Meine Artikel 2022 (1) @KStA

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Fan-Blick durch den Maschendrahtzaun

Coronabedingt spielt Bayer04imleeren Stadion –draußen treffen sich dennoch einige Unentwegte

VON TIMON BROMBACH

UND RALF KRIEGER

Der Anpfiff des ersten Bundesliga-Rückrundenspiels der Werkselfistum15.30UhraußerhalbderBayArenaklarunddeutlich zu hören. Doch ansonsten herrschtungewohntegespenstische Stille: Die Partie Bayer 04 Leverkusen gegen Union Berlin ist ein Geisterspiel. Zuschauerinnen und Zuschauer sind bei Großveranstaltungen in NRW seit dem 28. Dezember einmal mehr nicht erlaubt. So will es die Corona-Schutzverordnung.Vereinzelte Fußballfans hat aber weder diese Regelung noch der mitSpielbeginneinsetzendeRegendavonabgehalten,trotzdem mal vorbeizuschauen.

NochvorSpielbeginnhatsich eine gemischte Gruppe aus Leverkusener und Berliner Fans nach Hause verzogen, um das Spiel im Bezahlfernsehen zu gucken. Bis kurz vor Anpfiff des

”Ichfinde das hat auch schade für die Jungs

Fan Stefanie Wilke denkt an die Spieler im leeren Stadion

Spiels haben sie mächtig Krach vorm Stadion gemacht. Drei Auswärtigen unter ihnen sind dabei aus Berlin-Friedrichshagen am Müggelsee nach Leverkusen gekommen.

„Die Fahrt war lange geplant, dann haben wir'sjetzt auch gemacht“,sagt die Chefin der Truppe. Einer von ihnen läuft trotz des einsetzenden Schneeregens in kurzer Hose und TShirt vorm Stadion auf und ab und ruft laut: „Eisern Union“ „Eisern“,das komme anscheinend von „Eis“,sagt jemand scherzhaft.

Ein Maschendrahtzaun zwischen Dhünn-Radweg und Stadion soll verhindern, dass sich Fans der Arena nähern, davor hat sich Tomek Otolinski hingestellt. Ausgestattet mit Fußballschuhen, Fanschal und einem Kaltgetränk nutzt der WerkselfFan aus Leverkusen die Chance, das Spiel auf einem der Fernsehbildschirme zu verfolgen, die unterhalb des Blocks A1 am Stadion hängen. Aus der Entfernung sieht man zwar kaum etwas, aber die Nähe zum Geschehen zählt für ihn: „Ich habe

Der OGVlädt ein zur Fahrt nach Bonn

Beim jährlichen Auftaktausflug dreht sich alles um den Limes

DieJahresauftaktfahrtdesOpladener Geschichtsvereins (OGV) führt dessen Mitglieder traditionell in die Bundesstadt Bonn. Vorgesehen ist die nächste Unternehmung dieser Art nun für Samstag, 29. Januar.Der Anlass der Fahrt ist dabei ein sehr histprischer: Es geht um den niedergermanischen Limes.

Der zählt seit dem 27.Juli des vergangenen Jahres offiziell zum UNESCO-Welterbe. Aus diesem Grund präsentiert die siebte „Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen“ 2021/2022 die faszinierenden neuen Forschungsergebnisse zum Leben am und mit dem Niedergermanischen Limes. Mit teils spektakulären Neufunden, originalgetreuen Nachbauten und vielen Aktionen rund um dasgroßeantikeBauwerkmacht die „Roms fließende Grenzen“ betitelte Schau die Zeit der Römer in Nordrhein-Westfalen wieder lebendig. Das LVR-Landesmuseum Bonn zeigt im Reigen der fünf Standorte der Landesausstellung das „Leben am Limes“ Schon vor 2000 Jahren war das Rheinland der Schmelztiegel einer lebendigen und vielfältigen Gesellschaft. Heute stellen sich der Wissenschaft Fragen wie: Wie waren die Menschen in Stadt, Land und über den Rhein hinweg miteinander verbunden? Wie wohnten und arbeiteten sie in den Militärlagern, Städten und Dörfern?

Faszinierende Funde und ein interaktives Limesmodell machen die Lebenswelt der Menschen am Niedergermanischen Limes nun in Bonn anschaulich und lebendig.

schon gewusst, dass man nicht reinkommt. Eigentlich wollte ichsogarmeineTochtermitbringen und mit ihr zusammen gucken, aber es ist ja ein Scheißwetter.“ Die zahlreichen Ordner rund um das Stadion haben ihn jedenfalls im Auge.

Zwei Männer und ein Junge aus Solingen laufen ebenfalls vormStadionherum.„Meinkleiner Sohn musste sich selbst davon überzeugen, dass niemand dasSpielimStadionguckendarf. Für ihn ist der Tagnatürlich gelaufen“,gibteinerderbeidenan.

Nach einem Selfie vor der BayArena ziehen die drei von ihrem

kleinen Ausflug aber direkt weiter nach Hause. Inzwischen fällt Schneeregen.

Außer Trainern, wenigen Betreuern und ausgewählten Journalisten ist wirklich niemand im Stadion.„Ich finde das halt auch schade für die Jungs, dass sie schon wieder spielen müssen, ohne angefeuert zu werden“, sagt Stefanie Wilke. Mit Freund Axel Noack steht sie außerhalb des Gästeblocks, wo sie natürlich hingehören –denn die beiden Kölner sind Union-BerlinFans.

„Das ist von früher so hängen geblieben“,sagtNoack.„Dahabe

Bolzplatz wurde zum Hundeklo

Vernachlässigte Anlage in Pattscheid sollwieder bespielbargemacht werden

VON BERT-CHRISTOPH GERHARDS

Es war einmal ein Bolzplatz, ein FestplatzgarfürPattscheid,hinter der Kapelle St. Engelbert am Ortsrand und oberhalb der Diepentalsperre gelegen. Dass dieser Platz inzwischen zum Hundeklo verkommen ist, will die CDU-Bezirksvertreterin Carolin Pötzsch aus Pattscheid nicht hinnehmen. Sie beantragt, den Platz wieder bespielbar zu machen und mit Granulat herzurichten.

In den letzten Jahren ist Gras über die vormalige Spielfläche des versteckt gelegenen Areals

gewachsen.DasbunteSchildam Platzeingang, das darauf aufmerksam macht, dass dies ein Sportgelände für Kinder sein soll,aufdemHundenunwirklich nichts zu suchen haben, wird von Hundehaltern anscheinend beharrlich ignoriert –wie reichlich vorhandene Tretminen auf dem Platz beweisen. „Fußballspielen und Hundehaufen sind aber keine gute Kombination, die Kindern Spaß macht“,wissen Pötsch und ihr Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung II, Matthias Itzwerth, die sich nicht nur einen wieder bespielbaren Bolzplatz

ich mich immer ins Wohnzimmer geschlichen, um im DDRFernsehenSportzugucken.“Das war in Hessen. Neben einigen Kölschflaschen haben die beidenguteLauneundlauteOrgane mitgebracht: „Eisern! Union! –Eisern! Union! –Unsere Liebe!“, schallt es, wahrscheinlich, bis rüber auf das Spielfeld zu den Spielern.

Blick durch den Zaun Später machen einige der Fans an der Südost-Ecke eine Perspektive aus, von der aus man durch den Maschendrahtzaun und ein Gittertor direkt auf das

Spielfeldguckenkann–zusehen istjedochnichtviel,auchmitgutem Auge nicht. Und nur wenige Minuten später stellt sich einer der Order in dieses Sichtfeld. Er wolle damit verhindern, dass sich eine Menschentraube aus Zaungästen bilde.

So ziehen die Fans von Bayer 04 und Union Berlin nun zusammen zurück zu dem eingeschalteten Bildschirm, vor welchem sie dann gemeinsam plötzlich dicht gedrängt und ohne Maske nebeneinander stehen. Ins Stadion dürfen sie aus Infektionsschutzgründennicht–damitgenau das verhindert wird.

Ein weiteres Ziel der TagesfahrtdesOGVistmitderDoppelkirche im nahen Schwarzrheindorf ein ganz besonderes Kleinod romanischer Baukunst. Interessenten für die Fahrt, die unter Beachtung der 2G-Regelung stattfindet, können sich auf der Internetseite des OGV dafür (siehe unten) oder im Reisebüro Herweg anmelden. Die Kosten liegen bei 75 Euro. Los geht es am Samstag, 29. Januar, um 7.45 Uhr an der Villa Römer in Opladen (Haus-Vorster-Straße). (frw) www.ogv-leverkusen.de/programm/anmeldung-zu-fahrten

wünschen. Zusätzlich soll auch ein Basketballkorb installiert werden, der–wie die Fußballtore–zuZeitendesDorffestes,das hier gefeiert wird, demontiert werden kann. Die CDU-Stadtteilpolitiker berufen sich bei ihrem Antrag auf das NRW-Landesministerium für Kultur und Wissenschaft,dasdieBolzplatzkultur 2018 zum„immateriellen Kulturerbe“erklärt hat. Dieses solle stets an die nächste Generation weitergegeben werden. So solle der Bolzplatz weiter ein „Feld der Träume“für künftige Fußballer sein, die alle mal klein angefangen haben. Zum „Feld

Kölner Stadt-Anzeiger Montag,10. Januar 2022 LEVERKUSEN 23
Kurze Hose, Sandalen und T-Shirt: Die Stimmung der Berliner vor dem Stadion war auch ohne Blick aufs Spielfeld gut. Fotos: Ralf Krieger Zwei Sicherheitsmitarbeiter stehen im Norden der BayArena. Ein paar Zaungäste stoßen im Schneeregen miteinander an.
Fußballnachwuchs soll der Platz wieder werden. Foto:
der Träume“ für den
Britta Berg

Regionale Produkte am Automaten ziehen

Eier, KartoffelnoderPilze –immer mehrBauernsetzen aufden Tag- undNacht-Verkauf ihrerWaren am Wegesrand

VON TIMON BROMBACH

RegionaleProduktesindbeliebt.

Um sie auch abseits von Supermärkten an den Mann oder die Frau zu bringen, entwickeln LandwirteneueKonzeptederDirektvermarktung –neben dem Hofladen sind das auch immer mehr Automaten, an denen sich Verbraucherinnen und Verbraucher bedienen können. Wir haben uns in Leichlingen und Burscheid umgeschaut, an welchem Hofautomaten Sie welche Produkte bekommen können.

Milchtankstelle Sonnenhof

„EinenSchluckRegionvomSonnenhof“kann man sich von 7bis 21 Uhr selbst an der MilchtankstellevonBieneundStefanJoest abfüllen.DafürwirftmanGeldin den Automaten und öffnet die Klappe, hinter der sich das Ausgaberöhrchen befindet, unter welches man dann schräg seine Flasche hält. Für einen Euro pro Liter „tankt“ man nun frische Weidemilch, solange man auf dem Touchscreen den „FrischeMilch-Knopf“gedrückt hält. „An die Qualität und den Geschmack von dieser Milch hier kommt kein Supermarkt annähernd ran“,gibt ein Kunde an. AberdiebeidenjungenLeichlinger Kartoffel- und Milchbauern bieten noch mehr auf dem Sonnenhof: „Unser Ziel ist, der Gesellschaft die Regionalität wieder näherzubringen.“Angefangen habe vor vier Jahren alles mit dem Kartoffelhäuschen–einer kleinen Holzhütte, in der rund um die Uhr aufVertrauensbasis die Erdäpfel gekauft werden können. „Nur bezahlte Kartoffeln bringen Ihnen ein leckeresgesundesEssen“,stehtaufeinem Schild. Es sei eine andere Zeit, erklärt Joest: „Früher habensichunsereKundenkiloweise die Knollen gekauft und dann zuhause gelagert. Heute kochen sie ganz anders, haben keinen Platz und brauchen daher flexibel kleine Mengen.“

Die neuste Investition der beiden ist ein sogenannter „Regiomat“–ein Automat, wie man ihn für Getränke und Schokoriegelkennt,nurdassdiesermitfrischen Erzeugnissen aus der Region gefüllt ist. Neben den Produkten vom Sonnenhof selbst werden hier Fleisch- und WurstwarenvonderLeichlingerMetzgereiPlümming,HonigvomBurscheider Imker Matthias Leichter,KäsevomThomashofinBurscheid, Eier vom Leverkusener Grunderhof und geräucherter Fisch aus Leichlingen von Michael Abraham vermarktet–frischer Fisch soll folgen.

„Wir sind froh und dankbar dafür,wie gut unser Angebot schon angenommen wird“,freuen sich Biene und Stefan Joest, die mit Spaß bei der Sache seien. „Esistklar,dasssichdasersteinmal herumsprechen muss, wir habeninderPandemiezueinem etwas schlechten Zeitpunkt angefangen.“Dienstags und freitags sind Milchtankstelle und Regiomat von 9bis 12.30 Uhr und von 14 bis 17 Uhr und samstags von 9bis 13 Uhr geöffnet. Das Kartoffelhäuschen steht rund um die Uhr zur Verfügung. www.sonnenhof-leichlingen.de

Marktschwärmerei Marseille

Der Pilzbetrieb Peter Paul MarseilleinLeichlingenistTeileiner ganz besonderen Selbstvermarktung, die sich „Marktschwärmer“ nennt.

Dabei können Kunden über die Internetplattform oder die eigene App von Mittwoch bis Sonntag ohne Mitgliedsbeitrag oder Mindestbestellwert durch den „Cyberhofladen“ stöbern und Produkte bestellen.

Die verschiedenen Bauern bringen diese dann Anfang der Woche in die nächste Marktschwärmerei, wo für jeden Kunden eine Kiste zusammengestellt wird, die man sich dann Dienstag Abend abholen kann.

„Man bekommt seinen Einkauf direkt von den Menschen überreicht, die das Essen machen –mehr Transparenz geht nicht“, ist Katharina Marseille, die sich auf dem Hof um die Marktschwärmerei kümmert, stolz.

„Von uns selbst stehen Eier und Pilze zur Verfügung, die man sich hier auch per Vertrauenskasse aus dem Kühlschrank holen kann“,ergänzt Tim Marseille. Das Angebot werde sehr gut angenommen, die Regale mit den Kisten seien dienstags bisobenhinvoll.Nebenkonventionellen Produkten wird auch Bioware angeboten.

„Alles kommt aus einem Umkreis von 26 Kilometern“,erklären die beiden,„also absolut Regional!“ Auffällig sei, dass dies den Kunden insbesondere beim Fleisch wichtig sei.

„Für uns sieht so definitiv die Zukunft des Hofladens aus“,sagen sie.

www.marktschwärmer.de

Kartoffeln von Gut Nesselrath DiebestückteKarre,überdiedie Selbstvermarktung auf Gut Nesselrath läuft, wirkt auf den erstenBlicketwasunscheinbar.Auf ihm verkauft Christian Conrads ganzjährig Eier und Kartoffeln per Vertrauenskasse. Dies funktioniere auch sehr gut erklärt er: „Natürlich gibt mal einer einen Euro weniger,ein anderer dafür aber einen mehr.“

Er schwöre auf seine Kartoffeln, denn seine lehmhaltigen schwerenBödenverleihenihnen ein ganz besonderes Aroma. „In der Erde hier gibt es einen Überschuss an freien Mineralien, die über die Wurzeln in die Kartoffeln gelangen, das sollte jeder malprobieren.“Abernochetwas

ImRestaurantkannein50-EuroSteak nicht teuer genug sein, aberimLadensind80Centfüreine Wurst noch zu teuer –das ist doch schizophren.“Seine Weihnachtsgänse haben 18 Euro das Kilogramm gekostet, aber der Verbraucher habe vergangenes Jahr möglicherweise trotzdem lieber für einen Euro weniger beim Discounter bestellt. „Die Menschen treffen die Kaufentscheidung nicht bewusst für Tierwohl und Umwelt“,bedauert Conrads.„Wie kann man sich wegen eines Euros Preisersparnis gegen die Gans entscheiden, von der man das ganze Jahr gesehen hat, wie sie in Leichlingen über die Wiese gelaufen ist?“ www.gut-nesselrath.de

sei an seinen Kartoffeln besonders–nämlich der Sack. Den hat er kurzerhand abgeschafft: „Der istnichtnachhaltig.Papiertüten sind viel besser und haben noch einen anderen Vorteil: Künftig werde ich Kartoffeln auch über einen Automaten verkaufen, was in Säcken nicht geht, da durch diese die Resterde durchrieselt und die Maschinen beschädigt.“

ErprobierevielNeuesaus,neben dem Spargel und den Erdbeeren zum selber pflücken hat er schon Wild vom Jäger vertrieben, Tannenbäume und Gänse.

„Das wird uns aber von den Preisen der Discounter aus der Hand genommen“,isterwütend,„Und derVerbraucher macht da ja mit:

Eier von Landwirt Enno Wirtz GanzneudabeiunterdenDirektvermarktern der Region ist Landwirt Enno Wirtz. Dieser hat sich im Lockdown acht Hobbyhühnerzugelegt,fürdieereinen Stall in Fachwerk-Optik geschreinert hat. „Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mir eine zweite Gruppe aus 27 Hennen zugelegt habe, woraufhin ich dann mehr Eier hatte, als meine Familie, Freunde und ich essen konnten“,erklärt Wirtz. Also hat er kurzerhand eine kleine Bude an der Straße aufgebaut, in der ein Kühlschrank steht, aus dem sich jeder rund um die Uhr per Vertrauenskasse bedienenkann.Nachtsistsiebeleuchtet. „Jeder Kunde darf sich gerne noch ein Bonbon aus dem Glas nehmen“,schmunzelt er Spätestens nachdem eine Henne aus seiner Gruppe nach einem Habichtangriff für einige Zeit bei ihm im Haus gewohnt hat, um sich zu erholen, hat er den Entschluss gefasst, es bei seinen Hühnern nicht nur bei einem Hobby zu belassen. „Der Milchpreis geht sowieso immer weiterindenKeller,alsolohntes sich, in Hühner zu investieren und einen Nebenerwerb daraus zu machen“,soder 24-Jährige. So ist er nun stolzer Besitzer eines Anhängerhühnerstalls, der auf drei Ebenen 345 LohmannBrown-Hühnern Platz bietet. Außerdem hat der die große WeidegegenüberseinemElternhaus gepachtet und eingezäunt, auf dieser bekommen die Hennen viel Freigang. Er erklärt, dass dies für ihn sogar eine Arbeitserleichterung sei: „Der Stall ist hochmodern, die Eier werden automatisch gesammelt und die Tränken und Futterstellenautomatischnachgefüllt,sodassichnureinmalinderWoche nachfüllen muss.“Daraus wurde irgendwann „Ennos Eierparadies“,das Kunden in Sonne 1in Leichlingen finden. www.instagram.com/ ennos.eierparadies

Biobauernhof Paas Knapp 280 Hühner und aktuell 60 Milch gebende Kühe sorgen fürdasEinkommenvonJuliaund Frank Paas im Sieferhof in Burscheid. Seit Frühjahr 2020–„geradealsderersteLockdownstartete“, erinnert sich Julia Paas

hat das Paar auch zwei Automaten auf ihrem Hofgelände in Betrieb genommen. Milch zum Selbstzapfen, Honig aus Paffenlöh, Eier und Nudeln aus den eigenen Eiern können Verbraucherinnen und Verbraucher hier kaufen. Die Landwirtschaft wird bereits in dritter Generation betrieben. (mit aga) biohof-paas.de

44 RHEIN-WUPPER Samstag,15. Januar 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Katharina und Tim Marseille mit Marktschwärmerei-Kisten und Pilzen aus eigener Zucht. Fotos: Britta Berg Enno Wirtz mit seinen Hühnern. Milch und Eier gibt es bei Julia und Frank Paas. Foto: Ralf Krieger Christian Conrads vorm Gut Nesselrath (links) und Stefan Joest an der Milchtankstelle.

Leverkusen 21

Verletzt bei Autorennen in der Fixheide

27-Jähriger stößtauf der Quettinger Straße mit einem Buszusammen

Bei einem mutmaßlich illegalen Rennen ist ein 27 Jahre alter Mann am frühen Samstagmorgen auf der Quettinger Straße in Höhe der Einmündung Porschestraße mit einem Bus zusammengestoßen, der gerade abbiegen wollte. Wie die Polizei am Sonntagmitteilte,musstenErsthelfer den jungen Mann aus seinem Alfa-Romeo befreien. Laut Zeugen soll er sich um kurz vor 6Uhr mit dem Fahrer eines VW Golf ein Rennen geliefert haben. Polizisten beschlagnahmten das Fahrzeug. Die Ermittlungen zu dem geflüchteten Golf dauerten am Sonntag noch an. Hinweise zum Unfallhergang am Samstag sowie zum weiteren flüchtigen Fahrer nimmt das Verkehrskommissariat 2telefonisch unter ☎ 0221 /229-0 oder per E-Mail entgegen. (aga) poststelle.koeln@polizei.nrw.de

Zwischen Verzweiflung und Verständnis

Ein Rundgang durch Restaurantsund Kneipen zeigt: 2G-Plus wirktsichsehr deutlich aus

VON TIMON BROMBACH

Seit Donnerstag gilt 2G-Plus in Gaststätten, die Landesregierung möchte damit unter anderem Anreize für die Auffrischungsimpfungen schaffen, Geboosterte benötigen nämlich keinen Test. Wasmacht das mit der Leverkusener Gastroszene?

Tests in den Lokalen vor Ort kann man nirgendwo machen, dafür gebe es keine personellen und logistischen Kapazitäten, sagen viele Gastronomen. Die inhabergeführte Wiesdorfer Gastronomie-Szene ist am Freitagabend nicht wiederzuerkennen: „Es ist die beste Zeit, aber die Läden sind alle menschenleer“,bedauert Topos-Betreiberin Ingrid Orth. „Katastrophe“, ruft sie, „schlechter kann es nicht mehr werden.“

Denn in ihrem Topos, das einstimmerbisspätindieNacht gut besucht von durstigen Jazzfanswar,istesstillgeworden.An denWändenhängenPlakatevon geplanten Konzerten –einige der Daten sind durchgestrichen.

Nun käme wirklich nur noch der härteste Kern der Stammgäste, berichtet Ort: „Früher war ich meistumzweiUhrerstzuHause, jetzt bin ich spätestens um elf Uhr im Bett, weil der Laden leer ist.“Paradox sei, dass für Konzerte und Aufführungen 2G gelte.„Wenneshieralsorichtigeng undvollwird,weildocheinKonzert stattfindet, braucht man plötzlichkeinenTestundkeinen Booster mehr.“ Das verwirrt die Wirtin.

Für Dieter Prahl, der sich als „Ex-Green-Keeper“ früher um den Stadionrasen gekümmert hat, ist völlig klar: „Wir müssen an einem Strang ziehen, dann haben wir kein Elend.“Die Gesellschaft habe schlimme Tage hinter sich,„da müssen wir doch diese kleine Oase, wo wir jetzt noch hingehen können, um Kultur zu erleben, unterstützen.“

Im italienischen Restaurant

Da Franco kann Gast Andreas Hauner dem Ganzen aber auch etwasPositivesabgewinnen:„So ein Restaurant malfür sich alleine zu haben, ist ganz schön besonders.“Mit seiner Frau Rita genießt er nach einem anstrengendem TagimChempark einen Feierabend zu zweit, beim nach eigenen Angaben„besten Italie-

Situationnochnichterlebt:„Das ist zu viel. Das ist eine Spielerei mit uns, es hat sich doch nichts verändert.“Erist der Meinung, dass, wer geimpft ist, alles machen dürfen soll. Und wer nicht, der dürfe dann eben nicht mehr ins Kino, Restaurant, Fitnessstudio und Co. Sie hätten das Glück,dasssiekeinegroßenlaufendenKosten,keinPersonalbezahlen müssten. Auch kauften sieimMomentnatürlichnurwenig ein, machten lieber erst wenig Nudelteig und dann später nochmal neuen.

Sarah und Dorothea Urlaub kommen traditionell jeden Freitag hier essen. Dorothea Urlaub hat Verständnis für die neuen Vorsichtsmaßregeln: „Die Inzidenz in Leverkusen geht

men die jungen Leute, viele mit einem Testzertifikat aus den Schulen. Tagsüber,woüberwiegend Familien und ältere Gäste kommen,istesseit2G-Plusauch wesentlich leerer geworden.“

Persönlich finde er die neue Verordnunggutundrichtig,aber fürs Geschäft ist sie eindeutig schlecht –insbesondere nachdemvieleWeihnachtsfeiernausfallen mussten. „Fast jeden Tag istdasOrdnungsamtbeiunsund prüft die Einhaltung der Regeln“,sagt Enrices.

Inzidenz steigt weiter kräftig

Die Inzidenz in Leverkusen steigt übers Wochenende noch einmalstarkanauf741.Mehrals 2000 Personen gelten aktuell als infiziert.14.700Personengelten lautLandeszentrumGesundheit NRWals genesen. (aga)

Corona-Barometer

Leverkusen

In Klammern: Vortag

Neuinfektionen Trend

(Fälle gesamt: 16 899)

+192 (+334

7-Tage-Inzidenz

741 (721)

Verstorbene im Zusammenhang mit Corona

Fälle gesamt: 137

+0 (+0)

Quelle: RKI/Stadt Leverkusen, Stand: 16.1.22

ner Leverkusens“.Seine Frau sagt es: „Wir haben uns bewusst dafür entschieden –trotz allem –dieFamilieDaFrancozuunterstützen und hier heute zu essen. Denn irgendwie hasse ich diese Teilung der Gesellschaft im Moment –und das wird mit der 2GPlus-Verordnung nicht besser.“

Die Stimmung sei schlecht, findet allerdings Francesco Da Franco.Erist35JahreinderGastronomie und habe eine solche

„Nichtsoschlimmwievermutet“,fällt die Regel für Nikolaos Papageorgiou vom Wiesdorfer Grill aus. Er hat beobachtet:„Allesindgeboostert.Wennjemand hier ein Testzertifikat vorzeigt, der hat das für etwas anderes gebraucht“,ist sein Eindruck.„2GPlus, da spricht viel für und gegen. Die Gastronomen sind natürlich nicht an allem schuld, aber einfach weitermachen ist ja auch keine Option.“Man wisse nie, ob man vielleicht Überträger ist, da würden die Tests natürlich helfen. Trotzdem hoffe er,dass die Regelung nicht lange anhält, spätestens der Sommer besser wird für die Gastronomie.

schließlichdurchdieDecke–wo auch immer das herkommt.“Genau soVerständnis hat Sarah Urlaub aber für diejenigen, die sich nichtimpfenlassenwollen:„Das ist eine persönliche Entscheidung.“

Vordem Café Extrablatt am Wiesdorfer Platz hängt eine Absperrkordel, vor der Jugendliche Schlange stehen. Hier herrscht ein komplettes Kontrastprogramm zum Rest von Wiesdorf: Das Lokal ist voll, kein Platz mehr frei. Schichtleiter Matias Enrices erläutert, dass das aber nur abends so ist: „Dann kom-

Ellen, Janneke, Lisa und Berit haben an dem Abend nach der SchuleeinenTischergattert.Berit findet die Regel gut: „Das drängtdieLeutedazu,sichboostern zu lassen.“Sicher fühlten sie sich alle in dem vollen Lokal. „An den größeren Abständen und der Maskenpflicht hat sich ja nichts verändert“,erklärt Janneke.SiesindsichmitEnriceseinig:„Besser2G-Plus,alswennin einem richtigen Lockdown wieder alles zu ist.“Dieser ist froh über so verständnisvolle Gäste. Immer wieder gäbe es Kunden, die aggressiv oder beleidigend würden. Sein Appell: „Bitte bringt in dieser bewegten Zeit etwas Geduld und Zeit mit.“

LOKALREDAKTION

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MONTAG,17. JANUAR 2022
Schalte mit der ISS Jeremy stellte für die Klasse M1 die Frage an Matthias Maurer im All Seite 23
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Im Extrablatt ist es gut gefüllt, aber auch nur abends (l.), Sarah und Dorothea Urlaub haben Verständnis für die Maßnahmen.
” Wirmüssen alle an einem Strang ziehen
Dieter Prahl, Gast im Topos
” Bitte bringt in dieser bewegten Zeit etwas Geduld und Zeit mit Matias Enrices,Schichtleiter Café Extrablatt
Dieter Prahl und Ingrid Orth im Topos. „Schlechter kann
es nicht mehr werden“, kritisiert die Betreiberin. Seit Donnerstag gilt 2G-Plus in
Lokalen. Fotos: Britta Berg

Impfgegner laufen mit Rechtsextremen

Viele verschiedene Aktionen vonGegendemonstranten –lange Staus durch gesperrten Europaring

VON TIMON BROMBACH

„Warum läufst du Nazis nach?“, steht auf dem Demo-Schild von Ulrich Tesch. Die Frage richtet sich an alle, die sich dem vierten „Spaziergang“ mit Kundgebung desrechtenVereins„Leverkusen für die Freiheit“ am Samstag anschließen. Eine Kundgebung gegen Impfungen und Impfpflicht hat Olga Stodola, Schriftführerin der vom Verfassungsschutz als „rechtsextremistische Splittergruppe“bezeichneten Vereinigung „Aufbruch Leverkusen“, angemeldet. Und stößt damit auf viel Gegenwind: Vertreter von Antifa, MLPD, Linkspartei, Grünen, Falken, SPD, FDP,Die Partei, Integrationsrat und der evangelischen Gemeinde Opladen zeigen in verschiedenen Aktionen stabil Präsenz gegen Rechts.

Das Polizeiaufgebot ist extrem hoch, wohl auch deshalb bleibtallesfriedlich.DieZusammenarbeit mit den Teilnehmenden „im unteren dreistelligen Bereich“ sei problemlos verlaufen, resümieren die Beamten. Nur für diejenigen, die zwischen 14 und 16 Uhr mit dem Auto in Leverkusen unterwegs sind, gibt es Komplikationen –der „Spaziergang“ über den Europaring verursacht erheblichen Stau.

„Maskenpflicht muss fallen“

Zu Beginn der Versammlung in Opladen tragen noch die wenigsten Impfgegner eine Maske. Nach Auftreten des Ordnungsamtes hält sich dann aber die Mehrheit an die geltenden Regeln –zumindest für den Spaziergang und die abschließende Kundgebung auf dem FriedrichEbert-Platz–dieMehrheitandie geltende Verordnung. Versammlungsleiter Markus Beisicht bedauert die „G2-Regel“, wie er sagt. „Trotz Maske freue ich mich auf den Spaziergang mit solchen Menschen wie ihr“, ruft der Rechtsaußen-Ratsherr, für den klar ist: „Die Maskenpflicht muss fallen!“ Er glaube nicht, dass nur ein einziger Mensch allein an Corona gestorben sei: „Spazieren ist gesund, sotutmanwasfürseineGesundheit.“

Seine Mitläuferinnen und Mitläufer –die Schilder wie „Es begann als Virus und endet als IQ-Test“ und „Und wenn sie nichtgestorbensind,dannboostern sie noch heute“tragen–jubeln. Unter ihnen auch der niedersächsische Neonazi und Rechtsextremist Jens Wilke, der eine flammende Rede „gegen unsere geisteskranke Politik“ hält.

Auf die Frage an die Umstehenden, für welche Menschen sie da jubeln und mit wem sie da marschieren, möchte keiner dem „Leverkusener Anzeiger“ antworten.SowiesieesvonWilke gelernt haben: Die lokale „linksextreme Lügenpresse“sei ein Sprachrohr,das Hetze gegen Demoteilnehmer betreibe.

Auffällig ist, wie oft Kinder auf der Seite der Impfgegner für ihre Ziele instrumentalisiert werden. So erzählt Wilke zum BeispieleineGeschichtevonseinem Sohn, der traurig sei, dass sein zwölfter Geburtstag vor der Türstehe, da er dann seine Grundrechte verliere. Ein anderes Kind stellt am Mikrofon ein, nach Angaben von Beisicht, selbstgeschriebenesGedichtgegen die Maßnahmen zur Eindämmung desVirus vor.Das mit

kindlicher Stimme gesungene

Lied „Die Gedanken sind frei“

läuft auf der Demo. Einige Familien haben ihre Kinder sogar mit auf die Demo gebracht. Die gucken verunsichert, als die Gegenseite beim Start des Spaziergangs dann mit aller Kraft„Haut ab“und ähnliches brüllen.

Blockierter Europaring

Der Vorsitzender der Jungen Liberalen Leverkusen, Carlo Hörmandinger,hat Zitate aus den verschiedenen Etappen Beisichts rechtsextremer Karriere mitgebracht. „Den meisten Menschen ist nicht bewusst, mit wem sie sich da zusammen tun“, vermuteter,„AberdasisteinNoGo in unserer Demokratie.“Protest solle bitte passieren, aber nichtmitBeisicht.Besondersärgere es die Gegendemonstranten, dass die Corona-Leugner den Europaring blockieren dürfen, denn aus eigener Erfahrung

wüssten sie, mit welchen Hürdendiesverbundensei.Anderen Demonstranten wurde eine solche Blockade nicht gestattet.

Pfarrerin Karolin Eckstein hält mit ihrer Gemeinde eine Mahnwache, dabei geht es ihr nicht um die Corona-Politik –

die könne jeder finden, wie er will: „Ich sehe das Ganze als Sprungbrett-Thema,darübergewinnen die Rechten beängstigend schnell Mitläufer.“ Mit bunten Flaggen und Transparenten möchte sie daher ganz grundsätzlich vor der Aloysius-

Kapelle ein Zeichen gegen rechtes Gedankengut setzen.

Auch Grünen-Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik appelliert: „Obacht, mit wem ihr lauft!“Esseibekannt,dassRechte solche Proteste unterwandern, da müsse man vorsichtig sein:„IchkannFrustüberPolitik oft verstehen, das ist aber kein GrundmitsolchenLeutenzudemonstrieren–ganzimGegenteil sogar.“ Die Pandemie verlange uns viele Opfer ab, die Spaltung der Gesellschaft sei eines davon.

„Priorität muss bleiben, dass so vieleMenschenwiemöglichdieses Virus überleben“,sagt die junge Frau.

„Mööööp!“ –„Da hat wieder einer gehupt“,ruft Thomas Moj von Die Partei und seine Genossen heben die Bierbecher.Ihr

Motto „Saufen statt Laufen“ sei zu Beginn der Pandemie gegen das Bollerwagenverbot am Vatertag entstanden. „Damals

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen hat am Samstag erstmals die Marke von 1000 überschritten–sie sprang zunächst auf 1063 und fiel am Sonntag wieder leicht auf 1003. Am Samstag wurden 371 neue laborbestätigte Ansteckungen mit Covid-19 registriert, am Sonntag sind es traditionell weniger, registriert wurden hier weitere 93 positive PCR-Test. Rund 3000 PersoneninLeverkusen sind aktuell mit dem Coronavirus infiziert. Außerdem waren 1823 Bürgerinnen und Bürger in Quarantäne. Die Quote der Erstgeimpften liegt bei 77,2. (stes)

Inzidenz erstmals über 1000 Corona-Barometer Leverkusen

In Klammern: Vortag

Neuinfektionen Trend

(Fälle gesamt: 18 541)

+93 (+371)

7-Tage-Inzidenz

1003 (1063)

Verstorbene im Zusammenhang mit Corona

Fälle gesamt: 138

+0 (+0)

Quelle: RKI/Stadt Leverkusen, Stand: 23.1.22

noch, weil wir die Maßnahmen als überspitzt empfanden, heute nutzen wir das Motto nochmal, weil wir im Kontrast dazu die Auflagenjetztalszulascherachten“,soMoj.

Trinken gegen Leerdenker Bei jedem Hupen von Autos –oder auch von Passanten mit mitgebrachten Handhupen –heißt es von den etwa 20 Satireliebhabern dann„Trinken gegen Rechts,LeerdenkerundFaschisten“ und sie heben ihre Becher „für die Freiheit.“Einige von ihnen haben extra veganen Glühwein gebraut und Trinkhalme mitgebracht, um vorschriftsgemäß unter der Maske trinken zu können. Zur Impfgegner-Kundgebung haben sie Klappstühle mitgebracht, ein Schild provoziert: „Lieber klug sitzen, als dumm gelaufen.“AmEnde öffnen sie noch ein Terrarium und lassen symbolisch „Impfmücken“ frei.

Provozieren will auch Sam Kofi Nyantakyi, der mit dem Integrationsrat für das Impfen wirbt. Schmunzelnd winkt er Beisicht mit seinem Regenschirm rüber,als dieser die Gegenseite als ungebildet und unwissenddeklariert.Dochalsdieser mit den Impfgegnern anfängtdas„Vaterunser“zubeten, gibt auch er auf. „Nur die Herdenimmunität führt zurück zum normalenLeben“,istfürihnklar, „Deshalb übernehmen wir Verantwortung und sagen wir nein, wenn solche Leute hier marschieren.“Durch das Megafon ruft er immer wieder rüber: „Lasst euch impfen Leute!“

Kölner Stadt-Anzeiger Montag,24. Januar 2022 LEVERKUSEN 23
Grünen-Bundestagsabgeordnete NykeSlawik appelliert: „Obacht, mit wem ihr lauft!“. Auch Familien mit Kindern marschierten hinter dem rechten Verein „Leverkusen für die Freiheit“ her. Fotos: Britta Berg Hohe Polizeipräsenz bei Spaziergang und Kundgebung –esbleibt alles friedlich. Dass die Impfgegner den Europaring blockieren dürfen, ärgert die Gegendemonstranten. Kirche, Parteien, Privatleute: Eine bunte Mischung an Menschen stellt sich gegen braunes Gedankengut. Mit Satiregegen Impfgegner und Rechtsextreme: Die Partei positioniert sich in Opladen.

Leverkusen 21

Polizei stürmt Arztpraxis in Opladen

Mediziner stehtimVerdacht, etlicheImpfunfähigkeitsbescheinigungen ohne medizinischen Grundausgestellt zu haben

Die Polizei hat am Donnerstagnachmittag eine Arztpraxis in Opladen durchsucht. Es besteht derdringendeVerdacht,dassder ansässige Arzt massenhaft unbegründete Atteste ausgestellt hat, dass Patientinnen und Patientennichtgeimpft werdendürfen. Dem „Leverkusener Anzeiger“ liegen zahlreiche Hinweise vor,dass die Arztpraxis über die Stadtgrenzen Leverkusens hinausbeiImpfgegnernfürImpfunfähigkeitsbescheinigungen bekannt ist. Der Arzt selbst hat auf telefonisch und schriftliche Anfragen bisher nicht reagiert.

Die Staatsanwaltschaft Köln teiltmit,esbestehederAnfangsverdacht einer Straftat nach Paragraf 278 des Strafgesetzbuches –Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse. Der Arzt soll verschiedenen Patienten –ohne diese zuvor auf ihren konkreten Gesundheitszustand un-

” Die Atteste entsprechen nicht den Anforderungen an ein ärztliches

Zeugnis

Sprecherin Stadt Leverkusen

tersucht zu haben –jeweils ein Attest zum Gebrauch bei Behörden ausgestellt haben, „in welchen den Patienten bescheinigt wird,ausnichtnäherspezifizierten medizinischen Gründen keine Covid-19-Impfung erhalten zu können“,soOberstaatsanwalt Ulrich Bremer

Ein Mitarbeiter des„LeverkusenerAnzeiger“istamDonnerstag vor Ort, als Polizei und Staatsanwaltschaft die Räume der Arztpraxis stürmen. Der beschuldigte Arzt hat sich verbarrikadiert, als Zivilpolizisten und Beamte in Uniform an der Arztpraxis eintreffen. In seinen Räumen befindet sich noch eine Patientin mit ihrem Hund. Zu diesem Zeitpunkt ist das Treppenhaus noch mit Personen gefüllt, die laut eigener Aussage für impfunfähig erklärt werden möchten. Viele stehen auch auf der Straße vor der Praxis.

Als der Arzt sich auch nach Minuten weigert, die Türzuöffnen, entscheiden sich die Polizisten,diePraxiszustürmen.Sie treten die Türein, es kommt zu lautem Geschrei. Es ist zu vernehmen, wie der Mediziner darauf beharrt, dass alles seine Richtigkeit habe. Die Durchsuchung dauert mehrere Stunden und zieht sich bis in den Abend. Die Hinweise auf mögliche

Es besteht der Verdacht, dass der Arzt massenweise nicht gültige Atteste ausgestellt hat.

Vergehen des Arztes sind aber auch schon ohne deren Ergebnisse zahlreich. Fragt man zum Beispiel in einer TelegramGruppe, in der sich Impfgegner versammelt haben, nach einem Arzt, der einem womöglich ein Impfattest ohne viele Fragen ausstellen könnte, bekommt man eine klare Antwort: Der Opladener Mediziner stelle solche Bescheinigungen aus. Ebenso auffällig: Seit Tagen hattemassenhafterAndrangvor der Praxis geherrscht, mit stark zunehmender Tendenz, und sofern sie auf war Reichlich zwei Stunden in der Patientenschlange, die sich am Dienstag vor der Praxis um zwei Straßenecken zog, offenbarten:

DieAngstgehtum.Manbefürchtete schon, dass die Praxis bald geschlossen wird. Eine Frau aus Lützenkirchen gibt sich informiert, erinnert an die Kölner Ärztin Stefanie L., der vor zwei Monaten die Approbation entzogen wurde. Unter anderem, weil sie in ihrer Ehrenfelder Praxis gegen die Maskenpflicht verstoßen, Maskengegnern ungültige Atteste ausgestellt und gegenüber der Polizei geleugnet hatte, dass es überhaupt eine Corona-Pandemie gibt.

Das Schicksal der Kölner ÄrztinistfürdieFrauausLützenkirchen ein Zeichen für den Druck, der auf Leute wie sie ausgeübt werde, die sich nicht impfen lassen wollen. Diesen Pressionen

VIEL NEU

will sie sich durch ein ärztliches Attest am liebsten endgültig entziehen. Dazu soll der Besuch beim Arzt dienen. 20 Euro, und Ruheist.Soweitdieherrschende Meinung.

Aber es geht und geht nicht voran in der Schlange, was auch Berichte von Leuten, die vorne stehen, glaubhaft macht: Seit 5.30 Uhr,wird erzählt, harrten sie vor der Praxis aus –die um 8Uhr geöffnet hat. Die Leidensfähigkeit erscheint enorm für ein Papier,dessen Wert von anderenÄrztenstarkinZweifelgezogen wird: Jens-Harder Boje, der jahrelang die Leverkusener Stelle der Ärztekammer Nordrhein leitete, ist sicher: „So ein Attest ist völlig wertlos.“Wer

diese Atteste nicht verwertbar sind.“Warum nicht? Auf den Bescheinigungen, die von einer Impfung befreien sollen, seien keinerlei Kontraindikationen vermerkt.

Auch bei der Ärztekammer Nordrhein sind die Opladener Bescheinigungen aufgefallen. Dort lägen Beschwerden über den Arzt vor,„die wir zurzeit berufsrechtlich prüfen“ sagt Sprecherin Jocelyne Naujoks: Die Ärztekammer Nordrhein habe den Mediziner dazu im ersten Schritt um eine Stellungnahme gebeten.DiePraktikensindauch der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein bekannt, sagt deren Sprecher Thomas Petersdorff auf Anfrage: „Der Fall wird derzeit noch geprüft.

Am Donnerstag um 6.30 Uhr, dem Morgen der Durchsuchung, reicht die Schlange vor der Praxis über den gesamten Bürgersteig bis um die Straßenecke. „Ungeimpfte sind solidarisch“, versucht ein Heilpraktiker für Psychotherapie und Hypnose andere Impfgegner zu belehren, die immer wieder versuchen, sich vorzudrängeln. Für die Leute vor Ort ist das System das große Feindbild, sie glauben, etwas begriffen zu haben, womit sie den Geimpften überlegen sind. Vonden „Systemlingen“,die bei der „Plandemie“der Regierung mitmachen, seien sie enttäuscht. Erstaunlich viele behaupten, im Gesundheitssektor zu arbeiten. Immer wieder wird der Holocaust verharmlost, wenn krude Vergleiche zum Impfen gezogen werden.

glaube,sichmiteinerBescheinigung des Kollegen aus Opladen von einer Impfpflicht befreien zu können, kenne die Regeln nicht:MedizinischeHindernisse für eine Impfung würden geprüft; massenhaft ausgestellte Atteste eines Arztes erregten MisstrauenundwürdendemGesundheitsamt vorgelegt.

Das sei mit Attesten dieser Praxis geschehen, so Ariane Czerwon, Sprecherin im Rathaus.EinePrüfunghabegezeigt, dass sie „nicht den rechtlichen und fachlichen Anforderungen an ein ärztliches Zeugnis zur Befreiung von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht genügen. Die entsprechenden Personen wurden darüber informiert, dass

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Die Stimmung ist angespannt. Viele sind schon mehrere Tage in Folge erfolglos angereist –teilweise von weit weg, Essen, Nürnberg und Wiesbaden, berichten sie. Sie wollen ihre Chancen, erhöhen, mit Hilfe der Impfunfähigkeitsbescheinigung wieder „frei“ zu sein. So nehmensieeswahr–undwarten deshalb acht Stunden und länger.Einige verlieren die Geduld, drängeln. Es kommt zu körperlichen Auseinandersetzungen.

Rund 50 Personen drängen zwischenzeitlich in das Treppenhaus,umzurPraxiszugelangen. Der beschuldigte Arzt bemerktdiesundweigertsich,fortzufahren, bis die Menschen sich wieder vor dem Haus versammeln. Daraufhin kehrt wieder Ruhe ein. Statt wie an anderen Tagen nur bis 12.30 Uhr die Praxis geöffnet zu halten, entschließt sich der Arzt am Mittag, alle Anwesenden einzulassen. Gegen 15.50UhrtrifftdiePolizei ein und bereitet dem Treiben entschlossen ein Ende. Manche, die hier seit dem frühen Morgen anstehen, haben noch immer kein Attest erhalten.

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FREITAG, 4. FEBRUAR 2022
„Leverküsschen“ Ab Samstag istdie offizielle Praline der Stadt erhältlich Seite 23
VON TIMON BROMBACH, HENDRIK GEISLER UND THOMAS KÄDING
Razzia in Leverkusen: In Opladen durchsuchte die Polizei bis in den Abend hinein die Räume einer Arztpraxis. Fotos: Ralf Krieger Bereits seit Tagen bildeten sich immer wieder extrem lange Schlangen vor der Praxis, teilweise kam es zu tumultartigen Szenen.
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Leverkusen 33

Arzt könnte im Gefängnis landen

Nach der Durchsuchungwertet die Staatsanwaltschaft OpladenerPatientenakten aus

VON THOMAS KÄDING

UND AGATHA MAZUR

Nachdem in Opladen am Donnerstagnachmittag die Räume einer Praxis durchsucht wurden, weilderArztfalscheAttesteausgestellt haben soll, ermittelt die Staatsanwaltschaft weiter.Hier beantwortenwirdiewichtigsten Fragen.

Welcher Straftatbestand steht im Raum?

LautStaatsanwaltschaftundPolizei besteht gegen den Inhaber der Praxis„der Anfangsverdacht nach §278 Strafgesetzbuch“.In diesem Paragrafen ist geregelt, welche Strafen drohen, wenn man „unrichtige Gesundheitszeugnisse“ausstellt. In Absatz 1 heißt es:„Wer zur Täuschung im Rechtsverkehr als Arzt oder andere approbierte MedizinalpersoneinunrichtigesZeugnisüber den Gesundheitszustand eines Menschen ausstellt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“Imzweiten Absatz sind dieStrafenbeibesondersschweren Fällen geregelt, dann kann eineFreiheitsstrafevondreiMonaten bis zu fünf Jahren drohen. AlsbesondersschwererFallwird gewertet, wenn der Täter „gewerbsmäßigoderalsMitgliedeiner Bande“Impfnachweise oder Testzertifikate betreffend übertragbare Krankheiten unrichtig ausstellt.

Das sagt die Staatsanwaltschaft zum Verfahrensstand:

Bei der Durchsuchung am Donnerstag habe„die Polizei Datenträger sichergestellt, auf denen sich digitale Patientenakten befinden, die nun ausgewertet werden müssen“,soOberstaatsanwaltUlrichBremeramFreitag auf Anfrage. Die Ermittler seien noch amAbend fertig geworden, daher habe man die Praxis des Allgemeinmediziners nicht versiegelt. Sie ist geschlossen –am Freitag war der Anrufbeantworter entsprechend besprochen.

Einer Bitte um Stellungnahme kam der Arzt auch bis Freitagnachmittag nicht nach.

MehrereStundenanzweiTagen in der Warteschlange zeigten: Nicht nur Leverkusener hatten Interesse an einem Attest.

Das wird gerade im Detail ermittelt: „Von woher die Patienten kamen und wieviel sie bezahlt haben, wird sich nach AuswertungderPatientenaktenundder weiteren Beweismittel zeigen“, so Staatsanwalt Bremer

Vorder Praxis war auch davon die Rede, dass falsche Impf-Atteste auch für Anderebesorgt wurden. Deshalb ging es so langsam voran.

Das glauben auch die Ermittler:

Es gebe „Anhaltspunkte dafür, dass wartende Patienten teilweise nicht nur für sich selbst, sondern auch für Angehörige oder Bekannte Atteste beschaffen wollten“,ergänzt Bremer

Welche Handhabe hat die Ärztekammer?

DieÄrztekammerfragtimersten Schritt eine Stellungnahme der betreffenden Person an. Das sei

„Sie dürfen hier nicht fotografieren, löschen Sie sofort die Bilder in der Kamera.“Wie bei der Frage des Impfens schaffen sich Impfgegner in Bezug auf Presserechte ihre eigenen Regeln und Gesetze. Vorweg: Natürlich darf ein Pressefotograf auf öffentlichem Grund, etwa auf dem Fußweg vor einer Arztpraxis, seine Bilder machen, auf dem sich eine Menschentraube gebildet hat, weil ein Arzt mutmaßlich illegal Atteste verkauft. Etwas anderes ist die Veröffentlichung –aber nur wenn jemand erkennbar wäre. Deshalb sind Gesichter verpixelt.

Die „Patienten“ selbst sind nicht fotoscheu, in der Menge wird geknipst und mit Handys gefilmt. Problemeentstehen,wennjemand offen wie ich als Journalist

im Falle des Opladener Arztes bereits geschehen, sagen JensHarder Boje, Vorsitzender der Leverkusener Kreisstelle der Ärztekammer Nordrhein, und Jocelyne Naujoks, Sprecherin der Ärztekammer Nordrhein in Düsseldorf, übereinstimmend.

Im weiteren Verlauf könne die Ärztekammer auch ein berufsrechtliches Verfahren anstreben:„Allgemeinlässtsichsagen, dass je nach Art des berufsrechtlichen Verstoßes folgende Sanktionen nach Heilberufsgesetz NRWmöglichsind:Mahnungen, Rügen mit oder ohne Geldstrafen, sowie berufsgerichtliche Maßnahmen“,erklärt Naujoks. Ermittelt allerdings die Staatsanwaltschaft –wie in diesem Fall –müsse die Ärztekammer erst einmal abwarten, sagt Boje.

erscheint, erkennbar an einerprofessionellenKamera. Vorder Opladener Arztpraxis gab es sofort Beschimpfungen und laute Einschüchterung: „Systempresse“zum Beispiel, damit gehörtmanausImpfgegnerSicht zum „feindlichen Lager“.Die Beschimpfungen in Opladen gipfelten schließlich in der Ankündigung, man werde mich verklagen. Ein anderer Patient fotografiert schließlich mein Auto und das Nummernschild.

Erfahrungsgemäß ist es besser,solche Szenerien schnell wieder zu verlassen. In Opladen gab es sofort zwei, drei Männer und Frauen, die sich aus der Menge hervortaten und die Situation aufheizten.

RALF KRIEGER

Wie kommt es zum Entzug der Approbation?

Einem Arzt kann die Approbation entzogen werden, wenn er sich „eines Verhaltens schuldig gemacht hat, aus dem sich seine Unzuverlässigkeit oder Unwürdigkeit zur Ausübung des Arztberufs ergibt“,steht im „Justizforum“.Dann kann nach Paragraf 3der Bundesärzteordnung die Approbation widerrufen werden, der Arzt darf seinen Beruf nicht mehr ausüben.Vollziehen muss das die Bezirksregierung. Es ist auch möglich, die Approbation befristet zu entziehen.

Welchen Nutzen haben Pauschal-Atteste zu einer ImpfbefreiungohneAngabeeinerKontra-Indikation?

Leverkusens Amtsarzt Dr.Mar-

Baukontrolle an der Stadthalle

Schon seit Langem ist der Zustand der Stadthalle Opladen Thema in der Stadtverwaltung und bei den Bürgerinnen und Bürgern. Bislang war auch unklar,welche Folgen das JuliHochwasser bei der ehemals „guten Stube Opladens“ hinterlassen hat.

Nun schreibt die Stadt, dass „nach einer Vielzahl erfolgloser Versuche der Kontaktaufnahme mit dem Eigentümer“ eine nicht angekündigte Baukontrolle stattgefundenhat,inderenRahmenVertreterdesFachbereiches BauaufsichtsowohldieWeskottsche Villa als auch die dahinterliegende Stadthalle begehen konnten.

ZudiesemZeitpunktseienArbeiter einer Hochbaufirma vor Ort gewesen, teilt die Verwaltung mit. Sie sollen nach Angaben der Stadt unter anderem die Kellerräume der Villa sanieren, Fenster reparieren und das Geländer auf dem Portikus vor dem Haupteingang der Villa erneuern. Die Arbeiten würden in Abstimmung mit der Denkmalbehörde durchgeführt, betont die Stadt.

Nach neun Stunden unter Impfgegnern wird klar,was sonst schwer fällt zu verstehen:Wiekonntensichinder Pandemie so schnell diese Blasen an Desinformation und Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln?

Die wartenden „Patienten“ sind unglaublich mitteilungsbedürftig.Esgenügt schoneinzustimmendesNickenodernichtablehnendes Antworten auf ihre absurden Thesen und schon nehmen sie einen „in ihre Reihen“ auf. Klar,schließlich kämpfen sie für die gleiche „Freiheit“,stehen auf der gleichen „richtigen Seite derverhärtetenFronten,des „wir“ gegen „die“.

Unter ihnen sind Pfarrer, Grundschullehrer,Anwälte und viele Angestellte aus demGesundheitssektor.Im-

tin Oehler spricht von inhaltsleeren „Schwurbel-Attesten“, die keinerlei Wert und Wirkung hätten.

