Saisonprogrammheft 2016 / 2017

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PROGRAMM 2016 UND 2017

THEATER? JA, KLAR. WWW.THEATERMATTE.CH DAS THEATER IM MATTEQUARTIER BERN

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SEHR VEREHRTES PUBLIKUM Zu dieser Saison übergebe ich das Amt der künstlerischen Leitung des Theater Matte vollständig an meine Nachfolgerin Corinne Thalmann. Dem Vorstand des Theaters bleibe ich jedoch erhalten und werde weiterhin künstlerischen Input geben sowie beratend zur Seite stehen. Unser Theater hat sich über die letzten sieben Jahre zu einem kleinen, aber feinen Kulturhaus in der Stadt Bern entwickelt. Diesen Weg werden wir mit viel Herzblut weitergehen. Das neue Programm für das Theater Matte steht und ich kann Ihnen versichern: Sie dürfen sich freuen! Corinne Thalmann und ich haben für Sie ein Blumenstrauss an Stücken gepflückt, welcher sie begeistern wird, davon bin ich überzeugt. Nun möchte ich den „Stab“ weiter- und damit das Wort übergeben an Corinne Thalmann, der ich auf diesem Weg viel Freude und Erfolg als neue künstlerische Leiterin des Theater Matte wünsche! Und Ihnen, liebes Publikum, wünsche ich unvergessliche Theatererlebnisse in der Matte. LIVIA ANNE RICHARD … vielen Dank, liebe Livia! Und Dank auch dem Rest des Theater-Matte-Teams für den offenen und herzlichen Empfang. Insbesondere aber auch für das Vertrauen in mich, mir diese Position zu überlassen. Seit nun einem Jahr darf ich mich Teil des Theater Matte nennen. Auf den fahrenden Zug aufzuspringen, ist etwas Schönes. Der Laden läuft, das Team ist eingespielt, Sie, liebe Besucher, beehren uns jedes Jahr auf‘s Neue, und das in Scharen. Ich kann die neue Saison kaum erwarten, denn Mitte Oktober starten wir eine nachdenkliche, witzige, emotionale und spannende Spielzeit, in der wir für Jung und Alt etwas bereithalten. Sehen Sie auf den folgenden Seiten selbst, was wir Schönes für Sie vorbereiten. Ich freue mich auf diese neue Herausforderung und darauf, Sie alle kennenzulernen. CORINNE THALMANN

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WAS WO IST VILLA DANSERAULT

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JONATHAN BERNIER, AUTOR

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HANSPETER INCONDI, REGIE

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MUMIEN

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MARTIN SUTER, AUTOR

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OLIVER STEIN, REGIE

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NACHRUF

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DANIEL MEZGER, AUTOR

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MARION ROTTHHAR, REGIE

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DIE GRÖNHOLM-METHODE

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JORDI GALCERAN, AUTOR

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KATRIN SCHILT, KOSTÜM

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HALBI SCHUEH

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MARKUS MARIA ENGGIST ÜBER KINDER, MUSIK UND FANTASIE

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DR MUUWURF MIT EM GAGI UFEM CHOPF

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WERNER HOLZWARTH, AUTOR

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WOLF ERLBRUCH, ILLUSTRATOR

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LAMETTA UND CO.

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NICOLE D. KÄSER ÜBER HUMOR

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KRIMINALGSCHICHT

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HANK SHIZZOE ÜBER MUSIK, THEATER UND KETCHUP

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FREDI STETTLER – ÜBER EINE TRIANGEL-POSITION IM THEATER MATTE

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GUT ZU WISSEN

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SAALPLAN

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IHR ANLASS BEI UNS

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GÖNNERSCHAFT

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TEAM

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IMPRESSUM

THEATER MATTE, MATTENENGE 1, 3011 BERN AUFLAGE: 17‘000 Stück DRUCK: Druck Einfach GRAFIK: Nicole D. Käser REDAKTION: Theater Matte LEKTORAT: Barbara Seidel FOTOS: Hannes Zaugg-Graf FOTO VON M. SUTER: © Alberto Venzago

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VILLA DANSERAULT WEGE MIT DIR

EINE FAMILIENEIN ÜBERWÄLTIGENDES GESCHICHTE PLÄDOYER FÜR DIE LIEBE. OKTOBER & NOVEMBER VON JONATHAN BERNIER

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VILLA DANSERAULT EINE FAMILIENGESCHICHTE OKTOBER UND NOVEMBER 2016 SCHWEIZER ERSTAUFFÜHRUNG AUSGEZEICHNET MIT DEM PRIX GRATIEN-GÉLINAS 2014 UND MIT DEM PRIX SACD DE LA DRAMATURGIE FRANCOPHONE 2015 EIN PACKENDES FAMILIENINTERMEZZO, DAS UNTER DIE HAUT GEHT Damien Danserault kehrt nach zehn Jahren in seine Heimat zurück. Ohne Abschied oder Erklärung ist er damals verschwunden. Der kleine Küstenort, früher als Erholungsort bekannt, ist heute nur noch ein Schatten seines einstigen Glanzes. In der Nähe wird ein neues Strandparadies hingeklotzt. Das altehrwürdige Familienhotel der Danseraults steht vor seinem Ende. Eine Familiengeschichte in einem heruntergekommenen Örtchen, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint – bis Damiens Rückkehr alte Verstrickungen, Intrigen und Geheimnisse aufwühlt …

BLICKWINKEL DER REGIE ‚Villa Danserault‘ im Theater Matte auf die Bühne zu bringen, wird für alle Beteiligten eine spannende und herausfordernde Arbeit werden. Die Dramaturgie des Stückes fordert das spielende Ensemble dazu auf, sich intensiv mit den Figuren auseinanderzusetzen, um so deren Rätsel und Geheimnisse zu ergründen und zu begreifen. Die Vorstellungskraft der Schauspielerin und der Schauspieler, ‚warum‘ eine Charaktere genau diese Gedanken und diese Sprache hat, wird zum Kern dieser Theaterarbeit werden.

ADAMO GUERRIERO DAMIEN

DARIO DE SIMONE THOMAS

ROBERTO DE SIMONE CYRIL

ANNEMARIE MORGENEGG MARIE

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Vier Mitglieder des Hotelclans Danserault erzählen – jedes aus seiner persönlichen Sichtweise – ihre Familiengeschichte. Dabei wird deutlich, wie unterschiedlich die Erinnerungen an die vergangenen Zeiten sind. Es wird über schmerzhaft verdrängtes Liebesglück, Einsamkeit und nicht gelebtes Leben berichtet. Beladen mit diesen sehr persönlichen Einzelschicksalen, trifft sich die ganze Familie nach Jahren des Schweigens wieder. Unausweichlich vereint und doch allein mit sich selbst, soll ein Familienfest gefeiert werden. Das Treffen beginnt angenehm, man ist höflich und widmet sich dem Smaltalk. Doch je später der Abend, desto tiefer die Abgründe. Abgründe, die sich langsam, aber unausweichlich öffnen. Und über allem schwebt da noch ein Geheimnis, dass nur einer kennt. Wird er dies Geheimins lüften? Werden die Danseraults ihre Familiengeschichte bereinigen können? Werden sie die Vergangenheit los? Und: Was bringt die Zukunft?

STÜCK VON: Jonathan Bernier VERLAG: Per H. Lauke Verlag, Hamburg REGIE: Hanspeter Incondi REGIEASSISTENZ: Hans-Jürg Klopfstein MUNDARTFASSUNG: Theo Schmid SCHAUSPIEL: Adamo Guerriero / Dario De Simone / Roberto De Simone / Annemarie Morgenegg BÜHNENBILD: Fredi Stettler BÜHNENBAU: Fredi Stettler / Nicole D. Käser LICHT: Markus Maria Enggist KOSTÜM: Sibylle Wenger TECHNIK: Erika Gautschi / Iris Mundle

DATEN PREMIERE: Samstag, 15. 10. 2016 WEITERE VORSTELLUNGEN: Mi. 19. 10. / Do. 20. 10. / Fr. 21. 10. / Sa. 22. 10. / So. 23. 10. 2016 Mi. 26. 10. / Do. 27. 10. / Fr. 28. 10. / Sa. 29. 10. / So. 30. 10. 2016 Mi. 02. 11. / Do. 03. 11. / Fr. 04. 11. / Sa. 05. 11. / So. 06. 11. 2016 Mi. 09. 11. / Do. 10. 11. / Fr. 11. 11. / Sa. 12. 11. / So. 13. 11. 2016

Die Vorstellungen beginnen um 20 Uhr, sonntags um 17 Uhr.

