Nr. 10 29. 8. 2014
die zeitung
www.syndicom.ch Gewerkschaft Medien und Kommunikation
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IG Pensionierte
Zwischenergebnisse bei den GAV-Post-Verhandlungen auf dem Prüfstand Seite 4
syndicom-Veranstaltung bei Swisscom zu Lohnsystematik und Performance Seite 5
Längere Arbeitszeiten ohne Kompensation bei OFT – die Angestellten wehren sich Seite 6
Berichte von den Sommer aktivitäten unserer Pensioniertengruppen Seite 8
«Jetzt schlägts 13!» am Filmfestival von Locarno
Im Rahmen der gemeinsamen Aktionsreihe «Jetzt schlägts 13!» lancierten syndicom und Impressum zusammen mit Suisseculture am Filmfestival von Locarno ein Manifest gegen die Abwärtsspirale in der Kulturberichterstattung und luden zum Podiumsgespräch «Kampf der Magersucht im Kultur journalismus». Nina Scheu
© z vg
Ohne Echo verstummt die Kultur
Kunst kann im stillen Kämmerlein entstehen, zur Kultur wird sie erst, wenn sich die Öffentlichkeit mit ihr auseinandersetzen kann. Und dazu braucht es – unter anderem – die Medien. Mit ihrer Kulturberichterstattung leisten Journalistinnen und Journalisten eine Vermittlungsarbeit für die Gesellschaft, die immer weniger honoriert wird. Doch seit Jahren schwinden nicht nur die Honorare der meist freischaffenden KulturjournalistInnen, sondern auch der Platz, der ihnen zur Verfügung gestellt wird: Kultursendungen werden in die Nacht verlegt oder ganz aus dem Programm gestrichen, Filmbesprechungen reduziert man auf Tipps und Sternchen, statt einer Theaterkritik gibts ein Kurzinterview mit der hübschen Hauptdarstellerin und fürs Konzert eine Vorschau, die wegen Zeitmangels aus den Presseunterlagen der Veranstalter zusammenkopiert wird. Kompliziertere Themen weichen Geschichten über Stars oder Skandälchen, und plötzlich heissen die früheren Kulturressorts «Leben und Gesellschaft». In Anlehnung an Fellinis berühmten Film «8 ½» und auch, weil das
Podiumsgespräch im Rahmen des Filmfestivals von Locarno nicht am 13. August stattfinden konnte, sondern erst am 14., luden die Journalistenorganisationen syndicom und Impressum mit Unterstützung der Schweizer Kulturschaffenden im Dachverband Suisseculture unter dem Titel «Jetzt schlägts 13 ½» zur öffentlichen Diskussion über die fatalen Abhängigkeiten zwischen Medien und Kulturbetrieb.
Jetzt schlägts 13½! Unter der Leitung des Westschweizer Filmjournalisten Jean Perret diskutierte die Präsidentin von Suisseculture, Johanna Lier, mit dem Journalisten und Künstler Alex Meszmer von Visarte, Nina Scheu von syndicom und Michele Andreoli von Impressum über Lösungsansätze für die herrschende Misere. Denn auch für die Kulturschaffenden hat die Medienkrise verheerende Folgen. So verlangen die Subventionsrichtlinien zahlreicher Förderorganisationen, dass Kritiken und Presseberichte vorgelegt werden, bevor eine neue Produktion unterstützt werden
Fortsetzung auf Seite 6
Initiative Für eine öffentliche krankenkasse
Die Volksinitiative «Für eine öffentliche Krankenkasse» kommt am 28. September 2014 zur Abstimmung. Mit einer öffentlichen Krankenkasse werden Einsparungen möglich, die Prämienexplosion wird gestoppt. Im Trägerverein der Initiative sind über zwanzig Patienten-Organisationen, Parteien (SP, Grüne Partei, EVP etc.), Berufsfach- und Branchenverbände sowie Gesundheitsorganisationen und der Schweizerische Gewerkschaftsbund
(SGB) vertreten. Die Initiative verlangt, dass künftig eine öffentlich-rechtlich organisierte Krankenkasse die obligatorische Grundversicherung durchführt und damit alle heute tätigen 61 Krankenkassen im Bereich der Grundversicherung ersetzt. An ihrer Stelle hätte die öffentliche Krankenkasse kantonale oder interkantonale Agenturen, welche die Prämien auf ihrem Gebiet festlegen, einziehen sowie insbesondere die medizinischen Behandlungen und Medikamente vergü-
ten würden, auf welche die Versicherten Anspruch haben. Als einem Befürworter der Initiative haben wir Pierres-Yves Maillard (Staatsrat des Kantons Waadt und Leiter des Departements für Gesundheit und Fürsorge) das Wort gegeben. Demgegenüber legt Thomas Zeltner (Präsident der Krankenkasse KPT sowie der Blutspende SRK Schweiz) die Argumente der InitiativgegnerInnen dar. (red)
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Schluss mit dem Pseudo-Wettbewerb