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Hauptstadt der Alpen
Der Nordkette zu Füssen liegt die Alpenstadt Innsbruck
In der Direttissima vom Museum auf die Nordkette
Innsbruck bietet Kultur und Natur im Überfluss. Eingerahmt von der Nordkette und dem Patscherkofel ist die Alpenstadt idealer Ausgangspunkt für Outdooraktivitäten. Vom Zentrum in die Berge ist es nur ein Katzensprung.
REPORTAGE FELIX MAURHOFER
Bei der Bergstation Hafelekar hoch über Innsbruck vollführen Bergdohlen laut kreiMountainbike, am Gleitschirm oder Kletterseil. Die Auswahl an attraktiven Wanderwegen, die vorbei an schend ihre Luftakrobatik. Almen hinunter in die HauptEine Gruppe Wanderer zieht stadt Tirols führen, ist gross. los in Richtung Karwendel Die gesamte Region rund um gebirge. An der Nordkette Innsbruck bietet viele Klettersind bereits Kletterer auszu steige und gebiete. Ein bemachen, die über die luftige sonderer Leckerbissen ist der Höhen des Panoramakletter sagenumwobene Klettersteig steigs «Hannes Gasser» erklim durch die Zirler Martinswand men. Die Nordkettenbahn hinauf zur KaiserMaxGrotte. katapultiert Outdoorsportler Hier soll sich der Kaiser bei von Innsbruck in knapp einer der Gamsjagd verstiegen hahalben Stunde hinauf in die ben. Die steile Wand ist aber Berge – eine Spielwiese für nur geübten Steiggehern zu Sportler zu Fuss, auf dem empfehlen.

Phänomenal ist das Hochgrab mit den Figuren in der Hofkirche
Das Innufer lädt zum Flanieren und Staunen ein



Max’ Vermächtnis
Nach oder vor dem Sport lohnt es sich, in der Innstadt auf den Spuren der Habsburger zu wandeln. Eine bedeutende Figur war Kaiser Maximilian I., der zwischen 1490 und 1519 durch Kriege, Erbschaften und Heirat das Fundament für das habsburgische Weltreich und die Erweiterung Tirols legte. Kaiser Max, wie die Innsbrucker ihn liebevoll nennen, residierte teilweise hier und prägte die Alpenstadt vom Goldenen Dachl bis zum Zeughaus an der Sill. Während die meisten Touristengruppen sich zwischen dem Triumphbogen, dem Goldenen Dachl und dem SwarovskiLaden tummeln, finden die wenigsten Zeit, das beeindruckende Grabmal von Kaiser Max in der Hofkirche zu besuchen. Er sollte mit den 28 überlebensgros sen Bronzestatuen, 18 Büsten und 23 kleineren Statuen sowie dem Hochgrab an den Ruhm der Habsburger erinnern. Ironie der Geschichte ist, dass Max nicht in Innsbruck, sondern in Wiener Neustadt beigesetzt wurde und sein Enkel, Kaiser Ferdinand I., 1553 den Bau der Hofkirche und des Hochgrabs in Angriff nahm. Die Fertigstellung des Gesamtkunstwerks dauerte nahezu ein Jahrhundert. Übrigens befindet sich auch das Grab des Tiroler Volkshelden, Andreas Hofer, in der Hofkirche.
Gleich daneben liegt das einstige Franziskanerkloster, wo das sehenswerte Tiroler Volkskundemuseum untergebracht ist. Hier gibt es alle Facetten der Alttiroler Kultur vom Luzifer aus dem Nikolausspiel bis zu Stuben, Trachten und monumentalen Wachskrippen zu bestaunen. Und wer noch immer nicht genug von der Habsburger Geschichte hat, quert ein →
Die futuristische Nordkettenbahn hält auch beim Alpenzoo
Farbige Häuserzeilen
prägen den Stadtteil Sankt NikolausMariahilf
TCS Familien-Mitgliedschaft: Auch bei ÖV-Ausfall für Sie da.

Der ÖV lässt Sie im Stich und verhindert Ihre Weiterreise? Keine Bange, wenn Sie Ihr Ziel nicht am gleichen Tag erreichen: Dank Ihrer TCS Familien-Mitgliedschaft reicht ein Anruf, und wir helfen mit alternativen Transport möglichkeiten oder einem Hotel vor Ort, das wir auch noch bezahlen. Alles für das sichere Ankommen der ganzen Familie.

