Roxy Programm 2|2010

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Programm 2 | 2010

INFO THEATER ROXY Muttenzerstrasse 6 Postfach 836 CH-4127 Birsfelden

LEITUNG

Christoph Meury leitung@theater-roxy.ch

Technik

Marco Gianini technik@theater-roxy.ch

Künstlerische Assistenz & Administration Alan Twitchell buero@theater-roxy.ch

AKTUELLE INFORMATION www.theater-roxy.ch

ROXY-BAR

Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag ab 16.00 bis 24.00, Freitag und Samstag 16.00 bis 02.00 und an allen Aufführungs­tagen und Spielen des FCB eine Stunde vor Vorstellungsresp. Matchbeginn. Montag Ruhetag. Buffet- und Apérobestellung bei Nicole Bucher, 061 312 20 80.

Ausstellungen im Foyer: _Rä di Martino «Rambo in Love» 27.8. bis 16.10 Bandeng EinProjekt über China 24.10. bis 18.12 IMPRESSUM Redaktion: Christoph Meury Gestaltung: Thomas Gfeller Druck: Schwabe AG

TRAMFAHRER/INNEN

Tram 3 in 10 Min. vom Aeschenplatz, Tramhaltestelle Schulstrasse.

RESERVATIONEN

079 577 11 11 Montag bis Freitag, 12–17.00

ONLINERESERVATION

www.theater-roxy.ch > Spielplan

VORVERKAUF ROXY

Buchhandlung Bider & Tanner Aeschenvorstadt 2, Basel (Tramhaltestelle Bankverein) Montag bis Mittwoch: 9.00–18.30 Donnerstag und Freitag: 9.00–20.00 Samstag: 9.00–18.00 Telefon: 061 206 99 96 Mail: ticket@biderundtanner.ch Benutzen Sie den Vorverkauf! Tickets sind ab 16.August 2010, für alle Vorstellungen erhältlich.

ABENDKASSE

Jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Compagnie Drift & BewegGrund «on beauty»

Do 26.8. 20.00 → Basel Premiere Fr 27.8. 20.00 Sa 23.10 Sa 28.8. 20.00 So 24.10 Mi 27.10 Do 28.10 Fr 29.10 T 4 2 DANCE PROJECTS Sa 30.10 «Mukashi mukashi» So 31.10 Mi 8.9. 20.00 Do 9.9. 20.00 Fr 10.9. 20.00 Sa 11.9. 20.00

Cao Kefei «Der rundere Mond»

CIRQU’ENFLEX «MISS MONSTER» Sa Di Mi Do Fr

18.9. 21.9. 22.9. 23.9. 24.9.

Schüler/innen, Lehrlinge, Student/ innen, AHV/IV-Bezüger/innen, Mitglieder des Vereins Kulturraum Roxy und Mitglieder der IG-Tanz mit Ausweis und MemberCard von Bider & Tanner CHF 20.–

20.00 → Premiere 20.00 20.00 20.00 20.00

Erwachsene ohne Vergünstigung CHF 30.– Neu: Saisonbillet CHF 120 (Erwachsene) CHF 80 (Ermässigt)

Zimmermann & de Perrot «CHOUF OUCHOUF» Mi 22.9. 20.00 Do 23.9. 20.00 Fr 24.9. 20.00

→ Kaserne Basel → Kaserne Basel → Kaserne Basel

Cie LMNO «Rouge Carmin» Do 14.10. 20.00 Fr 15.10. 20.00 Sa 16.10. 20.00

20.00 → Premiere 19.00 20.00 20.00 20.00 20.00 19.00

→ Premiere

EINTRITTSPREISE

Kinder, Jugendliche bis 16 Jahre und colour-key-Mitglieder CHF 15.–

CATHY SHARP DANCE ENSEMBLE «Ein Bruchteil einer Sekunde»

Fr 12.11. Sa 13.11. So 14.11. Mi 17.11. Do 18.11. Fr 19.11. Sa 20.11.

20.00 → Basel Premiere 20.00 19.00 20.00 20.00 20.00 20.00

Kendra Walsh und Samuel Rohrer «the weave and the warp» Do 2.12. 20.00 → Premiere Fr 3.12. 20.00 Sa 4.12. 20.00

Tabea Martin und Matthias Mooij «SOFORT GENIESSEN» Mi 8.12. Fr 10.12. Sa 11.12. Mi 15.12. Do 16.12. Fr 17.12. Sa 18.12.

20.00 → Try out 20.00 → Premiere 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00

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ComPagNIE DrIFT & bEWEggrUND «oN bEaUTY» Ein Tanzstück

In «on beauty» führen uns sechs Performer verschiedenen Geschlechts und Alters, unterschiedlicher Nationalität und körperlicher Befähigung in eine Shakespearsche Welt, in der körperliche und geistige Unversehrtheit ein gefährdetes und fragiles Gut ist. Wir sind auf der Suche nach dem anderen, sehnsüchtig nach Vielfalt und bewegen uns resolut weg von einer Hochglanzästhetik, die so unbefriedigend ist wie Zuckerwasser. Das überall vorherrschende verzweifelte Bemühen um eine normierte Makellosigkeit langweilt uns mit der Zeit masslos.

«Fair is foul and foul is fair» Shakespeare, Macbeth

Es geht in «on beauty» darum, Wertigkeiten auf den Kopf zu stellen. Die Weigerung, Grenzen anzuerkennen und Begrenzungen einfach zu erdulden, führt uns geradewegs in den Garten der Schönheit, wo sich die verschiedensten Erscheinungsformen des Menschen finden lassen. Wir garantieren, dass in «on beauty» aufs schöne Ebenmass verzichtet wird.

