Vereinszeitung TirolerTierEngel e.V. 2013-2

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TirolerTierEngel e.V. w w w. Ti ro l erTierE ngel.com • Vere insz e it ung 2/2013 Margit und Peter Kahr, Kajetan-Swethstraße 9, A-6020 Innsbruck Festnetz: 0043 512 26 55 79 Mobil: 0043 699 10121044

Hilfe für Phoibe. Danke an die Urlauberin Steffi (2. von rechts mit „Phoibe“), dass sie die ca. 7 Monate alte griechische Streunerin (deutsch „Fibi“) von der Straße aufgenommen hat. Und danke an die griechische Tierärztin Anastasia (ganz rechts), die alle gesetzlichen Bestimmungen für eine Mitnahme nach Österreich erledigt hat. Und danke an Giannis (ganz links), der auch fleißig mitgeholfen hat. Fibi darf jetzt mit „Zeus“ (links), auch ein griechischer Streuner, der bereits seit 3 Jahren bei Steffie lebt, ein lebenswertes Hundeleben führen.


Banji Hallo Frau Kahr, Als ich vor einigen Jahren mit Claudia nach Graz kam und mein zukünftiges Frauerl auf mich aufpassen sollte, wusste ich noch nicht, dass ich hierher auswandern sollte. Ich beschnupperte mal die Gegend und Wohnung. Dann kamen Herrl und Frauerl dran. Die Bude und die beiden gefielen mir irgendwie und ich machte probeweise mal Siesta!

Nachdem ich da meine Ruhe hatte, ging’s gleich mal ans Frauerl und Herrli. Musste mich gleich mal aufsschnup-

pern konzentrieren und nachdem dieser Test positiv ausgefallen war, habe ich gleich mal Küsschen verteilt. 2

Was soll ich sagen: hat geklappt und

bin bei denen geblieben. Mein Herrl hat abends immer eine Art Ritual. Nachrichten schauen, eine große Runde mit mir und Frauerl gehen. Nach dem Schuhe Ausziehen und Leine Wegräumen, gibt es ein Leckerli. Danach schlafen gehen (ich darf vor den Betten schlafen). Eines Abends wollte mein Herrl nicht wie üblich schlafen gehen sondern Fernsehen. Ich nicht dumm und lege ihm mein Leckerli vor die Füße und mache Wuff, damit er wie gewohnt schlafen geht. Hat funktioniert!!!!!! Mein Herrl gehorcht mir schon. Mein Herrl hat einige Hobbys, zum Beispiel Modellfliegen. Wir fahren zum Flugplatz und räumen das Auto aus. Inzwischen kontrolliere ich schon die Umgebung. Da gibt es Düfte nach Hasen, Fasan, Rehe und Mäuse, auch die Maulwurfshügel riechen verdächtig. Frauerl spaziert mit mir zwischen den Feldern, während das Herrl mit dem surrenden „Etwas“ in der Luft herum fliegt. Ich muss dann noch die anderen Leute beschnuppern, die riechen nach Hund und Katze. Meine Streicheleinheiten muss ich auch noch abholen, da setze ich mich einfach ins www.tirolertierengel.com


Gras und schaue ganz lieb. Sie haben auch einen Heimgarten und viele Nachbarn. Ich habe ein Platzerl bekommen in der Hütte und draußen eine eigene Hundehütte. Toll!!! Aber am liebsten lege ich mich ins Bett, wenn Frauerl es aufmacht und die beiden im Garten übernachten. Apropos Nachbarn: Die habe ich überzeugt, dass sie ohne Leckerlis nicht in die Anlage zu kommen brauchen (funktioniert). Herrli hat auch einen Motorroller und hat für mich ein eigenes Case gebaut, sogar TÜV gerecht, damit er mit mir Spazieren fahren kann. Ist auch ganz nett. Nur sitze ich bei Frauli auf dem Radl vorne und bei Herrli hinten. Da sieht man etwas weniger wenn die

Gegend vorbei gezogen wird. Auch einen Rennanzug habe ich bekommen.

