SÜDHESSEN DIE GRATISZEITUNG FÜR DAS RIED
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Mittwoch, 11. November 2020 · KW 46 · Auflage 26.400 · 44. Jahrgang
9. NOVEMBER: Lampertheim gedachte der Opfer der Reichspogromnacht vor 82 Jahren / Rede von Bürgermeister Störmer auf Homepage der Stadt zu finden
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„Es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, wo wir heute stehen”
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Beilagenhinweis Im Gedenken an die Reichspogromnacht legten am Montag Vertreter der Stadtverwaltung sowie des DGB Rosen am Standort der ehemaligen Synagoge in Lampertheim nieder. Foto: Benjamin Kloos
wie wir in diesem Jahr Gedenken. Natürlich wäre es viel besser, wenn wir wie sonst üblich auf die Verbrechen, die hier vor 82 Jahren begangen wurden, hinweisen könnten. Aber dies müssen wir aufgrund der aktuellen Situation auf nächstes Jahr verschieben.“ Um dennoch auch mit Worten an die Reichspogromnacht zu erinnern, findet sich auf der Internetseite der Stadt Lampertheim unter www.lampertheim.de auch eine Rede von Bürgermeister Störmer. In dieser richtet er das Augenmerk besonders auf die Frage, warum uns Erinnerung so wichtig ist und worin die Bedeutung für uns darin liegt. Bürgermeister Störmer betont, dass es wichtig sei, Symbole und Plätze zu haben, die das verkör-
pern, an was wir uns erinnern wollen. „Sie sollten sich aber den Bedürfnissen der Menschen anpassen. Unser Erinnern sollte deshalb nicht nur die Vergangenheit aufleben lassen, sondern den Bogen zum hier und jetzt schlagen und uns bewusst machen, wo wir heute stehen.” Für das Erinnern sei in der heutigen Zeit diese darüber hinaus besonders: „Miteinander sprechen, vortragen, lehren, lernen, es leben, mit eindrücklichen Veranstaltungen wie dieser daran erinnern, in unseren Alltag platzieren. Jeder von uns soll Multiplikator dieser Botschaft sein: Nie wieder Krieg, nie wieder Nationalsozialismus, nie wieder menschenverachtende Politik, nie wieder… Ich weiß: das ist manchmal nicht einfach, gelegentlich auch mit Unan-
nehmlichkeiten verbunden, aber verlangt momentan nur Courage”, stellt das Stadtoberhaupt in seiner mahnenden Rede klar. „Wir sollen uns erinnern und wir wollen uns erinnern. Ich wünsche mir, dass dieses Erinnern dazu führt, dass sich viele Menschen damit auseinandersetzen, wo wir heute stehen. Wie wir uns gegenüber den Nachbarn, den sozial Schwachen, den Flüchtlingen in unserem Land, den Andersgläubigen, den anders Aussehenden gegenüber verhalten. Auch: Wie egoistisch sich einige in einer Pandemie der Gesellschaft gegenüber verhalten. Das Grauen von damals soll nicht verdrängt werden. Es soll dazu dienen, die heutigen Herausforderungen zu meistern – gut zu meistern.” Benjamin Kloos
BESONDERE AKTION: Vier Reiter besuchen die Kinder in Hofheim
in diesem Jahr nicht in gewohnter Weise stattfinden. Damit das Fest in Hofheim aber nicht gänzlich ausfällt, hat sich Carola Mohr etwas besonderes einfallen lassen. Selbst Mutter von drei Kindern und obendrein noch tätig als Tagesmutter, hat sie sich überlegt, wie St. Martin auch anders gefeiert werden könnte und veröffent-
lichte die Idee, mit mehreren Reitern alle Straßen in Hofheim abzulaufen und die Kinder mit ihren Laternen auf die Straße zu bitten, auf Facebook. „Die Resonanz darauf war gut und es gab viele positive Rückmeldungen“, berichtete Mohr. Die privat organisierte Aktion bekam nicht nur Unterstützung von vielen ihrer Freunde und Be-