Basel Premiere

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26.8. 20.00 27.8. 20.00 28.8. 20.00

Eine Koproduktion mit Dampfzentrale Bern und Theater Roxy Basel. Unterstützt von: Burgergemeinde Bern, BürgiWillert-Stiftung, Cerebral – Schweiz. Stiftung für das cerebral gelähmte Kind, Ernst Göhner Stiftung, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Kanton Bern, kulturelles.bl, Kulturförderung der Stadt Zürich, KulturStadtBern, Migros Kulturprozent, Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Pro Infirmis Bern, Schweizer Paraplegiker Stiftung, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Stiftung Denk an mich, SWISSLOS/ Kultur Kanton Bern

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Premiere in der Dampfzentrale Bern am 26.3.2010 «... Erfrischend unkompliziert gehen BewegGrund und Cie Drift an die jeweiligen körperlichen Verschiedenheiten heran … Skurril überzeichnete Ausflüge in stereotypische Szenen aus Shakespeare-Dramen … die in einer wunderbar ausgekosteten Mordszene gipfeln … tänzerische Fechtduelle, in denen die Kunst der Körperbeherrschung offenbar wird … Dazwischen immer wieder feine, fast poetische Momente … bei denen mit den Behinderungen des Gegenübers mit zärtlicher Rücksicht und dennoch ungezwungener Selbstverständlichkeit und Nähe umgegangen wird …» Der Bund, Bern 29.3.2010 Compagnie Drift und BewegGrund Die künstlerischen LeiterInnen der Compagnie Drift, Béatrice Jaccard und Peter Schelling, arbeiten seit 1987 zusammen und haben den Schweizer Tanz- und Choreografiepreis 2007 für ihr Gesamtwerk erhalten. Der theatralische, skurrile, humorvolle und abgründige Zugang zu Themen, die Drift auf die Bühne bringt, ist für die Arbeit mit behinderten Tänzerinnen und Tänzern ideal und herausfordernd. Im Bemühen, verschiedene Erscheinungsformen des Menschen auf die Bühne zu bringen, ist für die Compagnie Drift der Berner BewegGrund – mit seiner grossen Erfahrung in der Bühnenarbeit mit Tanzenden mit und ohne Behinderungen – der ideale Partner. Der Verein BewegGrund wurde 1998 gegründet und steht für gleiche Rechte, für Selbstbestimmung, Chancengleichheit und Integration. Neben der pädagogischen Arbeit, die behinderte Menschen oft erstmals mit Tanz in Berührung bringt, ist die Bühnenarbeit entscheidend: Sie bietet Rollenmodelle für behinderte Menschen und zeigt ganz selbstverständlich, dass es im Tanz keine Beschränkung auf den perfekten Körper gibt. Choreografie/Regie: Béatrice Jaccard, Peter Schelling. Choreografische Mitarbeit: Susanne Schneider. PerformerInnen: Budlana Baldanova, Mirjam Gasser, Béatrice Jaccard, Raphaël de Riedmatten, Peter Schelling, Viacheslav Zoubkov. Dramaturgie: Béatrice Jaccard. Musikkomposition & Licht: François Gendre. Produktionsleitung: Beatrice Rossi, Susanne Schneider. 6

www.beweggrund.org und www.drift.ch

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T 4 2 DaNCE ProjECTS «mUkaShI mUkaShI. Vor LaNgEr zEIT» [aT] Ein Tanzstück Im Tanzstück «Mukashi Mukashi» dienen bekannte Märchensymbole und Märchenfiguren als Ausgangsmaterial für die Bewegungssequenzen der vier beteiligten Tänzerinnen und Tänzer. Mit zeitgenössischer Bewegungssprache begegnen die Darsteller Zeichen aus dem Symbolreichtum unseres kollektiven Unbewussten, wie sie in Märchen seit Jahrhunderten in einfacher, knapper und präziser Form weitergegeben werden. «Mukashi Mukashi» behandelt den Bereich zwischen hell und dunkel, schwarz und weiss – es oszilliert virtuell mit den vier Protagonisten und ihren unterschiedlichen Fantasiewelten durch innerpsychische Grauzonen. Wie in den alten Erzählungen, so wird auch auf der Bühne geliebt, gelebt, gelitten, gebacken, gefeiert, sich verirrt und am Ende immer irgendwie gewandelt. Denn nicht zuletzt ist das Märchen ein erzählerischer Ort der «rite des passage», ein Ort, der die Protagonisten verändert, verwandelt und gereift in die Welt entlässt. «Mukashi Mukashi» ist eine archäologische Recherche nach dem Reichtum unseres kollektiven Symbolfundus. Tiefgründiges wird auf witzige, dynamische und sinnliche Art für die Bühne ausgegraben. Eine neue physische Auseinandersetzung mit Symbolen alter Zeiten. Ein Stück, das sich humorvoll und skurril mit der Zeitlosigkeit von Märchenmotiven auseinandersetzt und diese in einen zeitgenössischen Kontext zu übersetzen versucht. Im Juni entwickelte Félix Duméril am Roxy gemeinsam mit Catherine Habasque den Doppelabend «Entre Nous» und «Entre Nous – Repli». Für das Cathy Sharp Dance Ensemble choreographierte er «Mr Buddhoo Resigns».

Premiere

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8.9. 9.9. 10.9. 11.9.

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Misato Inoue ist Japanerin, Félix Duméril ist Schweizer und Franzose. Ihr Zusammentreffen führte deshalb unweigerlich zur Auseinandersetzung mit dem eigenen kulturellen Hintergrund und dem des/der anderen. In der Konsequenz sind die jeweiligen spezifischen kulturellen Tanzsprachen und die diversen Tanzstile die fundamentalen Ansätze zum Dialog in ihrer künstlerischen Arbeit als Kollektiv. Inoue und Duméril erleben die gegensätzlichen Pole asiatischer und europäischer Tanztradition und -ausbildung zunächst als konträr, aber doch mit einer latenten gegenseitigen Anziehung – das Ablehnende und das Anziehende fallen zusammen in eins. Nicht nur wegen ihrer eigenen Biographie engagiert sich «T 4 2 Dance Projects» deshalb intensiv für eine vielfältige, interkulturelle Schweizer Kulturszene. Die Zusammenarbeit in Choreographie und Dramaturgie sowie der humorvolle, bisweilen skurrile Stil der beiden bewährten sich bereits in acht Produktionen, welche im In- und Ausland Aufmerksamkeit auf sich zogen und zum Markenzeichen geworden sind. Mit Fokus auf interdisziplinäre und spartenübergreifende Projekte arbeiten die beiden mit weiteren namhaften Künstlern, u.a. Kathy Brunner, Peter Aerschmann, Pierre Favre und Jann Messerli zusammen und sprechen damit ein erweitertes Publikum an. «T 4 2 Dance Projects» ist eine aufstrebende und ambitionierte Tanzcompany aus Bern, gegründet 2006 vom engagierten Choreographen- und Tänzerpaar Misato Inoue und Félix Duméril.