Vielmehr würden diese schriftlich einen vorsätzlichen Betrug belegen und würden bei Vorlage dem Gesundheitsamt und gegebenenfalls Ermittlungsbehörden weitergeleitet. Wersich damit einer womöglich bald geltenden Impfpflicht entziehen wolle, werde das Gegenteil erreichen. „Dann gilt: Game over! Das war’sdann.“

Gibt es ähnliche Fälle aus der Region? NachdemsiefalscheMasken-Attesteherausgab,hatdieBezirksregierungKölnEndedesvergangenen Jahres einer Ehrenfelder Ärztin die Approbation entzogen.

merwiederwirdmit„Beiden Juden hat es auch so angefangen“ und ähnlichen Aussagen der Holocaust relativiertodereswerdenabsurde Vergleiche zur NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl gezogen. Es bleibt nicht bei gefährlichem Gedankengut: „Wollen wir uns den packen?“,fragt ein Schüler,als Ralf Krieger,der Fotograf des „Leverkusener Anzeiger“,die Schlange fotografiert, andere planen, ihm die Kamera aus der HandzureißenunddieSpeicherkarte zu zerstören.

Die Tatsache, dass etliche PersonensovieleStundenin der Kälte gestanden haben, um wirkungslose Atteste zu bekommen zeigt, wie ernst sie es meinen und wie verzweifelt sie sind.

TIMON BROMBACH

Wie vielen solcher Hinweise geht die Ärztekammer Nordrhein nach?

DieseZahlensindvomStanddes

Service Wirhaben die Corona-Teststellen in der Region zusammengestellt Seite 36 LOKALREDAKTION

11. Januar: In den vergangenen eineinhalb Jahren bekam die Ärztekammer 190 Anfragen im Kontext der Corona-Pandemie. Darunter waren rechtliche Fragen von Ärzten, aber auch Patientenbeschwerden. Rund 50 dieserVorgängeführtenzueiner berufsrechtlichen Prüfung: Dies waren Fälle, in denen Ärzte beispielsweise Blanko-Atteste gegen die Maskenpflicht ausstellten oder gegen die Hygienevorschriften verstießen. In drei Fällen beantragte der Kammervorstand ein berufsgerichtliches Verfahren, Urteile liegen noch nichtvor.InsolchenFällenisteine Rüge mit hoher Geldstrafe möglich. (mit lh/ger)

Die Firma habe auch bereits die Grünanlage vor derVilla aufgeräumt. Fazit? „In beiden BauwerkenstehtkeinWasserimKeller.IndenKellerräumenderVilla finden vorbereitende Arbeiten zur deren fachgerechter Sanierung statt. In der Kelleretage der StadthallesinddieArbeitenzum Umbau bzw.zur Umnutzung erkennbar“,schreibt die Verwaltung an den Rat und die Bezirksvertretung II. Bleibt die Frage, wie lange sich die Arbeiten hinziehen. EineVorgabe gebe es nicht. Gibt es ansonsten Gefahrenpunkte? DerZugangaufdasDachdesPortikus sei „fest verschlossen und bauaufsichtlich versiegelt worden“,heißt es. „Weitere Gefahrentatbestände waren an den Gebäuden nicht feststellbar.“ (aga)

Agatha Mazur (Head of Digital),Bert-ChristophGerhards (Chefreporter), Britta Berg, Hans-Günter Borowski, Thomas Käding,Ralf Krieger, Stefanie Schmidt, Frank Weiffen

SAMSTAG,5.FEBRUAR2022
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Redaktionsleitung:HendrikGeisler
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Redaktion für die Ausgabe
5
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(verantwortlich) Redakteure:
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Nach der Durchsuchung einer Praxis in Opladen werden die Ermittler nun Patientenakten auswerten. Foto: Ralf Krieger Die Stadthalle verfällt seit Langem. Foto: Britta Berg
„Laute Einschüchterung“
„Blase an Desinformation“

Mit zitternden Beinen im Großstadt-Dschungel

MusikschuleLeichlingen führte ihrTanztheater-Stück„Move!“ endlichauf dergroßenBühne im Erholungshausauf

VON TIMON BROMBACH

Leichlingen. Aufatmen: Die Kultur ist noch nicht verloren!„Seit

März letzten Jahren haben wir versucht, eine Aufführung zu realisieren“,denkt Maximilian Zelzner,der Leiter der MusikschulederStadtLeichlingen,zurück,„da kam erst der Lockdown und beim zweiten Anlauf im Oktober das Wupperhochwasser.“

Nun war es aber soweit. Mit „Move!“ ist es Sabrina Wöhler, der Leiterin der Tanzabteilung, geglückt, aus der Not eine Tugend zu machen: „Der Tanzunterricht war auf Zoom-Videokonferenzen umgestellt.“Sohaben alle Tänzerinnen –bei denenvonvierbis22JahrenalleAlter vertreten sind–zuHause vor

” Das GemeinschaftsErlebnis fehlt, wenn jede in ihrem Kinderzimmer ums Bett rum tanzt

dem Computergeprobt.„Daraus konnten wir ganz neue Ideen undInspirationenschöpfen“,erklärt Wöhler,„die unsere RegisseurinDagmarRöschdannzueinerzusammenhängendenTanzgeschichte gezaubert hat.“

Davon konnte man sich am Sonntag im Erholungshaus in Leverkusen überzeugen. Weil die heimische Aula Am Hammer seit der Flutkatastrophe nicht benutzt werden kann, hat das Leichlinger Ensemble im Theater der Bayer-Kulturabteilung in Wiesdorf ein Ausweichquartier gefunden.

Die Handlung des Stücks: Die junge Melina, getanzt von YasminMika,istausderBlütenstadt für ihr Journalismus-Studium in die schnelllebige fremde Großstadt umgezogen und braucht dringend ein WG-Zimmer Hier ist es cool, aber anstrengend“, sind ihre ersten Eindrücke und Erlebnisse.Mikatanztschonseit der Gründung der Tanzabteilung vor 17 Jahren mit. „Move!“ ist die achte Produktion, an der sie mitwirkt. „Und das heißt nicht nur Tanzen, was die Tanzpädagogen sagen, sondern wirklich aktiv an den Choreographien mitwirken“,erklärt Zelzner So wisse die 22-Jährige aber auchdieVorteilevonPräsenzunterricht zu schätzen. Zoom sei

für sie zwar nur eine Notlösung –aber immerhin eine Lösung: „Es ist ja klar,dass das Gemeinschaftserlebnis fehlt, wenn jede inihremKinderzimmerumsBett rum tanzt und womöglich noch irgendwo anstößt. Das hat sich eher angefühlt wie ein normales Video-Homeworkout.“

Wie es viele wohl aus der Corona-Zeit nachvollziehen können, fühlt sich Melina in dem Stück einsam und allein, denn neue Leute kennenzulernen ist gar nicht so einfach. Die „Beautiful people“sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie sie gar nicht wahrnehmen. Sie versucht sich Yasmin Schichterich, die die Wohnungslose Jana verkörpert,anzunähern.Dochdiese

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Leverkusen

Tafel Ausgabezeiten: Ausgabestelle Wiesdorf, Opladen (Humboldtstraße), Gruppen und Öffnungszeiten am Aushang oder auf der Internetseite. www.leverkusener-tafel.de

Fluthilfe –BeratungsbüroMalteser: im Gebäude des Job Service Leverkusen, Gerichtsstraße 8, Opladen, Beratungstermin telefonisch ☎ 0175/9620695 oder per E-Mail fluthilfe.leverkusen@malteser.org vereinbaren; Beratungsstelle für Flutopfer zur Wiederaufbauhilfe :

8-16 Uhr Bürgerbüro, Luminaden, Wiesdorf, Kontakt telefonisch ☎ 0214 /406 31 30 oder per E-Mail möglich.

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Impfangeboteohne Termin:

8.30-12.45 Uhr Impfzentrum Praxis

Klünsch und Partner, Birkenbergstraße 6, Opladen, ☎ 0214/ 4065376; 11-16 Uhr in den Luminaden, Wiesdorfer Platz 34a, auf der oberen Ebene (neben Techniker Krankenkasse); 14-18 Uhr Pfarrheim „Heilig Kreuz“, Memelstraße 13a; Impfangebot ausschließlich mit Terminbuchung: 10-18 Uhr in den Luminaden, Wiesdorfer Platz 34a, auf der oberen Ebene (neben Techniker Krankenkasse), OnlineTerminbuchung: https://impfung.leverkusen.de/ www.leverkusen.de/leben-inlev/corona-info-leverkusen/index. php#c3

Bürgertelefon Corona: 8-18 Uhr montags bis freitags ☎ 0214/4063333.

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Ausstellung: 9-12 Uhr und 16.3019 Uhr „bewegung.stille.schwarz-

weiß“ –Fotografien von Pravit Singh, Harald Rothenberg, Katholisches Bildungsforum Leverkusen, Manforter Straße 186.

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Deutscher Kinderschutzbund Leverkusen, Rheindorf, Felderstraße 165; 10-12 Uhr Quettingen, Lützenkirchener Straße 169. www.dksb-leverkusen.de

Eine-Welt-Laden: 10-13 Uhr fair gehandelte Waren, Schlebuscher Fußgängerzone, Bergische Landstraße 36.

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Ausstellung: 10-16 Uhr Alwin Meyer –„Vergiss Deinen Namen nicht –Die Kinder von Auschwitz“, Forum, Infos, insbesonderefür Schulklassen, per E-Mail info@vhs-leverkusen.de www.vhs-leverkusen.de

Nachbarschaftshilfe in Hitdorf:

10-16 Uhr ehrenamtliche Hilfe, telefonisch zu erreichen ☎ 0178/ 2361400, weitereInformation zum

Ehrenamt: David Froessler (Stadtteilmanager) unter ☎ 0171/8696186 oder per E-Mail. hitdorf@urbano.de ADFC-Geschäftsstelle: 11-14 Uhr

Fragen rund ums Fahrrad, Radverkehr, Freiherr-vom-Stein-Straße 5a,Opladen, Kontakt: Kurt Krefft. kurt.krefft@adfc-lev.de

Freiwilligenzentrum Lupe:

15-17 Uhr Einzelberatung ehrenamtlich Interessierter, im EineWelt-Laden Schlebusch, Bergische Landstraße 36. www.lupe-lev.de

DRK-Blutspende: 15-19 Uhr Katholische Kirchengemeinde St. Maurinus und Marien, Von-KnoeringenStraße 6, Lützenkirchen, Terminreservierung auch mit der kostenfreien DRK-Blutspende-App möglich.

www.drk-blutspende.de/ spenderservices/blutspendeapp.php

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Fitness: 18 Uhr Lauftreff, unterschiedlichen Geschwindigkeiten, TuS05Quettingen, Waldspielplatz Jacob-Fröhlen-Straße/Bürgerbusch, Kontakt: JörgHellebrand ☎ 02171/8643oder per E-Mail.

j.hellebrand@gmx.d Grünschnitt-Container: 14-17 Uhr Opladen, Friesenweg (Parkplatz am Friedhof); 15-18 Uhr Alkenrath, Graf-Galen-Platz; 16-19 Uhr Rheindorf, Werrastraße (Wendehammer); 17-20 Uhr Schlebusch, WolfVostell-Straße (Parkplatz). Avea-Wertstoffzentrum und Schadstoffannahmestelle:

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Leichlingen

Schilddrüsensprechtag: 7-11 Uhr Selbsthilfegruppe mit der Praxis JörgKüpper, Brückenstraße 29. Skulpturenpark Sinneswald:

8-20 Uhr Jahresthema „Würde“, Parken am Jugendhaus (OskarErbslöh-Straße), Rundgang als Film: www.youtube.com/ watch?v=QIeiEsEZCeg

Impfangebot ausschließlich mit Terminbuchung: 10-18 Uhr Am Hammer 10, online buchen: https://impfung-rbk.de

Tafel Leichlingen: 14-15.30 Uhr Ausgabe, Moltkestraße 25, Kontakt unter ☎ 02175/888177oder per E-Mail. info@leichlinger-tafel.de

Sitzungdes Bezirksausschusses: 17 Uhr Aula der Grundschule Fla-

pflaumt sie an und zieht auch weiter.Melina beginnt also Tagebuch zu schreiben, nimmt ihr Schicksal in die Hand, besichtigt Wohngemeinschaften, schaut Disneys „Vaiana“ im Kino. Dabei kann die Produktion jetzt vom Zoom-Unterricht profitieren. „Die Tänzerinnen hat dasRaster,indemmanbeiZoom die Kamerabilder der Anderen sieht, an ein Hochhaus mit verschiedenen Wohnungen erinnert, in die man hereinsehen kann –damit haben wir gespielt“,erklärt Wöhler.Sowerden Video-Clips aus dem Lockdown auf die große Leinwand projiziert, die zusammen ein Hochhaus oder einen Kinofilm ergeben. Danach fährt die Lein-

merscheid, Am Schulweg 45, Witzhelden. OffeneSprechstundedesIntegrationsrates: 17-19 Uhr Am Büscherhof 1b,imNebengebäude des Rathauses, neben der Stadtbücherei.

Fitness: Lauf- und Walkingtreff: 18 Uhr TV Witzhelden, Parkplatz Hasensprung, Holzhütte, Richtung Klinik Roderbirken. margret.knigge@t-online.de Bav-Wertstoffhof: 14-17 Uhr Walter-Frese-Straße 14, Bremsen. www.bavweb.de

Burscheid

Impfangebot ausschließlich mit Terminbuchung: 8-15 Uhr Kinderund Jugendzentrum Megafon, Montanusstraße 15, online buchen: https://impfung-rbk.de Bav-Wertstoffhof: 13-16.30 Uhr Burscheid-Heiligeneiche, Am Mühlenweg; 14.30-18 Uhr Hilgen, Heide 39. www.bavweb.info

Rhein-Berg Impfangebot ausschließlich mit Terminbuchung: 10-18 Uhr Verein Jugendbildungsstätte Haus Altenberg, Ludwig-Wolker-Straße 12, Odenthal-Altenberg, online buchen: https://impfung-rbk.de Wermelskirchen Impfangebot ausschließlich mit Terminbuchung: 10-18 Uhr Bürgerzentrum Telegrafenstraße 29–33, online buchen: https://impfung-rbk.de

BLUTSPENDE LEICHLINGEN Am Dienstag, 8. Februar: 16-20 Uhr Sporthalle GGS Uferstraße, Schulstraße 1.

ten,störtesihnnicht,dasserder einzige Mann im Ensemble ist. „Kindergarten oder Straßengang?“,faucht Aleksandra Szelag, als Leaderin der Kelly-Gang. Entschlossen ertönt „Straßengang!“ in hohen Stimmen aus dem Off. Dann entert die Gang die Bühne und klaut Melina, die gerade glücklich ist, ihren wertvollsten Besitz. Die zehnjährige Maria ist stolz, Teil der bösen Kelly-Bande zu sein: „Das erste Mal die Bühne zu betreten war ein komisches Gefühl –alles so groß.DahabenamAnfangsogar meine Beine gezittert.“

Großes Drama

wandhochunddie„Vaianas“aus dem Film werden lebendig, das Erholungshaus wird zur Wasserkante am Meer Außerdem besucht Melina die Tiere im Zoo.„Die haben wir vorher schon getanzt, aber dann in den Zoom-Tanzstunden perfektioniert und weiterentwickelt“,sodie zwölfjährige Josy Melina wagt eine Reise ins Nachtleben. Kaumist sie imhippen und coolen Tanz-Club „Reno“angekommen, lernt sie bei einem Tango-Flirt Frauenschwarm Nick kennen.

Er wird von Felix Wolf getanzt, der schon seit 15 Jahren dabeiist.Auchwennersichfreuen würde, wenn sich mehr Jungs für sein Hobby begeistern könn-

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WerBlut spenden möchte, sollte mindestens 18 Jahrealt und gesund sein. Erstspender dürfen nicht älter als 68 Jahrealt sein. Fragen zur Blutspende beantwortet das DRK unter ☎ 0800/1194911.

NOTDIENSTE ÄRZTLICHER NOTRUF: Bei Lebensgefahr Notruf 112

Arztruf-Zentrale: ☎ 116117

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Privatärztlicher Notdienst: ☎ 0221/19257

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Tierärztliche Klinik Fixheide, Bürgerbuschweg 5, ☎ 02171/89809

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Notapotheken: ☎ 0800/0022833

www.aknr.de/service/notdienst

Notdienst von 9bis 9Uhr Folgetag:

Leverkusen: Remigius-Apotheke, An Sankt Remigius 28, Leverkusen, ☎ 02171/363330

Burscheid/Leichlingen: BergischeApotheke, Düsseldorfer Straße 13, Solingen-Ohligs (Fußgängerzone), ☎ 0212/77334

Odenthal/Schildgen: Apothekezur

Post, Altenberger-Dom-Straße 18, Odenthal, ☎ 02202/97170; Sonnen-Apotheke, Dellbrücker Straße 31, Bergisch Gladbach (Hand), ☎ 02202/51650

Ronja kann das gut nachvollziehen:„Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen, zu tanzen und zu schauspielern. Das Gefühl, in eine andere Rolle zu schlüpfen, ist einfach unbeschreiblich“,sodie Zwölfjährige. Milla ist froh, im Lockdown nicht gänzlich ohne Tanzen auskommen zu müssen: „Zum Glück gibt’sbei uns an der Schule DUG –das heißt Darstellen und Gestalten –sokonnten wir zumindest ein wenig weiter tanzen.“

Den großen Wendepunkt „HomelessandSurvivor“zutanzen, genießt Wolf jedes Mal am meisten. „Die Ausdrucksstärke, die Dramatik, die Kraft dahinter ist einmalig“,schwärmt er von demStück.DieMelodievonDestiny'sChild rahmt das Stück perfekt ein. Wasschon als ruhige Piano-Version im Hochhaus anfängt, gipfelt als starkes TanztheaterunterderBrücke.AmEnde bekommt Melina so Hilfe von unerwarteter Seite und zieht überraschend mit Gesichtern in eine WG,die für sie nicht unbekannt sind. Das ist lebensverändernd, lässt sie endlich in der großen Stadt ankommen –und nicht mehr einsam sein.

FEUERWEHR Notruf: 112

Leverkusen: ☎ 0214/75050

Feuerwehr-Info-Telefon:

☎ 0214/4061212

Leitstelle Rhein-Berg: Burscheid/ Leichlingen/Odenthal/Schildgen:

☎ 02202/2380

POLIZEI

Notruf: 110

Leverkusen: Wache Wiesdorf:

☎ 0221/2294730

Wache Opladen:

☎ 0221/2295730

Leichlingen/Burscheid:

☎ 02174/6481720

FRAUENHAUS Frauen helfen Frauen:

☎ 0214/49408

TECHNISCHER NOTDIENST

Energieversorgung Leverkusen: Strom-, Trinkwasser- und Erdgasversorgung, Störungsannahme:

☎ 0214/89298510

Ohne Gewähr

InLeverkusen wirddie Geschwindigkeit am Montag an folgenden Stellen gemessen: Bonner Straße, Borkumstraße, Düsseldorfer Straße, Hitdorfer Straße, Lohrstraße, Olof-Palme-Straße, Overfeldweg, Reuschenberger Straße, Ringstraße, Rüttersweg, Scharnhorststraße, Stephanusstraße, Stixchesstraße, Wiesenstraße und WillyBrandt-Ring.

InBurscheid wirdder Verkehr in den Ortschaften Paffenlöh, Dierath und Flügel sowie auf der Höhestraße kontrolliert.

24 RHEIN-WUPPER Montag,7.Februar 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Yasmin Mika als Melina und Felix Wolf in der Rolle des Nick im Tanztheaterstück „Move“ der Musikschule Leichlingen. Foto: Ralf Krieger Maximilian Zelzner, Musikschul-Leiter
HIER BLITZT ES

Den Fokus ganz auf Leverkusen

Die Kleinste Sitzung ausdem KAWkonnte erneut mit Gags und Zuschauerzuspruch gutpunkten

VON TIMON BROMBACH

„Die LKS–Leverkusens Kleinste Sitzung ist live“, begrüßt Wolfgang Müller-Schlesinger als „Gündä“,die hessische Seite des Moderatorenduos, die Zuschauer an über 250 Geräten. „Live im Internet–soganz live dann also doch noch nicht.“Denn unter demMotto„DasExperiment“ist die kabarettistische Alternative zum traditionellen Sitzungskarneval vom Kulturausbesserungswerk Leverkusen (KAW) nun schon zum zweiten Mal digital umgesetzt worden.

Dafür betreibt das generationsübergreifende Team einen hohen technischen Aufwand mit Regie, Video-Einspielern. Das KAWglich einem Fernsehstudio, mit gut funktionierenden Live-Übertragungen über das Handynetz schaffte ein Außenteam, das mit dem Auto durch die Stadt fuhr,Szenen, für die Fernsehanstalten ganze Übertragungswagen einsetzen. Die anfänglichen Zweifel von Moderator Moritz Boddenberg:

„Wie das halt bei einem Experimentsoist–manchmalklappt’s, manchmal nicht“,sind aber schnell verflogen. Das KAWhat es geschafft, mit einer jung und modernproduzierten,überdreistündigen, abendfüllenden Live-Sendung, KarnevalsstimmungüberdieBildschirmeindie

Wohnzimmer zu übertragen –und dabei einen gewissen Anspruch zu erfüllen. Zuschauen kostenlos, aber es gab einen Spendenaufruf.Esgabangeblich Zuschauer in Leverkusen, Australien und Venezuela.

Viele Fans teilen ihre Freude per Textnachricht im Live-Chat, als die Sitzung traditionell mit einer Stomp-Perfomance der „DrumDocZ“,der Musikschule Leverkusen eröffnet wird. So auch Meike Jauss: „Wir sind seit Jahren Hardcorefans und genießendiesuperSitzungintotalbescheuerten Verkleidungen und freuenuns,nächstesJahrwieder in Präsenz dabei zu sein.“

Kabarettfreunde kommen bei der Mischung lokaler Leverkusen-Themen in der Sitzung auf ihre Kosten. „Die Pandemie ist die Zeit der Kleinen: Die der Kleingeister und der Kleingärtner,nur nicht die Zeit der Kleinkünstler,deshalb bin ich jetzt Corona-Tester“,erklärt Stamm-

Hochzeitstag

22. 2. 22 für sechs Paare

Andrang auf die Standesämter bleibt überschaubar

Der 22. Februar naht. Nein, man muss es anders aufschreiben: Der 22.2.2022 steht vor der Tür. EineguteGelegenheit,aneinem Tagmit besonderem Wiedererkennungswert zu heiraten? Wir habenindenStandesämternangefragt, wie viele Menschen sich für das Datum entscheiden.

kabarettist Torsten Schlosser im Testzentrum-Kostüm. Ein übergeordnetes Ziel der Sitzung ist es, einen Nachfolger fürPrinzDieterI.zuwählen.Dafür klappert das Außenteam die Bewerber mit Hausbesuchen ab. DannmussjedereineneinminütigenkulturellenBeitragleisten: DieJeckensingen,tanzen,sagen Gedichte auf und „Rasenkante“ hat sogar eine ganze Rockband im Keller vorbereitet. Eine geschminkte Familie singt frei nach Willi Ostermann „Die Deponie ist abgebrannt, tralalalalala“.Um23UhrstehtdasErgebnis der Online-Abstimmung fest: Tobias, der vom Außenre-

porter am Wegesrand aufgegabelt worden ist, ist der neue Prinz. Kräftig mitgesungen wurde in den Wohnzimmern sicher bei der KAW-Interpretation von AnnenMayKantereits „Tommi“: „Da, wo mer zesamme groß geworden sind, da ziehen wir alle irgendwann wieder hin, damit die Kinder,die wir kriegen können, dann im KAWzusammen besoffen sind.“Beim gemeinsamen Lied von „Snoop Oppes“ und Heinz-Reiner Schiefer als „Schälsick Pitter“ trifft Kölsch aufHip-Hop–dazutanzenPlaymobilfiguren in Stop-Motion. Einen Ohrwurm aus Köln bringt Hans Danz mit.

Freudentränen am Funkenturm

Beimtraditionellen Appell derAltstadtfunken Opladen stimmt am Samstagvom Programm biszum Wetteralles

VON HENDRIK GEISLER

Wasfür ein großes Glück für die Altstadtfunken Opladen: Am Donnerstag und Freitag hatten die Stürme „Xandra“ und „Zeynep“inder Stadt noch für mächtig Wirbel gesorgt. An eine AußenveranstaltungmitTanz,Musik, netten Gesprächen wäre da nicht zu denken gewesen. Doch amSamstagvormittagliegtdann herrlichster Sonnenschein über dem Funkenturm.

„Schwierige Zeiten“

Der traditionelle Funkenappell findet sonst am ersten Samstag nach den Heiligen Drei Königen im Januar in der Opladener Fußgängerzone statt. Die OmikronWellehattejedochallePlänezu-

nichtegemacht. Am 11.11. feierten die Funken noch die Sessionseröffnung,danngabeseinen einzigenAuftritt–undimVerein jede Menge Corona-Infektionen. „Ich freue mich sehr,dass wir indiesenschwierigenZeitenunsere Tradition leben können“, sagt Funkenpräsident Harald Spanner nun vor gut 200 Gästen, die nach 2G-Kontrolle im Freien vor dem Funkenturm endlich wieder feiern können, ohne Maske, dafür mit Kölsch und frischen Crêpes. Letztes Jahr konnte der Zustand der Truppe von Kommandant und Funkenspieß nur digital in einer Videokonferenz inspiziertwerden.Jetztmarschiert das Korps unter Applaus endlich

wieder auf eine Bühne, es herrscht eine herzliche Stimmung, die Sonne hilft dabei, die fröhlichen Gesichter der vielen Besucherinnen und Besucher auch von anderen Karnevalsgesellschaften sowieso.

Fast alles wieder wie sonst

„Das ist ein unbeschreibliches Gefühl“,sagt Präsident Spanner später neben der Bühne, merklich erlöst, dass jetzt auch einmal was gut funktioniert hat, nachdemdiePandemiesooftdazwischen gekommen war

„Als wir einmarschiert sind, hätteichheulenkönnen.Hierzu stehen, die Leute zu sehen, gemeinsam etwas zu trinken, alle habenSpaß,quatschen,duhörst die schöne Musik, die Sonne

Einen Programmpunkt sahen diemeistenwohlmiteinemweinenden Auge. Mit 90 Jahren steht Kurt Stichnoth bei der LKS wirklich zum allerletzten Mal auf der Bühne. Bevor er sich mit seinem Lied „Adios Leverkusen, goodbye“verabschiedet, gibt es eine Schalte vor sein Geburtshaus Rathenaustraße 128 und zur ehemaligen Kneipe Burghof gegenüber,woerzumerstenMal auf der Bühne stand. Mit vielen Anekdoten und Fotos heißt es dann aber Abschied nehmen. Lily Noworzyn kommentiert:

„Danke für die tollen Jahre.

Aufgelockert wird das ganze Programm mit Sketchen von Eg-

bert Rumpf-Rometsch und Ina Schaefers als „Omikron und Opikron“ und dem „Dollen Dada-Dödel-Duo“aus Michael Meierjohann und Michael Sabel.

Andreas Bender hält einen Stand-up-Vortrag „Warum Leverkusen die tollste Stadt der Welt ist“.Leverkusen habe nämlich weitaus mehr als nur das tollste leerstehende Einkaufszentrum zu bieten, erklärt er: „Wir haben auch bundesweit die tollsten Gebühren für Müll und Abwasser und hatten den größten Knall des Jahres.“Und viele Lärmschutzwände, deren Vielfältigkeit und Allgegenwart in einem Film gepriesen werden. Wie sonst auch ist die Veranstaltung nach über drei Stunden Programm nicht einfach zu Ende, sondern es folgt eine AfterShow-Party.MitMusikundnoch kleineren Beiträgen. Hier werden auch Fotos von Zuschauern gezeigt, die dazu aufgerufen worden sind, diese von sich einzusenden. Das große Finale ist aber ganz klar Kurt Stichnoths „Leverkusen Lied“ vom ganzen LKS-Team gesungen: „Leverkusen–Hierkannmanlachen,sich Freunde machen, glücklich sein.“Die LKS ist als Video bei Youtube zu sehen. (mit rar) www.kleinstesitzung.de

In Leverkusen haben sich sechs Paare entschlossen, am Dienstag zu heiraten. VonAndrang kann keine Rede sein: „DasentsprichtderüblichenAnzahl der standesamtlichen Eheschließungen im Rathaus, die unter der Woche stattfinden“, erklärt Sprecherin Julia Trick. Bedeutet damit aber auch: Alle Terminesindvergeben.DieEheschließungen finden ausschließlich im Rathaus statt. „Andere Locations wie Funkenturm und Sensenhammer werden im Frühling und Sommer nachgefragtundangeboten“,erklärt Trick. Auch das Schloss Morsbroich wäre keine Alternative gewesen: Trauungen finden hier grundsätzlich nur am Freitag und Samstag statt.

InLeverkusenarbeiteninsgesamt zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Standesamt, das nicht nur für Trauungen zuständig ist. So gut wie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Standesamt könnten auch als Standesbeamte tätig werden.

Für die heiratswilligen Paare am 22.2.22 ist eine Kollegin im Einsatz, die alle sechs Eheschließungen vornimmt, heißt es.

In Burscheid sind zwei Trauungen angemeldet, eine im Trauzimmer im Rathaus, eine weitere in der Lambertsmühle, erklärt Pressesprecherin Renate Bergfelder-Weiss. Damit ist das Standesamt mit seiner einen Vollzeit-und einer weiteren Teilzeitkraft, die sich neben Trauungen auch um Sterbefälle und Geburten kümmern, aber nochnichtausgelastet.InLeichlingen sind drei Trauungen im Rathaus geplant, hier ist eine von insgesamt fünf Standesbeamten im Einsatz, erklärt Sprecherin Ute Gerhards. Das beliebte Schloss Eicherhof steht am Tagmit der Schnapszahl nicht zur Verfügung. (aga)

Nach dem digitalen Funkenappell in der vergangenen Session konnte die Truppe wieder persönlich inspiziert werden. Fotos: Ralf Krieger

scheint, schöner kann sich ein Karnevalist das gar nicht vorstellen.“

Regimentspfarrer Heinz-Peter Teller gibt den geistlichen Rahmen,PrinzMarijoI.gibtsich die Ehre. Das Kinder-und Ju-

gendtraditionskorps tanzt, einigeFunkenwerdenbefördert,andere feiern jecke Jubiläen –Norbert Roß ist jetzt seit 44 Jahren Mitglied, Dieter Dinnendahl hat noch elf Jahre mehr auf dem Buckel.

Auch Prinz Marijo I. gab sich die EhreamFunkenturm.

Dann tanzt die Mädchengarde unter Kommandantin Annika Schwenke und großem Applaus. AndiesemSamstag,beiSonnenschein, kühlem Kölsch und selbstgemachten Eierlikör,ist fast wieder alles wie sonst.

Kölner Stadt-Anzeiger Montag,21. Februar 2022 LEVERKUSEN 23
Moderatoren ohne Publikum, aber live vor der Kamera: Ein kleines Fernsehstudio entstand im Kulturausbesserungswerk für die aufwändige Übertragung von „Leverkusens Kleinste Sitzung“. Drei Stunden Programm mit Nonsens und viel lokalem Kabarett. Fotos: Ralf Krieger Kurt Stichnoth als Ehrengast im Kulturausbesserungswerk Übertragung per Handy: Wolfgang Müller-Schlesinger fuhr quer durch die Stadt und machte Hausbesuche.

Bäume pflanzen für ein besseres Klima

Gleich mehrereUmwelt-Aktionen geplant

Der Bürgerverein Steinbüchel startet zusammen mit drei Steinbücheler Schulen am Freitag, 1. April, seine Klimaschutzaktion im Rahmen der weltweiten Aktion „plant for the planet –Bäume pflanzen für die Erde“.

Zum einen wird auf dem Parkgelände Mathildenhof eine neue Streuobstwiese gepflanzt, zum anderen gemeinsam mit Förster Karl Zimmermann ein Stück Wald am Engstenberger Weg aufgeforstet.

Zahlreiche Unterstützer

Die Aktion wird unter anderem von Schulen, der Pfadfinderschaft,derBürgerstiftungLeverkusen und der Energieversorgung Leverkusen unterstützt.

Alle Interessierten können sich dann am Samstag, 2. April, von 9.30bis12.30UhrfürsKlimaeinsetzen: Der Bürgerverein und

Scholz weiter gegen Megastelze

CDU-Kandidatfür dieLandtagswahl betont Bedeutung einesAutobahntunnels

VON STEFANIE SCHMIDT

Rüdiger Scholz ist zufrieden mit dem, was seine schwarz-gelbe Landesregierung in den vergangenen fünf Jahren auf die Beine gestellt hat. „Und jetzt trete ich wieder an, damit es nach der Wahlsoweitergeht“,sagtderLeverkusener CDU-Kandidat zum Wahlkampfauftakt für die Landtagswahl am 15. Mai.

Die Polizei wurde umfassend „auf die Füße gestellt“ und mit besserer Ausrüstung und mehr Personal versehen. 10 000 neue Lehrer wurden eingestellt–dass immernochsehrvielefehlen,sei dem Versagen der vorherigen rot-grünen Landesregierung geschuldet, die die Ausbildung habe schleifen lassen.

Das vorletzte Kita-Jahr wurde kostenfrei gemacht, die StraßenbaubeiträgeaufNullgesetzt, wennauchebenerstkurzvorder Wahl. „Man kann ja nicht alles aufeinmalmachen,daswäreun-

seriös“,sagt Scholz. Aber man habegemacht,wasmanversprochen habe.

Und daran wolle die Landesregierung auch anknüpfen, wenn sie wieder in die Regierungsverantwortung gewählt wird:EindritteskostenfreiesKitajahr,mehrPolizei-undLehrerausbildung und Einstellungen, ein weiteres großes Förderprogramm für die Modernisierung von Sportstätten hat die CDU in ihrem Wahlprogramm stehen.

Womit man das finanzieren wolle? „Dafür haben wir einen sehrfähigenFinanzminister,der einen ausgeglichenen Haushalt vorlegt.“Abgesehen von den Sonderausgaben für Hochwasser und Corona, die in einem Sonderetat laufen.

Und für Leverkusen? „Mein Anspruch ist immer,alles nach Leverkusen zu holen, was zu holen ist“,verspricht Scholz. Das habe bei dem Programm moderne Sportstätten 2022 schon gut

geklappt, mit dem 2,2 Millionen Euro nach Leverkusen geflossen sind.

Ein Langzeitprojekt auf seinem Plan: Die Direktanbindung derBahnhöfeOpladenundManfort nach Düsseldorf. Hier sei nun der vorletzte Schritt eingeleitet: Eine Machbarkeitsstudie wurde in Auftrag gegeben. Neben dem Vorschlag der CDU, die S1 zu verlängern, hat die Bahn noch die Idee eingebracht, die S17 aus Bonn zu verlängern –„daran sieht man, dass man sich dort ernsthaft mit dem Thema beschäftigt“,freut sich Scholz.

Und dann ist da noch das größte aller Leverkusener Themen: der Autobahnausbau. Schon im Wahlkampf 2017 verteilte Scholz Briefmarken, auf dem er mit einem Tunnel-stattStelze-ShirtanebenjenerStelze zu sehen ist.

„Wenige Wochen nach der Wahl war Verkehrsminister Hendrik Wüst auf meine Einla-

Kinder vorRassismus schützen

dung vor Ort und wer einmal unter der Stelze gestanden hat, der kann nicht mehr dafür sein, dass die doppelt so breit gebaut werdensoll“,sagtScholz.Daraufhin habeWüstnachBerlingemeldet, die Vorzugsvariante sollte ein Tunnel sein.

Nun ist Hendrik Wüst Ministerpräsident und die Stelze immer noch die Vorzugsvariante des Bundesverkehrsministers –was laut Scholz daran liegt, dass die vorherige SPD-Landesregierung dies so nach Berlin gemeldet habe. Auch dem neuen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat Scholz dazu einen Brief geschrieben.

Just zum Wahlkampfauftakt kam die Antwort, die exakt jener entspricht,dieOberbürgermeister Uwe Richrath erhalten hat. Die Ausbaupläne stehen. Scholz sei aber zu einem Gespräch mit dem Staatssekretär eingeladen. Nicht wie Richrath nach Berlin, sondern per Zoom.

Teilnehmereiner digitalenTalk-Runde fordern Hilfe undSchutz für die Jüngsten

VON TIMON BROMBACH

„Das hier ist ein »Safe Space«, in dem jede und jeder offen über Gedanken und Erfahrungen sprechen kann“,hieß die Grünen-Landtagskandidatin Rupy David die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines digitalen Gesprächs im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus willkommen. Die TalkRunde zum Thema „Rassismus vs. Kinder“ war öffentlichundjeder konnte mitdiskutieren–oderauch einfach nur zuhören. Dabei waren unter anderen die beiden Anti-RassismusAktivistinnen Gina Hitsch und Wiona Tolulope Rauschenplatt. Sie teilten offen ihre persönlichen Erfahrungen aus ihrer akti-

vistischen Arbeit und ihrer Kindheit. Austausche wie diese sindfürGinaHitschvonelementarer Bedeutung: „Wir müssen Rassismusinallemsuchen,auch wenn es manche nicht mehr hören können. Rassismus ist wie Schimmel in den Wänden–man sieht ihn zwar nicht, aber er macht trotzdem krank.“Mit dieser Haltung ist die Studentin der Sozialen Arbeit und Management nicht allein. „Ich versuche in so ziemlich jedemprivaten Gespräch über Rassismus aufzuklären, wenn es sich anbietet“,sagte Tolulope Rauschenplatt. Sie ist im MedizinischenDienstbeiderStadtLeverkusen tätig und sieht sich in der Verantwortung, solche Aufklärungsarbeit zu leisten. Hitsch

hatzudiesemZwecksogareinen eigenen Verein gegründet.

„Zehn von zehn Bipoc-Kindern erfahren Rassismus“,stellte Rupy David eine aufrüttelnde Zahl in den Raum. Bipoc ist die Abkürzung der politischen SelbstbezeichnungfürBlack,Indigenous and People of Color Dabeigeheesallerdingsweniger umdieHautfarbe,sondernmehr um den gemeinsamen Erfahrungshorizont, nicht weiß zu sein, so die Expertin.

Hilfe als Mutter Teilnehmerin Zöhre Demirci schildertedieAngstumihreKinder in Kindergarten und Schule: „Was machen die Kinder dort für Erfahrungen? Ich möchte als Mutter Hilfe leisten.“Aus ihrem Umfeld weiß Rupy David: „Rassismus fängt schon im jüngsten Alter an. Kinder müssen lernen, das Problem zu erkennen.“

Wenn sie als Kind etwas erfahren habe, was sie heute Ras-

sismus nennen würde, habe sie sich zwar komisch gefühlt, es aber nicht einordnen können.

Für sie ist die Lösung: „Kinder müssen von Anfang an immer undimmerwiedermitAnti-Rassismuskonfrontiertwerden.“Bipoc-Kinder so vor Rassismus zu schützen,dasfunktioniereTolulope Rauschenplatt nach über Anlaufstellen,denensiesichanvertrauen können: „So etwas hatte ich in meiner Schule nie.

Auch für Teilnehmerin Irina Prüm liegt die Chance genau in diesen Einrichtungen: „Und dann müssen hier eben die alten Bücher mit den veraltetenVokabeln verschwinden, die Wimmelbilder müssen diverser werden.“Ihre Kinder gehen auf das Lise-Meitner-Gymnasium, es trägtdenTitel„SchuleohneRassismus –Schule mit Courage“ undistdamitTeileinesNetzwerkes,derenSchülerschaftsichauf verschiedene Weisen gegen Diskriminierung stark macht.

der Ortsausschuss St. Matthias planen hierfür die Aufforstung eines Waldstücks am Engstenberger WeginNeuboddenberg, wieder in Zusammenarbeit mit Zimmermann, zudem werden Baumpatinnen und Baumpaten zur Bewässerung gesucht. Mithilfe des Pfadfinderstamms „Orion“ werden an diesem Tagauch zehn Nistkästen im Park aufgehängt. Für zusätzliche Nistkästen werden Vogelhaus-Patengesucht.Schließlich sollen auch die Rosenbeete an der St.-Matthias-Kirche ein wenig Pflege erhalten. Wersich an der Aktion beteiligen möchte, kann sich bis Dienstag, 29. März bei Rudolf Müller unter ☎ 0214 / 912 18, per E-Mail oder online anmelden. (dre) muellerlev@t-online.de www.buergerverein-steinbuechel.de

NEUERÖFFNUNG

dieB51 mitten ins grüne Herz desBergischenLandes! 80 Stellplätze insgesamt, kostenfreidirektamHaus.

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Kölner Stadt-Anzeiger Dienstag,29. März 2022 LEVERKUSEN 23
Gina Hitsch Foto: Berg RupyDavid Foto: Berg Rüdiger Scholz
will Leverkusen für weiterefünf JahreimDüsseldorfer Landtag repräsentieren. Archivbild:Ralf Krieger
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Kinder-und Jugendtheater im Forum

Theater Zitadelle zeigt das Stück „Bei Vollmond spricht man nicht“

Zwei Kinder-und Jugendtheater-Gastspiele sind in diesem Monat noch im Studio des Forumszuerleben.DasTheaterZitadelle aus Berlin spielt am Dienstag, 22. März, um 9.30, 11 und 14.30 Uhr das Stück „Bei Vollmondsprichtmannicht“für Kinder ab fünf Jahren. Prinzessin Lora hat genug von den vielenRegelnimSchlossundmacht sich einfach selbst auf zu einer aufregenden Reise durchs Märchenland zu Zwergen, Hexen und Riesen. Tickets kosten sieben Euro für Erwachsene, fünf Euro ermäßigt,und sind nur noch für die Vorstellung um 14.30 Uhr zu bekommen. Eine Woche später,amDienstag, 29. März, spielt die BurghofbühneDinslakendasStück„Dschabber“ um 11 Uhr.Das Schauspiel von Marcus Youssef richtet sich an Publikum ab 14 Jahren. Im Mittelpunkt steht Fatima. Sie wird mit den Themen Ausgrenzung und Vorurteilen konfrontiert,findetanihrerneuenSchule aber auch eine Freundschaft. Karten kosten sieben Euro. Weitere Infos auf der Homepage der Kulturstadtlev,woman auch Tickets reservieren kann. (dre) www.kulturstadtlev.de

VORTRAG

Gefängnis-Seelsorger

erzählt im Pfarrheim

Der Gemeindereferent Günter Berkenbrink aus Wuppertal berichtetim„TreffpunktinMaurinus“ am Dienstag, 22. März, über seine Arbeit als Seelsorger für Jugendliche und Erwachsene im Gefängnis. Los geht es um 20 Uhr im Pfarrheim St. Maurinus an der Von-Knoeringen-Straße 3. Der Eintritt ist frei. (dre)

AKTIONSWOCHEN

Kreativ gegen

Rassismus

In der Hauptstelle der Stadtbibliothek wirdMittwoch, 23. März, von 15 bis 18 Uhr kreativ mit Bildern, Texten und Zeichnungen Stellung gehen Rassismus bezogen. Die Einzelteile werden zu einem Werk zusammengefügt, das zentral in Wiesdorf ausgestellt werden soll. Die Veranstaltung ist Teil der Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 14. bis 27. März, an denen sich Leverkusen zum vierten Mal beteiligt. Materialien werden gestellt, die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. (dre) stadtbibliothek-leverkusen.de

WORKSHOP

Handlettering

für Kinder

Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren sind beim Workshops zum Thema „Handlettering“ am Mittwoch, 6. April, jeweils von 16.30 bis 18 Uhr willkommen. Sie finden inderKitaSt.AndreasanMünsters Gässchen 32 statt, wo man sich auch per Telefon unter ☎ 0214 / 500 04 60 oder E-Mail anmelden kann, und kosten jeweils fünf Euro Teilnahmegebühr. (dre) familienzentrum@lev-suedost.de

Geld kommt ukrainischen Kindern zugute

Die Einnahmen desNaturguts aus Auktion und Trödel fließenineineFerienwoche

VON TIMON BROMBACH

Nach zwei Jahren Pause durch Corona- und Flutkatastrophe ohne Großveranstaltung gab es wiedereinenTrödelmitAuktion im Naturgut Ophoven. Das Naturgut kann im Moment eigentlich jeden Cent selbst sehr gut gebrauchen, der Großteil der Räumlichkeiten, des Museums und des Geländes sind von der Überschwemmungzerstörtworden. Jetzt fließt ein Großteil der Einnahmen einem anderen Zweck zu.

DerRestfließtinWiederaufbau

„Jetzt ist es selbstverständlich, mit den Einnahmen auch die Ukraine zu unterstützen“,sagt

Marianne Ackermann vom Naturgut Ophoven,„Wir haben uns dazu entschieden, mit dem Geld eine schön ausgestaltete Sommerferienwoche für Kinder aus der Ukraine zu organisieren.“

Das Restgeld, das neben den Kosten für Aktionen, Essen, Trinken, Personal und vor allem auch für Dolmetscher dafür dann noch übrig bleibe, fließe aber doch noch in den Wiederaufbau. Für viele hier Anwesende ist dieser Nachmittag mehr als nur ein Kindertrödel mit Wohltätigkeitsauktion. Es ist ein großes Wiedersehen. Ackermann fast zusammen: „Man merkt, die Leute sind froh darüber,dass es wieder weiter geht und mit ihnen das gesamte Team vom Naturgut genauso. “ Unter den Hammer kommen Gutscheine für Restaurants, Hotels, Museen und Kultur.Einer der Höhepunkte der Versteigerung ist im Vorfeld noch als Glücksautomat im Einsatz: Ein gespendeter,hölzerner Kaugummiautomat, der ganz ohne Münzeinwurf funktioniert. Wer drandreht,wirdmiteinerwieder auffüllbaren Kapsel mit Pistazien, Nüssen und anderen kleinen Leckereien belohnt. Auch Bürgermeister Bernhard Marewski schlüpft hier in die Rolle des Auktionators.

Die neunjährige Julia und ihr siebenjähriger Bruder Moritz ergattern am Glücksrad ein Armbändchen und ein Knetradiergummi. Obendrauf gibt es Samen für Kletterpflanzen, die

53 Meter lang waren die Verkaufstische beim Kindertrödel im Naturgut insgesamt.

Hauswändebegrünensollenund von„Leverkusen blüht auf“kostenlos verteilt werden.

Die Kinder sind stolz Greta und Ida sind mit einem Bauchladen unterwegs und verteilenvomNaturgutselbstgebackene Kekse gegen eine kleine Geldgabe. „Deine Spende für eine Ferienwoche mit ukraini-

schen Kindern“,steht auf den Tütchen geschrieben. Die beidenelfjährigenFreundinnenaus Leverkusen waren bis vor zwei Jahren regelmäßig auf dem Naturgut –mit der Schule und privat:„Hierhabenwirgelernt,was man tun kann, um weniger Strom zu verbrauchen, wie man Bienen schützen kann und wie manverhindernkann,dassPlas-

tik in die Umwelt kommt.“Beide sind stolz, mit ihrem kleinen Laden die Ukraine unterstützen zu können, sie hoffen im Sommer gemeinsam mit den ukrainischen Kindern an Aktionen teilzunehmen. Das Hotel Wißkirchen hat dem Naturgut hierfür schon eine Planwagenfahrt durch das Bergische Land zugesichert.

An 53 Metern Kindertrödeltischen von 20 Trödlern können sich Second-Hand-Fans auf die Suche nach genau dem Kinderspielzeug oder dem -kleidungsstückmachen,dasssieschonimmer gesucht haben. „Bei manchen Sachen denkt man, die will keiner mehr haben, und die gehen dann als erstes weg“,stellt Marilena Brucato überrascht fest, „Geschmäcker sind verschieden.“

Sie habe sich heute Freunden angeschlossen, die regelmäßig auf dem Naturgut trödeln, und sei beeindruckt: „Es sieht zwar nichtsoaus,alswennunserHaufen kleiner werden würde, aber es läuft überraschend gut.“Hier seien die Leute noch bereit, faire

Neuankömmlingen die Stadt näherbringen

Ellen LorentzzeigtUkrainerinnen und Ukrainern Nützlichesund Schönes

VON TIMON BROMBACH

Bei ihren Kolonietouren schaffen es Ellen Lorentz und Ihre Kolleginnen und Kollegen vom Verein der Gastführerinnen und Gästeführer Leverkusen und Bergisches Land auch an die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte zu erinnern und diese eindrucksvoll nachzuerzählen. Mit seinem Wissen unterstützt der Verein nun ukrainische Geflüchtete in Leverkusen.

„Wir fühlten ratlos“

„Wie bestimmt Viele fühlten auch wir Gastführer uns erst mal ratlos“,denkt Lorentz ein paar Wochen zurück, „was soll man nur tun, um von hier den Menschen in der Ukraine zu helfen?“

So begann sie zunächst privat mitdenEinnahmenihrerTouren Spendenaufrufen zu folgen. Andere taten es ihr gleich, bis dies

zu einer Grundsatzentscheidung des Vereins wurde. „Dann hatten wir eine Idee, wie wir mit den Kompetenzen die wir haben noch weiterhelfen können –wir haben uns an den Ausländerbei-

rat gewendet“,soLorentz. Sie hätten sich einiges ausgedacht, um Ukrainerinnen und Ukrainer hier willkommen zu heißen und ihnen das tatsächliche Ankommenzuerleichtern.Dafürbieten

sie ihnen das an, was sie am besten können: Führungen.

„Aber natürlich keine geschichtlichen Kolonietouren, sondern andere pragmatische Führungen“,berichtet sie von den Plänen.„Dabei geht es dann von den wichtigen Ämtern, vielleicht vorbei an der KleiderkammerundzuanderenHilfeanlaufstellen. Natürlich wollen wir auch schöne Ecken, Fahrradund Spazierwege und Spielplätze zeigen.“

Gemeinsam mit den MuseumspädagogendesSchloss Morsbroichs arbeiteten sie auch an speziellen Kinderführungen. Das Team wachse auch immer weiter,sodass die Touren inzwischen auch auf Englisch oder Spanisch möglich sind, sagt sie:

„Allein dieses Jahr haben wir schon über 100 Gäste durch Leverkusen geführt, die eine andere Sprache sprechen.“

Preise zu zahlen. Sie plane jetzt schon beim anstehenden Sommerfestwiedermitzutrödeln,in der Hoffnung dann auch schon wieder die gefütterte Winterkleidung besser verkauft zu bekommen.

Erst mal wieder klein anfangen Das Naturgut selbst hat auch einen Stand, dessen Einnahmen im Gegensatz zu denen der privaten Verkäuferinnen und VerkäuferebenfallsindenSpendentopf gehen. Hier werden unter anderem aus dem gefluteten Bistro gerettete Weine noch veräußert.

„Das war jetzt erst mal wieder ein Experiment“,sagt Ackermann, „aber ein erfolgreiches.“ Ohne Bistro und den Parkplatz–hier stehen jetzt Sanitärcontainer–müssemanerstmalwieder klein anfangen und sich an das Mögliche rantasten, daher sei das Ganze auch erst mal nur als Bollerwagentrödel angekündigt worden. Die gesammelten Erfahrungen fließen nun direkt in diePlanungdesbevorstehenden Sommerfestes ein.

Ehrenamtler für leitende Aufgaben gesucht

Die Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe des Paritätischen in NRW suchen Engagierte, die ehrenamtlich Gesprächskreise und Selbsthilfegruppen leiten möchten.DortkommenMenschenzusammen, die nahe Angehörige betreuen und pflegen, um sich mit anderen Betroffenen über Alltagsfragen, Belastungen und möglicheHilfestellungenauszutauschen.DieTreffenfindeneinmal monatlich entweder digital oder in Präsenz statt. Wersich gernesozialengagiert,Verständnis für die Sorgen anderer hat und monatlich zwei bis drei Stunden erübrigen kann, um die Treffenvorzubereiten,zubegleiten und als Ansprechpartner für neue Teilnehmende zu fungieren, meldet sich im Kontaktbüro Pflegeselbsthilfeunter ☎ 02171/ 79 98 316 oder per E-Mail. (dre) pflegeselbsthilfe-lev@ paritaet-nrw.org

22 LEVERKUSEN Dienstag,22. März 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
IN
KÜRZE
Die Einnahmen der Auktion am Naturgut fließen diesmal nur zu einem Teil in den Wiederaufbau der Anlage. Fotos: Ralf Krieger Gastführerin Ellen Lorentz führt bald Ukrainerinnen und Ukrainer durch Leverkusen. Foto: Ralf Krieger

Corona-Inzidenz geht im Kreis langsam zurück

Rhein-Berg. Um 4,9 Zähler gesunken ist die Sieben-Tages-Inzidenz der neu aufgetretenen

Corona-Infektionen im Rheinisch-Bergischen Kreis am Samstag,umweitere74,8Zähler am Sonntag. 1627 Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen meldete das Robert-Koch-Institut am Sonntag. Damit liegt die GL-Region immer noch über dem Landesschnitt von 1415. Im Oberbergischen Kreis liegt die Inzidenz zum Vergleich bei 1489, in Köln bei 1472, in Leverkusen bei 1834.

Insgesamt gab es bisher seit Ausbruch der Pandemie im Kreisgebiet 56 846 bestätigte Corona-Fälle –4283 in Burscheid und 5685 in Leichlingen. Zudem 230 Todesfälle im ZusammenhangmitCorona-Infektionen–vierinBurscheidund37 in Leichlingen. Die Hotline des Gesundheitsamtes ist Montag bis Freitag von 8bis 16 und Samstag von 10 bis 14 Uhr unter ☎ 02202 /131415 erreichbar.(red)

Betrunken der Polizei aufgefallen

Recycling wirdzum Kunstrasenkraftsport

Verschenkaktion nachdem Flutschaden in der Balker Auewurde mit regem Interessebelohnt

VON TIMON BROMBACH

Leichlingen. Gerade mal zwei Monate wurde auf dem 270 000 Euro teuren neuen Spezial Kunstrasen des SC Leichlingen in der Balker Aue trainiert –nur ein einziges Spiel hat darauf jemals stattgefunden. Dabei war die Freude bei der Einweihung des Platzes Ende April 2021 riesig, als die Sanierung der SchädendesextremenSommers2020 abgeschlossen war.Als Bürgermeister Frank Steffes damals über den fertigen Platz von einem „Wunder“ sprach, hat wohl niemand damit gerechnet, dass er so schnell wieder der Extreme der Natur ausgesetzt werden würde. Das Hochwasser unterspülte die Schichten des neuen Rasensirreparabel.Trotzdemist der Zustand nach Angaben der Stadtverwaltung nahezu neuwertig und für private Zwecke außerhalbgeschlossenerRäume gut nutzbar

Mehr als genug Material

Also machte die Stadt Leichlingen zusammen mit dem Verein das beste aus der Situation: Bei einer großen Verschenkaktion konnten sich Leichlinger Bürgerinnen und Bürger nach einer Voranmeldung am Samstag so vieloriginalenProfi-Kunstrasen für das eigene Zuhause abholen, wie sie wollten. „Es ist schließlich mehr als genug davon da“, begrüßtederzweiteVorsitzende des SCL, Toni Knoll, die ersten Abholer.DasGanzeseifürihneine Win-Win-Situation: „Auf der Baustelle werden Transportund Recycling-Kosten gespart undnebenbeiprofitierensowohl der Verein als die Bürger von der Handhabe.

