Wheelies 1112 2016

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seit 1998 November/Dezember 2016

www.wheelies.de Intermot-Neuheiten

Wheelies-Canyon-Tour

Vergleichstest Teil 2

Wheelies-Alb-Donau-Messe in Ulm

K os

14.-15 Januar 2017

te nl os

Honda Crossrunner 800, KTM 1050 Adventure, Triumph Tiger Sport 1050, Yamaha MT09-Tracer 900, MV-Agusta Veloce Turismo 800

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Selbstverständlich gab es wie bei allen bisherigen INTERMOTS Rekorde über Rekorde! Besucherandrang, Neumodelle, Aussteller, und, und, und … Der Selbsterhaltungstrieb der Messeveranstalter und der kooperierenden Presse lässt ja gar keine realen Einschätzungen mehr zu! Nur Rekorde jeglicher Art lassen sich verkaufen! Es werden bei der EICMA in Mailand alle Rekorde der INTERMOT weit übertroffen werden! Wetten, dass??

Genauso selbstverständlich wurde während der Intermot das „weltbeste Motorrad“ präsentiert, obwohl wahrscheinlich noch keiner damit gefahren ist! Zu Beginn der INTERMOT-Zeiten war es die Münch 2000 – unfahrbar –, dann die gigantische Horex-6-Zylinder, bei der bis heute nur das Horex-Emblem Emotionen hervorruft und nun die neue Honda Fireblade SP2. Münch kam gerade mal mit 5 bis 6 Exemplaren in die Wohnzimmer der Käufer. Die Horex fand bisher auch nicht mehr als einige Sammler, die hoffen, dass das Motorrad vielleicht irgendwann einen Sammlerwert bekommt, denn auf der Straße habe ich bisher noch kein Expemplar davon gesehen! Im Gegensatz zu diesen Bikes bin ich überzeugt, dass Honda mit der neuen Fireblade SP2 zwar zu ihren direkten Konkurrenten im Supersportbereich von Yamaha, BMW, Suzuki, Kawasaki und Ducati bestimmt die lange erwartete Hightech-Lücke schließen konnte. Ob die Fireblade aber nur ansatzweise die enormen Entwicklungskosten, die Honda dadurch bei den angesagten Modellen wie ganz aktuell beim Honda-Verkaufsrenner Africa Twin und den anderen tourentauglichen Maschinen abgezogen hat, wieder einspielt, ist mehr als fraglich.

Es wurden in Köln wieder einige spektakuläre Neuentwicklungen wie die Fireblade SP 2 und besonders auch die neue Suzuki GSX-R 1000 im Supersportbereich präsentiert. Hier liegt das Interesse der Hersteller

weniger auf den Verkaufszahlen als vielmehr darauf zu zeigen, was die jeweiligen Ingenieure im Stande sind zu entwickeln.

Man kann und braucht das Thema „Rund ums Motorrad“ nicht neu erfinden. Es gibt inzwischen wunderschöne Motorräder, die wirklich noch Emotionen auslösen und komischerweise sind diese weit weg von immer schneller und noch mehr Power. Die Verkaufszahlen der BMW R nineT beweisen das mehr als eindrucksvoll!

Und die jetzt gezeigte R nine T Racer im Outfit der alten R90 S wird diesen Beweis fortführen! Genauso wird auch Yamaha mit der neuen MT 09 die Erfolgsgeschichte der bisherigen MT-Serie fortschreiben und ihre zahlreichen Käufer finden. Darum hält sich auch meine Faszination bezüglich der neuen Modelle in engen Grenzen. Alles was EURO 4 ist, ist quasi ja zwangsweise ein Neumodell! Es ist schon bewundernswert, was sich Ingenieure und Entwickler immer wieder neu zum Thema Motorrad ausdenken, ja ausdenken müssen (siehe EURO 4). Und dies nur damit die Werbestrategen eine neue Sensation ankündigen können, die ihre Marke gegenüber den anderen positiv abhebt. Aber das Rad wird ganz sicher immer rund bleiben.

Denn ob der Kunde als Motorradfahrer denselben Sinn hinter dieser und jener Entwicklung sieht, ist erst an den Verkaufszahlen abzulesen – und die gibt es erst nach der Markteinführung. Deswegen nutzen die Hersteller natürlich die INTERMOT oder EICMA ganz gezielt, um ein erstes Feedback für ihre Modellpolitik zu bekommen. Die vielen Helfer und Marketingspezialisten, die mit feschen, hochhackigen, gut ausbalancierten Girls auf den Bikes gezielt die Besucher an ihren Stand locken, haben garantiert sehr sensible Ohren, um zu hören wie die Kommentare der Gucker und Draufhocker (auf den Bikes) ausfallen. Oftmals stehen Neumodelle auf den Ständen, die in der Präsenta-

tionsausführung so gar nicht funktionieren würden. Dies geschieht mit der Absicht, später Änderungen ganz gezielt noch in die Serienproduktion einfließen lassen zu können.

Im Gegensatz dazu können auf den WHEELIES-Motorradmessen am 14. + 15.01.2017 in den Ulmer Messehallen, am 11. + 12.02. in Würzburg-Dettelbach und am 04. + 05.03.2017 in der Arena Hohenlohe in Ilshofen die bei der INTERMOT präsentierten Neumodelle als voll funktionsfähige Motorräder bestaunt, bewundert und gerne auch zum Soundcheck gehört werden.

Ich freue mich schon heute auf die unabhängigen, realen und authentischen Neumodelleinschätzungen vieler meiner WHEELIES-Leser mit hoffentlich vor Faszination leuchtenden Augen.

E D I T O R I A L

Nach der INTERMOT ist vor der EICMA

Euer

Eberhard „Ebbse“ Hermann

WHEELIES-Doppelausgabe Januar – Februar 2017 gibt’s ab 10.01.2017

Impressum Herausgeber: Regio-Verlag Schwäbisch Hall e.K. Am Kühnbach 27 74523 Schwäbisch Hall Tel. (07 91) 5 38 64 Fax (07 91) 95 92 43 Mobil: 0171/6019577 eMail: info@wheelies.de www.wheelies.de Redaktion/Produktion: Eberhard Hermann (EH) Ulli Kowalzik (Reisen) Auflage: 35.000 Stück

Anzeigenannahme/-preisliste: Eberhard Hermann Tel. (07 91) 5 38 64 eMail: ebbse@wheelies.de

Freie Mitarbeiter: Marco Gastel, Marc Noll, Jürgen Hägele (Präsi), Heidi Hermann, Günther Hägele, Uwe Schill

Erscheinung: 7 x jährlich - einmalig - unbezahlbar Bundesweit: an über 1500 Auslagestellen

Sportfotograf: Peter Lange Eberhard Hermann

Satz & Repro: Regio-Verlag

Termine und Veranstaltungen: Unter Angabe von Ort, Zeit und Datum werden kostenlos Veranstaltungen veröffentlicht. An Pressematerial Ihrer Veranstaltung sind wir interessiert.

Für die Richtigkeit von eingesandtem Pressematerial wird keine Gewähr übernommen. Nachdruck, auch nur auszugsweise, gerne gesehen, aber bitte nur mit der Genehmigung des Verlags. Haftung der Redaktion bei fehlerhaften Anzeigen max. nur in Höhe des Anzeigenpreises Druckfehler unter Vorbehalt.

Druck: Mediengruppe Oberfranken – Druckereien GmbH & Co. KG 95326 Kulmbach

Vom Verlag angefertigte Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ausschließlich nur mit Genehmigung für andere Zwecke verwendet werden.