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JONATHAN BERNIER, AUTOR Ein junger kanadischer Autor und sein Erstlingswerk für das Theater. Jonathan Bernier spricht Französisch und Englisch, was er auch in seinen Texten einsetzt. Als typisches Kind der 1980er Jahre besuchte an der Universität von Quebec diverse Studiengänge, wie Geschichte, Internationales Recht und vergleichende Internationale Literaturwissenschaften, bevor er die Schreibwerkstatt der École nationale de théâtre für sich entdeckte. Diese hat er dann zwei Jahre besucht. Bernier sagt: „Es war eine sehr ermutigende Erfahrung. Ich wollte immer schreiben, wusste jedoch nicht wie. Ich dachte lange, Autor sein bedeute, für sich allein in seinem eigenen Kämmerchen zu schreiben.“ Seit seiner Ausbildung wurden Texte von ihm in Zeitschriften und Videoinstallationen veröffentlicht. Neben dem Theater schreibt Bernier auch Drehbücher und Prosa. ‚Villa Danserault‘ ist sein erstes Theaterstück. Damit gewann er 2014 auf Anhieb den Prix Gration-Gélinas und wurde 2015 mit dem Prix SACD de la Dramaturgie Francophone ausgezeichnet.

HANSPETER INCONDI, REGIE Als „Tschingg“, so nannte man die Italiener in der Kindheit von Hanspeter Incondi, warf er auf dem Schulhof mal einen Stein gegen seine ständigen Peiniger. Die Konsequenzen der Notwehr: Er durfte zur Strafe an der Schultheateraufführung zum Gemeindejubiläum nicht mitspielen. Da sass er dann im Zuschauerraum und musste mitansehen, wie die Anderen dort vorne standen. Nach seiner Schulzeit und dank seiner Ausbildung zum Wohnraumgestalter führte der Weg von Hanspeter Incondi ins Theater am Neumarkt in Zürich. Als Bühnentechniker betrat er – bei geschlossenem Vorhang – das erste Mal diesen magischen Raum. Später liess er sich in Zürich und Bern zum Schauspieler ausbilden. Nun war der Vorhang offen, er durfte spielen. Seine Tätigkeit als Regisseur übt er nun schon seit zwanzig Jahren aus. Seine Erkenntnis: „Nicht jeder Stein fliegt in den magischen Raum, aber meiner ist dort gelandet und dort liegt er noch immer. Zu meinem Glück.“

JONATHAN BERNIER

HANSPETER INCONDI

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UNSER GASTRO-PARTNER FÜR ‚VILLA DANSERAULT‘

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MUMIEN VON MARTIN SUTER

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MUMIEN DEZEMBER 2016 UND JANUAR 2017 EINE KOMÖDIE ÜBER DAS ALT SEIN: JA, DAS GEHT! Erwin und Lisa Schwarz sind zwar nicht mehr jung, es geht ihnen aber lange nicht so schlecht, wie sie vorgeben. Dass sie wie Bettlägerige behandelt werden, haben sie sich selbst zuzuschreiben. Nun ist die Situation aber nicht mehr ganz so lustig wie erhofft: Sie werden gefüttert, gewaschen und behandelt wie Kleinkinder. So entscheiden sie, ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Sie begeben sich heimlich auf nächtliche Streifzüge und richten dabei einiges an. Die zwei haben das perfekte Alibi: Sie sind alt. Allerdings haben sie die Rechnung ohne das eigennützige Pflegepersonal gemacht …

BLICKWINKEL DER REGIE Man kann den Prozess des Alterns zwar nicht aufhalten, aber warum sollte man dabei keinen Spass mehr haben? Die beiden Mumien zelebrieren das, was unsereins sich von Zeit zu Zeit wünscht und es doch nie ausleben kann: Narrenfreiheit – einer der Vorteile der letzten Jahreszeit des Lebens. Während sich die jüngeren Generationen noch mit Status, Anerkennung und anderen Nichtigkeiten herumplagen müssen, dürfen die Vergessenen unserer Gesellschaft endlich die Sau rauslassen, den Faden dort wieder aufnehmen, wo sie ihn nach der Pubertät verloren haben. Unsere Pro- bzw. Antagonisten (je nach moralischer Ausrichtung) kosten ihre Altersanarchie in vollen Zügen aus: Wer ihre Frei-Handels-Zone betritt, wird mit einer eulenspiegelschen Unverfrorenheit drangsaliert, veräppelt, belogen und betrogen. Dabei verschonen sie sich selbst keineswegs. Ihre Welt gleicht einer Diaspora – von Feindesland umgeben. Und doch führen sie auf ihrem einige Quadratmeter grossen Schlachtfeld

MARIANNE TSCHIRREN LISA SCHWARZ

THEO SCHMID ERWIN SCHWARZ

FRANZISKA WINKLER BARBARA HUG

ROMAINE MÜLLER ANGELIKA SEIFERT

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auch einen Kampf gegen einander. Ihre Lebensumstände machen sie zu Verbündeten wider Willen, wobei sie sich selbst am nächsten bleiben. Aber schleichend bröckeln die jahrealten Muster und Strukturen ihrer gegenseitigen Denunzierungen und man ahnt und fühlt, dass der Beginn dieser seltsamen Beziehung der Liebe entsprang. Und die Liebe verschont auch die anderen Figuren des Stücks nicht von den zuweilen irritierenden Folgen, die so ein Gefühl eben mit sich bringt. Vor allem wenn Sender und Empfänger der Botschaften ganz und gar nicht auf der gleichen Wellenlänge funken. Also, Ihr Alten: Geniesst es. Und Ihr Jungen: Freut Euch, denn bald dürft Ihr frei sein.

STÜCK VON: Martin Suter VERLAG: Diogenes Verlag AG REGIE: Oliver Stein REGIEASSISTENZ: Hans-Jürg Klopfstein MUNDARTFASSUNG: Marianne Tschirren SCHAUSPIEL: Marianne Tschirren / Theo Schmid / Franziska Winkler / Romaine Müller / Adrian Schmid Roman Weber BÜHNEBILD: Fredi Stettler BÜHNENBAU: Fredi Stettler / Nicole D. Käser LICHT: Markus Maria Enggist KOSTÜM: Katrin Schilt TECHNIK: Erika Gautschi / Selina Vonarburg

DATEN PREMIERE: Samstag, 10. 12. 2016 SILVESTERVORSTELLUNG: Samstag, 31. 12. 2016 / 16.30 Uhr / 21.30 Uhr WEITERE VORSTELLUNGEN: So. 11.12. / Mi. 14. 12. / Sa. 17. 12. / So. 18. 12. 2016 Mi. 21. 12. / Do. 22. 12. / Fr. 23. 12. 2016 Di. 27. 12. / Mi. 28. 12. / Do. 29. 12. / Fr. 30. 12. 2016 Die Vorstellungen Mi. 04. 01. / Do. 05. 01. / Fr. 06. 01. / Sa. 07. 01. / So. 08. 01. 2017 beginnen um 20 Uhr, Mi. 11. 01. / Do. 12. 01. / Fr. 13. 01. / Sa. 14. 01. / So. 15. 01. 2017 sonntags um 17 Uhr.

ADRIAN SCHMID IVAN GEBLER

ROMAN WEBER ROLF FREY 15

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MARTIN SUTER, AUTOR Einer der bekanntesten und beliebtesten Schweizer Autoren, wenn nicht der bekannteste. Immerhin hat er als regelmässiger Bestsellerautor und erfolgreichster Schriftsteller der Schweiz 2011 vom Schweizer Fernsehen den SwissAward in der Kategorie Kultur erhalten. Wer es nicht wusste, ja, Martin Suter hat auch Bühnenstücke geschrieben. Bisher leider nur zwei: ‚Über den Dingen‘ und ‚Mumien‘, mit denen er auch als Dramatiker Erfolge feierte. Geboren 1948 in Zürich, war Martin Suter Werbetexter und Creative Director. Seit 1991 arbeitet er nun ausschliesslich als Autor. Für die wöchentliche Kolumne ‚Business Class‘ bekannt, veröffentlichte er 1997 seinen ersten Roman ‚Small World‘. Es folgten viele weitere, mit denen er auch international grosse Erfolge verzeichnete und von denen auch einige verfilmt wurden. Mit Stephan Eicher arbeitete er an dessen 2007 erschienenen Album ‚Eldorado‘ und schrieb dafür die Texte. Martin Suter erhielt bereits für seinen ersten Roman 1997 die Ehrengabe des Kantons Zürich und 1998 den französischen Literaturpreis Prix du premier roman étranger. Weitere Preise sind der Deutsche Krimipreis 2003 für ‚Ein perfekter Freund‘, der Friedrich-Glauser-Preis 2007 für ‚Der Teufel von Mailand‘.