Die maschinell abgefrästen Bahnen des Sport-Teppich wurden von der Kork-Sand-Füllung befreit und auf 1,80 Meter breite Bahnen aufgerollt. Ein Quadratmeter Kunststoff-Teppich wiegt

nunmehr etwa drei bis fünf Kilogramm, es wurden insgesamt alsoumdie35TonnenBodenbelag bewegt,wobeidieSportlerinnen und Sportler des SCL halfen.

Knoll schildert, dass diese im Moment wieder ausgelagert in Witzhelden und Langenfeld trainieren müssen: „Leider brechen auch schon die Mitgliederzahlen ein.“Schließlich zieht sich die Situation ziemlich hin und die Fahrerei laugt aus.

Viele Sportler waren an diesem Samstag trotzdem ehrenamtlich dabei, um zu helfen. Sie schnitten die Bahnen auf die ge-

wünschten Länge und verluden sie in die Autos und Anhänger, die nach und nach auf den Platz fuhren durften. Wersich Kunstrasen mitnahm, wurde um eine Spendegebeten,dabeigabesein Sparschwein für den Verein selbst und wie selbstverständlich daneben eins für die Ukraine. Beide wurden von den zahlreichen Abholern gut gefüttert. „Im Baumarkt wird man für Kunstrasen ja Unsummen los“, stellte Phillip Pilgram fest, „und besseren Kunstrasen bekommt man nirgendwo.“Erfinde es super,dass es seitens der Stadt so

eine bemerkenswert unkompliziert nachhaltige Lösung gebe.

Hausbesitzer,Gartenfreunde, LandwirteundHeimwerkerkönnen noch gut gebrauchen, was füranderewieeingroßerHaufen teurer Plastikmüll aussieht. Ob für Terrasse, Gartenhütte, Stall, Balkon oder Keller ist dabei ganz egal. Dunja und Anatol Schulz machen im ihrem Garten gerne gemeinsam Sport –insbesondereBadmintonhatesihnenangetan. „Aber leider wird unsere schöneWieseinderMittevoneinem 20 Meter Betonweg geteilt, da springt man dann ständig drauf“, erklärte Dunja Schulz. Lösung für den Garten Deshalb seien sie dankbar,mit einer langen Bahn Kunstrasen nun die perfekte Lösung gefunden zu haben. „Super geile Aktion“,fand Anatol Schulz, „auch die ganze Man- und WomanPower von den Helfern die hier drinnen streckt.“Die beiden telefonierten direkt noch Freunde und Bekannte ab, ob nicht noch jemand etwas Kunstrasen gebrauchenkönne.„Istjanochviel da“,stelltensiefest–derHaufen schien nicht kleiner zu werden, obwohl kontinuierlich Abholer vorfuhren.

„WiegerufenkamdieAktion“, freute sich Katrin Karstedt. Un-

ter ihrer Hollywood-Schaukel faule die Wiese. Insbesondere lobe sie die tolle Organisation: „Die Abwicklung per Mail lief von der Interessensbekundung, über die Bekanntgabe vom ZeitfensterfürdieAbholungbiszum Erhalt der Anfahrtsbeschreibung fabelhaft.“

Paula und Emil waren bei der Abholung von gleich drei ZehnMeter-Bahnen ganz aufgeregt, denn ihr Vater Marius Koch hat damitGroßesfürsievor Erbaut uns damit hinten im Garten einen Spielplatz. Da kommen Trampolin und Pool drauf“, grinsten die Beiden schon bei dem Gedanken an das Resultat.

„Unterm Trampolin bekommt manimmerkahleFleckenimRasen und man muss es beim Mähen dann hin und her schieben“, erklärte Koch beim Beladen seines Anhängers, „Ist ja auch fast ein bisschen Heimatgeschichte, was wir hier mitnehmen dürfen.“

Obwohl die Leichlinger an diesem Samstag viele Bahnen abgeholt haben, ist noch reichlich Kunstrasen übrig geblieben –esgeht eben um ein ganzes Fußballfeld. Diese Reste werden nun recycelt. Ein neuer Kunstrasenplatz soll hier nach aktueller Planung im Laufe des Juni einsatzbereit sein.

Leichlingen/Burscheid. In deutlichen Schlangenlinien fuhr am frühen Sonntagmorgen ein Leichlinger mit seinem Fahrrad auf dem Radweg der Straße Unterberg und fiel so einer entgegenkommendenStreifenwagenbesatzung auf. Ein freiwilliger Atemalkoholtest bei dem 16Jährigen ergab den sportlichen Wert von mehr als 1,8 Promille. Dies zog zwangsläufig eine Blutprobenentnahmenachsich.Den Jugendlichen erwartet nun eine Anzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr Etwas glimpflicher kam ein 26-jährigerLeverkusenerdavon, der mit seinem Auto auf der Burscheider Straße in Leichlingen kontrolliert wurde. Er pustete „nur“ 0,6 Promille und lag somit noch im Bereich einer Ordnungswidrigkeit. Eine Anzeige wurde gefertigt, seinen FührerscheindurftederjungeMannzunächst behalten, über das Fahrverbot entscheidet die Bußgeldstelle.

Ein 23-jähriger Autofahrer ausKöln,derimBurscheiderLuisental am Samstagabend in eine Polizeikontrollekam,schafftees bei der Atemkontrolle auf eine Alkoholwert von 1,1 Promille. Ihm wurde die Weiterfahrt untersagt. Er muss nun um seinen Führerschein bangen. (ger)

Einbruchsversuch in Imbiss

Leichlingen. Unbekannte Täter haben am späten Freitagabend versucht, sich Zutritt zu einem Imbiss in der Brückenstraße zu verschaffen. Ein aufmerksamer Anwohner hatte einen lauten Knall gehört und zwei Personen auf dem Flachdach des Imbisses entdeckt. Die beiden Personen sprangen von dem Dach hinunter und flüchteten zu Fuß. Der Anwohner verständigte sofort diePolizei.EineFahndunginder Umgebung hatte jedoch keinen Erfolg. Bei der Kontrolle des Gebäudes entdeckten die Polizisten ein beschädigtes Fenster.Ob die potenziellen Diebe Beute machen konnten, war zunächst noch nicht bekannt. (ger)

Kölner Stadt-Anzeiger Montag,21. März 2022 RHEIN-WUPPER 25
Manchmal
eine
Kraftakt: Hand anlegen für die Vereinskasse, hieß es für die Aktiven beim SC-Leichlingen. Viele Quadratmeter Kunstrasen mussten mühsam bewegt werden. Fotos: Ralf Krieger
war
Extraportion Muskelschmalz nötig: Die Fußballer verluden am Samstag Matten in Transporter, Anhänger
und Pkw Selbst in einem Mini wurde der Leichlinger Kunstrasen zu einer neuen Verwendung abtransportiert. Zwar ging der Kunstrasen wie geschnittenes Brot weg, doch sind noch sehr viele Bahnen übrig geblieben.

Vollgepackter Busins Kriegsgebiet

Menschen sollen mit Fahrzeugvon Hüttebräuckeraus der Ukraine gerettet werden

VON RALF KRIEGER

UND FRANK WEIFFEN

Leichlingen. „Wir sind überrannt worden“,sagtRainerHüttebräucker am Sonntag, „mit diesen Mengen an Hilfsgütern haben wir nicht gerechnet, höchstens mit der Hälfte“. Den ganzen Samstag und Sonntag über kommen Leute mit Spenden zum BetriebshofdesLeichlingerBusunternehmens.DieKleidung,Nahrungsmittel, Hygiene- und andere Hilfsgüter müssen sortiert undinFahrzeugenverstautwerden. Am Samstag sind 35 Helfer imEinsatz,amSonntagnochmal

25.

Montagfrüh geht es los: Dann wird ein Konvoi aus einem großen Omnibus und mehreren Sprintern mit Anhängern aus Leichlingen gen Ukraine fahren und den nächsten Abschnitt der Hilfsaktionen für die im Krieg gebeutelten Menschen einläuten. Die Besonderheit: Auf dem Hinweg wird das Fahrzeug aus der Flotte der Firma Okuna, die man eher mit dem alten Namen Hüttebräucker verbindet, bis unters Dach mit Sachspenden beladen sein. Wenn es zurückkommt, werden Flüchtende an Bord sein, die eine Unterkunft für die Zeit des Krieges suchen.

Organisiert haben diese Aktion die Brüder Rainer und Udo Hüttenbräucker gemeinsam mit der Stiftung „Humanity Care“, der Stadt und den beiden Geschäften „Rewe“und „Trinkgut“ in Leichlingen.

Ziel ist noch unklar „Wohinesdabeigenaugeht,wissenwirnochgarnicht“,sagtRainer Hüttebräucker Wir bekommenerstkurzvorStartoderwährend der Fahrt mitgeteilt, an welchem Grenzübergang zwi-

schen Polen und der Ukraine wir die Güter abladen können.“Fahrer des Busses werden Udo Hüttebräucker und ein Mitarbeiter derFirmasein.DieSprintersteuern andere Freiwillige.

Mit an Bord ist eine Mitarbeiterin, die polnisch spricht. Sie soll auf der Rückfahrt dolmetschen und sich der Flüchtenden im Bus annehmen. „Das werden wohl vor allem Frauen und Kinder sein, da die Männer meist in derUkrainebleiben,umdemMilitär zu helfen“,sagt Rainer Hüttebräucker.Insgesamt sei „vieles unvorhersehbar“ bei derlei Hilfsaktionen.

„EsistebenKrieginderUkraine. Da kann man nichts voraussagen.“Sicher seien hingegen zwei Dinge: „Wir werden nochmal fahren, wenn Hilfe benötigt wird –und ich gehe davon aus, dass das der Fall sein wird.“Und: Es würden jetzt keine Kleidungsspenden mehr benötigt, aber Unterkünfte in Leichlingen und Umgebung für die Ukrainer, dievoraussichtlichamMittwoch zusammen mit den Fahrzeugen ankommen. Ansprechpartner dafür sind bei der Stadtverwaltung Leichlingen Romana Arendes (02175/992-232) und Sascha Göbeler (02175/992-150).

Den letzten Flutmüll aufgesammelt

In Leichlingenund Witzhelden haben fleißige Helfer und Helferinnen mit angepackt

VON TIMON BROMBACH

LEICHLINGEN/WITZHELDEN.

BeieinemFrühlingsspaziergang durch den Eicherhofpark, über den Obstweg oder in den Wald wird der Blick leider nicht nur von den bunten Frühblühern nach unten gelenkt –auch von wildem Müll. Verpackung, Flaschen, Taschentücher oder Schrott säumen die Grünstreifen, Gebüsche und Wege der Stadt. Am Wochenende hat die Stadt daher mit der traditionellen Aktion „Leichlingen putzt sich heraus“ zum gemeinsamen Frühjahrsputz aufgerufen. Auch der Verkehrs- und Verschönerungsverein Witzhelden hatte unter dem Motto „Unser Dorf soll sauber bleiben“ zum 35. Mal eine Putzaktion in Witzhelden organisiert.

InLeichlingenhattensich750 freiwillige Helferinnen und Helfer angemeldet, um die 30 seien noch spontan am Samstagmorgen zur Materialausgabe vor das Rathaus gekommen, berichtet Stadtsprecherin Aletta Wieczorek.NachdemdieAktionimletzten Jahr pandemiebedingt ausfallen musste, bangte die Stadtverwaltung zunächst um die Teilnehmerzahl. Doch schnell sei klar gewesen, dass Leichlingen zusammenhalte, wenn es um das Schwingen der Müllzangen geht, ist Wieczorek dankbar

Einbrecher schlagen in Leichlingen zu

Leichlingen. Die Polizei in Leichlingen meldet am Sonntag mehrere Einbrüche. Einmal Im Erlengrund: Zwischen Samstag, 26. Februar und Samstag, 5. März, nutzten bislang unbekannte Täter die Abwesenheit der Bewohner eines Einfamilienhauses aus und hebelten ein Küchenfenster auf. Sie entwendeten laut Polizeiangaben unter anderem Schmuck und konnten unerkannt entkommen. Zu zwei weiteren Einbrüchen kam es zwischen Donnerstag, 3. März, und Samstag, 5. März, in der ImmigratherStraßeinLeichlingen. HierwarfendieTäteranzweibenachbarten Einfamilienhäusern jeweilsmiteinemSteineinFenster beziehungsweise eine Terrassentür ein und durchsuchten dieHäusernachWertgegenständen.ZumöglicherTatbeutehabe bislang noch nichts gesagt werdenkönnen,schreibtdiePolizei. Hinweise nimmt die Polizei Rhein-Berg in allen Fällen unter der Telefonnummer 02202/2050 entgegen. (aga)

und zufrieden mit dem großen Zuspruch, den die Aktion fand.

Kinder machen mit „Neben den vielen Helferinnen undHelfern,diesichsoihreKinder geschnappt haben, um das gute Wetter zu nutzen, hatten Kindergärten, offene Ganztage undSchulendieMöglichkeit,ihren eigenen Putztag in der vorhergehenden Woche selbst zu wählen“,erklärt sie. So waren zuvor unteranderem die Kinder der Grundschulen Uferstraße, Witzhelden und Bennert, sowie

die Kitas Flohkiste, Blütenzwerge,Quelle,Regenbogenlandund die evangelische Kita Brückenstraße im gesamten Stadtgebiet unterwegs.

„Hierbei ist es natürlich schön, dass das Ganze noch eine erzieherische Maßnahme im besten Sinne ist“,soWieczorek, „dennambestenistderMüll,der garnichterstentsteht.Solernen die Kleinsten schon, dass alles waswahllosirgendwohingeworfen wird, von jemand anderem auch wieder aufgesammelt werden muss“.Auch Vereine und

ParteienwarenbeiderMüllsammel-Mission dabei.

Nicht nur Umweltsünder,die daneben werfen, seien Thema gewesen, auch Spuren der Flut seien immer noch zu finden. So kam es auch zu einigen kuriosen Funden, berichtet Wieczorek:

„Neben Schranktüren, einem Wasserkocher und einem stark verbeulten und verdreckten Autokennzeichen kam als größter Fund –ein ganzes Bügelbrett.“ Das DLRG-Team war wie immeramWupperuferunterwegs–nur dieses Jahr aufgrund des

niedrigen Wasserstandes nicht im Boot, sondern in NeoprenanzügenbiszudenKnienimkalten Wupperwasser.DieEinsätzewaren vom Büro Bürgermeister koordiniert worden, trotzdem konnte sich im Grunde jede und jeder die Fläche selbst aussuchen, die er reinigen wollte:

„Angefangen bei Parkanlagen undGrünstreifenüberSpielplätze bis hin zu Schulhöfen und ganzen Straßenzügen war alles dabei“,zählt Wieczorek auf.

Spazieren mit Müllsammeln

„Die meisten hatten direkt eine Idee,wosiesammelnwollenund gehen dafür zum Beispiel ihre liebsten Spazierrunden ab.“

Ausrüstungsgegenstände wie Handschuhe, Müllsäcke und Greifzangen wurden für diese Aktion vom Bergischen Abfallwirtschaftsverband zur Verfügung gestellt.

Aktuell, wo die Sträucher und Bodendecker sprießen und das Laub vom letzten Herbst verrottet, ist der Abfall am leichtesten aufzusammeln. Auch Sportlerinnen und Sportler können bei ihrem Training an der frischen Luft mit anpacken. „Plogging“ als eine Weiterentwicklung des Joggens ist in den letzten Jahren aufgekommen: Hier joggt man und bückt sich immer mal wieder,umdie Abfälle aufzusammeln.

Burscheid-Hilgen. 1,8 Promille Alkohol im Blut hatte ein Autofahrer aus Leverkusen, als er am Freitagnachmittag einen Auffahrunfall auf der Witzheldener Straße verursachte. Wie die Polizei am Wochenende mitteilte, wurde der Alkoholtest bei dem 60-Jährigen auf der Burscheider Wache durch eine Blutprobe bestätigt. Bei dem Unfall sei ein Sachschaden von rund 2200 Euro entstanden. Der Verursacher musste seinen Führerschein abgeben. Zudem wurde er wegen Gefährdung des Straßenverkehrs unter Alkoholeinfluss angezeigt. Am Sonntagmorgen ein ähnliches Bild, wenn auch nicht so drastisch: Mit aufheulendem MotorfuhreinNissananPolizisten auf der Hilgener Straße vorbei. Bei der Kontrolle und dem anschließenden Atemalkoholtest stellte sich heraus, dass die 22-jährige Leverkusenerin am Steuer einen Wert von 0,6 Promille hatte. (tk/aga) Burscheid. Der Krimi-Autor HorstEckerteröffnetamFreitag, 11. März, um 19.30 Uhr mit einer Lesung seines neuen Wirtschafts-Thrillers „Das Jahr der Gier“ das neue Veranstaltungsprogramm in der Buchhandlung Ute Hentschel an der Hauptstraße26.FürdieEckert-Lesunglassen sich Tickets unter ☎ 02174 /8242oder online ordern. Des Weiteren darf sich das Publikum auf einen Besuch von AutorLinusGeschke,eineliterarische Lesung mit Annika Büsing, einen Kinderbuch-Abend fürEltern,eineBuch-VerschenkAktion zum Welttag des Buches, einen Comic-Abend und den Gratis-Comic-Tag, einen InfoAbend zum Thema Demenz, einen Vortrag zum jüdischen Leben in Deutschland und den Klassiker vor den Sommerferien –„An den Strand? –Nur mit Buch“ mit den besten Empfehlungen des Teams–freuen. (dre) https://hentschel.buchhandlung.de/shop

Kölner Stadt-Anzeiger Montag,7.März 2022 LEVERKUSEN 25
In Leichlingen und Witzhelden waren viele Helferinnen und Helfer am Werk. Rainer Hüttebräucker und sein Team beladen Busse, die an die Ukraine-Grenze fahren. Foto: Ralf Krieger Alles muss erst einmal sortiert und gesichtet werden.
Steuer gesetzt
Betrunken hinters
Krimi-Autor eröffnet Lesereihe in Burscheid

Gutes tun an einem schönen Abend

Ganznebenbei kommt beim Konzert im Kreuzbroicher BrauhausGeld für die Ukraine zusammen

VON TIMON BROMBACH

Das Kreuzbroicher Brauhaus in Schlebusch ist eine Oase der Normalität, in der Krieg, Corona und Co. keinen Platz haben und finden.EinOrtfüreineAuszeit–einen„Timeout“–von der aktuellen Nachrichtenlage. Dass der Auftritt der Band „Time Out“ hier am Samstagabend ein Solidaritätskonzert ist, dessen Einnahmen für die „ZDF Nothilfe Ukraine“gespendet werden, ist überhaupt kein Thema und kommt bei den zahlreichen GästennichtzurSprache.Nichtsaußer der kleinen Spenden-Box lässtdaraufschließen.TomZimmer,Klaus Tomescheit, Werner Beier,Reinhard Jung und Boris NiediecksindMusiker,diedurch ihre 30-jährige Vorgeschichte undvieleGigsinundumKölnbekannt sind und sich für das Projekt„Time Out“ ihre persönliche Auszeit nehmen.

Mit Robbie Williams’ „Let me entertain you“ geht es auch direkt richtig zur Sache. „Es ist klar,dass die Menschen im Moment Ablenkung brauchen“,erklärt Sänger Boris Niedieck. Und es scheint befreiend für viele zu sein, dass es auf der Bühne mit keinem Wort um die immer gleichen schweren Themen dieser Tage geht, sondern einfach mal ausgelassen über den Geschmack von Schnitzeln in Leverkusen geplaudert wird. Man müsse nicht Trübsal blasen, um sich solidarisch zu zeigen. Still im Hintergrund kommen später 200 Euro für die Ukraine zusammen–dasseidieHauptsache und vielleicht gerade wegen dieser Handhabe so, sagt die Band. Für Niedieck und seine

Viel Bühnenerfahrung haben die Musiker von „Timeout“. Das ermöglichte einen entspannten Abend.

Kollegen ist das Engagement selbstverständlich, daher haben sie auch einen Teil ihrer Gage mitgespendet: „Das ist das, was wir im Moment so leisten können. Also warum nicht, wenn man die Möglichkeit zu sowas hat.“Auch wenn sie sich erst selbst unsicher waren, ob das Konzert überhaupt stattfinden kann.„Dasisteineganzneutrale Veranstaltung, unabhängig von all den politischen Dingen –für uns ist das eine rein humanitäre Geschichte“, betont Niedieck. Hinter all dem steckt Heino Mueller mit seinem „Pub-Music Management“.Der Kneipenmusik-Freund hat eine Mission: „Ich will unsere Kneipenkultur wieder mit Livemusik beleben.“

Wieman Bienen eine schöne Heimat gibt

Im Naturgut Ophoven wurden neueNisthilfen entwickelt

VON SABINE KUZA

Bald herrscht auf dem Naturgut Ophoven reger Flugbetrieb.

Steigen die Temperaturen über zehn Grad, schlüpfen in Kürze die ersten gehörnten Mauerbienen. Doch auch Privatpersonen können zum Schutz der Bestäuber beitragen. „Wer seinen Garten oder Balkon fit machen will fürWildbienenundCo.,dersolltejetztbeginnen,Nisthilfenaufzustellen und Blühwiesen zu säen“,rätBiologeMatthiasRawohl vom Naturgut.

WerWildbienen in seinen

Garten locken möchte, muss jedoch einiges beachten: Nisthilfen sollten nach Süden ausgerichtet werden, viel Sonne abbekommen und regengeschützt sein. Hängt man den Nistkasten in der Nähe von hohen Bäumen oder eines Waldes auf, sollte manunbedingtaneinenSpechtschutzinFormeinesGittersdenken. Sonst würden die Vögel die nistenden Bienen aus den Röhren wieder raus picken.

FürNahrungsolltenBlühwiesen sorgen, die am besten Mitte April angelegt werden. SandbödenoderErdegemischtmitSand seien eine besonders gute

Grundlage: „Das Saatgut soll nicht eingehackt, sondern auf der Erde verstreut und lediglich

angedrückt werden.“Die Böden müssenfeuchtgehaltenwerden, bis die Samen keimen. Unter günstigen Bedingungen keimen die meisten Samen, nachdem es warm wird, binnen zwei bis vier Wochen. Blumen wie Lein, Kamille, Klatschmohn und Kornblume blühen etwa acht bis zwölf Wochen nach der Aussaat. Im Rahmen der seit zwei Jahren laufenden städtischen Kampagne „Leverkusen blüht auf!“ entwickelte das Naturgut neue Insektenhilfen. Der Grund: Die handelsüblichen Nistkästen hätten oft ihre Tücken, mahnt Rawohl. Bienen könnten ihre Flügel verletzen, wenn sich in den Niströhren Splitter befinden. Auch Samenmischungen fürBlumensollenoftnurwenige heimische Kräuter beinhalten, ist seine Kritik.

Nicht billig, aber haltbar Mit den neu entwickelten Nisthilfen schaffe das Naturgut eine Alternative: Sie hielten besonders lang. Die Kästen aus Eschenholz lassen sich an Bäume, Zäune und Mauern anbringen. Sie kosten 70 Euro, für den SpechtschutzkommenfünfEuro dazu.DieRückwandistabnehmbar,sodass sich die Nisthilfen auch nach etwa acht bis zehn Jahren reinigen ließen. Rawohl

Er habe erkannt, dass die Gründe, aus denen es für Musiker zunehmend uninteressant werde in Kneipen zu spielen, oft finanzieller Natur sind. Viele spielten zuletzt oft ohne Gage, bekämen für ihren Aufwand mit Proben, An- und Abreise, Auf-und Abbau und Soundcheck vielleicht ein Bier,Verpflegung und bestenfalls eine Geldsammlung im Hut.

Auch die Wirte könnten die Bands nicht mehr zusätzlich bezahlen, sagt Mueller: „Rauchergesetz, Bierpreise, Public Viewing und Mindestlohn machen ihnen das Leben schwer.“ Doch er hat eine klare Idee, wie dieses Problemzulösenist:ErüberzeugeMusikermiteinemFestbetrag

von 200 Euro pro Band. Zusätzlich gibt es nach dem Motto „Spielt die Band gut, belohnt sie das Publikum“ immer noch eine Hutsammlung. Die 200 Euro bekäme er,obwohl der Eintritt grundsätzlich frei ist, durch „Pubmusic-Sponsoren“ zusammen. „Wer die Band mit einem Beitrag ab 20 Euro unterstützt, bekommt für den Veranstaltungsabend einen PubmusicSponsor-Pin und wird vor dem Gig persönlich mit Namen genannt“,soMueller Für Sänger Boris Niedieck geht das Konzept auf: „Wir spielen von ganz kleinen bis zu großen Gigs, aber in Kneipen herrschtimmereineganzbesondere Atmosphäre.“

ULTRAS SAMMELN

Die Ultras Leverkusen sammeln in den nächsten zwei Wochen Sachspenden für die Ukraine.Vom7.biszum9.März und 14. bis 16. März jeweils von 16 bis 20 Uhr werden die Gegenstände in der Lichstraße 64 angenommen. In zwei Wochen soll der Transport an die polnisch-ukrainische Grenze fahren. Lebensmittel, Hygieneartikel, Medikamente werden gesucht, keine Kleiderspenden, betonen die Ultras auf Facebook. Kontakt per EMail. (aga) ukrainehilfe@ultras-leverkusen.de

betont: „Wenn die Niströhren geschlossen sind, sind sie von Bienen belegt und müssen und sollten nicht gereinigt werden. Besonders beliebt seien die drei bis sieben Millimeter breiten Röhren im Gegensatz zu Größeren, sagt Rawohl schmunzelnd.

Auch Samenmischungen hat das Naturgut zusammengestellt, die Licht-und Bodenverhältnisse hier berücksichtigen. Samen für fünf Quadratmeter Fläche kosten 3,45 Euro.

„Vielewissennicht,dassetwa 70 Prozent der Wildbienen im Boden nisten. Auch wenn viele gerne alle Flächen im Garten begrünen wollen, ist es wichtig ei-

nige Zonen vegetationsfrei zu halten“,sagt Rawohl. Besonders geeignet seien Böden aus einem Sand-Lehm-Gemisch, damit die kleinen Insekten Gänge im Boden bauen können. Da die Artenvielfalt bei Bienenbesondersstarkzurückgeht, sei es wichtig zu ihrem Schutz beizutragen.Naturgut-Sprecherin Britta Demmer erklärt, dass neben Blumen etwa zwei Drittel der Nutzpflanzen, zu denen auch Obstbäume und verschiedene Gemüsesorten zählen, von Bienen bestäubt werden. Solange man die Bienen auch nicht stört, muss man sich vor einem Stich nicht fürchten, sagt sie.

Wernichtwartenmag,Bienenin seinemeigenenGartenoderBalkon willkommen zu heißen, kann die schlüpfenden Insekten hautnah in den kommenden Tagen und Wochen auf dem Naturgut beobachten. Einige Mauerbienenschwirrenbereitsherum.

Eine Wohltätigkeitsauktion mit Trödelmarkt hat das Naturgut auf Sonntag, 20. März, terminiert. Dann sindauchdieNisthilfenimAngebot. Werfrüher Nistkästen und Samenmischungenhabenwill,kannsiebestellen und in der Talstraße abholen. Die Samen können für zwei Euro Porto auch versandt werden. shop@naturgut-ophoven.de

Die Inzidenz steigt in LeverkusenübersWochenendeauf1405. Damit steigt auch hier in der Stadt der Wert nach den Karnevalstagen an, jedoch nicht so massiv wie in der Nachbarstadt Köln: Hier wird am Sonntag eine Inzidenz von mehr als 2000 angegeben. Das ist ein neuer Höchststand.

In der Zwischenzeit hat die Stadt Leverkusen die Maskenpflicht in den Fußgängerzonen komplett aufgehoben. (aga)

Corona-Barometer Leverkusen

In Klammern: Vortag

Neuinfektionen Trend

(Fälle gesamt: 32 030 +324 (+447)

7-Tage-Inzidenz

1405 (1314)

Verstorbene im Zusammenhang mit Corona

Fälle gesamt: 152

Quelle:RKI/StadtLeverkusen,Stand:06.03.22 +0 (+0)

Inzidenz in Leverkusen steigt nach Karnevalan Kandidaten reden über Frauenpolitik

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Frauen gestalten ihre Stadt“ laden das katholische Bildungsforum, der deutsche Frauenring und das Frauenbüro der Stadt am Dienstag, 8. März, um 19.30 Uhr zur moderierten Diskussion „Frauenpolitik –alles nur Gedöns?“ in den Kunstverein auf Schloss Morsbroich an der Gustav-Heinemann-Straße 80 ein.

Es diskutieren unter anderem dieLandtagskandidatenEvaAriane Köpke (SPD), Rupy David, (Grüne), Rüdiger Scholz (CDU) und Petra Franke, FDP.Der Eintritt ist frei. (dre)

HIER BLITZT ES

In Leverkusen kontrolliert die Straßenverkehrsbehörde heute auf der Bergischen Landstraße, der Bonner Straße, am Dhünnberg, der Hamberger Straße, dem Karl-Carstens-Ring, der Lehner Mühle, der Lützenkirchener, Menchendahler, Ophovener, Reuschenberger, der Steinstraße und im Wiehbachtal.

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22 LEVERKUSEN Montag,7.März 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Biologe Matthias Rawohl zeigt ein Bienenhotel, wie es vom Naturgut angeboten wird. Foto: Ralf Krieger Foto: Ralf Krieger

Gemeinsam aufstehen gegen den Krieg

In derCityversammelten sichdie Menschen undfordertenobder Tragödieinder Ukraine Frieden

VON TIMON BROMBACH

„HETBOЙHE–NeinzumKrieg“, heißt es bei dieser weiteren Demonstration am Samstag auf dem Friedrich-Ebert-Platz, die vomLeverkusenerIntegrationsrat angemeldet wurde. Syrien, Irak, Jemen, Somalia, Sudan, Äthiopien und jetzt auch noch die Ukraine: Angesichts dieser Namen wollen viele ihre Fassungslosigkeit darüber zum Ausdruck bringen, dass die Menschheit aus Krieg, Gewalt und Leid offenbar immer noch nicht gelernt habe, sagt Redner Sam Kofi Nyantakyi. Er beginnt mit einem Zitat. Schon John F. Kennedy habe gesagt:„DieMenschheitmussdem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein

” Niewieder

Krieg!Nie wieder

Krieg!

Sprechchor bei der Demonstration vor der Rathausgalerie

Ende.“Viele der rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind persönlich sehr getroffen und betroffen von den Geschehnissen der letzten Tage. Unter anderem auch die in der Ukraine geboreneLeverkusenerKünstlerinElenaBüchel.Sieberichtetin ihrer Rede zutiefst gerührt und berührend von Telefonaten mit ihren Angehörigen vor Ort: „Sie haben sich inzwischen in den Keller zurückgezogen. Sie leben auf der Route, die die Panzer aus Belarus Richtung Kiew nehmen. Sie sehen dabei zu, wie sie immer weiter von Norden nach Süden ins Land rollen.“Noch einmal betont sie: „Immer weiter und weiter.“

Viele sind mit ihrer Familie und ihren Kindern zur Demo gekommen und zeigen sich berührt von dieser Vorstellung. Noch in der Sowjetunion ist Bella Buchner geboren, ihr Ehemann ist Ukrainer.Sie versucht den großen ganzen Zusammen-

Klimafasten und Andacht am See

Fliednerkirche in Hitdorf beteiligt sich an Umwelt-Wochen

Die evangelische Fliednerkirche in Hitdorf macht mit bei „Eine Welt, die lebt“: Die Aktion des Kirchenkreises Leverkusen startet im März und stellt bis zum Ende des Jahres VeranstaltungenzudenThemenKlimaschutz und Bewahrung der Schöpfung in den Mittelpunkt. Mit dem „Klimafasten“ steigt dieFliednerkircheamMittwoch, 2. März, in die Veranstaltungsreihe ein: Dazu gibt es jeweils donnerstags um 18 Uhr einen AndachtsimpulsinderKirchean der Theodor-Fliedner-Straße 3. Im Anschluss daran können sich Fastende über ihre Erfahrungen in der Gruppe austauschen. Für die Teilnahme an der Veranstaltunggiltdie3G-RegelundFFP2Maskenpflicht.

das jetzt ans Netz geht, bringt uns Unabhängigkeit“,gibt die Grüne Bundestagsabgeordnete NykeSlawikihrrecht.Besonders dieMeldung,dassRusslandnach Angaben des Kreml offen für Friedensverhandlungen sei, müsse man mehr als kritisch betrachten:„DasisteinereineIllusion.“

Nyantakyi ergänzt: „Krieg war nie eine Lösung und wird es auch nie sein.“Mit einer neuen Lautsprecheranlage, die die Menge wesentlich besser zu beschallen vermag als das noch am Vortag der Fall gewesen ist, startet er einen Sprechchor vor dem Rathaus: „Nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg!“

tung mehr die Meinung seines

Publikums: „Ich finde alle Truppen dieser Welt sollten in den Ländernbleiben,wosieherkommen. Keiner muss Super-Weltpolizei spielen.“Trotz allem wirddadurchauchbeidieserDemo wieder deutlich: Hier nutzen einzelne Akteure und Akteurinnen den Krieg in der Ukraine als thematisches Sprungbrett, um ihre Parteipolitik zu betreiben.

In den kommenden Wochen gestaltet Pfarrer Matthias Schmid am Donnerstag, 31. März, ab 15 Uhr einen Klimafasten-Informationsnachmittag unter dem Titel „Was kann ich dazu beitragen?“ und findet einen Monat später am Donnerstag, 28. April, ein Schöpfungsspaziergang um 18 Uhr statt.

Ein Wochenende zum Thema Secondhand und Upcycling

hang zu sehen: „Leute denkt auchmalselbernach,wasihrtun könnt!“ Ehe man hierzulande vom Gas Russlands abhängig werde, sollte man lieber anfangen, es zu sparen, falls woanders nicht genug zu bekommen sei. Und auch sonst hat Bella BuchnereineklareVorstellungdavon,

was jede und jeder ganz konkret tunkönne,umjetztzuhelfen:Es ginge nicht mal nur ums Spenden.Eshelfebeispielsweiseauch schon, jetzt keine Falschnachrichten zu verbreiten.

„Wir dürfen Putin mit keinen Käufen mehr unterstützen. Jede Solarzelle und jedes Windrad,

SERVICE FÜR LEVERKUSEN, LEICHLINGEN UND BURSCHEID

MONTAG Leverkusen

Tafel Ausgabezeiten: Ausgabestelle Wiesdorf, Opladen (Humboldtstraße), Gruppen und Öffnungszeiten am Aushang oder auf der Internetseite.

www.leverkusener-tafel.de

Vortrag –Wupperverband informiert zur Hochwasser-Katastrophe: Online auf der Homepage der Stadt Leverkusen abrufbar:

www.leverkusen.de/leben-inlev/natur-umwelt/klimaschutz/ hochwasser-information-wupperverband.php

HochwasserportalWupperverband: Aktuelle Informationen online abrufbar:

hochwasserportal.wupperverband.de

Fluthilfe –BeratungsbüroMalteser: im Gebäude des Job Service Leverkusen, Gerichtsstraße 8, Opladen, Beratungstermin unter

☎ 0175/9620695 oder per E-Mail

fluthilfe.leverkusen@malteser.org

vereinbaren; Beratungsstelle für Flutopfer zur Wiederaufbauhilfe :

8-16 Uhr Bürgerbüro, Luminaden, Wiesdorf, Kontakt auch unter ☎ 0214 /406 31 30 oder per E-Mail

möglich: wiederaufbauhilfen@ stadt.leverkusen.de

Impfangeboteohne Termin:

8-12 Uhr Notfallpraxis Kassenärztli-

che Vereinigung Im Medilev(Ärztehaus), ab 12 Jahren; 8.30-12.45 Uhr Impfzentrum Praxis Klünsch und Partner, Birkenbergstraße 6, Opladen, ☎ 0214/4065376

ImpfangebotmitundohneTermin:

14-20 Uhr in den Luminaden, Wiesdorfer Platz 34a, auf der oberen Ebene, neben Techniker Krankenkasse, auch Termine für die Impfungen mit dem Impfstoff Novavaxin, Kinderimpfungen nur mit Termin, Online-Terminbuchung: https://impfung.leverkusen.de/ Bürgertelefon Corona: 8-18 Uhr montags bis freitags ☎ 0214/ 406-3333. corona@stadt.leverkusen.de

Ausstellung: 9-12 Uhr und 16.3019 Uhr „bewegung.stille.schwarzweiß“ –Fotografien von Pravit Singh, Harald Rothenberg, Katholisches Bildungsforum Leverkusen, Manforter Straße 186. Kinder-Kleider-Kiste: 10-12 Uhr Deutscher Kinderschutzbund Leverkusen, Rheindorf, Felderstraße 165; 10-12 Uhr Quettingen, Lützenkirchener Straße 169. www.dksb-leverkusen.de

Nachbarschaftshilfe in Hitdorf: 10-16 Uhr ehrenamtliche Hilfe unter ☎ 0178/2361400, weitereInformation zum Ehrenamt gibt David Froessler (Stadtteilmanager) unter ☎ 0171/8696186 oder per EMail: hitdorf@urbano.de

ADFC-Geschäftsstelle: 11-14 Uhr Fragen rund ums Fahrrad, Radverkehr, Freiherr-vom-Stein-Straße

5a,Opladen, Kontakt: Kurt Krefft per E-Mail: kurt.krefft@adfc-lev.de

Nabu/BUND-Treff: 16.30-18.30 Uhr Natur- und Umweltschutz, GustavHeinemann-Straße 11. www.nabu-leverkusen.de

Fitness: 18 Uhr Lauftreff, unterschiedlichen Geschwindigkeiten, TuS05Quettingen, Waldspielplatz Jacob-Fröhlen-Straße/Bürgerbusch, Kontakt: JörgHellebrand ☎ 02171/8643oder per E-Mail. j.hellebrand@gmx.de Avea-Wertstoffzentrum und Schadstoffannahmestelle:

8-18 Uhr Dieselstraße 18, Fixheide. www.avea.info

Leichlingen Skulpturenpark Sinneswald:

8-20 Uhr Jahresthema „Würde“, Parken am Jugendhaus (OskarErbslöh-Straße), Rundgang als Film: www.youtube.com/ watch?v=QIeiEsEZCeg Impfangebot mit Terminbuchung:

12-18 Uhr Bürgerhaus, Am Hammer 10, Online-Terminbuchung: https://impfung-rbk.de

Tafel Leichlingen: 14-15.30 Uhr Ausgabe, Moltkestraße 25, Kontakt unter ☎ 02175/888177oder per E-Mail: info@leichlinger-tafel.de

Nachdem dann der erste Redebeitrag einer Vertreterin der Marxistisch-LeninistischenPartei Deutschlands (MLPD) ausgebuht worden ist, der nicht nur wegen chronischen Gegenfragen und Themenwechseln nach hinten los geht, versucht Gottfried Schweitzer nochmal sein Glück. Er trifft mit seiner Hal-

Fitness: Lauf- und Walkingtreff: 18 Uhr Turnverein Witzhelden Parkplatz am Hasensprung,an der Holzhütte in Richtung Klinik Roderbirken.

margret.knigge@t-online.de

Bav-Wertstoffhof: 14-17 Uhr Walter-Frese-Straße 14, Bremsen. www.bavweb.de

Burscheid

Bav-Wertstoffhof: 13-16.30 Uhr Burscheid-Heiligeneiche, Am Mühlenweg; 14.30-18 Uhr Hilgen, Heide 39. www.bavweb.info

Rhein-Berg

Bürgertelefon Corona: 8-15 Uhr Fragen zum Corona-Virus, medizinischen Themen, die Hotline des Rheinisch-Bergischen Kreises: ☎ 02202/131415; Fragen rund ums Impfen: ☎ 02202/ 132006; Corona Krisen-Hotline: ☎ 02175/992992. www.rbk-direkt.de

NOTDIENSTE

ÄRZTLICHER NOTRUF: Bei Lebensgefahr Notruf 112 Arztruf-Zentrale: ☎ 116117

NotfallpraxisMediLev: 19 bis 22 Uhr Ärzte-Notdienst.

Privatärztlicher Notdienst: ☎ 0221/19257

Nachdem OB Uwe Richrath am Vortag bereits gefordert hatte, Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen, rechnen viele der hier Anwesenden fest mit einer großen Zahl an Menschen, die nun aus der Ukraine nach Deutschland kommen werden. Einige berichten sogar,dass sie bereits private Notunterkünfte bei der „Initiative Gastfreundschaft Ukraine“online registriert haben. Ilias Emmanouel von den Jusos, dessen Familie früher schon einmal Ukrainer aufgenommen hat, appelliert eindringlich: „Engagiert euch jetzt in der Flüchtlingshilfe!“

ZAHNÄRZTE

Rufbereitschaft: 18 bis 8Uhr ☎ 0180/5986700

TIERÄRZTE

Tierärztliche Klinik Fixheide, Bürgerbuschweg 5, ☎ 02171/89809

APOTHEKEN

Auskunft über die diensthabenden

Notapotheken: ☎ 0800/0022833 oder im Internet: www.aknr.de/service/notdienst

Notdienst von 9bis 9Uhr Folgetag:

Leverkusen: Maurinus-Apotheke, Maurinusstraße 45, Leverkusen (Quettingen), ☎ 02171/51361

Burscheid/Leichlingen: MontanusApothekeHilgen, Kölner Straße 104, Burscheid (Hilgen), ☎ 02174/6712990; Markt-Apotheke,Düsseldorfer Straße 68, Solingen (Ohligs), ☎ 0212/74688

Odenthal/Schildgen: Stern-Apotheke, Altenberger-Dom-Straße

113, Bergisch Gladbach (Schildgen), ☎ 02202/85932; Mohren-Apotheke,Gemarkenstraße 44, Köln (Dellbrück), ☎ 0221/681093

FEUERWEHR Notruf: 112

Leverkusen: ☎ 0214/75050

Feuerwehr-Info-Telefon:

☎ 0214/4061212

Leitstelle Rhein-Berg: Burscheid/ Leichlingen/Odenthal/Schildgen:

☎ 02202/2380

POLIZEI

Das Wochenende des 7. und 8. Mai steht unter dem Motto „Secondhand und Upcycling“: Am Samstag wird in der Kinderkirche von 10 bis 12 Uhr bei „Wir basteln Geschenke für unsere Mütter und Väter“ die Upcycling-Werkstatt geöffnet und heißt es von 12 bis 15 Uhr „Secondhand schont die Umwelt“ bei der Kindersachentauschbörse. Am Sonntag wird um 10 Uhr der Familiengottesdienst unter dem Leitgedanken „Eine Welt, die lebt“ gefeiert und am Samstag,28.Mai,ab18Uhreine„Sundowner-Andacht“ am Hitdorfer See gestaltet. Aktuelle Infos dazu gibt es im Web. (dre) www.ekmonheim.de

Notruf: 110

Leverkusen: Wache Wiesdorf:

☎ 0221/2294730

Wache Opladen: ☎ 0221/2295730

Leichlingen/Burscheid:

☎ 02174/6481720

FRAUENHAUS Frauen helfen Frauen:

☎ 0214/49408

TECHNISCHER NOTDIENST

Energieversorgung

Leverkusen: Stromversorgung, Trinkwasserund Erdgasversorgung, Störungsannahme unter:

☎ 0214/89298510

Ohne Gewähr

InLeverkusen wirddie Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer am Montag an folgenden Stellen

gemessen:

Am Weidenbusch, Auf der Grieße, Bergische Landstraße, Burscheider Straße, Dechant-Krey-Straße, Dhünnberg, Elbestraße, Felderstraße, Langenfelder Straße, Maurinusstraße, Neukronenberger Straße, Ophovener Straße, Pfarrer-Jekel-Straße, Robert-BlumStraße, Unterstraße und Wuppertalstraße.

24 LEVERKUSEN Montag,28. Februar 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Blau-gelbe Flaggen und „Peace“-Zeichen: Auch non-verbal positionierten sich die Anwesenden eindeutig. Fotos: Britta Berg Die in Leverkusen lebende Ukrainerin Elene Büchel berichtete von schlimmen Ereignissen in ihrer von Krieg heimgesuchten Heimat. HIER BLITZT ES

Integrationsrat Aufrufe zum Frieden und zur Aufnahme vonFlüchtlingen in der City Seite 24

Leverkusen 21

Buntes Konfetti und viel Blau-Gelb

Jeckefeiern und beten bei Leverkusens größter Karnevals-Partyauf demOpladenerMarktplatz

VON TIMON BROMBACH

Hinundhergerissen,alswürden zweiHerzenineinerBrustschlagen: So müssen sich viele der 1500 Jecken gefühlt haben, die am Karnevalssamstag zur OpenAir-Party des Festausschusses Leverkusener Karneval (FLK) in die 2G-Plus-Brauchtumszone auf den Opladener Marktplatz gekommen sind. Auch Veranstalter Marco Döhmer lasse die Situation in der Ukraine sprachlos zurück: „Dennoch: Absagen hilft den Menschen dort auch nicht weiter“,sagte er AmDonnerstaghattesichder FLK dafür ausgesprochen, die Veranstaltung stattfinden zu lassen. „Ob einem nach so einer Veranstaltung ist, auf der es letztendlich auch fröhlich zugehen wird–hier gibt es sicherlich nichtdieeinerichtigeMeinung“, soDöhmer.DieRückmeldungzu dieser Entscheidung sei durchweg positiv gewesen. Wersichtrotzallemdazuentschieden hatte zu feiern, hatte amSamstaginOpladeneine„superjeile Zick“ mit dem Programm von allen Leverkusener Karnevalsgesellschaften –mit Brings als Höhepunkt –inwelchem der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine aber auch einen festen Platz einnahm.

”Mit dem, was wir hier tun, stellen wir uns entschlossen gegen Krieg und jegliche Form der Gewalt

Thomas Lingenauber FLK-Präsident

„Dass es nun hier so nicht direktmit»Polka,Polka,Polka«los gehen kann, war dann auch klar Gemeinsam mit den Bands haben wir Programmanpassungen vorgenommen, um der Lage zumindest ein Stück weit gerecht zu werden“,erklärte Döhmer.So ist der Bruch hart, als nach Alleinunterhalter Achim erst „Die Kirchen Combo“spielt, bevor es ein Friedensgebet von Stadtdechant Pfarrer Heinz-Peter Teller gibt, der Stellvertreter oder BeiträgeausallenLeverkusenerReligionsgemeinschaften mitgebracht hatte.

Augenscheinlich sind viele erst mal verwirrt, als die bunte, fröhliche Karnevalswelt auf die dunkle ernste Realität prallt. Doch alle lauschen still und gespannt den Gedanken der Geistlichen: „Frieden beginnt in mir, Frieden beginnt in dir,Frieden beginnt in uns. “

Die großen LED-Wände und das Licht der Scheinwerfer sind in die blau-gelben Landesfarben derUkrainegetaucht.DannrichtetTellernocheinGrußwortvon Oberbürgermeister Uwe Richrath aus, bevor er mit einem lockeren „Nu is aber auch jut“ endet und die Party losgehen kann.

„Es ist wichtig, dass wir auch in so einem Rahmen im Moment an die Menschen in der Ukraine denken“,sagtBesucherinJessica Klein zufrieden, wenn auch

Impftermine in Leverkusener Veedeln

Die Verantwortlichen der Stadt bieten fortlaufend weitere Impfungen an

Die Stadt bietet weitere mobile Impftermine an:

■ AmDienstag,1.März,14bis17 Uhr,Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer,Graf-GalenPlatz 5, 51377 Leverkusen –Alkenrath

■ Donnerstag, 3. März, 16 bis 19 Uhr,Wupsi Impf-Bus, Haltestelle Bensbergerstraße, 51375 Leverkusen-Schlebusch

■ Freitag, 4. März, 15 bis 18 Uhr, Kinderimpfen (5-17 Jahre), Probierwerk, Stauffenbergstraße 14-20,51379Leverkusen–Opladen (Erziehungsberechtigte können ebenfalls eine Impfung erhalten).

In Leverkusen können sich Bürgerinnen und Bürger gemäß der Empfehlung der Ständigen Impfkommission ihre vierte Spritze beziehungsweise ihre zweite Auffrischungsimpfung geben lassen (wir berichteten) –sowohl im Rahmen der mobilen ImpfaktionenderStadtwieauch in den stationären Impfzentren in den Luminaden und am Klinikum. Empfohlen wird die Impfung für Menschen ab 70 Jahren, Bewohnerinnen und Bewohner sowie Betreute in Pflegeeinrichtungen. Für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem abeinemAltervon5Jahren.Und für Berufstätige ab 16 Jahren in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen.

müssen. Das Opladener Mottolied kommt wie jedes Jahr von Tillmann Loef. „Wir können uns jetzt ja auch nicht vergraben“ und ähnliches ist zu vernehmen.

Für viele hier ist dies auch das ersteMal,dasssieKarnevalsmusik hören in den vergangenen Tagen mit der so bedrückenden Nachrichtenlage –auch nach zwei Jahren Corona. „Als ich nach zwei Jahren mal wieder eine Kindergruppe tanzen gesehen habe, kamen mir die Tränen“,soeine Leverkusener Besucherin. Dabei sei psychisch ganz viel von ihr abgefallen.

Alle Bürgerinnen und Bürger, die zum genannten Personenkreis zählen, können sich –sofern sie kein entsprechendes Impfangebot erhalten haben respektive nutzen können –auch an die Corona-Hotline der Stadt wenden (☎ 0214 /406 33 33).

Impfungen in Pflegeeinrichtungen und ähnlichen Institutionen werden nach Angaben der Stadtverwaltung, wie schon bei den vorherigen Impfungen erprobt, in den Einrichtungen vorgenommen. (aga)

Corona-Barometer

Leverkusen

überrascht über die Gebete auf der Party.„Man kann nicht oft genug daran erinnert werden, dankbar für den Frieden im eigenen Land zu sein!“ Auch Leonie Grantek findet es gut, wie der Thematik Raum eingeräumt wird, gesteht aber ein:„So bevor es richtig mit der Party los geht finde ich das gut. Wenn das jetzt mitten drin gewesen wäre, wäre das ein bisschen komisch, ehrlich gesagt.

Kostüme der Lage angepasst

WieClaudiaWelchesundihre

Töchter Lena und Josefine möchten einige ihre Solidarität und ihr Mitgefühl auch in ihren

Kostümen zum Ausdruck bringen. Dafür haben viele eigens Ohrringe, Haargummis, Schleifchen,ButtonsundandereAccessoires in den Farben blau-gelb, mit Peace-Zeichen oder Friedenstauben gebastelt.

Familie Welches hat sogar ihreSchminkedaraufabgestimmt: „Das Thema ist super schwierig für uns. Wenn man es aber bewusst einbindet, kann das im Karneval mit seiner einerseits melancholischen und andererseits fröhlichen Stimmung aber auch passend sein.“

Andere haben die Kostümwahl wohl nicht so bewusst getroffen –denn das Publikum ist

doch immer wieder auch mit Uniformen in Tarnfarben gespickt.Die20-jährigePiaausLeverkusen geht dieses Jahr als Bundeswehrsoldatin und erklärt:„IchhattedasMilitär-Kostüm schon, bevor der Krieg ausgebrochen ist und musste das jetzt anziehen, weil ich kein anderes hatte.“

Später ist die Stimmung dann gänzlich ausgelassen und nur noch wenige Gespräche drehen sich um das Unheil in der Welt. Mit einer speziellen Fass-Eintrittskarte bekommt man sogar ein kleines Fässchen direkt an seine Bierbank gebracht, um nichtnochmalindieSchlangezu

DassmandenKriegnichtweg beten kann, ist allen klar.Und dass auch sonst vieles nur sehr symbolisch ist, ebenfalls. Aber klar ist auch: Politik hatte schon immer ihren Platz im Karneval. Auch wenn es natürlich besonders schwierig ist, einen so frischen, so nahen Krieg angemessen zu thematisieren.

„Mit dem, was wir hier tun, stellen wir uns entschlossen gegen Krieg und jegliche Form der Gewalt“,ruft FestausschussPräsident Thomas Lingenauber unter großem zustimmenden Beifall des Publikums. Und so ist es dann ja vielleicht doch möglich, mit Konfetti und Alaaf-Raketen Frieden in die Welt hinaus zu tragen.

Neuinfektionen Trend

In Klammern: Vortag (Fälle gesamt: 29 729 +174 (+455)

7-Tage-Inzidenz

1367 (1386

Verstorbene im Zusammenhang mit Corona

Fälle gesamt: 150

Quelle: RKI/Stadt Leverkusen, Stand: 27.2.22 +0 (+0)

MONTAG,28. FEBRUAR 2022
Das Traditionscorps und die Tanzgarde der KG Neustadtfunken bei einem seiner rarenSessionsauftritte in Opladen. Fotos: Britta Berg Claudia, Thilo, Josefine und Lena Welches in Kostümen mit blau-gelber Schminke, Schleifen und Peace-Shirt. FLK-Präsident Thomas Lingenauber (rechts) mit Friedenstaube und zwei Mitglieder der Stadtgarde Opladen im Ornat. Pfarrer Heinz-Peter Teller beim Gebet mit Friedenstaube. Prinz Marjo I. auf der Bühne am Opladener Marktplatz. Peace auf der Maske, Konfetti im Herzen.

Weiberfastnacht zwischen Angst und Sehnsucht

In derOpladener Brauchtumszone wurde verhalten gefeiert

VON FLORIAN HOLLER

Schon vor Weiberfastnacht war die Situation bizarr –2G-Plus, abgesteckte Brauchtumszonen und die Sorge, dass der Karneval zum Superspreader-Event werden könnte. Doch am Donnerstagmorgen,alsdieLeverkusener Jecken wahrscheinlich gerade ihre ersten Berliner beim Bäcker besorgt haben, sollte die Atmosphäre endgültig ins Absurde kippen. Es herrscht wieder Krieg in Europa. Und gleichzeitig soll Karneval gefeiert werden. Geht das?

In der Opladener Brauchtumszone schwankte die Stimmung zwischen Verunsicherung ob der weltpolitischen Lage und der großen Sehnsucht, endlich wieder Karneval feiern zu wollen. Am Morgen war allerdings von Karnevalsstimmung noch nicht viel zu sehen. Nur wenige verkleidete Jecken trieben sich in der Fußgängerzone und der Kölner Straße herum, während sicheinpaarGrüppchenaufdem

Wegzum Bahnhof machten, um nach Köln zu fahren.