Titelbild: Dennis Peukert

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Fahrbericht: Honda Crossrunner 800, KTM 1050 Adventure, Triumph Tiger Sport 1050, Yamaha MT09-Tracer 900, MV-Agusta Veloce Turismo 800 Text: Marco Gastel I Fotos: Marco Gastel, Präsi

Die

goldene

Mitte ährend sich die Leistungsspirale der aktuellen großen Tourer und Reiseenduros permanent nach oben dreht, und die Drehmomentkurven, Hubräume und Pferdestärken sich beinahe überschlagen, hat sich zwischenzeitlich eine interessante Nische mit einer klaren Daseinsberechtigung gebildet. Eine Nische für Tourenmotorräder zwischen 800 und 1050 cm³, welche wiederum jedem Zweiradhersteller eine große Spielwiese bietet, seine Innovationen, Ideen und sein Know-how unter Beweis zu stellen. Längst tummeln sich diese Bikes unter uns herum, erobern den Asphalt und mit ihren bemerkens-

W

4 WHEELIES/11/12/2016

Vergleichstest

Teil 2

Honda Crossrunner 800

KTM 1050 Adventure MV-Agusta Veloce Turismo 800

Triumph Tiger Sport 1050 Yamaha MT09-Tracer 900

Im

letzten Heft haben wir euch fünf tourentaugliche Mittelklasse-Bikes präsentiert, die wir ausgiebig im österreichischen Lechtal getestet haben.

Haben wir uns im ersten Teil primär auf die nüchternen technischen Daten und Fakten konzentriert, wollen wir in diesem Bericht die subjektiven Fahreindrücke unserer Testpiloten zum Ausdruck bringen. Schon während des Aufsitzens offenbaren sich deutliche Unterschiede: Zeigen sich Honda, Yamaha und Triumph durch bequeme Sitzpolster touristisch angehaucht, will die KTM durch ihre aufrechte Sitzposition hinter dem breiten Lenker ihre Enduro-Gene erst gar nicht verleugnen. Von ganz anderem Kaliber ist die MV Agusta: Ihrem äußeren Erscheinungsbild entsprechend, mimt sie den „Super-Moto-Tourer“. Doch lässt sich auch bei ihr, wie bei den anderen Bikes die Scheibe je nach Körpergröße individuell einstellen. Eine Ausnahme stellt die Tiger

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Fahrbericht: Honda Crossrunner 800, KTM 1050 Adventure, Triumph Tiger Sport 1050, Yamaha MT09-Tracer 900, MV-Agusta Veloce Turismo 800 Text: Marco Gastel I Fotos: Marco Gastel, Präsi

Die goldene dar, allerdings steht hier mittlerweile der Nachfolger mit höhenverstellbarer Scheibe zur Verfügung.

Und los geht´s….

Auf der Anfahrt nach Österreich ist erstmal „Autobahnbolzen“ angesagt! Hier lässt es sich auf den beiden Japanern und der Engländerin, begünstigt durch den guten Windschutz angenehm reisen. Durch die auf´s Vorderrad orientierte Sitzposition merkt man bei der MV schnell, dass der Focus der Italiener mehr auf das Fahren der Rennstrecken als auf das „Touren“ gelegt wurde. Aber auch hier bietet das Windschild einen guten und ausreichenden Schutz bis nach Österreich. Die KTM

Mitte wartet sogar mit einem höhenverstellbaren Windschild auf, lässt jedoch den Fahrer, bedingt durch den breiten Lenker, etwas mehr im Wind sitzen.

Das berühmte frühere Autobahnende bei Oy ist zügig erreicht und rein geht es ins Kurvengetümmel der Alpen. Auf den wuseligen Passstraßen durchs Namloser Tal und über das Hahntenjoch schlägt nun die große Stunde der rassigen Italienerin. Ein Kurvensuchgerät par excellence!

Kein Wunder, weist sie doch den kürzesten Radstand und den steilsten Lenkkopfwinkel auf. Fast schon ein wenig zu viel des guten. Die ge-

schlossene Test-Crew attestiert der Veloce eine gewisse Nervosität.

Dicht auf den Fersen folgt ihr, was die Wendigkeit betrifft, die Tracer.

Einfach toll wie diese der vom Piloten vorgegebenen Linie folgt. Gleiches gilt auch für die Adventure. Der breite Lenker bringt zusätzlich eine gewisse Lässigkeit beim „Kurvenräubern“ ins Spiel. Etwas mehr körperlichen Einsatz fordern die Crossrunner und die Tiger. Die zusätzlichen Pfunde fordern hier ihren Tribut. Trotzdem lassen sich diese beiden extrem zielgenau um jegliche Radien zirkeln.

Dass Yamaha mit der Wiedergeburt des Dreizylinders in der MT09 ein

Honda Crossrunner 800

KTM 1050 Adventure

MV-Agusta Veloce Turismo 800

Triumph Tiger Sport 1050 Yamaha MT09-Tracer 900

6 WHEELIES/11/12/2016

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Foto: R. Archer

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Fahrbericht: Honda Crossrunner 800, KTM 1050 Adventure, Triumph Tiger Sport 1050, Yamaha MT09-Tracer 900, MV-Agusta Veloce Turismo 800 Text: Marco Gastel I Fotos: Marco Gastel, Präsi

Die goldene großer Wurf gelungen ist, dürfte inzwischen an den Bikerstammtischen die Runde gemacht haben.

Dies bestätigt auch die Tracer. Das Teil geht ab wie Schmidts Katze. Einfach nur geil, wie die japanischen Ingenieure bei vergleichsweise kleinem Hubraum dieses WahnsinnsDrehmoment in das Kraftwerk gezaubert haben.

Die beiden dreizylindrigen Mitstreiter können da nur noch bedingt folgen. Trotz des 125 PS starken Motors und des Hubraumvorteils der Tiger sieht sie auf den kurvenreichen Passstraßen meist nur das Rücklicht der Tracer. Um in diesem Vergleich zu bestehen, fehlt ihr einfach die spielerische Leichtfüßigkeit der Japanerin.

Mitte Das charakterstarke Raubein Turismo Veloce zieht den Piloten mit einem ganz anderen Charme in seinen Bann und suggeriert mit heißerem Röcheln, mitten in der Startaufstellung eines Moto-GP-Laufs zu stehen.

Dadurch wird einem subjektiv das Gefühl vermittelt, auf einem astreinen Racing-Tourer zu sitzen. Der serienmäßige Schaltassistent unterstützt das RaceFeeling.

Steigt man vom Sattel der MV in den der Honda, gelangt man in eine ganz andere Welt. Die Botschaft ihres Antriebs heißt eindeutig „Gutmütigkeit“. Im unteren Drehzahlbereich geht der V4 absolut gediegen zur Sache, erst bei rund 6.500 U/min.,

nachdem die VTEC-Ventilsteuerung von 2 auf 4 Ventile umschaltet, kommt Leben in die Bude. Aber gerade Tourenfahrer schätzen diese unaufgeregte und souveräne Motorcharakteristik.

Bleibt die KTM: Diese fühlt sich auf heimischen Terrain spürbar wohl.

Mit ordentlich Druck schnalzt die Adventure lustvoll aus den Kurven, dreht freudig hoch bis der Begrenzer dem Treiben ein abruptes Ende bereitet. Trotz „nur“ 95 PS hat man nie das Gefühl untermotorisiert unterwegs zu sein. Der einzige Zweizylinder im Testfeld zeigt sich somit als sympathischer Kumpeltyp, der mit einem durch dick und dünn geht, äh …, fährt!

