
«Es ist einfach unglaublich, sagenhaft und fantastisch, dass ihr den grössten Wunsch unserer Tochter erfüllt habt! Unsere Tochter erlebte mit dem Besuch der Traumdoktoren Blumenwurz und Hopp etwas enorm Wertvolles und Unvergessliches. Lachen ist so heilsam für alle Menschen. Für unsere Tochter war die Besuchszeit mit den Traumdoktoren ein richtiges Highlight. Danke, dass ihr tagtäglich all eure Begabungen den Mitmenschen zur Verfügung stellt. So ein Geschenk!
Danke euch allen aus tiefstem Herzen!!! Wir sind immer noch sehr berührt.»
Andrea und Andreas, via E-Mail

«Wir unterstützen Ihre Stiftung sehr gerne. Mein Mann war als Kind aufgrund seiner Glasknochenkrankheit oft im Spital und hat sich immer sehr über den Besuch der Traumdoktoren gefreut. Vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit.»
Anna Epper, via E-Mail

«Liebe Theodora-Traumdoktoren, hiermit möchte ich euch ein ganz dickes Dankeschön schicken. Dass die Kinder und deren Eltern euch lieben, wisst ihr hoffentlich schon lange. Aber wisst ihr, wie sehr das Spitalpersonal euch schätzt? Ihr haltet euch regelmässig bei uns auf der Notfallstation auf und leistet einen enorm wertvollen Beitrag. Insbesondere bei starker Auslastung der Notfallstation und den damit entstehenden langen Wartezeiten spüren wir, dass bei eurer Anwesenheit die Stimmung deutlich entspannter ist. Damit erleichtert ihr uns die Arbeit enorm! Am liebsten hätte ich euch fix im Ärzteteam dabei. Vielen, vielen Dank.»
Eine Ärztin des Kantonsspitals Aarau, via Website

Ihre Erlebnisse sind wertvoll!
Teilen Sie Ihre Geschichte auf Facebook und Instagram und markieren Sie uns mit @StiftungTheodora oder senden Sie uns eine E-Mail an kommunikation@theodora.ch. Danke!
Titelseite
Noa tanzt vergnügt mit den Seifenblasen um die Wette.
Impressum
Redaktion
Tamara Attali
Franco Genovese
Nathalie Güdel
Verena Herger
Seda Mediano
Simona Schlegel
Layout
Angélique Bühlmann
Papier
Auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt für vorbildliche Waldwirtschaft
Die Kraft der Freude


Die Zeit vergeht schneller als man denkt. Wir stehen bereits im 30. Jahr seit der Gründung der Stiftung Theodora. In den vergangenen drei Jahrzehnten waren wir mit der Entwicklung von neuen Programmen und der ständigen Verbesserung unserer Qualität so sehr auf die Zukunft fokussiert, dass wir gar nicht gemerkt haben, wie schnell die Zeit vergeht. Trotzdem möchten wir das Jubiläum nutzen, um einen Blick in die Vergangenheit zu richten.
Überzeugt davon, dass Freude Kraft gibt, haben wir 1993 beschlossen, die im Universitätsspital in Lausanne (CHUV) hospitalisierten Kinder von zwei professionellen und talentierten Künstlern besuchen zu lassen. Hintergrund dieser Idee war auch die Erinnerung an unsere Mutter Theodora, die viel zu früh einem Krebsleiden erlegen ist. Der erste Besuch fand deshalb genau an ihrem Geburtstag, am 20. April statt. Es war uns immer ein Anliegen, dem uns geschenkten Vertrauen gerecht zu werden. Wir waren in der Schweiz und in weiteren Ländern Europas die Ersten mit dieser einzigartigen Methode, die Kindern im Spital die Angst nimmt und das Pflegepersonal bei seiner Arbeit unterstützt. Nie hätten wir gedacht, dass diese Initiative heute, 30 Jahre später, immer noch im Mittelpunkt unseres Lebens steht, und dass die Kinder in Schweizer Spitälern Woche um Woche die Möglichkeit haben, den Traumdoktoren der Stiftung Theodora zu begegnen.
In diesem Herbst wird zum zweimillionsten Mal ein Kind im Spital oder in einer Institution für Kinder mit Behinderung besucht. Dieser Erfolg macht uns stolz und sprachlos. Von ganzem Herzen danken wir allen Menschen, die uns auf unserem Weg begleitet haben. Dabei denken wir natürlich auch an die Mitglieder des Stiftungsrates, an unsere Mitarbeitende, an die uns zur Seite stehenden Künstlerinnen und Künstler, an unsere Ehrenamtlichen, an unsere treuen Partner, an die Spitäler und spezialisierten Institutionen, die uns die Türen öffnen, und selbstverständlich auch an Sie, liebe Spenderinnen und Spender. Dass wir diese zahlreichen Glücksmomente realisieren konnten, ist Ihnen zu verdanken. Ein grosses Merci an Sie alle! Herzlichst