ÜberschaubareAnzahl

AuchaufdemMarktplatzwardie

AnzahlderJeckenüberschaubar

Miriam Adamek und Sarah Schneider teilten sich dort um halb Zwölf das erste Kölsch des Tages. Auf der einen Seite zeigten sie sich enttäuscht darüber, dassnichtviellosseiinOpladen. Auf der anderen Seite seien sie auch nicht traurig„den Tagheute nicht in großen Menschenmassen zu verbringen“,sagte Adamek. Zusammen wollten die beiden19-JährigenineineKneipe weiterziehen. Ganz ausgelassen war die Stimmung auch wegendenEreignisseninderUkraine bei ihnen aber nicht. Und trotzdem: „Es bringt ja auch nichts, wenn wir uns zu Hause einsperren“,sagte Schneider Zumindest ein Mindestmaß an Anstand sei aber wichtig: „Wir

haben auch schon verkleidete Leute in Soldatenuniform rumlaufen sehen. Das ist unangebracht und dumm.“Auch die Stimmung unter den Händlern auf dem Marktplatz war gedämpft. Aus einer Pommesbude ertönte Karnevalsmusik, hinter ein paar Ständen sah man verkleidete Verkäufer.Das beherrschende Thema war aber ein anderes, wie Christiane, die ihren NachnamennichtinderZeitung lesen will, erzählt: „Gerade bei den älteren Kunden herrscht Angst. Die denken in ganz anderen Dimensionen und wissen was Krieg bedeutet.“Sie selbst werde heute nicht feiern, „aber meine drei Kinder im Pubertätsalter sind unterwegs. Das heißt: ich werde die heute Nacht mit dem Auto einsammeln dürfen.“ Kurznach13Uhrwardannfür diemeistenSchülerdesLandratLucas-Gymnasiums, das direkt am Marktplatz liegt, Schulschluss.VielederSchülerströmtenverkleidetausdemGebäude. Aus Bluetooth-Lautsprechern tönten Brings und Kasalla.

Zwei Oberstufenschülerinnen wollten mit ihren Freundinnen nach Köln auf die Zülpicher Straße. Dass sie überhaupt verkleidet in der Schule auftauchen würden, war lange nicht klar: „DieSchulleitunghatzuerstverboten, dass wir uns verkleiden. Aber dagegen haben wir Unterschriften gesammelt und uns letztendlich durchgesetzt“,sagt eine.Verbotenseienaberweiterhin militärische Verkleidungen. „Dasfindeichrichtig“,sodieandere.

Die Stimmung in der Schule war aufgrund der Ereignisse in der Ukraine angespannt. „Wir habenimUnterrichtvieldarüber diskutiert“,sagt die Schülerin. „Ich finde es aber in Ordnung heute Karneval zu feiern. Wir könnenanderSituationjanichts ändern.“

In den Kneipen geschunkelt wurdeinOpladenauch–zumin-

Veranstaltungen finden statt

Karnevalsveranstaltungen komplett absagen aufgrund der aktuellen Lage oder nicht? Das war die große Frage an Weiberfastnacht.

„Ich sitze gerade wie viele vor dem Fernsehen oder am Radio und verfolge die Entwicklungen ganz genau“,erzählt Thomas Lingenauber, Präsident des Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK) am Vormittag. „Ich überlege seit 6Uhr morgens fieberhaft,

Große Exzesse bleiben aus

Kommunaler Ordnungsdienstkontrolliertan Weiberfastnacht–Schlebuscher Zone öffnet erstFreitag

VON TIMON BROMBACH

Pünktlich um 11.11 Uhr an Weiberfastnacht starten in Leverkusen die Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD). Der „Leverkusener Anzeiger“ begleitet die Streife durch die Schlebuscher Brauchtumszone, die an Weiberfastnacht ja noch überhaupt nicht geöffnet ist.

Wie schon in den vergangenen Jahren wurde diese mit Absperrungen gesichert, dafür waren 25 Kräfte eines privaten Sicherheitsdienstes im Einsatz.

Und tatsächlich: Es bleibt sehr ruhig. Der als „Brunnen“ bei der Jugend bekannte Lindenplatz ist normalerweise der zentrale Punkt, an dem sich feierfreudige Jugendliche versammeln. WenigekleineGruppenpassierenden

Bereich unddie Fußgängerzone, zuAnsammlungenkommtesdabeinicht.Hierunddamüssendie Passantinnen und Passanten vom Ordnungsamt auf die noch geltende Maskenpflicht aufmerksam gemacht werden.„Ach heute doch noch“,ist eine Frau verwundert. Das Ordnungsamt überprüft auch die Einlasskontrollen zu den Karnevals-Kneipen. Im Pfannkuchenhaus und im Herkenrather Hof ist die Stimmung noch verhalten, die Einlasskontrollen sind aber einwandfrei. Trotzdem freut sich Wirtin Slavitzka Lütke über die Jecken, die da sind: „Nun bringt es ja auch nichts, zu Hause zu bleiben und weiter Trübsal zu blasen.“ Sieben Einsatzkräfte des Ordnungsdienstes zuzüglich sechs aus dem Innendienst sind es, die

in den kommenden Tagen in Zweier-Gruppen im Stadtgebiet unterwegs sein werden. „Auch wenn wir von einigen Tagen erwarten, dass sie so ruhig wie heute werden, haben wir für die gesamten Karnevalstage einen Einsatzplanvorbereitet“,erklärt der stellvertretende Leiter des KODSteffen Franzkowski. Man möchte auf alles vorbereitet sein. Auf der Streife ist ansonsten aber so wenig los, dass die Ordnungshüter sich noch FalschparkernimabsolutenHalteverbot widmen können.

Genervt aber kooperativ Jessica Burbach ist die Leiterin des Ordnungsdienstes und erklärt die Schwerpunkte des Einsatzes: „Neben den Kontrollen derEinlasskontrollengehtesvor allem um OVBs –Ordnungsbe-

wiewirdamitumgehen.“Nach vielem Hin und Her habe er sich eine persönliche Meinung gebildet: „Karneval war auch immer ein Spiegel der Weltpolitik. Man sollte damit Akzente setzen“,betont er.Es sei besser,das in großer Form zu machen als zu Hause am heimischen Esstisch, wo es nur ein stiller Boykott sein könnte. „Karneval war auch immer eine Widerstandsmöglichkeit“,betont Thomas Lingenauber

dest in der Stadtschänke hatten sich einige Karnevalisten versammelt und zu Kölschen Musikklassikern gefeiert. Danila Röben freute sich über die ausgelassene Stimmung. „Das ist meine Stammkneipe, deswegen unterstütze ich die heute natürlich gerne.“Mit Test und Impfung fühle sie sich in der brechend vollen Stadtschänke sicher BetreiberRobertRademacher freute sich ebenfalls über das bunteTreiben.„Wirhabenheute Morgen wegen den Ereignissen inderUkraineschonüberlegt,ob wir aufmachen sollen. Aber die Leute haben nach zwei Jahren

Der FLK-Präsident und die angeschlossenen Karnevalsgesellschaften und Vereine haben sich abends zur Krisensitzung getroffen. Es sei kontrovers diskutiert worden, betont er.Auch wurde die Diskussion mit Oberbürgermeister Uwe Richrath gesucht.

So wurde entschieden:Am Samstag wird um 13 Uhr die Open-Air-Veranstaltungen aufdemOpladenerMarktplatz eröffnet –doch anders als ge-

einfach große Lust auf Karneval und die kann man ihnen nicht nehmen. Die können ja auch nichts dafür.“

Am Donnerstagabend gegen 20 Uhr ist klar: Der Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK) sagt seine geplanten Veranstaltungen (Open-Air-Party am Samstag in Opladen und KamelLe(v) am Sonntag im Stadtgebiet) nicht ab, erklärt Thomas Lingenauber,FLK-Präsident des Festausschuss Leverkusener Karneval. Er hatte sich in einer Krisensitzung mit den Vereinen beraten. Doch es soll ruhiger zugehen und auch ein Friedensgebet ist geplant (siehe Infobox).

dacht und zwar mit einem Friedensgebet durch den Stadtdechanten Hans-Peter Teller.Man wolle auch eher „die ruhigeren Töne“anstimmenund„nichtHalligalli“machen, so Lingenauber Auch die Veranstaltung am Sonntag, wo sich die verschiedenen Gesellschaften an verschiedenen Standorten positionieren und die Kinder Kamelle erhalten können, soll stattfinden. (aga)

hördliche Verstöße, wobei der Jugendschutz höchste Priorität hat.“Dazu gehörten aber auch die Einhaltung des Glasverbots, Wildpinkeln und Vermüllung.

Eine Gruppe von drei verkleidetenJugendlichenlässtsichgenervt, aber kooperativ,kontrollieren, bevor sie mit Getränken undgroßerMusikboxweiterziehen. Alle sind volljährig, und da siedenBereichnurpassieren,ist alles in Ordnung.

Wo es hin geht: „Könnt ihr euch ja denken“,ergänzen sie noch mit einem verschmitzten Blick durch Sonnenbrille, Maske

und Mütze. Später entdeckt der Reporter sie wieder im naheliegenden Theodor-WuppermannPark, aber es bleibt bei der kleinen Gruppe.

Nachmittags zieht das Ordnungsamt eine erste Bilanz: Sowohl in der Schlebuscher Fußgängerzone als auch in dessen Umgebung seien keine Versammlungen festgestellt worden, heißt es. In der Opladener Fußgängerzone gab es laut Ordnungsamt eine Versammlung von 50 bis 60 Personen, trotz dessen verlief auch dort bisher alles friedlich.

26 LEVERKUSEN Freitag,25. Februar 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Am Einlass zum Pfannkuchenhaus(links) werden die Corona-Nachweise kontrolliert. Fotos: Ralf Krieger Auch ein Mexikaner hatte sich nach Schlebusch verirrt. In der StadtschänkeinOpladen wurde ausgelassen gefeiert. Fotos: Ralf Krieger Manche Schüler des Landrat-Lucas-Gymnasiums kamen verkleidet zum Unterricht.

Viel Bewegung im Verkehrs-Dschungel

Leichlinger Mobilitätskonzept setzt Leitplanken für dienächsten 15 Jahre–62Prozentsind motorisiertunterwegs

VON HANS-GÜNTER BOROWSKI

Leichlingen.FußgängerundBusse vor oder flüssiger Autoverkehr? Schnelle Fahrt für Pendler im Pkw oder mehr Druck zum Umstieg auf Busse und Züge? Radwege ausbauen? Auf der Fahrbahn oder separat, als Schnellrouten nach Leverkusen und Solingen? Mehr Mobilstationen, E-Tankstellen, Job-Tickets? Fragen und Ziele des Mobilitätskonzeptes, das mehrere PlanungsbürosunddieStadtverwaltung derzeit für Leichlingen erarbeiten.

Ende2022solldasLeitbildbeschlossenwerden.Nachdenlaufenden Untersuchungen werden Projektsteckbriefe Wege durch den Verkehrs-Dschungel weisen und vorgeben, welche Gruppen wo mehr grünes Licht bekommen. Der Handlungsrahmen stellt eine Strategie für die örtliche Verkehrspolitik der nächsten zehn bis 15 Jahre dar

2522 Antworten

In der Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Mobilität stellten Herbert Eidam und David Philipps vom Kölner Ingenieurbüro Via erste Ergebnisse der Haushaltsbefragung vor,die im September vergangenen Jahres unternommen worden ist.

2522BürgerinnenundBürgeraller Altersgruppen haben an der Stichprobe teilgenommen, das sind 8,8 Prozent der Stadtbevölkerung und ein Rücklauf, mit dem die Verantwortlichen zufrieden sind. Dabei stellte sich heraus, dass sich das Mobilitätsverhalten der Leichlinger im bundesweiten Vergleich kaum von durchschnittlichen Stadtregionen und städtischen Räumen unterscheidet.

■ Die „Mobilitätsrate“, die Zahl der Wege, die Menschen hier wie auchimmertäglichzurücklegen, beträgt durchschnittlich 3,4 (bundesweit sind es 3,7).

■ Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs ist –trotz hohem Pendler-Aufkommen und vielen Einkaufsfahrten in umliegende Zentren –inLeichlingen kaum höher als normal: 52 Prozent der Bewegungen erfolgen laut der Umfrage als Fahrer,zehn Prozent als Mitfahrer Macht zusammen 62 Prozent

Griechische Insel in der Gartenstraße

Familie Kuspatras hat nebenihrer Reinigungdas LokalNostimoeröffnet

VON TIMON BROMBACH

Leichlingen. Kuspatras –ein

Name,derinLeichlingeneigentlich für die Reinigung und Nähstube in der Gartenstraße bekannt ist. Nun hat die Familie mit dem „Nostimo Grill und Café“imHaus direkt nebenan expandiert. Am Samstag haben sie es eröffnet. Für manch einen scheint die Verbindung von Textilreinigung und Gastronomie etwas eigenartig zu sein, das ist Geschäftsführer Stergios Kuspatras bewusst. Mit einem zwinkernden Auge begrüßte er seine ersten Gäste: „Hier darfst dukleckernundnebenanbringst dudieSachenzumReinigenvorbei.

Tatsächlich hat Kuspatras sogar schon bevor er vor 20 Jahren die Reinigung eröffnete, Lokale betrieben: „Wir haben das im Blut.“Indem modern renovierten Lokal tut sich links ein typisch griechischer Imbiss mit Gyros-Spieß und zischendem Grill auf. Im rechten Trakt befindet sich ein gemütliches Café mit einer bunten Törtchen-AuswahlundeinladendenLedermöbeln. Die ersten Gäste sind sich einig: „Hier stimmt die Atmosphäre“. Im warmen Licht der

WORKSHOP UND STADT-SPAZIERGANG FÜR FUßGÄNGER

Zwei Veranstaltungen beschäftigen sich im Rahmen des Mobilitätskonzeptes unter den Aspekten Sicherheit, Barrierefreiheit und Wegebeziehungen mit dem Zu-Fuß-Gehen in der Blütenstadt.

Zum Einstieg wirdamDienstag,

5. April, um 18 Uhr als Vorbereitung ein etwa 90-minütiger Online-Workshop über Zoom abgehalten, der sich mit den ört-

lichen Herausforderungen für den Fußverkehr beschäftigt und eine Route erarbeitet. Interessenten können daran mit der Meeting-ID 823 8542 4808 und dem Kenncode 196074 teilnehmen.

Am Mittwoch, 27. April, folgt die Begehung der ausgewählten Route. Bei dem zweistündigen Spaziergang wirddie Streckebewertet. Treffpunkt ist um 17 Uhr

am Marktplatz im Brückerfeld. Für den Termin wirdbis 25. April umAnmeldungperMailgebeten.

Verbesserungsvorschläge fließen in die Projekt-Steckbriefe des Mobilitätskonzepts ein. Fragen beantwortet Klimaschutzmanagerin Monika Meves unter ☎ 02175 /992354und per EMail. (dre) klimaschutz@leichlingen.de www.zoom.us

(im Schnitt sind es 46 plus 15 gleich 61 Prozent).

■ ZuFußwerdenhier18Prozent der Gänge erledigt. Das scheint viel, ist aber weniger als der Durchschnitt,der21Prozentbeträgt.

■ MitdemRadwerdeninderBlütenstadt13ProzentderWegezurückgelegt (mehr als die BRDQuote von zehn Prozent). ZielvorgabeinNRWsind25Prozent.

■ Der Öffentliche PersonenNahverkehr scheint hingegen unterentwickelt. Er macht in Leichlingen nur sechs Prozent aus (bundesweit sind es acht).

Dem Fußgängerverkehr,dem ebenso wie ÖPNV und Radfahrenden umwelt-und klimapolitisch besondere Aufmerksamkeit gilt, sind die beiden nächsten Veranstaltungen von KlimaschutzmanagerinMonikaMeves gewidmet (siehe„Workshop und Stadt-Spaziergang“).

Nach der Analyse des Ist-Zustandes und der Identifikation von Stärken und Schwächen des örtlichen Verkehrs werden Leitplanken entwickelt, an denen sich Maßnahmen orientieren sollen. Zu diesen Zielen werden sichere,barrierearme,kurzeWege, ein optimierter Bus-,Rad-, Durchgangs- und Lieferverkehr, attraktivereFußwegeundPlätze undeinebessereVernetzungmit Nachbarstädten gehören. Dazu zählt der Anschluss ans Radpendler-Routensystem in Opladen Richtung Leverkusen und Köln.

„Wenn das Mobilitätskonzept fertig ist, geht die Arbeit erst richtiglos“,kündigteHerbertEidam Verwaltung und Ratsfraktionen an.

Glühbirnen sind von der Familie inGriechenlandselbstgeknipste Schwarz-Weiß-Fotos in Szene gesetzt. Nicht nur diese machen einen Besuch hier fast zu einem Kurzurlaub am Mittelmeer

Washat es mit dem Namen Nostimo auf sich?

„Das bedeutet auf Deutsch „köstlich“,„lecker“ –der Name isthierProgramm“,sagtStergios Kuspatras. Er hoffe mit seinem neuenLokalderBlütenstadtden köstlichenGeschmackdermediterranen Küche aus Griechenland näherbringen zu können:

„In unserer Heimat ist die KombinationvonGrillundCaféineinem Gebäude üblich“,erklärt sein Sohn Christopher Kuspatras. Mit dieser Aufteilung habe die Familie ein original griechisches Konzept nach hier geholt.

Waskommt bei Ihnen auf den Teller und ins Glas?

„NurtypischgriechischeSpezialitäten,diewirselbstzuunserem Lieblingsessen zählen“,erklärt Kuspatras. Neben Gyros, Pita, Soutzoukaki, Riganato und Bifteki gibt es einen täglich wechselnden Mittagstisch. Am EröffnungstagzumBeispielPastitsio, gefülltePaprikaundSpinat-Reis

für 9,50 Euro. Eine Bitte hat er: „Bringt ein bisschen Geduld mit, Rucki-Zucki geht’shier nicht. Das hier ist kein Fast-Food, wir holen die Sachen nicht aus der Mikrowelle, wir machen hier alles frisch ohne Hetze.“Galakto-

GASTRO-TIPP

boureko (von Filo-Teig umhüllter Grießpudding), Pontikaki (Kuchen mit einer SchokoladenMausalsTopping)undKantaifi–GebäckwelchesmaninDeutschland unter dem Namen „Engelshaar“kennt,seiendieHighlights der großen Dessert-Vitrine. Zu trinken gibt es neben Kaffee auch traditionelle griechische Weine. Malamatina, Tsantali, Demestica, Imiglykos und Ame-

thystos stehen neben den typischen Softdrinks im AußerhausKühlschrank.

WasistdasBesondereanIhrem Geschäft?

„Das authentische Angebot. Wir bereiten alles klassisch zu wie in Griechenland“,erklärt Christopher Kuspatras. Als die ersten KundeneinePitabestellten,waren sie erst verwundert, dass Pommes, Ketchup und griechischer Senf mit in das Brot kommen.AberdirektderersteBissen überzeugte:„DasistdiebestePita, die wir je gegessen haben.“

Wie kommen Sie mit den aktuell bewegten Zeiten klar?

„Auch wenn nun die Auflagen fallengelassen werden, wollen wir weiter aufpassen, was Corona angeht“,soKuspatras. Aber nicht nur die Pandemie beschäf-

tige die Familie, auch die Hochwasserkatastrophe in Leichlingen ist noch nicht vergessen: „Wir mussten beide Geschäfte von Grund auf neu aufbauen.“

„Esisttotalschöngewordenund esduftetherrlich“,schwärmtLoloDerigs:„Dashieristeineriesige Bereicherung, nachdem die Gartenstraße nach der Flut tot war.“ Und dann erinnert Kuspatras noch an die Speiseöl-Knappheit, in der er den Grill eröffnet: „Wir hatten großen Glück, im Großhandel noch genug bekommen zu haben.“

Wasgefällt Ihnen an der Gartenstraße?

„DieGartenstraßeistfürunswie einZuhause,wirsindseitüber20

Jahren hier.Christopher ist hier aufgewachsen. Hier kennen uns die Leute“, so Kuspatras. Schon innerhalb der ersten Stunde

Fotos: Ralf Krieger

brachten zahlreiche Nachbarn Geschenke mit Erfolgswünschen. Es sei dieser ganz besondere Zusammenhalt in Leichlingen, der Kuspatras motiviere. Vonnun an übernimmt Christopher Kuspatras den Laden. „Papa geht in seine Reinigung“, schmunzelt er stolz hinter dem Grill. Durch ein Fenster kann man hierher durchgucken.

Nostimo Grill und Café in der Gartenstraße 1a in Leichlingen, ☎ 02175 /979 57 67, hat montags Ruhetag. Dienstag bis Sonntag ist von 11.30 bis 21 Uhr geöffnet. Ein Grillteller kostet 15,50 Euro, ein Gyrosteller 12,50 Euround die vom Haus empfohlene warme und kalte Vorspeisenplatte 15,50 Euro. 0,5 Liter griechisches Mythos Bier gibts für 3,90 Euround das 0,2-Liter-Glas griechischen Wein für 4,90 Euro. www.nostimo.cafe

Kölner Stadt-Anzeiger Montag,4.April 2022 RHEIN-WUPPER 25
Rad- und Autofahrer, Busverkehr und Fußgänger treffen in der Stadt und im Leichlinger Mobilitätskonzept aufeinander. Foto: Ralf Krieger Stergios Kuspatras ist Inhaber des neuen griechischen Lokals Nostimo neben seiner Reinigunginder Gartenstraße.
SERIE

ONLINE-STAMMTISCH

Austausch für Eltern Pflegebedürftiger

Die Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe Leverkusen und des Rheinisch Bergischen Kreises laden für Dienstag, 12. April, zum monatlichen Online-Stammtisch für Eltern pflegebedürftiger Kinder ein. Los geht es um 19.30 Uhr, es um Anmeldung unter ☎ 02171/ 7998316oderperE-Mailgebeten.

Die Einwahldaten erhalten die TeilnehmendenkurzvordemTreffen. (dre)

EINSTEIGERKURS

„Handlettering“bei der Volkshochschule

Einen Einstieg ins „Handlettering“ bietet ein Kurs der Volkshochschule Leverkusen, der am Dienstag, 12. April, von 17 bis 19.15 Uhr in der Musikschule an der Friedrich-Ebert-Straße 41 aangeboten wird. Die Teilnahme kostet 54 Euro.Näheres und Anmeldung auf der Website. (dre) www.vhs-leverkusen.de

BEWEGUNG

Mit dem Kneipp-Verein wandern

Die nächste Wanderung des Kneipp-Vereins findet am Donnerstag, 14. April, statt. Start ist um 10 Uhr an der KVB-Straßenbahn-Endhaltestelle der Linie 4 am Nittumer Weg. Rückfragen beantwortet Wanderführerin Ursula Kortsch unter ☎ 02171/ 43343. (dre)

KURS

Zertifizierte Babysitter-Ausbildung

Jugendliche ab 14 Jahren können ab Montag, 25. April, einen „Babysitter-Kurs mit Zertifikat“ beim Katholischen Bildungsforum an derManforterStraße186belegen.

Er läuft über insgesamt fünf Termine jeweils montags von 17 bis 20 Uhr und kostet 40 EuroTeilnahmegebühr. NähereInformationen zu den Inhalten sowie eine Anmeldemöglichkeit, bis 14. April, finden sich auf der Homepage. (dre) www.bildungsforum-leverkusen.de

AUSTAUSCH

Trauergruppe für Männer

Männer, die einen Menschen verloren haben, sind herzlich in der vomHospizLeverkusenbetreuten „Trauergruppe für Männer“ willkommen. Der nächste Termin ist am 20. April, 18. Mai und 15. Juni im Katholischen Bildungsforum an der Manforter Straße 186. Es wirdumeine Anmeldung unter ☎ 02171 /8307223 oder per EMail gebeten. (dre) brigitte.zoell@hospiz-leverkusen.de

HELLE ZEITEN

Pub Quiz Rallye im Notenschlüssel

Bei der vierten Pub Quiz Rallye am Mittwoch, 20. April, heißt es im „Notenschlüssel“ an der Friedrich-Ebert-Straße 122: „Es werde Licht“. Ab 20 Uhr gibt es 20 mal mehr, mal weniger kniffelige Fragen zur Jahreszeit, in der die Tage länger werden. Es wirdumvorherige Anmeldung auf der Website gebeten. (dre) https://notenschluessel-lev.de

Meeresklima beim Saunabesuch einatmen

Neue AttraktionimCalevornia eingeweiht –Vorbeugunggegen Atemwegsinfektionen

VON TIMON BROMBACH

LeverkusenistmitdenAutobahnen und dem Chempark für alles bekannt –aber nicht für gute Luft. In der Calevornia ParkSaunasollsichdasmiteinerneuen Attraktion jetzt ändern. Geht es nach den Betreibern des Calevornia, soll das Gradierwerk dazubeitragen,Lungenfunktionen zu verbessern, Atemwegsinfektionen vorzubeugen, asthmatische und bronchiale Beschwerden zu lindern und das Immunsystem zu stärken.

Auf einer gemütlichen Terrasse unter einem großen geleuchteten Segeltuch steht es.

Dieter Scholz vom Sportpark Leverkusen erklärt die Funktionsweise der zentralen tropfenden

Säule aus Geäst: „Mit zwei Prozent Natursalz angereichertes Wasser –Sole –wird unten aus dem Auffangbecken hoch in das Quell-Becken gepumpt. Dieses ist ringsherum mit Aussparungen versehen. Durch dieses tropft die Sole kontinuierlich auf den Schwarzdorn.“

Sprühnebel aus Solemolekülen Vonhier werde das salzhaltige Wasser,welches leicht stärker konzentriert sei als normale Kochsalzlösung, vom Wind aufgenommen, sodass im Durchmesser von drei Metern ein Sprühnebel aus Solemolekülen entstehe. „Dieses Klima hier kann als Freiluftinhalatorium genutzt werden“,soScholz. Alles zusammen habe 38 000 Euro gekostet.

„In dieser Brandungsluft werdendieSalzkristalledannimmer kleiner und kleiner –sowie das nur die Natur schafft“,ergänzt der Leverkusener Lungenarzt Norbert Mülleneisen,„auf unseren Schleimhäuten sorgen diese dann dafür,dass der Schleim flüssiger wird und wir abhusten können.“Die Aerosole enthielten mineralische Wirkstoffe, die sowohl für die Gesundheitsvorsorge als auch für Heilbehandlungen von beispielsweise asth-

matischen Beschwerden eingesetzt werden können. Auch wenn Aerosole in letzter Zeit keinen guten Ruf hatten: „Es gibtGuteundSchlechte“,erklärt Mülleneisen. Und empfiehlt, sich in die Leeseite, also die dem Wind abgeneigte Seite zu setzten.

Eine lange Tradition „SoeinGradierwerkistdasbeste was man haben kann, wenn man nicht gerade an der See wohnt“, schwärmt Mülleneisen. LongCovid-Patientinnen und -Patienten könne das Gradierwerk aber leider nicht helfen. Das Grundgerüst bestehe aus heimischem, unbehandeltem Eichenholz, welches die salzhaltige Atmosphäre lange Zeit unbeschadet überdauert. Die erste Lever-

Warein Messer im Spiel oder nicht?

Ein Fall um Fahrraddiebstähle beschäftigt das Amtsgerichtganz ausführlich

VON BERT-CHRISTOPH GERHARDS

Hat der mutmaßliche FahrraddiebnuneinMessergezücktund seinen Verfolger damit bedroht?

Da gehen die Aussagen auseinander,die Amtsrichter Dietmar Adam für seine Urteilsfindung zu bewerten hat. Und waren es tatsächlich die beiden Angeklagten, die im August 2020 mehrere Räder aus einem Fahrradkeller des damals gerade bezogenenWohnhaus-Neubausan der Opladener Kämpchenstraße entwenden wollten? In einem ersten Verhandlungstermin vor dem Leverkusener Amtsgericht konnten nicht alle Zweifel ausgeräumt werden. Nun sollen in einer Fortsetzung Ende April nochmehrerePolizistenalsZeugen gehört werden, ein Urteil könnte am 11. Mai folgen.

Die Tatwäre für die beiden Angeklagten Serina und Tobias (Namen geändert) nichts Ungewöhnliches. Zum Tatzeitpunkt noch seit Jahren ein Paar,haben beide eine jahrelange Drogenund Kriminalitätskarriere mit etlichen Vorstrafen wegen kleinerer Eigentumsdelikte und

Drogenbesitzes hinter sich. Beide sind berufs- und arbeitslos, lebenvonHartzIVundzurzeitin verschiedenen städtischen Notunterkünften. DieVerlesung der jeweiligen Vorstrafenregister nimmt schon jeweils einige Minuten in Anspruch. Es war an einem sonnigen Sonntag, als eine Ehepaar von seinem Balkon aus zwei Personen sah, die in der Tiefgarage verschwanden–und wenige Minuten später mit ihrem E-Bike undeinemzweitenFahrradüber die Ausfahrt der Tiefgarage davonfuhren. In der Garage fand die Geschädigte eine frisch aufgebrochene Türzum Fahrradkeller vor,indem ihr E-Bike nebst markantem bunten Kindersitzfehlte.DiealarmiertePolizei kam, nahm die Diebstahlsanzeige auf. Wenige Stunden später meldete sich eine Nachbarin aus demselben Haus, die von dem Diebstahl gehört hatte: Das Diebespaar sei schon wieder im Keller

Diesmal ging der Ehemann in Begleitung der Nachbarin in den Keller,wosiedasPaartrafen.Der Mann hatte ein ultraleichtes

Sportrad geschultert und floh damit durch ein Treppenhaus, seine Gefährtin hinterher,gefolgt vom Hausbewohner.ImInnenhof kam es zum Gerangel, der ertappte Dieb und der HausbewohnerrangeltenumdasRad. Nun soll der Dieb –sagen sein Kontrahent und dessen Nachbarin aus –ein 20 Zentimeter langesMessergezogenundgedroht haben. Schließlich warf er das Fahrrad von sich weg auf seinen Gegner und rannte mit der Gefährtin davon. Wie sich später herausstellt, gehört das Rad einem früheren Zehnkampf-Weltmeister,der sein Rad anhand eines Fotos im Gericht kurz identifiziert.

Zweifelsfrei identifiziert Ja, sagt der Zeuge vor Gericht aus,erhabedieTäterhierimSaal zweifelsfrei wiedererkannt und zeigt auf die Beiden, die rundheraus bestreiten, jemals dort gewesen zu sein und etwas mit einem Diebstahl zu tun gehabt zu haben. Die geschädigte EBike-Besitzerin hatte am Tatabend der Polizei sogar den Namen der tatbeteiligten Frau ge-

nannt: Sie habe sie eindeutig wiedererkannt, weil sie einmal so sehr in der Notaufnahme des Krankenhauses randaliert habe, indersiearbeite,dassdiePolizei sie überwältigen und mitnehmen musste. Das sei auch nicht die einzige Begegnung gewesen.

Dennoch gibt es Widersprüche: Trugen die beiden Täter damals dunkle Käppis oder nicht? Gab es da wirklich ein Messer? NurderBedrohtewillesgesehen haben, die übrigen Zeuginnen nicht. Wasist mit zwei alten Rädern geschehen, mit denen sie angeblich zur Tatgekommen waren und die sie zurückgelassen hatten? Welche Spuren wurden seinerzeit gesichert? Die Dokumentation durch die Polizei weist dazu Lücken auf.

Doch Richter,Staatsanwältin und die beiden Verteidigenden wollenauchindiesemFallgenau undsichersein,eheeinUrteilergeht. Nach gut vier Stunden Sitzung–mit einer Unterbrechung für die Methadon-Einnahme der Angeklagten in einer Arztpraxis –wird vertagt. Die Mühlen der Justiz mahlen langsam, aber genau.

kusenerin, die das Gradierwerk amFreitagtestet,gehtschonseit fünfzig Jahren regelmäßig in die Sauna: „Ich finde das super,das ist wirklich eine totale Bereicherung. Die Luft kommt auch auf den Bänken hier wirklich an. “

„Gradierwerke haben eine lange alte Tradition“,sagt Oberbürgermeister Uwe Richrath, der sich Zeit für den Vorstellungstermin genommen hat. Ursprünglich hätten sie der SalzproduktionausSoleausderErde gedient. Bis man dann vor 300 Jahren zufällig die wohltuende WirkungimUmfeldentdeckthabe und zu schätzen lernte. Dieses Heilklima locke bis heute in entsprechende Kurorte und sorge nun dafür,dass der Gesundheitspark wettbewerbsfähig bleibe.

Schulung für Führungskräfte

Leadership-Experte André Pietzke gibt am Donnerstag, 28. April, von 9bis 15 Uhr einen Online-Workshop zum Thema „Change Management und Leadership“überVeränderungsprozesse im Unternehmen. Das Early-Bird-Ticket gibt es bis 15. April für 199 Euro plus Mehrwertsteuer und Ticketgebühr im Web, danach steigt der Preis auf 249 Euro. (dre) https://probierwerk.com

HIER BLITZT ES

InLeverkusen wirddie Geschwindigkeit an folgenden Stellen gemessen: Albert-Einstein-Straße, Am Scherfenbrand, Dhünnstraße, DüsseldorferStraße,Nobelstraße, Olof-Palme-Straße, Oulustraße, Saarstraße, Sandstraße, Steinstraße und Willy-Brandt-Ring.

InLeichlingen wirdinFörstchen gemessen.

InBurscheid wirdauf der Kölner Straße in Hilgen kontrolliert. Die Polizei kontrolliert außerdem auf der A1 im Bereich des Rheinisch-Bergischen Kreises.

22 LEVERKUSEN Montag,11. April 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Bald lockt auch wieder das Außenbecken des Calevornia die Badbesucher an. Seit drei Monaten gibt es das Gradierwerk im Saunabereich, das der Sportpark Leverkusen jetzt stolz präsentierte. Fotos: Ralf Krieger
IN
KÜRZE

Ein Taglang

E-Sport in der BayArena

Finalisten spielen in der „19nullvier“-Lounge um den Turniersieg

VON FRANK WEIFFEN

E-SportwurdevonSpötternlange Zeit als reine Zockerei vor demComputerabgetan.Mittlerweileistereineernstzunehmende Sparte des Sports und begeistertimmermehrMenschen–vor allem, wenn es um Fußball geht.

InsofernistesauchkeinWunder, dass das Finale eines regionalen Wettbewerbes nun in der BayArena stattfindet. An Samstag, 23.April,treffensichdortvon13 bis 20 Uhr in der „19nullvier“VIP-LoungeachtGamer,diesich im Rahmen eines Online-Turnieres imVorfeld für diese letzte Runde qualifiziert haben, darunter mit Justin Schwier,Thomas Gruszczyk und Sean Landwehr drei Leverkusener AusgerichtetwirddasTurniere von der Bayer-E-Sports-Abteilung und der Bergischen Krankenkasse, deren Physiotherapeuten und Sportpsychologen zwischen den Spielrunden –nicht zuletzt auch für interessierte Eltern –auch mit Vorträgen zum Thema aufwarten. ESport-Spezialisten trainieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Turnieres bereits seit dessen Beginn und stellen dabei nicht zuletzt auch ein gesundheitsbewusstes Verhalten im Alltag in den Vordergrund, das eben trotz des Spielens am Computer möglich und wichtig ist.Der Eintritt ist frei. Es ist ein tagesaktueller,negativer Corona-Schnelltest erforderlich.

Keine schwarzen Zahlen bei Biofrontera

Ein Ausblickauf die Bilanzvon 2021 verheißtfür die Leverkusener Pharmafirma nicht vielGutes

VON THOMAS KÄDING

Einmal mehr verschiebt BiofronteradenBreak-even:Nächstes Jahr sollen erstmals seit der Gründung 1997 echte schwarze Zahlen geschrieben werden. Der derzeit nur noch aus Finanzchef Ludwig Lutter bestehende Vorstand erwartet 2023 positive Erlöse –vor und nach Steuern und Abschreibungen. DievorläufigenZahlenfürdas vergangeneJahrindessehenauf den ersten Blick wieder mau aus. Biofrontera rechnet insgesamt mit weniger Umsatz als im Vorjahr: rund 28,8 Millionen Euro, eineinhalb Millionen oder fünf Prozent weniger als 2020, das auch schon von Corona-Effekten gezeichnet war.Allerdings fällt der Vergleich schwer: 2020 rettete eine Einmalzahlung des strategischen Partners und Großaktionärs Maruho die Bilanz der Manforter Pharmafirma: Sechs Millionen Euro flossen auf das Biofrontera-Konto, weil Maruho berechtigt ist, die

Bei Produktumsätzen habe man ein Fünftel zugelegt

Nach einem bewaffneten Raubüberfall auf eine Spielhalle am späten Sonntagabend in der Nobelstraße in Wiesdorf sucht die Polizei zwei Männer.Sie werden beschrieben als zirka 1,70 Meter groß. Beide waren maskiert, zur Tatzeit soll ein Tatverdächtiger rote, der andere schwarze Kleidung getragen haben. Nachdem der21JahrealteAngestelltekurz vor Mitternacht auf Klopfen die TürderSpielhalleöffnete,sollen die Maskierten ihn attackiert und mit einem Messer in der Hand zur Herausgabe von Bargeld gezwungen haben. Mit der Beute flüchteten die Tatverdächtigen in unbekannte Richtung. Das Kriminalkommissariat 14 ermittelt und bittet um Hinweise unter ☎ 0221/2290 oder per E-Mail. (ger) poststelle.koeln@polizei.nrw.de

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Hautkrebs-Salbe Ameluz in Asien und Ozeanien zu vermarkten. Bei den reinen Produktumsätzen habe man ein Fünftel auf 28,7 Millionen Euro zugelegt, heißt es in einer Mitteilung, die Kernaussagen der Bilanz für 2021 vorweg nimmt. Die wird erst in zwei Wochen vorgestellt. Der Hauptmarkt USA habe sich 2021 schon weitgehend erholt,heißtes.20,2MillionenEuro Umsatz bedeuteten ein Plus vonimmerhin22Prozent.Dagegen tritt Biofrontera auf dem HeimatmarktaufderStelle:Hier wurdedasmitAbstandwichtigste Produkt Ameluz kaum mehr verschrieben als zuvor; der Umsatzlegteumgerademal100 000

Euroauf5,3Millionenzu.ImübrigenEuropaliefesbesser,wenn auch auf sehr überschaubarem Niveau: 3,3 gegenüber 2,2 Millionen Euro Umsatz im Vorjahr Geld verdienen konnte Biofrontera so nicht: Das Vorsteuer-Ergebnis (Ebitda) werde bei minus elf bis 14 Millionen liegen, das Ergebnisbeiminus13bis16Millionen, heißt es weiter Dass mit rund fünf Millionen Euro Ende März überhaupt noch etwas in der Kasse war,verdankt Biofrontera seiner US-Ausgründung: Die Gesellschaft, in die sich Gründer und Ex-Vorstandschef Hermann Lübbert Ende vorigen Jahres sehr plötzlich zurückgezogen hatte, hat rund

fünfeinhalb Millionen Euro vorgeschossen. Geld für den Vergleich mit dem US-Konkurrenten Dusa, der vorigen November nach Jahren gegenseitiger und teurer Klagen geschlossen wurde, Biofrontera aber insgesamt 22,5 Millionen Euro kosten wird. Weil man in Manfort wiederum knappbeiKassewar,kamderUSAblegerfürdiegesamteersteRate von elf Millionen Euro auf –undbekommtseitdemjedenTag Zinsen von den Manfortern: sechs Prozent per anno, berichtete Vorstand Lutter auf der außerordentlichen Hauptversammlung vorige Woche. Es wäre also gut, wenn Manfort seine Schulden in Woburn, Massachu-

Der Opladener Ostermarktzieht viele Menschen an undbringt Glücksgefühle

VON TIMON BROMBACH

Ostern und Frühlingserwachen ergeben nach Opladener Zeitrechnung seit jeher: den traditionellen Ostermarkt. Kein Wunder also, dass auch anno 2022 nach zwei Jahren Lockdown in der Fußgängerzone und den umliegenden Straßen ordentlichTrubelherrscht.EinBericht über Eindrücke aus dem Veedel, der mit der Farbvielfalt beginnt, denn: Frisch wirkende FarbensorgenfüreinbuntesBild an den zahlreichen Stände der Händlerinnen und Händler Neben Deko-Artikeln für Haus und Garten gehören auch Schmuck, Mode, Keramik, Lederwaren, Textildruckerzeugnisse und vieles mehr zu dem breitenAngebot.Einer,derseine Waren hier anbietet, ist Günter Ostwald. Er ist mit seiner Glaskunst aus Mülheim an der Ruhr angereist und erklärt, dass sich der Handel mit Dekoration veränderthat:„DieLeutesindnicht mehrbereitdrei,vierMalimJahr umzudekorieren.“Aufgrund dieserErfahrung schneideer aus

den bunt schimmernden Glasplatten auch keine jahreszeitenspezifischen Motive mehr aus. „Der Trend geht vielmehr dahin, dass eine Deko hängen gelassen wird, bis man leid ist, sie zu sehen.“Dafür bieten sich seine in Kupferdraht gelöteten Leuchttürme, Vögel und Blumen an. Schon von weitem ist der Stand von Bernd Steinbach ob dessaftigenGrünszusehen:Seine Pflanzen helfen, eine Frühlingsstimmung in der Fußgängerzonezuverbreiten.Vorallem für seine große Vielfalt an Kräutern und Gemüse werde er von den Kunden geschätzt, sagt Steinbach: „Viele Opladener haben ja auch einen eigenen Garten in dem sie gerne meine Tomaten und Paprika anbauen“, erklärt der Leiter des Burscheider Gartenbaubetriebs. „Man merkt,wiewirhiervermisstworden sind.

Die Leverkusener und Leverkusenerinnen hätten jetzt gerade große Lust darauf, den Garten, den Balkon oder auch das Heim mit bunten und fröhlichen Pflanzen zu verschönern.

setts, alsbald begleichen würde. Das ist erst möglich, wenn die neuen Aktien platziert wurden. Diese Form der Kapitalerhöhung setzten offenkundig die Parteigänger des größten Aktionärs,WilhelmZours,aufderVersammlung durch.

BilligistdasPapierimmerhin: AllerdingsliegtderAusgabekurs voneinemEuroauchnichtmehr weit unter der derzeitigen Notierung. Die Aktie hat massiv an Wert eingebüßt. Denn es gibt zu viele offene Fragen –die auch auf beim Aktionärstreffen nicht erschöpfend beantwortet wurde. Warum die Wirtschaftsprofessorin Franca Ruhwedel zwei

MonatenachdemgroßenPersonalaustausch im Aufsichtsrat aufgegeben hat, ließ sie offen. Allerdings liegt die Erklärung nah,dassdieeinzigeverbliebene KontrolleurinausdemaltenAufsichtsrat mit dem neuen Chef des Gremiums, Wilhelm Zours, nicht klar kam. Biofronteras größter Kritiker hatzumBeispielinderFrage,wo neuesGeldherkommensoll,den Vorstand düpiert. Ludwig Lutter mussnunguteMienezumbösen Spielmachen.DasVertrauenunabhängiger Aktionäre, die nur auf das an sich aussichtsreiche Hautkrebs-Produkt Ameluz schauen, gewinnt man mit derartigen Aktionen freilich nicht.

Ein großes Sortiment an Blumen wurde auf der Kölner Straße angeboten. Fotos: Ralf Krieger

Drumherum sind es –neben den zahlreichen Essensständen –vor allem die Eisdielen, die die Gäste anlocken: Hier gibt es kaum mehr Sitzplätze. Cidalia Costa vom Eis-Café „Panciera“ ist daher überwältigt „Wunderbar! Endlich sind alle wieder gut drauf –und wir auch.“

Und nach einem großen Eisbecher lohnt sich schließlich auch noch der Wegindie Goethestraße, wo Trödler verschiedene Raritäten zumVerkauf bieten: Bücher,Kinderspielzeug, gut erhaltene Kleidung, Haushalts- und Dekowaren –hier ist für jeden Besucher und jede Besucherin etwas dabei.

In der Goethestraße lud am Ostermarkt-Wochenende ein Trödelmarkt zum Stöbern ein.

22 LEVERKUSEN Dienstag,19. April 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Jetzt soll es 2023 klappen: Biofronterawirdauch in diesem Jahr keine schwarzen Zahlen schreiben. Foto: Ralf Krieger
„Endlich sind alle wieder gut drauf!“
in Wiesdorf
Spielhalle
beraubt

Freundinnen zeigen ihre Kunstwerke

Andrea Buhmann und Kirsten Treis stellen in der Christuskirche aus

Andrea Buhmann findet ultimativeWorte,umdieChristuskirche alsOrtfüreineAusstellungzubeschreiben:„Ichkamhierherein–und mir ging das Herz auf“, sagt die Künstlerin aus Bonn. Entsprechend gerne zeigt Buhmann hier ab dem kommenden Sonntag,1.Mai,dennauchihreInstallationen –und zwar im ZusammenspielmitihrerFreundinKirsten Treis, die wiederum Bilder beisteuert zum gemeinsamen Thema„Naturbegegnungen“

Während Treis sich Landschafts-,Pflanzen- und Tiermotiven widmet und dabei –wenn auch inderFarbgebungmitunter von der Fotovorlage abweichend –eher realistisch und gegenständlichmalt,lässtBuhmannjede Menge Fantastisches in ihre Objekte fließen: Sie stellen imaginäre Samenkapseln dar,versehen mit humorvollen Fantasienamen wie „Springwurz“, „Flatterhemdchen“,Löcherwurz“ oder„Feuersporn“

Beiden Künstlerinnen gemeisam ist die Intention, die hinter diesensichwunderbarergänzenden Arbeiten steckt: Es geht zum einenum diereine Schönheitder Natur.Zum anderen um einen Fingerzeig, mit dieser Schönheit sensibel und vorsichtig umzugehen. Womit „Naturbegegnungen“ nicht nur nach Ansicht des Gemeindepfarrers Detlev PrößdorfhervorragendnachLeverkusen passt: „Wir haben hier eine besondere Beziehung zu Umweltthemen.“Feinstaub, Autobahn, Industrie: In der Stadt komme viel zusammen. Stelle sich Vieles in Sachen Umweltschutz als eher verbesserungswürdig dar.Daher freue es ihn umso mehr,dass Buhmann und Treis nun im Gotteshaus an der Dönhoffstraßeausstellen. (frw)

„Naturbegegnungen“ wirdam Sonntag, 1. Mai, um 10 Uhr in der Christuskirche eröffnet. DieAusstellung ist bis zum 26. Junizusehen www.kirche-wiesdorf.de

Biergarten und historisches Fachwerk

DasCafé Waldhaus Römer in Opladen feiert Jubiläum– Zwölf Jahrebetreibt es Sigrid Fischer nun

Die ersten Gäste sind schon da, wenn das Waldhaus Römer um 12 Uhr seine Türen öffnet. Eine Familie macht es sich beim AusflugbequemundsitztimGrünen neben dem urigen Fachwerkhaus, das Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde. Noch vor einem Dreivierteljahr sah das alles hier komplett anders aus. Betreiberin Sigrid Fischer zeigt am Fenster,wie hoch das Wasser bei der Flut stand. Viel vom Glas sähe man da nicht mehr.Mit viel ehrenamtlichem Engagement und zwei Spendenaktion konnte die 59-Jährige zusätzlich zu ihrem eigenen Budget knapp 35.000 Euro sammeln und ihr Café wieder aufbauen.

Wo waren Sie am Abend der Flut?

Mittags war ich noch hier gewesen, habe dann das Café zugemacht und mir den Pegelstand

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angehört. Knapp 2,20 Meter,da bist du noch sicher,dachte ich. Über Whatsapp habe ich später ein Foto von einer Freundin von der Wiembachallee bekommen. ich bin schnell zurück, aber da war schon nichts mehr zu machen. Ein Freund hat noch den Strom abgestellt, ich habe den letzten Tisch wegschwimmen sehen.

Waswar zerstört?

Die Tische sind noch die alten. Wir haben alle nach draußen gebracht und getrocknet. Wir konnten sie auch vorübergehend in einem leer stehenden Gewächshaus von Bekannten unterbringen. Jetzt haben sie sichtbare Stellen, wir nennen das Hochwasser-Patina. (zeigt lachend auf eine Maserung) Schwer vorstellbar,wie das im Juli war,jetzt sieht man ja nichts mehr.Ansonstenmussteaberalles neu gemacht, der Innenraum vollständig entkernt werden. Die ehemalige Theke musste raus, die Öfen sind neu, die Bänke hat ein befreundeter Schrei-

ner aus Opladen gemacht. Das Toilettenhäuschen musste auch komplett neu gemacht werden, die Wände waren vorher teilweise aus Regips, jetzt ist da Mauerwerk.

Waskann man bei Ihnen an Essen und Trinken bestellen?

Neben dem Kuchen, den ich selber backe, gibt es immer ein Ta-

Grillparty mit traumhaftem Blick

Neuer Rhein-Imbiss 701 liegt zwischen WachtamRhein und Strandbar

VON TIMON BROMBACH

Exakt an der großen Rheinkilometermarke 701 lädt Adam

Podstawa ab sofort täglich zur Grillparty mit traumhaftem Blick auf eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt –inseinem neuen RheinImbiss 701. Werhier vor Anker geht, den erwarten neben Bratwurst und Pommes mit FreibadImbiss-Charme unter anderem auch hochwertige Burger,darunter auch vegetarische, Eis und tagesaktuell wechselnde Gerichte. „Die Pilze sind legendär“,schwärmt ein Besucher bei der Eröffnung am Freitag. Genau zwischen Wacht am Rhein und Strandbar am Piratenschiff-Spielplatzstehenzwei große Frachtcontainer –solche, wie sie von den großen Pötten

überdenRheingeschippertwerden. Der in Leverkusen für den Nordischen Weihnachtsmarkt oder die Irish Days bekannte Event-GastronomAdamPodstawa hat diese eigenhändig ausgebaut: „Dann haben wir noch das Gelände hier rum schön erschlossen, sauber eingezäunt, Hecken gepflanzt, Schirme und schöne Bierbank-Garnituren aufgestellt.“

Es gibt Toilettenanlagen, in ZukunftsollennochWLAN,eine Hundekotbeutel-Station sowie LadesäulenfürE-BikesundHandysdazukommen.Gelernthater in der Bayer-Gastronomie, sein Ziel hier sei „Service über die Fritten hinaus“ anzubieten. Alles hat er durchdacht angelegt, angefangen von den Fußleisten amZaunbiszudenneuen„701“Schildern, die gemäß dem gro-

gesgericht. Heute ist es Geschnetzeltes Züricher Art, ansonsten gibt es Bowls, Suppen und Eintöpfe, donnerstags haben wir einen Veggieday,da kommen die Stammkunden, sowieso haben wir viel Vegetarisches. Wir bieten auch eine Bergische Kaffeetafel an, aber nur auf Bestellung.

Woher können Sie backen?

Man lernt mit der Zeit. Dadurch, dass wir alles selber machen, kann es aber auch vorkommen, dass wir am Wochenende schonmal ausverkauft sind. Wir arbeiten nicht mit Tiefkühlware.

Wasläuft am besten?

Eintöpfe und unsere Flammkuchen laufen sehr gut.

Seit wann betreiben Sie das Café?

Ursprünglich bin ich Soziologin und komme aus Gütersloh, bin dann über einige Stationen nach Opladen gezogen. Als ich gesehen habe, dass die vorherigen Betreiber das Café verkaufen, habe ich gedacht: Wann, wenn nicht jetzt? Zwölf Jahre ist das her.Jetzt am 1. Mai feiern wir Jubiläum: 10 plus 2. Ursprünglich wollten wir das Zehnjährige feiern, da kam Corona dazwischen. JetztläuftauchwiederdieKleinkunst an. Unser erstes Konzert am Ostermontag war ausverkauft. Die Leute waren sehr lo-

cker drauf, es herrschte Wohnzimmeratmosphäre. Anfang Juli kommt die Peter Nonn Blues Band, dazu wird ein Grill aufgestelltundesgibtBier.ImAugust, wenn die Bierbörse stattfindet, wird Pablo Schallenberg gleich zweimal auftreten.

Das Waldhaus Römer wurde 1915 erbaut, als Wochenendhaus der Familie Römer, erzählt Sigrid Fischer. In den 60er und 70er Jahren sei es ausgebaut worden, ein Vogelverein hat seinen Sitz hier gehabt. Seit 2007 wirdesals Café betrieben. Bei der 59-jährigen aktuellen Betreiberin mit ihrem Acht-Personen-Team gibt es Schoko-Nuss-, Käse-Erdbeer- und Blaubeerkuchen und Waffeln im Angebot. Für nachmittags oder abends gibt es Aperol Spritz oder Gin Tonic. Das Schweinegeschnetzeltes mit Spätzle und Salat kommt als Tagesgericht für 9,50 Euro. Von9.30 Uhr bis 12 Uhr gibt es am Sonntag und an Feiertagen ein Frühstücksbuffet oder Frühstück à-la-carte. www.waldhaus-römer.de

ßen Vorbild gestaltet sind. Es wurden neue Leitungen gelegt und ein Brunnen gegraben, dem es zu verdanken ist, dass es auch eine Spülküche gibt.

Armin Kühler vom Neulandpark e.V. erklärt, dass der Imbiss eine gastronomische Lücke schließe und eine große Bereicherung für das Ausflugspublikum sei: „Die Leute haben immer nach Fritten gefragt.“Nur leider liefen von der Landesgartenschau 2005 noch Verträge,

die das Gastronomierecht regelten. „Folge davon waren extrem vermüllte Wiesen von den etlichen Lieferdiensten“,sagt Kühlerundfreutsich,dassdieseVerträge nun ausgelaufen sind.

Darüber hinaus habe sich Podstawa bereitwillig dazu verpflichtet, den Radius von 50 Metern um den Imbiss täglich zu reinigen. Die persönliche Empfehlung vom Neulandpark-Chef sind die Burger: „Ich komme gerade aus Florida, also ich weiß

wovon ich spreche, wenn ich erstklassige Burger sage. “ Der Rhein-Imbiss 701,Rheinallee 3, hat täglich von 11 Uhr bis in die Abendstunden geöffnet. Imbissbuden-Klassiker gibt es hier derzeit aufgrund der Öl-Krise zu schwankenden Preisen –Rheinblick inklusive. Das Früh-Kölsch 0,3 Liter gibt es für 2,50 Euro. Als Kreation auch im Menü „Sundowner-Pommes“ mit Fritten zum Sonnenuntergang. www.rhein-imbiss701.de

34 LEVERKUSEN Samstag,30. April /Sonntag,1.Mai 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Sigrid Fischer betreibt das Waldhaus Römer seit zwölf Jahren. Nach der Flut im Juli 2021 musste es kernsaniert werden. Fotos: Michael Bause Knapp 50 Personen können im schattigen Biergarten am Waldhaus Römer Platz finden, genauso viele drinnen im Fachwerkhaus. GASTRO-TIPP Adam Podstawa bietet auch auch hochwertige Burger in seinem Imbiss 701. Foto: Ralf Krieger Kirsten Treis (l.) und Andrea Buhmann Foto: Frank Weiffen
SERIE

DasErbe der Flößer auf dem Rhein bewahrt

Verein aus SchiltachimSchwarzwald fuhr alter Tradition folgend den Rhein hinab bis Hitdorf –BegeisterterEmpfang

VON TIMON BROMBACH

Voll ist es am Freitagnachmittag am Rheinufer und am Hitdorfer Hafen.Rund300Menschenstarren erwartungsvoll den Rhein hinauf. Viele haben Kameras, Ferngläser und sogar Drohnen dabei, als in der Ferne ein altertümliches Floß wie aus dem Bilderbuch erscheint.