Honda Crossrunner 800

KTM 1050 Adventure

MV-Agusta Veloce Turismo 800

Triumph Tiger Sport 1050 Yamaha MT09-Tracer 900

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Unsere Gebrauchten: Ducati Monster 821 EZ: 09/2015,79 KW, 2990 km,weiß,Scheckh.........................9.280 € BMW S1000XR EZ: 06/2015,118 KW, 6990 km,Rot,Vollausstattung ..........14.900 € BMW R1200RS EZ: 03/2016,92 KW, 4990 km,Blau Weiß, Vollausstattung .14.970 € BMW S1000RR MÜ, EZ:03/2014,142KW, 9390 km,Granitgrau ...................12.500 € Ducati Diavel EZ: 03/2011,113 KW,20802 km,Schwarz,GPR,top Zustand 10.887 € KTM 1050 Adventure EZ:04/2016,70 KW, 1500 km,Schwarz,Top ...........................9.500 € BMW K1300S EZ: 03/2014,129 KW, 8400 km,Schwarz,RDC,ESA,ASC........13.468 € BMW R1200R EZ: 06/2014,81 KW, 3950 km,Schwarz,Zubehör .................11.980 € Suzuki GSX 1300 B King EZ: 03/2009,38950 km,135 KW ............................................6.690 € BMW F700GS EZ: 03/2016, 3000 km,55 KW, Schwarz Rot.......................... 8.998 €

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Fahrbericht: Honda Crossrunner 800, KTM 1050 Adventure, Triumph Tiger Sport 1050, Yamaha MT09-Tracer 900, MV-Agusta Veloce Turismo 800 Text: Marco Gastel I Fotos: Marco Gastel, Präsi

Die goldene

Mitte

Kurzes Gesamtfazit Honda Crossrunner 800: „Der Wohlfühltourer“ Der perfekte zweirädrige Partner für alle, die auch Wert auf die Landschaft und nicht nur auf die Straße legen.

KTM 1050 Adventure: „Der Almdudler” Mit der österreichischen Klettergams lässt sich die Alm auch auf unbefestigten Pfaden erklimmen.

MV AgustaVeloce Turismo 800: „Das Designer-Raubein” Ob Flaniermeile oder Kurvenlabyrinth – der Designerstuhl ist überall zu Hause.

Triumph Tiger Sport 1050: „Der englische Gentleman”

Fern – Schnell – Gut

Die geschmeidige Raubkatze mit den feinen Manieren lädt zum genussvollen Fernreisen ein.

Yamaha MT09-Tracer 900: „Everybody’s Darling” Perfektion in Reinkult(o)ur! Selten hat Gutes so viel Spaß gemacht!

Subjektive Platzierungen unserer Testpiloten: Eddy:

1. KTM

Marco:

1. Yamaha

2. Honda

2. Yamaha

2. MV

3. Yamaha

3. Triumph

3. KTM

4. Honda

4. Honda

5. MV

5. Triumph

4. Triumph 5. MV

Jack:

Manfred: 1. KTM

1. KTM

Honda Crossrunner 800

KTM 1050 Adventure

MV-Agusta Veloce Turismo 800 Waltero: 1. Triumph

Triumph Tiger Sport 1050

2. MV

2. Yamaha

3. Yamaha

3. Honda

4. Triumph 5. Honda 10 WHEELIES/11/12/2016

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5. KTM

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Die goldene

Mitte

Technische Daten: Honda

KTM 1050

MV Agusta

Triumph Tiger

Yamaha MT09

Crossrunner

Adventure

Veloce Turismo

Sport 1050

Tracer

Motor / Bauart:

4-Zyl. V-Motor

2-Zyl. V-Motor

3-Zyl. Reihenmo.

3-Zyl. Reihenmo.

3-Zyl. Reihenmo.

Hubraum:

782 ccm

1050 ccm

798 ccm

1050 ccm

847 ccm

Leistung:

106 PS

95 PS

110 PS

125 PS

115 PS

Max.

75 Nm /

107 Nm /

83 Nm /

104 Nm /

88 Nm /

Drehmoment:

8.500 U/min.

5.750 U/min.

8.000 U/min.

6.250 U/min.

8.500 U/min.

Leergewicht:

242 kg

230 kg

191 kg

256 kg

210 kg

Sitzhöhe:

815 mm / 835 mm

850 mm

850 mm

840 mm

845 mm

Tankinhalt:

20,8 Liter

23 Liter

22 Liter

20 Liter

18 Liter

Preis:

12.200 €

12.795 €

14.990 €

12.190 €

ca. 9.695 €

fahrbereit / Trockengewicht

zzgl. Nebenkosten

Das WHEELIES-Magazin bedankt sich vielmals bei den Deutschland-Vertretungen von KTM, MV Agusta und Triumph sowie den Firmen Motorrad Trinkner in Löchgau (www.trinkner.de) und Motorcorner in Göppingen-Wangen (www.motorcorner.de) für die Überlassung des Testbikes.

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BMW Motorrad

Winterservice

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11/12/2016/WHEELIES 13

Intermot 2016 - der große Aufbruch?

Text: Uwe Schill I Fotos: Uwe Schill

Intermot 2016 Die vielfach ergraute und in die Jahre gekommene Masse der Motorradfahrer wird vermehrt durch junge Gesichter aufgepeppt. Unter jungen Leuten galt es lange Zeit als uncool bei seinen Kumpels mit einem motorisierten Zweirad vorzufahren. Die Jugend hat das Motorrad neu für sich entdeckt, es ist wieder hip mit dem Bike aufzutauchen. Die Erkenntnis scheint gereift, dass echtes Erleben durch keine noch so erstklassige "Virtual Reality" getoppt werden kann. Fahrtwind, der um die Nase weht, Sonne, Regen, Wärme, Kälte, wechselnde Fahrbahnbeläge, 14 WHEELIES/11/12/2016

Kurven swingen. Technik zum Anfassen, Staunen und auch selbst Schrauben. Nur wer es real tut, kann es auch wirklich fühlen. Man lernt dabei Gleichgesinnte kennen, trifft auf Menschen und schließt echte Freundschaften. Leidenschaft ... Passion ... die ganze Bandbreite des Empfindens gibt es ausschließlich in der Realität, und das ist auch gut so.

Die Hersteller haben reagiert und preisgünstige Einsteiger- und Mittel-

klasse-Modelle entwickelt. Die Verkaufszahlen geben ihnen recht. Sogar BMW als Premium-Hersteller versucht die junge Kundschaft früh an sich zu binden und bietet mit der G 310 ein attraktives Bike für Leute mit begrenztem Budget. Gefertigt in Indien ist sie in erster Linie für den asiatischen und lateinamerikanischen Markt gedacht. Dort sind günstige Fahrzeuge mit kleinem Hubraum sehr gefragt. Doch auch in Europa dürfte ihr der Erfolg nicht versagt bleiben.

der große Aufbruch?

Nun zu den eigentlichen Neuheiten: Kawasaki feiert schon jahrelang Erfolge mit seiner ER 6-Baureihe und stellt aktuell die Ninja 650 vor. Eine optisch gelungene Maschine, die trotz Sportlichkeit auch für den Alltag geeignet ist.

Von Yamaha gibt es die neu gestylte MT 09. Die bereits seit 2015 bekannte MT 10 erscheint nun alternativ als SPVariante. Das elektronische ÖhlinsFahrwerk und das TFT-Display entstammen der R1. Die Standard MT 10 wird durch einen serienmäßigen Schaltassistenten aufgewertet.

BMW zeigt die R nineT Scrambler, die R nineT Racer mit Halbschale und die R nineT Pure. Back to the roots in die seligen R90S Zeiten.

Letztere soll eine relativ preisgünstige Basis für Umbauten darstellen.

Die S 1000 R wurde ebenfalls überarbeitet, auch die K 1600 GT erfuhr Modellpflegemaßnahmen. Wesentliches Merkmal des 6-Zylinder-Tourers ist der nun integrierte Notruf. Im Falle eines Falles ist der Hilferuf sowohl automatisch als auch manuell auslösbar.

YAMAHA MT 10SP

Der portugiesische Hersteller AJP stellt die PR7 640 Adventure vor.

Eine leichte Einzylinder-Reiseenduro mit 600-ccm-Motor, der von SWM in Italien gebaut wird. Ein Motorrad für die Reise unter schwierigsten Bedingungen, das es in dieser Form sonst nicht mehr auf dem Markt gibt. Das Gewicht liegt trocken bei ca. 150 kg, der Tankinhalt beträgt 16 Liter. Der Tank sitzt unter der Sitzbank und verläuft bis zum Heck. Ursprünglich aus der seligen Husqvarna-BMW-Produktion stammend wird der Motor von SWM für die eigenen Modelle verwendet und auch anderen Herstellern angeboten.