Traum im Notfall
Verdacht auf eine Blinddarmentzündung, der Stich einer asiatischen Riesenwespe oder Pfefferspray in den Augen. Die Gründe für einen Besuch auf dem Kindernotfall sind vielfältig. Doch eines haben sie gemeinsam: Sie sind mit Stress für die Eltern und das Kind verbunden. Die Traumdoktoren der Stiftung Theodora sorgen mit ihren Besuchen im Rahmen des neuen Programms «Traum im Notfall» für Lichtblicke. Sie lassen lange Wartezeiten kürzer erscheinen und Schmerzen werden für einen Augenblick vergessen.
Aus der Ferne ertönt das unverkennbare Martinshorn. Eltern versuchen, sich beim Empfang zu orientieren. Spitalmitarbeitende eilen durch die Gänge. Gedämpfte Stimmen sind zu vernehmen. Ein Kind weint. Momentaufnahme auf dem Kindernotfall im Kantonsspital Aarau um 18.00 Uhr an einem Montagabend. Die Kinderarztpraxen sind geschlossen, der Andrang auf der Notfallstation
entsprechend gross. Etwas passt jedoch nicht in die Szene: schimmernde Seifenblasen und fröhliches Kinderlachen.
Ein Frosch auf dem Notfall Guapo, der Handpuppen-Frosch von Doktor Hüpf, blickt neugierig durch das Fenster in der Türe des Behandlungszimmers. Der 2-jährige Noa wird sogleich auf die willkommene Abwechslung aufmerksam. Als Guapo und Dr. Hüpf das Spitalzimmer betreten, lässt der Junge sein mitgebrachtes Feuerwehrauto in Richtung Traumdoktor losfahren, um mit dem Duo in Kontakt zu treten. Er ist sichtbar dankbar für die Abwechslung, die der Theodora-Künstler ihm bietet. Dr. Hüpf bläst mithilfe eines Ventilators Seifenblasen für Noa, welche dieser vergnügt mit klatschenden Händen platzen lässt. Sein ansteckendes Lachen ist bis auf den Gang der Notfallstation

zu hören. Die 15-jährige Lorena im gleichen Behandlungsraum lässt Dr. Hüpf mit Zaubertricks ihre starken Bauchschmerzen und die Wartezeit vergessen. So lässt er beispielsweise eine Schaumstoffkugel hinter ihrem Ohr verschwinden und zaubert sie in seiner Hand wieder hervor. Dr. Hüpf scheint der Wechsel vom Kleinkind zum Teenager mühelos zu gelingen. Dies bekräftigt auch Ramona Kaiser, Pflegefachfrau im Kinderspital: «Die Traumdoktoren passen sich super dem Alter und dem Entwicklungsstand der Kinder an.»
Improvisationstalent ist gefragt Seit rund einem Jahr sorgt ein Traumdoktor der Stiftung Theodora jeweils an einem Abend pro Woche für Momente der Abwechslung und Ablenkung auf dem Kindernotfall in Aarau. Heute ist Alexander Milligan alias Dr. Hüpf im Einsatz. Im Gegensatz zu den klassischen Traumdok-