Doch was hat es damit auf sich?EsgeheumdiePflegeeines alten Kulturerbes. „Einstmals waren die Wasserstraßen der einzige Weg, um Holz zu transportieren“,erklärt Floßmeister

Thomas Kipp vom Verein Schiltacher Flößer,nachdem er und die Mannschaft, zu der auch Frauen gehörten, unter Jubel in den Hafen eingefahren ist. Mit dem Nachleben dieser traditionellen Arbeit, die damals entscheidend für den überregionalen Holztransport war,solle nach dem Motto „Wissen, Können, Weitergeben“ das immaterielle Kulturerbe aufrecht erhalten werden. „Flößerei war harte Arbeit. Mit dem Job haben etliche ihre Familien über Wasser gehalten“,soKipp.DerSchwarzwald sei ein wichtiger Standort der Holzerzeugung gewesen.

Fontänen zur Begrüßung

Etwas größer vorgestellt hätte sich Annette Mörsberger das Floß schon, ihr Fazit trotzdem: „Ganz schön beeindruckend.“

Der Hitdorfer Männerchor heißt die Flößer mit Shantys und Melodien aus der Quetschkommode willkommen, während die Feuerwehr–„Wasser marsch!“–zur Begrüßung Wasserfontänen in die Luft spritzt.

Als das Floß um 17 Uhr am Ufer angelegt hat, geht ein Abenteuer zu Ende. Aber nun gibt viel zu erzählen: Am 22. April hat derVerein im Schwarzwald das Floß aus heimischen Fichten im Ort Steinmauern im Wasser zusammengebunden und sich nach Hitdorf auf die Reise begeben –400 Kilometer bei bestem Wetter stromabwärts. 15 Meter lang und fünf

Meter breit ist das Floß geworden,wasalsoeheralsSymbolfür dieursprünglichenFlößezuverstehenist.Diesekonntenbis300 Meter lang und 60 Meter breit seinundüber500Menschentragen. „Das waren schwimmende Städte“, kommentiert einer der Schiltacher Flößer Die Männer tragen eine Art Tracht aus schwarzen Westen, Lederstiefeln und Hüten, die der

Hochzeit der Holzflößerei nachempfunden ist. WasinDeutschland schon kaum noch vorstellbare Geschichte ist, wird in anderen Ländern wie Kanada noch heute so praktiziert.

Dass ausgerechnet Leverkusen-Hitdorf das Ziel ist, ist keineswegs Zufall. Hier wurde in früheren Zeiten eine Menge Floßholz aus dem Schwarzwald im Sägewerk zum Bau von Häu-

sern im Bergischen Land verarbeitet. Genau das passiert jetzt auch mit den 15 Stämmen aus denen das Floß gemacht ist–sie werden verkauft und im neuen Sägewerk hier verarbeitet.

Als die Gruppe an Land geht, möchte am liebsten jeder am Ufersie zuerst begrüßen.So verlagert sich das Geschehen schnellaufeineaufgebauteBühne, wo Kipp dann ausgelassen

über das Erlebte berichtet:

„Auch wenn sich der Rhein durch den Verkehr und die Bebauung stark zu damals verändert hat, sind wir insgesamt gut klargekommen.“Man dürfe nicht vergessen, dass der Rhein eine Bundeswasserstraße ist. Trotzdem gab es nur „freundschaftliche Begegnungen“

„Aber auch mit der Berufsschifffahrt war der Umgang respekt-

voll“,resümiert Kipp die letzte Woche. „Dann muss man eben seinen Platz finden, wenn große Schiffe kommen.“Ersei überwältigt von dem Empfang in Leverkusen, dieser habe nochmals alle anderen Etappen übertroffenundseigenaudieÖffentlichkeit, die die Flößerei für die Nominierung bei der Unesco als Kulturerbe der Menschheit brauche. „Unglaublich!“

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Kölner Stadt-Anzeiger Montag,2.Mai 2022 LEVERKUSEN 23
Wie in früheren Jahrhunderten, als Holz aus dem Schwarzwald in Hitdorf anlandete, fuhr das Floß in den Hafen ein. Fotos: Ralf Krieger Genau eine Woche hat die Reise der Schiltacher Flößer den Rhein hinab gedauert. Zwei Frauen waren dabei. Kleines Floß auf großer Fahrt, hier auf der Bundeswasserstraße Rhein an der Leverkusener Brücke. Konzentriert beim Anlegen:Floßmeister Thomas Knipp

INFO-ABEND

Trennung und Scheidung

Die Frauenberatungsstelle an der Birkenbergstraße 35 veranstaltet am Dienstag, 3. Mai, um 19 Uhr den Informationsabend „Rechtliche Aspekte von Trennung und Scheidung“mit einer Fachanwältin für Familienrecht. Die Teilnahme kostet fünf Euro. Es wirdum Anmeldung unter ☎ 02171 /283 20 oder per E-Mail gebeten. (dre) kontakt@frauenberatungsstelleleverkusen.de

NÄHEN

Workshop für Erwachsene

Kinderkleidung oder Taschen kann man beim Nähkurs für Erwachsene am Dienstag, 3. Mai, von 19 bis 22 Uhr im Haus der Begegnung in der Fußgängerzone Schlebusch fertigen. Eine Nähmaschine sowie Material müssen mitgebracht werden. Die Teilnahme kostet zehn Euro. Anmeldungen unter ☎ 0214 /500 04 60 oder per E-Mail. (dre) familienzentrum@lev-suedost.de

KNEIPP-VEREIN

Gymnastik für Erwachsene

Über acht Termine läuft ab Mittwoch, 4. Mai, der Kurs „Gymnastik –Fitness für sie und ihn“ des Kneipp-Vereins. Er findet mittwochs von 17.30 bis 18.30 Uhr in der Grundschule an der Scharnhorststraße in Manfort statt und kostet 48 Euro. Anmeldungen nimmt BarbaraKuczmann nach 19 Uhr unter ☎ 0214 /661 19 an. (dre)

MULTIMEDIASHOW

70 JahreSchuman-Plan im Forum

Die Multimediashow„70 Jahre Schuman-Plan“ zum Friedensprojekt der Europäischen Integration holen die Europa-Union und die Volkshochschule am Donnerstag, 5. Mai, nach Leverkusen. Beginn ist um 19 Uhr im Agam-Saal des Forums, Am Büchelter Hof 9. Es wirdumOnline-Anmeldung gebeten. (dre) www.vhs-leverkusen.de

KOCHEN

Kulinarische Italienreise

Bei „Bella Italia –Italienische Genuss-Küche“ wirdamDonnerstag, 12. Mai, unter anderem Panzanella-Salat und Zucchini-Pilz-Risotto gekocht. Der Kurs findet von 18 bis 22 Uhr im Katholischen Bildungsforum an der Manforter Straße 186 statt und kostet 32 Euro. Die Anmeldung zum Kochkurs ist bis 5. Mai auf der Website möglich. (dre) bildungsforum-leverkusen.de

FLIEDNERKIRCHE

Wochenende für die Schöpfung

Unter dem Motto „Eine Welt, die lebt“ findet am 7. und 8. Mai ein „Wochenende für die Schöpfung“ in der Fliednerkirche an der Theodor-Fliedner-Straße 3statt. Los geht’s am Samstag um 10 Uhr mit einem Upcycling-Workshop für Kinder, von 12 bis 15 Uhr gibt es einen Kindertrödelmarkt und am Sonntag steht um 10 Uhr ein Familiengottesdienst an. (dre) tkraski@ekmonheim.de

Kinder können Schulfibel mitgestalten

„Wir für Leverkusen“ trägt Mal- und Schreibwettbewerbe aus

Leverkusener Schülerinnen und Schüler sind eingeladen, die NeuauflagederSchulfibel„Mein Leverkusen“ mitzugestalten, an der der Verein „Wir für Leverkusen –ein starkes Stück Rheinland“ gerade arbeitet.

Dritt-und Viertklässler können an einem Malwettbewerb teilnehmen und ein Bild für das Cover des Buchs malen oder zeichnen. Die Bilder sollten Leverkusen zum Thema haben, zum Beispiel einen Ort in der Stadtzeigen,dendieKindersehr mögen, und am besten keinen Text enthalten. Zugelassen sind gemalte Bilder und Zeichnungen auf Papier oder Karton in den Formaten DIN A4 (21 x29,7 Zentimeter) bis maximal DIN A2.

Industriegeschichte wirdsichtbar

Ausstellung in derHitdorfer Zündholzfabrik istTeil einer historischen Route

VON TIMON BROMBACH

„Zündholzhobel, wegtreten! Ihr seid vom Dienst suspendiert!

Zündhölzer machen wir von heute an mit ausgefeilter Technik“,haltedieStimmevonJulius Busch wie die seines Ur-UrGroßvaters Bernhard Salm am 1. Mai1851durchdessenaufden TaggenauweiterezehnJahrezuvor gegründete Zündholzfabrik.

Und mit dem Schwungrad der in Betrieb genommenen Dampfmaschine, rollte die Industrialisierung in Hitdorf an –die prägend für die Identität ganz Leverkusens ist. Nun kann man diese Geschichte auf dem ersten Abschnitt der Industrie Route Leverkusen wieder erleben.

Elf Stationen in Hitdorf VomHitdorfer Hafen aus geht es in elf Stationen unter anderem über das Brauereiwesen, die Tabakherstellung und die Zündholzherstellung auf eine Reise, aufderGeschichteundvorallem ihre Zusammenhänge sichtbar werden.

„DieObjekteerklärensichuntereinander“,soBuschderinder Sache zu den federführenden lo-

kalen Experten gehört, „es geht um geografische Zusammenhänge, aber auch um geschichtlichen Kontext.

Bei einer neuen Ausstellung im Rahmen des Projektes „LevStadtgeschichte mit Zukunft“ in der ehemaligen Zündholzfabrik Salm werden diese Zusammenhänge als auf den Boden geklebte blaue Linien deutlich. In diesen Räumlichkeiten wurde auf den Taggenau an unserem „Tag der Arbeit“ vor 171 Jahren ein wichtiger Grundstein für die Industrialisierung der Region ge-

Warum das Naturgut so schnell absäuft

Aachener Ingenieurehaben Durchlässe des Wiembachs untersucht

VON THOMAS KÄDING

Lucas- und Talstraße, der Steg am Naturgut, die Bahntrasse: Das sind die Problemstellen, die bei Hochwasser das Naturgut Ophoven gefährden. Zu diesen Schlüssen kommen die IngenieurederAachenerHydrotecin einem Gutachten, um das sie die Technischen Betriebe Leverkusen gebeten haben. Die Auswertung liegt dem „Leverkusener Anzeiger“ vor.Anden erwähnten Stellen „schaukeln sich die Wasserspiegellagen-Erhöhungen ins Oberwasser auf“, heißt esindemGutachten.DerDurch-

lass des Wiembaches am KreisverkehrRennbaumstraßeseidagegen keine Gefahrenquelle für das Naturgut, das am 15. Juli vorigen Jahres extrem vom Jahrhundert-Hochwasser getroffen und stark beschädigt wurde.

Klar wird durch das Aachener Gutachten aber auch, dass es bei weitemkeinextremesHochwasser braucht, um die Gebäude zu gefährden.SchonfüreinenWasserstand, der statistisch alle zehn Jahre auftritt, reiche das Stauvolumen des Wiembachs zwischen der Talstraße und dem Naturgut nicht aus., „um den Hochwasserabfluss ohne Ausu-

legt–aus der sich rasch komplexe Zusammenhänge entwickelten. Stellvertretend für die noch existierenden und teilweise sogarvoninnenzubesichtigenden Stationen der Industrie Route stehen hier groß aufbereitete Aufsteller und verschiedene Exponate. Busch erklärt: „Besonders hier sind die kurzen und sehrzielgerichtetenTexte.Mehr als ein Absatz steht auf fast keinem Aufsteller.“ Zusammen mit ausgewählten großen aktuellen und Archiv Fotos solle so der

Blick auf das Wesentliche gelenkt werden. Schlüssel dieses Projektes sei die Vernetzung von Wissen und Interessen gewesen. An der Etappe arbeiteten unter anderem der Opladener Geschichtsverein,derVereinRheinischeIndustriekultur,der Heimatverein Hitdorf und der Heimatbund Monheim am Rhein.

Kostenfreier Eintritt „WirstrebenweitereVernetzung an, um das spannende geschichtliche Bild einer Industriestadt weiter sichtbar zu machen –aufgrund seiner Bedeutung,aberauchwegenseinerbesonderenÄsthetik“,sindsiesich einig. Bis zum Tagdes offenen Denkmals im Herbst sollen weitere Stadtteile ihre Route bekommen. Die Ausstellung in der ehemaligen Zündholzfabrik SalminderHitdorferStraße169, 51371 Leverkusenist biszum 29. Mai sonntags von 11 bis 17 Uhr zu besichtigen –der Eintritt ist frei.ZukünftigistdieLeverkusener Industrie-Route wie andere auch online zu erleben: rheinische-industriekultur.com ogv-leverkusen.de

Gesucht werden Lieblingsorte und Wohlfühl-Oasen in den 13 Stadtteilen

Ein Autorenwettbewerb richtet sich an Fünftklässler: Wo fühlstdudichwohl?Wofährstdu gerne in Leverkusen hin? Was kannst du Grundschulkindern aus deiner Stadt empfehlen? –das sind die Leitfragen dieses Wettbewerbs.

Der Verein freut sich über Texteinsendungen, die Lieblingsorte und öffentliche Wohlfühl-Oasen für Kinder in den 13 Stadtteilen beschreiben. Mit etwasGlückwerdendieTippsim Buch veröffentlicht.

Bis zum 3. Juni können die Kinder ihren Text oder ihr Bild als abfotografierte Datei per EMail oder per Post an den Verein andieDüsseldorferStraße12-14 in 51379 Leverkusen schicken. AlleEinzelheitenfindensichauf der Website. Als Gewinne winkenauchTicketsfürdasFreizeitbad Calevornia. (dre) info@wirfuerlev.de www.wirfuerlev.de

Schlebuscher Volksfestmit Kölner Bands

Schön anzusehen, aber gefährlich: Der Steg am Naturgut Ophoven lässt wenig Platz für Hochwasser. Foto: Ralf

ferungen abzuleiten“.Das sei freilich eine Frage der Lage: Das Naturgutliegtindernatürlichen Wiembach-Aue.

Am Dienstagnachmittag sollte sich der Arbeitskreis Wiembach in einer Sondersitzung mit dem Gutachten befassen. Seit Monaten wird darüber debattiert, mit welchen landschaftlichen Kosten in dem Opladener

Sprengel Hochwasserschutz betriebenwerdensoll.DieTBLverfolgen den Plan, den Deich an der Wiembachallee zu erhöhen, wofür 300 Bäume gefällt werden müssten. Dagegen erhebt sich Protest, im Internet hat Michael Fickus eine Petition gestartet. www.openpetition.de/petition/ online/wiembachallee-erhaltenaltlasten-beseitigen

Nach langer Pause geht es wieder los: Bläck Fööss, Köbes Underground und die Höhner geben sich beim 37.Schlebuscher Schützen-undVolksfestvom16. bis19.Juni,daszugleichdas602. SchützenfestderSt.Sebastianus Schützenbruderschaft Schlebusch ist, die Ehre. VonDonnerstag, Fronleichnam, bis Sonntag verwandeln sich der Schlebuscher Marktplatz und der Wuppermannpark in eine Kirmesmeile mit Jahrmarkthändlern, Kunsthandwerkerständen und Schaustellern. Für Speisen und Getränke ist an den entsprechenden Buden ebenfalls gesorgt. Das BühnenprogrammeröffnetamDonnerstagvormittag um 11 Uhr das„Original Oberkrainer Sextett“ aus Slowenien, am Abend steht die „Fanta 4Tributeband“ auf der Bühne im Wuppermannpark. Diese rocken am Freitag die Bläck Fööss, am Samstag Köbes Underground und am Sonntag dieHöhner.DerEintrittistanallen Tagen frei. Näheres unter ☎ 02171/3801undimNetz.(dre) www.schlebuscher-volksfest.de

22 LEVERKUSEN Dienstag,3.Mai 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
IN KÜRZE
Die Ausstellung in der alten Zündholzfabrik dokumentiert ein Stück Leverkusener Industriegeschichte. Foto: Ralf Krieger Hitdorf war einst weithin bekannt für seine Zündholzproduktion. Krieger

Auf der Straße radelt es sich leichter, jedenfalls unter Polizeischutz: Am Sonntag machten sich sehr viele Leverkusenerinnen und Leverkusener auf den Wegzum Düsseldorfer Landtag. Foto: Michael Wand

Radeln zum Landtag

ADFCbeteiligt sich an einerSternfahrtnach Düsseldorf

VON TIMON BROMBACH

„Wuhuu, was ein Freiheitsgefühl“,hallt es aus dem Konvoi, bestehend aus über 300 Fahrrädern, als sich dieser an der BonnerStraßeumPunkt11Uhrnach einer sehr kuren Pause wieder in Bewegung setzt. Mit Polizei-EskorteundBlaulichtwirdaufbestens ausgebauten Straßen, die sonst Autos vorbehalten sind, in die Pedale getreten. Volle Kraft voraus, 25 Kilometer Richtung Düsseldorfer Landtag, sogar über Ampeln, die Rot zeigen. „Wenn NRWnur immer so fahrradfreundlich sein könnte“, schwärmt eine Teilnehmerin.

Um genau dafür zu demonstrieren sind die Fahrradfreundinnen und -freunde zusammengekommen.„DerZeitplanistetwas streng“,erklärt ADFC-Sprecher Kurt Krefft, der diese „RadlerSternfahrt“ mit organisiert hat.

Anlässlich der anstehenden Wahl würden in Düsseldorf am Sonntag 30 000 Demonstranten für die Verkehrswende erwartet. Als die Mitstreitenden aus Mülheim ankommen, muss es also schnell gehen, in Langenfeld und Benrath sollen zeitlich abgestimmt noch mehr Fahrradgruppen dazu stoßen. Kreffts eindringliche Botschaft, die in dem ganzen steckt: „Wählt die Verkehrswende!“ Schilder mit den Losungen „A1Doppelbrückestoppen“und „Megastelze und A-3-Ausbau verhindern“hatAliceWerneran ihrem Rad befestigt, da dies für siedasdringendsteThemainSachen Verkehrswende ist: „Ich möchtenicht,dasssovieleAutobahnen durch Leverkusen führen–fürsKlimanichtundfürdie Stadt nicht.“Hedwig Fritz, die sich mit ihr unter anderen bei den „Parents for future“enga-

Und irgendwo sind immer Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder, Augenblicke, Gefühle. Sie werden uns immer an dich erinnern und dich dadurch nie vergessen lassen.

MarianneOrschall

geb. Laschet

*26. Juni 1946 3. Mai 2022

Niemals geht man so ganz.

Werner und Stephanie

Julia Timo und Jiali

Heinz-Klaus und Ursula

Kondolenzadresse: Trauerhaus Orschall c/o Bestattungshaus Friedrich Mülheimer Straße 9-9a, 51375Leverkusen

Die Trauerfeier findet statt am Donnerstag, dem12.5.2022, um 11 Uhr in der Kapelle des Bestattungshauses Friedrich, Mülheimer Straße 9-9a in Leverkusen-Schlebusch.

AufWunsch der Verstorbenen findet die Beisetzung im engsten Familienkreis statt.

LottiGätcke geb. Lübbert *22.08.1938† 09.05.2021

EinJahrohne dich

Manchmal glaubenwir,dassdubei uns bist, dichmit unsfreustund auch mit unsweinst.

Manchmal glaubenwir, dass du in unserer Nähe bist. Wirvermissendichsehr!

In Liebe

Birgit,Marco undVanessa und deineganze Familie

SERVICE FÜR LEVERKUSEN, LEICHLINGEN UND BURSCHEID

MONTAG Leverkusen

giert unterbricht sie. Hier sei sprachliche Genauigkeit wichtig: „Die Autobahnen werden nicht doppelt so groß. Sie sollen doppelt so groß werden –aber das werden wir verhindern.“Es sei höchste Zeit, den Bundesverkehrswegeplanzuprüfen,dieser sei ihrer Ansicht nach rechtswidrig.

Längst nicht für alle ist die Veranstaltung so hoch politisch. „Natürlich schwingt das Thema mit“,erklären die Mülheimer Freunde Lasse Welb und Danil Kretschmann, „aber in erster Linie sind wir zum Spaß dabei –wann hat man schon mal die Möglichkeit zu einer Fahrradtourwiedieser.“Diebeidenfreuensichschonaufdenrund40Kilometer langen Rückweg –immer schön am Rhein entlang. Und das bei strahlendem Sonnenschein. www.verkehrswendejetzt.nrw

Tafel Ausgabezeiten: Ausgabestelle Wiesdorf, Opladen (Humboldtstraße), Gruppen und Öffnungszeiten am Aushang oder auf der Internetseite. www.leverkusener-tafel.de Corona -Impfangebotohne Termin: 8-12 Uhr Notfallpraxis Kassenärztliche Vereinigung im Medilev (Ärztehaus), ab 12 Jahren; Impfangebot mit und ohne Termin: 14-19 Uhr in den Luminaden, Wiesdorfer Platz 34a, auf der oberen Ebene, neben Techniker Krankenkasse. https://impfung.leverkusen.de/ „Tafel der Dinge“ –Weitergeben statt wegwerfen: 8-15 Uhr Abgabe mit Anmeldung von Sachspenden für Geflüchtete, Humboldtstraße 50, Pia Wimmershoff unter ☎ 0163/ 7590264oder per E-Mail: pia.wimmershoff@joblev.de; Avea-Wertstoffzentrum: 8-20 Uhr Abgabemöglichkeit in der Dieselstraße 18. Hilfszentrum„Infopoint Ukraine“: 8-16 Uhr Erstanlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine, Dolmetscher anwesend, ehrenamtliche Helfer gesucht, in den Luminaden (obereEtage) Kontakt per E-Mail: ukraine-levhilft@ stadt.leverkusen.de Bürgertelefon Corona: 8-18 Uhr ☎ 0214/ 406-3333. corona@stadt.leverkusen.de Awo –Spendenannahme für Geflüchtete: 9-19 Uhr Flüchtlingsunterkunft Görresstraße, Eingang Marienwerder Straße. DeutscheBahn–Bauinformationszentrum: 9-13 Uhr Ausstellung zum Infrastrukturprojekt RRX, Fragen, Ideen zur RRX Baustelle; 7-11.30 Uhr und 12.15-16 Uhr Reisezentrum geöffnet, Heinrich-von-Stephan- Straße 1a www.rheinruhrexpress.de Kinder-Kleider-Kiste: 10-12 Uhr Deutscher Kinderschutzbund Leverkusen, Rheindorf, Felderstraße 165; 10-12 Uhr Quettingen, Lützenkirchener Straße 169. www.dksb-leverkusen.de Nachbarschaftshilfe in Hitdorf: 10-16 Uhr ehrenamtliche Hilfe unter ☎ 0178/2361400; David Froessler (Stadtteilmanager) unter ☎ 0171/8696186 oder per E-Mail: hitdorf@urbano.de ADFC-Geschäftsstelle: 11-14 Uhr Radcodierung, Eigentumsnachweis und Personalausweis erforderlich, Freiherr-vom-Stein-Straße 5a kurt.krefft@adfc-lev.de Freiwilligenzentrum Lupe:

Wir nehmen Abschied von unserem Mitarbeiter

Herr Jörg Veith

der im Alter von 59 Jahren für uns völlig unerwartet verstorben ist.

Herr Veith gehörte über 36 Jahre unserem Unternehmen an, und war zuletzt in unserer Business Unit AII, des Werkes Leverkusen tätig.

Wir trauern um einen Mitarbeiter,der sich während seiner langen Zugehörigkeit zu unserem Unternehmen durch vorbildliche Pflichterfüllung und große Zuverlässigkeit auszeichnete

Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.

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Kommunales Kino: 19 Uhr „The French Dispatch“, (USA 2021), Filmstudio, Forum (Original mit UT).

Fitness: 18 Uhr Lauftreff, unterschiedlichen Geschwindigkeiten, TuS05Quettingen, Waldspielplatz

Jacob-Fröhlen-Straße/Bürgerbusch, Kontakt: JörgHellebrand ☎ 02171/8643oder per E-Mail. j.hellebrand@gmx.de

Grünschnitt-Container: 14-17 Uhr

Opladen, Friesenweg (Parkplatz am Friedhof); 15-18 Uhr Alkenrath, Graf-Galen-Platz, 16-19 Uhr Rheindorf, Werrastraße (Wendehammer); 17-20 Uhr Schlebusch, WolfVostell-Straße (Parkplatz). Avea-Wertstoffzentrum und Schadstoffannahmestelle:

8-20 Uhr Dieselstraße 18, Fixheide. www.avea.info

Leichlingen

Tafel Leichlingen: 14-15.30 Uhr Ausgabe, Moltkestraße 25, Kontakt unter ☎ 02175/888177oder Mail: info@leichlinger-tafel.de

Fitness: Lauf- und Walkingtreff: 18 Uhr TV Witzhelden, Treffpunkt am Hasensprung am Holzhaus Richtung Roderbirken. margret.knigge@t-online.de

Bav-Wertstoffhof: 14-17 Uhr Walter-Frese-Straße 14, Bremsen. www.bavweb.de

Burscheid

Bürgertelefon für Hilfsangebote:

8.15-18 Uhr Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine, unter der Rufnummer ☎ 02174/670-456 oder Mail: fluechtlingshilfe@burscheid.de Seniorencafé: 15 Uhr Jugendzentrum Megafon, Montanusstraße 15, Burscheider Seniorenbeirat. Forum für Begegnungen: 15-17 Uhr „Der Integrationsrat hört zu“, Integrationsrat, Tri-Café, Bürgermeister-Schmidt-Straße 25.

Bav-Wertstoffhof: 13-16.30 Uhr, Heiligeneiche, Am Mühlenweg; 14.30-18 Uhr Hilgen, Heide 39. www.bavweb.info

Blutspende LEICHLINGEN Am Dienstag, 10. Mai: 16-20 Uhr Leichlingen,Sporthalle GGS Uferstraße, Schulstraße1. Terminreservierung auch mit der kostenfreien DRK-Blutspende-App https://www.drk-blutspen-

de.de/spenderservices/ blutspende-app.php

WerBlut spenden möchte, sollte mindestens 18 Jahrealt und gesund sein. Fragen beantwortet das DRK unter ☎ 0800/1194911. Notdienste

ÄRZTLICHER NOTRUF: Bei Lebensgefahr Notruf 112

Arztruf-Zentrale: ☎ 116117

NotfallpraxisMediLev: 19 bis 22 Uhr Ärzte-Notdienst. Privatärztlicher Notdienst: ☎ 0221/19257

ZAHNÄRZTE

Rufbereitschaft: 18 bis 8Uhr ☎ 0180/5986700

TIERÄRZTE

Tierärztliche Klinik Fixheide, Bürgerbuschweg 5, ☎ 02171/89809

APOTHEKEN

Auskunft über die diensthabenden Notapotheken: ☎ 0800/0022833 oder im Internet: www.aknr.de/service/notdienst

Notdienst von 9bis 9Uhr Folgetag:

Leverkusen: Germania Apotheke, Wiesdorfer Platz 21, Wiesdorf, ☎ 0214 /830400

Burscheid/Leichlingen: Adler-Apotheke, Hauptstraße 79, Burscheid, ☎ 02174 /8417; Rosen Apotheke, Friedrich-Ebert-Straße 257, Solingen (Wald), ☎ 0212 /2311984

Odenthal/Schildgen: AuraApotheke am EvK, Ferrenbergstraße 24 a, Bergisch Gladbach (Innenstadt am evangelischen Krankenhaus), ☎ 02202 /9594440

FEUERWEHR

Notruf: 112

Leverkusen: ☎ 0214/75050

Feuerwehr-Info-Telefon:

☎ 0214/4061212

Leitstelle Rhein-Berg: Burscheid/ Leichlingen/Odenthal/Schildgen:

☎ 02202/2380

POLIZEI

Notruf: 110

Leverkusen: Wache Wiesdorf:

☎ 0221/2294730

Wache Opladen: ☎ 0221/2295730

Leichlingen/Burscheid:

☎ 02174/6481720

FRAUENHAUS

Frauen helfen Frauen:

☎ 0214/49408

TECHNISCHER NOTDIENST

Energieversorgung Leverkusen: Strom-, Trinkwasser- und Erdgasversorgung, Störungsannahme:

☎ 0214/89298510

Ohne Gewähr

jugendkultur Spendenkonto: DE23 3702 0500 0008 0901 00 24 LEVERKUSEN Montag,9.Mai 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
JOB &KARRIERE

Schmetterlinge lieben Brennnesseln

Agentur und Stadt bitten darum, Pflanze vorerstnicht zu mähen

Neun Tüftler sind Burscheider des Jahres

BürgermeisterDirk Runge überreichte die Auszeichnung an das Team vomReparaturcafé

VON TIMON BROMBACH

In den Bierbankreihen wird bei derEröffnungdesFamilien-und Umweltfestes am Sonntag in Burscheid schon fleißig spekuliert: Werwird Burscheider des Jahres 2021? Der kürzlich zum Bürgermeister gewählte Dirk Runge, der die Auszeichnung, dieseit2001verliehenwird,zum ersten Mal überreicht, macht es spannend und gibt erst mal nur Tipps und Hinweise, aber rückt nicht vorab mit den Namen heraus.

Im Vorfeld konnten die Burscheiderinnen und Burscheider Vorschläge einreichen. Bis die aus den Vorschlägen vom Stadtrat ermittelten Gewinner genannt werden, lässt Runge die Menschen zappeln –und sticht dasersteBierfassan:„Wirfreuen uns, dass gleich so viele Menschen auf den »Burscheider des

Jahres« anstoßen können.“Die Straßen rund um die Kirchenkurve sind gut gefüllt, die Sonne scheint, die Stimmung ist gut. Erstrecht,alsRungeendlichverkündet,werdie»Burscheiderdes

Jahres« sind: die neun Männer des Reparaturcafés Burscheid Klaus Wedemeyer,Peter Kirchertz, Detlef Karpinski, Klaus Schardt, Michael Corts, Johannes Kurzawa, Klaus Scharfenort, Peter Kletka und Jürgen Firmenich. Für ihr Engagement erhalten sie eine Urkunde und einen Scheck über 350 Euro. Ausgezeichnet werden sie als Macher und Instandsetzer.„Ob Fahrrad, Kaffeemaschine, andere Elektrogeräte, Spielzeug, Gartengeräte, Uhr,Radio, Schuhe oder Textilien –über 200 Gegenständen hat das Team Reparaturcafé schon ein zweites Leben eingehaucht“,erklärt Sprecher Mi-

Der Tagder Pflegeberufe

DonnerstaginformierenEinrichtungen überdie Probleme und dieChancen

VON HANS-GÜNTER BOROWSKI

Leichlingen. Die Arbeit, die Alten- und Krankenpflegekräfte leisten,wirdseitBeginnCoronaPandemiegelobtundgewürdigt.

Doch der abendliche Applaus, derzeitweiligöffentlich gespendet wurde, ist inzwischen verebbt. Personalmangel, Überforderung und schlechte Bezahlung sind geblieben. Der internationale Tagder Pflege, der an diesem Donnerstag begangen wird, soll Leistungen und Probleme der Branche ins Rampenlicht rücken und Werbung für den Beruf und die Ausbildung machen. Der Aktionstag steht unter dem Motto „Gute Pflege muss gepflegt werden!“

 Leichlingen

InLeichlingen,womitdemPflegeseminar der Diakonie eine Ausbildungsstätte ihren Sitz hat, ist besonders viel los. „Natürlich wird es auch von unseren Auszubildenden Aktionen geben“,kündigt Katharina Bettermann-Osenberg von der Evangelischen Pflegeakademie Hasensprungmühle an. Im Brückerfeld gibt es von 11 bis 14 Uhr Informationen und Präsentationen. Die Aktionen beginnen um

chaelCorts.BurscheidseiTeileiner internationalen Bewegung. Deren Mitglieder versuchen bei Kaffee und Kuchen gemeinsam, Kaputtes zu reparieren. Die Burcheider Reparatur-Gruppe ist aus einem Gemeinschaftsprojekt zwischen der Quartiersentwicklung Hilgen und dem TriCafé 2017 hervorgegangen. Die Helfer stellen ihr Wissen und KönnenunentgeltlichzurVerfügung –weil sie Interesse an Technik, am Selbermachen und Werken haben.

Corts freut sich über die Aufmerksamkeit,dieaufdasProjekt gelenkt wird: „Vielleicht führt diese Ehrung dazu, dass wir es schaffen, mehr Dinge zu bewahren und ihnen eine zweite Chancezugeben.“Außerdemhoffter, weitere Mitstreiter und vor allem Mitstreiterinnen zu gewinnen. Derzeit gehört nicht eine Frau zum auf mehrere Diszipli-

Während der Pandemie hat dasReparaturcaféaufdieMethode „Reparieren auf Abstand“ umgestellt. Das soll auch noch bis Ende Juni so bleiben. Danach kehrt man zum Vor-Corona-Betrieb zurück und trifft sich wieder jeden Mittwoch im Tri-Café an der BürgermeisterSchmidt-Straße 25. Dann, so hofft,SprecherMichaelCorts, werde die Quote der repariertenGerätewiederdeutlich steigen. Wichtig ist Cort der direkte Draht zu den Besuchern:„DannkönnenKunden endlich wieder mit uns gemeinsam reparieren und uns über die Schultern sehen, so dass wir unser Know-how weitergeben können.“

nenspezialisiertenTeam.Aufeine Wegwerfgesellschaft, in der Herstellereinen„geplantenZerfall“vonProduktenbewussteinbauen, sei das Reparaturcafé die einzig richtige Antwort, sagt Runge: „Zum Beispiel werden Einwegschrauben in Geräte verbaut, die sich nur in eine Richtung drehen lassen, damit diese sich zum Reparieren nicht öffnen lassen.“Einer der Reparateureunterbrichtihnundmeint: „Alsowirkriegenauchdieinzwischen auf.“Doch diese Entwicklungführeauchdazu,dassganze Berufe stürben. „Nehmen wir maldenSchuster:DurchdieModetrends bei den Sneakern wird reparieren unmöglich“,sagt Runge.

„Diese Würdigung stärkt uns undzeigt:Wirsindaufeinemguten Wegund dabei, etwas richtiges zu tun“,sagt Corts mit dem Preis in der Hand.

Burscheid. Die Schmetterlinge werdenimmerweniger–nunrufen die Stadt Burscheid und die Bergische Agentur für Kulturlandschaft (BAK) die BürgerinnenundBürgerdazuauf,sichaktiv um den Schutz der Tiere zu bemühen. Aktuell sitzen viele Eier,Raupen und Puppen von Schmetterlingen wie dem Kleinen Fuchs, dem Tagpfauenauge und dem Admiral an Brennnesseln. Die Pflanze dient ihnen als Nahrungsgrundlage, andere kommen nicht so einfach infrage.

Digitaler Workshop

„Für den Schutz von Schmetterlingen ist die Brennnessel eine der wichtigsten Pflanzen“,sagt Cornelia Lösche von der BAK. Doch weil Brennnesseln am Wegesrand oder auch im eigenen Garten das Image des lästigen Unkrauts anhängt, werden sie häufig gemäht und ausgerupft –fatal für die nächste Generation an Schmetterlingen. Damit diese Brennnesselbestände nicht jetzt gemäht werden, sondern später,wenn die Schmetterlinge bereits geschlüpft sind, kann manStellenmitPflanzen,andenen Raupen sitzen, an die Stadt melden. Worauf man dabei achtenmusserklärtLöscheineinem kurzen Online-Workshop am Donnerstag, 12. Mai, um 17.30 Uhr.Sie stellt zudem einen Fragebogen vor,der für die Bestandsaufnahme von Raupenvorkommen erstellt wurde.

Werteilnehmen oder anderweitig aktiv werden möchte, meldetsichunter ☎ 02205/9498 94 14 oder per E-Mail. Weitere Informationen gibt es zudem online. (dre) agentur-kulturlandschaft.de loesche@agenturkulturlandschaft.de

Online-Seminar zu energetischer Gebäudesanierung

11 Uhr mit einem Gang der Auszubildenden des Seminars vom Hasensprung zum Marktplatz. Dort steht eine Wunschbox, in der Passanten Wünsche für die Zukunft der Pflegekräfte formulieren können. Die künftigen Fachkräfte sowie Dozenten beraten Interessierte zur generalistischen Pflegeausbildung und präsentierenhistorischeundaktuelle Berufsbekleidung. Ab 12.30 Uhr wollen die Nachwuchskräfte einen demonstrativen Flashmob platzieren.

„Wenn Sie ganz großes Glück haben,“verrät BettermannOsenberg, „treffen Sie vielleicht auch auf Florence Nightingale.“

Sie gilt als „Mutter der Pflege“, dieam12.Maivor202Jahrengeboren wurde. Ihr zu Ehren wird jedes Jahr an diesem Datum der Aktionstag gefeiert. Im Forum der Akademie neben dem Seniorenheim Hasensprungmühle läuft bis 16 Uhr in KooperationmitderAOKRheinland/Hamburg ein Gesundheitstag für Schülerschaft und Mitarbeitende.

 Burscheid In Burscheid informieren die Partner des Senioren-Hilfenetzwerkes und die städtischen Se-

nioren- und Pflegeberaterinnen Cosima Mai und Ute Scharf von 11 bis 14 Uhr auf dem Vorplatz der Kreissparkasse an der Ecke Hauptstraße/Höhestraße an einem Aktionsstand am Jugendstil-Brunnen über Alltagshilfen, Pflege und Demenz. BürgerinnenundBürgerkönnenAlterserscheinungen mit Simulationsbrillen und in einem SpezialanzugtestenundeinenGehwegzur Mobilitätsförderung ausprobieren.

 Bergisch Gladbach Landrat Stephan Santelmann nimmt um 13.45 Uhr in Bergisch GladbachaneinerTalkrundemit Schülerinnen und Schülern vor dem Einkaufszentrum RheinBerg-Galerie teil. „Einerseits steigt die Zahl älterer und pfle-

gebedürftiger Menschen aufgrund des demografischen Wandels. Andererseits ist der Pflegefachkraftmangel auch im Rheinisch-Bergischen Kreis bereits heute deutlich zu spüren“,erklärt der Chef der Kreisverwaltung anlässlich des Aktionstages:„Es gilt, diesem Mangel vorzubeugen. Für diese wertvollen Tätigkeiten und ihren unermüdlichen Einsatz bedanke ich mich von ganzem Herzen, besonders unter den erschwerten Bedingungen während der CoronaPandemie“, so der Landrat in einem Aufruf zum Besuch derVeranstaltungen.

DerBerufsverbandfürPflegeberufefordertfürdieBrancheeinegerechteVergütung,Perspektiven für die berufliche Weiterentwicklung „und vor allem Ar-

beitsbedingungen, die ein zufriedenes, langes Verbleiben im Beruf möglich machen“

„DieAnsprüchehabensichim Lauf der Zeit stetig weiterentwickelt, nicht aber die gesamtgesellschaftliche Bedeutung von Pflege“, erklärt Claudia Materne, die Leiterin des Amts für Soziales und Inklusion im Kreis. Der Berufszweig finde keine angemessene Wertschätzung: „Zwar scheint das Ansehen der Pflegekräfte in der Pandemie kurzfristig gestiegen zu sein, doch strukturell bleibt die Situation für die Pflegefachkräfte unverändert.

Weitere Informationen zum Tagder Pflege gibt es auf der Homepage des Kreises. www.rbk-direkt.de/ tag-der-pflege.aspx

Leichlingen. Zu einem OnlineSeminar,bei dem Methoden der energetischen Gebäudesanierung vorgestellt werden, lädt die Leichlinger Klimaschutzmanagerin Monika Meves HausbesitzerundEigentümerinnenein.Es wird am Mittwoch, 18. Mai, von 18 bis 19.30 Uhr gehalten.

Energieberater der Verbraucherzentrale erläutern in dem Vortrag, welche Stellschrauben es für die Senkung der Betriebskosten und die Vermeidung von Bauschäden gibt –von Dämmung, über Heizungstausch bis hin zur Solarenergie. DiplomIngenieur Martin Grampp nimmt auch das Thema FördermittelindenBlick.„IndemEnergiesparmaßnahmen Schadstoffemissionen vermindern und Ressourcen schonen, tragen sie zum Umweltschutz bei“,erläutert Meves, und „für die Bewohnerinnen und Bewohner steigt der Wohnkomfort.“Eine Anmeldung zum Seminar ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei. (hgb)

Die Zugangsdaten für das OnlineMeeting über Zoom: Meeting-ID 853 7952 8645, Kenncode 729276. www.zoom.us

Kölner Stadt-Anzeiger Dienstag,10. Mai2022 LEVERKUSEN 25
VOR-CORONA-BETRIEB Beim Familien- und Umweltfest überreichte Bürgermeister Dirk Runge den Preis an das Team des Reparaturcafés Burscheid. Foto: Michael Wand In Krankenhäusern, hier das Klinikum Leverkusen, Altenheimen, und ambulanten Diensten arbeiten Pflegerinnen und Pfleger. Zu Beginn der Pandemie gab es Applaus. Die Probleme sind geblieben. Foto: Krieger

LITERATURABEND

Tipps zur Lektüre in den Ferien

Nach der Landtagswahl ist vor denSommerferien:EndeJunigeht es los. Bei einem Literaturabend amMontag,16.Mai,stelltGabriele

Friedel im Pfarrsaal von St. Andreas an der Bergischen Landstraße 8ab19Uhr Bücher für die Urlaubslektürevor. Der Eintritt kostet fünf Euro, eine Anmeldung ist nicht nötig. Der Abend wirdvon der Katholischen Bücherei Sankt Andreas in Schlebusch und dem Katholischen Bildungsforum organisiert. (dre)

KINO

Französischer Film im Forum

Grégory Gadebois und Isabelle Carréspielen in „A la Carte –Freiheit geht durch den Magen –Delicieux“, der im Forumskino, Am Büchelter Hof 9, am Dienstag, 17. Mai, um 19 Uhr im französischen Original mit Untertitel läuft. Tags darauf wirderzur selben Zeit auf Deutsch gezeigt. (dre)

TANZGASTSPIEL

„SwanLakes“ wirdim Forum gezeigt

Die Gauthier Dance –Dance Company Theaterhaus Stuttgart zeigt am Mittwoch, 18. Mai, in „Swan Lakes“ vier jeweils 20-minütige „Schwanensee“-Versionen von verschiedenen Choreografinnen und Choreografen. Los geht es um 19.30 Uhr im Großen Saal im Forum, Am Büchelter Hof 9. Eintrittskarten gibt es online ab 25,50 Euro. (dre) www.kulturstadtlev.de

TOPOS

Bastian Korn &Friends

treten auf

AmMittwoch,18.Mai,isteswieder so weit: Die Brüder Bastian und Benny Korn stehen mit Kumpel Toby Sauter als „Bastian Korn & Friends“ ab 20 Uhr bei ihrem monatlichen Konzert im Topos an der Hauptstraße 134 auf der Bühne. DerEintrittkostetBesuchersieben Euro. (dre)

CDU

Bürgersprechstunde

in Präsenz

Der Vorsitzende der CDU Hitdorf, Joshua Kraski, ist am Dienstag, 17. Mai, von 16 bis 18 Uhr bei einer Bürgersprechstunde an der Friedrich-Ebert-Straße 96 anzutreffen. Fragen können Bürgerinnen und Bürger aber auch jederzeit per E-Mail loswerden. (dre) info@cdufraktion-lev.de

NACHDER FLUT

Naturgut sammelt

Geschichten

„Wowaren Sie am 14. Juli 2021?

Wie hat Sie das Hochwasser persönlich betroffen? Konnten die Schäden inzwischen behoben werden?“ Antworten auf derlei

Fragen sucht das Naturgut Ophoven, um zum einen Erinnerungen an die Flut im vergangenen Jahr zu sammeln, zum anderen für eine Installation zum Thema „Hochwasser und Extremwetterereignisse“ im Klima-Erlebnispark. Die persönlichen Geschichten kann man per E-Mail einsenden. (dre)

ute.rommeswinkel@ naturgut-ophoven.de

Die Kuratorin schaukelt im Schloss

Bei den Kunsttagen vonMuseum Morsbroich ging es um Gegenwart und Zukunft desHauses

VON FRANK WEIFFEN

DasBildwardurchausabsonderlich: Kuratorin Thekla Zell saß auf einer Schaukel, die an einem der vielen dicken Bäume des Morsbroicher Schlossparks befestigt war,und tat, das, was nahe lag: Sie schaukelte. Über ihr hing Künstler Christoph Schäfer in den Ästen und erzählte etwas zum Zusammenhang von Kunst und Natur und wie es die Menschenzusammenbringenkönne, wenn beides zusammentreffe.

Drumherum im hohen Gras picknickten rund 60 Menschen und aßen von der Künstlerin Margit Czenki geschmierte Butterbrote und kleingeschnipseltes Obst und hörten und sahen zu. Und Museumsdirektor Jörg vandenBerghieltdieMagieund Idylle des Moments fest, indem erkonstatierte:„Dasistdochein wundervoller Einstieg in die Zukunft dieses Parkes und des Museums.

Womit er recht hatte und sicher sein konnte: Diese ersten Morsbroicher Kunsttage von Freitag bis Sonntag waren ein gelungener Startschuss für das nicht weniger als revolutionär zu nennende Konzept „2022: Spielzeit“.Denn es geht ja gerade darum, den ewigen und ewig gleichen Turnus aufeinanderfolgender Ausstellungen zu durchbrechen –und zwar zugunsten von Aktionen wie diesen. VonAktionen, die die Menschen ans und ins Schloss bringen, weil sie mit einbezogen werden und diesen vor allem kunsthistorisch gesehen geschichtsträchtigen Ort mehr und mehr als einen mit Aufenthaltsqualität, Kurzweil und ästhetischeFreudensehen,andessen Gestaltung sie mitwirken können.

Etwa wenn sie demnächst auf dem Pendant der Baumschaukel im in Zukunft dauerhaft von Schäfer und Czenki bespielten Raum im Erdgeschoss des Museums schaukeln und womöglich nachdenkenundIdeensammeln können, was Morsbroich ausmachtundwiemandieses„Was“ in Kunst umsetzen kann.

Und die drei Kunsttage steckten überhaupt voller Situationen des Anreizes und der Möglichkeiten und der praktischen Auseinandersetzung mit Kunst: Der Chef etwa sprach über seine TräumeundPläneunddasseseigentlich egal ist, ob die alle rea-

Eine Reise durch 60 Jahreopd’r Bühn

listischsind–solangeessiegibt, ist die Kunst im Fluss und kann ein Museum zum Labor für alle werden.

Die umtriebigen Kinder und Jugendlichen, die von KunstvermittlerinLuciaRiemenschnitter als „Schlossgespenster“ betreut und angeleitet werden mit einem eigenen Farblabor oder regelmäßigen Treffen im eigenen „Club M“ (für „Museum“ und „Morsbroich“) können ein Lied davon singen. Oder sie können einfach Pizza backen und sich dann beim anschließenden Essen derselben gemeinsam mit Besuchenden und Künstlerinnen und Künstlern austauschen –sowie sie das nun taten.

Perlmuttweiß und Zinnoberrot

Derweil spielte Frank Bauer Elektronikmusik auf seinem 70er-Jahre-Moog-Synthesizer vor Erich Hausers großer,von der Sonne beschienener und dank dieser Gemengelage gar nicht mehr so kalt glänzender Skulptur aus Stahl im Park.

UndHaraldF.Müller,international renommierter Farbkünstler aus Singen, klärte die Besuchenden über die Magie der Farben auf. Er gestaltet das Foyer des Museums farblich neu. Hat bereits in den ersten Etagen die Wände mit Perlmuttweiß und die Decken in Zinnoberrot angemalt. Weil ein Eingang solch eines Museums „nicht leise“sein solle, wie er sagt. Weil er sowohl einladendalsauchausladendim Sinne von nach außen wirkend daherkommen müsse.

Und wer sich dieser (Kunst)Tage umschaut im Haus, der sieht: Müller hat vollkommen recht. Und der versteht Kunst besser.Weil sie in Morsbroich ein Stück greifbarer wird, seitdem hier ein neuer Geist weht.

Kölschmusiker-Legende TommyEngelspielte im Forumsein lange geplantesJubiläumskonzert

VON TIMON BROMBACH

„Wat sull isch sagen?“ Tommy Engel ist etwas sprachlos. „Wir freuen uns.“–„Wir uns auch!“, halltesausdemPublikumimForum zurück. Schließlich sollte Tommy Engels Jubiläumskonzert„70Johropd’rWelt–60Johr op d’rBühn“ eigentlich schon am 9. Juni 2020 stattfinden, dann wurde es erst auf den 17 September 2020 verschoben, dann nochmal auf den 22. April 2021. Am vergangenen Freitag ist es nun endlich soweit: Die Stimme Kölns ist in Leverkusen. Mitgebracht hat Engel zu seinem Bühnenjubiläum ein ganz besonderes Programm von rockigen bis ruhigen Tönen. Es ist eine Reise durch seine eigene Geschichte –von den Bläck Fööss, über L.S.E. bis zu seinen aktuellen Soloprojekten.

„Prima, endlich sin m'rwidder em Modus“,sagt Engel zum durchweg älteren Publikum im nicht ganz gefüllten Großen Saal.Erhabelangedaraufgewartet, wieder Musik machen zu können. Es seien aber immer noch schwierige Zeiten: „Corona,Krieg,Umwelt–Dokannmer net effe esu met der Tagesordnung loss schreiten.“Darum startet er das Konzert mit John Lennons „Imagine“, aber natürlichinderKölsch-Version„Stellt üch vüür“: „Kann die Welt ens

” Saache,de mer brutäns em Hätze hät,muß m’r irjendwann umsetzen

Tommy Engel

paradiesisch sinn“,singt er da. Bevor er das nächste Lied der Setlistanstimmt,erklärterdann noch: „Ich ben keine Engel –ich heiße nur su. “

Und damit startet die Reise durch die Stationen von Engels Vergangenheit.ImKölnerMillowitsch-Theater,daist er erst zehnJahrealt,stehterschonauf derBühne,spieltdanachSchlagzeug in verschiedenen Bands.

1970 kommt der endgültige Durchbruch mit der Gründung

der Bläck Fööss. Karneval, Kölsche Kultfigur,Jahre später der Schnitt: Nach 24 Jahren steigt Engel als Frontmann bei den Bläck Fööss aus und geht musikalisch nun eigene Wege.

Bei „Drink doch ene met“ singt das ganze Forum mit –Inspirationen für diesen „Bläck Fööss“-Hit habe er noch aus Coverband-Zeiten mitgebracht, sagt Tommy Engel.

„NosinmirevereintesEuropa –etworensanders“.Erthemati-

siert neben dem Frieden auch andere sozialen Entwicklungen und beweist beim Jubiläumskonzert in Leverkusen seine klare Kante. So erinnert er sich zurück an den Bau der von ihm

„Trabantenstädte“genannte Viertel Kölns, an Chorweiler kann er sich noch genau erinnern:„Natürlich ist das noch ein sozialer Brennpunkt, aber es hat sichindenJahrenschonvielverbessert.“Die Fähigkeit, gesellschaftliche und politische Themen so locker –auf die kölsche Art eben –zuthematisieren, ist wohl mit eines von Engels großen Erfolgsgeheimnissen.

„Saache, de mer brutäns em Hätze hät, muß m’rirjendwann umsetzen –söns weed mer net jlöckich“,erklärt Engel. Deshalb habe er mit Rolf Lammers und Arno Steffen auch „L.S.E.“gegründet –eine weitere Etappe aufseinemWeg,durchdieersich in Leverkusen singt. „,Drei Bekloppte–ein Gedanke„, das waren wir damals und haben ,Leck ens am Asch„ geschrieben.“Das

Lied sorgt heute im Forum noch genauso für Schmunzeln wie bei seinem Erscheinen. Die MenschenimForum,diesolangeauf ihr Konzert gewartet habe, singen dann auch lauthals mit: „Leck ens am Asch: Läch Dich doch noch jet hin! Leck ens am Asch: Watsin muss, dat muss sin!“

26 LEVERKUSEN Montag,16. Mai2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Musiker Tommy Engel beim Auftritt im Großen Saal des Forums Foto: Ralf Krieger Das Ziel der Kunsttage: Kunst begreifbar und erlebbar machen –zum Beispiel beim Schaukeln. Frank Bauer spielte in der Sonne auf einem 70er-Jahre-Moog-Synthesizer Elektronikmusik. Fotos: Ralf Krieger
IN KÜRZE

„Die Partei“ feiert ihren Bundesparteitag mit viel Bier

Bundesparteitag. Das klingt nach großer Politik und Ernsthaftigkeit. Nicht aber wenn die die Partei „Die Partei“ ihren Bundesparteitag abhält. So geschehen am Samstag in der Ostermann-Arena. Wenn die Mitglieder der Partei des Satirikers Martin Sonneborn (großes Bild rechts) zusammentreffen, ist keine große Politik zu erwarten,sondern:TeilnehmerinnenundTeilnehmer,die nicht in Hotels, sondern einem sogenannten Protest-

Wilder Abend

Malteser finanzieren Lagerferien

VonFlut betroffene Kinder können zur Burg Satzvey reisen

Die Malteser Fluthilfe finanziert für vom Hochwasser im vergangenenJulibetroffeneKinderund Jugendliche zwischen acht und 16JahrendieTeilnahmeamBundesjugendlagervom30.Julibis6. August auf Burg Satzvey in Mechernich.

