Nr. 15 19. 12. 2014
www.syndicom.ch Gewerkschaft Medien und Kommunikation
die zeitung
AZB 3001 Bern Adressänderungen sind zu richten an: syndicom, Adressverwaltung, Monbijoustrasse 33, Postfach, 3001 Bern
Logistik
telecom/it
Lohnrunde mit Post und Postfinance: 0,4 Prozent generelle Lohnerhöhung Seite 4
Swisscom führt per April 2015 ein transparenteres Lohn system ein Seite 5
Grafische Industrie
syndicom beschreitet den Rechtsweg gegen den Arbeitgeberverband Viscom Seite 7
Konsumentenschutz
Die Stiftung für Konsumentenschutz feiert ihr 50-Jahr-Jubiläum Seite 10
NZZ Print
Entlassungen als Weihnachtsgeschenk Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe, und sie ist ebenso zerstörerisch: Die NZZ-Druckerei in Schlieren soll Ende Juni 2015 geschlossen werden. 125 Angestellten drohen Entlassung und Arbeitslosigkeit. syndicom fordert die Rücknahme des Schliessungsentscheids und warnt vor der drohenden Blocherisierung der «alten Tante». Nina Scheu Entsetzen herrscht nicht nur bei den Betroffenen in Schlieren und Zürich, sondern auch bei Gewerkschaften und Fachleuten. Auch wenn die Branche sonst unbestreitbar in der Krise steckt: Der NZZ-Druckerei geht es gut! Erst vor wenigen Monaten zog sie den lukrativsten Druckauftrag der Schweiz an Land. 600 000 Coop-Zeitungen laufen (noch) Woche um Woche in Schlieren über die Rollen. Der Detailhandelsriese finanzierte der NZZ extra eine neue Schneidmaschine für drei Millionen Franken, und erst vor wenigen Wochen wurden MitarbeiterInnen von St. Gallen nach Schlieren transferiert, um Überlasten abzubauen.
Spekulation um Immobilienschacher NZZ-CEO Veit Dengler begründet die geplante Schliessung mit sonst «notwendigen Investitionen in Millionenhöhe». Nun erfährt man, dass nicht die modernen Druckmaschinen das Problem sein sollen, sondern das renovationsbedürftige Dach des vor zehn Jahren erst erbauten Fabrikgebäudes.
Fortsetzung auf Seite 6 syndicom-Delegiertenversammlung 2014
syndicom 2020 – für eine starke Zukunft! Die 175 TeilnehmerInnen der Delegiertenversammlung von syndicom haben verschiedene branchen- und gewerkschaftspolitische Themen diskutiert. Abschliessend wurde das Projekt «syndicom 2020» vorgestellt, das zum Ziel hat, die Gewerkschaft gestärkt in die Zukunft zu führen. Yves Sancey Voller Emotion erhoben sich die am 29. November im Stade de Suisse in Bern eingetroffenen Delegierten von syndicom zu Beginn der Versammlung, um ihre Solidarität mit 156 KollegInnen aus der Druckbranche zu bekunden. Ihnen droht infolge der geplanten Schliessungen von
Zeitungsdruckereien in Schlieren (NZZ) und Neuchâtel (SNP) die Arbeitslosigkeit. Die statutarischen Geschäfte nahmen anschliessend einen Teil des Vormittags ein (Tätigkeitsberichte, Jahresrechnungen 2013, Budget 2015 und Reglement Sektionsbeiträge).
Anschliessend wurde syndicom offiziell als Mitglied der «Blue Community» anerkannt (s. Kasten auf Seite 2). syndicom ist nun Teil einer internationalen Initiative, die sich für den Zugang zu Trinkwasser als Menschenrecht und Wasser als öffentliches Gut einsetzt. syndicom-Präsident
Alain Carrupt ist stolz auf dieses Engagement und freut sich über die «nachhaltige Zusammenarbeit». Im Anschluss daran gaben die Themen Europa, Strommarktliberalisierung und Service public Anlass zum Austausch unter den Delegierten.
Fortsetzung auf Seite 2