tor-Besuchen wissen die Theodora-Künstler nicht, welche Kinder mit welchen Beschwerden sie im Verlauf ihres Einsatzes antreffen werden. Hier ist ihr Improvisationstalent noch gefragter. Dr. Hüpf beweist an diesem Abend mehrmals, dass er diese subtile Kunst beherrscht.Zudem ist der Traumdoktor auf einem Telefon des Spitals für das Pflegepersonal erreichbar, wenn seine Unterstützung besonders hilfreich sein könnte. Dies kann beispielsweise eine Blutentnahme, das Verabreichen einer Spritze oder das Anbringen eines Gipses sein.
solchen Fällen bereits von Beginn an bei diesen Kindern sind.»
Freudiges Wiedersehen
Die Traumdoktoren sind auf dem manchmal hektischen Notfall eine sehr geschätzte Unterstützung. Dies bejaht auch Patrick Haberstich, leitender Arzt der Abteilung für Kinder-Notfallmedizin im Kinderspital Aarau. «Dank ihrer hohen Professionalität wissen die Traumdoktoren genau, wo und wie sie beim Kind sein dürfen und wann es angebracht ist, sich zurückzuziehen.» So betont er auch den Nutzen des Beizugs der Traumdoktoren bei schmerzhaften Behandlungen: «Wir wissen aus Studien: Wenn das Kind abgelenkt ist, spürt es weniger Schmerzen und benötigt dann auch weniger Schmerzmittel. Deshalb sorgen wir dafür, dass die Traumdoktoren in


In der Zwischenzeit hat sich der FastTrack – der Schnell-Wartebereich für die kleineren Notfälle – gefüllt. Dr. Hüpf wird scheinbar von Guapo in Richtung Wartebereich gezogen, was die Kinder und Eltern amüsiert. Ein Junge strahlt besonders, als er die beiden entdeckt. Levi (6) begrüsst Dr. Hüpf trotz den Schmerzen, die er wegen des Stichs einer asiatischen Riesenwespe hat, wie einen alten Freund. Er kennt die Traumdoktoren bereits von seinem Spitalaufenthalt aufgrund einer Mandelentfernung. Auch schon da hat er sich sehr über die abwechslungsreichen Besuche gefreut. «Für mich als Mama ist es schön zu sehen, wie Levi trotz Schmerzen Spass hat und diese für einen Moment vergessen kann», verrät uns Mirjam, die Mutter von Levi. Dr. Hüpf macht währenddessen seinem Namen alle Ehre und hüpft mit Riesensprüngen durch den Spitalgang, ganz zur Begeisterung der kleinen Patientinnen und Patienten, welche ihn zu immer höheren Sprüngen anspornen. Bis er in Slapstick-Manier mit dem Kopf gegen ein offenes Fenster stösst, was seine kleinen Zuschauer vor Begeisterung zum Kreischen bringt.
Beruhigende Klänge
Nachdem im Schnell-Wartebereich Action angesagt war, sind im Behandlungszimmer beim zweijährigen Dion eher sanfte Töne gefragt.
Er hat auf einem Spielplatz einen Pfefferspray gefunden und damit gespielt. Dabei ist der Reizstoff in seine Augen gelangt, welche nun stark gerötet sind. Der Junge und seine Mutter warten auf den Arzt. Dr. Hüpf gelingt es, den Jungen mit dem Frosch Guapo, Seifenblasen und einer sanften Melodie auf der Ukulele für einige Minuten von seinen Schmerzen abzulenken. Aus einem Untersuchungshandschuh bastelt der Traumdoktor für Dion eine lustige Figur und winkt dem Jungen zum Abschied zu. Denn in den weiteren Untersuchungszimmern warten bereits neue Patienten auf Dr. Hüpf und Guapo.
Text: Verena Herger
Fotos: Marvin Zilm
Weitere Informationen: www.theodora.ch/notfall-aarau
Lorena ist verblüfft von den Zauberkünsten von Dr. Hüpf.
Neues Programm: Traum im Notfall
Die Notaufnahme ist ein Ort, an dem Anspannung und Stress sehr zu schaffen machen. 2022 lancierte die Stiftung Theodora die Besuche auf dem Kindernotfall in Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Aarau als Test- und Pilotprojekt. Dies, nachdem das Spital Unterstützungsbedarf in dem Bereich bei der Stiftung platziert hat. Im Verlauf des letzten Jahres wurden die Besuche auch auf den Notfall in den Kinderspitälern St. Gallen, Winterthur und Lausanne (HEL) sowie im Spital de La Tour in Meyrin ausgeweitet. Aufgrund der sehr positiven Rückmeldungen der Kinder, Begleitpersonen und insbesondere des Spitalpersonals wird «Traum im Notfall» in diesem Jahr als 6. Programm der Stiftung Theodora lanciert.
«Wenn das Kind abgelenkt ist, spürt es weniger Schmerzen.»Dr. Hüpf verabschiedet sich mit einer musikalischen Einlage von Dion und seiner Mutter.
fand die Idee grossartig. Gibt es eine schönere Ehrerweisung für Theodora, als die Freude, die sie verbreitet hatte, mit den Besuchen unzähliger Kinder im Spital weiterleben zu lassen?
Ein vielversprechender Anfang
Drei Jahrzehnte im Einsatz für Kinder im Spital
Wir möchten Ihnen eine Geschichte erzählen: die Geschichte der Stiftung Theodora. Zu unserem 30-jährigen Jubiläum nehmen wir Sie mit auf eine Zeitreise, bei der Sie erfahren, wann und warum unsere Stiftung gegründet wurde.