OLIVER STEIN, REGIE 1971 in Süddeutschland geboren, lebt Oliver Stein nun in Bern und ist Hausregisseur am Theater Matte. Er studierte Schauspiel in München und hat den Master in Contemporary Arts Practice in Bern absolviert. Als Schauspieler, Regisseur und Performer arbeitet er seit 1999 für verschiedene Bühnen und wurde zu zahlreichen Festivals eingeladen, u.a. Schauspielhaus Salzburg, Theater Neumarkt Zürich, Stadttheater Konstanz, Theater an der Effingerstrasse Bern, BONE-Festival Bern, Fringe-Festival Edinburgh etc. Er ist häufiger Gast bei TV- und Filmproduktionen, u.a. als durchgehende Rolle beim ‚Tatort‘. Oliver Stein ist Gründungsmitglied des ‚Kollektiv Phantomschmerz‘ und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kulturförderpreis Südbaden und für den Swiss Performance Art Award nominiert. Im Sommer 2016 inszenierte er noch die Grossproduktion ‚No e Wili‘ mit 300 Beteiligten und widmet sich danach der zehnten Regiearbeit für das Theater Matte.

MARTIN SUTER

OLIVER STEIN

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UNSER GASTRO-PARTNER FÜR ‚MUMIEN‘

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NACHRUF ODER JUNG STERBEN HAT MICH AUCH NICHT BESSER GEMACHT VON DANIEL MEZGER

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NACHRUF ODER JUNG STERBEN HAT MICH AUCH NICHT BESSER GEMACHT FEBRUAR UND MÄRZ 2017 EINE GESCHICHTE WIE EIN PUZZLE, PACKEND, EMOTIONAL Als ihr Freund bei einem Unfall ums Leben kommt, erblickt Mira bei dessen Beerdigung eine fremde Frau. Wer ist diese Frau, die um denselben Mann trauert? Aus Neugier verfolgt sie diese unter falschem Namen und gibt vor, sich mit ihr anfreunden zu wollen. Beider Frauen Vergangenheit wird nach und nach auf den Kopf gestellt, alles erhält eine andere, neue Bedeutung. ‚Nachruf‘ ist eine Geschichte über das Trauern und darüber, wie wenig man sein Gegenüber kennt.

BLICKWINKEL DER REGIE Was passiert, wenn man einen geliebten Menschen verliert? Jemanden, den man zu lieben und zu kennen glaubte, wie kein Anderer. Was, wenn man nach dessen plötzlichem Tod herausfindet, dass er ein Doppelleben geführt hat, von dem man nicht den Hauch einer Ahnung hatte? Eine Spurensuche beginnt: Faszination und Fassungslosigkeit liegen hier nah beieinander. Der junge Schweizer Autor Daniel Mezger bringt mit ‚Nachruf‘ nicht einfach eine rührende Geschichte auf die Theaterbühne. Es ist auch ein Stück über das Schreiben selbst. Die Situation ist nur auf den ersten Blick eine einfache. Ein klassisches Dreieck: ein Mann, zwei Frauen. Der Mann stirbt. Die Sache wird allerdings etwas komplizierter, wenn der Tote gleichzeitig der Autor der Geschichte ist, im Stück versteht sich. Ist alles nur erfunden – das ist es ja immer im Theater – oder ein Experiment des Autors Daniel Mezger? Sein Text lässt viel Raum für Interpretation. Das ist es, was mich als Regisseurin besonders am Stück reizt. Es gibt

CORINNE THALMANN MIRA

NINA BÜHLMANN ANN

REMO LA MARRA MARK

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darin diese schöne selbstreferenzielle Passage des Autoren-Ichs: „Wenn man die Geschichte mit einem Toten anfängt, dann ist einem der Tote egal. Dann geht es nicht um den, dann geht es um die Überlebenden.“ So genommen, funktioniert ‚Nachruf‘ für mich als eine Art Versuchsanordnung. Es geht um die Lebenden, die Menschen aus Fleisch und Blut, die wir auf der Bühne sehen: Mira alias Nora, Ann – die Andere – und Marc, ein Freund des Toten. Auch er hat nur eine Nebenrolle, wie der Autor. Die beiden Frauen sind zentral: Wie reagieren sie aufeinander? Wie gehen sie mit ihren unterschiedlichen Erinnerungen und Emotionen um, mit ihrer Trauer, Wut und Eifersucht? Was macht das Aufeinanderprallen mit ihnen? Sie liebten denselben Mann. Aber sprechen sie wirklich von derselben Person? Der Umgang mit der quasi neuen gemeinsamen Vergangenheit birgt Spannungen. Beiden erscheint „ihr“ Mann in einem neuen Licht. Diese daraus entstehende Spannung gilt es zu ergründen und für den Zuschauer in eine berührende Geschichte zu verwandeln. Folgende Räume werden mit Worten, Gefühlen und Leben gefüllt: „Eine Wohnung, die immer leerer wird. Eine leere Bar. Ein leerer Waschsalon. Ein Friedhof.“ Was vordergründig nach Trauer und Tristesse klingt, birgt einen ganz besonderen Charme. Und ‚Nachruf oder Jung sterben hat mich auch nicht besser gemacht‘ ist ein durchaus witziges Stück. Der Sarkasmus im Untertitel weist bereits darauf hin. Mezgers Drama lebt nicht nur von seiner intelligenten Konstruktion und der Menschenbzw. Frauenkenntnis des Autors, sondern auch von den Feinheiten der Sprache, den kleinen Sprachspielen und der guten Portion schwarzen Humors. Schliesslich ist ist ja auch ein Stück über Trauer: „Ich will eine kleine Geschichte erzählen. Eine Geschichte über einen Verlust und darüber, dass man den anderen nie richtig kennt. Und es kommt ein Toter vor, also ist es doch eine grosse Geschichte. So gross und so nebensächlich, wie das eben ist: Ein Mensch.“

STÜCK VON: Daniel Mezger VERLAG: Diogenes Verlag AG REGIE: Marion Rothhaar REGIEASSISTENZ: Hans-Jürg Klopfstein MUNDARTFASSUNG: Livia Anne Richard SCHAUSPIEL: Corinne Thalmann / Nina Bühlmann / Remo La Marra BÜHNENBILD: Fredi Stettler BÜHNENBAU: Fredi Stettler / Nicole D. Käser / LICHT: Markus Maria Enggist KOSTÜM: Katrin Schilt TECHNIK: Iris Mundle / Selina Vonarburg

DATEN PREMIERE: Samstag, 11. 02. 2017 WEITERE VORSTELLUNGEN: Mi. 15. 02. / Do. 16. 02. / Fr. 17. 02. / Sa. 18. 02. / So. 19. 02. 2017 Mi. 22. 02. / Do. 23. 02. / Fr. 24. 02. / Sa. 25. 02. / So. 26. 02. 2017 Mi. 01. 03. / Do. 02. 03. / Fr. 03. 03. / Sa. 04. 03. / So. 05. 03. 2017 Mi. 08. 03. / Do. 09. 03. / Fr. 10. 03. / Sa. 11. 03. / So. 12. 03. 2017

Die Vorstellungen beginnen um 20 Uhr, sonntags um 17 Uhr.

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DANIEL MEZGER, AUTOR Daniel Mezger kann ein bisschen alles. 1978 geboren und aufgewachsen im Kanton Glarus, absolvierte Daniel Mezger eine Schauspielausbildung an der Berner Hochschule für Musik und Theater. Jetzt ist er Autor, Schauspieler und Sänger der ‚Band A Bang and A Whimper‘. Nach der Schauspielschule war er mehrere Jahre am Jungen Theater Göttingen engagiert. Seit 2004 ist er nun wieder freischaffend in Zürich. 2006 bis 2009 studierte Mezger auch noch am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Bekannt wurde er vor allem als Dramatiker, seine Stücke werden hauptsächlich in der Schweiz und in Deutschland aufgeführt. 2007 war er von Theater heute als Nachwuchsdramatiker des Jahres nominiert. ‚Findlinge‘ gewann 2010 den Preis für das Schreiben von Theaterstücken der Schweizerischen Autorengesellschaft. Mit einem Auszug aus seinem Roman ‚Land spielen‘ wurde er 2010 nach Klagenfurt zum Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen und 2013 für den Rauriser Literaturpreis nominiert.