Meine Tierärztin ist auch eine ganz liebe. Nur was sie gemeint hat mit: „Für mein Gewicht bin ich etwas zu klein“, verstehe ich nicht ganz. Ein bis zweimal im Jahr machen wir Urlaub in Tirol. Auf der Erz-Herzog-Johann-Klause, da geht’s rund. Claudia hat immer andere www.tirolertierengel.com

Viecher oben die ich dann necken kann. Und in der Klause gehen Herrli und die Kinder mit mir dann baden. Futter gibt’s auch genug. (Wanderer sind sehr spendabel). Tja, Oma ist die beste und hat

kapiert, dass ich immer Hunger habe!! Mein Herrli und ich machen auch Fit mach mit. Wir raufen oft und da ist

er der Blöde. Frauli hat ja immer ein

Pflaster. Was will der Kerl noch????? So, liebe Frau Kahr, jetzt haben Sie einen kleinen Einblick in mein Hundeleben bekommen und möchte mich bei allen bedanken, die mir ein Weiterleben ermöglicht haben. Vielen Dank und ein fröhliches Wau Wau Eure Banji mit Herrl und Frauerl Elisabeth und Alfred Schmid mit Banji 3


Eingeschlossene Spatzen von FF Kirchbichl befreit

Durch einen anonymen Anruf am 18.5.2013 wurde ich auf einen Fall von mutmaßlicher Tierquälerei in Kirchbichl / Tirol aufmerksam. An einem Wohnhaus wurde von einer

Schädlingsbekämpfungsfirma einen Tag vorher Gitter angebracht, um den Zugang von Sperlingen (Spatzen) unter das Dach wegen Belästigung durch

Verschmutzung zu verhindern. Was jedoch sehr bedenklich erscheint ist die Aussage von Zeugen vor Ort, dass von dieser Firma das momentane Brüten, damit das Vorhandensein von lebenden 4

Jungküken, „übersehen“ wurde. Weiters wurden die Nester sehr schnell entsorgt. Das verstößt eindeutig gegen das Tierschutzgesetz, da solche Nester im Zuge solcher Arbeiten artgerecht umgesiedelt werden müssen. Nach dem österreichischen Tierschutzgesetz §5 / 1 steht zu lesen: *****Es ist verboten, einem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen oder es in schwere Angst zu versetzen.***** Und durch das Einsperren von Spatzen wird eindeutig gegen dieses Gesetz verstoßen. Und auch Spatzen fallen unter das österreichische Tierschutzgesetz. Die Eltern haben versucht zu ihren Jungen zwecks Füttern hinein zu kommen, die Jungen sind hinter dem Gitter herum gelaufen.

Nach meinem Anruf beim Euronotruf 112 mit der Bitte um rasche Hilfe, da ich Gefahr im Verzug sah, kamen nach kurzer Zeit zwei sehr freundliche und bemühte Polizisten der Dienststelle Kirchbichl, die nach Absprache mit dem Hauseigentümer auch die Feuerwehr gerufen haben. Die kurz darauf erschienene Feuerwehr hatte dementsprechendes Gerät dabei um das Gitter am Dachsparren zu entfernen. Danke an dieser Stelle an die Menschen, die diese Vorgänge beobachtet und gewww.tirolertierengel.com


meldet haben. Danke an die zwei Polizisten die sehr engagiert waren.

Betty

Danke an die freundlichen Jungs der Freiwilligen Feuerwehr Kirchbichl.

Abschließend noch eine erfreuliche Meldung von einem Nachbarn, Stunden nach der ganzen Aktion: „Inzwischen sind alle Jungvögel ausgeflogen - mögen sie ein langes Leben haben!“ Um in Zukunft die Situation in solchen Fällen zu minimieren habe ich eine Anzeige wegen mutmaßlichen Verstoß gegen das österreichische Tierschutzgesetz gegen die beauftragte Schädlingsbekämpfungsfirma einbringen. Peter Kahr Obmann TirolerTierEngel e.V. www.tirolertierengel.com

Grüße von Familie Schnöller 5


Rebecca Nordgriechenland Mai 2006 - Teil 2 Das

Gelände

der

Wasser für die Station von der Quelle aus den Bergen versiegt leider in den heißen Sommermonaten. Da muss Rebecca das Wasser für Tier und Mensch mit dem Transporter heranschaffen. Hunde in der Quarantäne der Station.