11/12/2016/WHEELIES 15

Intermot 2016 - der große Aufbruch?

Ducati Supersport HONDA FIREBLADE

CZECH 6 ZYLINDER

CZECH 6 ZYLINDER

SUZUKI GSX R 1000

SCHWALBE

Intermot 2016 Horex hat seine serienreifen Modelle vorgestellt: die VR6 Classic sowie die VR6 Café Racer in diversen Varianten. Allesamt wunderschöne Bikes, einzig das volldigitalisierte Cockpit dürfte ob seiner Abmessungen noch Anlass zu Diskussionen geben. Es bietet umfangreiche Funktionen und wird im Zuge der Modellpflege noch erheblich per Softwareupdate erweitert, auch ein Navi wird es künftig beherbergen.

Ein weiteres, noch exklusiveres 6Zylinder-Motorrad wurde vorgestellt. Die Firma Midalu aus Tschechien zeigte einen sehr ansprechenden Prototyp. Gefertigt wird nach Bestellung, die Preise beginnen ab der 100.000Euro-Marke.

16 WHEELIES/11/12/2016

Wenn wir schon bei den Schönheiten sind: Triumph präsentiert die Bonneville T 100 und die T 100 Black.

Das Design ist angelehnt an ein Modell aus dem Jahr 1959. Die Street Cup, ebenfalls mit einem 900-ccmZweizylinder ausgestattet, ist ein Café-Racer mit tiefem Lenker und Sitzbankabdeckung. Über die gelungene Optik dürfte sich kaum streiten lassen. Wer gerne etwas mehr hätte, greift zur Thruxton 1200 oder ihrer RVersion. Egal ob Bonneville oder Thruxton, wie kaum ein anderer Hersteller hat Triumph klassische Ästhetik ab Werk vollendet umgesetzt.

KTM geht technisch und im Design in eine komplett andere Richtung: Schneller, größer, kantiger, futuristischer. Die neue 1290 Super Adventure R mit 21-Zoll-Vorderrad ist der

komplette Gegenentwurf zu Retro.

Die Frontansicht mit den geteilten Leuchtbändern wird die Geschmacksdiskussionen einmal mehr entfachen. Der Federweg beträgt vorne wie hinten 220 mm. Das größte Abenteuer bei 250 kg Masse dürfte sein, sie nach einem Umfaller wieder in die Senkrechte zu hieven.

Für ein Fernreise-Vorhaben keine optimale Ausgangsbasis.

Bei der Schwesterfirma Husqvarna steht die bereits bekannte 701 Enduro.

Sie ist bis auf die Optik nahezu baugleich mit der KTM 690 Enduro. Die Husky gibt es nun optional mit zwei winzigen Stofftaschen rechts und links am Heck sowie einer weiteren MiniTasche auf dem Gepäckträger.

VICTORY JURGE

SCHWALBE

WUNDERLICH BMW 310 R

der große Aufbruch?

Wozu das? Eine solch tolle Maschine mit kleinen Schminktäschchen vor die Eisdiele stellen? Geschenkt!

Schön wäre gewesen, wenn man sich etwas mehr Mühe gegeben und diese leichte Enduro langstreckentauglich ausgestattet hätte. Der tolle Motor sowie das stabile und offroadtaugliche Fahrwerk gäben eine tolle Basis für Fernreisen. Etwas mehr Tankinhalt und ein Einfüllstutzen an einer Stelle, an der sich normalerweise keine Gepäckrolle befindet, dazu die Möglichkeit für einen Hauptständer, und fertig ist das perfekte Bike für Reisen um die ganze Welt oder auch nur innerhalb Europas. Die Schwester KTM 690 Enduro könnte sich mit diesen Zuta-

ten auch eine ganz neue Zielgruppe erschließen. Aber dafür gibt es ja die sogenannten Adventure-Bikes mit einem Gewicht jenseits von Gut und Böse.

Honda macht mit der neuen Fireblade einen gewaltigen Sprung nach vorne. Mit 192 PS Leistung (11 PS mehr), einem verringerten Gewicht von 195 kg (vollgetankt), sowie zahlreichen elektronischen Einstellmöglichkeiten und Unterstützungen soll der Konkurrenz das Fürchten gelehrt oder zumindest der Technologierückstand aufgeholt werden. Eine SP-2 genannte, ebenfalls zulassungsfähige Version ist speziell für Renneinsätze ausgelegt. Die überarbeiteten Motorkomponenten in Verbindung mit optionalen Racingteilen sollen die Renn-Fraktion ansprechen.

Harley Davidson stellt seinen neuen Milwaukee Eight Motor vor, den es in drei verschiedenen Ausführungen gibt. Den 107 kubikinch, 1.745 ccm, gibt es mit Öl- oder Wasserkühlung.

Den 114 kubikinch, 1.868 ccm, ausschließlich mit Wasserkühlung. Im Vergleich zum Vorgänger sollen Leistung und Drehmoment erhöht, der Verbrauch hingegen reduziert sein.

Die neuen Motoren kommen in allen Touring-Modellen und in den Trikes zum Einsatz. Suzuki stellt eine sehr ansehliche, lange erwartete neue GSX-R 1000R aufs Podest! 202PS bei 203 kg vollgetankt – da geht was in der Liga über 200 PS! 11/12/2016/WHEELIES 17

Intermot 2016 - der große Aufbruch?

YAMAHA MT 10SP

YAMAHA XSR 900

INDIAN SPRINGFIELD

Intermot 2016 Ducati bringt mit der Ducati Super Sport ein Bike mit 113 PS, 937 ccm und 210 kg. Dazu auch gleich eine S = Racerausführung mit Öhlins und Schaltautomat!

Die legendäre DDR-Marke Schwalbe erfährt ab 2017 eine Neuauflage.

Eine Wiederauferstehung in neuem Gewand als Elektro Roller. Gefertigt wird im polnischen Breslau, der Bezug zum Osten bleibt somit erhalten.

Preislich liegen die optisch ansprechenden Gefährte bei ca. 5.000,Euro. Federführend ist die Govecs Group in München, welche bereits Elektro-Roller unter ihrem eigenen Namen anbietet. Bis dato vorwiegend als Lastenesel für Pizza-Boten und sonstige Gewerbetreibende im Einsatz.

Auch im Gepäcktransport geht der Trend zum Lückenschluss und zur weiteren Individualisierung. Givi bietet mit seiner „Trekker Dolomiti Linie“ ein Koffersystem für sogenannte Urban Adventure Bikes an.

Die Kunststoffkoffer mit aufgeklebten Alublechen erwecken den Eindruck großer Robustheit. Für den Einsatz im Großstadtdschungel sowie auf normalen Urlaubsreisen 18 WHEELIES/11/12/2016

sind sie durchaus geeignet. Für echte Abenteuer gibt es hingegen robustere Alternativen. Für die Retro- und Custom-Szene bieten inzwischen viele Hersteller Stoff- und Ledertaschen in klassischer Optik an.

Die ständig wachsende Anhängerschaft verlangt auch beim Gepäcktransport das passende Accessoire.

Wer sein Bike und sein Outfit passend gepimpt und gestylt hat, möchte sich natürlich auch entsprechend präsentieren. Was liegt da näher als die Ausflüge per Filmaufnahme zu dokumentieren und online zu stellen. Die Firma Gopro ist längst ein Begriff. Weitere Anbieter wie z. B. Sena versuchen sich ebenfalls in diesem Segment. Das Portfolio umfasst neben Kameras und diversen Halterungen auch noch Kommunikationssysteme, um während der Fahrt die Kaffeepause mit dem Passagier abzusprechen.

Das Thema Sicherheit tritt vermehrt in den Fokus. BMW ist mit seinem großen Tourer K 1600 wieder mal Vorreiter und bietet, wie bereits erwähnt, ganz neu ein automatisches Notrufsystem an. Wer sich nicht unbedingt ein solches Dickschiff anschaffen will, um in den Genuss dieser Funktion zu gelangen wird ebenfalls fündig: Digades aus Zittau liefert für 479,- Euro ein System, welches bei einem Unfall selbsttätig die Notrufzentrale anruft oder bei Bedarf per Knopfdruck die 112 wählt.