und zu den anderen sechs Kindern, mit denen er im Spital sein Zimmer teilte. Ihre Fähigkeit, belastende und schwierige Situationen in Momente der Unbekümmertheit und Sorglosigkeit zu verwandeln, beeindruckte André und Jan tief. So tief, dass sie Jahre später eine Stiftung mit diesem Ziel gründeten.
Erster Besuch der Traumdoktoren Bobo (links) und Panosse (rechts) im CHUV in Lausanne im Rahmen eines Pilotprojekts.
Theodora Van’t Noordende wurde am 20. April 1930 in Amsterdam geboren. Sie war trotz des Krieges ein starkes und positives kleines Mädchen. 1962 lernte sie ihren späteren Ehemann Jan Poulie kennen. Aus ihrer Liebe entstanden die beiden Söhne Jan und André. Als aufopfernde und fantasievolle Mutter verbrachte Theodora viel Zeit im Waadtländer Kantonsspital, nachdem ihr Sohn André mit zehn Jahren einen schweren Unfall erlitten hatte. Sie brachte viel Freude, Lachen und wunderschöne Geschichten ans Bett ihres Sohnes
Eine wegweisende Erinnerung
Als Theodora 1992 starb, suchten die beiden Brüder nach einer Möglichkeit, dieser aussergewöhnlichen Frau Ehre zu erweisen. An einem Wintermorgen 1993 erinnerte sich André plötzlich an einen Artikel, den er vor Jahren in den Vereinigten Staaten gelesen hatte. Darin ging es um Spitalclowns, die von Michel Christensen alias Dr. Stubs ins Leben gerufen wurden.
Ohne sich dessen bewusst zu sein, veränderte diese Erinnerung sein Leben, das Leben seines Bruders und dasjenige von Tausenden von Kindern. Seine Idee sollte schliesslich zur Gründung der Stiftung Theodora führen, wie wir sie heute kennen.
André sprach mit seinem Bruder Jan über seine Gedanken und dieser
Die einzige Schwierigkeit, die sich ihnen stellte, war die Tatsache, dass es so etwas in der Schweiz noch nie gegeben hatte. André zögerte nicht und setzte sich mit dem Universitätsspital in Lausanne (CHUV) in Verbindung, namentlich mit dem Onkologen Dr. Daniel Beck. Zu jener Zeit hatten Krebsforschende bereits damit begonnen, ihre Patienten mit Humor zu betreuen. Dr. Beck und die leitende Pflegefachfrau Christa Tébbe, die André damals nach seinem Unfall gepflegt hatte und sich sehr gut an die Besuche seiner Mutter Theodora erinnerte, unterstützten die Gebrüder Poulie bei der Umsetzung ihrer Idee. Dank dieser beiden treuen Förderern konnte ein dreimonatiges Pilotprojekt gestartet werden. Die ersten Besuche der Traumdoktoren fanden am 20. April, am Geburtstag von Theodora Poulie, statt – und waren ein Riesenerfolg! Kinder, Eltern und das Pflegepersonal waren von der Anwesenheit der Künstler Panosse und Bobo begeistert. Überzeugt von der Tragweite des Erfolgs und der Nachfrage in den Spitälern beschlossen die beiden Brüder, die gemeinnützige Stiftung Theodora zu gründen. Und so entstanden die Traumdoktoren und unsere Stiftung.
Zwei Millionen Besuche
30 Jahre später hat die Stiftung ihre Präsenz von einem Spital im Kanton Waadt auf 32 Spitäler und 27 spezialisierte Institutionen in der ganzen Schweiz erweitert. Zudem sind es heute 72 Traumdoktoren, die die Fackel von den Doktoren Bobo und Panosse übernommen haben. Und in diesem Herbst werden wir die symbolische Marke von 2 Millionen Besuchen bei Kindern überschreiten, motiviert wie nie zuvor, die nächsten Kapitel dieser schönen und wichtigen Mission zu schreiben.