Auffangstati-

on von Rebecca von oben gesehen. Hier die Katzenstation. Im

Hintergrund ein Blick aufs Meer. Wassertanks. Das dringend benötigte

Katzenfallen um Streunerkatzen einzufangen, damit sie kastriert werden 6

www.tirolertierengel.com


können.

Auch griechische Katzen haben das Bedürfnis nach menschlicher Nähe.

Unser

uns

kleinster

während

Liebling,

unseres

der

Aufent=

Rebecca beim Futter Kochen für

halts

immer

aufgemuntert

hat.

„BEBA“, der junge Bernhardiner der immer zum Spielen und Kuscheln bereit war. www.tirolertierengel.com

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die Hunde der Auffangstation. Nach einem langen Arbeits

von einigen tierfreundlichen Menschen konnten wir den Griechen Stefanos auffinden, der Spike in einer großen Hotelanlage betreut. Hier ist Spike mit

tag kurz vor dem Schlafen Gehen.

unserem eigenen Robyn zu sehen. Hoffen wir, dass Spike entweder ein Zuhause findet, oder dass er auf den Straßen Griechenlands lange leben kann.

Hilfe für Spike Der Bruder von Phoibe musste in Griechenland bleiben. Am ersten Foto ver

Falco Anbei mal wieder ein paar coole Bilder von unserem Sagg ( oder auch Digger genannt) und seinem Rudel. Digger,

abschiedet sich Harald von Spike kurz vor der Abreise mit Phoibe. Mit Hilfe

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weil wir mit ein paar Pölsterchen in den Sommer starten, aber wir sind jetzt endlich wieder am Trainieren, damit die Strandfigur ganz schnell wieder kommt. „Meine Pölsterchen habe ich nur, weil meine Herrchen nicht genügend Leckerwww.tirolertierengel.com


lies für mich dabei haben und da ich ja bei allen total beliebt bin, bekomme ich von denen auch immer ein paar. Ich fin-

Sachspenden für Tierärztin von Kostas Im August 2013 haben wir medizinisches Material an die Tierärztin Evgenia nach Trikala / Nordgriechenland mitgebracht. Evgenia kann das gut gebrauchen, da sie die Tiere (Hunde, Katzen)

de sie sogar auf der Rennstrecke beim Hunderennen und bremse mitten im Rennen voll ab, ich habe es mir schme-

cken lassen… Ich hatte damit alle Lacher auf meiner Seite." Liebe Grüße aus Schriesheim Sagg mit Jamy und Familie Schäfer www.tirolertierengel.com

auf der Station von Kostas Stück für Stück kastriert und sie hat sich herzlich

über diese Sachspenden aus Tirol gefreut. Obmann der TirolerTierEngel 9


Medic Hallo an alle. Mein Name ist Medic (engl. „Sani“). Ihr kennt mich vermutlich noch unter den Namen Rodolfo, als ich noch darauf wartete, dass mich endlich jemand adoptiert. Heute möchte ich euch davon berichten, was sich seit meiner Adoption so getan hat. Klara – meine Besitzerin – holte mich bei meiner Pflegemami Petra ab und wir spazierten gemeinsam vom O-Dorf in die Innenstadt. So waren wir beide etwas müde und nass, da es uns eingeregnet hatte, als wir ankamen. Nachdem sie mich abgetrocknet hatte, verkroch ich mich gleich in das Kuschelkörbchen, das bereits für mich bereit stand. Fred, den schwarzen Kater, kannte ich ja schon von meinem früheren Besuch und daher beschloss ich, ihn einfach zu ignorieren. (Hier sieht man Fred – den schwarzen