Als zusätzliche sinnvolle Funktion ist ein Diebstahlmelder integriert. Wird das Bike unerlaubt bewegt, gibt es eine Meldung aufs Handy und man kann verfolgen, wohin das gute Stück bewegt wird. Per Handy-App kann vieles eingestellt und abgefragt werden. Das Ganze funktioniert mit einer SIM-Karte. Die ersten beiden Jahre entstehen keine laufenden Kosten, danach 30,- Euro pro Jahr. Zusätzliche Funktionen wie Tracking werden im Laufe der Zeit per Softwareupdate eingespielt.

DUCATI 959 PANIGALE

HOREX V6

KAWA NINJA 650

der große Aufbruch?

In der Customizer-Halle ist der Trend für althergebrachte Optik allgegenwärtig. Leder- und Stofftaschen fürs Gepäck, Helme und Jacken in Oldstyle, Zubehör und Umbauten in antiquierter Form und Technik. Die angesagte gute alte Zeit lässt für die Individualisierung jede Menge Spielraum. Neue Anbieter sprießen wie Pilze aus dem Boden und wer das nötige Kleingeld in die Hand nimmt, dem scheinen keine Grenzen gesetzt.

Generell sind Motorräder mit Hubräumen zwischen 500 und 900 ccm stark gefragt und werden von den Herstellern vermehrt geliefert. Es gibt inzwischen viele attraktive Modelle zu erschwinglichen Preisen, mit akzeptablem Gewicht, schickem Outfit und ausreichend Leistung. Der Trend geht weg von überladenen, mit Elektronik vollgestopften, schwergewichtigen und überteuerten Fahrzeugen. Weg von Motorrädern, die so viel Leistung haben, dass man sie elektronisch einbremsen muss damit sie beherrschbar bleiben. Individualisierung ist ein

weiter wachsender Trend. Im Zeitalter der sozialen Medien und ständiger Selbst-Darstellung will kaum jemand Stangenware. Alles braucht zumindest den Anschein von Eigenständigkeit und muss speziell auf den Besitzer zugeschnitten sein.

Viele Motorradfahrer sind Individualisten und wollen dies auch nach außen zeigen. Die Motorrad-Hersteller bieten bereits ab Werk viele Gestaltungs-Varianten für die meisten Modelle. Die Aufpreis- und Zubehörlisten sind lang, das Budget dabei schnell überschritten.

Aufgrund verschärfter Zulassungsbestimmungen durch die neue Euro4-Norm fallen einige Modelle aus dem Programm für 2017. Dies sollte eigentlich Treibstoff für ein Feuerwerk der Neuigkeiten sein. Auf der Intermot war davon wenig zu spüren. Modellpflege, Modellerweiterungen und Anpassung der aktuellen Modelle an die neuen Anforderungen standen im Vordergrund.

Echte Neuheiten fehlten. Der Stellenwert der Intermot in Köln hinkt nach wie vor hinter dem der EICMA in Mailand her. Die richtigen Knüller werden bevorzugt südlich der Alpen vorgestellt.

Nichtsdestotrotz hatte auch die Kölner Messe einiges zu bieten. Über allem schwebt die neue Euro-4-Norm.

Sie schreibt unter anderem vor, dass ab 2017 jedes neu zugelassene Motorrad ab 125 ccm mit einem AntiBlockier-System ausgestattet sein muss. Diese Maßnahme ist ein wichtiger Beitrag das Ziel des Bundesverkehrsministeriums zu realisieren.

Bis 2020 soll die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer um 40 % reduziert werden.

Richtig erfrischend wirkt der wachsende Bereich des Customizing. Dieser Trend der letzten Jahre setzt sich fort und erfährt mehr und mehr Anklang. Viele neue Anbieter, Ideen und tolle Entwürfe konnten bestaunt werden.

Es weht eine frische Brise durch die ehemals verstaubten Hallen, verhaltene Aufbruchsstimmung macht sich breit. Möge es beschwingt, kreativ und weiterhin mit viel Spaß in eine sichere Zukunft gehen.

11/12/2016/WHEELIES 19

Männer und Maschinen Text: Marc O. Noll I Fotos: Marc O. Noll

Männer und ir haben bezüglich unserer Serie „Meilensteine der Motorradgeschichte“ regelmäßig Rückmeldungen unserer Lesern erhalten. Dies bestätigt uns, dass beim Thema Youngtimer reges Interesse besteht. Und wenn ich zurückblicke, sehe ich aus heutiger Sicht nicht mehr die Maschinen im Fokus, sondern deren Besitzer. So habe ich in der Vergangenheit etliche Kontakte geknüpft, die ich bis heute noch pflege. Zudem brauchen wir uns auch nichts vorzumachen: Über diese zweirädrigen Legenden wurde in der Vergangenheit so viel geschrieben und debattiert, dass man den Insidern kaum noch etwas Neues bieten kann. Was der jeweilige Besitzer jedoch mit seinem „Schätzchen“ erlebt hat, ist immer

W

eine eigene / neue Geschichte. Aus diesen Gründen möchte ich ab dieser Ausgabe diese Serie in „Männer und Maschinen“ umbenennen.

Eine eigene Geschichte gibt es auch im folgenden Fall: Ebbse leitete mir eine Mail von Gerhard Höss, den er auf einer Wheelies-Messe kennengelernt hatte, weiter. Ich erfahre, dass Gerhard alte Yamahas sam20 WHEELIES/11/12/2016

melt. Unter anderem hat er eine TX750. Die TX kam 1973 auf den Markt und war Yamahas zweiter Versuch (nach der XS-1) in der 4-TaktKlasse Fuß zu fassen. Mit dem Slogan „Reit den Stier“ hatte Yamaha sie damals vollmundig angeboten und an Vorschuss-Lorbeeren hatte es nicht gemangelt.

Ich nutze den ersten schönen Tag des

Maschinen

YAMAHA TX750

griert ist. Das heizt dem Motor kräftig ein, meint Gerhard.

Während dies in den USA (bedingt durch die Geschwindigkeitsbegrenzung) kein Problem war als die TX auf den Markt kam, überhitzten die Motoren im wilden Europa reihenweise. Zudem gab es auch Probleme mit der Ausgleichswelle, denn die Japaner wollten den englischenTwin nicht einfach kopieren, sondern auch verbessern – man wollte an die Vibrationen ran. Mit kettengetriebenen, gegenläufigen Ausgleichswellen wollte man den (beim Paralleltwin konstruktionsbedingten) Vibrationen zu Leibe rücken. Omni-PhaseBalancer nannte Yamaha dieses System, was dann in der Zukunft (durch gelängte, nicht nachstellbare Ketten)

zu kapitalen Motorschäden führen sollte. Zudem tauchten u.a. auch Probleme mit dem Anlasserfreilauf auf.

Yamaha reagierte zwar schnell und ermöglichte im darauf folgenden Jahr eine Justierung der Ausgleichswellen über Exzenter und vorgereckte Ketten sowie einen Ölkühler.

Aber der Ruf war schon im Eimer.

Dieses Ding wollte damals keiner mehr haben und so wurde sie schon 1975 wieder aus dem Programm genommen.

