syndicom - die zeitung

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Nr. 2 14. 2. 2014

www.syndicom.ch Gewerkschaft Medien und Kommunikation

die zeitung

AZB 3001 Bern Adressänderungen sind zu richten an: syndicom, Adressverwaltung, Monbijoustrasse 33, Postfach, 3001 Bern

Der fusionierte BuchhandelsRiese kommt unter den Gesamtarbeitsvertrag.  Seite 7 Abstimmung vom 9. Februar

Es braucht Mindestlöhne für die Masse Das Abstimmungsergebnis vom vergangenen Wochenende zeigt, dass die PolitikerInnen die Verunsicherung der Bevölkerung zu wenig ernst genommen haben. Sie haben die flankierenden Massnahmen nicht nachgebessert, wie dies die Gewerkschaften schon lange fordern. Die bestehenden Instrumente genügen nicht, um Missbräuche und Lohndumping zu verhindern. Der Schutz der Löhne und Arbeitsbedingungen muss umso mehr verbessert werden, als mit der Personenfreizügigkeit auch die flankierenden Massnahmen auf dem Spiel stehen. Die Kontrollmöglichkeiten der paritätischen und tripartiten Kommissionen müssen erhalten und ausgebaut werden. Und Gesamtarbeitsverträge müssen schneller allgemeinverbindlich erklärt werden. Die Gewerkschaften werden zudem dafür kämpfen, dass die Initiative nicht auf dem Rücken der Arbeiterschaft umgesetzt wird. Es kann nicht sein, dass ein Pass darüber entscheidet, ob man mit seiner Familie zusammensein darf oder nicht. Ein gesetzlicher Mindestlohn für alle, wie ihn die Initiative der Gewerkschaften fordert, ist jetzt notwendiger denn je. Nur das kann dem Lohndumping einen Riegel schieben und das Lohnniveau in der Schweiz schützen. Darum stimmen wir am 18. Mai JA zu fairen Löhnen und JA zur Mindestlohn-Initiative. syndicom

Gleichstellung

Frauen über 50 müssen immer länger arbeiten, um über die Runden zu kommen.  Seite 8

Pensioniertenseite

SGB-Präsident Rechsteiner über Rentenkürzungen und die Versicherungslobby.  Seite 9

Westschweizer Presse-GAV

Bittersüss: Für die Journa­ listInnen in der Romandie gilt ein neuer GAV.  Seite 14

Reportage

Auf Fahrt durch die Nacht

Roman Locher arbeitet dann, wenn die meisten schlafen. Wir haben den Wagenführer auf einer Tour begleitet, um zu zeigen, wie viel Arbeit dahinter steckt, dass Briefe und Pakete zu den Poststellen und von da zu den KundInnen kommen. Eine Reportage im Dunkeln.  › Seiten 4 und 5

© Jens Friedrich

Orell Füssli Thalia

Roman Locher · Neben seinem Lastwagen wirkt der Wagenführer klein – dabei bewegt er Nacht für Nacht tonnenweise Brief- und Paketpost.

Dossier Mobiltelefone

Smarte Technik, schmutziges Geschäft Zwei Drittel der Weltbevölkerung besitzen ein Handy. 2011 wurden global schätzungsweise 1,8 Milliarden Mobiltelefone verkauft, etwa 2,8 Millionen in der Schweiz. Doch die Arbeitsabläufe über den Lebenszyklus der Geräte hinweg sind problematisch: Vom Abbau der kostbaren Metalle, die in Telefonkomponenten verbaut sind, über das Montieren der Geräte bis zu ihrer Entsorgung sind Menschenrechtsverletzungen, Verschleiss von Ge-

sundheit und Umwelt an der Tagesordnung. Eine Dokumentation der Erklärung von Bern (EvB), die wir hier in Auszügen übernehmen, beleuchtet die gesamte Lieferkette und zeigt auf, wo Veränderungen beginnen müssen.

Am Anfang steht der Rohstoff: «Konfliktmineralien» Rohstoffe sind von grundlegender Bedeutung für die Weltwirtschaft und von

zunehmender politischer Brisanz. Für den Bau eines Handys werden rund 60 verschiedene Materialien benötigt. Viele der Rohstoffe werden in den Entwicklungsländern unter unmenschlichen und ökologisch verheerenden Bedingungen abgebaut. Menschenrechte werden systematisch verletzt. Nachzuvollziehen, woher genau die Metalle in unseren Mobiltelefonen stammen, ist momentan allerdings nicht möglich.

Viele Entwicklungsländer sind reich an Bodenschätzen, trotzdem bleibt die Bevölkerung arm. Lasche Gesetzgebung, die Steuervermeidungstaktik der gros­sen Konzerne und die Korruption der Regierungen bewirken, dass die lokale Bevölkerung vor allem die mit dem Abbau verbundenen Probleme zu spüren bekommt, statt vom Reichtum zu profitieren.

Fortsetzung auf Seite 2


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