Fleck am orangen Stuhl – und mich friedlich nebeneinander) Ich genieße die täglichen Spaziergänge mit Klara und wenn ich zuhause bin, dann schlafe ich entspannt im Kuschel10

nest. Ich kann euch sagen, die erste Zeit war echt wahnsinnig aufregend. In der Stadt fahren sooo viele Autos und vor allem die großen Busse und Lastwägen kannte ich nicht aus der Nähe. Die lauten Geräusche machten mir schon Angst. Zum Glück half Klara mir dabei, mich daran zu gewöhnen, indem sie mir die Geräusche beim Fressen immer wieder vorspielte. Jetzt kann ich ganz entspannt am Gehsteig gehen, wenn die Busse vorbeifahren. Ich bin sogar schon selber in einem mitgefahren! Beim ersten Mal überredete Klara den Busfahrer, dass ich keinen Maulkorb benötigte und ich durfte an einem leckeren Knochen rumnagen. Da war ich so abgelenkt, dass ich nichts mehr mitbekam. Jetzt kann ich es auch mit Maulkorb. Dann sitze ich zwischen Klaras Füßen, damit ich nicht so hin und her geworfen werde. Bereits bei meiner Pflegemami wurde mir beim Autofahren übel und ich sabberte und erbrach. Klara hat da ganz fest mit mir geübt und mich viel im Auto gefüttert. Seit ich dort eine eigene Transportbox habe und nicht mehr hin und her geworfen werde, sabbere ich nur noch ganz wenig und lege mich sogar mal zum Entspannen hin. Klara übte von Beginn an mit mir die Grundkommandos, besonders beim Spazieren Gehen. Deshalb konnte sie mich auch beim Rot-Kreuz-Fest mitnehmen. Ich bekam so ein Buff-Tuch mit dem Rot -Kreuz-Logo um den Hals und dann gingen wir gemeinsam Luftballons verteilen und Spenden sammeln. Auf dem Fest bezauberte ich mit meinem freundlichen Wesen nicht nur alle Kinder, sonwww.tirolertierengel.com


dern auch die Bürgermeisterin und die Chefs vom Roten Kreuz selbst. Dort sah ich zum ersten Mal die Hunde von der Suchhundestaffel – und stahl ihnen die Show. Die TT brachte sogar ein Bild von mir in der Zeitung!!

(„Wenn ich groß bin, möchte ich auch ein Suchhund werden wie mein Kollege hinter mir!“) Als Klara und ich den Suchhunden bei der Vorführung zusahen, dachte sie sich: „Das kann Medic auch.“ Leider wollte die Kommandantin der Suchhundestaffel des Roten Kreuzes mich nicht, weil ich angeblich zu klein sei. Aber das machte nichts. Denn Stehpanie, eine Freundin von Klara, ist mit ihrem Border Collie Mix beim Suchhundeteam Tirol dabei. Sie überredete Klara, zu einem Training zu kommen, um zu schauen, wie ich mich so anstelle. Natürlich glänzte ich! Wir machten gemeinsam aus dem Stegreif einen großen Teil der Begleithundeprüfung und www.tirolertierengel.com

so meldete sie uns für die Prüfung am 28.7 an. Wir hatten noch 2 Wochen, um den Rest wie „Platz aus der Bewegung“ und „Fuß“ zu trainieren. Gestern war es dann so weit. Klara war schrecklich nervös, was mich ein wenig verunsicherte. Trotzdem ging ich brav an der Leine und befolgte die Befehle. Nur bei dem Teil ohne Leine war ich doch ein wenig unsicher, weil Klara nicht die übliche Ruhe ausstrahlte. Dafür glänzte ich dann wieder beim abschließenden Verkehrsteil, denn ich beachtete weder Jogger, Radfahrer, noch Menschen mit anderen Hunde – und das alles, obwohl Klara nicht in Sichtweite war! So viel hat sich also in den 5 Wochen getan, seit ich endlich einen fixen Platz habe. Am Freitag werde ich zum ersten Mal beim Suchhundetraining dabei sein