Ich frage Gerhard, warum er sich denn sowas antut? Er räumt sofort ein, dass die TX etwas für Fortgeschrittene ist und erzählt mir seine Geschichte:

Jahres, um Gerhard im Allgäu zu besuchen. Zu meiner Schande muss ich Gerhard erst einmal gestehen, dass ich über die TX nicht sonderlich gut informiert bin. Ich hatte sie immer als Flop und technisch problematisch abgespeichert. Das sei auch nicht falsch, bestätigt er mir und weist mich gleich beim Betrachten des TXMotors auf das Interferenz-Rohr hin, das direkt in den Zylinderkopf inte11/12/2016/WHEELIES 21

Männer und Maschinen

Männer und Maschinen YAMAHA TX750

„Als in der MOTORRAD-Ausgabe 13/74 Ilse Reuter (eine damalige Redakteurin) in ihrem blauen Lederkombi auf der TX sitzend die Titelseite zierte, wusste ich, dass ich irgendwann mal so eine haben musste.“ Gerhard erzählt mir das mit so viel Begeisterung, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob er hier von Ilse oder der TX spricht. Gerhard fährt weiter fort: „Es war im Winter 1976. Mein Kumpel Fritz hatte so eine TX – eine Grüne. Wir fuhren mit ihr zum Elefantentreffen. Da hatte die TX mich dann endgültig in ihren Bann gezogen. Fritz hatte ihr auch nie was geschenkt und seine TX immer hart ran genommen. Trotzdem ging an seiner nie was Ernsthaftes kaputt. Leider nahm es mit seinerTX, wegen eines,vergessenen Seiten-

ständers‘, ein jähes Ende.“ Als Gerhard 2011 in den Ruhestand – wobei man bei ihm eher von Unruhestand sprechen muss – kam, stand der Entschluss fest: Seine Yamaha Youngtimer-Sammlung musste um

eine TX erweitert werden. Er konnte zu dieser Zeit bereits eine 73er RD350, eine 81er XS850 sowie eine 83er XS1100S sein Eigen nennen.

Die Suche begann über die TX-IG. Dort wurde eine angeboten, bei der es hieß: einfach draufsitzen und fahren. Für 3300 Euro wechselte diese Maschine den Besitzer. Es stellte sich jedoch später heraus, dass zwar keine Motorrevision anstand, aber 22 WHEELIES/11/12/2016

an die Lima, den Anlasserfreilauf, die Kupplung sowie den Primärantrieb musste man ran. Das verschlang noch einmal etliche Euro. Da kam es dann auch nicht mehr auf die 650 Euro für eine neue (Original-) Lackierung an. Erschwerend kam hinzu, dass es mit der Ersatzteilversorgung alles andere als rosig aussah. „Ohne die IG (www.tx750.de) weiß ich nicht, wie die Geschichte ausgegangen wäre“, meint Gerhard.

Ein kostbares Stück vor dem ich stehe. Wir brechen auf zum Fotoshooting und Gerhard bietet mir an, eine Runde mit ihr zu drehen. Ich nutze die Gelegenheit den „Stier bei den Hörnern zu packen“ und denke bei mir: Die TX ist kein wilder Stier, sondern eher ein starker Ochse, der 240 kg auf die Waage bringt. Der

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11/12/2016/WHEELIES 23

Männer und Maschinen

Männer und Maschinen YAMAHA TX750

eckige, fein gerippte Motor läuft ungemein sanft und geschmeidig – ganz anders als ich es von einer XS650 in Erinnerung habe. Er läuft druckvoll, auch wenn von den damals anvisierten 63 PS letztendlich nur 51 PS übrig blieben und die TX einer Honda Four leistungsmäßig nicht die Stirn bieten konnte. Die Leistung war aber immerhin ausreichend für eine Höchstgeschwindigkeit von über 180 km/h.

Zudem konnte der Stier mit technischen Raffinessen aufwarten. Vom abschließbaren Tankdeckel, über die Unterdruckvergaser, bis hin zur Doppelscheiben-Bremse sowie den Hochschulterfelgen setzte die TX neue Maßstäbe. Auch optisch brauchte sie sich nicht zu verstecken,

24 WHEELIES/11/12/2016

weder damals noch heute. Der orangefarbene Metalliclack leuchtet bei strahlend blauem Himmel in der Sonne und im Hintergrund sind die schneebedeckten Alpen zu sehen.

Ein Traum für jeden Fotografen. So

ist es heute kaum noch vorstellbar, dass dieses Bike für Yamaha zum Alptraum wurde. In ihrer nur zweijährigen Bauzeit musste sie insgesamt 18 Modifikationen über sich ergehen lassen. Das haben nicht viele Exemplare überlebt. Zumal nur etwa 1300 bis1500 Stück den Weg nach Deutschland fanden. Insofern ist die TX750 heute ein sehr seltenes und mittlerweile auch wieder begehrtes Bike. 1200 Euro für ein Restaurierungsobjekt bzw. 5000 Euro für eine bereits Restaurierte muss man schon einkalkulieren. Wenn man dann bedenkt, dass der Neupreis seinerzeit 6150 DM betrug, hat die Sache mit dem Stier doch noch ein gutes Ende genommen. Gerhard jedenfalls würde sich von seiner TX nicht mehr trennen.

11/12/2016/WHEELIES 25

Wheelies Canyon-Tour Text: Uwe Schill I Fotos: Ebbse

Canyon-Tour 11./12.09.2016

Es ist ein kleines, aber feines Grüppchen, das sich am Flughafen Frankfurt trifft. Las Vegas wartet bereits und wir fiebern dieser pulsierenden Stadt entgegen. Noch eine Weile warten, ein paar Stunden fliegen und dann tauchen wir in die Stadt des vermeintlichen Glücks ein. Viele haben schon ihre ganze Hoffnung auf diese Glitzerwelt gesetzt und scheiterten grandios. Wir wollen in erster Linie staunen, reinschnuppern, uns akklimatisieren und dann die Tour mit den Harleys starten. Der Grand Canyon und weitere gran26 WHEELIES/11/12/2016

diose Naturerlebnisse haben die Vorfreude ins Unermessliche steigen lassen. Am späten Nachmittag wird das Hotel Excalibur bezogen, ein riesiger Palast in Form eines Märchenschlosses.

Las Vegas - Perfektion des American way of life? Alles glänzt, alles scheint erreichbar, Verlockungen, Chancen, das Glück winkt und lockt auf jedem Meter. The bright side of life. Leuchtende Reklame und freundlich einladende Angestellte. An den Automaten sitzen Menschen, die oft sehr einsam und gelangweilt aussehen.

Sie starren regungslos auf die Ma-

schinen, welche das große Glück verheißen. Von den Spieltischen ist ab und an verhaltener Beifall und Jubel zu hören. Welcher Gewinner kann nun aufhören und seinen Gewinn mitnehmen? Wie viel hat der Glückspilz zuvor schon verloren?

"Massive" Gemäuer aus Plastik, Bürgersteige, welche den ganzen Tag auf Hochglanz poliert werden. Achterbahnen, die durch die Hotelbauten und wieder ins Freie rasen. Gnadenlose Hitze auf der Straße, viel zu kühl eingestellte Klimaanlagen in den gigantischen Tempeln des Glücks und in den shopping malls.

Wheelies

Canyon-Tour

Einkaufstempel, in denen die Kanäle von Venedig nachgebaut sind, mit Gondeln und Gondolieren, künstlichem Himmel und künstlichen Gewittern mit stündlichem Platzregen.

Inmitten der Wüste werden Unmengen an elektrischer Energie und eigentlich nicht vorhandenen Wassers verschleudert. Wasserspiele überall, kühlende Nebelsprinkler auf Gehwegen im Freien.

Eine realisierte Illusion, eine Welt, die scheint und lockt in hellem Glanz und mit größten Versprechungen.

Alles ist käuflich, ohne Geld ist man hoffnungslos verloren. Eine schreck-

liche Faszination geht von diesem Ort aus ... Heaven and Hell ... Las Vegas - Perversion und Perfektion des American way of life!

13.09. Las Vegas - Laughlin Die Bikes warten, die Fahrer sind ungeduldig. Endlich geht es los, kaum aufgestiegen stellt sich dieses gigantische Gefühl von Freiheit und Glück ein, welches jeder eingefleischte Biker kennt. Der Wind weht kräftig bei noch erträglicher Temperatur. Der Highway trägt uns zum Hoover Staudamm, vorbei an herrlicher Kulisse: Berge, Lavafelsen, bizarr geformt.