Weil das Interesse an der ursprünglich im Westerwald geplanten Ferienfreizeit so groß war,schwenktemanaufdas größere Bundesjugendlager um, zu dem rund 500 Teilnehmende erwartet werden: „Wir sind froh darüber,unser Sommerferienangebot nun im Zuge des beliebten Bundesjugendlagers anbieten zu können, da wir auf diese Weise noch mehr Kindern und Jugendlichen ermöglichen können, daran teilzunehmen“,sagt Bettina Heuschkel, Leiterin der Leverkusener Fluthilfebüro der Malteser

campunterderAutobahn-Stelzeübernachten.VielBier und viele Betrunkene. Und allerlei Quatschanträge. Zitat: „Der Bundesparteitag beschließt: Rauchen ist »geil«. Begründung: Rauchen ist ein Recht, für das der Marlboro-Mann gestorben ist (für uns alle).“ Eigentlich sollte nach dem Parteitag gegen 18 Uhr auch noch ein Demonstrationszug durch die Straßen ziehen. Als „Demonstration der Stärke“ wurde er angekündigt. Die Po-

lizei rechnete mit 500 Teilnehmenden, die Veranstalter gar mit bis zu 1300. Daraus wurde nichts: „Der Veranstalter hatte organisatorische Problem“, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Der Beginn des Aufzugs habe nicht zum vereinbarten Zeitpunkt stattfinden können, dann sei erst der Aufzugweg verkürzt, um 20.45 Uhr die „Demonstration der Stärke“ komplett abgesagt worden. (hge)

Fotos: Michael Wand

DasBundesjugendlagerunter dem Motto „Es war einmal, es wirdeinmal“isteinZeltlagerfür Kinder und Jugendliche, die an Gruppenaktionen, Ausflügen, Schnitzeljagden und Workshops teilnehmen können. Highlight ist der „Probier-was-NeuesTag“ in Kooperation mit Vereinen.

mit

Musik und neuen Tattoos

Aufden Straßenund in Gaststätten war beimKneipenfestivaljede Menge los

VON TIMON BROMBACH

Kneipen –Orte an denen gute gemeinsame Zeit verbracht wird undmanfüreineNachtalleshinter sich lassen kann. Beim 5. Leverkusener Kneipenfestival wurden genau diese –und die damit verbundene ganz eigene Musik-Kultur –mit einem buntenmusikalischenProgramman 27 Orten gefeiert.

VorderTelegraphenKlausein Schlebuschherrschtausgelasse-

„Choice“ genossen. Der mit der E-Gitarreist der Hammer

Besucher Jonathan über den Auftritt im „The Pub“

ne Stimmung.„Hey!“,singen alle bei den kölschen Liedern der Band „Zesamm“.„Das Festival lebt davon, dass man sich mehrere Künstler anhört und man von Kneipe zu Kneipe weiter hoppt“,findet Gabriele Engel, die mit dem Shuttle-Bus weiter ins Herz von Opladen will.

Feiern, das können die Leverkusener,wird schon beim BetretenderAuguststraßeinOpladen klar.Zwischen dem „Stilbruch“, aus dem coole Beats von DJ Tho-

mas Wagner dröhnen, und dem „Schmalztöpfchen“ gegenüber hat sich eine große Party-Menschentraube gebildet, die zur Musik tanz. Ein Auto steht noch mitten auf der Straße –hier ist kein Durchkommen mehr,hier haben sich die jungen Leute versammelt.

Das Publikum ist sehr durchmischt, von Teenagern bis Rentner kommen in den Kneipen alle zusammen. So auch Johannes, Amir und Dario: „Wir waren schon im Pentagon und im Pub, aber hier am Stilbruch geht“s am- “, da werden sie unterbrochen, ein Kranz voll Kölsch wird an ihnen vorbeibalanciert. Am Stilbruch geht es am meisten ab, wollten sie sagen. Es geht aber auch ruhiger.Im Lindner Hotel an der BayArena lässt es DJ Many di Vinci entspannt angehen:„Ich kreier hier eine Wohlfühloase, keine Tanzstimmung.“Währendessichviele in der Lounge gemütlich gemacht haben, gibt es aber trotzdem Bewegung: Habib Jebri hat mit einer Software ein Tischkicker-Turnier organsiert. „Die Location könnte dafür ja nicht besser gewählt sein“,kommentiert eine Zuschauerin. Acht Teams haben sich angemeldet. Die Handgelenke laufen heiß, als das Team„Spielen zum Spaß“ in die nächste Runde zieht: „Unser Name verrät doch schon alles.“Doch eigentlich

gehe es schon um was Großes, erklärt Jebri: „Auf die Gewinner warten zwei VIP-Tickets für die Loge bei einem Bayer 04 Spiel.“

Auf der anderen Straßenseite, im Biergarten Bax, spielt währenddessendieBand„Notty“unter freiem Himmel und begeis-

tert das Publikum. „Das ist eine ganz eigene Art Funk Rock“,ruft Michaela Reiz. Manchen geht der Abend unter die Haut. Im „The Pub“könnensichGästekostenlosTattoos stechen lassen, Währenddessen spielen „Choice“Rhythm 'n Blues-Rock mit Songs von weniger bekannten Künstlern, aber auf extrem hohem Niveau. Julia und Laura haben sich getraut und sind jetzt tätowiert –der Mut komme wohl auch ein bisschen aus dem Glas, geben sie zu:

„Wir haben jetzt also ein grünes Kleeblatt auf dem Knöchel und 'neirische Blume auf dem Arm“, sagen sie und lachen. Ihr Freund Jonathan hat sich heute gegen ein Tattoo entschieden: „Dafür habe ich noch nicht genug getrunken –ich habe dafür „Choice“genossen, der mit der E-Gitarre ist der Hammer.“

Für die flutbetroffenen Kinder und Jugendlichen werden eigene Betreuer zurVerfügung gestellt, die auch während der AnundAbreisefürsiedasind.Interessierte können sich bis zum 25. Mai unter ☎ 0214 /20649224 oder per E-Mail melden. (dre) fluthilfe.leverkusen @malteser.org

MARKTPLATZ WIESDORF Roadshowinformiert über Lastenfahrräder

Werüber die Anschaffungeines Lastenrads nachdenkt, kann am Mittwoch, 25. Mai, bei der CargoBike-Roadshowauf dem Wiesdorfer Marktplatz zwischen 10 und 15 Uhr zwölf unterschiedliche Lastenräder mit Pedelec-Antrieb auf einem Parcours ausprobieren. Das Team bietet dazu unabhängige Beratung. Der ADFC wirdeinen Stand mit Fahrradcodierung anbieten. (dre)

BERUFSORIENTIERUNG

Infobörse für Jugendliche

Wie soll es nach der Schule weitergehen? Welcher Beruf passt zumir?OrientierungbeimEinstieg ins Berufsleben bietet am Mittwoch, 25. Mai, die Infobörse vom Arbeitskreis Jugend und Arbeit von 9bis 14 Uhr im Selbstlernzentrum des Berufskollegs Opladen an der Stauffenbergstrasse 21-23. (dre)

CHRISTI HIMMELFAHRT

Zwei Wochenmärkte werden verlegt

DerWochenmarktinOpladenwird wegen des Feiertages Christi Himmelfahrt am Donnerstag, 26. Mai, auf Freitag, 27. Mai, verschoben. Vorverlegt auf Mittwoch, 25. Mai, wirdhingegen der Wochenmarkt in Rheindorf. (dre)

22 LEVERKUSEN Montag,23. Mai2022 Kölner Stadt-Anzeiger
An 27 Orten wurde beim Kneipenfestival Live-Musik gespielt. Hier spielen „Choice“ im „The Pub“. Die Straßen in Opladen waren prall gefüllt. Fotos: Michael Wand
”Ichhabe
IN KÜRZE

Speisen aus aller Welt im Neulandpark

BeimStreet-Food-Festival gabesamWochenende an 35 StändenEssen für jeden Geschmack

VON TIMON BROMBACH

Eine Reise durch die StreetFood-Welt gab es am Samstag und Sonntag im Neulandpark beim „Street Food Festival Leverkusen“.Wir haben uns das neue Konzept angeschaut.

Das Angebot auf dem ersten „Street Food Festival“ im Neulandpark ist gigantisch. An 35 verschiedenen Ständen und aus umgebauten Trucks werden Speisen gereicht. Es gibt maghrebinische Fladen, im Bambusgarer gedämpfte Teigtaschen, deftige Burritos, die mit Käsenudeln und Speck gefüllt sind, balinesische Saté-Spieße, frittierte Zwiebelblumen und und und.

Auf vegane und vegetarische Gerichte aus Israel hat sich Alfredo Palomaris spezialisiert. An seinem Stand hat er zwei köstliche Highlights, die jeweils 8,50

Euro kosten: Katchapuni –eine

Pita mit viel Guacamole und dazu Blumenkohl, Kichererbsen, geräuchertePaprikaundtypisch israelischer Frischkäse –und Manakisch–einBlätterteig-Fladen mit Rucola, Tomate, Feta, Seitan und roter Currysoße oder pinkem Rote-Bete-Humus.

Das Rezept für Glück Nathalie Harbig vom Veranstalter-Unternehmen Tat&Drang erklärt:„Vegetarier undVeganer bekommen längst nicht mehr nur Beilagen. Fast alle Stände sind drauf eingestellt etwas Sinnvolles für sie anbieten zu können, und das bedeutet nicht nur Pommes.“

Franco Romano hatte mit Pasta aus Sizilien eine der weitesten Anreisen. Mitgebracht hat er zwei große Parmesankäseräder: „Darauf schwingen wir diePasta,wennsieausdemTopf kommt –das können wohl die wenigsten zuhause.“Eine Portion der Parmesan-Pasta kostet 9 Euro. Der Italiener lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, denn er habe ein Glücksrezept: „Eine Tasse gute Laune, drei Tassen Gesundheit, zwei Tassen Liebe, drei Löffel Freundschaft und einePriseHumor.“Dasschmeckt–und vielmehr spürt man bei

„Francos“: Es geht bei Street Food nicht nur ums Essen, sondernauchumdasfröhlichkulturelle Treiben rundherum. Es läuftentspannteLive-Musik,für die Kinder ist ein kleiner Zirkus aufgebaut, auch ein Zauberer unterhält die Kleinen.

Frittierte Burger aus Ehrenfeld AusKöln-Ehrenfeldkommendie Jungs von „Tigers Frygers“,die mit ihrem Truck dort vor allem die Jugend begeistern. „Ein Fryger ist ein fried, also frittierter Burger –klingt vielleicht erst mal nach Fett pur,ist aber ein wahrer Genuss“,präsentieren Evgeny Beresnii, Witali Rolnik und Alexander Dell ihr selbst erfundenes Lieblingsessen. Ob Classic, Chili Cheese, Mexican StyleundobmitFleischodermit selbst entwickeltem Gemüsebratling auf Kidneybohnen-Basis. WerBurgerliebhaber ist, muss einen Fryger mal probiert haben. Kostenpunkt: 9Euro.

Unter Palmen genießt man am afrikanisch-karibischen Imbiss „Jatta Food“ von Bubacarr und Fatoumata Sissoho für 7Euro ein Gericht, das im Jahre 2018 beim „European Street Food Award“ als bestes vegetarisches Gericht ausgezeichnet wurde: Jatta Domoda. Ein gambischkreolisches Crossover aus würzigemReismitErdnusssoßeund Gemüse.

Waschechtes Street Food, das von Worrawalan Naumanns Familie nach immer gleichem Original-Rezept bei „Troksoong Bangrak“ auf den Straßen Thailands so seit 1955 zubereitet wird, ist ein Höhepunkt des Festivals. Die stundenlang im Sud geschmorte zarte Schweinshaxe mit Reis und unvergleichlich gewürzten Chinakohl und Ei für 8 Euro hat in Thailand schon PreisegewonnenundwurdeimFernsehen nachgekocht. Worrawalan und Rickus Naumann bereiten sie in dritter Generation zu. Sie sagen: „Wir machen hier so richtig richtiges Street Food.“

Neulandpark-Chef Armin Kühler gibt für das nächste Festival schon mal den Tipp: „Kommt mit Freunden und schnabuliert euch dann zusammen durch.“

Leverkusener und Ukrainer sammeln 30 SäckeMüll

Die gemeinsameAktion soll Dankbarkeit ausdrücken und gleichzeitig Integrationsmaßnahme sein

VON TIMON BROMBACH

„Irgendwasmussmandochwohl tun können“,war ein Gedanke, den viele Menschen seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar hatten. Oksana

NeufeldtundvieleLeverkusener

Freunde haben daraufhin einfach mal über die sozialen Netzwerke eine private Initiative gegründet:„LeverkusenHilft“.Genaudastundieinzwischen1.100

Mitglieder –helfen.

„Wir haben erst Sachspenden gesammelt und auch schon Feste mit den Ukrainern organisiert“,erklärt Tanja Hoppmann, die mit Neufeldt am Samstag eine große Müllsammelaktion am Leverkusener Rheinufer durchführt. Viele ukrainische Familien seien dankbar für die Gastfreundschaft in Leverkusen und wollten mit der Aufräumaktion etwas an die Stadt zurückgeben. Es gehe aber noch um etwas anderes, erklärt Neufeldt: „Von

Freibad kann die Saison noch nicht starten Dem „Calevornia“ fehlen Rettungsschwimmer –Öffnung wohl am 1. Juni

Das Freibad am „Calevornia“ wird nicht wie geplant am Montag, 23. Mai, in die Saison starten. Das hat die Stadt bekanntgegeben. Grund dafür sei ein Mangel an Fachpersonal. „Auch die Freibäder in Leverkusen sind auf qualifizierte Saisonkräfte angewiesen. Trotz intensiver AnstrengungenistesdemSportparkLeverkusennichtgelungen, eine ausreichende Anzahl qualifizierter Fachkräfte zu gewinnen“,heißt es in der Stellungnahme.

Auch der beauftragte Personaldienstleisterkonnteoffenbar keine Rettungsschwimmer zur Verfügungstellen.Essollnunallesdafürgetanwerden,umam1. Juni öffnen zu können. Das Freibad Wiembachtal in Opladen soll aber,wie geplant, am Donnerstag, 26. Mai, öffnen.

Auch im Freibad Wiembachtal istder durchgehende Betrieb wegen des Mangels nicht gewährleistet

Doch auch dort sorgen Fachkräftemangel sowie krankheitsund urlaubsbedingte Personalausfälle in der Wasseraufsicht für eine Einschränkung im Betrieb der Bäder und Saunen. Ein „durchgehender Badebetrieb kann nicht gewährleistet werden“,betont die Stadt. Besucher werden gebeten, sich auf der Homepage des Sportpark Leverkusen vorab zu informieren. VerbundenmitderInformationüberdiespätereÖffnung,ruft die Stadt Leverkusen jetzt öffentlich Fachkräfte dazu auf, sich per E-Mail beim Sportpark oder dem Calevornia zu melden: Gesucht werden Rettungsschwimmer –auch Saisonkräfte –mit gültigem RettungsschwimmabzeichendesDLRGin SilberundSaisonkräftefürKasse und Service. (jpc/hge) info@sportpark-lev.de info@calevornia.de www.sportpark-lev.de

Informationen über Engagement für Geflüchtete

uns ist das als erste aktive Integrationsmaßnahmegedacht–solange die Ukrainer noch auf Sprach- und Integrationskurse warten.“Zusammen Müll zu sammeln und danach noch gemeinsam das Street-Food-Festival zu erkunden, sei eine schöne Gelegenheit, sich kennenzulernen.

„Bitte keine Politik heute“, wünscht sich Paulo Pustovar, der aus dem afghanischen Kabul vor dem Krieg geflüchtet ist und sichbeindruckendschnellselbst Deutsch beigebracht hat. Es gibt einige Menschen wie ihn, die in die Dolmetscher-Rolle schlüpfen und so für reibungslose Abläufe sorgen. Heute solle es um die Menschen und die Kulturen gehen,essollemalversuchtwerden, das Negative zurückzulassen. „Sauberkeit und Natur gehörenirgendwonatürlichzurdeutschen Kultur“,sagt Hoppmann. Wasammeisten auffalle, seien

im Bereich der Wacht am Rhein diezahlreichenZigarettenstummel auf dem Boden. Gemeinsam mit dem Integrationsrat verteilte„Leverkusen Hilft“ bei der Aktion auch Taschenaschenbecher an Rauchende –hergestellt unter anderem aus Zigarettenkippen. Neben den an die 30 vollen Müllsäcken seien am Ende vor allemdasdurchwegguteMiteinander und die Stimmung vor Ort die großen Erfolge der Aktion. „Da soll noch einer mal was zu fehlenderIntegrationsagen:Die Ukrainer versuchen, sich so gut wie es geht selber zu integrieren“,kommentiert Fabian Reddig später in der großen „Leverkusen Hilft“-Gruppe auf Facebook. Die dort geschaffene Austausch-Plattform, auf der aktuell täglich beispielsweise Wohnungen oder Möbel von UkrainerninLeverkusengesuchtoder für diese angeboten werden, scheintGoldwertindieserKrise.

Aufgrund der hohen Nachfrage organisiertdasDezernatfürBürger,Umwelt und Soziales am Dienstag, 24. Mai, eine weitere Infoveranstaltung für Menschen, die sich in Leverkusen für Geflüchtete aus der Ukraine engagieren möchten. Ab 18.30 Uhr wird im Ratssaal im Rathaus am Friedrich-Ebert-Platz 1ein Überblick über die Angebote bürgerschaftlichen Engagements gegeben. Träger,Wohlfahrtsverbände und die Stadt sind mit Infoständen vertreten, einzelne Beratungsangebote und Projekte werden in ImpulsVorträgen im Ratssaal vorgestellt.

Interessiertewerdengebeten, sich mitVorname, Name, Adresse und Telefonnummer verbindlich per E-Mail anzumelden. Im Rathaus muss ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden. (dre) bettina.schnepf @stadt.leverkusen.de

Kölner Stadt-Anzeiger Montag,23. Mai2022 LEVERKUSEN 23
35 Stände mit Speisen aus allen Teilen der Welt standen am Wochenende im Neulandpark. Das Festival fand dort erstmalig statt. Fotos: Michael Wand Worrawalan und Rickus Naumann kochen in dritter Generation ein Gericht, das auch auf den Straßen Bangkoks gegessen wird. Bubacarr und Fatoumata Sissoho servieren Jatta Domoda. Bei Franco Romano gibt es sizilianische Pasta aus dem Parmesan-Käserad. Alfredo Palonaris hat sich auf israelische Gerichte spezialisiert. Neben dem Müllsammeln stand der gemeinsame Spaß im Vordergrund der Leverkusener Aktion. Foto: Michael Wand

Klimaachse soll Starkregen ausbremsen

DasPilotprojekt desAbwasserbetriebs sollbis Ende2024 fertig werden –Rat gibtgrünes Licht

HANS-GÜNTER BOROWSKI

Leichlingen. Das Wort Starkregen können die Leichlinger nicht mehr hören. Nachdem die Stadt 2018 und 2021 schon zwei Mal von massiven Überflutungenheimgesuchtwordenist,zucken die Betroffenen bei jeder Unwetter-Warnung zusammen, haben die Wupper und normalerweise beschauliche Bäche ihre Unschuld verloren, schleppen viele, wie auch am Freitag vergangener Woche wieder geschehen, bange Sandsäcke vor Türen und Kellerschächte.

Die extremen Wassermassen aus Mega-Gewitterzellen, die der Klima- und Wetterwandel mit sich bringt, lassen sich nicht wegdiskutieren. Aber künftig vielleicht besser bändigen. Das istdasZielder„Blau-GrünenKlimaachse Leichlingen“,mit der sich die Stadt für künftige Starkregen wappnen will und mit der sie jetzt ernst macht.

Über das Modell der „Schwammstadt“,die größere Wassermengen aufsaugen kann, wird viel geredet. Die Blütenstadt ist ganz vorne mit dabei, die Idee auch umzusetzen. Das aus unterirdischen Zisternen, offenen Rinnen, Mulden und

Ein System aus offenen Wasserläufen (grün) wirdsich bei der Blau-Grünen Klima-Achse vom Johannisberg(r.) bis zur Neukirchener Straße schlängeln.

Versickerungsanlagen bestehende System ist ein Pilotprojekt, das von der Bundesregierung mit 800 000 Euro gefördert wird. Der Stadtrat hat jetzt grünes Licht für die Planung des

werden im Stadtpark und

städtischen Abwasserbetriebs gegeben, an der mehrere FachämterundIngenieurbürosbeteiligt sind.

Entstehen soll ein System aus naturnahen Bachläufen, das sich vom Johannisberg aus bergabwärts bis zur Neukirchener StraßeerstrecktundbeiStarkregen überschüssiges Wasser aufnimmt, Kanäle entlastet und abpuffert. Die beginnt im bislang Quellbereich am Klosterberg und folgt dem Wilhelm-GöddertsFußweg bis zum Rathausparkplatz. Überschüssiges Wasser wird in großen Zisternen gesammelt und so sinnvoll zur Bewässerung von Wieund Bäumen geWenn die SpeiDauerregen voll sind, überlaufende Wasser

Cremers Weiden in den Boden eingebaut. Fotos: Stadt Leichlingen Blau-Grünen Achse sind beschattete Treffpunkte, neue Bäume,BänkeundSpiel-undErlebnisbereiche mit Wasser vorgesehen, die an Hitzetagen willkommenseinwerden.ImBudget sind dafür 56 000 Euro vorgesehen. Die Gesamtkosten sind mit mittlerweile 1,2 Millionen Euro veranschlagt worden, es könnte wegen derzeit „unvorhersehbaren Baukostensteigerungen“ aber auch noch teurer werden, spekuliert die Verwaltung. Das Geld ist nach Überzeugung des Abwasserbetriebs gut angelegt, denn es handele sich um nicht weniger als ein Generationenprojekt zur Ertüchtigung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur NachdemdasMinisteriumdie Förderung bewilligt hat, beginnenimSommerVermessungsarbeiten und Baugrund-Untersuchungen. 2023 sollen die Arbeiten in Auftrag gegeben werden, fertig werden soll die Umgestaltung bis Ende 2024.

versickert. Mit ins Boot geholt werden müssen auch die Wohnungsgesellschaften von Cremers Weiden, denn Zuflüsse zudemneuenWasserlaufführen von den Grünflächen und Dachrinnen der Siedlung zu der Mulde.„Insgesamtkönntensobiszu einemHektarDachflächemiteinem Jahresniederschlag von knapp 10 000 Kubikmetern Regenwasser neben circa 30 000 Kubikmeter Quellwasser der Kanalisation vorenthalten und dem Innenstadtraum insbesondere in den Sommermonaten oberflächig zur Verfügung gestellt werden,“rechnet Fachbereichsleiter Tycho Kopperschmidt hoch. Weil dadurch Wasser verdunstet, das Mikroklima verbessert wird und zusätzliche Grünzüge entstehen, ist auch die städtische KlimaschutzmanagerinMonikaMevesvonderInitiativefasziniert.Profitierensollen davon auch Anwohner und Bürgerschaft, denn entlang der

Wieder Covid-Patienten in Krankenhäusern

Rhein-Berg. Nachdem mehrere WochenkeinePatienten mitCovid-19mehraufRhein-BergsIntensivstationen behandelt werden mussten, meldete die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) am Montag wieder zwei Patienten mit der Krankheit auf Intensivstationen der vier rheinisch-bergischen Krankenhäusern, allerdings sind damit durch Covid-Patienten lediglich 5,4 Prozent der Intensivbetten im Kreis belegt. Nachdem der Kreis –wie in den vergangenen Wochen praktiziert –amWochenende keine Infektionszahlen ans Land übertragen hat, ist die Sieben-TagesInzidenz gegenüber dem Wert am Freitag deutlich zurückgegangen: um knapp 50 Zähler auf 263,7 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. (wg) Rhein-Berg. Aufgrund eines Beschlusses des Bundeskabinetts werden Geflüchtete aus der Ukraine künftig wie anerkannte Asylsuchende behandelt. Damit sinddasJobcenteroderdasSozialamt für die Grundsicherung zuständig. In Rhein-Berg betrifft das etwa 3000 Menschen. Der Kreis ist bereits damit befasst, die Identitäten der betroffenen Personen festzustellen und einen reibungslosen Übergang vom einen zum anderen Leistungsträger zu gewährleisten. Das sei nicht ganz einfach, teilte die Verwaltung mit, da es auch erhebliche Wanderbewegungen unter den Geflüchteten gebe.EswerdeinzweiSchichten gearbeitet von 7bis 19 Uhr,die Zusammenarbeit mit Jobcenter und Ausländerbehörde sei sehr positiv.Abdem1.Juniwerdeder Kreis für die Integrationsarbeit zuständig sein. (jer)

Grundsicherung durch Jobcenter oder das Sozialamt

Anlässlichdes Klimatages haben wirBürgerinnen undBürger gefragt,was sie bereitsinihrem Haus oder Wohnungtun

VON TIMON BROMBACH

Leichlingen. Es ging um Energie, Hochwasserschutz und Fördermittel:DerKlimataginLeichlingen am Sonntag bot denjenigen, die sich für das Thema Klimaschutz interessierten, reichlich Gelegenheit, tiefer in Themen einzutauchen. Fachfirmen, Dienstleister,Institutionen und Organisationen konnten sich und ihr Angebot präsentieren und vor Ort beraten.

Gerade das Thema Hochwasserschutz und Spundwände interessierte besonders. „Der Starkregen und das folgende Hochwasserhabenvergangenen Juli eindrücklich bewiesen, welche Schäden die sich verändernden Wetterbedingungen im Ernstfall mit sich bringen können“,hattedieStadtinihrerEinladung geschrieben.

Wir haben Bürgerinnen und Bürger vor Ort gefragt, was sie denn ganz persönlich in ihrem Haus oder ihrer Wohnung für denKlimaschutztun,warumdas ThemabeiihneneinegroßeRolle spielt und wie sie das HochwasserimJuli2021erlebthaben.

Daniela Vreys, aus Leichlingen:

„Unser Haus liegt von der Straße herschonhöher,wirwerdenalso keineHochwasser-Problemebekommen. In Sachen Klimaschutz allgemein haben wir eine Photovoltaikanlage auf dem Dach –schon seit sechs Jahren. Das ist ein tolles Gefühl, weil wir einfach merken, dass wir Strom vonobenkriegen.AlswirdieAnlage angeschafft haben, war das bei unserem Sohn im Kindergarten ein großes Thema. Mein Mann war dann eher derjenige, der genau prüfen wollte, ob das der richtige Schritt ist. Und schonnacheinemJahrsagenwir, dass es total der richtige Schritt war.Wirsparen70Prozentunserer Stromkosten im Monat.“

Manfred und Karin Urbschat, aus Leichlingen: „Wir haben gerade ein altes Haus geerbt. Das muss man erstmal herrichten, dass es einen guten Wärmedämmungs-Standard hat und auch regenerative Energien weitgehend nutzt. Deshalb haben wir uns lange mit der Energieberatungunterhalten,diesolchePlanungen umsetzen. Die ist nämlich vorgeschrieben undVoraussetzung, wenn man Gelder der öffentlichen Förderung will. Die Beratung empfiehlt sich aber auch,weilesjetztwohleineganze Reihe von Maßnahmen werden: Isolation, Heizungssystem, PV-Anlage, Akkus oder vielleicht noch die Möglichkeit für Elektromobilität.“

Francesco Carlucci, aus Burscheid: „Ich arbeite im Technologie-Parkundbringeeigentlich ganz viel Know-how mit: Das im privaten Rahmen anzuwenden, ist aber nicht immer ganz einfach. Solaranlage und Wärmepumpe haben wir zu Hause–das haben wir zugegeben schon so gekauft, aber das rentiert sich absolut. Wir haben eine Warmwasser-und Heizungsaufbereitung, beides geht über Solar.In den warmen Jahreszeiten können wir die Heizung komplett ausschalten, weil alles allein über Solar aufgeheizt wird. Das lohnt sich zu 1000 Prozent. Sonst–zurWinterzeit–hatman eine 21 Kilowatt Heizung laufen.“

Katharina Brinkmann, aus

Leichlingen: „Beim Hochwasser ist mein Keller und mein Auto vollgelaufen. Für mich ist das größte Thema, dass wir nur zur Mietewohnen.Ichmussmichalso überhaupt erstmal informieren, inwiefern das überhaupt möglich ist, etwas zu bewegen. AuchrechtlicheFragenhabeich. Wenn ich jetzt mal kreativ werde, könnte unser Vermieter vielleicht ermöglichen, dass man Schutzmauern errichtet. Wünschen würde ich mir nicht nur, dass man die Bewohner rechtzeitig informiert und sie dementsprechend schützt, wenn es nochmal heißt: »Es ist wieder Unwetter«, sondern auch allgemein bessere Kommunikation.“

Ralf Briskot-Honnéund Birgit

Honné, aus Leichlingen:

„Wirwarenschwergetroffenund befinden uns immer noch im Wiederaufbau –das wird noch ein halbes Jahr dauern. Wir habeneingroßesObjektunddaneben noch ein kleineres, eine Galerie. Beides komplett abgesoffen. Für die Galerie könnte ich mir vorstellen, dass man die mit günstigen Mitteln hochwassersicher kriegt. Die Idee waren Spundwände, damit kann man die Türen mit Schiebern abdichten. Dann muss man noch den Kanal absichern. Bei dem Haus mit Keller ist das nicht so einfach. Gedanken machen wir uns täglich: Das wird nicht die letzte Katastrophe gewesen sein.“

Kölner Stadt-Anzeiger Dienstag,24. Mai2022 RHEIN-WUPPER 25
Zwei große Regenwasser-Zisternen auf
„Das istein tolles Gefühl, dass wir den Stromvon oben kriegen“
Fotos: Wa nd

Jazz-Sause auf dem Rhein zum 40.Mal

River-Boat-Shuffle vonJazz Levmit vier Bands an Bord

Der River-Boat-Shuffle ist zurück: Zum bereits 40. Mal veranstaltet der Verein Jazz-Lev am Samstag, 20. August, die Sause auf dem Rhein mit vier Livebands. Nach dem Einlass um 18.30UhrkönnensichGästeerst den lauen Sommerwind um die Nase wehen lassen, um 19 Uhr starten dann die Konzerte und schließlich legt die „MS Eureka“ um20Uhrab.DievierBandstreten mehrfach auf und spielen im fliegenden Wechsel bis spät.

Zu erleben sind „Tanquoray“ mit Soul, die Celtic-Rockband „Garden of Delight“,kurz G.O.D., die „Rob Tognoni Band“ mit Blues, Blues-Rock und klassischem Rock, und schließlich dieCoverband„Mr.B.Fetch“mit Hits aus Rock und Pop.

Der Kran steht jetzt auf Leverkusener Seite

An der neuen Brückeder Autobahn 1wirdjetzt wieder mit schwerem Gerät auf der Leverkusener Seite gearbeitet.JetztwerdenauchaufdieserRheinseiteHohlkästen eingesetzt, auf denen später die Fahrbahn ruhen wird. Die bis zu 230 Tonnen schweren Einzelteile aus Stahl werden mit einem großen gelben Kran vorsichtig in Position gehoben, der zuvor ein paar Wochen auf Kölner

Seite zum Einsatz gekommen ist. Die letzte große Montage auf Leverkusener Seite war Anfang März, als ein Stahlelement mit hydraulischen Hebemaschinen über der Autobahn 59 eingesetzt wurde.

Laut Planung soll 2023 die erste Brückefertig sein, bis 2027 die zweite, weitgehend baugleiche Brücke. Ob das gelingt, ist ungewiss. Der Krieg in der Ukraine sorgt für Lieferengpässe.ZumEinsatzkommteinneuer700-Ton-

Cedisten schwelgten in Erinnerungen

GutbesuchtesTreffenamehemaligen CD-Gymnasium

VON TIMON BROMBACH

Erinnerungen feiern, die der Gründung des Carl-DuisbergGymnasiums vor 100 Jahren zu verdankensind–dafürsindüber 400 „Cedisten“,ehemalige Schülerinnen und Schüler des 1992geschlossenenCD-Gymnasiums, aus ganz Deutschland nochmal für vier Stunden auf dem Schulhof in Leverkusen zusammengekommen, auf dem sie einst erwachsen wurden. Und irgendwie ist noch einmal alles so wie früher: Die Schulglocken müssen mehrere Male läuten, bis Ruhe einkehrt und alle an Bänken, die mit auf Herz-Luftballons geschrieben Abiturjahrgängen von „vor 1950“ bis „1992“ gekennzeichnet sind, entsprechend Platz nehmen. „Das CD war einfach Kult“,sagt Bernd Leckebusch aus dem Abschlussjahrgang 1981 euphorisch.

Das CDG war Kult DieserKultbegann1922als„Höhere Knabenschule der Stadt Wiesdorf“– da gab es Leverkusen noch gar nicht. Man habe eine bessere Bildungseinrichtung gewollt. 31 Schüler seien es im ersten Jahr unter dem Direktor Paul Leopold gewesen. Den Namen des damaligen Bayer-Chefs

Carl Duisberg erhielt die Schule 1928.DiesersollbeimerstenAnblick der Schule angemerkt haben: „Das sieht ja aus wie im Klingelpütz!“ Die ersten 21 Schülerbestandendann1931ihr Abitur.Doch schon kurz danach wurde Leopold dann durch die

Nazis seines Amtes enthoben –er habe sich stabil geweigert, einer Hakenkreuzfahne auf dem Hof mit dem Hitlergruß „Respektzuzollen“.Erst1945folgte danndieWiedereröffnungunter all den Widrigkeiten der Nachkriegszeit –trotzdem gab es ein Jahr später schon wieder 38 Abiturienten.

Die meisten am Samstag anwesenden Cedisten besuchten die Schule in den 1960ern und 1970ern. Im Jahr 1954 begann mitErichWeingardtalsSchulleiter eine neue Ära. „Eine patriarchalischeAttitüdeundeinjoviales Auftreten hatte der“,denkt eine Gruppe zurück. Trotzdem sei mit ihm ein enormes Anwachsen der Schülerschaft verbunden gewesen und das CDG wurde so zu einem der größten Gymnasien in NRW. Hier gab es einenJahrgangmitsiebenParallelklassen, von „a“ bis „g“

Weingardt reformierte die Schule und schuf leistungsori-

entierte Niveaukurse und Neigungskurse.DieMeinungendarüber gingen so stark auseinander,dass noch fast 70 Jahre später darüber diskutiert wird. Auf jeden Fall resultierte eine PolitisierungderCedistendaraus–sie hatten Mitbestimmung bei den Unterrichtsstoffen und bei der Notengebung gefordert.

Das war eine Zeit, in der Eckhard Schmidt Lehrer am CDG war –ersei bekannt und beliebt gewesen. Um Interesse zu erringen,seierauchgernemalaufdas Pult gesprungen. Als er die Bühnebetritt,hatersosofortwieder die geballte Aufmerksamkeit: „Das CD-Gymnasium gibt es als Schule schon 30 Jahr nicht mehr AberseinGeistlebtnoch,wiewir sehen und erleben.

Ab 1974 war Karl Mutz der letzteSchulleiter.InseineAmtszeit fiel sowohl die größte Ausdehnung der Schule auf 1600 Schüler,alsauchihrEnde.Innerhalb von vier Wochen zwischen

nen-Kran eines Kölner Kranverleihers. Der wurde jetzt in Köln ab- und in Leverkusen wieder aufgebaut. Leider lässt sich der Kran nicht ohne weiteres aus der Nähe betrachten: Ans Rheinufer kommt man derzeit nicht so einfach, denn die Pontonbrückeüber die Wupper in Rheindorf an der Unterstraße ist immer noch nicht legal passierbar, weil sie seit dem Hochwasser letztes Jahr gesperrt ist. (rar) Foto: Ralf

dem Beschluss im Schulausschuss und dem Ratsbeschluss läutete die Stadt dann das Ende des CDG ein. Altwiesdorf sei nicht mehr der ideale Einzugsbereich für ein Gymnasium und die räumliche Situation mittlerweile hoch problematisch gewesen. So wurde der Betrieb im Juli 1992 eingestellt.

„Halten Sie die Zeit auf dem CD in Ihren Herzen fest“,appel-

Tickets kosten 35,50 Euro plus Vorverkaufsgebühr und sind im City-Point in Wiesdorf, in der Buchhandlung Noworzyn an der Birkenbergstraße 25, in der Buchhandlung Gottschalk an der Mülheimer Straße 6und imToposanderHauptstraße134 zu haben. Im Topos lassen sie sich auch nach 19 Uhr unter ☎ 0214 /41555 bestellen. Die „MS Eureka“ liegt am Schiffsanleger an der Rheinallee in Wiesdorf. (dre)

liert Oberbürgermeister Uwe Richrath.Unddaslassensichdie Cedisten nicht zweimal sagen. Fast alle tragen Namensschildchen mit den Abiturjahrgängen, um sich leichter wiederzuerkennen.„WirhattendochMathezusammen“,hört man. Es werden Adressen ausgetauscht. Es ist spannend zu sehen, was im Laufe der Jahrzehnte aus allen geworden ist. Mit den OlympiaAthleten Liesel Westermann und Klaus Tafelmeier hat die SchuleauchprominentePersönlichkeiten hervorgebracht.

Rauchereckehinterm Büdchen

„Weißt du noch, wie wir immer beim kleinen Büdchen–das war eine Institution–Zigaretten geraucht und auf wichtig getan haben?“ und „Schullandheim UnnauimWesterwald,erinnerstdu dich?“,werden Anekdoten erzählt. Auch die alten Schul-TShirts wurden nochmal nachproduziert. Und stolz wurden alte Urkunden von Sportturnieren ausgehängt.

„Phantom-Schüler erreicht Oberstufe am CDG“ war eine der großen Schlagzeilen, mit denen die Schule in der Presse bedacht wurde. Beim Ehemaligentreffen outete sich nun der Verantwortliche –dahinter steckt mehr als nur ein Streich. Um Carl Walter Wolfgang Duisberg einen Abschluss zu ermöglichen, sei von Freunden Phantom-Schüler „Walter Zabel“ in verschiedene Kurse eingetragen worden. Natürlich fehlte er meistens, manchmal habe sich eben aber auch jemand gefunden, der entsprechend „Hier!“ rief –„Zabel“ saß virtuell immer in der letzten Reihe. So kam, was kommen musste: Er wurde nicht versetzt –sohabendieSchülersogareine Todesanzeige für ihn geschaltet.

Für diejenigen, die von den Geschichten dieser Kult-Schule nicht genug bekommen können, gibt es darüber sogar ein 600Seiten-Buch: „Carl-DuisbergGymnasium in Leverkusen, Geschichte und Geschichten“ von Dietfried Sackser

Kölner Stadt-Anzeiger Montag,30. Mai2022 LEVERKUSEN 23
Selfie-Zeit mit alten Klassenkameraden und früheren Lehrern, hier mit dem letzten stellvertretenden Schulleiter des Carl-Duisberg-Gymnasiums, EkkehardSchmidt. Fotos: Ralf Krieger Nach Jahrgängen sortiert fanden die Cedisten auch nach Jahrzehnten wieder zueinander. Wolfgang Duisbergtrug die Geschichte von „Walter Zabel“ vor.

SPENDE

Chor sammelt für die Welthungerhilfe

Beim Konzert unter dem Motto „MitallenSinnen“desGemischten

Chors Schlebusch am Sonntag, 22. Mai, vor 250 Gästen in der Friedenskirche kamen insgesamt 2416,50 EuroanSpendengeldern zusammen. Das Geld soll am Mittwoch, 1. Juni, an die Welthungerhilfe Leverkusen übergeben werden. (dre)

DEMENZCAFÉ

Dienstags ins

Café Ida

Einen abwechslungsreichen, betreuten Vormittag für Menschen mit Demenzerkrankungen, die zu Hause betreut werden, bietet jeden Dienstag das Café Ida von 11 bis 13 Uhr in der ATS-Begegnungsstätte an der Theodor-Gierath-Straße 4. Aktuell gibt es freie Plätze, Anmeldungen und weitere Infos bei SilkeJacob unter ☎ 0214/ 85 54 24 44 oder per E-Mail. (dre) silke.jakob@caritas-leverkusen.de

VORTRAG

Wielässtsich Müll vermeiden?

Referentin Olga Witt erklärt am Donnerstag, 2. Juni, bei „Wie geht ZeroWaste?“, welche Probleme sich aus unreflektierten Umgang mit Abfall ergeben, was ins Reich der Recycling-Märchen gehört und wie man in den Zero-WasteLifestyle einsteigen kann. Start ist um 15 Uhr in der Christuskirche an der Dönhoffstraße 2. Die Teilnahme ist frei, es wirdumAnmeldung unter ☎ 02174 /896 61 81 oder per E-Mail gebeten. (dre) bildung@kirche-leverkusen.de

CHORKONZERT „Bergisches Echo“ in der Bahnstadt

Der Leverkusener Damenchor

„Bergisches Echo“ singt am Pfingstsonntag, 5. Juni, bei seinem traditionellen Musikalischen

Frühschoppen um 11 Uhr im Sängerheim an der Campusallee 15 ein Matineekonzert. Dazu gibt es Essen, Trinken und eine Tombola. (dre)

Ratlos vordem Parkscheinautomaten

Q-Park hatdie Bewirtschaftung in City und Forum übernommenund verwirrt so manchen Kunden

VON BERT-CHRISTOPH GERHARDS

So hatten sich Ute und Herbert Dörnerdasnichtvorgestellt.Das Burscheider Ehepaar hatte sein AutoimwestlichenTeilderCityCenter-Tiefgarage abgestellt, um rasch einen Arztbesuch zu erledigen. Als sie zurückkamen und ihr Parkticket bezahlen wollten, wurden sie unangenehm überrascht: Der Parkautomat am Hintereingang von der Dönhoffstraße akzeptiert kein Bargeld. Nirgends ein Schlitz zum Einwurf des einen zu entrichtenden Euro. Denn seit gar nicht so langer Zeit sind neue Automaten im Einsatz, an denen nur noch bargeldlos mit Karte bezahlt werden kann. Allein an den Hauptzugangsstellen der weitläufigen Tiefgaragen unter dem CityCenter und unter den Luminaden kann noch bar gezahlt werden.

Für die Dörners eine böse Falle: Er geht am Stock, sie am Rollator.Dader Automat am Hintereingang auch die Geldkarte nicht akzeptierte, waren sie auf Hilfe angewiesen. Eine freundliche andere Parkhauskundin, die das Problem schon kannte, hat in diesem Fall geholfen. Ist das noch eine kundenfreundliche Lösung?

2000 Stellplätze

Zu Jahresbeginn hat das in Grevenbroich ansässige Unternehmen Q-Park Operations Germany die Bewirtschaftung der beiden Parkhäuser in der City sowie im Forum mit zusammen rund 2000Stellplätzen im Auftrag der Leverkusener Parkhausgesellschaft übernommen. Das Unternehmen ist einer der international agierenden Marktführer mit europaweit547 000Stellplätzen im Angebot. Da ist Leverkusen eher ein kleiner Fisch. Doch gelten auch hier jetzt die technischen Standards des Unternehmens, die sich andernorts bewährt haben und die Q-Park als „die Zukunft des digitalen Parkens“ bewirbt. Geändert haben sich damit die Öffnungszeiten der drei Garagen, die nun rund um die Uhr geöffnet sind, aber

eben auch die Zugänge, die an weniger frequentierten Stellen nur noch mit Parkausweis oder Codekarte zu öffnen sind. Und eben auch die technischen Systeme.

Roman Rohrberg, Leiter der AbteilungMarketing&Salesbei Q-Park, bedauert auf Nachfrage der Redaktion die Unannehmlichkeiten in speziellen Einzelfällen wie hier für das Ehepaar Dörner.Erbittet aber auch um

Verständnis, dass das neue System mehr Sicherheit biete und auch die Kosten verringere. Automaten ohne Bargeld würden nicht so schnell aufgebrochen, kontrollierte Zugänge nicht so schnell verschmutzt oder von ungebetenen Gästen belagert.

Hatte Q-Park Anfang des Jahres noch unübersehbare Probleme damit, Müll und überhaupt Verschmutzungen in den Wiesdorfer Tiefgaragen in den Griff

zu bekommen, hat sich die Lage in den letzten Wochen merklich gebessert. „Wir haben inzwischen Mitarbeiter gefunden, aber auch zusätzlich Reinigungsfirmen im Einsatz“, erläutertRohrberg.Auchzeigederreglementierte Zugang an den NebenstelleninzwischenWirkung: Es gibt deutlich weniger Verschmutzung.

Als neuen Service bietet QPark seit Anfang Mai eine App

an, mit der Dauerparker vorab Stellplätze buchen können und beieinerRegistrierungdesFahrzeugs eine Kennzeichenerkennung dazu führt, dass sich bei Ein-undAusfahrtdieSchranken automatisch heben. Karten informieren in der App auch in anderen Städten mit Q-Park-Häusern, wo wie viele Stellplätze aktuell frei sind.

Günstige Gebühr InLeverkusenbehältdiestadteigene Parkhausgesellschaft immernochdasSagenüberParkbedingungen und Tarife. So bleibt es zurzeit bei der günstigen Parkgebühr von jeweils einem Euro in den ersten drei Stunden. Und sollte es dennoch mal technischeProblemegeben–Roman Rohrberg verweist dann auf die in den Parkhäusern verteilten Service-Knöpfe, die einen direktenSprachkontaktzueinemMitarbeiter in Grevenbroich herstellt, der dann in der Regel hel-

Ausstellung im Sensenhammer zeigt die Leverkusener Industrie

Im Sommer 2022soll die Industrieroute fertig werden undlädt dannzuTourenein –Erste Abschnitte präsentiert

VON TIMON BROMBACH

Das ganze Spektrum der Leverkusener Industriegeschichte sollabdemSommer2022aufder

Industrieroute Leverkusen gezeigt werden. Der erste Abschnitt wurde in der Zündholzfabrik Salm in Hitdorf präsentiert. Nun wird die Route weitergeführt: im Industriemuseum

Freudenthaler Sensenhammer mit einer Ausstellung zur Industrialisierung in Schlebusch und Manfort. Eine blaue Linie führt durch die Ausstellung und die wichtigsten Stationen der Route.

Das Hammerwerk „Freudenthaler Sensenhammer H.P Kuhlmann“entwickeltesichvon 1778anhierzueinemFabrikdorf mit Fabrikanten- und Arbeiterwohnhäusern. Hier wurden bis 1985 Sensen und Sicheln frühindustriell produziert und die Industrialisierung der Region angestoßen. Vonhier aus weiter an der Villa „Rhodius“,der Sei-

denweberei „Andreae“und der „Sachsenvilla“ vorbei, führt die Route zur „Villa Wuppermann“, die die Familie Wuppermann 1885 übernahm. Vonhier ist es nur noch ein Katzensprung zum Schloss Morsbroich. Der Staat beschlagnahmte die ehemalige Deutschordenskommende 1818 und wurde dann von dem Kölner Bankier Abraham Schaaffhausen erworben, dessen Erben es dannandenViersenerSeidenfabrikanten Friedrich von Diergardt veräußerten. Dieser nutz-

tedasRokoko–SchlossvomTyp „Maison de plaisance“als Landund Sommersitz, es bildete aber auch den Mittelpunkt eines umfangreichen Grundbesitzes aus Forsten.

Stilgerecht erweitert Spätere Generationen der Von Diergardts ließen Morsbroich stilgerecht erweitern. So entstandenderprachtvolleSpiegelsaal und ein Jagdzimmer –hier logierte der rheinischen Industrieadel.

Das nächste Ziel der Route ist das Walzwerk Wuppermann. Im Jahre 1879 verlegte Theodor Wuppermann seinen Metall-Betrieb von Düsseldorf nach Manfort –woheute nur wenige Hallen von der Produktion zeugen. Er spezialisierte sich auf warmgewalzten Bandstahl und kaltgewalzte Profile und gehörte hier zu den führenden Unternehmen. Mit dem Bau einesVerwaltungsgebäudes wurde die Firmenzentrale mit Werkseingang und Pförtnerhaus an den

Hemmelrather Wegverlegt.

1983 übernahm die Krupp Stahl AG das Werk, aber schloss es nach drei Jahren. Über die Maschinenfabrik Eumuco erreicht man den Bahnhof Schlebusch beziehungsweise Manfort. 1867 ließ die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft eine Verbindung zwischen ihrer Strecke Wuppertal–Düsseldorf und Köln–Deutz errichten. Dabei wurden Bahnhöfe in Mülheim und eben zwischen Wiesdorf und Schlebusch angelegt. Letzterer bildete die Grundlage für dieAnsiedlungspäterbedeutenderBetriebe.Soentstandhiereine neue Ortschaft, das heutige Manfort.

Nach dem Abbruch des ursprünglichen Stationsgebäudes sind vom Bahnhof noch die historische,um1915errichtetehölzerne Bahnsteigüberdachung und die eindrucksvolle Stahlkonstruktion der Gleisträger in der Unterführung erhalten. Erst im vergangenen Jahr wurde der

Bahnhof in „Leverkusen-Manfort“ umbenannt. Weiter über die Gleise am Güterbahnhof Morsbroichvorbeiunddurchdie Siedlung Heidehöhe erreicht man die Dynamit Nobel. Das Werk war das erste, das den neuenSicherheitssprengstoffDynamit von Alfred Nobel produzierte. Zunächst wurde Dynamit vor allem für Berg- und Tunnelbau verwendet. Dann begann ein dunkles Kapitel: Im Ersten Weltkrieg kam dem Dynamit eine zentralemilitärischeBedeutung zu. Leverkusens Industriewurde Teil einer ausgedehnten Munitionsherstellung.

Bis zum 15. Juni kann die Teilausstellung „Schlebusch und Manfort“ im Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer, Freudenthal 68, dienstags bis donnerstags von 10 bis 13 Uhr und am Wochenende von12bis17Uhrbesichtigtwerden. Wernicht nur im Museum der Route folgen möchte, kann diese auch perfekt als Fahrradtour bestreiten.

22 LEVERKUSEN Dienstag,31. Mai2022 Kölner Stadt-Anzeiger
IN KÜRZE
fen kann. Im Fall von Ute und Herbert Dörner wusste dieser allerdings auch keine Lösung. Der neue Betreiber Q-Park hat seine Automatentechnik in den City-Tiefgaragen installiert. Foto: Ralf Krieger Ute und Herbert Dörner waren beim Bezahlen auf fremde Hilfe angewiesen. Fotos: Bert Gerhards An einigen Automaten kann nur noch bargeldlos gezahlt werden.
Industriekulturhat im Freundenthaler Sensenhammer ein Zuhause.
Fotos: Ralf Krieger

Eine eigene kleine Welt aufbauen

Aufdem „Crew“-Gelände könnensichJugendliche spielerisch-handwerklichaustoben

VON TIMON BROMBACH

Leichlingen. „Bau dir deine eigeneWelt,“heißtesaufdemneuen

Pop-Up-Abenteuerspielplatz auf dem Leichlinger „Crew“-Gelände. Im Wald Am Block wird gesägt, geschraubt und gehämmert, was das Zeug hält –der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und das ist in dem Fall nicht nur so dahergesagt: Dank desPakets„AufholennachCorona“ der Bundesregierung steht den teilnehmenden Kindern schier grenzenlos viel Werkzeug und palettenweise Holz zur Verfügung,umin„CrewCity“eineigenes Traumhaus zu errichten.

„Dass die Kids lernen, wie man eine Bohrmaschine bedient,istnatürlicheinnetterNebeneffekt, es geht hier aber um Zusammenhalt, Wertschätzung, Persönlichkeitsentwicklung und aktives Verantwortungübernehmen“,soGeschäftsführer Timo Scholz.

Etliche kreative Ideen

Der zehnjährige Ben Ockenfelds und sein zwölfjähriger großer Bruder Tomsind seit Projektbeginn tatkräftig dabei. Sie haben schon häufig kleine Hütten im Wald gebaut. „Hier können wir malalldasbauen,waswirimmer schon wollten“,erzählen sie.

Vonihnen ist das bis dato größte Haus auf der AbenteuerBaustelle –hier stecken schon

zahlreiche Tage werkeln und etliche kreative Ideen drin. „Wir machen einfach. Der Plan ist in unserem Kopf“, erklärt Ben. Beide haben noch große Visionen,

Tomträumt:„Als nächstes kommendieMöbel,eineDachterrasse, ein Vordach und eine geheime Hintertür wären noch spitze.“Bis Ende August werden sie

wohl viel davon noch verwirklichen können, dann endet die Förderung –und „Crew City“ muss zurück gebaut werden. „Schade, dass Projekte, die so

–Corona-Förderung genutzt

absurd, dass der Bedarf von „Aufholen nach Corona“ anscheinend Ende August aufgeholt sein soll. Bis dahin ist aber nochvielZeitfüreinzigartigeErlebnisse und Abenteuer Bevor es losgehen kann, bekommt jeder kleine Handwerkende eine Sicherheitseinweisung von Janika Quirl. „Auf der Baustelle wird nicht gerannt, es werden Handschuhe, festes Schuhwerk, Schutzbrillen und Gehörschutz getragen“,erklärt sie, „die Kids merken einfach, dass das hier echt ist–sind dementsprechend auch echt achtsam und verantwortungsbewusst“

DiegroßenGerätewerdenohnehin nur von den Betreuenden bedient. Einer von ihnen ist Fabian Holz. Der 16-Jährige hat den Handwerker in sich erst vor kurzem bei der„Crew“ entdeckt. Nachdem er schon am „JugendTV-Studio“und dem „offenen Treff“mitgewirkt hat, engagiert sich der Schüler nun auf dem Abenteuerspielplatz.

LOSS MERFIERE –

DAS GROSSE JUBILÄUMSFEST

Kölner Rennbahn und HÖHNER feiern Ihren Doppelgeburtstag mit einem Open-Air-Familienfest am 05.Juni 2022.

Anfang Juni gibt es doppeltGrund zumFeiern:

DieHÖHNERfeiern ihr50. Band-Jubiläum und dieGalopprennbahnihren 125. Geburtstag

Zu diesemAnlassfindetam05. Juni 2022 das großeOpen-Air-Familienfest aufder Galopprennbahn stattund Siesindherzlicheingeladen.Hier istfür alle etwasdabei!

Ab 14 Uhröffnetdie Galopprennbahnfür große undkleineGäste.Spannende Aktionen sind geplant–von exklusiven Führungen hinter den Kulissender Rennbahn,Hüpfburg, Ponyreiten, Autogrammstunde bishin zumJubiläumskonzertder HÖHNER.

Preise:

Kinder (bis 13): kostenfrei Jugendliche (14-17): 11€

Kinderprogrammund Familienfest:

•stündlicheFührungen hinter die Kulissen derRennbahn

•Vorstellungen von Artisten des HÖHNERRockand Roll Circus

•Konzerte

•Ponyreiten

•Hüpfburg

•Fußball-Dart

•Kinderland

•Showrennen

Erwachsene:25€ Exklusiv fürAbonnenten: 20%Rabatt aufden Erwachsenenpreismit demCode„forumblau“

Tickets sichern und dabei sein: tickets.koeln-galopp.de/tickets/lossmerfiere

grandios angenommen werden, nicht weiter gefördert werden. Das ist wohl leider schon wieder so eine Eintagsfliege“, sind Elternjetztschonwehmütig.Essei

Kindern und Jugendlichen ab einem Alter von acht Jahren steht der Abenteuerspielplatz bis zu den Sommerferien montags bis donnerstags von 16 bis 19.30 Uhr zur Verfügung. In den Ferien dann ebenfalls montags bis donnerstags von 14 bis 18 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht notwendig,das Mitmachen ist kostenlos.

