Nr. 1 23. 1. 2015
die zeitung
www.syndicom.ch Gewerkschaft Medien und Kommunikation
AZB 3001 Bern Adressänderungen sind zu richten an: syndicom, Adressverwaltung, Monbijoustrasse 33, Postfach, 3001 Bern
telecom
Medien
Netzneutralität: höchste Zeit für eine neue Debatte zu einem wichtigen Thema! Seite 4
NZZ-Print: die Rettungsvorschläge der Betriebs- und Personalkommission Seite 5
IG Frauen
Tag der Frau: Extrablatt und Aufruf zur Kundgebung am 7. März in Bern Zeitungsmitte
mitgliederPorträt
Eine langjährige Mitarbeiterin im Innendienst Post erzählt aus ihrem Arbeitsleben Seite 7
syndicom-Umfrage Poststellen und Verkauf
Verkaufsdruck am Postschalter Der Verkaufsdruck an den Postschaltern belastet nicht nur Einzelne, sondern mehr als die Hälfte der Angestellten. Dies geht aus einer syndicom-Umfrage hervor. Die Folgen sind alarmierend: Der Teamgeist und die Freude an der Arbeit leiden, gesundheitliche Probleme und die Angst vor Stellenverlust sind an der Tagesordnung. Peter Krebs
© YVES SANCEY
«Der Druck steigt stetig. Er führt zu schlechter Stimmung im Team, jeder wird zum Einzelkämpfer. Mitarbeiter werden nur noch am Verkauf und an den Zahlen gemessen»: So lautet kurz und bündig die Analyse einer Schalterangestellten in der Region Bern. Sie hat
Fortsetzung auf Seite 2 Terroranschlag auf «Charlie Hebdo»
© OLIVIER PAGÈS
Gegen den Hass, gegen die Angst, für unsere Grundrechte! Am 7. Januar, beim Überfall auf die Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo», wurden in Paris zwölf Menschen ermordet. Unsere Gedanken sind bei diesen Menschen und ihren Familien. Unsere Gedanken sind auch bei allen JournalistInnen und ZeichnerInnen weltweit, die wegen ihrer Artikel oder Zeichnungen Repressionen und Gewalt ausgesetzt sind. Allein 2014 wurden laut dem internationalen Netzwerk Reporter ohne Grenzen 66 JournalistInnen, 11 Medienangestellte und 19 Bürgerjournalistinnen und Blogger getötet. 23 Weitere sind verschwunden oder wurden entführt. Das sind insgesamt 119 in den Medien tätige Personen,
die bei der Ausübung ihres Berufs ums Leben kamen. Auf dem Spiel steht die Meinungsfreiheit und auch die Informationsfreiheit. Es geht hier um die Grundrechte: Fundament und Errungenschaft der westlichen säkularen Gesellschaften. Wir brauchen unabhängige Medien, die freien Zugang zur Information haben und diese ebenso frei verbreiten können. Es geht um den Fortschritt der ganzen Gesellschaft. Diverse Presse titel kämpfen in diesen Tagen ums Überleben. Gerade jetzt sollten wir unsere Solidarität mit alternativen und satirischen Zeitungen und Zeitschriften zeigen und diese unterstützen!
Wir müssen uns aber auch gewisse Fragen stellen: Was hat die Politik in den letzten 30 Jahren geleistet, um die Bevölkerung in den französischen Vororten zu unterstützen? Welche Schlüsse ziehen wir aus dem Phänomen des islamistischen Terrorismus? Die einzige Antwort der Politik scheint bisher in einer verschärften Sicherheitslogik zu bestehen. Der Kampf für die Informationsfreiheit, für die Meinungsfreiheit muss weitergehen, die Angst, der Hass und der Sicherheitswahn dürfen nicht die Oberhand gewinnen. Yves Sancey
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