MARION ROTHHAAR, REGIE 1972 in Zweibrücken, Deutschland geboren, arbeitet Marion Rothhaar heute vorwiegend in der Schweiz und in Luxemburg. Auf ein Magisterstudium in Germanistik und Theaterwissenschaft folgten Engagements als Regieassistentin im deutschsprachigen Europa. Seit einigen Jahren ist die ausgebildete Redakteurin freischaffende Regisseurin und Dramaturgin für Theater und Tanz. In Bern hat sie zuletzt im Theater Matte die französische Krimi-Komödie ‚Unsere Frauen‘ von Eric Assous inszeniert sowie vor einigen Jahren am Theater an der Effingerstrasse Thomas Bernhards ‚Am Ziel‘ und ‚Die fetten Jahre sind vorbei‘. Marion Rothhaar zeigte zeitgenössische Stücke von Juli Zeh und David Harrower am Schauspielhaus Salzburg und am Kapuzinertheater in Luxemburg. Häufig realisiert sie Projekte, die den klassischen Theaterraum verlassen, z.B. im Wald, in Kunstgalerien, im Möbelhaus oder in einem Luxus-Hotel. Im Sommer 2016 inszenierte sie das klassische Drama ‚Liebelei‘ von Arthur Schnitzler aus dem Jahr 1894 am Kaleidoskop-Theater in Luxemburg.

DANIEL MEZGER

MARION ROTHHAAR

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UNSER GASTRO-PARTNER FÜR ‚NACHRUF‘

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DIE GRÖNHOLMMETHODE VON JORDI GALCERAN

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DIE GRÖNHOLMMETHODE APRIL UND MAI 2017 EIN HUMORVOLLES STÜCK ZUR LEISTUNGSGESELLSCHAFT MIT ELLENBOGENMENTALITÄT Vier Bewerber, ein Sitzungszimmer. Alle kämpfen sie um einen lukrativen Managerposten, zumindest wird ihnen das so mitgeteilt. „Wer den Raum verlässt, verzichtet automatisch auf die Stelle“, droht ein anonymer Hinweis. Den Bewerbern werden ständig neue Aufgaben gestellt, in denen sie gezwungen sind, ihr Innerstes nach aussen zu kehren. Welches Ziel dieser Seelenstriptease verfolgt, bleibt lange ungewiss, bis …

BLICKWINKEL DER REGIE „Wir suchen nicht einen guten Menschen, der nach aussen ein Arschloch ist. Was wir suchen, ist ein Arschloch, das nach aussen ein guter Mensch ist.“ Wie weit darf man bei der Rekrutierung von Kaderstellen gehen? Wie viel Raum für Menschlichkeit, Empathie und soziales Verhalten bleibt bei den sogenannten Top Dogs? Und wie viel seiner Würde ist man aufzugeben bereit, um eine Kaderstelle zu bekommen? Wie könnte man besser die Psyche der Kandidaten durchleuchten, als selbst ein Kandidat zu werden …? Der ideale Manager soll gefunden werden: eloquent, lösungsorientiert, innovativ. Aber auch rücksichtslos, hemmungslos, gnadenlos. Der Mensch ist in diesem Vexierspiel nichts anderes als eine Ressource, die es möglichst gewinnbringend auszuschöpfen gilt.

MARKUS MARIA ENGGIST MARC MEYER

FREDI STETTLER HEINZ ULRICH

CLAUDIA RIPPE CLAUDIA REICHMUTH

ADAMO GUERRIERO CARLO FONTANI

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Eine einsame Insel mit gestrandeten Überlebenden oder ein steckengebliebener Aufzug – oder eben Bewerber um eine Kaderstelle: Die Szenerie ist das Vergrösserungsglas, mit dem die menschlichen Schwächen sichtbar werden – und dem Beobachter wieder einmal unangenehm deutlich vor Augen geführt wird, wie schmal der Grat ist, an dem der Humanismus sich zum Winterschlaf bettet und das Tier in uns erwacht. Die ‚Grönhom-Methode‘ zeigt eindrücklich, worauf wir in Extremsituationen zurückgreifen: auf die archaischen Instinkte. Und diese zeigen sich hier in einem Breitbandspektrum der menschlichen Gefühle und Abgründe. Ein Stück, das zwischen komischer Tragik und tragischkomischer Dramatik oszilliert und den Zuschauer am Ende mit seinen eigenen Klischeevorstellungen konfrontiert. Die Realität ist einmal mehr nur eine Frage der Auslegung, und dass es derer Vieler gibt und wie wir sie trotzdem selbstverständlich als gegeben akzeptieren, wird spätestens am überraschenden und völlig unerwarteten Ende klar. Vor allem, wenn man davon ausgeht, dass in jedem Mensch ein Rest Anstand schlummert – und gezeigt wird, dass dieser ab einer bestimmten Sprosse der Karriereleiter kontraproduktiv ist. Nachdem die Zuschauer also schon fast die Hoffnung aufgegeben haben und auf die letzte Karte gesetzt haben – das universelle Karma, mit dem die Bösen im nächsten Leben abgestraft werden – zeigen die letzten fünf Minuten des Stücks, dass es auch im Diesseits Gerechtigkeit geben kann.

STÜCK VON: Jordi Galceran VERLAG: Felix Bloch Erben REGIE: Oliver Stein REGIEASSISTENZ: Hans-Jürg Klopfstein MUNDARTFASSUNG: Corinne Thalmann SCHAUSPIEL: Markus Maria Enggist / Fredi Stettler / Claudia Rippe / Adamo Guerriero BÜHNENBILD: Fredi Stettler BÜHNENAU: Fredi Stettler / Nicole D. Käser / LICHT: Markus Maria Enggist KOSTÜM: Katrin Schilt TECHNIK: Iris Mundle / Selina Vonarburg

DATEN PREMIERE: Mittwoch, 05. 04. 2017 WEITERE VORSTELLUNGEN: Fr. 07. 04. / Sa. 08. 04. / So. 09. 04. 2017 Mi. 12. 04. / Do. 13. 04. / Mi. 19. 04. / Do. 20. 04. / Fr. 21. 04. / Sa. 22. 04. / So. 23. 04. 2017 Mi. 26. 04. / Do. 27. 04. / Fr. 28. 04. / Sa. 29. 04. / So. 30. 04. 2017 Mi. 03. 05. / Do. 04. 05. / Fr. 05. 05. / Sa. 06. 05. / So. 07. 05. 2017

Die Vorstellungen beginnen um 20 Uhr, sonntags um 17 Uhr.

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JORDI GALCERAN, AUTOR Bereits 2014 wurde im Theater Matte ein Stück von Jordi Galceran gezeigt, ‚Reden mit Mama‘. Neben seiner Tätigkeit als Theaterautor arbeitet Galceran auch noch als Übersetzer und Drehbuchautor, unter anderem für eine populäre katalanische Soap. 1964 in Barcelona geboren, studierte Jordi Galceran Katalanische Philologie an der Universität Barcelona. 1988 debütierte er als Dramatiker. Seine Werke schreibt er ebenso in Spanisch wie auch in Katalanisch. Einige seiner Stücke hat er selbst inszeniert oder auch als Schauspieler in ihnen mitgewirkt. 1995 gewann er für ‚Worte in Ketten‘ den XX. Premi Born de Teatre sowie den Kritikerpreis Serra d‘Or für das beste katalanische Stück des Jahres 1997. Für ‚Dakota‘ wurde er 1995 mit dem Ignasi-Iglésias-Preis ausgezeichnet. Mit dem 2003 uraufgeführten Stück ‚Die Grönholm-Methode‘, erfolgte sein internationaler Durchbruch. Das Stück wurde seither in über 30 Ländern gespielt und unter dem Titel ‚Die Methode‘ von Marcelo Piñeyro verfilmt.