– Ich freu mich schon drauf!! Euer Medic 11


Streuner

Geschenk für griechischen Streuner Bei unserer Rückreise aus Griechenland haben wir auf einem Parkplatz kurz vor der Stadt Grevena einen jungen Streuner entdeckt. Der muss dort vor Ort von jemandem betreut werden, da z.B. Wasser und Brot herumgelegen sind. Um ihm

eine kleine Freude zu machen haben wir ihm 2 Dosen vom Futter unserer

Hunde spendiert. Es hat ihm sichtlich geschmeckt. 12

City-Pigeon-Times

Neuigkeiten zum Thema Stadttauben/News about City Pigeons NEWS/16.06.2013 Jahrgang 002 ARGE-STADTTAUBENSALZBURG Für den Inhalt verantwortlich, Fotos und Texte: Hans Lutsch, ©ARGE-Stadttauben-Salzburg, stadttaubenprojekt@hotmail.com

Die Welt der Stadttauben: Eine Tagung in Wien

Die „Tierombudsstelle Wien“ und der Verein „ARGE-Stadttauben-Salzburg“ haben eine Tagung zum Thema: „Tiergerechter Umgang mit Tauben im urbanen Raum“ veranstaltet. Die erste dieser Art in Österreich. In Wien leben nach einer Schätzung aus dem Jahre 2006 ca. 130 000 bis 150 000 Stadttauben. Ob diese Schätzung auch der tatsächlichen Zahl entsprechen kann, versucht Mag. F. Müller an Hand einer (wissenschaftlichen) Methodik, die dabei angewendet wurde, zu veranschaulichen. Einige im Publikum reagierten mit verhaltenen Zweifeln an der hohen Schätzung, zumal es in einer vergleichbaren Stadt wie z.B. Berlin nur an die 30 000 Stadttauben geben soll. Diese Zahl wurde von Frau Dr. Almut Malone, die als engagierte Tierärztin für Stadttaubenkonzepte arbeitet, mitgebracht. Das Themenspektrum auf der in Österreich erstmals veranstalteten „StadttaubenTagung“ war breit gefächert. Herr Mag. H. Gsandtner, Tierschutzombudsmann und einer der zwei Veranstalter der Tawww.tirolertierengel.com


gung, sprach in seinem Referat über die „unterschiedlichsten Forderungen hinsichtlich des Umganges mit Stadttauben“ an seine Adresse. Aber auch die „Politik, die Stadtverwaltung, Bezirksbehörden und andere Einrichtungen“ der Bundeshauptstadt werden in zunehmenden Maße mit den Sorgen der Bürger, aber auch mit den Sorgen von Stadttaubenschützern, konfrontiert. Herr Mag. Gsandtner richtete auch klare Worte an die Adresse von Anwendern der „Taubenabwehrsysteme“. Er zitiert in seiner Referats-Abschrift das österreichische Tierschutzgesetz, das auch Stadttauben

schützt. „Taubenabwehrsysteme müssen angemessen sein“, sagte er. Dagmar Jansen vom Stadtplanungsamt Esslingen rekapitulierte „10 Jahre Stadttauben- Konzept Esslingen am Neckar – Ziel und Realität“. Esslingen besitzt derzeit vier „Taubenunterkünfte, in denen regelmäßig die Eier ausgetauscht werden.“ Außerdem erhalten die Tauben in den Schlägen tierartgerechtes Futter. Und so konnte die Population in der Stadt am Neckar „im Laufe von 10 Jahren von 900 Tauben auf ein innenstadtverträgliches Maß von ca. 400 gesunden Tauben gesenkt werden.“ Dass www.tirolertierengel.com

ein Stadttaubenkonzept mit betreuten Taubenschlägen noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, betonte Hans Lutsch vom Verein „ARGEStadttaubenSalzburg“ und Mitveranstalter der Tagung in Wien, in seinem Referat „Krankenstation für Stadttauben – Modell Salzburg“. Jedes Stadttaubenprojekt, so die Zielvorgabe aus Salzburg, benötigt eine entsprechende Gesundenversorgung für die in Not geratenen Tauben. „Jedes Tierheim verfügt selbstverständlich über eine Krankenversorgung deruntergebrachten Tiere. Wieso also nicht auch die Stadttaubenprojekte?“, stellte Hans Lutsch die gezielte Frage an das Publikum. Und er lies keine Zweifel darüber aufkommen, dass jedes Stadttaubenprojekt auch eine Krankenstation benötigt. Es gibt dermaßen viele Notfälle bei den „Straßentieren vor unserer Haustür“, so bezeichnet Hans Lutsch die Stadttauben auch, so dass eine fachgerechte Taubenpflege nicht weg zu denken ist aus diesem Konzept. Die „Lebensbedingungen für die Tauben in unseren Städten sind keineswegs artgerecht. Auch das Futter und die Herbergen sind nicht artgerecht, sodass die Gesundheit der Tauben empfindlich bedroht ist. Eine Infrastruktur der sofortigen Hilfe und Versorgung muss deshalb eine Selbstverständlichkeit sein. Hans Lutsch stellte das Modell aus Salzburg auch noch mit einer anderen Komponente vor, z.B. die „Präventivmaßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit für Stadttauben. Dabei wurde der „Salzburger Taubenschutz“ auf Baustellen, z.B. auf der „Großbaustelle am Salzburger 13