Der aufgestaute Colorado River sichert die Strom- und Wasserversorgung von Las Vegas. Seit vielen Jahren sinkt der Pegel und selbst die sonst so sorglosen Amerikaner machen sich schon Gedanken, was wohl wird und wie lange das noch gut geht. Hier sind die Folgen bedenkenloser Ausbeutung deutlich sichtbar.

Wir genießen das herrliche Panorama inmitten der kargen Landschaft mit der leuchtenden Wasserfläche als Mittelpunkt. Endlose Weite, der Horizont verschwimmt im Hintergrund mit den Bergen.

11/12/2016/WHEELIES 27

Wheelies Canyon-Tour

Wheelies Canyon-Tour

Canyon-Tour

Weiter geht es durch die wüstenähnliche Landschaft Arizonas. Vom Wind aufgewirbelter Sand wirkt wie ein Sandstrahlgebläse und schmirgelt unbarmherzig Fahrer und Maschine.

Dem guten Gefühl mit den Bikes unterwegs zu sein, tut dies keinen Abbruch. Am Ziel in Laughlin bleibt noch Zeit, um sich im Swimmingpool abzukühlen und den Staub des Tages fort zu spülen. Abends gibt es eine spontane Live-Session im Freien, bei der junge Hotelgäste mitgebrachte Gitarren zücken und ihre Gesangskünste zum Besten geben.

14.09. Laughlin - Williams Der abgefahrenste Ort des Tages ist mit Sicherheit Oatman. Hier laufen dutzende Esel durch die Straßen, liegen im Staub oder fechten Revierkämpfe aus. Der Ort sieht noch aus

28 WHEELIES/11/12/2016

wie vor mehr als hundert Jahren.

Wild-West-Flair auf der Route 66.

Die folgende Passstraße ist kurvig mit griffigem Asphalt. Es geht durch das Navajo-Reservat; man sieht die Not und Perspektivlosigkeit; abgefuckte Mobilhomes, zusammen geschusterte Hütten und verrottende Pickups. In Kingman wird das obligatorische Foto mit dem Route-66Logo geschossen.

Es folgt der Hackberry General Store, ein weiteres Relikt aus vergangenen Tagen, das zum Stopp zwingt. An solchen Orten weht der Spirit dieser sagenumwobenen Route und zieht die Menschen in ihren Bann. Hier ist das Ursprüngliche noch sicht- und spürbar. In Seligman hingegen ist unsere Motorradgruppe die Sensation. Chinesische

Touristen wollen jede Menge Bilder mit den Bikes und den Fahrern. Der berühmte Barber-Shop ist in erster Linie zur Souvenir-Bude verkommen. Am Tagesziel Williams wird es gegen Abend merklich kühler. Der Ort liegt mehr als 2.000 m üNN.

15.09. Williams - Kanab Nach 80 km reißt die Erde urplötzlich auf. Faszinierend, atemberaubend, bizarr und doch so friedlich. Als wäre es das Selbstverständlichste, dass sich hier der Colorado sein Flussbett bis zu 1.800 m tief und mit Hilfe der Erosion bis zu 50 km breit gegraben hat. Er ist einfach da, gigantisch, majestätisch in sich ruhend, seine ganze Schönheit ausstrahlend. Wer einen Platz abseits derTouristenströme findet, kann hier wunderbar meditieren. Zeit spielt plötzlich eine ganz an-

dere Rolle, wenn man bedenkt in wie vielen Jahrmillionen dieses Kunstwerk der Natur geschaffen wurde.

Wer sich darauf einlässt, kann hier eins werden mit dem Schöpfer, mit Mutter Erde oder wie auch immer man die höhere Macht nennen will.

Die restlichen 300 km sind eine einzige Symphonie der Natur. Wer sich darauf einlässt, kann es hören.

Rockige Gitarren erklingen von den Bergen, tiefe Bässe tönen aus den Canyons, Banjos dudeln über die Prärie und die Trommeln der Navajos begleiten das ganze Szenario.

diese Formen- und Farbenexplosion. Heiliges Navajo-Land, mit Hilfe eines ausgeprägten Geschäftssinns erfolgreich vermarktet.

Der nahe gelegene Lake Powell, auch Big Lake genannt, hat unter der jahrelangen Ausbeutung schwer gelitten. Der Wasserstand ist extrem niedrig. Hier wird der Colorado River aufgestaut und bei Wasserknappheit der anschließende Flusslauf nur mit einer verminderten Menge gespeist.

Was hier heraus fließt, wird von Las Vegas im folgenden Lake Mead mit dem Hoover Damm zu deren Stromversorgung genutzt.

16.09. Kanab – Page Die Bilder vom Antelope Canyon kennt fast jeder, sie sind sehr beeindruckend. Die Realität ist noch weitaus faszinierender, unglaublich

Für die Sinne sind es heute fast zu viele Eindrücke. Der Horseshoe Bend des Colorado hat ein mächtiges Hufeisen in den Felsen gefressen. Welch beeindruckendes Bild.

Steil abfallend sind die Wände, riesige Dimensionen, 300 m tief unten fließt langsam der einst mächtige Fluss. Das Tagesziel Page scheint tief religiös zu sein. Auf der Main Street reiht sich Kirche an Kirche. Eine solche Häufung an Gotteshäusern ist sicherlich nicht oft anzutreffen.

17.09. Page - Mexican Hat Wieder ein ganz besonderes Highlight. Jeder kennt es aus zahlreichen Western-Filmen. Das Monument Valley ist nicht umsonst eine beliebte Kulisse dieses Genres. Wild West pur, die ganze Gegend ist total faszinierend. Navajo-Land, selbst hergestellter Schmuck, der am Straßenrand angeboten wird. Ein Native Flohmarkt der abseits von Touristenströmen schöne Einblicke gibt. Der von der Navajo-Frau selbst ge-

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Wheelies Canyon-Tour

machte Burrito mit Kartoffel- und Chili-Füllung ist ein Genuss. Mit dem abendlichen Abschluss am Swimmingpool braucht es keine weiteren Worte für diesen gelungenen Tag.

18.09. Täglich Highlights ohne Ende.

Balanceakt des Tages: Der Mexican Hat. Wer das Bild schießt, wenn der breite Hut runter fällt kann, vom Honorar sicher lange Urlaub machen.

Begegnung des Tages: Eine Vogelspinne quert gemächlich die Straße, einmalig. Wer hätte gedacht ein solches Tier in freier Natur anzutreffen.

Ausblick des Tages: Gooseneck, der Gänsehals. Heraus gefräst durch den San Juan River. Kaum zu glauben wie ein Fluss so etwas Unbeschreibliches erzeugen kann... Fahrt

30 WHEELIES/11/12/2016

des Tages: Mit der Harley abseits geteerter Straßen auf der Gravel-Road.

Durchblick des Tages: Owachomo Bridge, eine gigantische Steinbrücke von der Natur geschaffen. Man könnte darunter ein kleines Hochhaus erbauen. Die ausgewaschenen Felsen am Boden bilden den perfekten Rahmen.

Kulisse des Tages: Canyonland mit herrlichen Felslandschaften, den bizarrsten Formen und schönsten Farben. Ein Feuerwerk an Eindrücken.

Kaum fassbar, was es jeden Tag zu sehen und zu erfahren gibt.

19.09. Arches Nationalpark Riding on the highway, endless street. Weit am Horizont eine Bergkette, linker Hand begleitet von einer weiteren Bergkette, die Erosion kre-

iert bizarre Mondlandschaften.

Rechts die Landschaft sanft gewellt, immer wieder durchschnitten von schmalen Kratern, deren Schlund die Erdoberfläche teilt. Spärlicher Bewuchs. Nur die widerstandsfähigsten Pflanzen gedeihen.

Wir biegen ab, ein kleiner Fluss ist sichtbar. Der Colorado River steckt hier noch in den Kinderschuhen.