KATRIN SCHILT, KOSTÜM Als gelernte Schneiderin arbeitet Katrin Schilt selbstständig im eigenen Atelier in der Länggasse wie auch im Konzert Theater Bern. Sie ist seit den Anfängen des Theater Matte und Theater Gurten die Kostümbildnerin in allen Produktionen. Seit einiger Zeit ist sie nun auch für das Theater Ballenberg tätig. „Als Schneiderin und Kostümbildnerin ist es meine Aufgabe und grosse Leidenschaft, die Leute ihren Rollen entsprechend einzukleiden. Auf der Suche nach den passenden Kleidungsstücken komme ich mit vielen Leuten in Kontakt und oft auch weit herum. Manchmal ist es kaum zu glauben, was es braucht, bis das richtige Stück gefunden ist. Die einschlägigen Geschäfte, Märkte und Brockenhäuser von Paris über Bern bis Mailand sind mir bestens bekannt und werden immer wieder aufgesucht. Für die Hauptfiguren und andere spezielle Rollen stelle ich die Kostüme nach eigenem Entwurf im Atelier selbst her.“

JORDI GALCERAN

KATRIN SCHILT

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UNSER GASTRO-PARTNER FÜR ‚DIE GRÖNHOLM-METHODE‘

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Jeder Autor braucht doch einen Lektor, einen liebevollen kritischen ersten Leser. Daniel Keel, Diogenes Verlag

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FÃœR KINDER

HALBI SCHUEH VON MARKUS MARIA ENGGIST

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HALBI SCHUEH NOVEMBER UND DEZEMBER 2016 GESCHICHTEN-KONZERT FÜR MENSCHEN AB 5 JAHREN WIEDERAUFNAHME Plötzlich schwemmt es einen Koffer an den Strand. Einen grossen noch dazu. Woher kommt er nur? Was findet sich alles darin? Also: Koffer auf und rumgewühlt! Was zum Vorschein kommt, sind Geschichten und Lieder, Ulkiges und Feines, Lustiges und Wichtiges, Rundes und Kantiges … und einer mit halben Schuhen. Schnell wird klar, dieser Koffer samt Bewohner kommt aus GIBELIgäg und sollte eigentlich rasch wieder dorthin zurück. Gemeinsam mit den Kindern macht sich der Musiker und Schauspieler Markus Maria Enggist auf die Reise, um den Koffer und seinen Besitzer wieder nach Hause zu bringen. Ob es ihnen wohl gelingt? Im November 2014 fand die Uraufführung von ‚Halbi Schueh‘ im Theater Matte statt. Seither spielte Enggist das lustige Konzert an verschiedensten Orten in der Schweiz. Nun kehrt er für ein paar Vorstellungen nach Bern zurück. Enggist und sein Koffer freuen sich auf „Neulinge“, „Wiederholungstäterinnen“ und die turbulent-heiteren Konzerte mit Klein und Gross. MUSIK, TEXT, GITARRE UND SPIEL: Markus Maria Enggist ILLUSTRATIONEN: Sara Gysin TECHNIK: Iris Mundle

DATEN Sa. 12. 11. / So. 27. 11. / So. 04. 12. / So. 18. 12. 2016 Die Vorstellungen beginnen um 14 Uhr. Sondervorstellungen für Kindergärten, Schulen und Gruppen sind auf Anfrage möglich.

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MARKUS MARIA ENGGIST ÜBER KINDER, MUSIK UND FANTASIE Theater Matte (TM): Markus, man kennt Dich vor allem als Schauspieler. Du schreibst und spielst jedoch auch Lieder. Zwei sehr unterschiedliche Betätigungsbereiche? Markus Maria Enggist (MME): So weit von einander entfernt sind sie gar nicht. Bei meiner Arbeit als Schauspieler oder als Musiker will ich in erster Linie Geschichten erzählen. Der Hauptunterschied besteht darin, dass ich als Schauspieler die Texte und Gedanken einer fremden Person spreche und zeige, bei meinen Liedern sind es meine eigenen Gedanken und Bilder, und dies macht die Präsentation der Lieder etwas heikler. TM: Warum heikler? MME: Da es meine eigenen Bilder sind, gebe ich viel mehr preis von mir. Somit bin ich auf der Bühne auch verletzlicher. TM: Auch bei den Liedern für Kinder? MME: Hier ist es etwas anders, da ich mich bei den Songs für Kinder mehr an der Geschichte, die ich erzählen will, orientiere. TM: Theater und Musik für Kinder. Ist dies in der Welt der digitalen Medien überhaupt noch zeitgemäss? MME: Theater und Musik sind zeitlos. Ich persönlich finde, dass Theater und Musik für Kinder gerade heute sehr wichtig sind. Sie eröffnen, vielleicht mehr als TV und Internet, ein weites Feld der Fantasie. Es wird viel weniger vorgegeben. TM: Aber im Theater zeigst Du den Kindern ja auch eine Geschichte, welcher sie folgen sollen? MME: Natürlich will ich den Kindern eine Geschichte erzählen. Ich – und beim Maulwurfstück Livia Franz und ich – verzichte aber bewusst auf aufwändige Dekors und technischen Schnickschnack. Ich will, dass die Geschichte und die dazugehörenden Bilder in den Köpfen der Zuschauenden entstehen. Bei ‚Halbi Schueh‘ habe ich meine Gitarre, einen Koffer, ein Seil und ein paar Illustrationen auf der Bühne. Dies reicht völlig aus, um mit den Kindern in verschiedenste Länder zu reisen. Die Kinder sind sehr bereit, in Traumwelten einzutauchen. Das ist fantastisch. TM: Überforderst Du die Kinder damit nicht? MME: Im Gegenteil. Ich glaube eher, dass Erwachsene damit manchmal überfordert sind. Erwachsene erwarten viel eher vorgefertigte Bilder. Kinder werden oft unterschätzt. Kinder wollen ohne „Düdü-Dada“ behandelt und ernst genommen werden, sie wünschen sich, dass man „grediuse“ mit ihnen spricht. So kann ein Dialog auf Augenhöhe entstehen. TM: Du als Vater: Klingt so, als hast Du mit Deinem Sohn Friede, Freude, Eierkuchen? MME: Zum Glück nicht, denn „Zangge u Schtürme“ gehört halt auch zum Menschsein. 37

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FÃœR KINDER

DER MUUWURF MIT EM GAGI UF EM CHOPF NACH DEM BUCH VON HOLZWARTH UND ERLBRUCH

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DR MUUWURF MIT EM GAGI UF EM CHOPF NOVEMBER UND DEZEMBER 2016 KINDERSTÜCK FÜR MENSCHEN AB 3 JAHREN WIEDERAUFNAHME So ein Maulwurfleben ist nicht eben das spannendste: In der Erde rumwühlen, mal an die Oberfläche graben, etwas rausgucken, dann wieder zurück in den Untergrund. Aber eines Tages geschieht etwas Ungeheuerliches: Wie der Maulwurf so aus der Erde guckt, landet ein „Gagi“ auf seinem Kopf. Frechheit! Wer mag das bloss gewesen sein? Während einer knappen Stunde begeben sich Klein und Gross mit dem Maulwurf auf die Suche. Es wird gelacht, geforscht, gegrübelt was das Zeug hält und am Ende, ja, am Ende stellen wir fest, dass alle hin und wieder einen Haufen hinterlassen. Nach dem Grosserfolg im Winter 2015/2016 zeigen Livia Franz und Markus Maria Enggist ihr lustiges Maulwurfstück nach dem berühmten Bilderbuch von Werner Holzwarth und Wolf Erlbruch nochmals im Theater Matte. Für alle, die es nochmals sehen möchten oder in der letzten Saison keine Tickets erhielten, gilt: Früh buchen! KINDERSTÜCK MIT MUSIK VON UND MIT: Livia Franz und Markus Maria Enggist KOMPOSITIONEN: Markus Maria Enggist COACHING: Jean-Martin Roy, Scuola Teatro Dimitri, Verscio KOSTÜME: Katrin Schilt BÜHNE: Markus Maria Enggist und Livia Franz AUFFÜHRUNGSRECHTE: Peter Hammer Verlag, Wuppertal, DE TECHNIK: Iris Mundle

DATEN Sa. 26. 11. / So. 11. 12. / Sa. 17. 12. 2016 Die Vorstellungen beginnen jeweils um 11 Uhr und um 14 Uhr.