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Musiker/Komponist: Simon Ho. Choreographie: Misato Inoue und Félix Duméril in Zusammenarbeit mit den TänzerInnen. Tanz: Misato Inoue, Félix Duméril, Nina Stadler, Michaël Pascault. Bühne: Jann Messerli. Kostüme: Kathy Brunner. Videodesign: Peter Aerschmann. Administration: Félix Duméril, Verena Marchand. Dram. Beratung: Bettina Fischer, Kevin Richmond. Konzept: Misato Inoue, Félix Duméril und Bettina Fischer. Graphik: Stadler Graphik. Management: Félix Duméril. Fotos: Christian Glaus. Videoschnitt: Jean-Christophe Duméril, Tae Peter. Stimme: Dominik Gysin.

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Vergessen sie Lara Croft, jetzt kommt …

CIRQU’ENFLEX «MISS MONSTER»

Die Superheldin … ein Comic-Strip … eine Powershow … ein Action-Trip

Ein neues Computergame erobert die Welt: «Miss Mons­ ter». Die Verkaufszahlen rund um den Erdball erreichen schwindelerregende Höhen. Die Heldin des Spiels verkörpert Schönheit, weibliche Stärke, ist Sexsymbol und Kampfmaschine zugleich. Sie ist jedem Gegner gewachsen. Ein Milliardengeschäft für ihren Schöpfer Dr. Evil. Doch aus unerklärlichen Gründen verschwindet «Miss Monster» plötzlich aus ihrem Game und materialisiert sich in der realen Welt. Durch ihre Fleischwerdung wird «Miss Monster» mit allem konfrontiert, was zum Leben gehört: Von banalen, körperlichen Bedürfnissen bis hin zu Gefühlen wie Liebe und Glück, Trauer und Einsamkeit. Sie fühlt zum ersten Mal. «Miss Monster» versucht, sich in einer Welt zurechtzufinden, in der der Feind nur schwer zu greifen ist. Sie sucht eine Aufgabe, für die sie ihre physische Kraft einsetzen kann. So tritt sie als moderne Gladiatorin gegen die Ungeheuerlichkeiten unserer Zeit an. Auf diese Weise gibt sie ihrem neu gewonnenen Leben einen Sinn. Doch Dr. Evil versucht, sie wieder in ihre Funktion als virtuelle Spielfigur zurückzudrängen, sein Verkaufsschlager muss wieder her! Er verfolgt «Miss Monster», versucht mit allen Mitteln, sie wieder zu fassen. Kann es ihr gelingen, der Allmacht ihres Schöpfers zu entfliehen oder wird sie wieder zur seelenlosen Kampfmaschine ohne Moral und Skrupel? «Miss Monster» hat sich verliebt. Sie hat sich ins Leben verliebt. In einer modernen Frankensteinversion nähern sich die Artistin und Tänzerin Bea Nichele Wiggli, der Schauspieler und Humangeräuschgenerierer Thomas U. Hostettler und die Musikerin und Performerin Sibylle Aeberli einem Menschheitstraum. Dem Traum vom Fliegen. Mit den Mitteln des Theaters zaubern sie Kino, mit GePremiere

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18.9. 21.9. 22.9. 23.9. 24.9.

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räuschen machen sie Comic und pfeifen auf alle körperlichen und theatralischen Machbarkeitskriterien. Unter der Regie von Meret Matter verbinden sie Zirzensisches mit Musikalischem, Wagemutiges mit Rührendem und kreieren so einen ganz eigenen Mix. Bühnenraum und Projektion schaffen virtuelle Räume, animierte Bilder simulieren Bewegung und Geräusche und machen den Theaterabend zum Actionkino. «Ein modernes Märchen um eine Superheldin. Eine virtuelle, von Menschenhand geschaffene Kreatur, die sich gleichzeitig gewalttätig und verloren, verwegen und verletzlich einen Weg durch unsere Wirklichkeit bahnt.» Was setzen wir dem kapitalistischen Wahnsinn entgegen? «Miss Monster»! Wer hält die Apokalypse auf? «Miss Monster»! Wer rettet die Welt? «Miss Monster». Wir brauchen «Miss Monster»!

Miss Monster: Bea Nichele Wiggli. Dr. Evil: Thomas U. Hostettler. Live-Musik: Sibylle Aeberli. Regie: Meret Matter.Kostüm: Renate Wünsch. Bühne: Fabian Nichele. Projektionen: Serge Nyfeler. Licht: Brigitte Dubach und Catherine Rutishauser. Assistenz: Vera Caggegi. Montage, Video: Silvia Bergmann. Grafik: Serge Nyfeler. Eine Koproduktion mit dem Theater Club 111.

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Mit freundlicher Unterstützung: Fachausschuss BS/BL. Thommen-Stiftung. GGG. Kanton Solothurn. BL Kantonalbank. Ernst-Göhner Stiftung.

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kaserne Basel und Theater Roxy präsentieren:

zImmErmaNN & DE PErroT «ChoUF oUChoUF»