Bahnhof“ als wichtige Handlung für die Sicherheit der Tiere vorgestellt. Peter Arras von der „Aktion Konsequenter Tierschutz“ formulierte sein Thema „Mit anstatt gegen Tiere - ethisch und

ökologisch korrektes Management der Stadttaubenpopulationen in menschlichen Siedlungen und Städten“ mit einer eindringlichen Forderung an die Anwesenden, vor allem an die Verantwortlichen in den Ämtern. Er stellte vor allem die „Fütterungsverbote, die noch immer von Städten erlassen werden“, als „bare Verstöße gegen geltendes Tierschutzrecht dar, weil Stadttauben eben keine Kulturfolger, sondern verwilderte Hausund Heimtiere sind.“ Peter Arras lies auch die ethischen Grundsätze in seiner Rede zirkulieren. „Wir Menschen teilen diese Welt mit vielen Millionen Lebensformen! Es steht uns deshalb“, so führt Arras seine Argumente in eine bewusste Konfrontation mit anders lautenden Konventionen, „nicht zu, andere Arten zu deklarieren und zu degradieren.“ Als ein Vertreter aus der Reihe der „Schädlingsbekämpfung“ das Redner/Innenpult betrat und in seinen Ausführungen diverse „Krankheitserreger“, die bei Stadttauben vorkommen sollen, aufzähl14

te, wurden sogleich auch Zwischenfragen moniert. Für Unruhe bei manchen tierschutzorientierten Gemütern war damit gesorgt. Mag. Fiedler stellte außerdem eine Vielzahl an Taubenabwehrprodukten seiner Firma vor, deren Antlitz alleine schon ausreichte, so manchen tierschutzengagierten Menschen auf die Barrikaden zu treiben, zumal diese Ausführung seines Referates den Großteil seiner Referatszeit besetzt hatte. Frau Dr. Almut Malone aus Berlin hatte geduldig bis zum Ende der Ausführungen von Herrn Mag. Fiedler gewartet, bis sie ihre präzise Aufklärung über einige Mythen in den referierten Informationen begann. Die immer wiederkehrende und gleichlautende Behauptung, dass Stadttauben 12 kg Nasskot im Jahr produzieren sollen, wurde von ihr genauestens analysiert. Sie konfrontierte Herrn Fiedler mit der Tatsache, dass die hier genannte Zahl immer derselben unüberprüften Quelle entspringe, ohne dass sie jemals jemand auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft hätte. Dabei sei das sehr einfach, Herr Fiedler solle einmal eine Taube von der Straße holen, sie in eine Box geben und den Kot über den Tag verteilt sammeln. Und dann könne er eine eigene Rechnung über den anfallenden Kot einer vom Hungertod bedrohten Taube anstellen. Er werde ein großes Wunder erleben. Mag. Fiedler von der Firma „ASSA“ wurde durch diese rhetorisch bestechende Intervention von Frau Malone in seiner anfänglichen Souveränität derart verunsichert, dass er einige Sekunden dazu benötigte, sich wieder mit dem Boden unter den www.tirolertierengel.com


Füßen vertraut zu machen. Herr Mag. Gsandtner moderierte die Veranstaltung unter einem gewissen Zeitdruck, da durch den Erfolg der Veranstaltung auch die Diskussionsbeiträge zwischen den Referaten länger als geplant ausfielen. Doch die Freude über die positive Resonanz im Publikum lies den souverän moderierenden Tierombudsmann einmal mehr ein Auge zudrücken.