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MARKUS MARIA ENGGIST ALLE TIERE

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WERNER HOLZWARTH, AUTOR WOLF ERLBRUCH, ILLUSTRATOR Werner Holzwarth, 1947 in Winnenden bei Stuttgart geboren, besuchte die Hochschule der Künste in Berlin. Anschliessend arbeitete er zuerst als Werbetexter, danach als Creative Director in verschiedenen Agenturen. 1980 bis 1982 war er in Bolivien als freier Journalist unter anderem für Stern, Spiegel und Die Zeit tätig. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete er erneut in der Werbung. Er erhielt für seine Arbeit verschiedene Preise und Auszeichnungen. Seit 1995 ist Werner Holzwarth Professor für Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar. Wolf Erlbruch wurde 1948 in Wuppertal geboren. Er studierte an der Folkwang Hochschule für Gestaltung in Essen, mit dem Schwerpunkt Zeichnung. Danach arbeitete auch er in der Werbebranche und war international erfolgreich. Heute ist er Professor an der Bergischen Universität Wuppertal. In den 1980er Jahren begann Erlbruch, Kinderbücher zu illustrieren und später auch zu schreiben. Sein erstes Buch erschien 1985: ‚Der Adler, der nicht fliegen wollte‘. Dabei umfassen seine Arbeiten so grosse Themen wie die Schöpfungsgeschichte ‚Am Anfang‘, den Sinn des Lebens ‚Die grosse Frage‘ oder den Tod ‚Ente, Tod und Tulpe‘. 2007 gestaltete er Bühnenbild und Kostüme zu einer Dramatisierung von Max Kruses ‚Urmel aus dem Eis‘ für die Wuppertaler Bühnen. Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt Wolf Erlbruch 2003 den Gutenbergpreis der Stadt Leipzig für sein Gesamtwerk und den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises. Dr Muuwurf mit em Gagi uf em Chopf oder Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat 1989 erschienen, wurde das Kinderbuch inzwischen in mehr als 30 verschiedene Sprachen übersetzt und erreichte bisher weltweit eine Auflage von knapp 3 Millionen. Typisch für Erlbruchs Illustrationen versammeln sich allerlei Tiere, die jedoch auf eine skurrile, ausdrucksstarke Weise gestaltet sind, die die Bücher auch für Erwachsene ansprechend macht. Dem Maulwurf fällt ein Häufchen auf den Kopf. Um herauszubekommen, von wem es stammt, befragt er nacheinander verschiedene Tiere. Da das Angebot dafür in Bern noch nicht breit gefächert ist, war der Wunsch nach einem Stück für Kinder ab drei Jahren gross. Die Geschichte vom kleinen Maulwurf eignet sich dafür hervorragend. Dies nicht nur wegen der unterhaltsamen Charaktere und dem ungewöhnlichen Thema. Das Buch ist so erfolgreich, weil es sich mit einem Tabu-Thema unserer Gesellschaft befasst. Kinder hinterfragen die Welt und sollten darin nicht gebremst werden. Kaum je sprechen aber Erwachsene offen über verschiedene Formen von Exkrementen mit ihnen. Der kleine Maulwurf ist kritisch, selbstbewusst, mutig und neugierig – ein Vorbild für jedes Kind.

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LAMETTA UND CO. KABARETTISTISCHE LESUNG

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LAMETTA UND CO. DEZEMBER 2016

EIN BEST OF Nach drei Jahren mit den Programmen Oh je, du Fröhliche, Na dann … frohes Fest! und Oh je, du Tannenbaum sind die Kabarettistin Nicole D. Käser und der Schauspieler und Liedermacher Markus Maria Enggist der Meinung, dass auch sie reif für ein Best of seien ... Mit Altbewährtem, Neuerdachtem, Querverknüpftem und Frischgeklautem nähern sich die beiden einmal mehr dem Thema Weihnachten auf charmante, zeitweilig freche und durchaus auch nachdenklichen Art und Weise. Texte von bekannten und unbekannten Autorinnen und Autoren gehören zum fröhlichen Reigen genauso dazu wie persönliche Blickwinkel und Geschichten rund um die heilige Zeit. Käser und Enggist pflücken Worte und Gedanken, ergänzen sie mit Selbsterdachtem und musikalischen Errungenschaften und binden alles zu einem Bouquet der Heiterkeit. FÜR WEIHNACHTSMUFFEL UND BAUMSCHMUCK-FANS BESTENS GEEIGNET! KABARETTISTISCHE LESUNG MIT: Nicole D. Käser und Markus Maria Enggist TECHNIK: Iris Mundle

DATEN Do. 15. 12. / Fr. 16. 12. / Mo. 19. 12. 2016 Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr.

NICOLE D. KÄSER

MARKUS MARIA ENGGIST

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NICOLE D. KÄSER ÜBER HUMOR Theater Matte (TM): Nicole, Was ist Humor? Nicole D. Käser (Nic): Wenn man ausweglose Situationen positiv betrachtet. TM: Hast Du ein humoristisches Vorbild? Nic: Da ich lange in Österreich gelebt habe, sind die da anzusiedeln. Einer der wichtigsten für mich ist Andreas Vitásek. Er sucht den Humor nicht in grossen Geschichten, sondern im kleinen Alltag, wie wir ihn alle erleben. Ich bewundere an ihm, dass er sich selbst nicht allzu ernst nimmt, sich auch ins Mittelfeld nimmt. Das ist auch mein Stil: ‚Bonsaiphilosophische Alltagsgeschichten‘. Ich mag das Skurrile, Alltägliche. TM: Also ist das Alltägliche am witzigsten? Nic: Im Alltag steckt sehr viel Humor, ja. Er ist einfach nachvollziehbar. Ich spiele ja auch das Kabarettprogramm ‚Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit‘ von Bernhard Ludwig. Das funktioniert ohne konstruierte Witze. Das Leben an sich ist schon witzig genug. Das Publikum kann über sich selbst lachen, über tatsächliche, persönliche Probleme. Ich glaube, Humor hilft im Alltag über manches hinweg. TM: Wie bist du zum Kabarett gekommen? Nic: In Burgdorf gab es eine Kabarett-Schule, da bin ich mit 18 so reingerutscht. Und das hat mich geprägt und fasziniert. Und nie wieder losgelassen. Als Kind wollte ich eigentlich Schauspielerin werden, weil ich das Gefühl hatte, dass man auf der Bühne immer schöne Männer küssen kann. Jetzt bin ich halt mit Markus Maria Enggist auf der Bühne – der ja durchaus ein schöner Mann ist. Leider haben wir bisher noch keine Kussszene in unser Programm eingebaut. Aber, was nicht ist, kann ja noch werden ... (lacht). TM: Du sagst Humor hat einen gesellschaftlich integrativen Wert? Nic: Ich glaube, wir verwenden Humor, um Dinge zu verarbeiten. Zum Beispiel: Jemand macht bei einer Beerdigung einen Witz, um mit der Situation umzugehen. Wir nutzen den Humor aber auch, wenn wir Dinge nicht verstehen. Ich sehe Witze als Mittel der Verarbeitung, um sich mit dem Fremden zu beschäftigen. So passiert eine unterbewusste Integration. TM: Gibt es für Dich Grenzen? Nic: Wo würde man denn die Grenze ziehen? Ich bin der Meinung, dass man alles sagen darf und es keine Zensur geben sollte. Jeder Mensch hat eine andere Schmerzgrenze. Heutzutage geraten Kabarettisten ständig in die Schusslinie. Dabei haben wir eine wichtige Aufgabe. Wie früher die Hofnarren. Das überschreitet halt manchmal Grenzen. TM: Abschliessend: Hast du einen Lieblingswitz? Nic: Wieder ein gutes Beispiel, das vielleicht die Eine oder den Anderen verletzt. Aber ich will die Veganer ja integrieren: Wie erkennt man aus einer Masse von 200 Menschen einen Veganer? – Er sagt‘s dir. 45