05.06.2022,ab14:00 Uhr, Kölner Galopprennbahn

Scheibenstr.40, 50737Köln

Kölner Stadt-Anzeiger Samstag,4.Juni 2022 RHEIN-WUPPER 41
Sozialpädagogin Janika Quirl vom Crew-Verein arbeitet ein bisschen nach, damit alles gut hält. Foto: Ralf Krieger NURBEGRENZT VERFÜGBAR

Stolze Neulinge und goldene Abzeichen

Stadtfeuerwehrtag:Daniel Komorek folgt aufGeorgJanckeals LöschzugführerinBergischNeukirchen

VON TIMON BROMBACH

Stolz strahlen zwölf junge Erwachsene auf dem Hof des Feuerwehrgerätehauses in Steinbüchel. Zum diesjährigen Leverkusener Stadtfeuerwehrtag tragen sie ihre neuen Uniformen, denn fürsieistesderTagderÜberstellungvonderJugendfeuerwehrin die „große“Freiwillige Feuerwehr Am Stadtfeuerwehrtag kommen traditionell BerufsfeuerwehrleuteunddieMitgliederder Freiwilligen Feuerwehren aus Leverkusen zusammen. Hier werden Beförderungen, Belobigungen,EhrungenundauchVerabschiedungen vor versammelter Mannschaft durchgeführt –währenddessen spielt die Feuerwehrkapelle. Für 25- und 35jährige Pflichterfüllung im aktiven Dienst (das bedeutet nicht nur Mitglied zu sein) gibt es das Ehrenzeichen des NRW-Innenministers.

Gold mit Goldkranz

Friedhelm Kamphausen und Volker Jonas bekamen das FeuerwehrzeicheninGoldmitGoldkranz für sage und schreibe 50 Jahre in der aktiven Abteilung.

Dafür gab es tosenden Applaus, während im Hintergrund eine Abordnung einer benachbarten Löschgruppe zu einem Einsatz lossprintet. Feierabend ist bei der Feuerwehr eben nie.

Das weiß auch Oberbürgermeister Uwe Richrath: „Vielen Dank dafür,dass Sie bereit sind, auch so viel Zeit aus Ihrem Privatleben der Feuerwehr zu widmen.“Die tatsächliche Zeit auf Einsätzen sei schließlich der anteilmäßig geringste Aufwand.

„Wir haben vieles vernachlässigt“,räumt er ein, das habe ihm diejüngsteZeitgezeigt,seinAppell: „Bleiben Sie in der Freiwilligen Feuerwehr.“

Nicht nur der aktive Dienst wird gewürdigt, auch Kamera-

Mediziner des Klinikums ausgezeichnet

Aufder Bestenliste des Focus finden sich fünf Ärztinnen und Ärzte

Fünf Ärztinnen und Ärzte des Klinikum Leverkusen sind in diesemJahrvomMagazin„Focus Gesundheit“ als „Deutschlands Top-Mediziner 2022“ ausgezeichnet worden. Auf die bundesweite Bestenliste schafften es Dr.Angelika Alfes für den Fachbereich Adipositas-Chirurgie, Prof. Dr.Utz Krug für den Fachbereich Lungentumore, Prof. Dr.Stefan Reuter für den Fachbereich Infektiologie und Prof. Dr.Jan Siewe für den Fachbereich Wirbelsäulenchirurgie. Prof. Dr.Nico Schäfer wurde sogar dreimal ausgezeichnet, für die Fachbereiche Hernienchirurgie, Bauchchirurgie und Proktologie. So kommt das Klinikum insgesamt auf sieben Auszeichnungen. Die Ärzteliste ergibt sich aus Interviews mit niedergelassenenundKlinik-Ärztensowieden Urteilen von Patienten und Selbsthilfegruppen. (stets)

den der Freiwilligen Feuerwehr wurden geehrt, für 40-,50- und 60-jährige Mitgliedschaft. So manch einer bekam gleich zwei Ehrungen auf einmal. Das liegt daran, dass eine vom Bundesland NRWkommt und eine vom Leverkusener Stadt-FeuerwehrVerband. Zum Brandoberinspektor befördert wurde Mirko Jübermann. Dies ist der gehobene Dienst bei der Feuerwehr GeorgJanckeverabschiedet Zum Schluss wurde der Bergisch Neukirchener Zugführer Georg Jancke, der unter anderem auch fürdieJugendfeuerwehreinebesondere Bedeutung hat, von Da-

In Hitdorf wirdder Ex-Bauer zum Prinzen

niel Komorek in seinem Amt abgelöst. Die Kolleginnen und Kollegen seines Löschzuges haben zum Abschied alle auf seiner alten Zugführer-Einsatz-Weste unterschrieben, die er als Erinnerung in einem emotionalen Moment übergestreift bekam.

Dann freute sich Georg Jancke, dass in diesem Jahr die Veranstaltung erstmals am Abend stattfindet.„Wir warten doch alle auf den inoffiziellen Teil, um noch zusammen Gespräche zu führen,gemeinsamzuessenund etwas zu trinken.“Schmunzelnd fügte er noch schnell hinzu:„Also bis auf die Jugendfeuerwehr vielleicht.

Scholz lädt Bürger zur ersten Sprechstunde

Am1.Juni2022hatsichderneue Landtag von Nordrhein-Westfalen konstituiert. Am 17.Juni führt der Leverkusener CDULandtagsabgeordnete Rüdiger ScholzseineersteBürgersprechstunde in der neuen Wahlperiode durch. Sie findet am Freitag, 17.Juni, von 10.30 bis 12 Uhr in Präsenz statt in der FriedrichEbert-Straße 96 in Wiesdorf. Eingeladen sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger,die sichmitFragenundAnregungen an den Abgeordneten wenden wollen. (stes)

Dasneue Dreigestirn der„Hetdörper MädcheunJungevun '93“ hofft auf eineSession ohne Einschränkungen

VON SABINE KUZA

„Jeck wie eh und je“, das sind die Hitdorfer Karnevalisten geblieben, den coronabedingten Einschränkungen der letzten zwei Jahre zum Trotz. Und so lautet auch ihr Motto für die kommendeSession2022/2023.AmSamstag stellte der erste Vorsitzende JosefLandwehrdasneueDreigestirn der Karnevalsgesellschaft

„Hetdörper Mädche un Junge vun'93“ vor: In der kommenden

Session wollen Volker Kienow

Ralf Kanzler und Heike Corton

Venegas als Prinz Volker I., Bauer Ralf und Jungfrau Heike für Frohsinn sorgen.

Bauer wirdPrinz

Die beiden Männer sind keine unbeschriebenen Blätter in der Hitdorfer Vereinsgeschichte.

DernundesigniertePrinzVolker

Kienow war bereits in der Session 2010/2011 amtierender

Bauer.Drei Jahre zuvor entdeckte der heute 59-Jährige seine Liebe zum rheinischen Karneval und schloss sich den „Lohrer Lück“ an. Außerhalb des jecken Kosmos ist er Inhaber eines Malerfachbetriebs und Betreiber eines thailändischen Mas-

sagestudios. Ralf Kanzler ist auch zum zweiten Mal am Start: Bereits in der Session 2016/2017 gab der 68-jährige Rentner den Bauern Ralfi. Sein Herz schlägt für die Karnevalsgesellschaft, er wirktunterandereminderTanzgarde mit.

Für die dritte im Bunde ist das

holen, was in den letzten Jahren auf der Strecke geblieben ist. Ihr Ziel:zusammenfeiern,Spaßhaben und den Frohsinn endlich wieder traditionell weitergeben. Denn die Hoffnung auf einen normalen Karneval wie vor der Pandemie ist groß. „Un-

schwert zusammensitzen, draußen oder drinnen, ganz egal. Karneval feiern, wie wir es lieben, darauf hoffen wir“,soVorsitzender Landwehr.Und dass es so kommen wird, davon ist der Karnevalist fest überzeugt. Natürlich werde man sich an die geltenden Regeln und Schutz-

auch froh, endlich wieder ein Dreigestirn aufstellen zu können, nachdem in den vergangenenzweiJahrendieAnwärtergefehlt haben.

Mag es für die ein oder andere Karnevalsgesellschaft ungewöhnlich sein, die Rolle der Jungfrau tatsächlich mit einer so ist das für kein unbekanntes inswurdendie unabhängig vom Ge„Jeder soll das er möchte. Da exibel“,betonte ucheinreinweib-

Dreigestirn hat es im Verlauf der Vereinsgeschichte bereits gegeben.

Eine Frage beleibt offen: Wasist mit dem Hitdorfer

Jungfrau Heike (v.l.), Prinz Volker I. und Bauer Ralf.

Foto: Michael Wand

Zoch? Fest steht: Er findet statt. Aber wo er lang geht, das steht noch in den Sternen. Sollten die Bauarbeiten an der Hitdorfer Straße bis zum Straßenkarneval nicht ausreichend weit vorangeschrittensein,werdendieJecken stattdessen über die Ringstraße ziehen. Eine große Sause in der Stadthalle ist im Anschluss geplant.

DieIdeefürdasMottostammt aus der Feder von Margriet Frank. Seit knapp elf Jahren ist sie Mitglied der Hitdorfer Fährgarde, die dem Verein angehört. Vondenrund20Vorschlägenkamen zehn von der karnevalsbegeisterten Frau. Sie erzählte: „Manhofftimmer,dassdereigene Vorschlag durchkommt. Trotzdem war ich sehr überrascht. Ich freue mich einfach.“

Als Dank für Sponsoren und Mitglieder,die dem Verein über die Corona-Zeit treu geblieben sind, veranstaltet die Karnevalsgesellschaft am 7. August ein Sommerfest auf dem Sportplatz des SC Hitdorf. Für Personen über15JahrenkostetderEintritt zehn Euro. Live-Musik und Kinderunterhaltungen stehen auf dem Plan. Karten sind erhältlich bei Josef Landwehr und bei der „Alten Brauerei“

22 LEVERKUSEN Dienstag,7.Juni 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Stolzer Blick: GeorgJancke, seit vielen Jahren Löschzugführer in Bergisch Neukirchen, wirdemotional verabschiedet. Fotos: Ralf Krieger Ehrungen für Brandschützer durch Feuerwehrchef Hermann Greven (Mitte) und Oberbürgermeister Uwe Richrath (mit Blumen).

Rock im Blut und das Regenradar im Blick

ViertägigesPfingstfestivalimLeichlinger Stadtpark –Endlich wieder das volleGrammo-Paket

VON SABINE KUZA UND

TIMON BROMBACH

Leichlingen. Schon von weitem war die mitreißende Musik zu hören, zahlreich tummelten sich Menschen im alten Stadtpark. Das 14. Grammo-Musikfestival brachte vier Tage lang Live-Musik in die Blütenstadt. Voreinem Jahr noch mit Eingangsbeschränkungen, waren alle Wege in diesem Jahr offen. Und die Menschen, sie kamen zu Tausenden. Den Erfolg des Leichlinger Pfingst-Festivals konnte auch der verregnete Sonntag kaum trüben. Zusätzliche 80 Quadratmeter Zelt, ausgelassene Stimmung und drei Rockbands trotzten am dritten TagdesFestivalsheftigemPlatzregen und Gewitter

DieSolingerSoul-,Blues-und Rockband „Down Town“ nahm den Stadtpark mit auf eine Reise indieZeitgroßerOldie-Hitsund Rock-Klassiker.Für Kirsten Grzeschik passte genau dieser AuftrittanihremGeburtstagwie die Faust aufs Auge: „Es könnte doch nicht schöner sein. Überall Menschen, Musik und das Positive.“Mit über 20 Familienmitgliedern, Freundinnen und Freunden hatte sie sich eine Bierbank in einem der neuen Zelte reserviert. „Wir genießen jetzt hier den Abend, da kann es nochsovielregnen“,erklärtesie.

VeranstalterJoshuaMershatte das Regenradar zwar ständig imBlick,dochaucherwargutgestimmt: „Das Festival ist jetzt schoneinErfolg.Dieletztenbeiden Tage war Traumwetter und Montag wird auch nochmal schön“,sagte er am Sonntag.

Gelungener Startabend

MerswarschonbeimAuftaktzufrieden:„Für den Freitag läuft es richtig gut, auch wenn man aus Erfahrung sagen kann, dass es meist der schwächste Tagist. Es ist mit 1200 Menschen voll, im letzten Jahr waren es nur etwa 800 Besucher.Soist die Stimmungauchautomatischbesser.“

Trotz ernüchternder Nachrichten gleich zu Beginn blieb die Stimmung heiter.Das Akustik-Trio „Black Community“ aus dem Bergischen Land hatte seinen Auftritt, den ersten von zwölf Bands, in letzter Minute kurzfristig wegen familiärer Gründe abgesagt. Alternativ lief 80er-Jahre-Musik über die Lautsprecher,bis der Top-Actum20

Uhr startete: Die Queen-Show

Immer mehr füllte sich der alte Stadtpark bei freiem Eintritt.

Alle Augen blickten nach vorne, alsdasersteHighlightdesOpenAir-Programms die Bühne betrat:DieCoverband„QueenMay Rock“ begeisterte das Publikum mit rockigem Gesang und mitreißender Show.Musikalisch ging es durch die Jahrzehnte: von den Siebzigern über die Achtziger mit „Under Pressure“ bewegte sich die Band nach vorne in der Musikgeschichte.

Ein Sprung ins Publikum

Die ersten wippten zunächst zögerlich mit, doch die energische Art der Truppe lockte auch Tanzmuffel aus der Komfortzone. Mit ihrer individuellen Note gaben die Profimusiker der Musik von Queen ihren eigenen

Touch.MitLead-SängerMichael

Antony Austin als Frontmann stand ein wahrer Performer auf derBühne.MiteinemSprungins

Publikum überraschte der Musiker die Zuschauer

Schiedsmann Gert Schulze hört auf

Stadtverwaltung sucht einen Nachfolger für die Streitschlichtung im Bezirk Witzhelden

Leichlingen-Witzhelden. Die Stadtverwaltung sucht einen neuen Schiedsmann für Witzhelden. Denn Gert Schulze, der seit 15 Jahren Schlichter für Streitfälle im Oberleichlinger Bezirk ist, wird dieses Ehrenamt im Sommer aufgeben. Der ehemalige Lehrer des städtischen Gymnasiums, Ex-CDU-Ratsherr und Träger der Ehrenplakette der Stadt Leichlingen, will seine Tätigkeit als Schiedsperson Mitte August beenden.

Das Ordnungsamt der Stadt sucht nun eine geeignete Person als Nachfolger für Schulze. Deroder diejenige sollte den Wohnsitz in Witzhelden haben und sich hinreichend mit den örtlichen Verhältnissen auskennen. Schiedsleute sollen mindestens 30 Jahre alt und nicht älter als 70 sein.

Zwei Schiedsbezirke

welche Auftritte er hören möchte. Ihn begleiteten Tim und JanNiklas, und die beiden Solinger Jungs sind sich einig:„Die Bands halten für jeden Geschmack die richtigenSongsbereit–auchfür uns. “

In den vergangenen zwei JahrenmusstedasTraditionsfestjeweils auf ein September-Wochenende verschoben werden. Nun stand den Feierlustigen über die Feiertage endlich wieder ein zusätzlicher Tagzur Verfügung.

Ketchup und Karussell

„Seitdem ich Bier trinken kann, komme ich her.Esmacht immerSpaßhierzusein“,betont Felix Gutscher,der an diesem Abend mit seinen Freunden das Festival aufgesucht hat. Sie saßen gesellig an einem der begehrten Plätze: den Bierbanktischen. Tim Brüggemeier merkte an: „Jeder Leichlinger kommt her!“

Das würden auch Eva und Robert Adrion unterschreiben. Das Ehepaar ist immer dabei, wenn es zeitlich passt. Sie genossen den Abend bei guter Musik und einemkühlenGetränk,vorallem weil schon lange nicht mehr so viel los war in der Blütenstadt.

Der Westküsten-Blues-Rock aus den Vereinigten Staaten von Singer-Songwriter Jay Ottaway am Sonntag war genau HansHelmut Schuhmachers Ding:

„Tolle Gruppe! Sehnsüchtig erwarteichaberschonMr.B.Fetch morgen,“freute sich der Musikfan auf das Finale am Montagabend.

Vanessa Michel hatte sich einen Unterstand direkt am Tresen des Bierstandes gesichert.

„Ich fand es gestern so schön hier –auch die UnArt-Coverband –dadachte ich: direkt nochmal hin.“

Westcoast-Gewittersturm

Da machte es auch nichts, dass mit den Beats von Jay Ottaway Gewitter-Grummeln einsetzte.

Der Gitarrist aus Boston geht jedes Jahr mit Musikerfreunden aus Köln auf Tour.„Das darf man sich nicht entgehen lassen“,so Mers, „absolut hochkarätig“

„Wirsindeigentlichnurzufällig hier und lassen uns mal über-

raschen“,sagtedasEhepaarHeidi und Thorsten Weiz. Spätestens beim finalen Auftritt des Sonntags stand für sie fest: Die Überraschung ist geglückt. „Natürlich freue ich mich auf alle Künstler,aber Triple Sec ist für mich persönlich das Highlight heute Abend–dahab ich richtig

Bock drauf“, bekannte auch FestivalchefMers.Angereistwardie Gruppe mit Akustikgitarren, Piano und drei Gesangsstimmen,undeinerbreitgefächerten Set-List aus Hits und Klassikern der letzten 40 Jahre.

Das ließ Joachim Haeses Herz im Takt der Musik höher schlagen. Der Leichlinger wohnt um die Ecke und besucht das Grammo-Musik-Festival jährlich:

„Das ist Tradition für mich.“Er überlasse nichts dem Zufall und habe im Vorfeld genau geplant,

Neu in diesem Jahr: der FoodTruck„Potato&Cheese“.ImAngebot: Alles was das PommesHerz begehrt. Ob mit Käsesauce und Preiselbeeren oder doch ganz klassisch mit Ketchup und Mayo– für jeden Geschmack war etwas dabei. Aus dem Münsterland angereist, machte Besitzer Ansgar Plagge mit seinem Team einen Abstecher auf das Musikfestival.„GroßesLobandenVeranstalter.Dasistnichtselbstverständlich, so was mal eben auf die Beine zu stellen. Ich bin in vielen Städten unterwegs und die Stimmung hier ist wirklich gut“,resümierte der FoodTruck-Besitzer

Auch in Sachen Kinder-Unterhaltung wurde Neues probiert: Für die Jüngsten wurden ein kleines Kettenkarussell und verschiedene Buden aufgebaut. Eigentlich waren noch weitere Attraktionen geplant, doch wegen des angekündigten UnwetterssahmanvonderIdeesicherheitshalber ab. Das KinderprogrammwillMersinZukunftweiterausbauen,auchmiteinerRiesenrutsche.

In Leichlingen gibt es die beiden Schiedsbezirke Leichlingen und Witzhelden. In Leichlingen ist zurzeitderehemaligeSPD-Ratsherr Michael Altmeyer-Lange, der zusammen mit seiner Frau den Krankenpflegedienst „SorgendeHände“führt,alsSchiedsmann tätig. Die beiden Amtsinhaber vertreten sich gegenseitig bei Urlaubs- und anderen Abwesenheitszeiten.

Die Schiedsleute werden dem Amtsgericht vom Rat der Stadt Leichlingenvorgeschlagen.Eine Amtszeit dauert in der Regel fünf Jahre. Besondere Bedeu-

Erfahrener Schlichter: Der Witzheldener Schiedsmann Gert Schulze. Archivfoto: Britta Berg tung kommt den SchiedspersonenalsGütestelleimvorgerichtlichen Schlichtungsverfahren zu.

Entlastung für die Gerichte „Die Fähigkeit, Unstimmigkeiten, insbesondere im nachbarschaftlichenBereich,zubereinigen und gemeinschaftliche Lösungen zu entwickeln, entscheidet nicht nur über ein gesundes nachbarschaftliches Verhältnis, sondernträgtaucherheblichzur Entlastung der Gerichtsbarkeit bei“,wirbt das Ordnungsamt für den Dienst.

Zum Zwecke der Weiterbildung werden den Schiedsleuten regelmäßig Seminare angeboten. Wersich für die Arbeit als Schiedsmann oder –frau interessiertundFragenhat,kannsich anGertSchulze, ☎ 02174 /3573, wenden. Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund sind ausdrücklich erwünscht. Schriftliche Bewerbungen nimmt das Ordnungsamt auch per E-Mail entgegen. (hgb)

Kölner Stadt-Anzeiger Dienstag,7.Juni 2022 RHEIN-WUPPER 25
Headliner des ersten von vier Grammo-Festival-Tagen: Die Queen-Coverband May Rock. Fotos: Michael Wand Die Musikfans freuten sich und bescherten Festival-Organisator Joshua Mers einen Erfolg. Die Band Triple Sec trotzte am Sonntagabend dem Gewitterregen. „May-Rock“-Sänger Michael Antony Austin bei den Queen-Fans.

SERVICE FÜR LEVERKUSEN UND RHEIN-WUPPER

MONTAG

Leverkusen

Tafel Ausgabezeiten: Ausgabestelle Wiesdorf, Opladen (Humboldtstraße), Gruppen und Öffnungszeiten am Aushang oder auf der Internetseite. www.leverkusener-tafel.de Stadt –Bürgerbüroweitet Service aus: 7.30-12.45 Uhr und 14-15.45 Uhr Beantragung ohne Terminabsprache: Führungszeugnisse, Beglaubigungen, Meldebescheinigungen und Untersuchungsberechtigungsscheine, im angrenzenden Gebäude des Bürgerbüros, Luminaden, Wiesdorfer Platz 32 (separater Eingang).

„Tafel der Dinge“ –Weitergeben statt wegwerfen: 8-15 Uhr Abgabe mit Anmeldung von Sachspenden für Geflüchtete, Humboldtstraße 50, Pia Wimmershoff unter ☎ 0163/ 7590264oder per E-Mail: pia.wimmershoff@joblev.de; Avea-Wertstoffzentrum:

8-20 Uhr Abgabemöglichkeit in der Dieselstraße 18.

Hilfszentrum„InfopointUkraine“:

Kölsche Tönund Schiffschaukeln

BurscheiderAltstadtfestbietet an drei TagenFreude mitRummel und Musik

VON TIMON BROMBACH

Burscheid. Drei Tage zuckerwattriger Genuss, nostalgische Karussellsundeintagefüllendes

Bühnenprogramm: Zum vierten Burscheider Altstadtfest von BurscheidLivesahenMarktplatz und Hauptstraße so aus, wie auf dem Gemälde „Kirmes im Dorf anno 1935“ des Burscheider Malers Walther Schliephake.

Die Tage vordem Fest warenfür die Gefühle eine Achterbahnfahrt

Die letzten Tage der Organisation seien eine pure Achterbahnfahrt der Gefühle gewesen, sagte Veranstalter Uwe Graetke am Freitag: „Die Abwasserfrage war ungeklärt und die Stromversorgung wackelig, da hat uns sogar noch eine Schaustellerfamilie kurzfristig abgesagt.“Das

waren ein Highlight des Altstadtfestes.

perfektionistische Urgestein schien all diese Probleme noch gelöst zu haben, Bürgermeister Dirk Runge konnte fast pünktlich um 19 Uhr das erste Fass an-

5. Jahresgedächtnis

Wenn Ihr an mich denkt, seid nicht traurig, erzählt lieber von mir und traut Euch zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen Euch, so wie ich ihn im Leben hatte.

Ruth Peters

*3.September 1935 †13. Juni 2017

Wir vermissen dich und Vater so sehr, wir denken an euch.

stechen: „Das erste Kölsch läuft“,rief er AuchKerstinHauservomVeranstalterBurscheidLivefieldeshalb ein großer Stein vom Herzen:„Nunlehneichmichzurück und genieße die Show-Acts. Darauf habe ich mich am meisten gefreut.SchiffschaukelnundCo. sind nichts für mich.“Ihr Mann Thomas Kaps führte über drei Tage durch das Programm der großen Bühne auf dem Marktplatz. Hier wurde eine Vielfalt aus Tanz und Live-Musik geboten –besonders Karnevalspartyfreunde kamen auf ihre Kosten. Aber passend zum nostalgischen Jahrmarkt fanden auch Drehorgel-Orchester und Ballett einen Platz.

DieEhre,dasFestzueröffnen, hatte das Tanzcorps Urbacher Räuber Hätten wir wohl doch eine noch größere Bühne ge-

braucht“,fürchtete Kaps bei dem bunten Feuerwerk aus fliegenden Beinen, Hebefiguren undWürfen.DieBesucherwaren vom Einmarsch an begeistert und stimmten kurzerhand gemeinschaftlich„Ich ben'neRäuber“ von den Höhnern an, als die Musik nicht so recht zu spielen wollen schien.

Unter den KarnevalstanzendenwarauchdieTochterderKölnerHeidiundSaschaKrämer.Sie saßen in der ersten Reihe und klatschten energisch mit, und alsSaschaKrämernachdemAuftritterfuhr,dassetwasweiterdie Hauptstraße herunter Schiffschaukeln zum selber Anschaukeln stehen, gab es für ihn kein

Beim Anblick der Schaukeln gibt es kein Halten

Haltenmehr:„IchliebedieTeile: Da gehen wir gleich schaukeln“, unternimmt er einen ersten Überredungsversuch, „mal sehen, wie hoch wir kommen.“

„Gut“,fanden die zweijährige Klara und der vierjährige David den Rummel, sie hatten schon alles ganz genau getestet: „Wir waren im Bällebad, an der Modelleisenbahn, beim Entenangeln und haben Eis gegessen. “ Nach ein paar Auftritten gehe es wohl noch auf eines der nostalgischen Kinderkarussells. Zunächst begeisterte aber erst noch die kölsche Sängerin „Et leev Alex“: „Heute ist den ganzen Abend Karneval!“ Und die zahlreichen Gäste hoben die Gläser und jubelten.

Kostenlose Ferienkurse

FürKinder zwischen neun und 14 Jahren aht der Tischtennisclub Burscheid Angebote

Burscheid. Kinder zwischen neun und 14 Jahren lädt der Tischtennisclub Burscheid von Juni bis Oktober zu kostenfreien Sport-und Ferienfreizeiten ein.

Zum Beispiel wird im H2O Remscheid am Dienstag, 28. Juni, Montag, 4. Juli, Dienstag, 4. Oktober,und Donnerstag, 13. Oktober,Schwimmen angeboten; in den Kletterwald geht es am Dienstag, 19. Juli, und eine sportliche Ferienfreizeit wird von Montag bis Freitag, 25. bis 29. Juli, veranstaltet. Anmelden

8-16 Uhr Erstanlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine, Dolmetscher anwesend, ehrenamtliche Helfer gesucht, in den Luminaden (obereEtage) Kontakt per E-Mail: ukraine-levhilft@ stadt.leverkusen.de

Bürgertelefon Corona: 8-18 Uhr ☎ 0214/ 406-3333. corona@stadt.leverkusen.de

Awo –Spendenannahme für Ge-

flüchtete: 9-19 Uhr Flüchtlingsunterkunft Görresstraße, Eingang Marienwerder Straße. DeutscheBahn–Bauinformationszentrum: 9-13 Uhr Ausstellung zum Infrastrukturprojekt RRX, Fragen, Ideen zur RRX Baustelle; Reisezentrum: 7-11.30 Uhr und 12.15-16 Uhr geöffnet, Heinrich-von-StephanStraße 1a,neben Bahnhof Leverkusen-Mitte.

www.rheinruhrexpress.de

Kinder-Kleider-Kiste: 10-12 Uhr

Deutscher Kinderschutzbund Leverkusen, Rheindorf, Felderstraße 165; 10-12 Uhr Quettingen, Lützenkirchener Straße 169.

www.dksb-leverkusen.de

Nachbarschaftshilfe in Hitdorf: 10-16 Uhr ehrenamtliche Hilfe unter ☎ 0178/2361400; David Froessler (Stadtteilmanager) unter ☎ 0171/8696186 oder per E-Mail: hitdorf@urbano.de ADFC-Geschäftsstelle: 11-14 Uhr Fragen rund ums Fahrrad, Radverkehr, Freiherr-vom-Stein-Straße 5a,Opladen, Kurt Krefft per E-Mail: kurt.krefft@adfc-lev.de www.leverkusen.adfc.de

Sitzungen der Stadt Leverkusen: 15 Uhr Ausschuss für Bürgereingaben und Umwelt; 17 Uhr Finanzund Digitalisierungsausschuss, Rathaus, Ratssaal, Anmeldung per E-Mail erforderlich: sitzungsdienst@ stadt.leverkusen.de

Briefmarkentauschtreff: 15 Uhr

Verein Briefmarkenfreunde Leverkusen, Pfarrheim St. Joseph, Josefstraße, Manfort.

Vortrag: 17.30 Uhr „Mystische Frauen –deren Leben, Glauben und Zweifel“, Referentin: Gertrud Brück-Gerken, Raum „Einfach da“, Breidenbachstraße 13, Wiesdorf.

Fitness: 18 Uhr Lauftreff, unterschiedlichen Geschwindigkeiten, TuS05Quettingen, Waldspielplatz Jacob-Fröhlen-Straße/Bürgerbusch, Kontakt: JörgHellebrand ☎ 02171/8643oder per E-Mail. j.hellebrand@gmx.de

Grünschnitt-Container: 14-17 Uhr

kann man sich ab sofort möglich bei Bernhard Pautsch unter ☎ 02174/1399oderperE-Mail,im BurscheiderBüdchenanderLuisenstraße oder im Kinder-und Jugendzentrum Megafon an der Montanusstraße. Der Burscheider Verein übernimmt die Organisation und wird von qualifizierten Trainerinnen und Trainern sowie Kooperations- und Förderpartnern unterstützt, Schirmherr der Aktion ist Oberbürgermeister Dirk Runge. (dre) bernhard.pautsch@gmx.de

xis JörgKüpper, Brückenstraße 29. Tafel Leichlingen: 14-15.30 Uhr Ausgabe, Moltkestraße 25, Kontakt unter ☎ 02175/888177oder per E-Mail: info@leichlinger-tafel.de Fitness: Lauf- und Walkingtreff: 18 Uhr TV Witzhelden, Treffpunkt am Hasensprung, am Holzhaus Richtung Roderbirken. margret.knigge@t-online.de Bav-Wertstoffhof: 14-17 Uhr Walter-Frese-Straße 14, Bremsen. www.bavweb.de

Burscheid

Reparaturcafé: Terminvereinbarung unter ☎ 0171/5487314 oder per Email: reparaturcafe.burscheid@web.de Bürgertelefon für Hilfsangebote: 8.15-18 Uhr Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine, unter der Rufnummer ☎ 02174/670-456 oder per EMail:

fluechtlingshilfe@burscheid.de Forum für Begegnungen:

15-17 Uhr „Der Integrationsrat hört zu“, Integrationsrat, Tri-Café, Bürgermeister-Schmidt-Straße 25. a.eickenberg@burscheid.de Bav-Wertstoffhof: 13-16.30 Uhr Burscheid-Heiligeneiche, Am Mühlenweg; 14.30-18 Uhr Hilgen, Heide 39. www.bavweb.info

BLUTSPENDE LEICHLINGEN

Am Freitag, 14. Juni: 16-20 Uhr Sporthalle GGS Uferstraße, Schulstraße 1, Terminreservierung auch mit der kostenfreien DRK-Blutspende-App möglich: www.drk-blutspende.de/spenderservices/blutspende-app.php

WerBlut spenden möchte, sollte mindestens 18 Jahrealt und gesund sein. Erstspender dürfen nicht älter als 68 Jahrealt sein. Fragen zur Blutspende beantwortet das DRK unter ☎ 0800/1194911.y

VIEL GLÜCK

ZUM GEBURTSTAG Irmtraud Fundke, Burscheid, 9Jahre,am13. Juni.

ÄRZTLICHER NOTRUF: Bei Lebensgefahr Notruf 112

Arztruf-Zentrale: ☎ 116117

NotfallpraxisMediLev: 19 bis 22 Uhr Ärzte-Notdienst. Privatärztlicher Notdienst: ☎ 0221/19257

ZAHNÄRZTE

Rufbereitschaft: 18 bis 8Uhr ☎ 0180/5986700

TIERÄRZTE Tierärztliche Klinik Fixheide, Bürgerbuschweg 5, ☎ 02171/89809

APOTHEKEN

Auskunft über die diensthabenden Notapotheken: ☎ 0800/0022833 oder im Internet: www.aknr.de/service/notdienst

Notdienst von 9bis 9Uhr Folgetag: Leverkusen: Rheindorfer-Apotheke,Felderstraße 49, Leverkusen (Rheindorf), ☎ 0214/22775

Burscheid/Leichlingen: MontanusApotheke, Marktstraße 2-6, Leichlingen, ☎ 02175/166105; Aufderhöher-Apotheke,Löhdorfer Straße 319, Solingen (Aufderhöhe), ☎ 0212/62740

Odenthal/Schildgen: Apothekein Paffrath, Nussbaumer Straße 5, Bergisch Gladbach (Paffrath), ☎ 02202/51607

FEUERWEHR Notruf: 112

Leverkusen: ☎ 0214/75050

Feuerwehr-Info-Telefon:

☎ 0214/4061212

Opladen, Friesenweg (Parkplatz am Friedhof); 15-18 Uhr Alkenrath, Graf-Galen-Platz, 16-19 Uhr Rheindorf, Werrastraße (Wendehammer); 17-20 Uhr Schlebusch, WolfVostell-Straße (Parkplatz).

Biotonne Sammelstellen: Bürrig, Parkplatz am Bendenweg; Manfort, Parkplatz Poststraße; Opladen, Parkplatz Friesenweg (Friedhof); Wendeplatz Wolf-Vostell-Straße; Steinbüchel ,EckeAuf’m Berg/An der Lichtenburg; Wiesdorf, AlbertEinstein-Straße.

www.bioabfall-lev.de

Avea-Wertstoffzentrum: 8-20 Uhr Dieselstraße 18, Fixheide. www.avea.info

Leichlingen

Schilddrüsensprechtag: 7-11 Uhr

Selbsthilfegruppe Leichlingen, Pra-

Leitstelle Rhein-Berg: Burscheid/ Leichlingen/Odenthal/Schildgen:

☎ 02202/2380

POLIZEI Notruf: 110

Leverkusen: Wache Wiesdorf:

☎ 0221/2294730

Wache Opladen:

☎ 0221/2295730

Leichlingen/Burscheid:

☎ 02174/6481720

FRAUENHAUS Frauen helfen Frauen:

☎ 0214/49408

TECHNISCHER NOTDIENST

Energieversorgung Leverkusen:

Strom-, Trinkwasser- und Erdgasversorgung, Störungsannahme:

☎ 0214/89298510

Ohne Gewähr

Informationen unter: E-Mail: guenaelle.bartmann@johanniter.de oder Tel.: 030 269 973 79 Gemeinsam: Spenden! Im Gedenken Gutes tun: Kondolenzspenden! 24 RHEIN-WUPPER/LEVERKUSEN Montag,13. Juni 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Das Tanzcorps Urbcher Räuber eröffnete das Fest in Burscheid. Fotos: Ralf Krieger Die Schiffschaukeln

StarkeLeistungen gewürdigt

Ein Leichtathlet, Tischtennis-Damenund eine Handballerin sind BurscheidsSportlerdes Jahres 2021

VON TIMON BROMBACH

Burscheid. Gemeinsam mit der Stadt Burscheid würdigt der Stadtsportverband jedes Jahr sportlicheLeistungenundEngagements. Auf der Kuno-Hendrichs-Sportanlage in Hilgen wurdenamvergangenenFreitag die Sportlerinnen und Sportler des Jahres 2021 von Bodo Jakob, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, und Bürgermeister Dirk Runge ausgezeichnet. Beide sind sich einig: „Burscheids sportliche Leistungen können sich kreisweit sehen lassen.“

„Ein bisschen war es eine detektivische Aufgabe, die besten der besten Sportler ausfindig zu machen“,sagteModeratorEkkehard Rüger.Doch alle Vereine hätten wunderbar mitgeholfen. Die erste Auszeichnung ging an die Tischtennisspielerinnen des Turnerbunds Gross-Oesinghausen. Das Damen-Team wurde

„Mannschaft des Jahres 2021“ Sophie Pies, Angelika Zybarth, MonikaOtto,BärbelLang,Ulrike Birkenbeul und Heike Fischer belegtenindervergangenenSaison den zweiten Platz in der Bezirksliga,nureinenPunkthinter dem Tabellenführer Abgesehen von Pies sind die Spielerinnen in einem stolzen Alter von 60 bis 78 Jahren. Ihre einhellige Meinung: „Es macht Spaß, den jungen Teams einen auszuwischen.“Soviel ErfahrungwiediesesTeambringekein zweites mit.

Jeder Lauf eine neue Bestzeit „Sportler des Jahres 2021“ ist Läufer Micha Frickenschmidt, der 2020 von der Burscheider TG zum TSV Bayer 04 Leverkusen gewechselt ist. „Dort war dann jeder Lauf über 800 Meter eine neue Bestleistung“,erinnert er sich zurück. Nachdem er sich über 300 Meter für die Deutschen U16-Meisterschaften qualifiziert, schaffte er es auch ins Finale über 800 Meter.Der Leichtathletik-Verband Nordrhein hat ihn aufgrund dieser Leistung bei den Deutschen

Kreis sucht Kandidaten für Ehrennadel

Auszeichnung von Personen, die sich seit Jahren ehrenamtlich engagieren

Rhein-Berg. Der Rheinisch-Bergische Kreis ruft die Bürgerinnen und Bürger auf, Vorschläge für die jährliche Verleihung der Ehrennadel in Gold einzureichen. Damit werden Personen geehrt, die sich seit mindestens zehn Jahren ehrenamtlich in der Jugendförderung, im sozialen Bereich oder der Kultur einbringen. Voraussetzung ist, dass die Tätigkeit schwerpunktmäßig im Gebiet des Rheinisch-Bergischen Kreises ausgeübt wird.

dertstel.

Meisterschaften in den Landeskader berufen. Frickenschmidt sei sich anfangs gar nicht sicher gewesen, ob er das alles überhaupt wolle, sagt er: „Sechs mal die Woche trainiere ich nun, aber ich habe einfach großen Spaß am Lau-

fen.“Als nächstes knacke er die zwei Minuten, kündigt er am Freitagan–und lässtamTagdanach in Dortmund Taten folgen:

1:59,17 Minuten braucht Frickenschmidt und verpasst die Qualifikation für die U-18-Meisterschaft damit nur um 17 Hun-

Ein Tagmit Leuchtkraft

In derLeichlingerInnenstadtfusionieren Musik, Kunstund Trödelzueinem großenFusionsevent

VON TIMON BROMBACH

Leichlingen. Man weiß gar nicht so recht, wo man anfangen soll, wenn man Sonntag in der Leichlinger Innenstadt unterwegs ist.

Kunst-undKlangmeile,Vereinstag, Trödeltage, Heimatpreis und verkaufsoffener Sonntag –allesaneinemWochenendequasi in einem großen Fusionsevent. „Ein voller Erfolg“,findet

Ratsmitglied Maurice Winter

Im Brückerfeld spielt die Big Band des Gymnasiums. WährendmandieBrückenstraßeentlang schlendert, wird diese Musik dann von Geigen und Klarinetten abgelöst, sie trägt einen vorbei an den Ständen von Freiwilliger Feuerwehr,Bergischem Geschichtsverein, Fahrradclub, einergroßenVielzahlanKinderangeboten und diversen anderen Vereinen.

Weiter dann Musik von Chor und einem Blas-Ensemble, hier steht schon seit 9Uhr die KunststudentinCaraWilmannsmitihrer Staffelei an der Häuserzeile:

„IchwolltedenTaghierheuteals Ölgemälde festhalten.“Die Farbe habe eine besondere Leuchtkraft, genau wie der Tagheute. Siehabeschonunzähligefantastische Musikgruppen gehört. UndwersichineinesderEiscafés setzen will, braucht sicher mehrere Anläufe. Der 7-jährige Ben hat es geschafft und genießt mit seinen Eltern einen Erdbeerbecher in der Sonne.

Spaß beim Stöbern „Es ist einfach eine schöne Gemeinschafts-Atmosphäre“, sagt Claudia Sieberts beim Trödeln. Hier gebe es nützliches wie kurioses. Gefunden habe sie für sichzwarnochnichts,aberallein der Spaß beim Stöbern sei es ihr schon wert.

Mitten in dem Ganzen findet auch noch die Verleihung des drittenHeimatpreisesfürehrenamtliches Engagement des NRW-Heimatministeriums statt. „Engagement ist das Fundament für unser gesellschaftliches Miteinander –indiesem

Jahr geht es insbesondere um solches, dass uns schon jahrelang bereichert“,soWinter

3500 EuroanArche Noah Der erste Platz und damit verbunden 3500 Euro gehen an die inklusive Kindertagesstätte Arche Noah für die ökologische Umweltbildung. „Wir sind noch etwas überfordert, von der Höhe des Preises. Damit wollen wir nochmehrKindernermöglichen Natur zu erfahren, erleben und lernen“,erklären die Verantwortlichen.

DenzweitenPlatz,dotiertmit 1000 Euro, belegt der FreundeskreisSinneswald.„Diesengibtes es schon seit bald 30 Jahren“, sagt Winter,„er ist eine regelrechte Institution.“

Zuletzt wird auch die Kabarettgruppe„Weibsbilder“ ausgezeichnet, die seit vielen Jahren kein Blatt vor den Mund nehme bei ihrer lokalen Satire: „Wir freuenuns,dassdieKultursogeschätzt wird“,sagten die Preisträgerinnen.

„Sportlerin des Jahres 2021“ ist Handballerin Lucy Jörgens. Die bei der Turngemeinde Hilgen 04 ausgebildete 19-Jährige ist Teil der U21-Nationalmannschaft und schaffte es als Spielerin des HSV Solingen Gräfrath in die 2. Bundesliga. Die Verleihung verpasst sie. Aus gutem Grund: Sie ist beim Spiel der Nationalmannschaft. Horst Noruschat vom BurscheiderSchützenvereinwirdals„Ehrenamtler im Sport des Jahres 2021“ ausgezeichnet. Der 85JährigeengagiertsichalsBerater und Trainer und nimmt seit Jahren mindestens einmal in der Woche die 500-Kilometer-Strecke aus dem Emsland nach Burscheid und zurück mit dem Auto auf sich: „Ich mache etwas entweder ganz oder gar nicht.“Und das alles, um Anfängern im Schießsport seine Waffen zur Verfügung zu stellen und seine KenntnissealsehemaligerDeutscher Meister im „Revolver 44 Magnum“ zu vermitteln.

Auch Olaf Hoppe ist Ehrenamtler des Jahres. Er ist erster Vorsitzende des Hundevereins

Burscheidundengagiertsichbesonders für den Hundeplatz in –natürlich –Bellinghausen. „Corona-Hunde“, die unüberlegt angeschafft wurden, seien ein großes Problem, erklärt er: „Die Leutehättensichbessereinneues Fahrrad geholt.“Erbiete zwei Mal die Woche Trainings an, da könne jeder hin kommen und mitmachen.

Für ihre jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit im Handball ging der Ehrenamtstitel auchnochandieFamilieJörgens und an Werner Endert. Dieser war von 1981 bis 1994 der erste Vorsitzende des Turnerbund Gross-Oesinghausen und übernahm von da an die Hobby-Volleyball-Gruppe als Wart und als Trainer.Trainer war er dann bis Ende 2019, Hobby-VolleyballWart ist er noch heute.

Eine besondere Würdigung erfuhr Hans Krazik. Der Senior holte sich stolz sein fünfzigstes Sportabzeichen ab. Erst am Vortag sei er mit einem neuen HüftgelenkausdemKrankenhausgekommen, bald schon mache er sichanseinnächstesAbzeichen, kündigte er an.

Zudemkönnennichtmehrere Menschen aus einem Verein im selben Jahr ausgezeichnet werden. Bis zum 15. August kann man eine Kandidatin oder einen Kandidaten vorschlagen, beizufügenisteineentsprechendeBegründung sowie mindestens zwei Referenzkontakte pro Person. Das Ganze schickt man per E-Mail, oder per Post an den Rheinisch-Bergischen Kreis, Der Landrat, Referat für Presse und Kommunikation, Am Rübezahlwald7,51469BergischGladbach. Weitere Infos finden sich unter dem Stichwort „Ehrung verdienter Bürger“ auf der Website des Rheinisch-Bergischen Kreises. (dre) pressestelle@rbk-online.de www.rbk-direkt.de

Gemeinsame Webseite ist jetzt online

Burscheid und Wermelskirchen bündeln Kräfte

Burscheid/Wermelskirchen. Die neue Webseite „Kulturverbunden“ des gemeinsamen Kulturprojekts der Städte Burscheid und Wermelskirchen ist online gegangen. Sie bündelt alle notwendigen Informationen und Terminankündigungen für den geplanten Kulturentwicklungsprozess der Städte Burscheid und Wermelskirchen.

Die beiden Städte sollen sich noch besser vernetzt und Vielfalt sichern

KulturmanagerinJasminDorner ruft Kultur-und Kunstschaffende sowie Bürgerinnen und BürgerzurBeteiligungauf.Letztere können zum Beispiel online einekurzenUmfragezuihrenInteressen und Wünschen im Kulturbereich ausfüllen oder sich denFragebogenausdruckenund einsenden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen in eine Bestandsaufnahme im Kulturentwicklungsprozess einfließen, um herauszufinden, wo Handlungsbedarf besteht und wo sich die beiden Städte besser vernetzen und ergänzen können,umkulturelleVielfaltnachhaltig zu sichern. „Ich freue mich, dass der gemeinsame Prozess nun starten kann und hoffe auf eine rege Beteiligung“,so Dorner.Für Rückfragen ist sie unter ☎ 0151 /23843508oder per E-Mail zu erreichen. (dre) www.kulturverbunden.net j.dorner@kulturverbunden.de

Kölner Stadt-Anzeiger Montag,13. Juni 2022 RHEIN-WUPPER 25
Micha Frickenschmidt und die Tischtennisspielerinnen des Turnerbunds Gross-Oesinghausen. Fotos. Ralf Krieger Hans Krazik hat 50 Sportabzeichen gemacht. Musik stand in Leichlingen im Mittelpunkt Foto: Timon Brombach

Krautmacher sagt persönlich

Letzter Auftritt des Höhner-Frontmanns beim 37.Schlebuscher Volks- und Schützenfest

VON JAN-PHILIPP CHLUBA

„Ich freue mich wie Bolle, das könntihreuchnichtvorstellen“, sagt Henning Krautmacher mit strahlenden Augen. In seinem Abschiedsjahr als Frontmann der „Höhner„, lässt es sich der gebürtige Schlebuscher nicht nehmen, noch einmal in seiner Heimat auf der Bühne zu stehen. Beim 37.Schlebuscher Volksund Schützenfest, das vom 16. bis zum 19. Juni 2022 nach zwei Jahren Corona-Pause im Wuppermannpark stattfindet, will dieInstitutiondesKölnerKarnevals groß auffahren: „Wir bringen extra eine LED-Wand zu unserem Auftritt mit. Wenn ich schonTschösage,dannsollauch ein bisschen Hollywood dabei sein.

Im Jubiläumsjahr zum 50. Bestehen der Band nimmt das bekannte Gesicht der„Höhner“ also Abschied. Schlebusch wird er aber weiterhin die Treue halten: „Das ist ein Abschied von den Höhnern, aber nicht von Schlebusch. Ich habe dann auch wieder mehr Zeit für meine Mama. Die wohnt ja noch da vorne“, erzähltder65-Jährige.DerAuftritt im Wuppermannpark wird für ihn ein ganz besonderer: „Ich kenne wahrscheinlich fast jeden mit Namen, wenn ich ins Publikum schaue.“

Intensive und enge Bindung

Auch für Veranstalter Werner Nolden war klar,dass sein alter Freund bei der 37.Ausgabe des Festes nicht fehlen darf: „HenninghatdenParkdamalsmitmir sozusagen entdeckt. Wenn Henning meint, er müsse jetzt in Rente gehen, muss er vorher nochbeiunsspielen.“Diebeiden verbinde seit langerZeit eine intensive und enge Bindung. „Never change awinning team„, sagt Krautmacher.Neben den „Höhnern“,die am Sonntag um 18 Uhr spielen, treten unter anderem auch„Vier gewinnt„, eine Fanta-4-Tributeband (Donnerstag, 16 Uhr), die „Black Fööss“ (Freitag, 20 Uhr) und„Köbes Underground„ (Samstag, 19 Uhr) auf. Dazu wird es rund um den Schlebuscher Marktplatz an allen vier Tagen auch wieder ein Jahrmarkt-und Kirmestreiben geben. Im Schlebuscher Dorf wird es darüber hinaus am DonnerstageineOldtimer-Schaugeben. Bis zu 120 Fahrzeuge werden in verschiedenen Kategorien mit Pokalen ausgezeichnet.

Die Schlebuscher SchützenbruderschaftwirdindiesemJahr allerdings auf Festumzüge und das traditionelle Schießen verzichten. „Aus Respekt vor Geflüchteten und der Situation in der Ukraine werden wir das lassen. Das hat etwas Militärisches und das wollen wir nicht“,berichtet Thomas Theisen vom Schlebuscher Schützenverein St. Sebastianus.

Das Open-Air-Event startet am Donnerstag um 11 und geht bis 22 Uhr. Am Freitag und Samstag geht die Veranstaltung von 15 bis 23 Uhr und am Sonntag von 11 bis 22 Uhr. DerEintrittistkostenlos.AusSicherheitsgründen wirddarum gebeten auf die Mitnahme von Rucksäcken, großen Taschen und Bollerwagen zu verzichten.

Kreative Woche in den Sommerferien

Kinder können Kunst und Video spielerisch entdecken

Eine „Kreative Woche mit Kunst &Video“organisiert die BayerKultur für Kinder und Jugendliche zwischen neun und 14 Jahren in den Sommerferien: Von MontagbisFreitag,25.bis29.Juli, sind sie jeweils von 8.30 bis 16 Uhr zu einem Programm ins ErholungshausanderNobelstraße eingeladen.

Unter dem Motto „Sieh mal was da liegt… läuft …und fliegt?!“ können kreative Möglichkeiten aus Kunst und Video spielerisch ausprobiert werden.

Wünsche für den Skatepark

BeimBrennpunkt-Jam messen sichJugendliche und sagen,woran es hiermangelt

VON TIMON BROMBACH

Beim Leverkusener Brennpunkt-Jam hat sich die SkaterSzene der Region am vergangenen Samstag unter der Stelze in einem Scooter-, BMX-und Skateboardwettbewerb gemessen. Die Hip-Hop-DJs „Back-Q“ und „Lifeforce“sorgten für die passenden Beats, GraffitiKünstler besprühten mit klackernden Sprühdosen den Skatepark.

Die Initiative des Hauses der Jugend Opladen hat sich in 20 Jahren zu einem Gemeinschaftsprojekt mit zahlreichen Unterstützern entwickelt, darunterauchdieTrio-Jugendhäuser und der Lindenhof.„Das lebt davon, dass es frei und selbstständig organisiert wird. Das ist Hip-Hop“, sagt Federführer Wolfgang Lammert. Unfassbar talentierte Kinder und Jugendliche hat Leverkusen –inallenAltersklassenundinjeder Hinsicht. Mit Schwung stürzt sich Niklas Kreft mit seiner Clique in die Halfpipe –und wirbelt wagemutig unter der Stelze umher,bis die BMX-Rei-

fen quietschen. Es ist ein regelrechtesFeuerwerkanActionund waghalsigen Tricks mit ebenso waghalsigen Namen, die Kommentator Martijn Snelling Berg –der sonst kostenfreie SkateWorkshops in Opladen anbietet –mit einer Jury auswertet.

lich sollten wir diejenigen, die den Park alltäglich nutzen, in Entscheidungen, die diesen betreffen, mit einbeziehen. Jugendbeteiligung ist das Aund O.“LuccaGrasshatdazuerstmal eine eindeutige Meinung: „Hier muss alles neu: Boden, Lampen, Rampen.“Die Überdachung durch die Brücke, die Lage und ständige Verfügbarkeit wiederum findet der 19-Jährige dann aber doch gut.

finde es doof, dass hier immer so viele Zigaretten und Scherben liegen, manchmal ist Alkohol auf die Rampen geschüttet.“

Die Künstlerin Andrea Raak und die Filmstudentin Paula Raak vermitteln künstlerische Techniken zu den Themen Natur und Nachhaltigkeit. Dazu entwickeln die Teilnehmenden ein eigenesVideomitpassendenFiguren und Requisiten. Die Gebühr liegt bei 150 Euro, Mittagessen und Material sind darin enthalten.DasAngebotkannbis22.Juni über KölnTicket gebucht werden. (dre) www.koelnticket.de

Nach dem der letzte Trick gestanden ist, steht fest: Für Kreft hatesheutenichtfüreinenPreis –begehrtes Skater-Zubehör und Kleidung –gereicht. Das tut der guten Stimmung bei dem 21jährigen Richrather aber keinen Abbruch: „Wir sind Sieger der Herzen!“

Dann kommt Simon Frädrich dazu, er arbeitet für die Jugendförderung bei der Stadt Leverkusen und führt beim BrennpunktjameineUmfragedurch:„Natür-

„Mini-Ramp“ist ein Schlagwort,dasimmerwiederfällt.Für denBrennpunkt-Jamwurdeeine mobileVersionsolchgegenüberliegender Rampen aufgebaut. Zwischen diesen können Skater jeglicher Art dann hin und her skaten. Finn und Niklas sind zwölf Jahre alt und der Meinung, dasssoeinehierdringendhergehört: „Es ist frustrierend zu sehen, wie einfach man sowas innerhalbvoneinemTagaufbauen kann –wir hätten gerne immer eine Mini-Ramp.“ Freund Noah ist 14 Jahre alt und verdeutlicht eines der Probleme, das auftritt, wenn ein Ort von Skater einer so breiten Altersspanne genutzt wird: „Ich

Man kann derweil an einer Hand abzählen, wie viele Teilnehmerinnen vor Ort sind. Eine vonihnenistJanneTeuschel,die Gründe dafür sind ihr nicht ganz klar: „Vorstellen könnte ich mir schon, dass sich mehr Mädchen für Skaten begeistern würden, wenndashierwasbessereinsehbar wäre, es heller wäre, vielleicht öfter mal eine Streife vorbeikommen würde.

Die EVL hat zwölf Stromkästen zur Verfügung gestellt, die mitGraffitisvondenKinderngestaltet werden. Bei der Kunstnacht im Oktober werden sie ausgestellt und dann von der EVL Stück für Stück eingesetzt.