Herr Peter Kahr vom Verein der „TirolerTierEngeln“ stellte das Stadttauben-Pilotprojekt in Innsbruck mit einem gewagten Vorstoß vor. „Noch ist der Taubenschlag nicht gebaut“, gab er mit einem Blick in Richtung Referentin des Veterinärwesens in Innsbruck, Frau Dr. Wilhelm, die auch im Publikum saß, zu bedenken. Peter Kahr hatte Bilder von der Wohnanlage im ehemaligen Olympischen Dorf mitgebracht, auf deren Flachdach der erste Taubenschlag nach dem Augsburger Modell errichtet werden soll. Er selbst wohne dort und kenne die Situation mit den Stadttauben vor Ort. Mit engagierter Unterstützung aus Salzburg versucht Herr Kahr das Projekt zu realisieren. Hans Lutsch und Gabriela Arnold vom Verein ARGEStadttauben-Salzburg betreuen das Pilotprojekt in Innsbruck im Hintergrund mit ihrer Kompetenz und ihren Erfahwww.tirolertierengel.com

rungen. Peter Kahr setzt sich vor Ort mit den zuständigen Amtsinhabern zusammen und bemüht sich um eine rasche Realisierung. Die Spannung im Vortragsaal des Meidlinger Gemeindehauses, in dem die Taugung untergebracht war, lies auch nach vielen Stunden der Konzentration nicht nach. Die meisten Teilnehmer blieben bis zum Ende der Tagung und wollten reichlich Informationen und Material mit nach Hause nehmen. Die Gästeliste war bunt zusammengesetzt. Vertreter der Wiener UBahn-Linien waren genauso anwesend, wie auch Mitglieder von Parteien. Aber auch Tierschutzvereine schickten ihre Vertreter zu der Tagung nach Wien. Die thematische Zusammensetzung wurde immer wieder als ausgewogen und interessant bezeichnet. Spannend wurde es auch bei den Berichten des Wiener Umweltanwaltes DI Wilfried Doppler, der die „gläserne Architektur“ in der Hauptstadt als Vogel- und Taubenfalle genauer unter die Lupe nahm. „Geschätzte 20 000 Vögel fallen allein in Wien jedes Jahr Glasbauwerken zum Opfer. Große Vögel wie Tauben hinterlassen oftmals deutliche Anprallspuren.“ Herr Doppler war um einen korrekten Sachverhalt seines Themas bemüht und konnte in sehr engagierter Weise seine Anliegen für den Tierschutz in der Stadt Wien und darüber hinaus deutlich ins Bild setzen. Er unterstrich sein Anliegen mit Beispielen, wie man große Glasflächen Vogelaufprallsicher gestalten könne. „Die Wiener Umweltanwaltschaft empfiehlt dringend, schon bei der Planung von Projekten mit großen 15


Glasflächen Ornithologen beizuziehen, um die nachträgliche Sanierung von Vogelfallen zu vermeiden.“ Auch die Wiener Stadtpsychologin, Mag. Cornelia Ehmayer, versuchte eine Perspektive zur Lösung mancher Probleme um dem Friedensvogel zu entwerfen. Sie verteilte ein Organigramm, auf dem sie eine mögliche Vernetzung von wichtigen Adressen zusammenzufügen versuchtemit dem erweiterten Wunsch, dass alle Anwesenden sich an der Vervollständigung dieses Geflechtes beteiligen sollen. In den Pausen wurde zu den einzelnen Beiträgen noch so manches ergänzende Wort gesprochen, aber auch Kritik geübt. Und immer wieder war zu vernehmen, dass diese Tagung auch in anderen Städten weitergeführt werden soll. Der gelegte Faden darf jetzt nicht abreißen. H.L.