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KRIMINALGSCHICHT HUMORISTISCHE TATORTBEGEHUNG MIT MUSIK

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KRIMINALGSCHICHT JANUAR 2017 WIEDERAUFNAHME ‚Kriminalgschicht‘ ist ein Gemeinschafts­werk der Ber­ner Trou­ba­dou­rs Mani Mat­ter, Jacob Stickel­ber­ger und Fritz Wid­mer. Als Mani Mat­ter im Februar 1972 al­lzu früh aus dem Le­ben ge­ris­sen wur­de, war das Werk noch nicht ganz fer­tig ge­stellt: Zwei Lie­der und die Auf­lö­sung der ‚Kriminal­oper‘ (wie das Werk ur­sprüng­lich be­ti­telt war) fehl­ten noch. Wid­mer und Stickel­berger schrie­ben die Ge­schich­te zu En­de und führ­ ten sie in der Fol­ge weit über hun­dert Mal auf. Zum letz­ten Mal spiel­ten die bei­den Trou­ba­dou­rs die Kri­mi­nal­geschich­te im Jahre 2002 an­läss­lich des Matter-Herbst in Bern. Die ursprüngliche Form wird beibehalten: 14 Lieder wer­den mit ka­ba­ret­tis­ti­schen Dia­lo­gen auf­ge­lockert. Da­bei soll nicht nur die Auf­lö­sung des Fal­les wich­tig sein, eben­so wer­den all-­­ ge­mei­ne Be­trach­tun­gen über das Genre des Kri­mis an­gestellt – nicht immer bier­ernst … LIEDER: Mani Matter / Jacob Stickelberger / Fritz Widmer ARRANGEMENT: Hank Shizzoe INSTRUMENTE, GESANG, SPIEL: Christine Lauterburg / Markus Maria Enggist / Michel Poffet / Hank Shizzoe TECHNIK: Iris Mundle

DATEN Di. 24. 01. / Mi. 25. 01. / Do. 26. 01. / Fr. 27. 01. / Sa. 28. 01. / So. 29. 01. 2017 Die Vorstellungen beginnen um 20 Uhr, sonntags um 17 Uhr.

CHRISTINE LAUTERBURG

MARKUS MARIA ENGGIST

MICHEL POFFET

HANK SHIZZOE

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HANK SHIZZOE ÜBER MUSIK, THEATER UND KETCHUP Theater Matte (TM): Hank, Du bist seit Jahren als Gitarrist und Sänger unterwegs. Weshalb zieht es Dich eigentlich immer wieder auf Theaterbühnen? Hank Shizzoe (HS): Auf dem Gurten spielte ich 2008 die Musik für Von Mäusen und Menschen. Regisseurin Livia Anne Richard gab mir zu Gitarre und Banjo gleich noch eine kleine Sprechrolle. Das machte mir grossen Spass, und bevor ich es richtig merkte war ich mit mindestens einem Bein in der Theaterwelt. TM: Was unterscheidet für Dich die Arbeit für die Theater- oder die Konzertbühne? HS: Der Unterschied ist gar nicht so gross. Egal, was man auf einer Bühne tut, Alltag ist es nie. Man schlüpft immer in eine Rolle. Musizieren fällt mir leichter, weil ich ungleich mehr Erfahrung darin habe. Schauspiel ist für mich eine andere, neue Dimension. Mit Sicherheit das ‚Gfürchigste‘, was ich in den letzten 50 Jahren gemacht habe. TM: Du spieltest und spielst mit Deiner eigenen Band mit Namen wie z.B. Stephan Eicher vor Tausenden von Menschen. Nun auf der kleinen Bühne in der Matte? HS: Ohne abgedroschen klingen zu wollen: Sogenannte Kleinkunst ist immer noch das Beste für mich. Alles ist viel unmittelbarer. Musiker und Publikum bilden für einen Abend eine Einheit, man erlebt etwas gemeinsam. Das funktioniert einfach viel besser, wenn es weniger Leute sind. Das Theater Matte hat eine sehr gute Grösse – und klingt obendrein noch gut. TM: KRIMINALGSCHICHT spielst Du mit Lauterburg, Enggist und Poffet seit 2010. Wird das nicht langweilig? HS: Überhaupt nicht. Nach ein paar Jahren Pause haben wir das Stück im Winter 2016 wieder aufgenommen. Das machte grossen Spass. Wir kannten die Rollen gut, und die Lieder waren sehr schnell wieder präsent. Mit etwas Abstand kann man viel Neues im Material entdecken. Ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Vorstellungen. TM: Wie die Lieder der Berner Troubadours zu klingen haben, wissen viele Menschen. Keine Angst diese Erwartungen zu enttäuschen? HS: Einen Teil der Lieder sollte man nahe am Original behalten. Vor allem Mani Matters Chansons sind sehr klar und präzise geschrieben. Da wäre es nur blöd, der vermeintlichen Originalität zuliebe etwas zu ändern. Es gibt aber auch Momente in diesem Programm, die Raum für Interpretation lassen. Den nehmen wir uns. TM: Wir sind ja hier unter uns ... Gibt es eine Anekdote von einem Eurer Auftritte? HS: Eine ist gut! Es gibt da ein paar Requisiten, die sich gerne verselbstständigen. Einmal war mein ganzer Gitarrenhals mit Ketchup verschmiert. Und es gibt einen Moment, wo eine Polizeisirene ins Spiel kommt. Das hat bisher noch fast nie geklappt. Aber Markus Maria Enggist und ich improvisieren uns da immer raus ... irgendwie. 49

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UNSER GASTRO-PARTNER FÜR ‚KRIMINALGSCHICHT‘

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FREDI STETTLER – ÜBER EINE TRIANGEL-POSITION IM THEATER MATTE Wo soll man anfangen, Fredi Stettler zu portraitieren? Nebst Schauspieler ist er für alle Bühnenbilder zuständig und auch noch Projektleiter im Theater Matte. Als ob das nicht genug wäre, hat er noch einen Vollzeitjob. Auf die Frage, ob es eine Aufgabe gibt, die er am liebsten ausübt, hat er keine Antwort. Nur Staubsaugen, das mache er nicht gerne. Angefangen hat seine Liebe zum Theater vor ungefähr 25 Jahren in einer Landjugendgruppe. Danach kam er zu einem Theaterverein in Bern. „Das war dann schon etwas professioneller. Bald darauf habe ich Livia Anne Richard kennengelernt und so ging‘s eigentlich los mit grösseren Sachen.“ Fredi Stettler glänzte schon in vielen verschiedenen Rollen, auf eine Liebste möchte er sich aber nicht festlegen. „Besonders waren für mich ‚Butterbrot‘ und ‚Drei Mal Leben‘ im Theater Matte. Ich glaube, ich würde viele Rollen nochmal spielen. Es gibt aber auch unwiederholbare Geschichten: Zum Beispiel die Rolle von Lennie in ‚Von Mäusen und Menschen‘. Ich glaube, es wäre nicht mehr Dasselbe. Das ist so eine einmalige Erinnerung.“ Seine Aufgabe als Projektleiter im Theater Matte sieht Fredi als „kleinen Teil des Ganzen“. Bei ihm laufen die Fäden von Regie, Bühnenbild, Kostüm und Betrieb zusammen. „Bis zur ersten Projektsitzung ist schon Vieles klar, da vorher bereits am Stück gearbeitet wird. Es ist mehr ein Einfädeln des Projektes, dafür sorgen, dass alle an Bord sind. Danach läuft das eigentlich von selbst“, erzählt er gelassen. Die meiste Arbeitszeit steckt Fredi wahrscheinlich in den Entwurf und Bau der verschiedenen Bühnenbilder. Wie geht man da vor? „Als Erstes lese ich das Stück. Dann mache ich mir Gedanken, wie das Bühnenbild aussehen könnte und bespreche das mit der Regie. Diese hat meistens natürlich auch eigene Ideen. Wir entwerfen dann zusammen im Rahmen unserer Möglichkeiten das Endprodukt. Wir sind halt vom Platz her sehr eingeschränkt. Daher sind unsere Bühnenbilder oft stilisiert.“ Bis heute hat Fredi für das Theater Matte bereits 25 verschiedene Bühnenbilder entworfen und gebaut. „Manchmal habe ich schon das Gefühl, dass mir bald die Ideen und Möglichkeiten ausgehen. Vielleicht fange ich irgendwann wieder von vorne an (lacht).“ Eine bleibende Erinnerung hat das Bühnenbild von ‚Ein Engel kommt nach Babylon‘ für das Theater Gurten 2002 hinterlassen. „Auch heute noch, wenn ich Bilder davon sehe, diese Dimensionen, zum Teil sieben Meter hoch! Das war schon eines meiner schönsten und eindrücklichsten Bühnenbilder“, schwärmt er. „Da hätten wir mal fast das Bühnenbild abgefackelt. Ich wollte diesem riesigen Brückenpfeiler Russspuren verpassen und hatte die glorreiche Idee, am Abend mal darunter in einem Fass Sagex anzuzünden. Das gab dann schönen, schwarzen Rauch. Nur hat das Bühnenbild fast Feuer gefangen. Der Brückenpfeiler war nach dieser Aktion so schwarz, dass ich ihn nochmals weiss streichen musste. Den Russ habe ich beim zweiten Mal mit etwas weniger Action angebracht. Aber es war schon sehr lustig.“ Danke, Fredi, auf viele weitere, vielleicht nicht ganz so zündende Ideen und Erinnerungen! Interview: Theater Matte 51

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THEATER MATTE BAR. DER TREFFPUNKT VOR DER VORSTELLUNG, IN DER PAUSE UND NACH DEM AUFTRITT! NICK FREI FREUT SICH AUF SIE. 53

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GUT ZU WISSEN ORT UND ANREISE THEATER MATTE: Mattenenge 1 / 3011 Bern T 031 901 38 80 / www.theatermatte.ch Das Theater Matte befindet sich am Eingang zum Mattequartier direkt an der Ecke Untertorbrücke / Mattenenge. Wir empfehlen Ihnen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, da nur beschränkt Parkplätze zur Verfügung stehen. BERNMOBIL: Bus Nr. 12 in Richtung Zentrum Paul Klee – Haltestelle ‚Nydegg‘ oder ‚Bärengraben‘ oder Bus Nr. 30 – Haltestelle ‚Läuferplatz‘.

