit der Velotageskarte. Für Vielfahrer bieten die SBB den Velopass an – das GA fürs Velo.

Übrigens – kennen Sie den Veloversand der SBB? Damit können Sie Ihr Rad einfach vom Bahnhof an Ihrem Wohnort an fast jeden Bahnhof in der Schweiz verschicken lassen (auf sbb.ch). Und wenn Sie das Vorderrad Ihres Velos abmontieren und das Velo in einem BikeBag verpacken, reist es gratis im Zug. ◆

* Die Umfrage «Veloselbstverlad im öffentlichen Verkehr der Schweiz» fand vom 29.11. bis 11.12.2020 statt. Detaillierte Informationen dazu finden Sie online unter tcs.ch/veloverlad.

Testkriterien Zug

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0 61,8 71,4 82,1

73,4 70,7

61,3

Testkriterien 75,3

34,2 44,7 58,9

45,9 ■ Total ■ Information vor der Reise ■ Reservation erforderlich ■ Ersichtlichkeit, wo einladen ■ Komfort beim Einsteigen ■ Komfort während der Fahrt ■ Ausreichend Platz vorhanden ■ Transport vom Veloanhänger ■ Familienfreundlichkeit ■ Einschätzung der Kosten ■ Art des Billetts

Quelle: TCS Mobilitätsberatung Bei linearer Gewichtung aller Testkriterien erreichte der Veloverlad im Zug eine Gesamtbewertung von 61,8 Prozent, d. h., die Nutzenden sind damit zufrieden. Grosse Unterschiede gab es bei den diversen Kriterien. So bewerteten die Befragten etwa den Punkt Familienfreundlichkeit mit einer Zufriedenheit von 44,7 Prozent eher schlecht

Im Grossen und Ganzen aber sind Nutzende mit dem Veloverlad im Zug recht zufrieden SBB REAGIEREN AUF NACHFRAGE

Bis Ende Oktober 2021 verdreifachen die SBB, wann immer möglich, die Kapazitäten für den Velotransport auf wichtigen Linien des Freizeitverkehrs. Damit reagiert das Unternehmen auf die stark gestiegene Nachfrage im letzten Jahr. Mehr Räder sollen vor allem auf den Strecken Bern–Brig und Zürich–Chur, aber auch ins Tessin, nach Interlaken und an den Jurasüdfuss mitgenommen werden können.

Allerdings erweitert das Unternehmen während der Velosaison jeweils von Freitag bis Sonntag auch die Reservationspflicht – sie galt bisher nur für Intercity-Züge entlang dem Jurasüdfuss und durch den GotthardBasistunnel ins Tessin – auf alle Intercity-Züge. Dies soll der besseren Planbarkeit für Kunden und Unternehmen dienen. In mit einem Velosymbol gekennzeichneten Zügen ist nun die Mitnahme von Velos im Selbstverlad nur mit einer Reservation und gültigem Velobillett möglich. Dafür beträgt der Preis für die Reservation einer durchgängigen Verbindung nur noch zwei statt fünf Franken.

Für die Mitnahme von Velos im Regionalverkehr und in Interregio-Zügen genügt nach wie vor ein gültiges Veloticket. Und: Faltvelos werden ab dieser Saison auch ohne Verpackung gratis transportiert.

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