syndicom - die zeitung

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Nr. 7 30. 5. 2014

die zeitung

www.syndicom.ch Gewerkschaft Medien und Kommunikation

AZB 3001 Bern Adressänderungen sind zu richten an: syndicom, Adressverwaltung, Monbijoustrasse 33, Postfach, 3001 Bern

Logistik

Medien

Telecom

Verbesserter Sozialplan bei DHL mit Unterstützung von syndicom und Unia  Seite 5

Dialog zwischen Belegschaft, dem CEO und syndicom an der Firmen­konferenz Cablex  Seite 6

Aktion «Jetzt schlägts 13!»: Anzeige gegen die NZZ, Journalismus-Tagung im Juni  Seite 7

Mitgliederporträt

Ein Gespräch mit dem bekannten Fotografen Michael von Graffenried  Seite 11

Wer von der WM (nicht) profit iert …

publiGroupe

Unfaires Spiel in Brasilien

Übernahmekampf um Local.ch Gleich drei Konkurrentinnen: Tamedia, Swiss­com und Ringier möchten die PubliGroupe AG mit der Adressenplattform Local.ch übernehmen. Das Interesse am lukrativen Geschäft mit Datensätzen ist enorm. Giorgio Pardini, Leiter des Sektors Telecom/IT von syndicom, kritisiert das Gerangel um Local und plädiert für eine Lösung, die den Interessen der 800 Angestellten gerecht wird. Aus dieser Perspektive ist für Pardini ganz klar, unter welchem Unternehmen die Zukunftsaussichten düster wären: «Der Verlagskonzern Tamedia weigert sich seit Jahren, mit den zuständigen Branchengewerkschaften einen konstruktiven sozialpartnerschaftlichen Dialog zu führen. Die JournalistInnen in der Deutschschweiz und im Tessin sind seit 10 Jahren keinem GAV mehr unterstellt.» Es könne durchaus sein, dass innerhalb der TamediaGruppe am Schluss das Personal die Zeche für den teuren Deal bezahlt. Die Erfahrung mit der bisherigen Mehrheitsaktionärin Swisscom sei wesentlich besser, so Pardini. «Im letzten Jahr wurde ein neuer Firmen-GAV mit Local.ch abgeschlossen, wobei nicht nur materielle Verbesserungen, sondern auch die gewerkschaftlichen Mitwirkungsrechte weiter ausgebaut werden konnten.» Der Kommentar und ein Blick auf die Geschichte von Local.  › Seiten 6 und 7

Ob in Südafrika, Qatar oder Brasilien: von einer WM profitieren wenige, an den Folgen leiden ArbeiterInnen, Slumbewohner und die öffentliche Hand.  Joachim Merz

Um 35 Milliarden Schweizer Franken steckt Brasilien in die Fussball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016: in Stadien, Strassen, Flughäfen und in die Räumung unansehnlicher Favelas. Auch für ein boomendes Schwellenland wie Brasilien ist diese Summe nicht einfach aufzubringen. Und sie übersteigt die gesamten Kosten aller drei letzten Fussballweltmeisterschaften in Südkorea/Japan, Deutschland und Südafrika. Internationale Sportanlässe werden immer gigantischer und können volkswirtschaftlich niemals halten, was die Austragungsländer sich und der Bevölkerung versprechen. Auf Druck der Fifa hatte der brasilianische Fiskus dem Fussballverband massive Steuergeschenke gemacht. Der Verlust für den Staat beträgt, vorsichtig geschätzt, um die 750 Millionen Franken. Soli­dar, das Hilfswerk der schweizerischen Gewerkschaften, forderte die Fifa auf, für eine faire WM zu sorgen.

Fortsetzung auf Seite 2

«Tisch der Generationen» mit Ruth Dreifuss und Fabian Molina

© Nina Scheu

Löhne und Renten gemeinsam verteidigen Das Wort «Generationenvertrag» mag AltBundesrätin Ruth Dreifuss nicht, ihr geht es um einen «Gesellschaftsvertrag», den «Contrat social» im Rousseau’schen Sinne: Denn ein Vertrag werde immer nur zwischen zwei Parteien geschlossen, doch Löhne und Renten – das ­Thema am «Tisch der Generationen» vom 13. Mai in Zürich – gehen die ganze Gesellschaft etwas an, nicht nur die Jungen und die Alten. Nach einem interessanten Input­ referat von SGB-Präsident Paul Rechsteiner diskutier-

ten die 83-jährige frühere Druckereiangestellte Ruth Brunner, Juso-Präsident Fabian Molina, die Verlagsangestellte A ­ ngela Kindlimann (syndicom IG Frauen) und die SP-Nationalrätin Barbara Gysi unter der Leitung von Etrit Hasler (auch er syndicom-Mitglied) über Mindestlohn und AHV­ plus, über die Folgen der Abstimmung vom 9. Februar und über das Verhältnis der Generationen. Dabei machten vor allem die Erzählungen aus dem Erfahrungsschatz der Rentnerin Ruth Brun-

ner deutlich, wie vieles sich grundlegend verändert hat. Nach dem Podium sprach Ruth Dreifuss zu den gut 100 Anwesenden über die Bedeutung der AHV und diskutierte mit dem Publikum. Da sich so ein «Tisch der Generationen» nicht in die hier zur Verfügung stehenden Zeilen packen lässt, haben wir für alle, die den spannenden Abend verpasst haben, einige Fragen zusammengestellt, die Ruth Dreifuss und Fabian Molina für uns beantwortet haben. › Seite 8


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