interpretiert von der Groupe Acrobatique de Tanger

Knapp ein Jahr nach dem grossen Erfolg von «Öper Öpis», präsentiert das waghalsige Duo Zimmermann & de Perrot mit der Groupe Acrobatique de Tanger ein neues Abenteuer. Chouf Ouchouf ist Arabisch und bedeutet: «Schau, aber schau genau!» Das neue Projekt von Zimmermann & de Perrot ist eine arabische Reise in ein Labyrinth aus Fragen und Gedanken: Wie entdeckt man in der Wüste anstatt einer Fata Morgana eine echte Oase? Wie kann eine echte Begegnung zwischen dem Neuen und Unbekannten zustande kommen? Trotz unseres Begegnungswunsches beharren wir oftmals in der Begegnung mit dem Fremden auf unseren persönlichen Empfindungen und Sichtweisen. Um uns sicher zu fühlen, versuchen wir dann, möglichst unsere eigenen Vorstellungen umzusetzen. Humorvoll und variantenreich begegnet der Zuschauer den Artisten aus Tanger: bis der Abend ins Absurde gleitet – bis alles auf den Kopf gestellt und die Schwerkraft ausser Kraft gesetzt wird. Aus Leidenschaft für die Zirkuswelt und weil sie ein Gemeinschaftsprojekt machen wollten, trafen sich Zimmermann & de Perrot und die Groupe Acrobatique de Tanger an einem Ort gegenüber von Gibraltar. Auf der einen Seite die beiden Schweizer Künstler, die aus einem stummen Dialog poetische und humorvolle Bilder entspringen lassen. Auf der anderen Seite zwölf Akrobaten, die ihre Kunst auf dem breiten Strand von Tanger perfektioniert haben. Seit mehr als zehn Jahren bewegen sich Martin Zimmermann und Dimitri de Perrot mit ihrer Arbeit virtuos jenseits der gängigen Kunstbegriffe. Ge-

TANZ TAGE BASEL 10 SPEZIAL Ort: kaserne Basel, Reithalle Eintrittspreise: CHF 40.–/25.– Vorverkauf läuft nur über die Kaserne

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meinsam formen sie mit Musik, Zirkus und Tanz ein aussergewöhnliches Werk. Das Duo bezieht seine Kraft aus einem konstanten und immer wieder erneuerten Dialog, für den sie unter anderem mit dem Schweizer Tanz- und Choreografiepreis ausgezeichnet wurden.

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Koproduktion: Grand Théâtre de Luxembourg, Migros – Kulturprozent, Le Volcan – scène nationale du Havre, Equinoxe – scène nationale de Châteauroux, Espace Jean Legendre – Théâtre de Compiègne, MC2 – Maison de la Culture de Grenoble, Association Scènes du Maroc, Zimmermann & de Perrot. Zimmermann & de Perrot wird mit einer kooperativen Fördervereinbarung durch Stadt Zürich – Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich und Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung unterstützt und seit 2006 von der Fondation BNP Paribas gefördert. Scènes du Maroc wird von der Compagnie 111, von dem Kooperations- und Kulturdienst der Französischen Botschaft in Marokko, dem Französischen Institut von Tanger-Tétouan, von der Fondation BMCI und der Fondation BNP Paribas unterstützt.

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CIE LmNo «roUgE CarmIN» Tanz

Anfänglich zusammengeschweisst als Cie les Piéton im «Jardin de Femmes» und im Bedürfnis, neue Geschichten mit dem Körper, dem Klang und mit Worten zu erzählen, wünschten sich die Autorinnen-Interpretinnen der Cie LMNO eine weitere Tür zur feminen Sprache zu öffnen, indem sie «Wayout», dann «Dames de cœur(s)» / Herzdame(n), «Rouge Carmin» / Karminrot und schliesslich 4 Kurzstücke schufen: «Acras & Chocolat», «A part la couleur de tes yeux», «Quelle histoire» und «A corps éperdus». Diese Art gemeinsamer Kreation spiegelt den Wunsch von 8 Tänzerinnen, Schauspielerinnen, Sängerinnen mit verschiedenem kulturellen und künstlerischen Hintergrund eine sensible und starke Handschrift für Strasse und Bühne zu erarbeiten. Der Tanz als Bindemitglied aller; das Spiel, die Stimme, der Text und die Musik. «Carmen hat nie genug, verlangt immer mehr vom Leben, Vollkommenheit, treibt sie an. Ihr Ideal: ein Leben ohne Betrug, dem sie sich schliesslich hingibt, auf der Schneide grenzenloser Hoffnung und ungestillter Erfüllung, erzürnt über alle Mittelmässigkeit, schwach und doch willensstark, verkörpert sie, was wir lieben und fürchten, unerreichbar und dennoch vertraut: unsere Schwester.» Bruno Joliet

«Stürz dich ins Leben, wie auf eine Beute, denn seine Zeit ist flüchtig.» Al Mutamid

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An der Quelle von Rouge Carmin steht Carmen. Tanz, Theater und Stimme vereinigen sich zum flammenden Ausdruck dieser Freiheitliebenden, dieser Zigeunerin, Schmugglerin, Tabakarbeiterin, Abenteurerin. Übermut, Grosszügigkeit und Witz zeichnen ihren Werdegang. Der Tanz erzählt das Schicksal dieser ungezähmten Frau, für die Leben, Lieben und Sterben untrennbar zusammengehören.

Premiere in Valladolid in Spanien 29. Mai 2008.

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Choreographie und Inszenierung: Cie LMNO. Interpretation: Corinne Barbara, Armelle Bérengier, Mitsou Doudeau, Chantal Doudeau, Eva Konte, Marlène Myrtil, Annick Tangorra, Marie-Anne Tran. Musik: G. Bizet, Tschaikowsky, Dvoˇrák, K. Mantler, Quincy Jones, Katchaturian, D. Castagnet. Komposition: Doumé Castagnet. Tonaufnahme: Studios Couak Productions. Kostüm: Myriam Drosne. Szenografie: Yves Empio. Licht: Dominique Mabileau. Fotos: Denis Rion, Dan Aucante. Kommunikation: Françoise Empio. Mit freundlicher Unterstützung: Basellandschaftliche Kantonalbank, GGG

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CaThY SharP DaNCE ENSEmbLE «EIN brUChTEIL EINEr SEkUNDE» «Das Leben ist nur ein Bruchteil einer Sekunde. Ein ungeheuer kleines Mass an Zeit, um uns unsere Wünsche, unsere Träume, unsere Leidenschaften zu erfüllen.» (Paul Gauguin) Mit diesen Gedanken Paul Gauguins war Vincent Van Gogh, sein Kollege, Freund und auch Konkurrent, sicher einverstanden Die Farben und die Bewegung in seiner Kunst, und das Individuum Van Gogh faszinieren Cathy Sharp. Für sie ist auch der Tanz Bewegung und Farbe. Deshalb beschäftigt sie sich weiter mit ihren «Van Gogh Variationen», um der treibenden Energie dieses Künstlers noch näherzukommen. Cathy Sharp geht abstrakt an diese Figur heran. Die Inspirationsquelle ist die optische Bewegung in Van Goghs Gemälden, die durch seine malerische Darstellung und seinen Stil so klar sichtbar ist. Anhand der zahllosen intensiven Briefe an seinen Bruder und andere Familienmitglieder wird eine facettenreiche Persönlichkeit entdeckt. Nicht nur seine bekannte tiefe psychologische Auseinandersetzung mit sich selbst findet man darin, sondern auch eine Person mit Humor, einen mehrsprachigen Mann mit intellektueller und gefühlvoller Kraft.

«Wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verlieret um eines höheren Willen, der wird’s erhalten.» (10. August 1883, Brief 310)

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Nicht nur Tanz, Ton, Farben und Licht, sondern neu auch die menschliche Stimme – Zitate aus seinen Briefen, gelesen von Thomas C. Gass – und die humanistischen Ideale Van Goghs sollen zur Annäherung an diese Künstlerfigur beitragen. Wenn über Van Gogh gesprochen wird, kommen oft drei Themen zur Sprache: der finanzielle Wert seiner Gemälde in der jetzigen Zeit, sein Suizid und natürlich auch das vermeintliche Ohrabschneiden. Mit dieser reduzierten Aussage über den Künstler war Cathy Sharp nie einverstanden. Sie will die Leidenschaft Van Goghs für die Kunst und das Leben aufzeigen.

«Es gibt keinen einzig wahren Zugang zur Kunst- und Künstlerfigur. Nur ein stetiges Kreisen, eine zerbrechliche Annäherung an diesen mythischen Menschen zwischen Genie und Wahnsinn.» (Tara Hill, BZ 7.6.09)

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Tanz: Lucas Balegno, Misato Inoue, Pamela Monreale, Michaël Pascault, NN. Choreographie: Cathy Sharp. Sprecher: Thomas C. Gass. Licht-Design: Michel Güntert. Fotos: Peter Schnetz. Mit freundlicher Unterstützung: Kanton BaselLandschaft: kulturelles.bl. Kanton Basel-Stadt: Abteilung Kultur. Nationale Suisse.

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Cao kEFEI «DEr rUNDErE moND» Tagebücher der Bräute Eine Theaterrecherche

Das Leben zwischen den Kulturen ist zur millionenfach gelebten Signatur des globalen Dorfes geworden. Die Pekinger Theaterregisseurin Cao Kefei macht, gemeinsam mit dem Basler Dramaturgen Mats Staub, die äussere und innere Realität der Identitätssuche zwischen zwei kulturellen Polen in ihrer Theaterrecherche «Der rundere Mond» anhand konkreter Biographien erfahrbar: Sie befragt Chinesinnen, die in der Schweiz leben und mit Schweizern verheiratet sind, sich also mit einer fremden Kultur bis in die Intimität der Privatsphäre hinein konfrontiert haben. Nach Europa gekommen, um zu studieren und sich beruflich zu qualifizieren, geblieben, weil sie Schweizer Männer kennenlernten und heirateten, vollziehen diese Frauen den interkulturellen Spagat am eigenen Leibe. Wie nehmen sie den westlichen Lebensstil wahr? Wie fliessen in ihren Biographien und in ihrer Lebensgestaltung die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse ein? Welche Hoffnungen und Träume treiben sie an, sich im Raum zwischen Orient und Okzident zu bewegen? In den Lebensgeschichten chinesischer Frauen in der Schweiz, die sie selbst erzählen, wird nachvollziehbar, mit welchen positiven wie unliebsamen Überraschungen, aber auch mit welchen – weil nicht auflösbaren –, «tragischen» Konflikten Grenzgängerinnen zwischen den Kulturen konfrontiert sind. Sie reden über ihre Motivation, in die Schweiz zu kommen, über ihre Ankunft und das Leben an der Seite eines Mannes aus einer anderen Kultur, über den Stellenwert der Familie in bei-

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12.11. 13.11. 14.11. 17.11. 18.11. 19.11. 20.11.

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den Kulturen. Und nicht zuletzt reden sie über die Frage, ob das China, das sie verlassen haben, nach den dynamischen Veränderungsprozessen der letzten Jahre noch dasselbe ist, das sie als ihre Heimat bezeichnen würden.

«Kopf hebend auf den hellen Mond blicken, Kopf senkend an die Heimat denken.» Chinesisches Sprichwort

Der Theaterabend basiert auf Interviews, die Cao Kefei im Laufe des vergangenen halben Jahres mit Chinesinnen aus unterschiedlichen Generationen geführt hat. Mit ihrem chinesisch-schweizerischen Team verwendet sie die unterschiedlichsten theatralischen Mittel, um auf diesem Fundament dem inneren Erleben kulturell und sozial hybrider Identität ein konkretes Gesicht zu geben: Laiendarstellerinnen stehen neben professionellen Schauspielern auf der Bühne. Dokumentarische Zeugnisse und poetische Texte des chinesischen Dichters Duo Duo ergänzen und durchdringen sich. Die Livepräsenz der Mitwirkenden wird durch Videoprojektionen erweitert. Der bildmächtige Ausdruck chinesischer Sprache und Schrift trifft auf die Nüchternheit westlicher Kommunikation ... «Der rundere Mond» betreibt ein lustvolles Spiel mit kulturellen Gegensätzen und Vorurteilen.

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Cao Kefei, geboren in Shanghai, lebt in Peking. Nach ihrem Deutsch-Studium in Shanghai lebte sie von 1987 bis 1997 in der Schweiz und studierte an der Universität Bern Theaterwissenschaft. 2004 inszenierte sie am Pekinger Volkstheater «Endstation – Peking». In letzter Zeit beschäftigte sie sich verstärkt mit dokumentarischen Theaterformen und realisierte mit der Produktion «Together» ein Projekt über weibliche Biographien im gegenwärtigen China am HAU in Berlin. Im März 2009 führte sie Regie bei der Düsseldorfer Uraufführung von «In die Mitte des Himmels» des chinesischen Lyrikers Duo Duo. Im Juni 2009 hatte die erste Produktion ihrer Gruppe Ladybird – «Far away» nach dem Stück von Caryl Churchill – Premiere. Mats Staub studierte in Bern, wo er Cao Kefei als Kommilitonin kennenlernte, in Fribourg und Berlin. Von 2001 bis 2004 war er als Dramaturg am Theater Neumarkt in Zürich engagiert. Im April 2008 startete sein neues Langzeitprojekt «Meine Grosseltern | Erinnerungsbüro», das nach der Premiere beim Berner Festival auawirleben und weiteren Stationen in der Schweiz auch bei den Wiener Festwochen 2009 und beim Festival Theaterformen 2009 in Hannover zu Gast war.

