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Südhessen Die Gratiszeitung für das Ried

Mittwoch, 5. August 2015 · KW 32 · Auflage 27.000 · 39. Jahrgang

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Orgelmusik und Tanz vereint in der Domkirche Lampertheimer Orgelsommer imponiert mit Heike Ittmann an der „Großen Blauen“ LAMPERTHEIM – Welche Attribute können das musikalische Erlebnis in der Domkirche am Sonntag zum Auftakt des 11. Lampertheimer Orgelsommers mit Organistin Heike Ittmann am besten beschreiben? Berauschend, meditativ, eindrucksvoll oder einzigartig? Die Begeisterung des Publikums am Ende dieses fast neunzigminütigen Konzerts drückte sich in ergriffenem Applaus aus. Mit tänzerischer Leichtigkeit eilen die Füße über die Pedale, treten auch hier und da einmal stärker auf, die Hände schweben über den Tasten, greifen einfühlsam und bei Bedarf kraftvoll zu. Wer Heike Ittmann am Sonntag zuschaute, verstand, dass im Orgelspiel eine Neigung zum Tanz, zur musikalisch inspirierten Bewegung angelegt ist. Wie Heike Ittmann in ihren einführenden Worten anmerkte, hatten erstaunlich viele Komponisten das Tanz-Thema für sich entdeckt. An Orgelstücken, die eine Verbindung zum Tanz erkennen lassen, war also kein Mangel, wie das Programm bis zum 30. August beweist. Die Schönheit des Orgelklangs und der Bewegung verschmolzen am Sonntagabend zu einem emotionalen Ganzen. Augenblicke von transzendentaler Anmut ermöglichte Evelin Stadler mit ihrer Choreo-

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Organistin Heike Ittmann hatte zum Auftakt des 11. Lampertheimer Orgelsommers mit dem Thema „Tanz“ ein ganz besonderes Konzert geboten – ein Gesamtkunstwerk mit Orgel, Tanz und Werken der Bildenden Künste. Foto: Hannelore Nowacki grafie. Augenblicke, die nachglühen. Sogar die von Komponisten bewusst gesetzten schrägen Töne haben ihre Daseinsberechtigung. Tänzerin Evelin Stadler übersetzte sie in eine vorstellbare visuelle Gestalt, die kantigen, herben Töne ebenso wie die zarten, bezaubernden Klänge beim Elfen-

tanz von Bernhard Johnson (18771933). Heike Ittmann spielte zu Beginn ein mächtiges, großes Stück von Johann Sebastian Bach (16851750), das sie mit diesen Worten angekündigt hatte – Praeludium und Fuge in Es-Dur, BWV 552, mit viel Bewegung, fast tänzerisch. Nach dem hauchzarten Elfentanz

spielte Heike Ittmann von Sigfrid Karg-Elert (1877-1933) das fröhliche Stück IV. Rigaudon (alla Burla). Nach Prélude et Danse fuguée von Gaston Litaize (1909-1991) waren Walzermelodien von Sigfrid Karg-Elert aus seinen „Drei Stücken für Orgel op. 142 zu hören. Fortsetzung auf Seite 2

Fulminanter Festspiel-Auftakt der Nibelungen „Gemetzel“ überraschend neu und (fast) ohne Blut das tödliche „letzte Abendmahl“, fordert den Darstellern einen prägnant dargebotenen Tanz auf dem Vulkan ab. Rasant springt der Text zwischen grausigem „Spiel“, Vorahnungen, Wahn, geheuchelter Versöhnung und aufflammendem Hass. Kriemhild mimt den Hagen, dieser die Kriemhild und Ortlieb wird zum Regisseur seines eigenen Todes. Der Übergang zum realen Gemetzel geschieht kaum merklich. So schnell werden aus Feindbildern Kriege, soll das heißen. Schade nur, dass Ortliebs entsetzliches Selbstopfer, dramaturgisch doch der Höhepunkt, dabei nicht die ihm gebührende Erschütterung hervorruft. Das Gemetzel bleibt eher Reflexion denn Aktion. Statt Theaterblut rollen Schädel. Die Darsteller Tosender Applaus belohnte die Schauspieler bei der Premiere der diesjährigen Nibelungen-Festspiele. Foto: Karolina Krüger WORMS – Die Premiere der Nibelungenfestspiele 2015, erstmals unter der Intendanz von Nico Hofmann, erfüllt alle Erwartungen an eine Offensive der Qualität und Innovation. Ostermaiers Stück „Gemetzel“ bietet viel Stoff für aktuelle Diskussionen, Regie (Thomas Schadt) und Darstellungsqualität haben einen qualitativen Sprung nach oben getan. Die Inszenierung 2015 stößt vieles am eigentlich bekannten Nibelungenstoff neu an, auch wenn sie nicht immer leicht zu verdauen ist. Neben der aus den vergangenen Jahren vertrauten Prominenz waren auch mehr überregionale Vertreter aus Politik

und Medien erschienen. OB Michael Kissel begrüßte die Gäste im neu illuminierten Heylshofpark. Das Stück und die Inszenierung Mit dem psychologisch durchdachten Text voller Wortspiele, schlagfertiger Dialoge und mittelhochdeutscher Einsprengsel hat Ostermaier Literatur geschaffen. Häufig stößt man auf Aphorismen, die man sich gerahmt an die Wand hängen könnte. „Gemetzel“ beweist, dass die Nibelungen auch ohne billige Lacher spielbar sind. Über den ersten, etwa 90-minütigen Teil werden die Zuschau-

er durch teils akrobatische Tanzdarbietungen mit (zu) vielen Rückblenden geführt. Diese meisterhaft ausgeführten Tanzstücke, begleitet vom „Panzerballett“, durchbrechen durch ihre Länge leider etwas den Erzählfluss der Haupthandlung. In Thomas Schadts Inszenierung offenbaren auch Hass und Eifersucht eine eigene Erotik, so zwischen Hagen und Kriemhild, aber auch Brünhild und Kriemhild; die Liebe zwischen Kriemhild und Siegfried dagegen wirkt gruselig. Bis zur Pause steigern sich die Erwartungen auf den Höhepunkt, das Überkochen des aufgestauten Hasses. Der zweite Teil,

Dem facettenreichen Spiel der Truppe aus Schauspielern, Tänzern und Statisten zu folgen ist ein Vergnügen. Hingebungsvoll zieht Judith Rosmair als Kriemhild die Register einer dämonischen, zerfressenen, zunehmend wahnsinnigen Frau; in Rothaarperücke und herausstechend blauem Kleidchen lässt sich die betörende Macht ihrer Schönheit aber kaum nachvollziehen. Es ist vor allem Kriemhild, die bei diesen „Nibelungen“ tötet. Am Ende, als sie von allen äußeren Schalen (Liebende, Mutter, Königin) freigelegt und von ihrem eigenen Hass bloßgestellt dasteht, erwartet man geradezu, aus ihrem Munde die Worte der „Herr-derRinge“-Kreatur Golum zu hören: „Mein Schatzz!“ Fortsetzung auf Seite 2

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