„Was auch immer mit der Autobahn passiert: Dieser Treffpunkt hier darf nicht wegfallen“, betont Trio-Sozialarbeiter Robin Henning. Alle Anwesenden sind sich einig, dass die Szene beimSkaterparkmiteinbezogen werden muss, um eine sinnvolle Lösungzufinden.AnIdeenmangel wird es hier nicht scheitern.

Vortrag über die Industrieroute

Passend zur Ausstellung „Industrieroute Leverkusen –Schlebusch und Manfort“ im Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer spricht Walter Buschmann am Dienstag, 14.Juni, um 19.30 Uhr in einem Vortragüberdie„IndustrierouteLeverkusen“,die er selbst entworfen hat. Er ordnet nicht nur das Projekt ein und gibt Einblick in die Rheinische Industriekultur, sondern beleuchtet auch die „Rheinschiene“.

In der Schau im Museum werden derzeit 14 industriegeschichtliche Objekte in den Stadtteilen Schlebusch und Mandort vorgestellt –eines davon ist der Sensenhammer selbst. Im Rahmen des Vortrags kann die Ausstellung besucht werden. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. (dre)

LückeimRadweg könnte endlich geschlossen werden

Behörden verhindern seit Jahren den Wegebauzwischen der Kastanienallee und demTierheim

VON BERT-CHRISTOPH GERHARDS

Seit die frühere Bahntrasse zwischen Opladen und Burscheid 2014 zur Radwanderweg Balkantrasse ausgebaut worden ist, war dies am Rande ein Thema: Ein durchgehender Radtouristikweg aus dem (Ober-)Bergischen Land bis zum Rhein, von Marienheide bis Rheindorf.

Während die Lücken im Radwegenetz bis Opladen weitgehend geschlossen werden konnten,isteineLückeseitJahrenbeharrlich geblieben, die zwischen der Kastanienallee und dem Tierheim in Opladen am Mühlengraben. Die umständliche Überquerung der Opladener Ortsumgehung in Gestalt der viel befahrenen Raoul-Wallenberg-StraßebremstdasFahrvergnügen für Radfahrer deutlich.

Weshalb sich der ADFC seit JahrenaufregtundderFörderverein Balkantrasse nun sogar Geld dafür auf den Tisch legen will.

Jürgen Wasse vom Förderverein Balkantrasse trug dieses Anliegen kürzlich noch einmal engagiert den Opladener Stadtteilpolitikern in der Bezirksvertretung II vor,die ein weiteres Mal das Projekt befürworteten–und vertrösteten. VorJahren bereits hatte die Politik beschlossen,

aus dem bisherigen Trampelpfad längs der Wupper unter Raoul-Wallenberg-Straße und der AutobahnKöln-Oberhausenher bis zum Tierheim einen ordentlich befahrbaren Rad- und Fußweg zu machen. Doch immer wieder,Jahr für Jahr,kamen seitens der Stadtverwaltung Be-

denken auf, wurde auf andere Behörden verwiesen, drohte das simple Vorhaben im Behördendschungel unterzugehen. „Uns werden von der Verwaltung immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen“,beklagte sich Wasse über erneute amtlicheBedenkengegendenBürgerantrag seines Fördervereins. Diesmal geht es um Befreiungen vom Landesnaturschutzgesetz, da der Wegdurch ein Landschaftsschutzgebietführenwürde, Aspekte des Gesundheitsschutzes und eine hochwasserrechtlichePrüfung,soheißtesin der Stellungnahme des Leverkusener Umweltdezernates. Und: „Aufgrund der Komplexität des Sachverhalts wurde zudem Kontakt zur Fachaufsichts- und Genehmigungsbehörde Bezirksregierung Köln aufgenommen.“

„Das ist wieder so ein Fall: Einer schiebt’sauf den anderen“, machte Bezirksvertreter Dr.Stefan Pausch von den Grünen eine

Art Beamten-Mikado als Ursache der Bearbeitungssperre auf: Wersich zuerst bewegt, hat verloren.„Wir warten schon zu lange“, beklagte sich Matthias Itzfeld (CDU). Seit 2019 würden die Gespräche mit der Bezirksregierung Köln geführt und jetzt werde ein Resultat für den Herbst angekündigt. „Es ist absolut unverständlich, warum das nicht weitergeht.

Am Ende wurde der Vertagung des Themas in den Herbst aberdocheinmütigzugestimmt. Damit die Verwaltung endlich ihre Ergebnisse vorlegen kann. JürgenWassewillnichtlocker lassen. Der Förderverein Balkantrasse hat längst angeboten, Spendengelder für den Wegeausbau zu sammeln. „Wir finanzieren das auch.“Und er unterstrich noch einmal: „Dieser Lückenschluss im Radweg ist nicht ein Nice-to-have, sondern aus Sicherheitsgründen zwingend erforderlich.“

22 LEVERKUSEN Dienstag,14. Juni 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Unter der Stelzenautobahn fand erneut ein Wettbewerb für Skater, BMX- und Scooterfahrer statt. Fotos: Ralf Krieger
” Vielleicht könnte mal öfter eine Streife vorbeikommen
Janne Teuschel, Skaterin
Zwischen Kastanienallee und Tierheim könnte nach Jahren ein Lückenschluss im Wupperweg gebaut werden. Foto: Ralf Krieger
„Tschö“

Bauwerk mit Fürund Wider

Bei einerFührunginder Bahnstadt wird auch Kritikamneuen Brückenparklaut

VON TIMON BROMBACH

Warum braucht die neue Bahnstadt Opladen einen Brückenpark?BeieinervonderArchitektenkammer Nordrhein-Westfalen organisierten Führung vor OrtamTagderArchitekturkommen jedenfalls bei dem einen oderanderenZweifelauf,obdiese Fusion aus Bahnübergang, Grünanlage und Aufenthaltsort, die bislang statt 2,8 Millionen Euro über drei Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln gekostet hat, überhaupt einen Mehrwert bringt und angenommen werden wird.

„DerHauptzweckdieserRampenanlage ist natürlich, Radfahrende und Fußgänger von der Brücke barrierefrei herunter auf das Straßenniveau zu bringen“, sagt der für den Bau zuständige Architekt Maximilian Deutz. Innenarchitekt Peter Wensel versteht hingegen nicht, was hier geplant wurde: „Das wird so garantiert nicht angenommen. “

Kein Ort für nette Treffen

Der wie eine Arena angelegte Kasten mit Grünfläche und acht KirschbäumeninderMitte,Ranknetzen ringsum und Spielgeräten unter den Rampen stehe ja schon eine ganze Weile –nette Zusammenkünfte gebe es hier aber nicht. Tagsüber sei da der Durchgangsverkehr.Zigarettenpackungen und AlkoholflaschenaufdemBodenließenwiederum erahnen, wie der „Park“ nachts genutzt werde. Mülleimer wurden nicht eingeplant. Und je weiter Kletterrose, Blauregen, Clematis und Co. kletterten, umso weniger einsehbar werde das Areal.

Deutz allerdings freut sich schon darauf, wenn die Bepflanzung weiter gedeiht: „Das hat

auch einen tollen Effekt auf das Mikroklima.“Daher gehöre zum Bauwerk ja auch noch das „Grüne Band“,laut Pressedienst der neuen Bahnstadt Opladen ein „grünes Rückgrat“,welches das gesamte städtebauliche Gebiet durchzieht. Es handelt sich um einen etwa 400 Meter langen Fußweg, der sich vom BrückenparkparallelzurFriedrich-LisztStraße bis zum Henkelmännchen-PlatzHöheWilhelmstraße erstreckt. Zur Straße hin gibt es Bepflanzung und Spielgerätstationen.AufderanderenSeitebefindet sich gleich die große Baustelle. „Gewerbe und Wohnungsbaugehenvor“,sagtDeutz dazu.

Um den Bau so umzusetzen, wie er sich nun präsentiert, wurde die große Bahnübergangsbrücke einmal gedreht und die Unterkonstruktion verändert, sodass diese auf der richtigen Höhe auf den Brückenpark trifft. Da die Brücke noch recht jung war,verpflichteten die Förderer die Architekten, die ausgebaute Unterkonstruktion im neuen Brückenpark zu verbauen –sonst hätten sie diesen nicht ebenfalls gefördert.„Also haben wir die rostigen Unterkästen an der Kopfseite des Brückenparks als Wegteil und Balustrade verwendet –das war wahrscheinlichteurer,alsdiesesMaterialzu verschrotten und richtig zu recyclen, aber wir hatten ja keine Wahl“,erklärt Deutz.

Diese Kästen seien dann zudem noch aufwändig verfüllt und geschlossen worden, damit hier keine Tiere einziehen. „Aus Gründen der Verkehrssicherheit müssen wir da aber jetzt nochmal dran“,sagt Deutz. Die zugeschweißten rostigen, rechteckigen Öffnungen schauten nämlich noch oben aus dem Weg.

” Mit moderner Stadtplanung hat das nichts zu tun. Daswirdso garantiert nicht angenommen.

Peter Wensel, Innenarchitekt

” Die Bepflanzung hat natürlich auch einen tollen Effekt auf das Mikroklima

Maximilian Deutz, Architekt

Schild als Auftrag,nicht als Trophäe

Die Theodor-Heuss-Realschule istjetzt zertifizierte„Schule ohneRassismus“

VON EVA-LOTTE SCHÄFER

„Du sprichst aber gut Deutsch, woher kommst du denn?“ Was wohl zumeist nett gemeint ist, ist doch eine alltägliche Form von unbedachten rassistischen Äußerungen.EineFragewiedieselöstbeivielenKindernundJugendlichen das Gefühl aus, in Deutschland nicht vollkommen dazuzugehören, sagt Selima Cengiz, Schülerin der Theodor Heuss-Realschule.

„Wir sind alle so unterschiedlich und doch schlagen unsere Herzen wie eins“,sagt die 15-jährige in ihrer Rede bei der Zertifizierungsfeier ihrerSchuleals„Schuleohne Rassismus, Schule mit Courage“. Das schwarzweiße Schild, das von nun an am Eingang der Schule hängt, sei jedoch keine Trophäe, sondern ein Auftrag, erklärt Selima.

Vormehr als 25 Jahren ist die erste Schule dem Courage-Netzwerk beigetreten. Seit dem haben mehr als 3300 weitere Schulen die Zertifizierung halten.AndiesenSchulenhaben tausende Aktionen, Projekttage

Stadt sieht

Trinkwasser nicht in Gefahr

Verwaltung beantwortet Nachfrage zur Currenta-Entnahme

VON RALF KRIEGER

Die Leverkusener Politik ist mit dem Thema Grundwasser noch nicht durch. Die Stadtverwaltung beantwortete eine Nachfrage der unabhängigen Ratsfrau Gisela Kronenberg. DieVerwaltung befürwortet demnach, dass eine Laufzeit von 30 Jahren für die von Currenta beantragte Grundwasserentnahme von insgesamt 350 Millionen Kubikmetern (rechtsrheinisch in Hitdorf, WiesdorfundFlittard:97Millionen Kubikmeter Wasser) in Ordnung sei.

Die Menge, aber besonders auch die lange Laufzeit hatten Mitglieder der Grünen, der Klimaliste und die EinzelvertreterinKronenbergimLeverkusener Umweltausschuss im Hinblick aufdenKlimawandelkritischgesehen. Die Stadtverwaltung macht sich demnach den Standpunkt Currentas zu eigen, dass auch die Förderung dieser großen Menge Wassers kein Problem darstelle.

„Nachhaltige Entnahme“

„Mit moderner Stadtplanung hatdasnichtszutun“,sagtWenzel, „gucken wir doch mal nach Paris und in andere Städte.“Die rechten Winkel und das stur Geradlinige entsprächen nicht mehr dem Standard. „Das muss man geschwungener,runder denken. Und wo ist Wasser?“, kritisiert der 80-Jährige. Fraglich sei auch, ob es an diesem Standort zu diesem Preis überhauptsolcheineSport-undFreizeitfläche gebraucht hätte.

Deutz sieht das große Ganze hingegen sogar als möglichen RaumfürEvents,entsprechende Stromanschlüsse für größere Veranstaltungen wurden eingeplant.

Currenta beurteilt seine eigene Entnahme als nachhaltig. Die Verwaltung sieht keine HinweisefüreineGefährdungderTrinkwasserversorgung in den nächsten30Jahren.Zitiertwirdzudem eine neue Veröffentlichung des Forschungszentrums Jülich, nachdem die GrundwasserneubildungvomLandherlangfristig unverändert sein soll. Der Niederschlag im Winter solle demnach sogar steigen. Außer Currenta nennt die Verwaltung 13 weitere wasserrechtliche Erlaubnisse im Stadtgebiet, die insgesamt 550 000 Kubikmeter imJahrförderndürfen:ZumBeispieldieAveaunddasSchwimmbad Calevornia.

und Workshops gegen Menschenfeindlichkeit und für eine Gesellschaft,inderdieWürdealler Menschen zählt, stattgefunden. In Leverkusen ist neben dem Freiherr-vom-Stein Gymnasium, der Gesamtschule Schlebusch, dem Landrat-Lucas-Gymnasium und weiteren Schulen von jetzt an auch die Theodor-HeussRealschule ein

ehemalige Fußballspieler Assimiou Touré ist von nun an Pate an der Schule.

Er spielte lange für Bayer 04, ist heute Talentscout in Leverkusen und setzt sich gegen Rassismusein.FürdieSchülerinnen und Schüler wünsche er sich, dass dasVerständnis für Diversität zum Grundprinzip ihres Lebens werde. „Es erfüllt mich mitStolz,Pate Schu-

Er glaube, Rassismus entstehe oft durch einen Mangel an Bildung. Schulen können einen großen Einfluss darauf haben. „Gemeinsam können und werden wir viele Dinge bewegen“, sagt Assimiou Touré.

„In Amerika werden Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe erschossen. In Deutschland gibt es rassistische Anschläge.

Immer noch? Wird das enden?“,sagt AnWirths, die Schulleiterin der TheodorHeuss-Realschule,inihrerRede. Unzureichenden Berührungspunkte mit dem Unbekannten und Fremden könnten von Ablehnung bis hin zur Feindlichkeit führen, so Wirths.

ist jetzt Pate der Theodor-HeussRealschule.

Foto: M. Wand

„Ab morgen hängt das Schild „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“anunserer Tür. Es bedeutet, dass wir mutig sein, unsere Meinung sagen und andere verteidigen müssen“,erklärt die Schulleiterin.„Wir werden diese Aufgabe nicht von heute auf morgen bewältigen, wie das Aufhängen des Schildes. Wirmüssenzusammendaranarbeiten und es wird ein langer Wegsein“,soWirths.

Die Zertifizierung bekomme man nicht einfach so, erklärt BürgermeisterBernhardMarewskiinseinerRede.Mindestens70

Prozent der Schüler müssten in einer anonymen Abstimmung angeben, sich gegen Rassismus und für die gemeinsame UnterstützungundAufklärungeinsetzen zu wollen. „Rassismus hat vieleFacetten.Erfängtbeiunbedachten Bemerkungen, Witzen oder Sprüchen an und reicht hin bis zu Mobbing, Hass und Gewalt“,soder Bürgermeister „Deshalb müssen wir handeln, jedenTag“.DasseiderAppelldes Schildes, sagt Marewski.„Macht euch gemeinsam stark für ein friedliches, menschliches Miteinander“

Trotz der relativ großen Entfernung habe der Braunkohletagebau einen größeren Einfluss auf die Wassermenge und -qualität im ursprünglich ergiebigen rechtsrheinischen Grundwasserkörper „Niederung des Rheins“.Aus dem Grundwasserkörper pumpt Currenta einen Teil seines Wassers. Die chemische Qualität des Wassers wird hier als „schlecht“ bewertet. Verträge über Notversorgung Currentakönneauchkünftigmit der EVL Wasser austauschen.

Die EVL liefert Currenta Wasser, das Currenta mengenmäßig aus den eigenen Brunnen anderswo ins Netz der Stadt zurückgibt. Die Verwaltung schreibt: „Die Currenta kann im Rahmen einer Notversorgung die EVL mit Trinkwasser beliefern.“Darüber gibt es Verträge.

Auch in Köln-Flittard gibt es kritische Stimmen zur Wasserförderung, die von BUND-Wasserexperten im WDR veröffentlichtwurden.Dortgibtes,genau wieindenAuenzwischenRheindorf und Hitdorf mehrere Brunnen von Currenta. Der Experte spricht davon, dass es dadurch eineDürreinderehemalsfeuchten Rheinaue gebe. Das dortige Binnengewässer,einehemaliger Rheinarm, musste durch Wassereinleitungen aus Brunnen von Currenta künstlich vor dem Austrocknen bewahrt werden. CurrentawidersprichtdieserBeurteilung.

22 LEVERKUSEN Montag,20. Juni 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Assimiou Toure(l) Skeptischer Blick :Peter Wensel sitzt im Brückenpark, den er für unausgegoren hält. Fotos: Michael Wand

Ein Treffen der Kulturen in Morsbroich

Im Schlossparkfeierten ausländische Vereinedas Europafestund solidarisiertensichmit der Ukraine

VON TIMON BROMBACH

„Grenzenlos europäische Gedankenleben“–dafürstehtdem Vorsitzenden des Leverkusener Integrationsrates Sam Kofi Nyantaki nach das jährliche Europafest. Und nicht zuletzt gehen kulturelle Vielfalt und Austausch bei diesem Anlass auch durch den Magen: Im Morsbroicher Schlosspark brutzelt, köchelt und duftet es an diesem Sonntag in jeder Ecke. Zur 35. des Zusammentreffens der Kulturen sind die Mitglieder sämtlicher Migrationsvereine der Stadt gekommen. Sie alle haben landestypische Genüsse mitgebracht. Und während die Anwesenden sich so auf eine kulinarische Europareise begeben und über Politik, Gott und die Welt plaudern, lernen sie sich auch stetigweitergegenseitigkennen und verstehen.

Wasdie Europa-Union und der Integrationsrat der Stadt als veranstaltende Organisationen hier etabliert haben, ist ein Format, bei dem die unterschiedlichsten Kulturen auf einen für alle zugänglichen, gleichen Nenner gebracht werden. Das macht so ein Festival in Zeiten, in denen in der Ukraine Krieg herrscht, auch zu einer Veranstaltung der Friedenssicherung.

„Wir haben hier die beste Türkische Pizza Europas entdeckt, dazu einen marokkanischen Hähnchenspieß, syrisch-kurdisches Kebab –und natürlich ein serbisches Bier“,präsentiert Viktor Rube stolz seine mannigfaltige kulinarische Zusammenstellung. Ehefrau Irina steuert noch ihre russischen Maultaschen bei und stellt fest:„Das ist ein perfektes Multikulti-Menü.“

Natalija, eine Freundin der Rubes, betont gleichwohl: „Es sind natürlich die netten Gespräche und der Austausch der Migrationsvereine, um die es hier vielmehr geht.“Von ganz privaten Themen bis hin zu Tipps für Förderanträge bei Stadt und Verwaltung werde

Es gab viele, aber nicht nur rauchende Grills: Am Verkaufsstand der Kurdinnen gab es Tücher und Früchte zu

über alles locker geplaudert. Und überhaupt: „Das ist unser Europa–daslassenwirunsnicht zerstreiten“,sagtdiestellvertretende Integrationsratsvorsitzende Fatma Kisikyol. Aufgrund der aktuellen Lage sei das Europafest der Ukraine gewidmet. Kisikyol selbst hat blau-gelbe Schleifchen genäht. Die Einnahmen aus deren Verkauf sowie das Geld ausdiversen Spendendosen geht an das vom Krieg gebeutelte Land. Kisikvol sagt, dass sie sich in Leverkusen besonders für ukrainische Frauen engagiere und daher froh sei, dassauchderFrauenringunddie Caritas das Europafest unterstützten. Den ukrainischen Stand hat der Integrationsrat mit Geflüchteten gemeinsam auf die Beine gestellt.„Ein schöneres Miteinander als hier kann man kaum zeigen“,sagt nicht zuletzt Tanja Hoppmann vom Netzwerk „Leverkusen hilft“

SERVICE FÜR LEVERKUSEN, LEICHLINGEN UND BURSCHEID

MONTAG

Leverkusen

Tafel Ausgabezeiten: Ausgabestelle Wiesdorf, Opladen (Humboldtstraße), Gruppen und Öffnungszeiten am Aushang oder auf der Internetseite.

www.leverkusener-tafel.de

Stadt –Bürgerbüroweitet Service

aus: 7.30-12.45 Uhr und 14-15.45

Uhr Beantragung ohne Terminabsprache: Führungszeugnisse, Beglaubigungen, Meldebescheinigungen und Untersuchungsberechtigungsscheine, im angrenzenden

Gebäude des Bürgerbüros, Luminaden, Wiesdorfer Platz 32 (separater Eingang).

„Tafel der Dinge“ –Weitergeben

statt wegwerfen: 8-15 Uhr Abgabe mit Anmeldung von Sachspenden für Geflüchtete, Humboldtstraße

50, Pia Wimmershoff unter ☎ 0163/

7590264oder per E-Mail: pia.wimmershoff@joblev.de; Avea-Wertstoffzentrum:

8-20 Uhr Abgabemöglichkeit in der Dieselstraße 18.

Hilfszentrum„InfopointUkraine“:

8-16 Uhr Erstanlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine, Dolmetscher anwesend, ehrenamtliche Helfer gesucht, in den Luminaden (obereEtage) Kontakt per E-Mail: ukraine-levhilft@ stadt.leverkusen.de

Bürgertelefon Corona: 8-18 Uhr ☎ 0214/ 406-3333. corona@stadt.leverkusen.de

Awo –Spendenannahme für Geflüchtete: 9-19 Uhr Flüchtlingsun-

terkunft Görresstraße, Eingang Marienwerder Straße.

DeutscheBahn–Bauinformationszentrum: 9-13 Uhr Ausstellung zum Infrastrukturprojekt RRX, Fragen, Ideen zur RRX Baustelle; Reisezent-

rum: 7-11.30 Uhr und 12.15-16 Uhr

geöffnet, Heinrich-von-StephanStraße 1a,neben Bahnhof Leverkusen-Mitte.

www.rheinruhrexpress.de

Kinder-Kleider-Kiste: 10-12 Uhr

Deutscher Kinderschutzbund Leverkusen, Rheindorf, Felderstraße 165; 10-12 Uhr Quettingen, Lützenkirchener Straße 169. www.dksb-leverkusen.de

Nachbarschaftshilfe in Hitdorf:

10-16 Uhr ehrenamtliche Hilfe unter ☎ 0178/2361400; David

Froessler (Stadtteilmanager) unter ☎ 0171/8696186 oder per E-Mail: hitdorf@urbano.de

ADFC-Geschäftsstelle: 11-14 Uhr

Fragen rund ums Fahrrad, Radverkehr, Freiherr-vom-Stein-Straße 5a,Opladen, Kurt Krefft per E-Mail: kurt.krefft@adfc-lev.de www.leverkusen.adfc.de

Sitzungen der Stadt Leverkusen:

12.45 Uhr Ausschuss für Bürgereingaben und Umwelt; 13.30 Uhr Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen gemeinsam mit der Bezirksvertretung für den Stadtbezirk II; 14.15 Uhr Ausschuss für Stadtentwicklung,Planen und Bauen gemeinsam mit der Bezirksvertretung für den Stadtbezirk I; 15 Uhr Haupt- und Personalausschuss; 16 Uhr Ratssitzung, Rat-

haus, Ratssaal, Anmeldung per EMail erforderlich: sitzungsdienst@ stadt.leverkusen.de

DRK-Blutspende: 15-19 Uhr Katholisches Pfarrheim St. Maurinus und Marien, von Knoeringen-Straße 6, Lützenkirchen.

Digitale Woche: 16.30 -20Uhr Vorträge für KMU,Startups, Handwerk, Handel, Gastro, Industrie; Podiumsdiskussion „Quo vadis, Digitalisierung?“ und Informationen zum Thema G5, Probierwerk Leverkusen, Stauffenbergstraße 14-20, Opladen (ein Projekt der WFL Leverkusen).

Fitness: 18 Uhr Lauftreff, unterschiedlichen Geschwindigkeiten, TuS05Quettingen, Waldspielplatz Jacob-Fröhlen-Straße/Bürgerbusch, Kontakt: JörgHellebrand ☎ 02171/8643oder per E-Mail. j.hellebrand@gmx.de Grünschnitt-Container: 14-17 Uhr Opladen, Friesenweg (Parkplatz am Friedhof); 15-18 Uhr Alkenrath, Graf-Galen-Platz, 16-19 Uhr Rheindorf, Werrastraße (Wendehammer); 17-20 Uhr Schlebusch, WolfVostell-Straße (Parkplatz). Biotonne Sammelstellen: Bürrig, Parkplatz am Bendenweg; Manfort, Parkplatz Poststraße; Opladen, Parkplatz Friesenweg (Friedhof); Wendeplatz Wolf-Vostell-Straße; Steinbüchel ,EckeAuf’m Berg/An der Lichtenburg; Wiesdorf, AlbertEinstein-Straße.

www.bioabfall-lev.de

Avea-Wertstoffzentrum:

8-20 Uhr Dieselstraße 18, Fixheide. www.avea.info

Leichlingen

Tafel Leichlingen: 14-15.30 Uhr Ausgabe, Moltkestraße 25, Kontakt unter ☎ 02175/888177oder per E-Mail: info@leichlinger-tafel.de

Fitness: Lauf- und Walkingtreff: 18 Uhr TV Witzhelden, Treffpunkt am Hasensprung, am Holzhaus Richtung Roderbirken. margret.knigge@t-online.de Bav-Wertstoffhof: 14-17 Uhr Walter-Frese-Straße 14, Bremsen. www.bavweb.de

Burscheid Reparaturcafé: Terminvereinbarung unter ☎ 0171/5487314 oder per Email: reparaturcafe.burscheid@web.de Bürgertelefon für Hilfsangebote:

8.15-18 Uhr Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine, unter der Rufnummer ☎ 02174/670-456 oder Mail: fluechtlingshilfe@burscheid.de Forum für Begegnungen: 15-17 Uhr „Der Integrationsrat hört zu“, Integrationsrat, Tri-Café, Bürgermeistermeister-Schmidt-Str 25. a.eickenberg@burscheid.de Bav-Wertstoffhof: 13-16.30 Uhr Heiligeneiche, Am Mühlenweg; 14.30-18 Uhr Hilgen, Heide 39. www.bavweb.info

BÜRGERSPRECHSTUNDE Ratsfrau Di Padova im Gespräch

Die Bezirksbürgermeisterin im Stadtbezirk Ider CDU,Michaela Di Padova, ist am Mittwoch, 22. Juni, von 13 bis 14.30 Uhr bei einer offenen Bürgersprechstunde an der Friedrich-Ebert-Straße 96 anzutreffen. Fragen und Anregungen können Interessierte auch per E-Mail loswerden. (dre) info@cdufraktion-lev.de

DISKUSSIONSRUNDE Nachbarschaftsdialog in Hitdorf

Die CDU Hitdorf möchte mit Interessierten am Donnerstag, 23. Juni, bei einem Nachbarschaftsdialog unter dem Titel „Hitdorf gibt Gas!“ zum Thema Verkehr und Infrastruktur im Stadtteil ins Gespräch kommen. Die Diskussion wirdimWorkshopformat gestaltet.EineAnmeldungistnicht nötig. Los geht es um 18 Uhr im Vereinshaus der Kleingartenanlage Hitdorf, Tönges Feld 70. (dre)

VORTRAG

Geschichten berühmter Geschwister

IngeborgSchwenke-Runkel hält am Donnerstag, 23. Juni, den Vortrag„GoetheundCornelia,Mozart und Marie Anna –spannende Geschwisterbeziehungen“ über berühmte Persönlichkeiten und ihre weniger bekannten Brüder und Schwestern. Los geht es um 15.30 Uhr in der ATS-Begegnungsstätte an der Theodor-Gierath-Straße 4. Eintritt drei Euro. (dre)

VORSTANDSSITZUNG

Ortsverband Opladen der CDUtrifft sich

Der CDU-Ortsverband Opladen lädt Interessierte zur monatlichen VorstandssitzungamDonnerstag, 23. Juni, um 19.30 Uhr im Funkenturm an der Bahnstadtchaussee 8dabei zu sein. Es wirdumAnmeldung per E-Mail gebeten. (dre) matthias.itzwerth@gmail.com

NOTDIENSTE ÄRZTLICHER NOTRUF: Bei Lebensgefahr Notruf 112

Arztruf-Zentrale: ☎ 116117

Notfallpraxis MediLev: 19 bis 22 Uhr Ärzte-Notdienst.

Privatärztlicher Notdienst:

☎ 0221/19257

ZAHNÄRZTE

Rufbereitschaft: 18 bis 8Uhr

☎ 0180/5986700

TIERÄRZTE

Tierärztliche Klinik Fixheide, Bürgerbuschweg 5, ☎ 02171/89809

APOTHEKEN

Auskunft über die diensthabenden

Notapotheken: ☎ 0800/0022833

oder im Internet: www.aknr.de/service/notdienst

Notdienst von 9bis 9Uhr Folgetag:

Leverkusen: Struwwelpeter-Apotheke, Kölner Straße 79, Opladen, ☎ 02171 /27100

Burscheid/Leichlingen: MontanusApotheke, Hauptstraße 20, Burscheid, ☎ 02174 /1244

Odenthal/Schildgen: MalteserApothekeAlexander Homann e.K., Odenthaler Straße 107, Bergisch Gladbach

☎ 02202 /35406

FEUERWEHR Notruf: 112

Leverkusen: ☎ 0214/75050

Feuerwehr-Info-Telefon:

☎ 0214/4061212

Leitstelle Rhein-Berg: Burscheid/

Leichlingen/Odenthal/Schildgen:

☎ 02202/2380

POLIZEI Notruf: 110

Leverkusen: Wache Wiesdorf:

☎ 0221/2294730

Wache Opladen: ☎ 0221/2295730

Leichlingen/Burscheid:

☎ 02174/6481720

FRAUENHAUS

Frauen helfen Frauen:

☎ 0214/49408

TECHNISCHER NOTDIENST

Energieversorgung Leverkusen: Strom-, Trinkwasser- und Erdgasversorgung, Störungsannahme:

☎ 0214/89298510

Ohne Gewähr

InLeverkusen wirddie Geschwindigkeit an folgenden Stellen gemessen: Alte Landstraße, Borkumstraße, Fontanestraße, Heymannstraße, Kolberger Straße, Kurtekottenweg, Masurenstraße, Maurinusstraße, Mühlenweg, Pfarrer-Jekel-Straße, Quettinger Straße, Robert-Blum-Straße, Stixchesstraße, von-Ketteler-Str., Willy-Brandt-Ring.

InBurscheid wirdinDierath und in Grünscheid kontrolliert.

24 LEVERKUSEN Montag,20. Juni 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
kaufen. Fotos: Ralf Krieger Aus der Ukraine: LauraMarti, Misha Kalinin und Roksana Smirnova spielten auf der Parkbühne.
IN KÜRZE
HIER BLITZT ES

Kontakt mit jüdischer

Gemeinde

Presbyterium will Räumlichkeiten in Quettingen noch nutzen

Das Gemeindezentrum in Quettingensollverkauftwerden.Nun hat die Stadtverwaltung in einer Antwort an die CDU-Ratsfraktion den neuesten Stand gemeldet. Das Presbyterium hat sich derweildazugeäußert,wielange man die Räumlichkeiten in Quettingen noch nutzen möchte. Zwischenzeitlich hätten mehrere Gespräche zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Evangelischen Kirchengemeinde Opladen und Vertretern derJüdischenGemeindeDüsseldorf stattgefunden, heißt es. Beteiligt sei auch das Büro von Oberbürgermeister Uwe Richrath gewesen, auch hätte esVorortbegehungen des Areals gegeben.

„Es besteht großes Interesse seitens der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, das Objekt künftig zu nutzen. Seitens der Evangelischen Kirchengemeinde Opladen gibt es die grundsätzliche Bereitschaft, das Objekt an die Jüdische Gemeinde zu veräußern“,schreibt die Stadtverwaltung. Doch fix ist noch nichts:

„Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl an weiteren InteressentinnenundInteressentenfür das Grundstück“,betont die Stadt.

Im weiteren Verfahren müsse nun geklärt werden, wie die künftigen Eigentums- und Mietverhältnisse ausgestaltet werdenkönnen–hiergehtesumdie Interessen der jetzigen Eigentümerin, der Bedarf der künftigen Nutzerin und der Wirtschaftlichkeit. Das Presbyterium äußert sich im Detail wie folgt:

„Wir begrüßen das Interesse der jüdischen Gemeinde. Wir freuen uns, wenn sakrale Räume auch als solche weitergenutzt werden können.“Daaktuell die Bielertkirche saniert und der Kirchraum in Lützenkirchen zum 30. September entwidmet werde, wolle die Kirche die Räume in Quettingen bis zur Fertigstellung der Sanierung der Bielertkirche bis voraussichtlich 2025 nutzen. Zunächst soll aber bis Ende dieses Jahres das Evangelische Gemeindezentrum Lützenkirchen verkauft werden. In Lützenkirchen ist die Erweiterung des bestehenden evangelischen Kindergartens ein zentrales Ziel der künftigen Nutzung. (aga)

Willkommensklasse neu ausgestattet

Bislang besteht die Willkommensklasse an der Alkenrather ErichKlausener-Schule nur aus vier Kindern im Alter zwischen sechs und acht Jahren. Aber schon zum kommenden Schuljahr haben sich drei weitereKinder aus der Ukraine angemeldet. „Und es werden mehr werden“, sagt Schulleiterin UlrikePeickert. Daher hat sie bei Tanja Deiters von der Diakonie Spenden für Schulmittel wie Bücher und Stifte angefragt. Die wiederum hat sich an den Leverkusener Verein „Hilfe tut Not. e.V“. gewandt. „Aber die Kinder brauchen doch auch noch Schulranzen!“, hat dessen Vorsitzender Dieter März direkt gesagt –und bestellt. Innerhalb von zwei Tagen war alles da, was die Kinder brauchen. Inklusive Teddybär. „Ich dachte, dafür sind die Kin-

der vielleicht schon ein bisschen groß, aber sie haben den Bär direkt indieArmegeschlossenundwarensehrglücklich“,sagtPeikert.Auch Elaine und Lia aus der 6e des Lise-Meitner-Gymnasiums wollten helfen und haben gemeinsam mit ihrer Klasse Kuchen und Kekse gebacken, die sie in der Pausenhalle verkauft haben: 300 Eurohaben sie so eingenommen und für die Willkommensklasse gespendet. Wichtig ist Schulleiterin Peikert auch, dass geflüchtete Kinder „aus anderenEcken in der Welt“, nicht vergessen werden. Nicht alle Kinder bei ihr seien aus der Ukraine –und gerade aus Afrika erwartet sie in den nächsten Jahren noch deutlichen Zustrom und somit viele neue SchülerfürdieWillkommensklasse. (stes) Foto:CsabaPeterRakoczy

Gespräch mit einem Ex-Nazi

Christian Weißgerber warvirtuell zu GastamLise-Meitner-Gymnasium

VON TIMON BROMBACH

„Frag einen ehemaligen Nazi“, hießesimRahmeneinesbunten Bildungsfestivals zum Tagder Demokratie am Lise-MeitnerGymnasium. Dafür stand den Neunt-bisElftklässlernderAussteiger aus der rechten Szene und Autor des Buches„Mein Vaterland! Warum ich ein Neonazi war“,Christian Weißgerber,offen und ehrlich für alle Fragen Rede und Antwort.

Drei Stunden lang fand der Austausch statt. Es ging um rechtsextreme Parallelgesell-

Dhünndeich soll saniert werden

Abschnitt zwischen Hummelsheim und Schlebusch

Mit 512 000 Euro fördert die Bezirksregierung Köln den Hochwasserschutz in Schlebusch, das Geld ist für die Deichsanierung vorgesehen. Mit der Summe (80 Prozentderzuwendungsfähigen Ausgaben)solldieSanierunggeplant und durchgeführt werden. Das Geld kommt vom Land Nordrhein-Westfalen. Grundlage seien die Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen der Wasserwirtschaft für das Hochwasserrisikomanagement und zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, heißtes vonderKölner Behörde. Die Deichsanierung wurde 2018 von der Stadt Leverkusen genehmigt.Nunsolldervorhandene Damm zwischen HummelsheimundSchlebuschdurch die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) teilsaniert werden. EntlangdesWirtschaftswegesin der Jeckswiese soll außerdem einneuer,rund135Meterlanger Querdeich gebaut werden, der künftig Teile des Schlebuscher Dorfes vor einem Hochwasser der Dhünn schützen soll.

Das evangelische Gemeindezentrum Foto: Ralf Krieger

DasLeben von Maria Montessori

RenateHaasbeleuchtetamDonnerstag, 30. Juni, in ihrem Vortrag „70. Todestag von Maria Montessori“ mit anschließendem Gespräch das facettenreiche Leben der Pädagogin. Beginnistum15.30UhrinderATSBegegnungsstätte an der Theodor-Gierath-Straße 4. Der Eintritt für denVortrag liegt bei drei Euro. (dre)

aus?“ Daraufhin zeigt WeißgerbereinpaaralteFotos.„Nichtalle Nazis sehen aus wie die typischen Skinheads, die man aus Filmen kennt“,erdeutet auf ein Bild von sich und seinen Freunden in der Jungend, „auch die HeinishiersindNazis.“Zusehen sinddreiunscheinbareJungsaus der Metal-Szene mit langen Haaren. „Chucks statt Springerstiefel“,seien in der Zeit Trend gewesen.

sichnichtfürdasThemainteressierenwollen,denendaseinfach komplett egal ist?“ Da müsse man Christian Weißgerber nach versuchen zu erklären, dass alles, was Schülerinnen und Schüler machen –oder eben auch nicht machen –die Welt und die

” Ihr seid mitverantwortlich für alles,was bei uns in der Gesellschaft passiert Christian Weißgerber, Autor ” Undwie sehen Nazis eigentlich aus?

Caan, Neuntklässler

schaften und auch um die AfD.

„Ob dritter Weg, die Rechte oder die Siedlerbewegung–die Alternative für Deutschland trägt eine Scharnierfunktion zwischen allen rechtsextremen Strömungen“,erklärte Weißgerber,der sich seit seinem Ausstieg wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt.

„Mit wie viel Jahren bist du Nazi geworden“,traut sich Caan die erste Frage zu stellen. Weißgerber erklärt, dass die Radikalisierung fließend ablaufe: „Bei mir war es so, dass ich mich mit 14JahrenanfingfürDeutschsein undGeschichtsrevisionismuszu interessieren.“Der Neuntklässler will außerdem noch wissen: „Und wie sehen Nazis eigentlich

Priscilla aus der elften Klasse möchtewissen:„WarendeineElternauchNazisoderwarstduder erste in der Familie?“ Weißgerber urteilt: Da seine Großeltern sich nicht in den Widerstand begeben haben, seien sie ihm nach Nazis gewesen.

Dorothea Germer ist Geschichtslehrerin am Lise-Meitner-Gymnasium und nutzt auch die Chance, eine Frage los zu werden: „Ich habe zwar im Unterricht meine ganz eigene Umgangsweise damit, aber was sagen Sie denn so 16-,17-jährigen Schülerinnen und Schülern, die

Gesellschaft verändern könne. „Ihr seid mit verantwortlich für alles, was bei uns in der Gesellschaft passiert.“Sein Appell: „WerdeteucheurerEigenverantwortung bewusst!“

Der Autor erzählte weiter davon, wie er sich damals Standardantworten gegen Kritik zu-

rechtlegte, „so begibt man sich in seine Blase –inder eine ganz eigene Wahrheit gilt.“Auch erzählt Weißgerber,wie er Soldat wurde –„das war für mich keine Frage,obichdenWehrdienstantrete“. Doch dann sei er aus politischen Gründen aus der Bundeswehr rausgeflogen. IrgendwannhabeerbegonnenPhilosophie, Altgriechisch und Kulturwissenschaften zu studieren.

Genau hier habe Weißgerbers Ausstieg aus der Szene begonnen, die Uni habe ihm dabei geholfen:„NatürlichsiehteinAusstiegandersaus,wennmanGeisteswissenschaften studiert und sich Gedanken über sich selber macht, anstatt stundenlang auf dem Bau zu schrubben.“Trotzdem sei auch dies erst der Anfang eines Prozesses, in dem man sich Fragen stellen müsse: „Warum bin ich so wütend? Warum habe ich so viele Feindbilder?“ Ausstiege aus der NaziSzeneseienihmnachvielschwerer,als man denken würde: „Da wird man zum Verräter,das ist eine der schlechtesten FeindPositionen, die man haben kann.“Und:„Ihrmüssteuchvorstellen, was für eine Enttäuschung das ist, wenn die Dinge an die man die ganze Zeit fest glaubt plötzlich an Wert verlieren.“Erräumt zum Schluss ein: Es sei schön, wenn andere Leute kommentieren, dass sie diese Vergangenheit von ihm als Mensch gar nicht erwartet hätten: „Wenn ich erzähle, wie ich früher mal drauf war,sagen die, dass merkt man ja heute gar nicht mehr,dawarst du offensichtlich ein ganz anderer Mensch.“

Die Baumaßnahmen dienten insbesondere dem Schutz vor einem sogenannten Jahrhunderthochwasser,erklärt die Bezirksregierung. Ein Ereignis, was statistischeinmalin100Jahrenauftritt –HQ100. Vorigen Juli war diese Marke allerdings überschritten worden. „Mit Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels und die damit in Zusammenhang stehenden Extremwetterlagen gewinnen solche Hochwasserszenarien immermehranBedeutung.Einverbesserter Hochwasserschutz ist damit dringend geboten.“Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr losgehen.

IN KÜRZE

ST.-HUBERTUS-SCHÜTZEN Schützenfestin Steinbüchel

Mit der „Oldi-Disko“ startet am Freitag, 24. Juni, um 20 Uhr das Schützenfest der St.-HubertusSchützenbruderschaft Steinbüchel, In der Wasserkuhl 1. Am Samstag werden ab 15 Uhr die Jugendprinzen und der Tellkönig ausgeschossen. Ein weiterer Höhepunkt ist der Festumzug am Sonntag um 15 Uhr. Das Königsvogelschießen findet am Montagnachmittag statt, die neuen Majestäten werden am Abend um 21 Uhr gekrönt. (dre)

KLINIKUM

Kardiologen treffen sich aus ganz Deutschland

Die Arbeitsgemeinschaft der Leitenden Kardiologischen Krankenhausärzte trifft sich Freitag und Samstag (24. und 25. Juni) zu ihrer JahrestagunginLeverkusen.Chefärzte der kardiologischen Kliniken in Deutschland außerhalb der Universitäten haben sich zusammengeschlossen. Experten aus ganz Deutschland referieren unter anderem zu berufspolitischen sowiewissenschaftlichenThemen aus dem Gebiet der Herz- und Kreislauferkrankungen.(aga)

22 LEVERKUSEN Freitag,24. Juni 2022 Kölner Stadt-Anzeiger
Christian Weißgerber war beim Lise-Meitner-Gymnasium zugeschaltet. Foto: Timon Brombach VON AGATHA MAZUR

Roadtrip mit dem viel

älteren Nachbarn

Torben Kroker las ausseinem Roman übereine ungewöhnlicheReise

VON TIMON BROMBACH

„5000 km Freundschaft. Der Roadtrip unseres Lebens“,ist der Debütroman von Torben Kroker,den er zum Beginn der Lesereihe „FERNwORTE“ in der Stadtbibliothek Leverkusen las. Er widmet diese Lesereise seinem verstorbenen Freund, CoAutor und Mitreisenden KarlHeinz Schulz alias Carlos. Denn obwohl die beiden 73 Jahre von einander trennen, haben sie noch so viel zusammen erlebt, dass einem das knapp 200-seitige Kondensat davon nur erahnen lässt, was für eine gute Zeit das war

Kroker erzählt die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft, die kein Alter und keine Grenzen kennt. Zuhörende merkenkaum,obergeradeeineStelle aus seinem Buch vorliest oder so locker etwas erzählt. Dies ist dem flotten, teils flapsigen und angenehmen Schreibstil zu verdanken. Ein kurzes Video beweist den Zuhörenden auf der Lesung: Carlos war tatsächlich genauso wie er im Buch weiterlebt.

„EmmerichistfürmicheinAltersitz–undkeingeliebter“,hatte das Düsseldorfer Urgestein Carlos, den es in die Welt raus zieht,gesagt.Sohaterinseinem hohenAlternocheinenWunsch: Er will noch einmal das Meer sehen. „Ich bin der Letzte von der Sippe.“Sein 22-jähriger NachbarundFreundistalsoderletzte, der ihm diesen Wunsch erfüllen kann. Doch wie kam es dazu, dass sich der damalige Versicherungs-Azubi und der Nachbar, den er zu der Zeit als „nicht geheuren knurrigen GriesgramOpa mit Stock“ beschreibt, am Stadtrand von Emmerich kennenlernen? Ein Motorroller war zu der Zeit Krokers größter Wunsch. Um dafür Geld zu sparen mähte er für Nachbarn den Rasen–und das wohl im großen Stil. „Hau weiter rein“,sagte er sich, bevor er sich überwunden

hat, beim letzten Nachbarn, für den er noch nicht jobbte, an der Türzuläuten –Carlos. „Nach dem Gespräch dachte ich schon, seine ganze Lebensgeschichte gehört zu haben.“Doch Kroker hat nach diesen zwei Stunden noch nicht ahnen können, dass dies nur der kleinste Bruchteil vondemist,wasCarloszuerzählen hatte.

„Der Torben von 2016 war kein Abenteurer“,erinnert er sich zurück, „bis er dieses Haus betrat.“Die Passagen, in denen Carlos erzählt, berühren die Zuhörerschaft in der Stadtbücherei. Es ist ein vielschichtiger spannender Charakter,der etwas zu erzählen hat, ein Charakter,wie ihn im wahrsten Sinne des Wortes nur das Leben schreibt. Ein Mann, der stur seinen Prinzipien folgt, aber sich das eben auch wert ist.Viele dieser Rituale sind herzergreifend wie amüsant. So musste Kroker ihm beispielsweise kiloweise Bauernbrot aus Düsseldorf importieren. „Die Bäcker hier können alle nicht backen“,habe er immer gesagt. Und es sind die vielen kleinen Erinnerungen und Nebengeschichtenwiediese,diedasWerk sonahundlebendigmachen.Also steigen die beiden in Krokers altes Auto und begeben sich auf eine Reise durch Frankreich, Spanien und Italien–Orte in denen Carlos die Nachkriegszeit verbracht hat. Dank des Altersunterschieds der ungleichen Freunde ergänzen sie sich dabei als perfektes Reise-Team. Die Kombination der beiden Generationen mit ihren unterschiedlichenPerspektivenmachtnicht nur alles sehr abwechslungsreich–sieistdasErfolgsgeheimnis hinter dem Roman, wie sie es für die Reise war Weiter geht es am 3. September um 19 Uhr: Toine Hejmans liest „Pristina“,und am 8. September um 18.30 Uhr: Lioba Albus liest „Älter werde ich später“

Auch mal mit der Faustauf den Tisch

Zu „Autobahnprotestler zeigen Einigkeit“ vom22. Juni ImInternethabeichmirdieletzte Sitzung unseres des Stadtratesangesehen–undmussteeine Nacht darüber schlafen, um das Erlebte zu verdauen! Jawohl, die Berlinfahrt muss ein toller Erfolg gewesen sein: Kein Termin, kein Empfang, kein Anhören, keine Terminabsprache mit den Leverkusener Bundestagsabgeordneten, einer davon übrigens Bundesminister –aber wir kämpfen bis zum Letzten!

Dafür ziehen wir uns ein TShirtüberdenbelastetenKörper, am besten im Ratssaal in einer quasi geschlossenen Gesellschaft,denndortsiehtunskaum einer.Verantwortlich für diese Farce?

Das Büro des Oberbürgermeisters, Stadtmarketing –Sammelstelle für nicht-gewählte Ratskandidaten, abgewanderte auswärtige Pressesprecher und unbekannte Hobbymusiker,alles alsoausgewieseneMarketingexperten!

Ein weiterer Höhepunkt der

Sitzung: Als ein strittiger Tagesordnungsantrag auf Wunsch der FDP in einen Prüfauftrag umgewandelt werden sollte, übrigens ein völlig gängiges und übliches Verfahren, erwachte die Baudezernentin aus ihrem „Dornröschenschlaf “und rief aus: „Meine Mitarbeiter sind derart überarbeitet, derartige Mehrarbeit

Politische Beschlüsse werden nicht umgesetzt

ist nicht mehr zu schaffen.“Ein Kommentar zur Bearbeitungszeit von Anträgen und Anfragen ans Bauamt der Stadt Leverkusenistsicherüberflüssig.Ichbin gerne bereit gratis und privatissime Hinweise und Anregungen zur Personalgewinnung zu geben. Mir fällt zunehmend auf, wie beratungsresistent Teile der Verwaltung sich geben, ja sogar offen mehrfache Beschlüsse (z. B. Bezirk II Radwegverbindung Kastanienallee/Tierheim) nicht umsetzen oder zumindest verlangsamen. Die Arbeit im Bür-

Wersoll das bezahlen?

gerbüro (Luminaden) war lange Zeitwenigbürgerfreundlich,antiquiert, rückständig. Erst nach massiver öffentlicher Kritik bequemte sich die Verwaltung zur bürgerfreundlichen Bearbeitung. Die vor der letzten Kommunalwahl hoch und heilig versprochene Einrichtung dezentraler Bürgerbüros lässt immer noch auf sich warten, mit Hilfe und großzügiger Unterstützung der Städtischen Sparkasse scheint sich eine Lösung anzubahnen; hoffentlich nicht nur eine Lösung auf Sparflamme, sondern ein Angebot, welches die Bürger täglich ortsnah nützen können.

Auch die Attraktivierung der Fußgängerzone in Opladen ist nichtvorstädtischenBedenkenträgern geschützt, allerdings gibt es hier z.B die AGOund weitere engagierte Bürger,die bereit sind helfend einzugreifen und mitzuwirken. Wasoffensichtlich fehlt, ist ein Oberbürgermeister,der seine Verwaltung im Griff hat, der sich persönlich um berechtigte Wünsche und Anregungen aus

der Bürgerschaft kümmert und, wenn nötig, auch mal mit der Faust auf den Tisch haut und durch das leider nicht mehr vorhandene Rathaus läuft, wie der ehemalige OB Buchhorn, der nicht immer sensibel, aber dafür arbeitseifrigundverlässlichwar Ichbleibedabei:Esgibtnichts Gutes, außer man tut es. Jeder Mandatsträger,jeder städtische Mitarbeiter,jajeder Bürger unserer Stadt sollte sein Bestes geben –für unsere Stadt, für eine positive Weiterentwicklung unserer Gemeinde mit einem Umfeld, in dem man gerne lebt und sich wohlfühlen und mitgestalten kann.

Hans-Erich Hofmann, ehemaliger SPD-Ratsherr und Bezirksvertreter, Leverkusen

UnsereLeserinnen und Leser haben hier das Wort. Wegen der großen Zahl der Briefe kann nur eine Auswahl veröffentlicht werden; ebenso sind Kürzungen oft unvermeidlich.

Zum fehlenden Gesamtkonzeptfür dieOdenthaler Straße

Foto: Ralf Krieger

Kroker bei der Lesung aus seinem Debütroman in der Stadtbibliothek in Wiesdorf.

Einfach Englisch erlernen

Initiativedes Nachhilfeinstitut Studienkreis

Mit einer neuen Initiative „Can you English?“ samt dazugehörigen Website möchte das Nachhilfeinstitut Studienkreis in Leverkusen, Leichlingen und Wermelskirchen Schülerinnen und Schüler dazu einladen, sich in Ferienkursen auf spielerische und witzige Weise mit der englischen Sprache zu beschäftigen. Online finden sich nützliches und unnützes Englischwissen, lustige Videos und witzige (d)englische Sprüche. Des Wei-

teren gibt es einen UrlaubsSprachguide fürs Smartphone, das Vokabelheft „Let“stalk about Fußball!“ und einen Überblick über die lustigsten Fehler WerdieFerienfürsAufholenvon Lernrückständen nutzen möchte, kann spezielle Ferienkurse buchen: Zehn Nachhilfestunden gibt es als fünf Doppelstunden für 36 Euro. Informationen unter ☎ 0800 /111 12 12 .(dre) www.studienkreis.de/aktionen/can-you-english

Als Anwohner der Odenthaler Straße und als jemand, der das Fahrrad mittlerweile als Hauptverkehrsmittel sowie als Sportgerät nutzt, frage ich mich nach dem Sinn und Unsinn der im Artikel beschriebenen Variante 2.

Hier wird allen Ernstes eine Planvariante beschrieben, bei der eine ganze Landstraße um circazweiMeternachSüdenverschoben werden soll. Die Mehrkosten gegenüber der reinen Instandsetzung der vorhandenen Rad-/Gehwege wurden mit 600.000 Euro veranschlagt.

IchmöchtedemverantwortlichenPlanernichtzunahetreten, aber aus eigener Erfahrung kann ich mir nicht vorstellen, dass man am Ende mit diesem Betrag

auskommt.Aberauchwennman die Verlegung des auf der südlichen Seite vorhandenen Radweges auf die nördliche Seite für den kalkulierten Betrag hinbekommt, entstehen kaum Vorteile, aus meiner Sicht sogar erhebliche Nachteile, besonders für

die Bewohner der südlichen Straßenseite. Diese müssten zukünftig für jede kleine Radtour nach Schlebusch viermal die Straßenseite wechseln und das ohne Überquerungshilfe. Dagegen sind die im Artikel beschriebenen Probleme mit Dooring-

Ereignissen geradezu unbedeutend. Das Argument der durchgehenden Fahrradroute von Wiesdorf nach Schildgen zieht meines Erachtens auch nicht. Viele andere und ich nutzen bevorzugt den Radweg entlang der Dhünn und fahren dann durch Schlebusch auf der rechten Seite und wechseln am Kreisverkehr mit Überquerungshilfe auf den schmalen Gehweg mit Fahrradfreigabe.

Wie man sieht, bleiben in erster Linie die Mehrkosten ohne nennenswerte Verbesserung. Jetzt kann ich mir überlegen, mussichdieKostenalsAnliegerbeitrag bezahlen, oder werden sie aus den von mir entrichteten Steuergeldern vom Land NRW bezahlt? So oder so, am Ende zahlt alles der Bürger

Willi Steinacker,Leverkusen

22 LEVERKUSEN Dienstag,28. Juni 2022 Kölner Stadt-Anzeiger Leserbriefe
Leverkusener Anzeiger, 51373 Leverkusen, Friedrich-Ebert-Platz 5 ksta-leverkusen@dumont.de Die Protestaktion in Berlin wurde kamerawirksam inszeniert. Foto: Agatha Mazur
Der marode Geh- und Radweg soll saniert werden. Foto: Ralf Krieger
Torben
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