Mit: Ying Weber-Cui, Qin Streller-Shen, Cao Man, Tingshan Cavelty, Qin Hauser-Xu, Sebastian Krähenbühl, dem Chor Chiao Ai u.a. Konzept und Regie: Cao Kefei. Dramaturgie: Mats Staub. Texte: Duo Duo. Bühnenbild/Video: Wang Guofeng. Kostüme Anna von Zerboni. Produktion: Peter-Jakob Kelting / North By North West Kulturprojekte.

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Eine Produktion von North By North West Kulturprojekte in Koproduktion mit dem Schlachthaus Theater Bern, dem Kleintheater Luzern und dem Beijing Come & Go Center for Arts in Kooperation mit dem Theater Roxy Basel. Gefördert durch den Fachausschuss Theater Tanz Basel Stadt/Baselland, der Abteilung Kulturelles der Stadt Bern, dem Amt für Kultur des Kantons Bern und das «Swiss Chinese Cultural Explorations Program» der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. Mit freundlicher Unterstützung der Ernst Göhner Stiftung und Migros Kulturprozent.

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kENDra WaLSh UND SamUEL rohrEr «ThE WEaVE aND ThE WarP» Ein Tanzstück

Eine Arbeit am Sufismus mit den Mitteln von Leere und Vielfalt.

Thy body permanent, The body lurking there within thy body, The only purport of the form thou art, the real I myself, An image, an eidolon.

aus «Eidolons» by Walt Whitman

Eine Tänzerin, ein Musiker, ein liegender Körper – gemeinsam bilden sie ein Gewebe aus Traum und Wirklichkeit auf begrenztem Raum. Die Szenerie könnte ein Unfallort sein oder auch ein Rockkonzert. Dem Anschein nach ist es jedoch ein Studio, in dem ein Musikvideo gedreht wird. Vielleicht wird gerade probiert, vielleicht auch schon gefilmt. Klappe für Klappe. Es ist einiges los. Bilder und Klänge werden wiederholt, verworfen oder weiterentwickelt. Es gilt, von Verlockungen und dramatischen Spannungen zu erzählen. The Work is the Warp. Regisseur und Musiker sind wahrscheinlich doch nur eine Person. Und was ist denn nun das Ding da auf dem Boden? Indem Kendra Walshs neues Stück andauernd den Fokus von Verführung auf Verspieltheit und das Makabre verschiebt, bietet es eine Reflektion über die Flut fragmentarisierter Information, der wir täglich ausgesetzt sind und die wir herausgefordert sind zu verarbeiten. Distanz ist eine relative Grösse – ebenso wie Sinn. Kendra Walsh und Samuel Rohrer erforschen die Kraft der Suggestion; sie interagieren an der Schwelle zur Illusion, loten die Grenzen des Seltsamen und des Allgemeinen aus. Als würde eine Probe aufgeführt, werden die Fehler, die geschehen, integriert und transformiert. Die schlussendliche Ordnung der Dinge ist ungewiss. Welches Arrangement der Elemente übt die richtige Anziehung aus? Da die meisten Musiker und auch ein Grossteil des Stückes Premiere

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fehlen, bleibt das Produkt abwesend. Die Entscheidung schwebt. Die Unmittelbarkeit von Echtzeit und Bühnenpräsenz – kontrastiert mit der weichen Patina der Virtualität – ist der rote Faden. Kendra Walsh hat am Roxy bereits ihre Choreographien «Paradise» und «Spuren» entwickelt und performt. Samuel Rohrer wird international als Jazz-, Rock- und Improvisations-Percussionist gefeiert.

weave = Gewebe, Webart, Bindung, weben, sich schlängeln. warp = Kettfaden, Krümmung, Verdrehung, verformen.

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Konzept, Tanz: Kendra Walsh. Musik, Perkussion: Samuel Rohrer. Licht: Brigitte Dubach. Œuil Extérieur: Peter Jecklin. Mit freundlicher Unterstützung vom Fachausschuss Theater und Tanz Baselstadt / Baselland.

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Tabea Martin / Matthias Mooij «SOFORT GENIESSEN» «Sofort Geniessen» wirft einen Blick auf den Menschen im Genusszeitalter. War Genuss vor 30 Jahren noch eine Belohnung nach harter Arbeit, so brauchen wir heutzutage den Genuss, wie das Auto das Benzin. Genuss treibt uns. Aber wohin? «Wir sind die Genuss-Generation. Wir sind mit der Gewissheit aufgewachsen, dass das Erreichen von Genuss das höchste aller Ziele ist. Das hat man uns von Kindesbeinen an erzählt. Also haben wir den Genuss gesucht. Den akuten Genuss. Wir müssen nichts – wir dürfen, wir können. Langfristige Lebenspläne haben wir nicht. Flexibilität und schnelle Anpassung sind für uns wichtigere Werte als Ausdauer und Durchhaltevermögen. Unser Genuss ist essentiell. Und unser Genuss lebt vom dauernden Wechsel. Aber je mehr wir unser Leben auf die Jagd nach dem ultimativen Genuss-Kick ausrichten, desto blasser scheinen die Erlebnisse zu werden, die uns der Genuss doch verschaffen soll. Der Zweifel be­ginnt in uns zu nagen: «Ist der Sonnenuntergang wirklich so einmalig schön, wie er im Reiseführer versprochen wurde? Ist der Sex mit Beate/Klaus/Regula/Hans wirklich atemberaubender als der mit Karin/Max/Murielle/Johannes?» Was läuft eigentlich in uns ab, wenn wir geniessen? Und warum erzählen wir so gern über was wir genossen haben? «Sofort Geniessen»: Über Genuss, Verzicht und über die Angst, nichts mehr geniessen zu können.

