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SÜDHESSEN DIE GRATISZEITUNG FÜR DAS RIED

Samstag, 16. Oktober 2021 · KW 41 · Auflage 26.470 · 45. Jahrgang

Schützenstraße 50 • 68623 Lampertheim • Tel. 06206 - 94500 • Fax 06206 - 945010 • www.tip-verlag.de • info@tip-verlag.de

VERWEHTE SPUREN: Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus vom 26. Oktober bis 9. November

„Namenssteine“ als Zeichen der Gefahren des Antisemitismus

anstehenden Bildungs- und Aktionswochen: „Das Thema Antisemitismus hat leider erschreckende Aktualität. Auch in Deutschland mussten wir zuletzt erfahren, wie aktutell das Thema ist, als beispielsweise Gil Ofarim in einem Hotel in Leipzig seinen Davidstern ablegen musste. Dies widerspricht dem Prinzip der Religionsfreiheit.” Gerade in Deutschland habe solches Verhalten bereits einmal zu einer Katastrophe und dem Mord an sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens in Europa geführt. „Wehret den Anfängen”, appelliert Marius Schmidt. „Die Stadtverwaltung Lampertheim hat seit Jahren eine klare Haltung, die in der Ge-

denkstunde zur Reichspogromnacht und der Verlegung der Stolpersteine Ausdruck findet.”

Vorträge und Führungen Den Auftakt der Reihe bildet am 26. Oktober um 18 Uhr ein Vortrag mit dem Thema „Die Geschichte des KZ in Osthofen und Lampertheimer Häftlinge” im Sitzungssaal des Alten Rathauses. Fabian Mayer, Mitarbeiter der Gedenkstätte in Osthofen, stellt die allgemeine Arbeit der Gedenkstätte vor und widmet sich in seinem Vortrag den jüdischen Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt und im bereits 1933 eingerichte-

MAGISTRATSPRESSEGESPRÄCH: Stabsstelle Soziales vorgestellt / Hallenbadsaison kann beginnen — Einweihung am heutigen Samstag

Vielfältige soziale Aufgaben als besondere Herausforderung LAMPERTHEIM – Die Stabsstelle Soziales stand neben dem Hallenbad als Thema auf der Tagesordnung eines Magistratspressegespräch der Stadt Lampertheim am Donnerstag. Der Erste Stadtrat Marius Schmidt begrüßte hierzu zunächst Andreas Dexler, der seit dem 1. Januar die Stabsstelle leitet. Diese ist direkt dem Ersten Stadtrat unterstellt und bearbeitet vielfältige Aufgaben rund um die unterschiedlichsten sozialen Herausforderungen und Aufgaben in Lampertheim. „Die Arbeit ist in vier Bereiche aufgeteilt: Seniorenarbeit, Soziale

Sicherung, Flüchtlings- und Migrationshilfe sowie Gemeinwesenarbeit”, erläuterte Andreas Dexler. Dabei stehen neben den bisherigen Tätigkeiten auch zahlreiche neue Projekte an. Bei der Seniorenarbeit steht neben der Betreuung der Seniorenbegegnungsstätte auch die aufsuchende Sozialarbeit für Senioren sowie die Betreuung der Bewohner im Seniorenwohnheim Dieselstraße im Fokus. Daneben erfolgt die Begleitung des Seniorenbeirats sowie die Mitarbeit im wichtigen Arbeitskreis Demenz. In Planung ist darüber hinaus der Aufbau der

„ehrenamtlichen Seniorenbegleitung”, diese soll 2022 starten. Einen ebenso hohen Stellenwert nimmt die Gemeinwesenarbeit ein, wobei hier das Augenmerk unter anderem auf der Begleitung des Behindertenbeirates liegt. Zudem wurde jüngst der Aktionsplan Inklusion gestartet, derzeit in Planung und Aufbau befindet sich die Gemeinwesenarbeit im Rahmen eines Quartierbüros in der östlichen Kernstadt. „Der Förderantrag beim Land ist bereits gestellt und wir konnten das Diakonische Werk als Träger gewinnen”, freut sich Andreas Dexler über die Fort-