Referent/Innen-Liste auf der Tagung auf einen Blick:

Mag. Cornelia Ehmayer, StadtpsychologinWien DI Wilfried Doppler, Wiener Umweltanwaltschaft Mag. Fridolin Müller, Schätzungsmethodik der Stadttaubenzählung

ZERO (jetzt Jacomo)

im Kampf mit dem Wasser Kurzer Bericht der neuen Besitzer in Deutschland: Jacomo macht sich großartig und er ist der Superstar im Viertel. Er macht sich einen guten Namen und sorgt für Bodi-“Nachwuchs“. Natürlich nicht als Vater sondern als Vorreiter seiner Rasse. Mal sehen vielleicht kommt bald ein neuer Bodi nach Villingen. Hier Fotos, auf denen Jacomo den Wasserstrahl „töten“ wollte.

Mag. Hermann Gsandtner, Tierombudstelle Wien Hans Lutsch, ARGE-Stadttauben-Salzburg Dagmar Jansen, Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt Esslingen Peter Kahr, Tiroler Tierengel, Innsbruck Dr. med. vet. Almut Malone, Tierärztin aus Berlin Peter Arras, Aktion-Konsequenter-Tierschutz Mag. Fiedler, Firma ASSA, Wien 16

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Auf unserer Homepage ist es mÜglich eine Online Beitrittserklärung auszufßllen unter: www.tirolertierengel.com/der-verein/helfen

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Wir gratulieren unseren Mitgliedern! Zum 20. Geburtstag Konzert Viktoria

Innsbruck

Zum 30. Geburtstag Fiechtl Sabine

Absam

Zum 40. Geburtstag Schuster Alexandra Schöggl Alexandra

Allershausen Ranggen

Impressum TirolerTierEngel e.V., 6020 Innsbruck, Kajetan-Sweth-Straße 9, Tel. 0699/10121044 ZVR: 213459974 Stnr: 244/1897 Redaktion: TirolerTierEngel e.V. www.TirolerTierEngel.com Paypal: paypal@tirolertierengel.com Tiroler Sparkasse AG BLZ: 20503, Kto.: 03300-222415 BIC: SPIHAT22 IBAN: AT02050303300222415

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Zum 50. Geburtstag Hilt Alexandra Saarloiuse Kirschenlohr Beatrice Ludwigshafen Zum 60. Geburtstag Hintz Manfred

Flauerling

Zum 70. Geburtstag Köck Eva

Innsbruck

Danke! Wir bedanken uns bei unseren Mitgliedern und Spendern, ohne deren Hilfe unsere Hilfe für die Tiere nicht möglich wäre. Wir hoffen auch weiterhin, dass ihr uns das Vertrauen schenkt, damit wir unsere zukünftigen Ziele erreichen können.

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Yuma Ich heiße Yuma und bin 1 Jahr alt. Meine neue Familie und die TirolerTierEngel haben mich aus Spanien vor dem sicheren Tod gerettet. Am Anfang war ich noch recht scheu, hatte vor allem Angst. Jetzt bin ich schon ein Monat bei meiner Familie und beginne mich so zu entwickeln, wie der Herrgott mich gewollt hat. Mama und Papa ließen mich anfangs nur wenige Minuten alleine. Sie steigerten es immer mehr. Mal eine Stunde mal 1,5 Stunden. Alles war ok. Sie ließen den Fernseher und das Licht an. Ich fühlte mich sicherer. Ich fange an meinem kindlichen Spieltrieb zu frönen. Eines Tages mussten Mama und Papa beide arbeiten. Der junge Mann, der Sohn der Familie, war auch nicht da. Also blieb ich das erste Mal über 3 Stunden alleine. (Mama hatte sich wegen mir früher frei genommen) In der Zeit ging ich das erste Mal auf Entdeckungstour. Und siehe da, ein Stapel Zeitungen, Schuhe und Handtaschen im Flur. Keiner schimpfte. Es war keiner da. Es war herrlich…Als meine Mama nach Hause kam, hat sie laut gelacht und ein Foto gemacht. Sie war nicht böse auf mich. Ich bin ja noch klein. Aber eine Sache finde ich wirklich doof. Im ganzen Haus finde ich keine einzige Zeitung, Tasche oder Schuhe mehr. Dafür habe ich neues Hundespielzeug bekommen. Auch gut…. Eure Yuma


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