Try-out

Mi 8.12. 20.00 Premiere

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Fr 10.12. Sa 11.12. Mi 15.12. Do 16.12. Fr 17.12. Sa 18.12.

20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00

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Bereits drei Projekte haben die Basler Tänzerin und Choreographin Tabea Martin und der holländische Regisseur und Performer Matthias Mooij am und mit dem Theater Roxy realisiert («Promenade dans l’eau», «Über freundliche und ausgeglichene Menschen» und «und oben standen wir»), und dabei einen unverwechselbaren Stil kreiert. Die energiegeladenen Choreographien Martins, die leise Ironie der Texte Mooijs, Lowtech-MultimediaElemente und die unverkrampfte direkte Kommunikation mit ihren Zuschauerinnen und Zuschauern fliessen in einer Weise ineinander, die die sehr persönliche Auseinandersetzung mit einem aktuellen Thema bei aller inhaltlichen Brisanz ihrer Abende federleicht macht. «Sofort Geniessen» ist als Langzeitprojekt angelegt, das mit einem Auftritt am Theaterspektakel Zürich im August 2010 beginnt und im Theater Roxy weiterentwickelt wird. Als ein zentrales Element ihrer künstlerischen Arbeit werden Tabea Martin und Matthias Mooij in Zusammenarbeit mit dem Performancekünstler Manuel Scheiwiller die Probebühne verlassen und mit Interventionen und Aktionen zum Thema Genuss im öffentlichen Raum Erfahrungen sammeln, die ihren Niederschlag unmittelbar in der Inszenierung finden.

Von und mit Tabea Martin und Matthias Mooij. Bühnenbild: Jean Marc Desbonnets. Kostüme: Mirjam Egli. L’Œil exterieur: Sebastian Nübling. Dramaturgie: Peter-Jakob Kelting. Produktionsleitung: Bea Ackermann / North By North West Kulturprojekte. Künstlerische Mitarbeit: Manuel Scheiwiller, Regieassistenz: Mia Sanchez, Grafik: Christine Keller. Eine Koproduktion mit dem Theater Roxy, dem Fabriktheater Rote Fabrik, dem Südpol Luzern und Migros-Kulturprozent im Rahmen von «Prairie – Koproduktionsmodell mit innovativen Schweizer Gruppen». Gefördert vom Fachausschuss Theater/Tanz der Kantone Basel-Stadt und Baselland. Mit freundlicher Unterstützung der Ernst Göhner Stiftung, der GGG Basel, der Schweizerischen Interpretenstiftung, FUTURUM Stiftung. 40

www.sofortgeniessen.ch

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Ausstellung im Foyer

rÄ DI marTINo «rambo IN LoVE» Rä di Martinos Arbeiten sind wesentlich von performativen Fragestellungen, Erzähl- und Darstellungstechniken initiiert. So verwandelt sie beispielsweise den US-amerikanischen Army-Rekrutierungsstreifen «Rambo II» in einen Schwarz-Weiss-Stummfilm. Obwohl das originale Bildmaterial verwendet wird, erinnert die formale Setzung unmittelbar an Buster Keaton oder Charly Chaplin. Und en passant enthüllt sie so die Narrativität und Dramaturgie des Hollywood-Action-Blockbusters der 1980er. Zentrales Moment ihrer Herangehensweise ist eine affirmative, in den 90ern hätte man geschrieben «campy», Rezeption und Reevaluation subkultureller und popkultureller Ereignisse. Aktuellere Arbeiten von ihr finden auch im Kontext darstellender Künste statt und können am dichtesten als live art / arts vivants beschrieben werden. Die Arbeit «Sing-a-long #1» beispielsweise ist ein Video einer ihrer live-art-Interventionen. Rä di Martino studierte an der Slade School of Fine Arts in London und lebt seit 2005 in New York. Auf der Art Basel 2010 zeigt die Monitor Gallerie ihre Arbeit «August 2008».

Ausstellung im Foyer

baNDENg «EIN ProjEkT ÜbEr ChINa» Bandeng – ein kleiner Hocker, einfach und stabil. Unbemerktes und doch unersetzliches Mitglied jeder chinesischen Familie, treuer Weggefährte seit Generationen. Eine verdinglichte Manifestation kulturellen Gedächtnisses. Viel benutzt und oft geflickt steht er noch immer in der Ecke und erzählt in seinem lokalen chinesischen Akzent flüsternd von Geschichten und Zeitschleifen des Lebens. Ming Ming Guos und Daniel Usbecks Bandeng-Projekt erzählt Geschichten von China. Leitmotiv ihrer Arbeit ist die Überzeugung, dass die unscheinbaren Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs der Schlüssel zum Kern der Kultur sind. Gemeinsam laden sie den Betrachter ein, für einen Moment auf einem dieser Hocker Platz zu nehmen und den Dingen auf den Grund zu gehen. www.bandeng.de

www.radimartino.com

Ausstellung vom 27.8. bis 16.10.

Ausstellung vom 24.10. bis 18.12.

Im Roxy-Theaterfoyer, Vernissage: 27. August, 18.00 Täglich ausser montags und Sonntags, 16.00 bis 22.00 und nach Vereinbarung.

Im Roxy-Theaterfoyer, Vernissage: 24. Oktober, 17.00 Täglich ausser montags und sonntags, 16.00 bis 22.00 und nach Vereinbarung.

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Vorschau: Januar 2011

Vanessa Lopez «I Did Not Take the Pepsi Challenge for Nothing»

Tanz

Die Pepsi Challenge war Ende der 80er das grosse Ding im Werbefernsehen. Leute wie Michael Jackson, David Hasselhoff, Cindy Crawford, Madonna und nicht zuletzt der berühmte Affe der deutschen Textilfirma Trigema konnten von dem US-Brausekonzern für eine Werbekampagne gewonnen werden. Die Werbung, in Botschaft und Format völlig einfach, erschöpfte sich jedoch nicht in ihrer Redundanz: der vermeintliche Star sah sich drei anonymisierten Colabüchsen gegenüber, die es zu verkosten galt. Überflüssig zu erklären, dass – im Moment der Enthüllung – Pepsi die Challenge gewonnen hatte. Die Pepsi Challenge ist deshalb eine Metapher, die von vermeintlicher Freiheit, überflüssigen Entscheidungen und der Lächerlichkeit der Gewinnerkrone erzählt. Auch davon wird das neue Stück von Vanessa Lopez erzählen. Von der Freiheit, zwischen Pepsi und Coca-cola zu wählen. Von den Grenzen der Freiheit, die derjenige zieht, der dir die Freiheit einräumt. Scheinbar.