schritte in diesem Bereich. Derzeit ebenfalls im Aufbau ist ein Hebammennetzwerk. Ziel hierbei ist ein offenes Hebammenangebot, angedockt an das Familienzentrum in Lampertheim. „Auch hier sind wir auf einem gutem Weg”, so der Leiter der Stabsstelle, zu deren Aufgaben zudem Zuschüsse an soziale Organisationen und Zusammenarbeit hinsichtlich der Angebotsoptimierung gehören. Hierzu passt auch: In der Domgasse wird künftig eine barrierefreie WC-Anlage zu finden sein. Am Donnerstag wurde diese mittels eines Schwerlastkrans an ihren finalen Standort eingehoben. Die Anlage ist noch nicht angeschlossen – wann die Inbetriebnahme erfolgt, wird zeitnah bekannt gegeben.

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„Soziale Sicherung” im Blickpunkt

Lampertheim ist bunt – das spiegelt sich auch in den vielfältigen Aufgaben der Stabsstelle Soziales wider. Foto: www.pixabay.com

Im Bereich der „Sozialen Sicherung” kommt der Stabsstelle neben der Beratung und Unterstützung bei der Beantragung von Transferleistungen und anderen wirtschaftlichen Hilfen insbesondere die Lotsenfunktion im sozialen Netz zu. Fortsetzung auf Seite 2

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In den Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus rücken in Lampertheim besonders auch die Stolpersteine als Zeichen gegen das Vergessen und die Gefahren des Antisemitismus in den Vordergrund. Archivfoto: Benjamin Kloos

ten KZ Osthofen eingewiesen wurden. Der Eintritt ist frei, bei allen Veranstaltungen gilt die 3G-Regel. „Eine Führung über den Lampertheimer Judenfriedhof” steht am 29. Oktober um 17 Uhr auf dem Programm. Auf dem Weg zum Jüdischen Friedhof, dessen Geschichte im Mittelpunkt stehen wird, erhalten die Teilnehmer auch Informationen zum Stadtpark und dem alten Friedhof. Referent ist Stadtarchivar Hubert Simon, Treffpunkt bei kostenloser Teilnahme ist am Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges an der Martin-Kärcher-Straße. Donja Banai, Bildungsreferentin der Bildungsstätte Anne Frank Zentrum, wird am 3. November um 18 Uhr im Rahmen eines Zoom-Meetings über „Antisemitismus heute – Definition, Erscheinungsform und Handlungsmöglichkeiten” sprechen. Die Stolpersteine stehen am 6. November besonders im Fokus: „Entlang der Stolpersteine – ein Spaziergang auf den Spuren jüdischen Lebens in Lampertheim” führt vom Standort der ehemaligen Synagoge entlang der bisher in Lampertheim verlegten Stolpersteine zum noch bestehenden jüdischen Friedhof. Beginn ist um 15 Uhr am Standort der ehemaligen Synagoge an der Rückseite des Parkhauses zwischen Römer- und Wilhelmstraße, Referent ist Andreas Größler. Fortsetzung auf Seite 2

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LAMPERTHEIM – „Verwehte Spuren – Jüdisches Leben in Lampertheim” lautet der Titel einer besonderen Veranstaltungsreihe in Lampertheim: Im Rahmen der Bildungs- und Aktionswoche zum Thema Antisemitismus der Amadeu Antonio Stiftung und des Anne Frank Zentrums beteiligt sich Lampertheim vom 26. Oktober bis 9. November erstmals so konzentriert an dieser Reihe. In einem Pressegespräch erläuterten der Erste Stadtrat Marius Schmidt und Silke Reis von der Stadtverwaltung die einzelnen Programmpunkte sowie die Hintergründe. In Lampertheim bestand die jüdische Gemeinde bis 1938/42. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts zurück, erstmals wurden im Jahr 1615 Juden in der Stadt erwähnt. An Einrichtungen waren neben der Synagoge auch ein rituelles Bad und eine Religionsschule vorhanden. Seit 2007 werden in Lampertheim Stolpersteine an Erinnerung an die jüdischen – aber auch christlichen Opfer wie Pater Delp – des Nationalsozialismus verlegt. Darüber hinaus wird seit langem der Opfer der Reichspogromnacht gedacht. Nun sollen Schüler, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen mithilfe der anstehenden Veranstaltungen für das Thema sensibilisiert werden. Der Erste Stadtrat Marius Schmidt betonte mit Blick auf die


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