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Die Sightseer-Tour
hält auch beim Tirol-Panorama
fach den Rennweg und steht vor der Hofburg. Zu besichtigen gibt es auf einem Rundgang die kaiserlichen Räume. Beeindruckend ist der Riesen- saal mit seinen zahlreichen Fresken.
Aussen herum
Innsbruck hat kulturell aber weit mehr als die Altstadt zu bieten. Um davon einen Eindruck zu erhalten, lohnt es sich, einen Bus der Sightseer- Tour zu besteigen. Auf der über einer Stunde langen Fahrt in und um Innsbruck kann man jederzeit ein- und aussteigen. Sie führt auf der 18 Kilometer langen Strecke zu 28 Sehenswürdigkeiten von der Altstadt zum Saggen- Quartier, zur Olympiaworld, dem Tirol-Panorama oder zur Glockengiesserei Grassmayr. Alles mit treffenden Beschrei- bungen und Kommentaren aus dem Kopfhörer. Eines ist klar, in Innsbruck kommt nie Langeweile auf: Kultur und Sport stehen hier in attraktiver Koexistenz. •

Diese Reise wurde durch Innsbruck Tourismus ermöglicht. innsbruck.info GUT ZU WISSEN
Hotel: Grauer Bär, Doppelzimmer ab 140 Euro,
grauer-baer.at
Innsbruck Card: Ab zwei Übernachtungen gibt es diese Gästekarte gratis. Sie ist der Freipass für Museen, ÖV, Bergbahnen und mehr. Essen – Restaurants mit besonderem Flair: restaurant-
lichtblick.at; diewilderin.at; lamm-innsbruck.at
Literatur: «Innsbruck abseits der Pfade» von Bernd
Schuchter, braumueller.at
Covid-19: Da sich die Lage ständig ändert, sind manche der beschriebenen Reisen zu einem späteren Zeitpunkt sinnvoller.
Verliebt in die Innenhöfe
Stadtführerin Antonella Placheta ist durch und durch Innsbruckerin. Ihr Stadtwissen ist schier unerschöpflich, und sie öffnet Fremden den Blick fürs Aussergewöhnliche.
Was macht Innsbruck aus? Antonella Placheta: Für mich sind es einerseits die kulturelle und historische Vielfalt und andererseits die Nähe zu den Bergen, welche die Städter zum Sporttreiben animiert. doch auch gemütlich und durchaus gastfreundlich.
Was darf man in Innsbruck keinesfalls verpassen? Ein Besuch des ursprünglichen Stadtteils Sankt Nikolaus-Mariahilf mit seinen schönen Innenhöfen, den farbigen Häuserzeilen und den urigen Beizen ist ein Muss. Ausserhalb der Altstadt zeige ich gerne die Villen im Saggen- Quartier aus der Gründerzeit oder das Stift Wilten mit der schönen Basilika.
Heinrich Heine bezeichnete die Tiroler als geistesbeschränkt. Hatte er recht? Na ja, er besuchte 1828 die Innstadt, was eine Weile her ist. Doch wir sind schon ein bisschen stur und selbstverliebt,
Und wo gehen Sie abends aus? Ich mag das Kulturzentrum Treibhaus mit seiner Vielfalt von Lesungen bis Jazzkonzerten oder das Kellertheater, wo die zeitgenössischen Theaterstücke gespielt werden.

Welche Bücher würden Sie zu Innsbruck empfehlen? Da ist die Auswahl in der Tat gross. Ich würde mich in der Tyrolia-Bücherei an der Maria-Theresien-Strasse umsehen.
Was macht Ihren Beruf aus? Ich mag es, Gästen meine Heimat in allen Facetten zu zeigen und mit den Leuten zu interagieren und sie auch mit Ungewöhnlichem zu überraschen. Der Beruf als Austria Guide ist abwechslungsreich. Ich biete spezielle Themen- oder auch Kostümführungen an. Zudem bin ich im ganzen Tirol und auch in Salzburg oder Wien unterwegs.
Zur Person: Die studierte Historikerin Antonella Placheta ist seit 20 Jahren Fremdenführerin. Sie ist auch Sängerin in der Jazzband Antonella & The Hot House.