Vanessa Lopez arbeitet seit sechs Jahren von Basel aus als Choreographin und Tänzerin in der freien Tanzszene. Im Rahmen der carte-blanche-Reihe feierte ihr Stück «Pull the Bobbin … the Latch Will Go Up» im März 2009 enorme Erfolge: «Lopez betreibt in ihrer einstündigen Performance ein raffiniertes Spiel mit innerer und äusserer Welt, mit Fiktion, Einbildung und sogenannter Real­ität … Erstaunlich sicher (und mutig) wählte sie in ihrer ersten abendfüllenden choreographischen Arbeit einen künstlerischen Zugang, der frei von konzeptionellem Ballast durchgängig trägt.» (MZ, 13.3.2009)

Premiere

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Fr Sa Mi Do Sa

14.1. 15.1. 19.1. 20.1. 22.1.

20.00 20.00 20.00 20.00 20.00

Choreographie und Konzeption: Vanessa Lopez. Tanz und Choreographische Mitarbeit: Tim Fletcher, Julia Kathriner, Cornelia Lüthi, NN. Musik: Tomek Kolcynski. Bühne: Jean-Christophe Simon. Kostüm: Alice Mundschin. Produktionsleitung und Dramaturgie: Alan Twitchell. Mit freundlicher Unterstützung vom Fachausschuss Theater und Tanz Baselstadt / Baselland.

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Vorschau: August 2010

Vorschau: Januar 2011

UELI bIChSEL UND SILVaNa gargIULo «rECorD» Mit den beiden Künstlern Ueli Bichsel und Silvana Gargiulo zu arbeiten, ist immer wieder eine neue und grosse Herausforderung. «Record» wird meine dritte Regiearbeit in dieser Konstellation. Ueli Bichsel ist ein gedanklicher Akrobat, der es immer wieder schafft, die seelischen Innenräume der Menschen zu beleuchten. Rätselhaft und unbegreiflich komisch nähert er sich beinahe tänzerisch dem Chaos, dem Nichts. Silvana Gargiulo zeigt ihre Ausweglosigkeit leicht und poetisch. Sie desillusioniert und verzaubert zugleich. Zusammen hebeln die beiden die Zeit aus den Angeln. «Record» handelt von Ausgrenzung und Klassengesellschaften. Auf der Bühne steht eine denkende Lifttüre, die bestimmt, auf welcher Ebene sich die beiden Protagonisten aufhalten dürfen. Die Lifttür entscheidet über Verbleiben oder Vertreiben und führt uns damit in die Welt des real Absurden. Die beiden Clownfiguren anerkennen diese Situation – und keine, wie auch immer geartete Auflehnung, bringt Milderung in das tragische Los. Hanspeter Horner

Premiere

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mi do Fr sa

26.1. 27.1. 28.1. 29.1.

20.00 20.00 20.00 20.00

Schauspiel: Ueli Bichsel, Silvana Gargiulo. Konzept: Ueli Bichsel / Hanspeter Horner. Regie: Hanspeter Horner. Assistenz: Urs Mösch, Anna Frey. Kostüme: Isabel Schumacher. Licht: Gioia Scanzi. Sound: Ramon Orza. Bühne: Andi Ribbe, Martin Fischer, Martin Kaufmann, Matthias Kaufmann, Patrick Ammannn. Produktion: Theaterwerkstatt Ueli Bichsel.

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BAR

rÜCkbLICk

Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 16.00 bis 24.00 Freitag und Samstag 16.00 bis 02.00 oder jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn

Toneelmakerij «Thaiboxerleid»

Bei Theateraufführungen bieten wir Ihnen eine breite Auswahl verschiedener Snacks für den kleinen Hunger an. Gerne servieren wir Ihnen täglich herzhafte Speckbrättli, Wienerli mit Brot oder «heisse Jäger», sowie allerlei bekannte Wackerkiechli. Mit unseren selbstgemachten saisonalen Fruchtwähen haben Sie auch die Möglichkeit, etwas Süsses zu einem frisch gemahlenen Kaffee zu geniessen. Durchreisende können Ihre Snacks selbstverständlich auch sauber verpackt mitnehmen. Zudem zeigen wir alle Spiele des FCB. Geniessen Sie mit uns ihre Theaterpausen oder kommen Sie spontan auf einen Besuch bei uns in der rauchfreien Roxy Bar vorbei. Wir freuen uns auf Sie!

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SPoNSorEN

aUThENTISCh, DYNamISCh, LIVE – ThEaTEr UND TaNz Im ThEaTEr roXY aLS mITgLIED SIND SIE TEIL DIESEr kULTUr Für einen Beitrag von jährlich CHF 50.– gibts einen Mitgliederausweis und damit erhalten Sie an der Abendkasse die Eintrittskarte für günstige CHF 20.–. Selbstverständlich erhalten Sie damit auch regelmässig unsere Informationen und das Programmheft.

Birsfelden

In der Doppelfunktion als Vereinsmitglied und Publikum unterstützen Sie das Theater Roxy, seine Künstlerinnen und Künstler, seine Kunst und das ganze freie Theater- und Tanzschaffen.

J A C Q U E L I N E S P E N G L E R S T I F T U N G

Ich möchte (bitte Gewünschtes ankreuzen):

 Ihre Informationen regelmässig erhalten.  Mitglied des Vereins Kulturraum Roxy werden.

Name

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Rückblick: Gregory Maqoma «Beautiful Me»

Vorname Strasse PLZ/Ort E-Mail Unterschrift

Einsenden an: Theater Roxy, Postfach 836, CH-4127 Birsfelden oder info@theater-roxy.ch

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