Kurz darauf ragen steile Felswände auf, leuchten in roten Tönen. Der Fluss wird breiter, gespeist von diversen Quellen. Das Grün am Rand bildet einen herrlichen Kontrast. Der Arches Nationalpark beeindruckt durch gigantische Felsformationen, riesige Steinnadeln und mit mehr als 2000 natürlich entstandenen Steinbögen. Der Balanced Rock, der ausbalancierte Fels, ist ebenso faszinierend wie die größte Steinbrücke,

Canyon-Tour Wheelies Canyon-Tour

die Landscape Arch. Der Bogen spannt sich 306 Fuß, ca. 100 m weit.

Hier ist auch der Devils Garden, an diesem herrlichen Ort ruht der Teufel von seinen (Un-)Taten. Kaum vorstellbar, dass man danach noch negative Energie in sich trägt.

20.09.16 Indian summer feeling. Es geht auf gut 3.000 m Höhe, dort oben sind die Laubbäume bereits gelb gefärbt.

Unten im Tal treiben wir durch eine landwirtschaftlich geprägte Gegend ähnlich dem Allgäu. Kühe weiden auf riesigen Flächen, eine kleine Büffelherde grast am Straßenrand.

Beim Capitol Reef Nationalpark steht das winzige Haus einer 15-köpfigen Mormonen-Siedlerfamilie. Es gibt nur einen einzigen kleinen

Raum. Kaum vorstellbar wie man darin alle unterbringen konnte. Eine Geschichte kursiert, wonach die älteren Kinder im Freien in den naheliegenden Felsnischen schlafen mussten. Angesichts der Platzverhältnisse durchaus vorstellbar. Ein Stück weiter der Schulnachbau, kaum größer und direkt unterhalb eines Steinmassivs. Die Steinschlaggefahr war mehr als nur theoretisch.

Der in die Neuzeit gerettete TanteEmma-Laden der Mormonen hat selbst gemachte Marmelade, Kuchen und altertümliche Haushaltsgegenstände im Angebot, die man aus Großmutters Küche noch kennt. Der Park selbst ist wieder sehr beeindruckend mit seinen imposanten Felswänden, Formen, Farben und der überall sichtbaren Erosion.

21.09.16 Der Himmel ist wolkenverhangen, die Straße trocken. Es geht auf mehr als 3.000 m Höhe. Der Indian Summer blinzelt hier oben durch die Wolken, der Nebel verringert die Sicht immer wieder auf wenige Meter. Es ist kalt und regnet inzwischen. Jeder echte Biker kennt solche Bedingungen. Man mag sie eigentlich nicht, ist aber stolz, wenn man durchgehalten und die Strapazen überwunden hat. Kühe queren die Straße, sie sind stoisch und scheinbar unbeeindruckt von diesem widrigen Wetter.

Der Highway 12 gehört zu den 10 schönsten Traumstraßen der Erde.

Faszinierend - man fährt ein Stück weit auf dem Kamm eines Berges mehr als 2.000 m üNN. Wir können die Schönheit durch den Regen nur

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Wheelies Canyon-Tour

Wheelies Canyon-Tour

Canyon-Tour

etwas gedämpft wahrnehmen, aber erliegen dennoch dieser Faszination.

Der Bryce Canyon wartet morgen früh, heute ist er im Nebel versunken.

Dank unserer Physiotherapeutin im Team wird der schmerzgeplagte Rückenpatient spontan geheilt. Zwei wärmende Pflaster unterstützen im Anschluss die Wirkung der magischen Hände.

22.09. Cannonville - Hurricane Der Starkregen vom frühen Morgen lässt nach, langsam reißen die Wol-

32 WHEELIES/11/12/2016

ken auf und lüften ihre Nebelschleier. Wir fahren in den Bryce Canyon. Was für ein faszinierendes Schauspiel. Tausende Felsnadeln stehen da wie versteinerte Figuren.

Die Legende sagt, dass vor der menschlichen Besiedelung Wesen dort gelebt haben, die alle möglichen Gestalten annehmen konnten.

Sie haben irgendetwas Böses getan und erstarrten als Strafe zu Stein. So stehen sie noch heute dort. Faszinierend und einmalig, man findet kaum Ausdrücke für die ständig aufs neue vorhandenen Naturphänomene.

Es geht weiter durch eine Gegend, die unserem Schwarzwald etwas ähnelt. Der Zions Nationalpark folgt.

Wieder ganz anders. Hohe, mächtige Berge, eigenartige Formen und Farben ... Diese Dimensionen ... unglaublich ... atemberaubend. Die einen zu Quadern und Kegeln geschliffen, wieder andere bizarr und rauh, voller Erosion. Abstürzende Felsbrocken können die Straße auch mal unpassierbar machen.

Die letzten 15 Meilen zum Tagesziel "Hurricane" geben uns einen Hinweis wie dieser Name entstanden sein könnte. Ein heftiges Gewitter

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11/12/2016/WHEELIES 33

Wheelies Canyon-Tour

mit gigantischen Blitzen ist direkt über uns und lehrt alle das Fürchten.

INTERNATIONALE MOTORRADMESSE

23.09. Hurricane - Las Vegas Der Highway 15 führt vorbei an fantastischen Bergen und durch tiefe Einschnitte. Der kleine Fluss am Rand ist reißend und dreckig von den heftigen Niederschlägen der letzten Nacht. Die Landschaft wechselt, wird flach, wüstenähnlich, Kakteen begleiten die Szenerie. Im Hintergrund kahle Berge, vor Hitze flirrende Luft.

Las Vegas wir kommen zurück.

24.09.16 Die Fremont Street wartet auf uns, hier wird klar warum Las Vegas den Beinamen Sin City hat. Wo die Schamgrenze ins Unterirdische abtaucht. Wir sind eingetaucht in den Sündenpfuhl und manche darin versunken. ;-)

27 – 29. Januar 201 7 MESSE FRIEDRICHSHAFEN

NICHT VERPASSEN: • Suzuki-Stuntshow mit Dominik Csauth • Supermoto Showracing und FMX-Jump • Sonderschau „Abenteuer Zweirad“ • 6 Test-Parcours zum Selberfahren • Eigene Club & Szene Halle

Nach so viel Natur und atemberaubender Landschaft bleibt es breathless, nur etwas anders... Dazu gibt es auf diversen Bühnen live Musik, von Pop bis Rock wird alles geboten. Es war eine tolle Tour, ein Highlight jagte das andere. Wir hatten viel Spaß, sämtliche Sinne waren gefordert und wurden in jeder Beziehung angesprochen. Auch kulinarisch gab es ganz besondere Genüsse, Steak auf offenem Feuer war nur einer davon. Wann geht es wieder los?

34 WHEELIES/11/12/2016

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Alb-Donau Motorrad-Messe Ulm 14. / 15. Januar 2017 WHEELIES MESSE Dettelbach 11. / 12. Februar 2017 WHEELIES MESSE Arena - Ilshofen 04. / 05. März 2017 36 WHEELIES/11/12/2016

Wheelies Termine November/Dezember 2016 23.11.

19.30 Uhr HMF Motorräder Würzburg, Nürnberger Str. 122, Auf dem Dach der Welt! Eine Multimediapräsentation über eine Motorradreise in den Himalaya!! Absolut sehenswert!!! Eintritt frei!!

26.11.

HMF-Motorräder Würzburg : Supermoto Drift Day „Pro“ inkl. Leihbike! Anmeldung hmf-motorrad.de

03.12. burg

Nikolaustag bei HMF Motorräder in Würz-

03.12.

ab 16 Uhr Nikolausparty bei S Team in Offingen mit dem Suzuki Weihnachts-Truck und vielen anderen Attraktionen, Feuerzangenbowle, Live Music, Steaks u.v.m.

Messen 2017 14./15.01.

WHEELIES Alb Donau MESSE ULM Messezentrum

27.-29.01.

Motorradwelt Bodensee in Friedrichshafen

11./12.02.

WHEELIES Messe in Dettelbach

04./05.03.

WHEELIES Messe in der Arena Hohenlohe in Ilshofen

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