Nr. 3 20. 3. 2015
die zeitung
www.syndicom.ch Gewerkschaft Medien und Kommunikation
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Telecom/IT
Cablecom streicht 250 Stellen, gemeinsam mit syndicom werden Lösungen gesucht Seite 5 NZZ Print
Immerhin: ein guter Sozialplan Der grosse Einsatz der Personal- und Betriebskommissionen und von syndicom konnte die Schliessung der NZZ-Druckerei nicht verhindern. Immerhin wurde ein guter Sozialplan für die 125 Entlassenen ausgehandelt. Dennoch: dass die (rentable!) Druckerei in Schlieren geschlossen wird und die Argumente der Personal- und Betriebskommission vom Verwaltungsrat ohne Gegenargumente vom Tisch gewischt wurden, bleibt ein Skandal, dessen Ausmass nur von wenigen erkannt wurde. › Seite 8
ziegler Druck
Noch mehr Drucker arbeitslos Tamedia wird die Ziegler Druck in Winterthur Ende 2015 schliessen. 73 Mitarbeitende verlieren ihre Stelle. Ende 2014 wurde bereits ein Sozialplan für zukünftige Entlassungen ausgehandelt. Tamedia versicherte damals aber, die Schliessung von Ziegler sei noch nicht entschieden. Nur zwei Monate danach erreicht uns bereits der unsoziale Schliessungsentscheid. Klar ist, es geht Tamedia rein um Profit: die Geschäfte laufen wie geschmiert. Der Grosskonzern ist weit entfernt von finanziellen Engpässen. › Seite 8
Medien
Zweite Anhörung der Eidgenössischen Medienkommission EMeK zum Service public Seite 8
IG Frauen
Nationale Frauendemo: Über 12 000 Menschen forderten Lohngleichheit! Seiten 10–11
Letzte
Eine Neuregelung stellt die Arbeitszeiterfassung auf ein neues Fundament Seite 16
GAV Post 2016: «Alles Gelbe unter einem Dach»
Das haben wir erreicht
Der Gesamtarbeitsvertrag 2016 für die Post liegt vor. Die zentrale syndicom-Forderung « Alles Gelbe unter einem Dach» konnte eingelöst werden. Die drei Konzerngesellschaften erhalten je einen neuen GAV, die Eckwerte sind aber in einem übergeordneten Dach-GAV geregelt. Ein wichtiger Erfolg im ausgehandelten GAV ist, dass neu auch die Lernenden und die Aushilfen dem GAV unterstellt sind. Zudem profitiert das Fahrpersonal der privaten Postautounternehmen (PU) in Zukunft von einer Neuregelung der Arbeitsbedingungen. Die PU-FahrerInnen sind endlich ihren KollegInnen von PostAuto gleichgestellt. Das ist ein grosser Durchbruch. Darüber hinaus ist es gelungen, einen befürchteten Abbau bei Lohn und Arbeitsbedingungen abzuwenden. Trotz einigen Veränderungen im System ändert sich bei den Löhnen und der Arbeitszeit wenig. Neu sind die meisten Zulagen in der Pensionskasse der Post versichert und somit rentenbildend. Bei den Treueprämien mussten wir eine Verschlechterung hinnehmen. Verbesserungen wurden dafür beim Mutter- und Vaterschaftsurlaub und bei der Alters-Teilzeit erreicht.
Analysen und Einschätzungen zum Verhandlungsergebnis findest du auf den Seiten 6 und 7.
Dienstleistungsabkommen Tisa
Tisa: Service public in Gefahr Es geht um fast alles, was wir zum Leben brauchen: vom Trinkwasser bis zur Abfallentsorgung, vom Kindergarten bis zum Altersheim, von Post und Bank über Eisenbahn und Elektrizitätswerke bis zum Theater. Der ganze Service public ist vom Freihandelsabkommen Tisa bedroht. Bettina Dyttrich Seit 2012 laufen die Verhandlungen zum Tisa (Trade in Service Agreement) unter strenger Geheimhaltung. Fünfzig Länder sind dabei, darunter die ganze EU und auch die Schweiz. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) verhandelt im Auftrag des Bundesrats – ohne Mandat des
Parlaments. Nur weiss das kaum jemand. «Im Frühjahr 2014 haben wir eine Pressekonferenz zu Tisa gemacht», sagt Stefan Giger, Generalsekretär der Gewerkschaft VPOD: «Niemand ist gekommen.» Dabei wird Tisa, sollte es zum Abschluss kommen, enorme Auswirkungen auf unseren
Alltag haben. Das Ziel des Abkommens ist: liberalisieren, so weit es irgendwie geht. Private Unternehmen sollen Zugang zu den Dienstleistungsmärkten aller Tisa-Länder erhalten und müssen behandelt werden wie öffentliche Institutionen.
Fortsetzung auf Seite 3