VORVERKAUF ONLINE: www.theatermatte.ch TELEFONISCH: T 031 901 38 79 / Dienstag und Donnerstag jeweils von 10 bis 15 Uhr

EINTRITTSPREISE NORMALPREIS: CHF 37.– PERSONEN IN AUSBILDUNG: CHF 32.– (gegen Ausweis) KINDER BIS 16 JAHRE: CHF 20.– KULTURLEGI: CHF 20.– (gegen Ausweis) SILVESTERVORSTELLUNGEN: CHF 57.– (inkl. Cüpli oder ein Getränk nach Wahl) KINDERVORSTELLUNGEN 3 BIS 16 JAHRE: CHF 15.– KINDERVORSTELLUNGEN ERWACHSENE: CHF 25.– GÖNNERINNEN UND GÖNNER: CHF 5.– Ermässigung

VORSTELLUNGSBEGINN Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr, sonntags um 17 Uhr. Kindervorstellungen beginnen jeweils um 14 Uhr.

BARRIEREFREI Unser Theater und unsere WC-Anlagen sind allen Menschen zugänglich, denn wir verfügen über einen Treppenlift. Da wir nur über eine beschränkte Anzahl an Rollstuhlplätzen verfügen, bitten wir um möglichst frühzeitige Kontaktaufnahme mit unserer Vorverkaufsstelle.

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GUTSCHEINE Verschenken Sie einen bezaubernden Abend: Gutscheine des Theater Matte erhalten Sie unter www.theatermatte.ch oder T 031 901 38 79 (Dienstag und Donnerstag jeweils von 10 bis 15 Uhr). Die Gutscheine sind ebenfalls als print@home erhältlich.

ESSEN UND TRINKEN BAR THEATER MATTE: Stimmen Sie sich gemütlich auf den bevorstehenden Theaterabend ein und geniessen Sie ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn, in der Pause und bis eine Stunde nach der Vorstellung ein Getränk in der hauseigenen Bar des Theater Matte. Unser charmanter Barmann Nick Frei bedient Sie gern.

RESTAURANTS Lassen Sie sich in einem der zahlreichen Restaurants in unserer Umgebung vor oder nach der Vorstellung kulinarisch verwöhnen. Nähere Angaben finden Sie im Programmheft und auf unserer Homepage.

SAISON-ERÖFFNUNGSFEST 2016 Am SAMSTAG, 8. OKTOBER öffnet das Theater Matte für Sie die Türen. Kommen Sie, werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen und feiern Sie mit uns den Start in die neue Theater-Saison.

DAS PROGRAMM 13.00 bis 20.00 Uhr BÖDELI BEIZLI Bratwürste vom Grill & Raclette 13.00 bis 22.00 Uhr THEATER MATTE BAR 13.30 bis 14.30 Uhr Probe VILLA DANSERAULT mit Gesprächsrunde 15.30 bis 16.30 Uhr Probe MUMIEN mit Gesprächsrunde 17.00 bis 17.45 Uhr WINTERSHOME Die Mitglieder der Indie Folk Band sind alle in Zermatt aufgewachsen und kennen sich schon von Kindsbeinen an. Sie erarbeiten sich ihre groovigen und melodiösen Songs im Kollektiv. Eintritt frei / Konzert: Kollekte 55

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IHR ANLASS BEI UNS KUNDENEINLADUNG, MITARBEITERANLASS, JUBILÄUM ODER WAS AUCH IMMER ANSTEHT – DAS THEATER MATTE BIETET ATTRAKTIVE MÖGLICHKEITEN ZUR DURCHFÜHRUNG VON ANLÄSSEN ALLER ART Zum Beispiel organisieren wir für Sie eine geschlossene Vorstellung eines Theaterstücks aus dem aktuellen Programm, auf Wunsch kombiniert mit einem Apéro riche. Oder Sie erfahren bei einem Probenbesuch und anschliessender Diskussion mit der Regie und den Schauspielern, wie sich ein Theaterstück entwickelt. Neben den aktuellen Produktionen verfügen wir über ein zusätzliches Repertoire an Stücken, musikalischen Auftritten oder weiteren BühnenEvents. Gerne empfangen wir Sie im Theater Matte, zeigen Ihnen die Lokalitäten und besprechen Ihre individuellen Wünsche, Ansprüche und Bedürfnisse für den geplanten Anlass. WIR FREUEN UNS AUF SIE. Ihre Ansprechpartner: Peter Kaufmann und Annemarie Morgenegg: T 031 901 38 80

GÖNNERSCHAFT Trotz unseres Zuschauererfolgs sind wir nach wie vor auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Falls Sie bei uns bereits Gönnerin oder Gönner sind, danken wir Ihnen herzlich. Falls nicht, können Sie Ihre Gönnerschaft auf www.theatermatte.ch gleich anmelden. EINZEL-GÖNNERSCHAFT AB CHF 80.– / SAISON Als GönnerIn erhalten Sie einen persönlichen Gönnerausweis und folgende Leistungen: * CHF 5.– REDUKTION AUF DEN EINTRITTSPREIS * SIE KÖNNEN IHRE PLÄTZE VOR DEM OFFIZIELLEN VORVERKAUFS-START RESERVIEREN. * SIE WERDEN PRO PRODUKTION ZU EINEM PROBENBESUCH EINGELADEN. Der Einzelgönnerausweis ist nicht übertragbar. PAAR-GÖNNERSCHAFT AB CHF 150.– / SAISON Die Leistungen sind dieselben wie bei der Einzel-Gönnerschaft, jedoch für zwei Personen. Der Paar-Gönnerausweis ist persönlich und nicht übertragbar. KOLLEKTIV-GÖNNERSCHAFT AB CHF 350.– / SAISON Die Leistungen sind dieselben wie bei den Einzel- und Paar-Gönnerschaften. Die vier Gönnerausweise sind jedoch innerhalb des Kollektivs übertragbar und daher besonders geeignet für Unternehmen, Organisationen, Familien, Vereine etc.

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TEAM

MARKUS MARIA ENGGIST LEITUNG THEATER

CORINNE THALMANN KÜNSTLERISCHE LEITUNG

ANNEMARIE MORGENEGG LEITUNG ADMINISTRATION

FREDI STETTLER LEITUNG PRODUKTIONEN UND BÜHNE

NICOLE D. KÄSER TECHNISCHE LEITUNG UND WERBUNG

PETER KAUFMANN ANLÄSSE UND MEDIEN

LIVIA ANNE RICHARD KÜNSTLERISCHE BERATUNG

MARIANNE TSCHIRREN SPIELBETRIEB

LIVIA FRANZ ADMINISTRATION

HANS-JÜRG KLOPFSTEIN REGIEASSISTENZ

KATRIN SCHILT KOSTÜM

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ERIKA GAUTSCHI TECHNIK

IRIS MUNDLE TECHNIK

SELINA VONARBURG TECHNIK

JÃœRG STOLLER LEITUNG ABENDKASSE

NELLY KEMPTER ABENDKASSE

KATHRIN SCHNEGG ASTRID SCHRANZ ABENDKASSE ABENDKASSE

NICK FREI BAR

SIBYLLE WENGER DEKOR UND REQUISITEN

BILLIE THEATER HUND

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MIR SÄGE MERCI! DAS THEATER-MATTE-TEAM

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