Drei der vier St. Martinsreiter standen bereits in den Startlöchern. Los ging es am Montagabend sternförmig vom Bahnhof aus durch alle Straßen in Hofheim. Begleitet wurden die Reiter von Fackelträgern und Musik. Foto: Eva Wiegand
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St. Martin bringt ein Licht HOFHEIM –In diesem Jahr ist vieles anders. Auch die Martinsumzüge durch die bereits dunklen Straßen des Heimatorts, die den Kindern unvergessliche Stunden bei einem Rundgang mit schönen, meist selbst gebastelten Laternen bescheren und die Geschichte des Heiligen St. Martin näherbringen, konnten
Unserer heutigen Ausgabe liegen (in Voll- oder Teilbeilage) Prospekte folgender Firmen bei:
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LAMPERTHEIM – Am 9./10. November 1938 wurden die jüdischen Synagogen, sowie die Geschäfte und Einrichtungen der jüdischen Mitbürger in der Reichspogromnacht durch die Nazi-Machthaber in ganz Deutschland zerstört und geplündert. Auch in Lampertheim gab es massive Ausschreitungen und Terror gegen unsere jüdischen Mitbürger. Am Montag gedachte die Stadt Lampertheim anlässlich des 82. Jahrestages der Reichspogromnacht – aufgrund der Corona-Pandemie allerdings anders als sonst. Wo sich normalerweise in jedem Jahr zahlreiche Menschen versammeln, um gemeinsam in einer von Schülern des LGL mutgestalteten Gedenkstunde den unzähligen Opfern zu gedenken, legten in diesem Jahr Vertreter der Stadt – unter ihnen Bürgermeister Gottfried Störmer, Stadtverordnetenvorsteherin Brigitte Stass und der Erste Stadtrat Jens Klingler – sowie des DGB Lampertheim in stillem Gedenken Blumen an den zuvor aufgestellten Kränzen am Standort der ehemaligen Synagoge in Lampertheim nieder. „Wir setzen gemeinsam mit dem DGB ein Signal, dass die Übergriffe gegen jüdische Mitbürger nicht vergessen sind – allerdings in diesem Jahr ohne Rede vor Ort“, erläuterte Bürgermeister Störmer im Vorfeld des Gedenkens. „Es ist uns wichtig, an diesen Tag zu erinnern. Aber wir wollen vermeiden, dass zu viele Menschen zusammenkommen – aus Verantwortung für unsere Bürgerinnen und Bürger.“ Aus Sicht des DGB ist „es eine andere Art und Weise,
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Pflege & Betreuung mit Herz kannten, zusätzlich sorgten zwei Musiker des Evangelischen Posaunenchors, Pascal Wichert und Christian Marquard, für die musikalische Untermalung. Auch Ortsvorsteher Alexander Scholl war begeistert von der Idee und kümmerte sich um die Genehmigung des Ordnungsamts. Aus den ursprünglich vorgesehen drei Reitern wurden schließlich doch vier. „Wir haben bei der Einteilung der Straßen gemerkt, dass Hof heim ganz schön groß ist und wir wollten die Kinder nicht so lange warten lassen“, merkte Mohr an. Sie selbst machte sich mit Amadeus auf den Weg, Naja Seib besuchte die Kinder auf Safira, Lea Stapar auf Sternschnuppe und Miriam Osterwitsch auf Caya. Begleitet wurden die Pferde außerdem von Fackelträgern. Viele Kinder warteten bereits mit ihren Familien auf der Straße, zeigten stolz ihre bezaubernden Laternen und leuchteten damit St.Martin den Weg. „Alle waren ganz begeistert, dass wir das den Kindern ermöglicht haben. Und auch ältere Leute sind an ihre Fenster gekommen“, berichtete Mohr im Nachgang: „Es war richtig toll.“ Eva Wiegand
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